Research Collection Doctoral Thesis Zur Geologie der Vorabgruppe Author(s): Wyssling, Lorenz Emil Publication Date: 1950 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000090299 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library Geologie der Vorabgruppe Zur VON DER EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE IN ZÜRICH ZUR ERLANGUNG DER WÜRDE EINES DOKTORS DER NATURWISSENSCHAFTEN GENEHMIGTE PROMOTIONSARBEIT VORGELEGT VON LORENZ EMIL WYSSLING VON ZÜRICH UND STÄFA REFERENT : HERR PROF. DR. A. JEANNET KORREFERENT : HERR PROF. DR. W. LEUPOLD 1950 • Buchdruckerei Feldegg AG., Zürich 8 Leer - Vide - Empty Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 7 EINLEITUNG 9 I II Geographischer Überblick 9 Geologischer Überblick, Historisches und Problemstellung TEKTONIK I II 18 18 Allgemeines Gebirge Das unter der helvetischen A Das Aarmassiv B Die sog C D Hauptschubflache «Schuppen des Autochthonen» Cavirolas-Schuppe Cavorgia-Schuppe Tgietschen-Schuppe 1 Die 2 Die 3 Die 4 Fortsetzung gegen Osten 21 22 1 Flysch Allgemeines 2 Der sog 3 Der 19 20 Der 22 23 autochthone Flysch 24 Glarnerflysch Die 24 1 24 2 3 E Vorab-Tschepp-Decke Nordrand der Decke Zusammenhang mit dem Flimserstein West- und Sudrand Überlegungen zur Entstehung der Quer¬ falte am Panixerpaß Erscheinungen auf dem Rucken der Decke Bruchsysteme Die Schuppen der Alp Ranasca 29 29 2 Die Nauscha-Zone 30 3 Die Kalkhornschuppe 4 Die Kreuzecksohuppe 5 Die 33 35 37 6 Martinschuppe Zusammenfassung 7 Parallelisation 40 8 Die Querfalte zwischen Kalkhorn und Alp Ranasca Zur Entstehung und Bedeutung der Querfalte 39 am Panixerpaß IV Mitgefuhrte Schubspane Verlauf und Morphologie der Schubflache Das Gebirge über der helvetischen Hauptschubflache A Allgemeines B Die 1 Zone von 42 43 45 Hauptschubflache Die B 28 Allgemeines Parallelisation A 26 1 F III 10 46 46 47 48 48 Panix 49 Der westliche Teil 49 a) b) c) 50 Die untere Die (Hausstock bis Vorab) Gletscherhornli-Schuppe obere Gletscherhornli-Schuppe Die untere Kristallseeh-Schuppe 50 50 Seite d) Die obere 50 e) Die 51 Kristallseeli-Schuppe Rotstock-Schuppe 2. Der östliche Teil a) b) c) Die Die Die (Vorab Piz — Segnes) 51 Segnes-Schuppe Ofen-Schuppe Gipfelschuppe 51 52 52 3. Das Abtauchen gegen Süden C. Die Zone 1. Andest von 53 3. Tektonik der D. Die Zone Schuppen des Zwischenmassives permokarbonischen Sedimente 56 56 2. Die 57 3. 57 5. Waltensburger-Schuppe Die Ilanzer-Schuppe Die Klippe am Crap San Gion Morphologie, Brüche 6. Die Trias von 58 59 Obersaxen 60 Zusammenfassung 60 STRATIGRAPHIE UND LITHOLOGIE 62 I. Kristallin 62 II. Karbon III. 54 55 Obersaxen von Allgemeines 4. E. 53 Allgemeines 2. Die kristallinen 1. 53 Perm 62 (Verrucano) 63 A. Die Begriffe Verrucano und Sernifit B. Bemerkungen C. Beschreibung Allgemeines des zum Verrucano-Ablagerungsraumes und 63 Versuch einer Rekonstruktion der Verhältnisse Verbreitung der durch Deckenabwicklung Gesteinstypen 65 1. Dunkle Tonschiefer 2. 3. Quarzporphyre «Gipfelkonglomerat» der Kärpf- Das sog. 63 65 65 65 und Hausstockgruppe 66 4. Sandsteine mit Tonschieferfetzehen 67 5. 67 6. Massiger Quarzit Kohlige Karbonschichten 7. Die Ruinas-Sandsteine 68 8. Der sog. 69 9. Die Gletscherhörnli-Schicht 10. 68 «Plagioklasgneis» 69 Roter Sernifit 69 11. Laminierter 13. Quarzporphyr Serizitphyllite Serizitquarzit 14. Helle Serizitschiefer ..' 70 15. Grüne 70 16. Serizitphyllite Basische Ergußgesteine 17. Bunte Schiefer 71 12. 70 , 70 70 71 18. Die Grisch-Schichten 71 19. 72 Die 20. Die Crap Ner-Schichten Vorab-Schiefer 72 Seite 21 22 23 24 Quarzporphyr-Tuff 25 Der Ilanzer Verrucano 73 73 74 74 75 Zusammenfassung D IV 72 Quarzreicher Tuf fit Plagioklasreicher Tuffit Tuffit-Konglomerat 77 Trias und Lias Hauptschubflache Trias und Lias unter der A 1 Kreuzeckschuppe 2 Martinschuppe Hauptschubflache Gletscherhornlizug a) Am Gletscherhornli 1 b) Am Ostrand der 2 Der Kristallseelizug 3 Der Alp von 83 84 84 Grat zwischen Rotstock und Crena 86 Martin Die Trias bei P 2736 Die Triasfalte bei P Trias am Crap (nordlich Sether Furka) 2835 (Vorabrucken) Ner Hausstock 5 Andester Die Trias auf der mittleren 6 Der Lias Die fragliche Alp Furggenhorn am Trias am a) 500 m b) Der Dolomitkeil am Spatkalke zwischen Die 9 Die Trias 87 88 von 88 89 89 Fil Ranasca südöstlich Panix, Melsersandstein7 8 87 88 4 7 79 82 Ruschem Rotstockzug Die 79 79 a) Profil am Rotstockgipfel b) Das Mesozoikum auf dem c) d) e) 77 78 Trias und Lias über der B 77 Sudwesthang des Fil Ranasca Runs und Flond 89 90 90 90 Obersaxen 91 V Der Dogger 93 VI Der Malm 93 Benennung und Alter A Schiltschichten B Unterer C Mergelband D Oberer E Malmbreccie F Korallenkalk 94 95 Quintnerkalk 97 97 Quintnerkalk 98 99 100 Allgemeines VII 100 Unterkreide A Profil bei Faschas B Profil C Profil in 101 103 der Cavordia in 106 der Val Gronda D Profil E Profil im F Profil am im nordlichen Teil der Grauberg Fhmserstein Alp von Sagens 109 112 113 Seite G. Parallelisierung der Unterkreide-Schichten 115 1. Oberster Korallenkalk 2. Zementsteinschichten 3. öhrlischichten 4. Valanginien s. 115 115 117 str. 120 5. Kieselkalk 6. Altmannschicht 7. Drusbergschichten 8. Schrattenkalk H. Die Unterkreide der J. 122 124 125 126 Kalkhornschuppe 127 Folgerungen 128 VIII. Mittlere und obere Kreide 129 A. Der Gault B. Die 129 Seewerschichten 130 IX. Das Tertiär A. Die 131 Bürgenschichten 131 B. Die Stadschiefer C. Der 132 Taveyannazsandstein und die schiefer-Gruppe X. Der Glarner XI. Quartär und Altorfersandstein-Dach133 Flysch 134 Morphologie 135 KURZE ZUSAMMENFASSUNG 137 Literaturverzeichnis 138 Ver zeichnis d Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 1 2 e r Textfiguren Ansichten der Quetschzone an der Basis der Kontakt der Martinschuppe mit dem Malm Kalkhornschuppe der Kontakt der 4 Schematische Profile durch die Querfalte am Panixerpaß Profil an abgestürztem Block, östlich Rotstock Das Mesozoikum am Gletscherhörnli 5 6 Martinschuppe mit dem Malm der — Kalkhornschuppe 3 Kreuzeckschuppe 65 80 Der 8 Der 9 Schematische Darstellung der Triasreste auf dem Rücken zwischen Vorab und auf auf Alp Ruschein (WNW Sagenser Furka) Alp Ruschein, am Bachufer auf 2000 m Panixerpaß Verzeichnis der 83 Tafeln Hausstook, Piz Segnes und helvetischen Gebirgskette zwischen Biferten- Tafel 3 Querprofile durch das Gebiet zwischen derrhein. 1 : 25000. Tafel 4 82 87 Tafel 1 Tektonische Karte des Gebietes zwischen Vorderrhein. 1 : 50000. Tafel 2 Tektonisches Schema der stock und Calanda. 38 42 7 Gletscherhörnlizug Gletscherhörnlizug 31 38 Längsprofil Hausstock—Piz Hausstock, Piz Segnes und Vor¬ Segnes. 1 : 25 000, Detailprofile 1 : 5000. Tafel 5 Versuch einer Verruoanoab Wicklung zwischen Vorabkette u. Vorderrhein. Tafel 6 Legende zu den Tafeln 3, 4 und 5. Tafel 7 Profile durch die autochthone und parautochthone helv. Unterkreide. Vorwort Anregung meines Lehrers, Herrn h. c. R. Prof. Dr. R. STAUB. Da gleichzeitig vom Vermessungsbüro Dr. Tödikette östlichen der Karte eine neue HELBLING in Flums geologische des Panixeraufgenommen wurde, ergab sich die Möglichkeit, das Gebiet 10 000 photogrammetrisch zu kartieren. Die geolo¬ passes im Maßstab 1 : Die vorliegende Arbeit entstand auf in der gischen Ergebnisse in diesem Abschnitt wurden 1946 zusammengefaßt. Danach wurde das Untersuchungsgebiet nespaß und den Vorderrhein ausgedehnt. 1948 erschien «Photogeologische die im Maßstab 1 : 25 000 Untersuchungen ren Karte der Tödikette vom Diplomarbeit an den Seg¬ bis in Farbendruck Bifertenstock bis Calanda» (Lit. 90), in welcher auch die Resultate meiner weite¬ verwertet wurden, sodaß ich auf die Herausgabe einer eigenen geologischen Karte verzichten konnte. der Hauptsache über die gesamten Feldarbeiten erstreckten sich in 1948 fan¬ Sommermonate der Jahre 1945 bis 1947; in den Jahren 1944 und Die den nur einzelne Begehungen statt. Die Zwischenzeit diente der Ausarbei¬ Als Unterkunft im Feld tung des gesammelten Beobachtungsmateriales. Untersuchungsgebiet. Die herr¬ das freundliche Entgegenkommen dienten mir die Dörfer und Klubhütten im und lichen Sommer- und Herbsttage der bündnerischen Bevölkerung werde ich nie vergessen. Mein R. erster Dank meinem verehrten gebührt Lehrer, Herrn Prof. förderte und beglei¬ STAUB, der mit stets regem Interesse meine Arbeit Probleme der Geologie überhaupt tete, und unter dessen Führung ich die ersten kennen lernen durfte. Zu großem Dank bin ich aber auch den Herren Prof. A. JEANNET und Prof. W. LEUPOLD stete verpflichtet; sie haben durch Hilfsbereitschaft und manchen wertvollen Rat meine Arbeit unterstützt. Gedankt sei auch dem immer Ganz besonderer Dank gilt zu Hilfe bereiten Herrn Herrn Dr. h.c. R. Prof. H. SUTER. HELBLING, dessen wertvolle sowie auch Herrn Unterstützung meine Arbeit ganz wesentlich förderte, Weise in die EUGEN WEBER, der mich in äußerst freundlicher sche Feldarbeit in meinem Gemeinsame Begehungen Untersuchungsgebiet eingeführt geologi¬ hat. und Diskussionen verbinden mich mit meinen sei hier gedacht. Studienkameraden; auch ihrer und der vielen stillen Helfer und Gro߬ Eltern meinen Zuletzt, aber nicht weniger herzlich, sei auch eltern gedankt; Zürich, sie haben mir Studium und Dissertation ermöglicht. im März 1949. 7 Leer - Vide - Empty Einleitung Geographischer Überblick I. Das Gebiet umfaßt den zentralen Teil der besprochene zwischen Tödi und Calanda, nämlich den (3160 m) und kamm zwischen Hausstock Zwei Einschnitte durchbrechen die W, der Segnespaß (2625 m) Gebirgskette glarnerisch-bündnerischen Grenz¬ Segnes (3102 m). Piz Kette, der Panixerpaß (2407 m) im E. Sie trennen sich bei Elm (982 m) im die ; Vorabgruppe (3031 m) Pfade erklimmen den steilen Nordabsturz und, die schließend, erreichen sie mit viel sanfterem Gefälle bei Ruis zwischen sich (790 m) und Flims (1102 m) das Tal des Vorderrheins. Am Talfluß selber liegt Ilanz (700 m), die erste Stadt am Rhein, wo sich die nun zu Straßen gewordenen Paßwege wieder finden. Damit sind wir am Gegenpunkt zu Elm angelangt und haben zugleich das eingehender untersuchte Gebiet umschrieben. Die von mir ausgeführten Kartierungen decken sich im we¬ Panixerpaß sentlichen damit; der galt Der Nordteil Karte der die schroffe Wand des Vorab als Grenze. Sernftal, sondern nicht das unseres Gebietes wurde bereits 1910 in der Glameralpen» (82) : 50 000 dargestellt. im Maßstab 1 Möglichkeit logischen In der die in OBERHOLZERs Karte Namen und Höhenkoten verwendet. «Topographischen mit Ausnahme vorliegenden Arbeit werden nach neuer Karte (1942), der «Geo¬ Kantons des von Glarus» (87) Diese Karte ist auf eingetragenen Grundlage des 50 000) gedruckt und umfaßt und eines Teiles Vorderrhein) (südlich Dazu Gebiet. einige Ergän¬ ganze hier besprochene (1 Atlasses der Schweiz» Obersaxen des Flimsersteins das «Geologischen durch J. OBERHOLZER und ALB. HEIM * nur wurde westwärts überschritten, im N : vom zungen: 1. Der steile Wald auf der Westseite P 1 a u s cha 2. Die Crena r uner am Einsattelung (P. 2611) nordöstlich Martin verwechselt, in der Karte Eingang zur Panixeralp heißt Wald. genannt. Sie wird aber die östlich davon den angegeben Crap Ner vom Rotstock wird in Panix häufig vom mit der Sether Furka Vorabrücken trennt, wie ist. 3. P. 3031 heißt Bündner-, P. 3021 Glarner-Vorab. 4. P. 2804 nordöstlich vom Vorab heißt Gletscherhörnli. 5. In älteren Karten verschieden ist die Alp Nagiens. der gebräuchlich P. Wir verwenden die Benennung der Gipfel im N Namen, die in jener Gegend heute r i s c h (nicht Crap Ner), sind. Danach heißen: P. 2780 Piz G 2901,9 Laaxerstöckli (nicht Piz Grisch), P. 2871 Ofen. * Die Zahlen in den Klammern entsprechen den Nummern im Literatur-Verzeichnis. 9 Soweit möglich wurden die Flurnamen in die Profilserie (Tafel 3) auf¬ geologischen auch den geogra¬ genommen, womit diese Tafel außer dem phischen Überblick II. vermitteln soll. Geologischer Überblick, Historisches und Problemstellung Die Oberfläche der kristallinen Gesteine des Aarmassivs taucht im Tödigebiet mit Axialgefälle gegen NE in die und damit Tiefe, die kristallinen Gesteine in dieser Richtung Die Massivoberfläche senkt sich hinab und erhebt sich noch einmal, zur um, bei Vättis verschwinden unter ihrem Depression Sedimentmantel. des kulminierend, Segnespasses dem end¬ Absinken die kristallinen Gesteine ein letztes Mal an den Tag treten zu lassen. Die sedimentäre Bedeckung des Aarmassivs erscheint dort, wo es sich erhebt, zu Schuppen und Decken aufgetürmt, während über seiner Einsenkung die gewaltige Verrucanomasse ruht. Auf weiter vor gültigen Fläche, die beidseitig hervortretenden tieferen Stockwerke des Gebirgsüberlagernd, stellt sie die Verbindung her mit den über das Massiv hinweg nach N gewanderten helvetischen Decken. Von S her haben sich baues die gotthardmassivischen, im E die penninischen Bündnerschiefer ihrer¬ seits auf den Rücken dieser Deckmasse rand als Erosionsgrenze nur Die Geschichte der Erkenntnis verknüpft geschoben. Heute erreicht Bau dieser Gebirge finden wir eng um Alpenbau überhaupt, fähigsten Forscher die Glarneralpen begangen und vom mit dem fortschreitenden Wissen haben doch viele der untersucht. Lange betrachtete gesteine». Zwar ihr Nord¬ noch die Linie des Vorderrheins. man waren den die Gesteine der auch Alpen als die ältesten, die «Ur¬ Versteinerungen bekannt, doch erst L. AGAS- SIZ konnte 1834 das relativ geringe Alter der Glarnerschiefer auf Grund fossiler Fische die belegen. HANS CONRAD Überlagerung durch ältere Schichten, einem ESCHER v. d. LINTH erkannte verglich die Glarneralpen mit seinen Ergußgesteinen war das er großen Vulkan; der Verrucano mit emporgedrungene Innere, die steil einfallenden Gebirge stock über die Churfirsten bis zum Calanda ein Rest des randes. BERNHARD STUDER allem vom Mürtschen- riesigen Krater¬ der die Auffassung vertrat, Empordringen der zentralen Massive unter Begleitung vulkanischer Erscheinungen (Ergüsse, Aschen, Metamor¬ phose) zurückzuführen sei. Am Kärpfgipfel und am Hausstock beobachtete er eine auffallende Metamorphose, Übergänge der Schiefer in Porphyr und daß die Gebirgsbildung vor war es, auf das aktive Mandelstein. Die als ältere mit ihren in der ten 10 ursprünglich Bildungen erkannten Verrucano-Conglomerate Umgegend sonst fehlenden Kristallinkomponenten mu߬ unter den mesozoischen und tertiären Gesteinen gelegen Umstürzung haben. Eine Conglomerate von unter Begleitung tief eingreifender beobachtet, meta- seien und die sedimentäre gedrungen geworfen, teils überdeckt haben.» wirklichen Zusammenhang dieser Verrucanosedi- und auf die Seite gehoben Er hatte aber auch den mente her, Processe in die Höhe morphischer Decke teils unten schien STUDER kaum «Einfacher scheint die Annahme, daß wahrscheinlich. Er schrieb daher: die Komplexes des ganzen dazu wenn er bemerkte, daß aussehe, «als ob es der vor Zerreißung des Bodens das ganze südliche Glarus und ein Teil des ansto¬ ßenden Bündens von einer mächtigen, zusammenhängenden Decke jener rätselhaften Gesteine bedeckt gewesen sei». Die Erkenntnis, daß die geht eine überschobene mächtige Decke wohl zurück auf ARNOLD ESCHER sei, Dieser hervor¬ d. LINTH. v. ragende Forscher trug in seinen Tagebüchern eine große Fülle von Beob¬ achtungen und zahlreiche prachtvolle Zeichnungen zusammen, meistens die tieferen Zusammenhänge ganz ohne Kommentar. Seine Gedanken über hat er publiziert, nie Zeitgenossen sie lebten aber weiter in seinen Schülern. So berichtet G. THEOBALD um und 1860 in den herrlichen «Natur¬ Besprechung des Verrucano, Kalkgebirge liegt, wörtlich: über, «Aber die Tatsache ist da, unbequem wie jedes fait accompli; noch letzten Sommer untersuchte ich mit Hrn. ESCHER v. d. LINTH die jenseitigen bildern den Rhätischen aus Alpen» (69) Abhänge, welche dern Ergebnis. bei statt unter dem der in den Grauen Hörnern lange kannte, und wir kamen zu keinem unstreitig eine Überschiebung, wie sie zustande dieser schon Dies ist kommen, das kann erst weitere diesen Punkt beschränkt ... ». Beobachtung lehren, G. THEOBALD an¬ ge¬ die sich nicht blos auf war es der in der auch, Kette zwischen Calanda und Vorab einen einheitlichen tektonischen Bau erkannte, er fand Kreide und Nummulitenkalk als die unter dem Verrucano. Die Existenz dieser Kreide wurde jedoch eine Zeitlang angefochten, er lief. ALBERT HEIMs Vorstellung aus von ALBERT HEIM Dogger, der als Teil S kommende Überfaltung sah in ihr den Mittelschenkels unter die des verkehrten jüngsten Schichten der berühmten «Glarner falte» entstand bekanntlich dadurch, daß er von N her eine Doppel¬ zweite, flach¬ von S aufsteigenden, entgegen¬ nahe, daß sich die beiden Stirnen beinahe einer ersten, unzweifelhaft liegende Falte wachsen ließ, und zwar so muldenförmige Umbiegen der Gesteinsschichten an Faltenwurzeln blieb in der Tiefe verborgen, die antiklinalen berührten. Aber das den beiden Umbiegungen der Stirnen These aus waren überall abgetragen und so konnte HEIMs den tatsächlich sichtbaren Verhältnissen nicht unmittelbar be¬ wiesen werden. Die Decken Beobachtung war Gedanken es an der wohl, die schönen Faltenbildungen in ALBERT HEIM, gewaltige Überfaltungen von helvetischen den dem Schüler bestärkte. Vorstellung, daß die weitverbreiteten Reste in ESCHERs, Wichtig war ausgewalzten den für diese Sedimenten 11 unmittelbar an der Untergrenze der Verrucanomassen, der sog. Lochseiten¬ ALBERT HEIM als ausgewalzter Mittelschenkel interpretiert wurden. Als demgegenüber A. ROTHPLETZ, dessen Erfahrungen überwie¬ gend aus dem Gebiet der offensichtlich viel weniger plastischen Tektonik kalk, der von Ostalpen stammten, das Vorhandensein einer Bruchüberschiebung so entsprang darüber unter den beiden Forschern ein lang andauern¬ Kampf, was die Kenntnis der betroffenen Gebirge schließlich nur för¬ vertrat, der dern konnte. ALBERT HEIM Darstellung als erster die Nord- wie gebührt das Verdienst, die erste umfassende der Glarneralpen gegeben zu haben, während A. ROTHPLETZ Existenz einer einzigen Überschiebung betonte, welche sowohl Südflügel der Da und dort fand Doppelfalte man die schon in sich schloß. von ARNOLD ESCHER d. LINTH v. betonten Auswirkungen des Zusammenschubes der Erdrinde, STUDERs aktive Erhebungen der Zentralmassdve wurden zu passiven Mitbewegungen. Da setzte sich auch die allgemeine Erkenntnis vom Decken¬ bau der Alpen durch, wie er von E. SUESS und M. BERTRAND angetönt, von H.SCHARDT und M. LUGEON und R. STAUB in den West- und begründet und dann Ostalpen nachgewiesen hatte sich auch ALB. HEIM der Einheit der Glarner-Schubmasse über¬ von durch E.ARGAND wurde. Inzwischen er bezog sie nun ganz aus S und unterstrich vor allem das Vorhan¬ densein eines ausgewalzten Mittelschenkels, während A. ROTHPLETZ den Sohub aus E kommen ließ und die Anwesenheit von Resten eines Mittel¬ schenkels bestritt. Nach der Auffassung beider Forscher aber lag unter der von S aufsteigenden Verrucanoplatte eine nach N geöffnete Mulde ver¬ borgen, aus der die sichtbaren kleineren autochthonen Vorfalten zeugt, Wie heute aufstiegen. noch, spielten schon damals die besonderen Verhältnisse der Querfalte am Panixerpaß in den tektonischen Erklärungs¬ versuchen eine entscheidende Rolle. Östlich der Querfalte treten im we¬ sentlichen Jura und Kreide an die Basis des Verrucano heran, während westlich davon Trias .und Dogger diese Stellung einnehmen. ALB. HEIM dachte zunächst Später, nachdem an eine Faltung innerhalb des verkehrten Mittelschenkels. die aufrechte Lagerung von Malm und Kreide im öst¬ hatte, betrachtete er diese als eine von der großen Verrucano-Deckfalte unabhängige Vorfalte, während der westliche Teil als er lichen Teil anerkannt verkehrte Serie weiterhin dem großen Mittelschenkel angehörte. A. ROTH¬ PLETZ dagegen teilte beide Teile derselben Vorfalte zu, die Trias auf Alp Ranasca war ihr Kern und die anschließende Verkehrtserie ihr Mittel¬ schenkel. Durch eine welche an Stelle der ten dem Querverwerfung, später erkann¬ Querfalte angenommen wurde, sollte die Vorfalte im W (also unter Rotstock) vorgängig worden der Verrucanoüberschiebung sein, daß ihr normaler Schenkel weggeschnitten, der verkehrte entblößt Die 12 Detailuntersuchungen von von der derart emporgestellt Verrucanoüberschiebung wurde. K. TOLWINSKI in den Grauen Hörnern, Vorab, M. BLUMENTHAL zwischen Calanda und von erweiterten die Kenntnis Tödi-Vorderrheintalgebiet Zone am vom Interpretation Beweise für eine kehrter Mittelschenkel im Sinne von Aufbau Sie Südabfall des Aarmassivs sehr wesentlich. schlüssigen und F. WEBER im unserer ergaben des Lochseitenkalks keine als ver¬ ALBERT HEIM. prachtvoller Darstellung hat darauf J. OBERHOLZER in seiner «Geo¬ der Glarneralpen» (49) die bisherigen und seine eigenen Forschungen logie zusammengefaßt. Um auf die Probleme am Panixerpaß zurückzukommen, In erwähnt, daß auch dieser Autor in der Trias auf Alp Ranasca, wie A. ROTHPLETZ, den Kern einer Vorfalte, der Vorabfalte sah, deren west¬ licher Teil jedoch nicht längs einer Verwerfung, sondern durch eine Quer¬ sei gehoben wurde, daß unter dem Verrucano nur der Rest eines Verkehrtschenkels übrig geblieben sein sollte. Da OBERHOLZER außer¬ falte derart dem unterhalb der Kreuzecke ein rasches Auskeilen des vermeintlichen verkehrten Schenkels der sog. Vorabfalte beobachtete, ergab sich gegen¬ über ALB. HEIM und A. ROTHPLETZ bereits der wesentliche Unterschied, daß die Kalkmasse des Vorab im W eine echte HOLZER auch ihrer Unterseite durch an Ueberschiebungsfläche begrenzt erschien, zu womit sie für OBER¬ noch unter der Verrucanodecke sich einschaltenden einer, «Überfaltungsdecke» biegen nun wurde. Umso weniger dieser Kalkmassen als Ansatz zu konnte nun das südliche Ab¬ einer unmittelbar unter der Verru¬ verborgenen, muldenförmigen Wurzelverbindung canodecke im Sinne ALB. HEIMs gedeutet werden. canodecke der Verru¬ Wichtig ist, daß für J. OBERHOLZER, wie für die früheren Autoren, diese unter der Verrucanoüberschiebung gelegenen Kalkmassen beiderseits An¬ der Querfalte derselben tektonischen Einheit angehören. Nach seiner sicht konnte Panixerpaß die darum hinaus in den Vorab-Tscheppfalte BLUMENTHALs über den Crap Surscheins und den Piz da Dartgas verfolgt Zusammenhang zwi¬ werden. So ein klarer schen den und den Einheiten des Calanda- ergab sich für OBERHOLZER Schuppen des Kistenpaßgebietes baues. In letzter Zeit haben das Gebiet der Alp nun Ranasca Beobachtern die Ansicht aber R. HELBLING und begangen und im ausgesprochen, vor Gegensatz allem E. WEBER zu allen früheren daß der Malm unter dem Rot¬ könne. Diese stock nicht als Rest eines Verkehrtschenkels gedeutet werden sich sogar, daß westlich der Vermutung konnte ich bestätigen. Es zeigte Querfalte rung der im Prinzip anzutreffen ist. Dogger nördlich überhaupt Panix aufrecht liegt, allein Gesteinslagehingewiesen, daß verkehrte keine Schon ALB. HEIM hatte darauf er betrachtete diesen nicht gleichen Schichten auf Ranasca. Dies daß wurde erst durch J. OBERHOLZER klargestellt, der auch bemerkte, verkehrt liege, darunter der oben erwähnte nur ein kleiner Teil dieser Zone als die südliche Fortsetzung der Malm unter dem Rotstock. Auch die Fortsetzung des Rötidolomites am 13 Gipfel des Crap Surscheins stellte er in Untersuchungen von R. TRÜMPY die normaler 1944 Lagerung dar, bestätigt was durch wurde. Damit ist klar geworden, daß weder auf der einen noch auf der andern Seite der Querfalte verkehrte Serien auftreten und daß zwischen den unter der Verrucanoüberschiebung gelegenen Kalkmassen östlich und westlich des Panixerpasses keineswegs die bisher behauptete enge Beziehung be¬ stehen kann. Man bemerkt, wie an dieser Linie zwei ganz verschiedene Elemente aneinander stoßen, nämlich im E die mächtige Malm-Kreideplatte der Vorabdecke, im W die fein verschuppte Zone der Alp Ranasca, wo zwar ältere Schichten über jüngeren folgen, jedes Paket für sich aber aufrecht liegt. Unter diesen Umständen erscheinen die beiden Seiten nicht mehr als durch die Querfalte verbunden, sondern als durch sie ge¬ trennt, sie können auf keine Weise direkt ineinander übergeführt wer¬ den. Es war aber die vermeintliche Verbindung dieser beiden Teile, die den früheren Beobachtern den wichtigsten für die Parallelisation Fingerzeig zwischen E und W gegeben hatte. Die autochthonen Schuppen des Aaarmassivs verschwinden östlich des Tiefe; das daraufgeschobene parautochthone Element, Brigelserhörnern seinen Ursprung nimmt, die Gipfel des Piz da Panixerpasses das in den Dartgas, des in der Crap aufbaut, scheint Auf der Surscheins und die an der Querfalte gleichen Linie, aber zu von verschuppte Zone der der anderen Seite her die Vorab-Tscheppdecke als die höchste chende Einheit des Calandabaues, dessen im Alp Ranasca enden. und am kommend, endet weitesten nach W rei¬ tiefere Elemente hier ebenfalls Berginnern verborgen sind. Daraus geht hervor, daß einzig am Panixerpaß ein direkter Zusammenhang zwischen E und W wahrnehmbar sein müßte. Dies ist aber, wie erwähnt, nicht der Fall. Nach bisheriger Auffas¬ Gebirgsbau östlich des Panixer-Segnesgebietes und west¬ desselben das durchgehende tektonische Element der Vorab-Tschepp- sung hatten der lich falte gemeinsam. Geht hang verloren, uns nun nach neuer Auffassung dieser Zusammen¬ ergibt sich, daß wir für eine Korrelation des Gebirgsbaues unter der Verrucanodecke an der Ost- und Westgrenze meines Unter¬ suchungsgebietes auf neue Argumente und indirekte Schlüsse angewiesen sind. Solche falte, sowie schuppen. so ergeben aus sich aus der Betrachtung der Detailtektonik der Quer¬ dem Verlauf der «massivischen» Kerne der Verrucano- Damit sind wir bei der der Glarner Schubmasse hatte ich zunächst nicht Besprechung des mächtigen Verrucanokomplexes angelangt. Eine Bearbeitung dieses Gebirgsteiles vorgesehen; der Verrucano wurde nur als Einheit kartiert. Schließlich aber erwachte doch der Wunsch in mir gestärkt durch die Aufmunterung durch Prof. R. STAUB den inneren Aufbau der Verrucanomassen in «meinem» Gebiet zu ergründen. Es sollte keine — — vollständige Untersuchung sein, 14 sondern vielmehr nur die Klarlegung der wesentlichen, allem tektonischen Züge, die ich benötigte, um meine gewissen Zahl großen Detaillierung wurzelder diese ist tektonisch-stratigraphische Analyse Beobachtungen Profile 1 Grad der vor : 10 000 auch im Innern der Verrucanodecke mit einem durchzeichnen von zu können. Trotz der wärtigen Teile der großen glarnerischen Verrucanodecke sicher nur par¬ gelungen, teils wegen der großen Uberwachsung und Schuttbedeckung der tieferen Regionen, und nicht zuletzt auch wegen der raschen seitlichen Gesteinsveränderungen und dem Mangel an markanten Schichtgliedern, tiell welche als sichere, durchgehende Leithorizonte Dienst tun könnten. ALB. HEIM betrachtete bekanntlich die Verrucanomasse gend unserer Ge¬ gerichtete Falte, deren unterer Teil verkehrt lag. Er mit der richtigen Beobachtung des Vorkommens von jün¬ als nordwärts unterstützte dies Hauptüberschiebungsfläche nördlich des Crap Masegn. Die Ursache dieser Lagerung ist jedoch nicht in der Um¬ kehr der Schichten, sondern in ihrer Verschuppung zu erblicken. geren Verrucanoschiefem nahe Auffassung Eine moderne in den tektonischen der Bau dieser Verrucanomasse finden vom Darstellungen von F. WEBER (86), wo auch eine wir hypo¬ thetische Fortsetzung des Tavetscher Zwischenmassivs über Andest hinaus Alp von Ruschein eingezeichnet ist. Eine solche konnte tatsächlich nachgewiesen werden, allerdings in etwas an¬ derer Lage. Die Frage, ob sich dieser Massivlappen nördlich des Rheins bei ostwärts bis in den Kessel der Ringgenberg bindet, eher mit dem Tavetscher Zwischenmassiv südlich des Rheins wie F. WEBER vom oder ob angibt, abspaltet, Gotthardmassiv wie R. STAUB sich, dahingestellt. Wir er sei ver¬ postuliert, werden ihn in dieser Arbeit als Zwischenmassiv schlechthin bezeichnen. Die ge¬ gegenwärtigen petrographischen Studien H. MÜLLIs im Zwischenmassiv werden einen Beitrag zur Abklärung dieser wichtigen Frage liefern können. J. OBERHOLZER gab außer den Ergebnissen F. WEBERs keine neuen Anhaltspunkte über dieses Massiv, er hat aber das Verdienst, die zusammenfassendste Darstellung des gesamten Verrucanos der Glarneralpen gegeben seiner zu haben. Darin bezeichnet Glarnerdecke er den roten sernifitischen Verrucano als nordhelvetisch, die schieferige Ausbildung der Mürtschendecke als mittelhelvetisch, und den Ilanzer Verrucano betrach¬ tete er samt der aufliegenden Rauhwacke als südhelvetisch und ben auf den «Mürtscben-Verrucano». Im Großen fand ich diese aufgescho¬ Einteilung bestätigt; OBERHOLZERs scharfe Abgrenzung des Ilanzer Verrucanos erwies sich jedoch als zu schematisch, da häufig Übergänge zur phyllitischen Fazies bestehen und auch nicht mit Sicherheit ein tektonischer Kon¬ takt beobachtet werden kann. Die hangende Trias liegt nicht in primärem Kontakt mit dem Ilanzer Verrucano. Die zahlreichen, ESCHER, von J. OBERHOLZER und anderen Beobachtern A. ROTHPLETZ, G. C. AMSTUTZ u. ALB. HEIM, O. AMPFERER, a.) beschriebenen, im Verrucano R. (ARN. TRÜMPY, eingelagerten karbon15 artigen Gesteine dürften tatsächlich Perm in «Karbon-Fazies» gehören. zum Karbon, Durch die oder doch Verfolgung zum untersten dieser karboni¬ schen Zonen einerseits und der triadischen Züge andererseits (zu denen sich neben den altbekannten Vorkommen auf dem Rotstock-Vorabrücken wei¬ tere fanden), ergab sich schließlich eine Aufteilung der bis 3000 m mächtigen Verrucanomasse OBERHOLZERs in mehrere bedeutend dünnere Schuppen, denen zum liner Kern Teil auch eine zugeordnet Rückenschuppe des Zwischenmassivs als kristal¬ werden konnte. Wie die meisten Beobachter des Verrucano auch ich genötigt, Dünn¬ Eingehende mikroskopische Studien haben vor allem MILCH und WINTERHALTER angestellt, ihr Ziel war in erster Linie die petrographische Durcharbeitung des Verrucano, Studien über Zu¬ sammensetzung und Metamorphose. Um Lage und Verlauf der Gesteine verfolgen zu können, tendierte ich indessen besonders darauf, makroskopisch schliffstudien zu Hilfe zu war ziehen.* unterscheidbare Schichten Schichten besser Zugute kam mir zu finden. Erst nachher, um das Wesen dieser erkennen, verfertigte ich rund hundert Dünnschliffe. auch, daß gleichzeitig im benachbarten Kärpfgebiet G. C. zu AMSTUTZ die im Verrucano eingelagerten Ergußgesteine auf ihre Pétro¬ Lagerung hin untersuchte. Der Vergleich unseres Materials gab manche Anregung. Bewußt verzichte ich daher darauf, diese Ergu߬ gesteine näher zu beschreiben; der genannte Studienkamerad wird dies graphie und ausführlicher tun können. Aus demselben Grunde seien auch hier die Fra¬ gen des Zwischenmassivs nur berührt, H. MÜLLI wird binnen kurzem darüber berichten. Wie massen erwähnt, konnte keine gegliederte Detailkartierung der Verrucanovorgenommen werden. Eine solche ist darum sehr schwierig, weil Altersgliederung sowie eine deutlich durchgehende lithologische Gliederung fehlen. Die gemachten Beobachtungen erlaubten sowohl eine fundierte aber schließlich wenigstens die Zusammenstellung neten Profile und einer Skizze der tektonischen massen, wie sie in Tafel 1 lungen und gezeich¬ der Verrucano- Ausdruck kommt. An Hand dieser Darstel¬ gegebenen Beschreibung ist es möglich, einen ge¬ speziellen Baustil dieser Zone zu bekommen. Schlie߬ lich wurde der Versuch Lage zurückgelegt Faziesentwicklung sei Gliederung der im Text wissen Einblick in den liche zum der in Tafel 3 betont, daß das gewagt, die Verrucanoschuppen in ihre ursprüng¬ denken, zu um einen Überblick über die laterale des süd- bis mittelhelvetischen Perms in Tafel 5 zu gegebene Abwicklungsschema gewinnen. Es des permischen Ablagerungsraums digerer als ein Versuch gewertet werden muß. Ein vollstän¬ Überblick über die Verhältnisse im Ablagerungsraum kann erst nach weiterer Untersuchung, Glarnerlandes, erreicht werden. Dieses Gebiet habe ich aber nicht * Eine der E. T. H., 16 vor allem auch im Verrucano des unteren Sammlung von Gesteinsproben Zürich, deponiert. und Dünnschliffen wurde im bearbeitet, Geolog. Institut und so bleibt die Verrucanodarstellung OBERHOLZERs auch heute noch die umfassendste. Wie gestaltet sich der Zusammenhang zwischen dem tektonischen Bau des helvetischen Verrucano und den mesozoisch-tertiären Anteilen der hel¬ vetischen Decken der Nordostschweiz? Wo wurzeln diese antwortung dieser Fragen genau? Die Be¬ muß sich auf indirekte Beweise und auf Vermu¬ tungen stützen, solange wir keine sicheren Angaben über den gesamten Verrucanobau, über nung zwischen cano die Stellung des Zwischenmassives und über gotthardmassivischem besitzen. Mithin ist auch eine die Tren¬ und «zwischenmassivischem» Verru¬ Untersuchung des Perms auf der Süd¬ nötig, und zwar nicht nur bei Obersaxen, sondern S, nämlich dort, wo es bis an seine sichere gotthardmassivi- seite des Vorderrheins auch weiter im sche Basis hinab beobachtet werden kann. Dann ist immer noch denken, daß zu be¬ der Entfernung Verschuppung stattgefunden haben kann und damit wohl zum unabhängig ist von der übrigen Teildeckenbildung in den die des Verrucano erst nach der Sedimente hangenden größten Teil mesozoisch-tertiären Deckenteilen. 17 Tektonik I. Allgemeines Einen Überblick über den Aufbau der sche Karte (Tafel 1). Der Zusammenhang Vorabgruppe gibt die tektonimit der Umgebung ist in der tektonischen Karte der östlichen Tödikette (90, Blatt 1) wiedergegeben. In der Beschreibung halten wir uns tische Hauptschubfläche gegebene Zweiteilung. IL Das Gebirge unter der an in Farbendruck die durch die helve¬ helvetischen Hauptschubfläche (Autochthon und Parautochthon) A. Das Aarmassiv Wie eingangs erwähnt, ist das Aarmassiv im besprochenen Gebiet nicht aufgeschlossen. Die Auswirkungen seines östlichen Abfalles, der im Quer¬ schnitt des Panixerpasses kräftig einsetzt, sind deutlich spürbar; er be¬ weitgehend das Gesicht aller höheren tektonischen Elemente und stimmt übt dadurch bis in die die Gestaltung Gegenwart hinein der Landschaft B. Die sogDie Bezeichnung mernbodens, Verbindung so aus (vgl. „Schuppen STAUB, 63). des Autochthonen" «autochthon» setzt voraus, daß das Kristallin des Lim- über welchem sich diese Schuppen aufbauen, steht mit dem Aarmassiv. Ist kann auch seine einen wesentlichen Einfluß auf R. Sedimentbedeckung es in ursprünglicher Masse, selber eine überschobene nicht im strengen Sinne autochthon genannt werden. Diese Frage kann hier nicht entschieden werden; wir sprechen In der Einfachheit halber stets unserem wenden die von den «autochthonen Schuppen». Gebiet sind die drei höchsten davon aufgeschlossen, wir ver¬ Namen, die R. TRÜMPY (72) vorgeschlagen hat und nennen sie, zusammengefaßt nach dem Ort ihres gemeinsamen Auftretens, die Schuppen der Panixeralp. Es sind Cavirolas-, Cavorgia- und Tgietschenschuppe. Der Kessel der worden. Er genommen; hat mit Panixeralp zwar nur seinem Ausdruck tektonische Einheiten» hat 18 ist von etwas unten nach oben die J. OBERHOLZER beschrieben flacher liegende Schuppen an¬ «deckenartig übereinandergeschobene die Verhältnisse trotzdem treffend gekenn¬ jedoch drei Schuppen unterschieden werden müssen, ver¬ den Beobachtungen EUGEN WEBERs, der auch bereits darauf zeichnet. Daß danken wir zwei von er hingewiesen hat, daß infolge des Umschwenkens der Streichrichtung und der gegen E zunehmend deckenartigen Entwicklung der autochthonen Schuppen die beiden Seitenwände der Panixeralp ein ganz verschiedenes Bild zeigen: auf der Westseite bauen in der Hauptsache noch die mächtigen Schuppen die fast lotrechte Wand auf; auf der Ostseite ziehen sich zwischen den schmächtiger gewordenen Malmlagen die Schich¬ Malmkörper bis Kreidegesteine ten der Bänder der — den Talboden hinab. an kesselartigen Einschnitt der Panixer¬ sieht man dort ihre stratigraphische Serie von nur im alp aufgeschlossen, und zwar den oben liegenden Drusbergschichten von die Cavirolas-Schuppe 1. Die kalk. Die — geheißen. wird diese Talseite Sie ist als tiefstes Glied «Las Cordas» Quintner¬ bis hinab in den unteren R. TRÜMPY beschriebene Ruchikulmination oder -terrasse im östlichen Axialabfall des Aarmassivs endet im Gebiet der dadurch erhält das Schicht-Streichen eine nord-östliche Panixeralp; Richtung. eine Es muß tiefe De¬ kräftiges Axialgefälle einsetzen, pression erreicht werden soll, wie die gewaltigen Flyschmassen unter dem Vorab verlangen. In der J ä t z a 1 p hat die Erosion gerade noch die Stirne einer Kreide¬ falte entblößt. Die sie bedeckenden Bürgenschichten steigen mit erheblicher bald ein ziemlich wenn so Hagelegg hinauf, wo sie unter jüngeren Mer¬ geln verschwinden. Wenn wir dieses Axialgefälle berücksichtigen und an¬ nehmen, daß die (verdeckten) autochthonen Schuppen im Querprofil des westwärts gegen die Neigung Panixerpasses ebenso flach liegen wie am Kistenpaß, so würde biegung zwangslos als Stirnumbiegung der Cavirolasschuppe alp auffassen wird es sich die Umder Panixer¬ lassen. Beachten wir aber auch die Verhältnisse im wahrscheinlicher, daß es sich um die Verlängerung der Plan, so im Kisten- paßquerprofil nächsttieferen Schuppe handelt, nämlich der Muttenwändlischuppe, deren Bürgenschichten das Südufer des Muttensees bilden. Bei einer solchen Korrelation ergibt sich für den Verlauf der Stirnumbiegung auf der Verbindungsstrecke Muttensee-Jätzalp eine sehr plausible Streich¬ richtung N 70 E. Diese Richtung läuft dann parallel mit der Streichrichtung der Stirnumbiegjing der Cavorgiaschuppe, wie sie sich aus den verschie¬ denen Aufschlüssen von Kistenpaß bis Alp Meer ergibt. 2. Die Diese und zwar Schuppe Cavorgia-Schuppe ist ziemlich «flach» über die so, daß der Cavirolasschuppe geschoben von SE nach NW immer liegende unterliegenden Schuppe aufruht. Im Hintergrund der an ihrer Basis jüngeren Schichten der Panixeralp setzt dieser Malm auf Malm eine kurze Strecke aus, um Erscheinen rasch westwärts anzuschwellen, wodurch in der nach frischem darüberliegen19 den Kreide ein starkes Axialgefälle Ostseite der gegen E vorgetäuscht wird. Auf der Panixeralp giaschuppe durch das Vordringen des stumpf endenden «Malmkernes» der nächsthöheren Schuppe über den Drusbergschichten zusammengehäuft wurden« Eine ähnliche Erscheinung kann auch auf der Westseite beobachtet werden. Seewerkalk und Bürgenschichten sind ihrerseits wieder für sich, in disharmonischer Weise gegenüber den tieferen Horizonten der Schuppe, sieht man, wie Schrattenkalk und Gault der Cavor- verfaltet worden. Soweit sie durch die höheren klar; im Schuppe Aufschiebung des Malm der nächst¬ Obergrenze der Cavorgiaschuppe disharmonisch zusammengeschobenen jüngeren definiert ist, der Bereiche ist die Schichten mußte sie in der tektonischen Skizze Tafel 1 etwas willkürlich nach N weiter gezogen werden, besonders im Raum der über alle masse Am Schuppen hingebreiteten Cuolm, südlich unter dem Fil Fluaz nur noch als Füll¬ Stadschiefer. sind im Abfall gegen die Alp Meer noch die tieferen Teile der Ero¬ sion verschont wird Bürgenschichten-Verfaltung von der flache lange Boden der genannten Alp geblieben. Der Hauptsache aus den Bürgenschichten zur der Cavorgiaschuppe gebildet. Auf ihrem axial leicht ostwärts geneigten Rücken fließt der Gletscherbach südwärts, wobei er sein Bett in dem Maße nach E Schutt des Flyschhanges heutigen Wasserlauf liegt am 200 m neue Bett. Es Schlucht), führt (bis in den Seewerkalk den bezeichnenden Namen Multer trägt wie weiter westlich ein früheres im unteren Teil sogar tiefer erodiert das verlegt, er Fuße des Rotstockes abführt. Parallel den zum Bachbett, hinein) als schetg (trockene ein kleines Wässerlein und einen feuchten, mit Blak¬ Hintergrund der Alp Meer verschwinden die Bürgenschichten unter den Stadschiefern, man bemerkt gerade noch den Ansatz zu einer stirnartigen Umbiegung. Jenseits des Piz Fluaz ist die ganze Umbiegung aufgeschlossen, man sieht, wie Tertiär und Kreide die Verbindung herstellen mit dem Rücken der nächsttieferen Schuppe (vgl. R. TRÜMPY, 73). Ähnlich müssen die Verhältnisse auch hier nur ken bewachsenen Boden. Beim sein. Man kann sich neuen Steg im vorstellen, daß mit dem Axialabfall ostwärts mehr Raum für die ander steiler Schubbewegungen frei wurde, sodaß die Schuppen weiter aufein¬ geschoben werden konnten als über der Ruchikulmination, wo sie gestellt und zum mindesten in der Kreide durch Mittelschenkel verbunden sind. • Cavorgiaschuppe läßt sich westwärts bis in den Gipfel verfolgen, ihre Stirne verläuft in fast gerader Linie zur Kistenpaßhöhe. Die stockes Meer 3. Die , Wie bereits erwähnt dem 20 Rücken der des Bifertenvon der Alp Tgietschen-Schuppe wurde, verursacht der Malm dieser Schuppe auf unterliegenden Cavorgiaschuppe unregelmäßige, auf- Zusammenschub-Erscheinungen, bevor fallende «wurzelwärtigen» Teil erkennt man Schubfläche, welche die seinem eine deutliche alp Andesteralp» Andesteralp — ein Keil «Rückenschuppe von Unterkreide längs der zwischen die Malmkerne hinab. Südlich davon Tgietschenschuppe nordwärts auskeilt. In abtrennt. Auf der Westseite (TRÜMPY) spitzt er auf der Ostseite der Panixer- Wölbung mit scharfer biegen in ein — der unter der Trennungsfläche die Schichten der steiles SSE-Fallen um; erreichen sie unter senkrecht durch den Plauscharunerwald absteigend, Jenseits des Baches, auf der dem Schutt des Schmuerbaches die Talsohle. einer Neigung Ostseite, steigen dieselben Schichten mit von nur etwa 45° beidseits vom wieder auf. So zeigt sich im Unterschied des Schichtfaliens die Auswirkung der beginnenden axialen Depression. Eingang zur Panixeralp Ob das steile, fast senkrechte Abbiegen «autochthonen Schuppen», wie bei Panix beobachten läßt, dieser Schuppen biegung der nun oder mehr Schuppen es das nur der wurzelwärtigen Stiele der sich im Einschnitt des Schmuerbaches endgültige Einbiegen eine in steile Wurzeln flexurartige gemeinschaftliche Ver- darstellt, kann nicht beurteilt werden, der Aufschluß reicht nicht tief genug. im Rücken der Tgiet¬ einiger Bedeutung sind auch die Verhältnisse den darübertiefe eine gegenüber auf Trennung schenschuppe, weil sie Von J. OBERHOLZER geschobenen Schuppen hindeuten. Im Gegensatz sondern nahezu die vollständige glaube ich, daß nicht nur der Öhrlikalk, Wie im stratigraphischen Teil erreicht. Panix von Talsohle die Kreideserie auf 1550 m gequetschte Bürgen¬ ausgeführt wird, fand ich am Paßweg noch Dafür spricht auch, daß am ziehen. schichten, die sicher noch weiter hinab zu der Kreuz¬ Weg von Panix in die Panixeralp zwischen einem Doggeraufschluß erkennbaren Gaultvorkommen eckschuppe und einem allerdings schlecht einer Mächtigkeit von gegen 20 m entspricht. ein Zwischenraum bleibt, der sein mag, Wenn auch ein Teil davon von der Kreuzeckschuppe ausgefüllt so steigt Tiefe. Nahe rechts doch sicher auch noch Kreide darunter in die Gault ebenfalls aufgeschlossen, des Schmuerbaches sind Seewerkalk und Ob darüber, im Plauscharu¬ zweifelhaft. etwas Anstehen scheint deren doch Schichten tatsächlich ganz nerwald, im mittleren steilgestellten Teil diese sei nachträglich wieder in Frage ausgequetscht sind, wie es kartiert wurde, gestellt. 4. Fortsetzung gegen Osten an der Westwand und Gegensatz zwischen den Schuppenprofilen Veränderungen im der Ostwand der Panixeralp deuten sich wichtige der in Richtung gegen E an. Schuppenbau der «autochthonen Schuppenzone» E zurück, Offenbar bleiben die Stirnen der Malmkeile der Schuppen gegen welchen die älteren stratigraphidie relativen Überschiebungsbreiten, mit Im 21 sehen Anteile der Schuppeninhalte übereinandergeschoben sind, werden Aufspaltung des sedimentären Aarmassivmantels wird gegen E kleiner. Die offenbar in dem hinter der Segnesdepression gelegenen Anteil der Kette geringer, als in dem hinter der Terrasse des Axenabfalls im Ruchigebiet ge¬ legenen Abschnitt, wo die Aufspaltung im Kistenpaßgebiet auch in den älteren Teilen des Sedimentmantels infolge der Aufstauung nannten Terrasse ein Maximum erreicht. hinter der ge¬ Andererseits aber wird die Oberkreide des Sedimentmantels gerade im Segnesdepression dadurch beweglicher, daß hier allmäh¬ Gebiete hinter der lich unter der Trasgression der Bürgenschichten auch seewerschieferähnliche, oberste Kreidehorizonte erhalten sind. Dadurch wird die Möglichkeit einer disharmonischen tektonischen Ablösung der oberen stratigraphischen Horizonte der autochthonen Schichtreihe von der Oberkreide bis und mit dem oligozänen Flysch erhöht. Da zugleich die in Front liegende Axendepression nun eine Abschiebung erleichtert, so sehen wir östlich vom Pro¬ fil des Ruchi-Hausstockes eine zunehmende der Schuppenstirnen und Panixerpasses sind daher Falten — Vorabdecke, vom nach N vorrücken¬ — Nummulitenkalke und Mergel geschoben worden. Entwicklung Oberkreide und Flysch. Östlich des wie W. LEUPOLD annimmt die tertiären aus zum großen Teil Wir finden sie heute vor als Flyschfetzen ab¬ und unter dem Nordrand der Kessel der Martinsmaad bis an den Flimserstein, also Segnes-Depression. J. OBERHOLZER hat in seinen Profilen solche Verhältnisse angedeutet, sie müßten aber nach dem Gesagten in der Region des Segnespasses extremer gezeichnet werden. Mit der Annäherung an die Vättiser-Kulmination vertieft sich die Aufspal¬ genau über dem zentralen Gebiet der tung des Sedimentmantels in der sog. autochthonen wieder, es kommt zu eigentlichem Deckenbau Zone, und bei Tamins tritt sogar der kristalline Decke an den Tag. Die Überschiebungsbreiten Kern einer parautochthonen sind wesentlich größer als am Kistenpaß. Man könnte die Bauelemente des Calanda gewissermaßen als «Decken des Autochthonen» bezeichnen. C. Der 1. Flysch Allgemeines Der Raum im Dach und vor der Front der besprochenen Schuppen des «autochthonen» mesozoischen Sedimentmantels des Aaarmassivs bis an die Überschiebungsfläche der decke hinauf wird eingenom¬ Vorab-Tschepp men von mächtigen Flyschmassen, welche tief sackförmig zwischen die geschuppten liegenden und die überschobenen hangenden mesozoischen Kalkmassen eingreifen. Vor allem in der Nordfront der Vorabgruppe, in der fast 2000 22 m hohen Wand über Elm, erreichen diese Flyschmassen eine durch W. LEUgroße Mächtigkeit. Sie wurden hier in jüngster Zeit die POLD stratigraphisch und tektonisch neu gegliedert, nachdem bereits eine prinzipiell Darstellungen OBERHOLZERs in Text, Karte und Profilen sehr richtige Vorstellung davon vermittelt hatten. Ich verweise daher auf die führlichen Publikationen und erwähne nur einzelne (insbesondere mich besonders beschäftigten. W. LEUPOLD von Punkte, die aus¬ 41 und Karte Für die Profilkonstruktion habe ich mich auf die genannte 90) Literatur gestützt. Nach W. LEUPOLD können wir in einen sog. autochthonen eingewickelten abtrennen, den unserem Gebiet heute ohne weiteres Flysch von einem unter dem Verrucano er zusammengefaßt als «Glarner Flysch» bezeichnet. sogenannte «autochthone Flysch» 2. Der Darunter sind die Stadschiefer und der Altdorfersandstein-Dachschiefer- verstehen, welche ursprünglich als jüngste Schichtglieder den mesozoischer An¬ oberen Abschluß der Schichtreihe gebildet hatten, deren komplex zu besprochenen «Schuppen des Autochthonen» zu¬ demnach ebenfalls sammengeschoben vorliegt. Insofern ist dieser Flysch teil heute in Form der noch als «autochthon» zu bezeichnen, er bildet aber über den mesozoischen das sich von der ursprüng¬ Schuppen ein eigenes tektonisches Stockwerk, isoliert hat und mechanisch lichen stratigraphischen Unterlage weitgehend dessen Schuppung lierung wurde vor schiefer, welche nur zum allem kleinen Teil mitmacht. Diese mechanische Iso¬ ermöglicht im W des Gebietes als Bürgenschichten aufruht, bewegliche Natur der Stad¬ erster flyschartiger Horizont den durch die während die letzteren im Gebiet des Kistenpasses, mesozoischen von Seewerkalk, mit der verschweißt mit ihrer Unterlage Unterlage noch ein mechanisches Ganzes bilden und so die Schuppung der jedoch erlaubt, wie soeben schon Einschaltung beweglicher Seewerschiefer letzteren mitmachen. Im E des Gebietes ausgeführt, die. zunehmende letzteren Seewerkalkunterlage und Bürgenschichten auch den Stockwerkes des Tektonik sich mechanisch abzulösen und an der separaten zwischen des Flysches teilzunehmen. Am Panixerpaß wird der oberste Teil dieses Stockwerkes vom Taveyan- Stadschiefer nazsandstein eingenommen, welcher, durch die unterliegenden den «au¬ Platte als zusammenhängende gegen die Unterlage völlig isoliert, der tochthonen» Bau gegen oben abschließt. Durch die Überschiebung und wel¬ hangenden Decken wurde diese Platte etwas zusammengestaucht im Taveyannazlig verbogen; auch fanden innerhalb von Tonschieferlagen sodaß die obersten Sandsteinbänke komplex Differenz] albewegungen statt, am rand der Platte nach der Süd¬ abgeschoben wurden. Schließlich wurde N übergebogen, einzelne Gesteinsfetzen setzten weitesten gegen N sich 23 an der Basis der darüber wandernden bis Die Malmplatten fest und Kalkhorn. ans Ausbildung gelangten so der hat den autochthonen raumbeanspruchenden Querfalte am Panixerpaß Flysch in die Tiefe verdrängt. Steil fällt der Taveyan¬ nazsandstein östlich des Wichlenberges gegen E unter die Kalkwalze der Querfalte ein, seine aufgestellten Platten formen das zackige Grätlein im W des Kalkhorns. Wie eine Treppenstufe erscheint dieser in der Tiefe biete der angelangt, läuft die Platte des Abfall; denn, einmal Taveyannazsandsteins im Ge¬ Jätzalp in flacher Lagerung weiter gegen E fort. Ihr Erosions¬ das Band hinter den Hütten von Jätzalp-Oberstafel und ihr Rücken den flachen Walenboden. Wenig östlich davon endet sie; nur der rand bildet sie bedeckende Glarnerflysch setzt sich, mächtig angeschwollen, fort. Das plötzliche Aussetzen der Taveyannazsandstein-Dachschiefergruppe gegen E entspricht zweifellos einem tektonischen Rand derselben. J. OBERHOLZER dachte bei der Konstruktion seiner Profile an den die kleinen nach Nabsinkenden Falten, die man Nordrand, darauf deuten gerade noch beobachten kann. Eine andere Auffassung zeigen meine Profile: das Aussetzen entspricht im Prinzip dem Ostrand, die Fortsetzung wurde unter dem Vorab abgerissen und verschleppt. Wenn nämlich der Flysch über der Martinsmaad in direk¬ ter Verbindung steht mit den autochthonen Schuppen, wie W. LEUPOLD vermutet, liche so bleibt kein großer Raum mehr Fortsetzung des 3. Der Glarner In übrig für eine eventuelle öst¬ Taveyannazsandsteins. Flysch Gebiet gliedert sich der Glarnerflysch in den, aus dachziege¬ lig aufeinandergeschobenen Falten und Schuppen aufgebauten Blattengratflysch (LEUPOLD) und den aus E darübergefahrenen S a r donaflysch (LEUPOLD). Der erste hat südhelvetische, der zweite penninische Abstammung und entspricht hier großen Teils den von OBER¬ HOLZER unter der Bezeichnung «Wildflysch» subsummierten Flyschkomplexen. unserem - Am Panixerpaß liegen maximal 50—100 m Glarnerflysch Taveyannazsandstein. Wie R. TRÜMPY neige auch ich zur unter dem Hausstock und am Taveyannazsandstein folgt, D. Die 1. Zusammenhang In der Einleitung dem Vorab 24 Piz Fluaz der ohne über dem Annahme, Glarnerflysch Einschaltung von daß direkt über dem Altdorfersandstein. Vorab-Tschepp-Decke mit dem Flimserstein. Nordrand der Decke. wurde gezeigt, daß liegende Malm-Kreideplatte alle früheren als Geologen die unter Fortsetzung des Flimsersteins Zusammenhang in Frage gestellt, geprüft wurde. Die fazielle Übereinstimmung betrachteten. EUGEN WEBER hat diesen weshalb dieser von als solche (die genteil neuem zwar aber für eine den Zusammenhang Trennung beweist, deren Ge¬ nicht direkt hinreichend wäre) wird im stratigraphi- (Unterkreide) gezeigt. Hier soll als weiterer Punkt für die Zu¬ des sammengehörigkeit von Tschepp und Vorab zunächst der Verlauf werden. Decke dieser Nordrandes besprochen Wir beginnen im W. Die Kalkwände am Rinkenkopf und über der Jätzschen Teil einem alp stellen einen Erosionsrand dar, der im Detail immer wieder Scherflächensystem folgt, das, W bis WSW gerichtet, schief aus der Wand herausläuft. Die Darstellung in den Tafeln 3 und 4 geht von der Annahme in der Nord- und Nordwestwand des Vorab die daß aus, Aufschiebungs-, Bruch- und gehörenden Streichrichtung abzuwandeln als nötig ist, Segnesweges seits des bzw. sich um austretenden der in Stauungserscheinungen dazu¬ ungefähr gleich fortsetzen, ohne sich mehr überzugehen, die beid¬ in die Verhältnisse wieder beobachtet werden können. unter dem Glarner Vorab erblickt man In der Wand deutlich ein faltenweises Absinken B. der Kreide gegen N. Da östlich davon im Kessel der Martinsmaad (z. Bruch¬ südfallenden steil einem mit Vorabdecke unter dem Zwölfihorn) die rand an den den Kreide Flysch stößt, läßt sich flexurartigen Ansatz annehmen, daß dieses Abbiegen der zu jener Bruchüberschiebung hin¬ der Vorabdecke darstellt, auf die R. HELBLING schon mehrfach Bruchrand dieser läuft Flimserstein hat. Vom Zwölfihorn zum gewiesen einer geraden Linie entlang, die nur wenig südlich der von Ostrichtung Stirne: abweicht. Gleichzeitig verwandelt sich der Bruchrand in eine echte vor¬ Martinsmaad zur am erblickt man Abhang Unter dem Laaxerstöckli erst einen kleinen Rest nur anlehnt, am von Oberkreide, der sich an die Bruchfläche bereits Abhang zum hinteren Segnes sut hingegen erscheint Kreidestirn, die vom Malm der Decke halb überfahren komplette Verrucanoüberschiebung hat hier den oberen Teil dieser zer¬ daß rissenen Stirne bis auf den Malm abgeschliffen, woraus hervorgeht, eine wurde. Die und Tertiär¬ erstens die im überfahrenen Teil noch erhaltenen Oberkreidedaß schichten auf der Vorabdecke einst vorhanden waren, und zweitens, bevor die alles ab¬ diese Decke ihre Stirne hier schon überfahren hatte, hobelnde Wirkung der Verrucanoüberschiebung eintrat. Segnes s*ut wurden durch OBERHOLZER (49) ausführlich darge¬ Die Verhältnisse beidseits des Bodens M. BLUMENTHAL (10) und stellt. Der Talboden von decke, J. Segnes von sut läuft schief darum erscheinen die beiden Seiten nur zur Stirnlinie der Vorab¬ scheinbar nicht zusammen¬ der passend. In idealer Fortsetzung der bis hier beobachteten Umwandlung Stirnform finden wir am Westhang des Flimsersteins eine fast geschlossene Stirnfalte, in deren Rücken der einspießt (vgl. aufgespaltene Malm nur M. BLUMENTHAL, 10, Tafel 3, Fig. 3). So noch schwach hin- sprechen auch die 25 Erscheinungen am Nordrand der Decke für einen direkten Zusammenhang zwischen den Hochflächen des Flimsersteins und der Alp Nagiens. Von den zwei kleinen Kreidegewölben, die am Ostrand von Segnes sut aufgeschlos¬ sind, ist das nördliche nach den Beobachtungen von R. STAUB und E. WEBER (mündl. Mitteilung) von der Stirne abgesackt und das südliche sen gehört nach J. OBERHOLZER der Miruttaschuppe Talseite von dem braucht einen nicht an. Daß auf der andern letzteren kleinen Gewölbe nichts mehr zu sehen ist, zu verwundern. Dagegen tritt dort innerhalb des unter die Vorabdecke tauchenden Tertiärs ein schmaler Malmspan auf, der sich oben mit dem Lochseitenkalk unter den Tschingelhörnern vereinigt. Er wurde von E. WEBER gefunden und ist in der Karte OBERHOLZERs noch nicht enthalten. Jenseits der — weiter vorgeschoben — Verrucanokappe der Tschingelhörner ähnliche Malmfetzen auf, und an der Basis der helvetischen so treten ist wohl die Deutung als «Schubspäne Hauptüberschie¬ bung», wie sie in der tektonischen Karte (90) gegeben ist, die beste. Nachdem der Zusammenhang zwischen Vorab und Flimserstein klar geworden ist, kann mit Recht wieder von der gesprochen werden. 2. West- und Südrand. Vorab-Tscheppdecke Überlegungen zur Entstehung Panixerpaß. der Querfalte am Am Rinkenkopf richtet sich die Malmplatte auf bis zu senkrechter Stellung, dergestalt, daß eine Art Schalenrand entsteht, der, in SSE-Rich¬ tung laufend, die Vorabdecke begrenzt. Das ist ein Teil der berühmten «Querfalte». Die Vorabdecke, die an ihrem ganzen Nordrand keine älteren Schichten als Quintnerkalk führt, besitzt teten Schichten auch Schiltkalk und daß die randliche des Vorschubes Wir der Außenseite der aufgerich¬ Dogger. Man muß daraus schließen, an Faltung auf keinen Fall nach, sondern vor oder während erfolgte, durch welchen ihre Basis abgeschliffen wurde. ersteigen über die Südflanke den Rinkenkopf und sind erstaunt über Schrattenbildungen dieses Berges, die wir von unten so gar nicht sehen konnten, weil alle großen Spalten gleich Bergschründen quer zum die wilden Gefälle laufen und tont. Auf der nur die feinere Gipfelkuppe fallen trichtern auf, die geraden Linien Oberflächengestaltung uns eine ganze Anzahl die Fallinie be¬ von Einbruchs¬ folgen, welche parallel verlaufen zu den Erosionsspalten unter uns am Felshang. Von oben gesehen starren sie uns wie lauter Messerschneiden entgegen! Alle diese Linien streichen etwa E—W, und wir sehen ihre Fortsetzung im Scherflächensystem, das jenseits der Gurgel an der Gestaltung der Vorab-Nordwestwand teilhat. Jetzt wird auch klar, daß die Verwitterung in der Kreuzungsgegend dieser Zerstö¬ rungsflächen und der geschwächten Faltungszone den tiefen Schnitt der «Gurgel» einfressen konnte. Dazu kommt noch die lockernde Wirkung von 26 ungefähr parallel steilen Brüchen, die, zur Querfalte ziehend, Rinnen in die Vorabwand zeichnen. Rinkenkopf aus überblicken wir mühelos den schönen Schnitt durch dieQuerfalte, den uns die Vorabwand bietet. Er ist im Längs¬ profil (Tafel 4) dargestellt. Am Einlenken der überfalteten Schichten in die horizontale Lage der Hauptschubfläche können wir geradezu nachfüh¬ Vom vor gegenseitige Bewegung zwischen Vorabdecke und Verrucano wurde rück¬ gegangen sein muß: nicht eine bestehende Querfalte wie die len, sich durchgeschnitten, sichtslos sondern ein irgendwie zustandegekommener jene quer- Deckenrand erlitt durch die schief darüberfahrende Schubmasse faltenartige Deformation, die wir heute vor uns haben. Die relative Bewegung zwischen Vorabdecke und Verrucano er¬ NE gerichtet. Wie läßt sich das erklären? scheint in ihrem Endeffekt SW Sicher ist der Verrucano nicht in Nordostrichtung gefahren. Dagegen würde eine Nordbewegung des Verrucano, verbunden mit einer gleichzeitigen — Westbewegung der Vorabdecke, das gewünschte Resultat zeitigen. Nun ist aber eine derartige Westbewegung der Vorab-Tscheppdecke darum ausge¬ schlossen, weil diese ostwärts in festem Zusammenhang steht mit dem Calanda und keinerlei Zerrungs-, dagegen massenhaft Stauchungserschei¬ nungen (Querfalte, Aufschiebungen im Malm, Überfaltungen in der Kreide) Möglichkeit einer nachträglichen ihrem Westflügel offensichtlich Drehung der Depression liegend, um den Dreh¬ stattgefunden, wurde er doch als vor Dies punkt der Vättnerkulmination am weitesten nach N vorgeschoben. erkennt man sehr schön in der tektonischen Karte (90), wenn man die dort aufweist. Untersuchen getrennten Teile der gefunden, daß reits Vorabdecke geführt: wir Tschepp- die eingeleitet Faltung an und Vorabdecke vereinigt. Wir haben be¬ en place» der endgültigen werden wir zur folgenden Vorstellung Depression gerader Fortsetzung «mise der vor wurde. So Bevor sie in die Vorabdecke in die daher Eine solche hat der Decke! hinein vorgeschwenkt wurde, lag der Calandadecken. Ihr die Südrand, der hangenden Felsbergerdecke ver¬ stärker drangsaliert, er wurde gestaucht bei Tamins noch durch eine Falte mit der bunden ist, wurde gegen W immer und Aufschiebungsbrüchen zusammengestoßen. Schließlich riß Teil von seiner Unterlage los, der Nordrand gestaltete sich an liche Bruchüberschiebung, Fortsetzung, die dem im E behielt im W als seine Faltenstirne. Ob die westliche er jedenfalls abgerissen Zusammenhang löste, bleibe der west¬ ist, zurückblieb, oder sich ganz vorerst dahingestellt. Wir werden aus später finden, die sich in diese Auffassung einfügen und es wahrscheinlich erscheinen lassen, daß ein Teil des äußeren Westflügels (wie noch mehr Tatsachen J. OBERHOLZER schon vermutete) am Griesstock «gelandet» ist. Felsbergerdecke wurde erstmals von R. HELBLING (36) sie als als selbständige Einheit aufgefaßt. J. OBERHOLZER betrachtete nach Flims über sie läßt und eine Falte im Kern der Vorab-Tscheppdecke Die 27 W streichen. Die Verlängerung lich wird sie bald verdeckt über Flims ist sicher problematisch. Da alles ist, bleibt die Frage offen, ob die nicht mehr richtig, weiter west¬ Bergsturz und Verrucano Felsbergerdecke dort überhaupt vom ausgebildet ist, oder ob sie als Vorfalte zur Vorabdecke in deren aufgebogenen Südwestrand und damit in die «Querfalte» hinein läuft. 3. Erscheinungen auf dem Bücken der Vorabdecke. Bruchsysteme Im Fenster herrscht der Alp Ruschein ist ihr Aufbau noch ganz be¬ der Querfalte und zwei jüngeren Bruchsystemen, von denen das eine W—E, das andere NW—SE streicht. Die Faltung im Malm tritt am deutlichsten zu Tage im Steilaufschluß des Crap Saissa, wo brecciöse Zonen im Korallenkalk in schön geschwungenem Bogen die Biegung der Schichten anzeigen. Begeben wir uns aber hinauf an den Südfuß von P. 2835, so überblicken wir die der Kreideschichten und bemer¬ Wölbung ken, daß der Schrattenkalk, der im Muldenkern sitzt, mehrere «Bäuche» von bildet. Unter der Standort bis zum Überschiebungsfläche finden wir sodann sterbenden Gletscherchen am von unserem Südfuß des Vorab stets eine ausgequetschte Verkehrtserie, die bald Malm, bald Kreidefetzen führt sich deutlich sichtbar Die W aus — Scharen E von der Überfaltungsstelle und ableitet. streichenden Bruchlinien setzen sich meistens zahlreichen parallelen Scherflächen zusammen und be¬ von günstigen besonders im Korallenkalk die Bildung von Steilstufen. Die wichtigste dieser Linien verbindet die Sagenser Furka mit dem Crap Ner, dessen Gipfel sie gespalten hat. Auf seiner andern Seite quert sie den hin¬ tersten Kessel der Alp Ranasca und trennt den südlichen Vorgipfel vom Rotstock ab, worauf sie in den Stadschiefern der Alp Meer verschwindet. Jenseits der Sagenser Furka zeigt sich die Fortsetzung am Südrand der Alp von Sagens, sie folgt dem Laaxerbach (d.h. er folgt ihr!) und zielt dann auf die Südwand ganze Reihe des Flimsersteins. gleicher Bruchzonen, Parallel dazu verlaufen eine die sich teilweise in ihrer lösen, weshalb sie im einzelnen nicht immer genau verfolgt Am besten sieht man Wirkung sie im Luftbild. In den Schiefern des Verrucano liert sich meistens ihre Spur, obwohl ab¬ werden können. ver¬ sie auch diesen durchreißen. Stets ist der Nordteil gehoben, doch höchstens um wenige Meter. Bei der Anwesen¬ Bruchscharen ergibt sich jeweilen ein flexurartiges Abbiegen, so besonders dem Laaxerbach entlang, wo die zusätzliche Höhendifferenz heit von bis 100 m beträgt. Dabei ist die Bruchzone wahrscheinlich in eine alte Auf¬ schiebungsfläche hineingelaufen, da eine solche im Malmband anzutreffen ist, das in ihrer Verlängerung westlich des Segnesbaches (= Flem) aus den Bergsturzmassen herausschaut. Auch auf der Kreidefläche der Alp Sagens läßt sich dies beobachten, indem die Stirnen kleiner Über¬ schiebungsfalten rückläufig wieder tiefer gesetzt wurden. Der Sattel zwivon 28 Atlas sehen Grabenbruch von beobachtet scheinung Martinsloch, das Zone Segnes verdankt Piz und 5 ca. man Breite und 2 m den an Tiefe. Um zur Besprechung der NW — SE Gronda»), das bis lange Strecke von Fops ( Bruch, Die Kreidefläche große von von mit zu Ruschein. Vom Sattel Schnee erfüllt ist; es m tiefer Bündnerbergfirn und Wirkung zwischen heraus¬ zusammen streichenden Brüche der den Ostteil Weiter unten verschwindet die dem Oberstaffel) hinab läuft ein Tobel («Val in den Herbst hinein einem bach zeigt eine = Flyschzunge Ranasca wird kommen, kehren wir zurück auf die Alp 2756 gegen die Hütten 'über eines Bruches mit der weichen einer in den Lochseitenkalk hinaufziehenden gewittert ist. Der Längsbruch auf Alp der Kalkhornschuppe beschrieben. einem Eine ähnliche Er¬ Tschingelhörnern Schnittpunkt am m Entstehung seine Zahl tiefer SE um rund 10 folgt auf gesetzt hat. des Bruches. Laaxer- gerichteter Canons, sie folgen alle Linie her¬ Bruchzonen, springen zuweilen aus der vorgezeichneten erreichen. neue eine und irren suchend hin und her, bis sie wieder diesen aus wer¬ überhaupt keine Schichtverstellung wahrgenommen nur schwer zu über¬ vom Graben Unkundigen dieser den. Die große, wegen Meistens kann Bruch zwei¬ besonders markanten querende Alpfläche wird durch einen bei den Alphütten St. Martin geteilt. Auch ihm folgt ein Bach, der Karte (90) Butterfaß dreht. Alle diese Brüche sind in der geologischen getragen. Über das stimmtes gegenseitige Bruchsysteme kann Alter der beiden gesagt werden. Jedenfalls sind sie jünger das ein¬ nichts Be¬ als die Glarnerüber- gleich alt. Möglicherweise sind die schiebung O. AMPFERER (3) auf eine Sen¬ nach Sie gehen Längsbrüche etwas älter. den Ergebnissen der Tertiärkung des südlichen Gebietes zurück, nach R. STAUB, 61). Da¬ forschung aber auf eine Hebung des Aarmassivs (vgl. und untereinander etwa Schwächezonen bei läßt sich manchmal beobachten, daß sie präexistente zu ihrer Anlage Deckenrand N) den (im oder wie Aufschiebungsflächen, gewählt haben. E. Die Schuppen 1. der Alp Allgemeines Unter diesem Titel fasse ich die ganze westlich der Querfalte Ranasca Schuppenseme zusammen, die die Vorabdecke ersetzt. Über den autochthonen Schuppen liegen von oben nach unten: (Perm + Trias) Martinschuppe Kreuzeckschuppe (Trias + Dogger + Argovien) Kalkhornschuppe (Malm + wenig Unterkreide) Nauscha-Zone (Kreide + Tertiär). 29 Jedes einzelne Glied dieser Serie zeigt aufrechte Schichtlage, sodaß die Gesamtheit keinen verkehrten Schenkel bilden kann. Diese Lageverhält¬ nisse können nur dadurch hervorgegangen sein, daß irgendwo südlich da¬ von (aus faziellen Gründen nicht sehr weit) die einzelnen Glieder aus einer normalen Schichtreihe geschleppt und am Reihenfolge liegen blieben. Kreide auf, das noch wärts die verfolgen. oben her sukzessive von Rande der Dabei fällt das größer wird, Mit J. wenn große Manko wir das OBERHOLZER Griesstockdecke, Der fazielle abgeschürft, nordwärts (nachmaligen) Vorabdecke in verkehrter Malm und Schuppengebäude erinnern wir die fehlenden Gesteine wo an uns zu west¬ wieder an finden sind. Vergleich ergibt, daß diese eher südlicher als die Vorab¬ dort, wo auch unsere Schuppenzone ihren decke beheimatet ist, also etwa Ursprung haben muß. 2. Die Nauscha-Zone Darunter schuppe. verstehen wir die Quetschzone an der Basis der KalkhornSie läßt sich einwandfrei parallelisieren mit der genau gleich auf¬ gebauten Quetschzone unter dem Gipfel des Crap Surscheins, die R.TRÜMPY (73) nach der Val nauscha benannt hat. «Nauscha» ist romanisch und heißt zu deutsch «wüst», «bös». Wenn wir sie daher als «wüste Zone» so haben wir schon ihre Haupteigenschaft angeführt. Die die Kalkhornschuppe, Surscheins wo nur von ihrer Wurzel abgerissen ist, hat am Crap hinterlassen, am Panixerpaß jedoch, noch eine zweite besondere Zone, die als noch die Quetschzone sie gut erhalten ist, zeigt sich dünnes Band sich eng an die daher zwei Quetschzonen Kalkhornschuppe anschmiegt. unterscheiden, lende, und eine obere, am einer intensiven m mächtig und setzt Verknetung von Verschuppung gend Seewerkalk, Bürgenschichten, Stadschiefern und, wo aus sie überschoben und werden, auch Taveyannazsandstein von waren bis sich zu¬ vorwie¬ der Stelle an, und Glarner (Fig. 1). Die Wir müssen Surscheins feh¬ eine untere. Der obere Teil der Zone ist höchstens 5 sammen bezeichnen, Flysch Bürgenschichten beim «Hexenseeli» (östlich Panixerpaßhöhe) schon A. ESCHER bekannt. J. OBERHOLZER gibt solche von dort den Südfuß des Kalkhorns in der Karte stets unter Seewerkalk an, aber, daß sie z. T. mit dem liegenden Wildflysch verknetet seien. Im Profil zeichnet er ob Alp Meer Drusbergschichten im Kontakt mit dem an schreibt Malm und in gleicher Lage Weg bei den Meerköpfen ( Tgaus dil Mer, genannt) Seewerkalk. Nun gelang es mir, diese Zone fast lückenlos längs der gesamten Basis der Kalkhornschuppe nachzuweisen, wobei sich zeigte, daß 9ie auch deren Verschuppung mitmacht. Sie muß daher schon vor der Verschuppung an ihre Basis gelangt sein. Im südlichen Abschnitt, besonders unter der Kreuzecke, finden sich in der Karte «Draus» 30 am = .giF co ob ,ileesnexeH nethcisnA hcildrön der an B: der von der nresaF A: ob der hcsylF renralG dnasnürG mlaM 1. ehöhßaprexinaP sisaB hcildüs und ep uhcsnrohklaK enozhcsteuQ n i e t s d n a s z a n a y e v a T z. T. girefeihcs und mit )"hcsylfdliW„( , h c s i t ,inzeratuhqci,hdcnsansengürrüBG refeihcsnoT nenilissA klakreweeS ep uhcsnrohklaKklakreweeS auch dunkle Gaultfetzen eingeknetet, kalk das älteste Gestein sein; zu Gestein ist nämlich sicher zur im nördlichen Teil scheint der Seewer¬ das «gaultartige», quarzitische, dunkle Hauptsache aus Bürgenschichten hervor¬ gegangen, da sich zuweilen noch erkennbare Assilinen oder Nummuliten darin finden lassen. Stellenweise ist die Metamorphose so weit fortge¬ schritten, daß die Grünsande in ein unreines Quarzband übergehen. Auffallend ist die zunehmende Verschieferung gegen S. Sie entspricht Kreuzeckschuppe in der gleichen Richtung. Unter ganz dem Auskeilen der den Meerköpfen fand ich die letzten Assilinen in hell Südwestlich Kreuzecke tritt unter 15 stein gelbbraunen Schiefern. Malm 0,5—1 m gaultartiger Sand¬ hervor, grau-braun, löchrig anwitternd, schlecht aufgeschlossen, da¬ runter 0,5 dünnplattiger m Seewerkalk und 0,3 bräunliche Schiefer, Bürgenschichten. m hohes Wändchen von dichtem, blaugrauem seewerartigem Kalk; stellenweise dünnplattig, in den Schichtflächen regelmäßig leicht serizitisierte Tonhäute führend m wahrscheinlich m Darunter folgt ein 14 und hell anwitternd. Das Ganze täuscht ein 30 Weiter südlich sind noch nur kalkige und m hohes Malmband vor. mergelige, bald graue, bald braune Schiefer stellen aufgeschlossen, wo ich nur mit Mühe und ohne Sicherheit fest¬ konnte, ob sie von Stadschiefern, Bürgen- oder Seewerschichten abstammen. In der Karte derzugeben. einer unmöglich, war es die bestimmten Schichtserie kann überhaupt Quetschzone in diesem Gebiet wie¬ Sie wurde durch einen Seewerkalkstreifen nicht gesprochen Die Nauscha-Zone im bei der dargestellt. Von vorliegenden Verknetung werden. Sinn, d. h. den unteren Teil der Paßweg zwischen den Meerköpfen (Draus) und Camona. Sie zieht sich hinauf bis zum Südrand der Taveyannazsandsteintafel, von der sie aufgehalten und zusammengestaut wurde. Im S keilt Quetschzone, treffen wir engeren am sie aus, sodaß sich hier eine Längserstreckung maximalen 100 Mächtigkeit von nur ca. 1 km bei einer ergibt. Südlich von Camona (= «Unterkunft», Schäferhütte unter überhängen¬ dem Fels) mußte der Paßweg beim «Crap tagliau» (= geschnittener Fels) in die Köpfe des Seewerkalkes gehauen werden. Darüber legen sich nor¬ mal die masse von Bürgenschichten bis zur Basis der m und die Stadschiefer. Dann aber Kalkhornschuppe die folgt als Füll¬ Nauscha-Zone, eingeknetet, Fetzen von un¬ Beim Hinaufsteigen erkennen wir, wo, in Seewer¬ schichten und vielleicht auch Stadschiefern terer und mittlerer Kreide schwimmen. daß Kieselkalkeinschlüsse weit vorwiegen; sie sind außer den 2 m Gault unten im Hang auch die einzigen sicher zu erkennenden. Ihre Ausbildung ist gleich wie jene der Kreide auf Alp Ranasca (Kalkhornschuppe). Der genannte Gaultstreifen wird unterlagert von ca. 1 m eines hellen, marmorisierten Kalkes, wahrscheinlich Schrattenkalk. Etwas weiter oben finden sich 32 einige hellgrau anwitternde, kleinere Kalkbollen. Ihre Oberfläche ist blaugrau und etwas glitzernd durch Organismen trümmerchen: es könnte Öhrlikalk sein. Zu oberst folgen über braungrauen Kieselkalken (z. T. mit Echinodermenbreccie) noch einmal hellere, etwas gröber spätige Kalke der unteren Kreide. Den südlichsten Unterkreidefetzen fand ich unterhalb des Weges bei den Meerköpfen (Kieselkalk). Nahe vor den aufgestellten Platten des Taveyannazsandsteines begeg¬ nen wir dem nördlichsten und zugleich größten Kreidefetzen. Er läßt sich auf fast 200 m Längserstreckung verfolgen, liegt über vielen kleineren, rauh von kleinen Körnchen, der Bruch feine, lose zerstreute rundlichen Unterkreidebollen und stößt nahe heran. Seine Mächtigkeit beträgt kalk und erinnert oben rührt er an er an die obere besteht aus Quetschzone typischem Kiesel¬ Kalkhornschuppe be¬ Beweisführung für deren Drusbergschichten. Die aber nicht, womit J. OBERHOLZERs verkehrte Lage entkräftet wird. 3. Die Kalkhornschuppe Sie wurde benannt nach dem dessen bis 5 m, Gipfel kühnen, wenn sie ihr nördliches Ende findet. auch kleinen Kai Shorn, in Streng genommen müßten wir von den Kalkhornschuppen sprechen, denn dieser tektonische Kom¬ plex erweist sich als eine Folge mehr oder weniger aufeinandergeschobener Malmschuppen. Der Einfachheit halber, und weil die Teilschuppen unzwei¬ felhaft zusammengehören, benützen wir die Einzahl. Die Kalkhornschuppe stellt im wesentlichen das Malmglied der Ranascaschuppen dar; sie ist von ihrer Wurzel abgerissen. Wir steigen von Panix aus das Alpsträßchen hinan. Beim «Grep Stefan», wo der Weg den südlichen der beiden Ranascabäche überbrückt, finden wir noch nichts von der Kalkhornschuppe: der Dogger der Kreuzeckschuppe steht in direktem Kontakt mit den Stadschiefern der schuppe. den Bei 1580 wenig m liegenden Tgietschen- wendet sich das Sträßchen wieder südwärts, wir wür¬ gleichen Kontakt begegnen. der eisernen Brücke (1580 m) oberhalb der Kehre noch einmal dem Aber wir wollen den überqueren Alpweg verlassen. Bei wir den nördlichen Ranascabach und steigen nun, dem «Tou¬ direkt gegen die Kreuzecke hinauf. Da treffen wir im ristenweg» folgend, Wald (auf ca. 1750 m) durch unvermutet auf ein ermöglicht wurde, daß sich eine harte Malmplatte Sie zur gehört der von für, daß Malm und Bildung da¬ dessen zwischen die Stadschiefer und den wenigen Metern Kalkhornschuppe und Kreuzeckschuppe. Felsbändchen, ist bedeckt Ein NW streichendes vom Dolomit und da¬ Dolomit nie weit über die weichen Schiefer hinaus¬ heute der ganze Wald darunter erfüllt ist. Der stark 3 Dogger Scherflächensystem sorgt wittern, sondern immer wieder in großen Blöcken abstürzen, hier vermutlich Dogger Mächtigkeit eingeschaltet hat. Quintner kalk — steigt nun von ausgewalzte als maximal 20 m denen Malm — mächtige 33 Platte unter den Meerköpfen (westlich Kreuzecke) nordwärts an, immer unterlagert von der Nauscha-Zone und an scharfem Kontakt überdacht von Dolomit, bis er oberhalb des Paßweges von einem Längsbruch getrof¬ fen wird, der die nördliche Fortsetzung um 70 m relativ gehoben hat. Dieser Längsbruch, den wir den «Ranascabruch» und den schon A. ROTHPLETZ kannte nennen wollen, (54), zeigt die Eigentümlichkeit, daß ein einfaches Heben des Südteiles die beiden Hälften nicht zur Über¬ einstimmung bringt. Dies gelingt erst, wenn wir den Südteil um ca. 500 m nach E versetzt denken, wobei sich die scheinbare des Sprunghöhe Axialgefälles gerade etwa ausgleicht. Daraus ergibt sich, daß Längsbruch der Südteil annähernd horizontal relativ nach infolge an W wurde. Eine genau p. 29) am Über gleiche Verschiebung hat nach J. OBERHOLZER (49, großen Längsbruch auf dem Flimserstein stattgefunden. dem Ranascabruch setzt mächtiger Korallenkalk fort, oben Bis dahin diesem bewegt war nur sich der Kalkhorn-Malm als bis 40 von der westliche Ausbiß der jetzt Kalkhornschuppe aufgeschlos¬ ist auf der Südostseite des Rotstockes auch ihr Rücken auf Flächen' entblößt. Über dem Zementstein stellt sich der im sen, schen Teil beschriebene Unterkreidefetzen ein. auf, mächtiger und steiler werdend, m Zementsteinschichten überlagert. große stratigraphi- Er steigt nordwestwärts und tritt schließlich in direkten Kon¬ takt mit dem überschobenen Verrucano. Auf Kreide der Westseite des kaum 150 verschwunden, Korallenkalk Überschiebung Kreidefetzen gleiche Alter hervor. der breiten Verrucanorückens ist die und Zementstein Dagegen erscheinen Nauscha-Zone, wie in den m wobei die unter treten unter der diesem Malm die gleiche Ausbildung und das größeren Kreide vorkommen östlich des Verrucano¬ rückens auffallen. Die der nächstfolgende Malmschuppe «Platta alva») mit unterem setzt nördlich der Kreideplatte (bei Quintnerkalk ein, bedeckt von oberem Quintnerkalk und einer stark zermürbten Zone, die dunkelgraue Hand¬ stücke liefert, fast kreideartig, und die ich als tektonisierte Malmbreccie deutete. Ein Überlagern der Kreideschuppe durch diese Quintnerkalk- man nirgends schuppe beobachten, man sieht aber, wie die Kreide andeutungsweise stirnartig daruntertaucht. Auf der Westseite des Rot¬ kann stockrückens sind die beiden Schuppen stark ausgewalzt und mehr an¬ geschoben. Nördlich der Platta alva verläuft ein zeigt bei geringerer Schichtverstellung eine ähnliche Wir¬ einander als aufeinander Längsbruch; er kung wie der Ranascabruch. des «Kälberlochs» Die hellen Malmplatten, die den Hintergrund (so heißt die Mulde nördlich des Ranascabruches) bil¬ den, gehören ebenfalls zur Quintnerkalkschuppe. Sie sind östlich des Ba¬ ches, der durch die Mitte des Talkessels hinausfließt, von den Schichten der Kreuzeckschuppe bedeckt. Zwischen Rotstock und Crap Ner treten sie diskordant auf zackiger, mehr und weniger steil nordöstlich einfallender « 34 Fläche mit der beschrieben Martinschuppe wird. Schubmasse des Dann in Berührung, welche Erscheinung später verschwindet Rotstock-Vorabgrates. höhe, ist die Kalkhornschuppe wieder sich eine so tiefe zwei Stellen an Verschuppung im Malm dieser vom Verrucano entblößt. Dort Malm, daß die Gesteine der die verschrattete Oberfläche an westlich und nahe nordöstlich der Glarner- der unter Jenseits, zwischen Rotstock und Pa߬ zeigt Quetschzone treten, nämlich nahe süd¬ Kantonsgrenze. Bereits im Flysch steckt südlich der Paßhöhe noch eine kleine wenig einst über der Paßhöhe Malmplatte, der Rest einer gelegenen Malmscholle. Südlich über dem Hexen- seeli besteht die dort 80 m ren und dem mächtige Kalkhornschuppe aus typischem unte¬ darüberliegendem oberen Quintnerkalk. Sie schwingt sich in run¬ Bogen hinab senkrecht gestellt an das Ostufer des Seelis und setzt sich und gegen NNW streichend — hornschuppe, aufgebogenen Gegenstück, indem worden ist. Sie bildet ihr sondern nach unten schuppen, gebogen senkrecht im nun kopfes angeschmiegt. gebliebenen Malmscholle Verschuppung Folge steckend, Flysch Der Sernifit auf dem Er liegt glatten und zeigt, mehr Gipfel der Westwand des Rinken- Flächen des Kalkhorns gebildeten Rinne, Kalkhorns von Gipfel läuft. der letzten erhalten aus daß der abgebogene Rand der nach Tiefgang aufweist als die Vorabdecke. gehört zur Martinschuppe. (Quintnerkalk) in einer von mit scharfem Kontakt auf dem Malm schief durch den oben, davon finden wir alle Teil¬ wurde. Als Schuppe nicht gepreßt der Rand nicht nach Das Kalkhorn selber besteht ihm benannten der Kalk¬ Rand der Vorabdecke den an nunmehr ins Kalkhorn hinaus fort. In diesem letzten Stück finden wir die intensivste die hier — die in der Dagegen J. OBERHOLZ ER Richtung existiert die der am Querfalte etwas Südvorgipfel des angegebene Verrucanokappe ARN. ESCHER (19, Sept. 1865) zweite nicht. An ihrer Stelle befinden sich die schon bekannten Flyschsandsteine, welche die Trennung vom Rinkenkopf ein¬ deutig festlegen. In der Kalkhornschuppe die aufrechte Lagerung selber kann also an mindestens zwei Stellen der Schichten erkannt werden: im östlich der Paßhöhe und im kreidetragenden ecke. Im S keilt sie im Gebiet der Ranascabäche aus, sie ist durch der abgerissen. Abgesehen Zerlegung aus einer zusammenhängenden Malmplatte, bis von — an die setzt sich fort. Die Verrucanoüberschiebung gerät. Quintnerkalk Korallenkalk oberhalb Kreuz¬ sie von der Wurzel Längsbrüche besteht sie nordwärts aufsteigend — Dort dünnt sie zunächst aus und dann, in verschuppte Schollen verschiedener Mächtigkeit zerlegt, Zusammengehörigkeit ausgebildete Basis Schollen wird durch ihre gleich (Quetschzone) festgelegt. 4. Die Kreuzeckschuppe Sie wurde benannt nach der geschlossen dieser Kreuzecke, ist. Wir haben bereits gesehen, in deren Umgebung sie auf' daß sie oberhalb Panix direkt 35 Tgietschenschuppe aufliegt, und daß sich erst beim «Touristenweg» die Kalkhornschuppe dazwischen schiebt. Alle fallen süd¬ wärts ein und zeigen ein Axialgefälle gegen E. Am Ausgang der Panixeralp auf der autochthonen treffen wir im steilen aufgeschlossene Serie verschuppt ist, etwas Plauscharuner Wald Trias, Dogger und von auf eine mangelhaft Malm, die zwar unterstem im wesentlichen aber doch nur eine einfache Schicht¬ folge aufweist. An der Basis haften noch Fetzen älteren Gesteins, dessen (vgl. Stratigraphie, Trias). Den schön¬ Kreuzeckschuppe gewinnt man auf der an¬ Alter nicht bestimmt werden kann sten Einblick in den Bau der Talseite, deren beim Grep Stefan, wo das Wasser des südlichen Ranascabaches sie in ihrer ganzen Mächtigkeit aufgeschlossen hat. Man der Tgietschenschuppe in stark ver¬ knetetem Zustande ca. 3—5 m Dogger, gegen 40 m stark metamorphe Schilt¬ schichten und ca. 4 m Malm. Darüber folgt der Verrucano. Die Verschuppung von Dogger und Schiltschichten zeigt sich auch daran, daß am Rand des gleichmäßig ansteigenden Sträßchens diese beiden Gesteine abwech¬ selnd hervortreten. Beim Val de carschun (1540 m) schauen unweit über dem Weg die ersten Dolomitbrocken aus dem Waldboden hervor. Sie liegen findet dort über den Stadschiefern direkt über Stadschiefern und können sehr dort nirgends Dolomit wieder, verschuppt sehen. zu mit dem Erst Dogger, gut anstehend sein. Sonst ist beim Touristenweg doch mit ebener Fläche erscheint er dem Malm nun der Kalkhornschuppe aufliegend. Als konstante Platte von zunehmender Mächtigkeit (bis 50 m) zieht er nordwärts in die Meerköpfe, wo er beim Ranascabruch endet. Der lich der Kreuzecke Federnelken reich Furka die Dogger ist weniger aufgeschlossen, er bildet west¬ «spunda melna» (gelbe Halde), eine mit zarten bestandene, schöne Weide. herunterfließt, stürzt über ein band. Dieses zeigt Fortsetzung der Trias in den Der Bach, der markantes, den Lauf des Ranascabruches 70 m von der Sether- hohes Rötidolomit- und stellt die ehemalige Meerköpfen (= Draus) dar. Die Mächtigkeit des Dolomites beträgt jedoch sicher weniger als 70 m, da der Bruch hier in eine Flexur übergeht. Wenig östlich davon sieht man nämlich, wie Dogger und Schiltschichten in schön hohe Band hinabziehen. an geschwungenem Bogen über das bereits weniger verschuppt; an Sie erweisen sich wiederum als der Grenze Dogger-Schiit bemerkt man zudem eine Faltenbildung parallel großen Querfalte. Im oberen Teil der Schiltschichten finden sich zwei Lagen von Dolomitbollen eingewalzt, zu denen auch der von J. OBERzur HOLZER kartierte kleine Triasspan (auf folgt eine schmächtige Quintnerkalkplatte, Dolomitfetzen derum 2110 ca. m) gehört. auf deren Rücken Darüber man wie¬ verschlirpten begegnet. steigen nordwärts die Alpweiden hinan und finden bei 2210 m des Rätsels Lösung: Ein dunkles Felsbändchen erhebt sich über dem spärlich bewach¬ senen ein 36 Kalkboden und darunter taucht ein (Fig. 3). Wir befinden uns am Wo kommen sie her? Wir Dolomitspan steil ostsüdöstlich Kreuzeckschuppe mit der Kontakt der Wo Dolomit und Malm Martinschuppe. aneinanderstoßen, sind beide mar- hellgrau gestreifte Grenzzone, jedoch dem Sernifit der Martinschuppe und darf nicht in Zusammenhang gebracht werden mit dem viel mächtigeren Dolomit an der Basis der Kreuzeckschuppe. Dagegen können die Dolomit¬ fetzen in deren Schiltschichten als Schürflinge von der Martinschuppe ab¬ morisiert, man und gelb erkennt eine keine Verknetung. Der Dolomit folgt Schiltschichten gerissen worden sein in einem Moment, wo dieselbe die überfuhr, bevor noch die heutige Verschuppung entstanden Wir gehen dem von Martinschuppe entlang (2280 m). stens — Damit ist die vollkommen weiter im S die bemerken, daß und bis wir sie hornschuppe nähern, und ausgekeilt, zurückgeblieben Martinschuppe fehlt, über der am uns immer mehr der Kalk- — zwar an der Erdoberfläche wenig¬ so, daß ihre tieferen Schichten sind als die höheren. Unter dem Rotstock, wo Hauptüberschiebung die gleiche Wirkung Lagebeziehung halten wir fest, daß die Kreuz¬ hat die Kalkhornschuppe liegt Ihr Verhalten tinschuppe einfällt. wir Südwestfuß des Crap Ner erreichen Kreuzeckschuppe erzielt. Als einzige sichtbare eckschuppe war. mehreren Einbruchstrichtern markierten Rand der und wie diese unter die Mar¬ der Vorabdecke soll gegenüber später diskutiert werden. 5. Die Sie ist das Martinschuppe tektonisch höchste und Ranascaschuppen. stratigraphisch älteste Glied der Benannt wurde sie nach der Crena Martin, unter prächtig aufgeschlossen ist: im NW am Hexenseeli im Querschnitt (vgl. 49, Tafel 25, Fig. 2), im SE Crap Ner, aber flächenhaft. Sie liegt als langgezogener Keil der sie durchzieht und zweimal Absturz am zum Fuße des in der Rinne zwischen dem abwärtsgebogenen aufgefalteten Schichten der Rand der Vorabdecke Ranascaschuppen (vgl. Fig. 4). und den Dabei ist denn der Rötidolomit, sagen, ob sie aufrecht oder verkehrt liegt, der ihrem Sernifitkern anliegt, umgibt diesen fast vollkommen. schwer zu Zwischen Crena Martin und Crap Ner fällt Dolomitfläche auf. Hier hat die Erosion hinabgegriffen und den Rücken der von weitem die tafelebene Hauptschubfläche gerade Martinschuppe prachtvoll entblößt. bis auf die Im hintersten Teil des kleinen Karkessels tritt noch der verkehrte Malm der Vorabdecke liche deren das an den Tag, sein Kontakt mit dem Dolomit zeigt eindrück¬ Verknetungserscheinungen (vgl. Trias, «Malmtransgression»), in Nähe man einem interessanten Fluoritvorkommen begegnet, zufolge seiner Lage überschobenen Verrucano der Vorabdecke, der Martinschuppe oder dem angehören kann. Am wahrscheinlichsten scheint das Letztere. Wenn wir dem den wir eine ganze Südwesthang der Martinschuppe entlang gehen, so fin¬ Reihe von Versickerungstrichtern. Neben den erwähn37 Fig 2 Kontakt der mit dem Martinschuppe Malm der Kalkhornschuppe Dohne auf Alp Ranasca NNW-SSE » Legende Malm Dolomit Sernifit Fig. 3 Kontakt der Martinschuppe dem Malm der Plaun mulin (Alp 38 mit Kreuzeckschuppe Ranasca) W-E (nach Photo gezeichnet) ten am Kontakt mit der Kalkhornschuppe unsere Verknetung darin die herrliche 2 Fig. abgebildeten Kreuzeckschuppe, erwecken jene am Rande der ganz besondere Aufmerksamkeit, können wir doch in der Grenzzone beobachten. Doline fällt im unteren Teil eine glatte, entstandene Schubfläche auf. J. OBERHOLZER beschreibt Dogger, ich fand aber auch man von später dieser Stelle vom kleinen Malmaufschluß, den kartierte, fand ich nichts. Dagegen keinen. Auch J. OBERHOLZER südlich des sieht In der in offenbar Crap Ner deutlich beim Triasfleck südöstlich des Crap Ner eine dünne Dolomitlamelle, die der Hauptschubfläche folgt. Dasselbe beobachtete ich nördlich unter P. 2736, wo der verkehrte Malm über die Kreide greift. Bei¬ leicht verstehen. Martinschuppe grobklastische Sernifit in die Tiefe taucht, zeigt er eine durch ehemaliges Eis schön rundgeschliffene Oberfläche, kleine Bächlein fließen des läßt sich als Triasfetzen der Bevor der über seinen Rücken und verschwinden in den Dolinen. Dort macht sdch auffallend ebenflächige Begrenzung der eine Zuweilen ändert sie an Martinschuppe wenig, einem Knick ihr Streichen ein bemerkbar. im Ganzen nicht unwesent¬ gegen E ein: Man erkennt darin eine ältere, eine die Bedeutung be¬ untergeordnete später Überschiebungsfläche, fällt sie liche ca. kam und von neuem verbogen wurde. Wir erinnern uns an die erwähnten Kreuzeckschuppe Sernifitüberschiebung Triasfetzen in den Schiltschichten und auf dem Malm der und zur unschwer gelangen Anlage so ersten Vorstellung, daß die Ranascaschuppen gehörte, die Knickung der Schub¬ spätere Bildung der Querfalte zurückgeht, welche be¬ der fläche aber auf die reits das zur fertige Schuppengebäude vorfand 6. und es als Ganzes deformierte. Zusammenfassung Aus den beschriebenen Verhältnissen geht eindeutig hervor, daß der darstellt. Ins¬ Schuppenbau der Alp Ranasca keine verkehrte Schichtfolge Mittelschenkel gehört auch die Kalkhornschuppe keinem besondere an, denn: 1. die Kreide der Nauscha-Zone tem Kontakt mit der 2. an liegt nicht in primärem verkehr¬ Kalkhornschuppe; einigen Stellen fand sich nachweisbar aufrechte Lagerung der Kalkhornschuppe; darüberliegenden älteren Gesteine der Kreuzeckschuppe also darüberzeigen trotz ihrer Verschuppung aufrechte Schichtfolge, sind geschoben; 4. eine (durch Schutt bedeckte) ev. vorhandene Verkehrtserie zwi¬ schen Martinschuppe und Kalkhornschuppe könnte nicht einen di¬ rekten Zusammenhang beweisen, da sich auf Alp Ranasca die Kreuzeck¬ 3. die schuppe dazwischen schiebt; 5. die Vorabdecke zeigt keinen verkehrten Schenkel. Wie sollte ein 39 solcher auf der anderen Seite der Querfalte plötzlich so weit nach S zurück¬ reichend auftreten? Die Kalkhornschuppe könnte höchstens die normale Fortsetzung der Vorabdecke bedeuten, allein, es ist nirgends ein Zusammenhang aufgeschlossen, und die an den Tag tretenden Verhältnisse sprechen dagegen. Damit ist die Frage nach dem Wesen der Kalkhornschuppe so¬ weit gelöst, daß sie weder den verkehrten Schenkel der Mürtschendecke,. noch denjenigen der Vorabdecke darstellen kann, sondern vielmehr eine von der Wurzel abgerissene Malmschuppe ist, die jüngere Gesteine über¬ westliche fuhr und lage älteren überschoben wurde, die vielleicht einst ihre Unter¬ Von der Basis der vorrückenden Glarnerschubmasse von waren. erfaßt, wurde sie lochseitenkalkartig verschuppt, an ihrem heutigen Ostrand ge¬ gen die Vorabdecke gepreßt und dort in Tauchstellung gedreht zur Bildung der Querfalte. Nach J. OBERHOLZER stellt die Martinschuppe den aufgestülpten Kern der Vorabdecke dar. Diese Annahme kann nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden, läßt sich doch leicht zwischen den beiden Einheiten ein stratigraphischer Kontakt vermuten (vgl. Fig. 4, [D]). Sie erscheint indessen mechanisch etwas unwahrscheinlich; ferner müßte bei ihrer Richtigkeit der Sernifit nicht nach oben schuppe aus der am weist vielmehr auf eine richtet war, nicht von Kalkhorn doch eher nach unten und Querfalte ziehen. Die ganze Form der Martin¬ ihr weg. Bewegung, — Auch Vorabdecke verbunden sein sollte, die die gegen die Vorabdecke ge¬ die Martinschuppe mit der wenn Kreuzeckschuppe ist es jedenfalls nicht. 7. Parallelisation Die des Verbindung zwischen Crap Surscheins und Strecken hin und wieder daran zu zweifeln; R. TRÜMPY sehr (72) der von Kreuzeckschuppe mit der Klippe auf nur kurze Dartgas Schutt bedeckt, doch besteht kein Grund, dem Piz da ist sie wurde schon von der längst erkannt. Die Beschreibung, die Dolomitplatte des Crap Surscheins gibt, paßt gut auch auf den Dolomit der Kreuzecke: u. a. sind beide von mächti¬ schnurgeraden Quarzadern durchschlagen, welche Fahlerz führen, und dann sind auch beide mit dem aufliegenden Dogger verschuppt. Den Malm¬ gen, streifen in der Basis des Piz da «Lurignschuppe». Dartgas nannte R. TRÜMPY (72) die Sie läßt sich ohne weiteres mit der Kalkhorn¬ schuppe parallelisieren. Beiden Schuppen gemeinsam ist folgendes: Dolomit der Kreuzecke bzw. des Piz da Tgietschenschuppe. Beide sind eine Immerhin setzt auch 40 an der Wurzel liegen direkt unter dem und über dem Rücken der abgerissen und setzen sich entgegenzuhalten, daß an der Basis der Quetschzone liegt, die der Lurignschuppe fehlt. deren Nordende, wo sie in die Luft hinaus streicht, von im Lochseitenkalk fort. Dem ist Kalkhornschuppe sie Dartgas gleich aufgebauten der Rest einer Zone ein («Zone Malmschuppe ziehen soll. Falls Kalkhornschuppe und Lurignschuppe der Falla Dartgas che nach E. WEBER auf der Ostseite des Piz da Legn»), wel¬ noch ein Stück weit unter die sind, sind identisch es sicher auch die beiden Quetschzonen, welche die eine ganz, die andere teilweise zweifelhaft, Ist dies aber unterlagern. Quetschzone mit der unter dem der Basis der an Kalkhornschuppe denn die Ähnlichkeit ist auffallend: Beide gesichert; Zusammengehö¬ Crap Surscheins) scheint doch die (Quetschzone der Nauscha-Zone rigkeit so enthalten, in Stad- von Öhrlikalk dünnplattigen Seewerkalk eingeknetet, bis Bürgenschichten, wovon der größte aus Neocom besteht und ca. 200 m lang ist, sodaß auch ungefähr die gleiche Größenordnung vorliegt. Beide Fetzen schiefer und und haben ganz den vorwiegend Seewerkalk führen in ihrem Dach gleichen Baustil. Da die Kalkhornschuppe wohl unter dem Crap von ihrer Wurzel Surscheins fehlen und kann sie sehr abgerissen ist, nur die Quetschzone hinter¬ lassen haben. Malmklippe auf Die Ausbildung und Lage Sprung an nicht auch nen unter am Es ist kein weiter Piz Fluaz. Auch R. TRÜMPY und mit ihm nicht der Surscheins z. Zeuge In der tektonischen Karte Ranascaschuppen n» in zwei umfassen uns vor T. von am nicht mehr vorhande¬ haben. Der diesen Lochseitenkalk «transgressionsartig» einer Hauptüberschiebung mitgerissener die zum Fluaz, unter dem Hausstock und Piz Crap dem Kalkhornschuppe überlagernde schuppe (Hausstock Südgrat) gehört nach jener Klippe kreideartige Gesteine beobachtet, was gegen einen Zusammenhang spricht. So muß angenommen den dann u a z der Basis Teil der wäre F1 Kalkhornschuppe. zur werden, daß wir im Malm Ruchi, z Malm unter dem Rotstock vom (72) hat dem P i verknetete Dolomit unter der wurden die Verkehrtserie, sondern ein Teil der Kreuzeckschuppe. R. HELBLING (1948, 90) Die «Kalkhorn¬ Gruppen zusammengefaßt: Kalkhornschuppe und unsere «Brigelserhörnerdecke» Dabei wurde die Parallelisation bis die in Kreuzeckdie die und Nauscha-Zone, Martinschuppe. Brigelserhörner hinein fort¬ gesetzt. Die nach ihnen benannte Decke bildet die verwickelte Gipfelregion über dem aarmassivischen Unterbau, während die Kalkhornschuppen unter denselben einfallen. Daß die beiden Einheiten als solche voneinander ge¬ trennt werden müssen, daß sie also nicht als verschuppte, ursprünglich vollständige Schicht betrachtet werden dürfen, zeigt sich, wie bereits an¬ dieselben in geführt, im Manko an Malm- und Kreidegesteinen. Wenn wir der Griesstockdecke erblicken wollen, dann muß diese ungefähr Punteglasgranites und südlich davon beheimatet sein. einfache Schichtfolge der Kreuzeckschuppe wird schon südlich des auf der Höhe Die des Crap Surscheins komplizierter, und noch weiter im W sind die Verhältnisse 41 bereits derart verwickelt, daß der zusammenfassende Begriff «Brigelserhörnerdecke» sich für die Parallelisation als sehr praktisch erweist. Querfalte zwischen Kalkhorn und Alp Ranasca S. Die Zunächst sei A • B zeigt die an den in Fig. 4 abgebildeten Verhältnisse am Kalkhorn Profilen die Querfalte und Riinkenkopf. verfolgt. Alles schlössen. zeigt die Nordseite der Crena Martin. Die mit aufge- ? versehenen Stellen sind schuttbedeckt. Kalkhorn Fig. 4. Schematische Profile durch die Querfalte am Panixerpaß Glarner Schubmasse Vorab-Decke Martin-Schuppe Kreuzeck-Schuppe Kalkhorn-Schuppe Nauscha-Zone sog. Autochthon C und D Alp Interpretationen der Verhältnisse auf mit dem wichtigen Unterschied, daß Martinschuppe über, bei D unter die Vorab¬ zwei verschiedene zeigen (südlich Crap Ner) Ranasca bei C Kreuzeck- und richtig, Zusammenstauchung innerhalb decke zielen. C halte ich für wahrscheinlicher. Wäre nämlich D so würden wir kaum die starke seitliche Kalkhornschuppe vorfinden, da dieselben ja der Kreuzeck- und unter die Vorabdecke hätten ausweichen können, bzw. diese über sie weg¬ geglitten wäre. Aber auch den, könnte dies an wenn Verhältnisse wie bei D der Tatsache nichts vorliegen wür¬ ändern, daß hier zwei ganz schiedene tektonische Einheiten seitlich aneinanderstoßen und es ver¬ über gegenseitige Stellung wenig aussagt, ob die Ausweichbewegungen nach oben oder unten erfolgten. Die Darstellung zeigt auch, daß die Ranascaschuppen allein, wo sie heute liegen, niemals die starke Defor¬ mation der viel starreren Vorabdecke hätten bewirken können. Die pri¬ ihre Querfalte muß also, wie früher schon angedeutet wurde, weiter zurück, in größeren Zusammenhängen gesucht werden. märe Ursache der Entstehung und Bedeutung der Querfalte F. Zur am Panixerpaß Da ist zunächst auf drei Publikationen hinzuweisen: P. ARBENZ alpine und dringen und (7) der länger in ihrer — gezeigt, wie gerade in unserem Gebiet der ost¬ penninische «Faltenbogen» sich durch¬ wirksame überlagern. die des zweiten W haben, hat 1913 Die Falten des erstem streichen annähernd E. Nun geht aber Anlage ziemlich weit unsere Querfalte, wie wir zurück, und doch gelingt es N—S, gesehen nicht, sie einfach einem lokalen Ostwestschub zuzuordnen. aufschlußreich, zu erfahren, was R. STAUB (58) an Verteilung einer größeren Zahl von Querfalten in Graubünden beob¬ achtet hat. Nämlich, daß sie vom Räume vor den Massivkulminationen beidseitig gegen die Depressionen hin sich ausgebildet haben, also etwa so wie die Wellen eines Bächleins sich vor einem aus dem Wasser ragenden Stein aufstauen und seitlich in der Stromrichtung nach vorne umbiegen. Es ist daher sehr der Daß sich die Verhältnisse einfügen, ergibt es sich aus am Panixerpaß reibungslos in diese Beobachtung Gesagten ohne weiteres. Wir werden dem bisher noch einmal zusammenfassend erwähnen. In der dritten zu nennenden Publikation weist wiederum R. STAUB auf die weitreichenden (63) Auswirkungen Bergsturzes Beispiel hin, welche auf die Depression zwischen der Vättner Kulmination und der am des Flimser aarmassivischen Erhebung des Tödigebietes zurückgehen. 43 In solchem größeren Zusammenhang betrachtet, erscheint die Querfalte Panixerpaß keineswegs als Sonderfall, sie ordnet sich vielmehr, wie R. STAUB gezeigt hat, als gesetzmäßiges Glied in den übrigen Gebirgsbau. am Es soll nun versucht werden, auf Grund der gemeldeten Beobachtungen die Geschichte in den früheren Abschnitten Querfalte der zusammenzu¬ fassen. Der Sedimentmantel des Aarmassivs wurde unter der SE vorstoßenden Schubmassen aufgeschlitzt und zu Wirkung Schuppen und der aus Decken emporgestaut. Vor der Vättner Kulmination entwickelten sich die Decken des Calanda. Das weitesten nach W reichende Calanda-Element, die nachmalige Vorab-Tscheppdecke, wurde auf der Linie des heutigen Panixerpasses auseinandergerissen. Die bereits unter dem Einfluß der Tödierhebung stehende südwestliche Fortsetzung wurde über den Scheitel des am Aarmassivs hinweggeschleppt. Wohl der größte Teil davon liegt heute am Griesstock, ein Rest mag als Gipfelkappe in den Brigelserhörnern zurück¬ geblieben sein. Der Schub Axenlinie des aus Aarmassivs; SE, vielleicht sogar ESE, stieß schief auf die ist daher leicht zu verstehen, daß eine Art Erhebungen stattfinden mußte. Die Griesstockdecke hatte sich hauptsächlich längs den schiefrigen Argovienschichten vom Autochthon gelöst, und zwar verhältnismäßig früh, jedenfalls bevor Oberkreide und Tertiär abgeschürft worden waren. In diese Zeit geht auch die Faltung der Tscheppdeckenstirne zurück. Nachdem der anfänglich vor¬ herrschende ostalpine Schub durch den penninischen abgelöst worden war, bewegten sich die vordrängenden Deckmassen mehr in nördlicher Richtung. es Staffelung vor den beiden Der Schub aus SSE ließ seine Spuren (vgl. Stadschiefer, Alp Meer) zurück in der Deformation des u. a. Flysches und in einer sekundären Faltenbil¬ dung in den Zementsteinschichten nahe unter der Hauptüberschiebung auf Alp Ruschein. Jetzt, da die Bewegung senkrecht zur Axenlinie vor sich ging, konnte die Segnes-Depression ihre größte Wirkung entfalten. Unter vder wachsenden Belastung durch die vorstoßenden Gesteinsmassen wurden die verbliebenen autochthonen Sedimente weiterhin Schubspäne besonders an der helvetischen aufgeschürft und als Hauptüberschiebungsfläche als Lochseitenkalk mitgerissen. Auch die im Wurzelland der Griesstockdecke westlich und südlich der Vorabdecke schürft zurückgebliebenen Gesteine und nordwärts getragen, an wurden nach und ihrem Ostrand aber nach von abge¬ der Malm¬ platte der Vorabdecke aufgehalten. So entstand das Schuppenwerk der Alp Ranasca, das unter dem zunehmenden Druck gegen den damals noch etwa NW—SE streichenden Rand der Vorabdecke wurden beide Teile Ranascaschuppen Depression die sie ihre Stirne 44 gepreßt wurde. Dadurch zusammengestaucht, die Vorabdecke nach oben, die nach unten Loslösung an einer gebogen. Mittlerweile hatte der Vorabdecke fertiggebracht; Bruchüberschiebung der «Sog» der im W überfuhr und wurde nordwärts vor- geschwenkt, während sie im E in festem schürfte Gleichzeitig bau blieb. Zusammenhang mit dem Calanda- die darüber vorstoßende Glarnerschub- Tertiär, Ober- und Mittelkreide der Vorabdecke weg, die Überfal¬ tung ihrer Malm- und Kreideschichten wurde vollendet, die fertige Quer¬ falte noch ein Stück weit mitgerissen. So wurde die Querfalte als Folge der masse verschiedenen Wirkung Schubrichtungen, der Depression und der schleppenden geschaffen. Dabei folgten sich der vorrückenden Deckenmassen geschilderten Teilvorgänge nicht nur nacheinander, zum großen Teil überlagert und ihre Einleitung kann liegen als ihre verfolgbare Auswirkung. die sie haben sich wohl viel weiter zurück¬ den beobachteten Tatsachen fand ich keinen wesentlichen Wider¬ In spruch zu der geschilderten Hypothese. Sie sei daher zur Diskussion gestellt. Parallelisation wurde Einleitung In der autochthonen landa erst Schuppen des die Parallelisation zwischen den gezeigt, daß Kistenpaßgebietes durchgeführt werden kann, und den Decken des Ca- die wenn gegenseitige tektonische Querfalte aneinanderstoßenden Einheiten klar gewor¬ Untersuchungen haben nun ergeben, daß die Annahme, die Ranascaschuppen und damit die Brigelserhörnerdecke hätten gleichen und südlicheren Ursprung als die Vorabdecke, vollauf berechtigt ist. Wenig Stellung der in der den ist. Meine Felsbergerdecke, und Brigelserhörnerdecke parallelisieren, südlich der Vorabdecke finden wir bei Tamins die diese läßt sich wie es nun schon früher sehr aus gut mit der anderen Erwägungen heraus det auch das Taminserkristallin sein tektonisches Depression emporgepreßt parautochthonen wurde und so Taminserkristallin, Gegensatz Auf Grund zu Südhange am meinen Ergebnissen petrographischer Vergleiche (39). stellt Aarmassiv er fest, daß die Gesteine des gehören, weil sich lithologischen Aequivalente deswegen Tavetscher Zwischenmassiv im tektonischen Sinne postuliert. Die deuten stehen die Befunde HÜGIs zum von ihm beschriebenen lich auch viel Gemeinsames mit den von des Vorab und sondern südlich davon zielt. finden. Sie brauchen HÜGI vor nicht abklingt «Taminserkristallins» nicht zum Schuppen jedenfalls darauf hin, daß das Zwischenmassiv nach E Im Elemente beidseits der die autochthonen Verschleppung bewahrt hat. Die Strukturen der Verrucanomasse ins im Unterbau Man kann sich dabei schub als Kern der überschobenen weiterer Aequivalent vorstellen, daß eine südaarmassidurch den Zusammen¬ Unterkreide) (vgl. Stratigraphie, Brigelserhörner. der vische Schwelle getan wurde. So fin¬ dort keine aber noch nicht zu gehören, Taminsergesteine haben Verrucanobildungen etwa unserer wie näm¬ Zone Panix im N des Zwischenmassives. Auch die Trias tritt dort bereits wie bei Tamins — in Rauhwackenfazies auf. Ferner haben wir auch — gesehen, 45 daß die tektonischen Trennungsfugen gleicher Fazies verlaufen müssen. Selbst nicht unbedingt parallel den Linien zu bei Tamins die direkte fazielle Fortsetzung des Tavetscher Zwischenmassives hervortreten sollte, ist es nicht unbedingt notwendig, daß die beiden Einheiten auch tektonisch parallelisiert werden. Die tektonische wenn Begründung HÜGIs, die Gesteine von Tamins seien nach (36) als parautoohthon anzusehen und deswegen dem Zwischenmassiv gleichzustellen, ist darum nicht stichhaltig, weil zwar Tamins, R. HELBLING nicht aber das Zwischenmassiv diese Panix tauchen thonen ja unter Stellung innehat. Im Querschnitt das Zwischenmassiv nicht Ranasca-Schuppen ( nur die von parautoch- Brigelserhömerdecke nach R. HELBLING, 1948), sondern auch die ganze Zone von Panix. Daraus ergibt sich, daß die rein geometrisch-tektonische Zerschlitzung des Gebirges andere Linien befolgt hat als dessen lithologische Zusammensetzung. = Eine detaillierte Parallelisation der tieferen Calandadecken autochthonen mit den Schuppen Kistenpaßgebietes kann wohl zusammenge¬ stellt, aber nicht bewiesen werden. Es genügt, darauf hinzuweisen, daß im des Gebiete der Segnes-Depression nichts aufgeschlossen ist und querfaltenartige Erscheinungen in geringerem Maße auch möglich sind. III. Die A. Der Hauptschubfläche Mitgeführte Schubspäne Nachweis, daß der «Lochseitenkalk» auf dem Rücken der Vorab- Tscheppdecke zum großen Teil aus von ihr abgeschürftem Schratten¬ kalk besteht, wird im stratigraphischen Teil (Unterkreide) erbracht. Auf der Westseite tieferer von Segnes sut Kreideschichten — leicht im kann die Ablösung auch «Grauberg» verfolgt werden. Echter Schrattenkalk — scheint dort in echten Öhrlikalk überzugehen, und am Schluß zieht das oberste Kalkband über den Rand der Vorabdecke hinaus unter die Tschingelhörner, in verkehrter Lagerung ein verkneteter Span Unterkreide Öhrlikalk, Valanginien s. str. und Kieselkalk unter¬ schieden werden können (vgl. Längsprofil, Tafel 4). Hier und am Südfuß des Piz Atlas haften zuweilen Seewerkalk und Bürgenschichten der Verrucanobasis an. Daß in großem Maße auch Malm und Dolomit am Aufbau des Lochseitenkalkes beteiligt sind, haben wir bereits gesehen (Rotstock, Hausstock). Somit kann im Vorabgebiet der Lochseitenkalk nirgends als verkehrter Mittelschenkel betrachtet werden, eine Feststellung, liegt, wo in dem die schon A. ROTHPLETZ 46 gemacht hatte. B. Verlauf und der Schubfläche Lange nicht überall begegnen wir einer «messerscharfen» Schubfläche, wenigsten im S. In den Hügeln am Südrand der Alp von Sagens am z. Morphologie B. trifft man schichten einen Verrucanoschwanz, zurückgreift. Weiter mehrfachen Wechsel von der rund 50 westlich haben Liegendem und die m weit in die Kreide¬ kleinen Bäche einen Hangendem aufgeschlossen. Fast ebenso starken den trichtern fließen die kleinen am Verknetungen begegnen wir wieder in Nordrand der Alp Nagiens. Dort Versickerungs¬ Schmelzwässer über die Verrucanoschiefer hinab und, sobald sie die Schub¬ fläche passiert haben, werden sie durch Dolinenlöcher in den Kreidekalken verschluckt. So kann der Verlauf der eigentlich nur selten Schubfläche im Dolinensaum leren Verrucanohalden verfolgt werden, unten begrenzt. richtig aufgeschlossenen der die meistens etwas stei¬ Gut der aufgeschlossen ist die Überschiebungsfläche am steilen Nordabsturz Vorabgruppe, und doch ist auch hier der Kontakt oft durch ein schmales Schuttband bedeckt. Besonders interessant schen Crena Martin und Semifit der vom Passage durchgangen diese man Malm der sich plötzlich hinabpoltern Das und flankiert das wo man vom «Straße«, von einem so be¬ fundiert durch den grünen Verrucano- Rotstock her abfließen de Wasser hineingeworfene Steine auffallend lange hört. Abtauchen viel mehr ein gegen S zeigt an flexurartiges Abbiegen artiges Absetzen. Am besten läßt sich verfolgen. Berührungszone frei liegt, er¬ eingeschaltet. Hat man und ein steiles Schneefeld traversiert, versiegt Versickerungstrichtern, cano die auf einer breiten Kalkhornschuppe mäuerchen. Auch hier in Wo Martinschuppe, schmales, aber eine handbreite Lochseitenkalkschnur man findet zwi¬ Panixerpaß: begehbares Rasenband trennt den überschobenen Verrucano doch noch blickt gestaltet sich die Strecke Ein stellenweise sehr den Längsbrüchen im Verru¬ der Schichten als ein bruch¬ dies beidseits der Dort schneidet nach O. AMPFERER (2) Sagenser Furka «die Grenze zwischen Jungsedimenten und dem Verrucano sowohl die Schichtung im Liegen¬ den wie auch im Hangenden». Ich fand aber, abgesehen von den Besonderheiten der Querfalte, überall Konkordanz der Schichten, womit auch der den Grund für die Annahme einer satz zu gültig Reliefüberschiebung dahinfällt. Im Gegen¬ J. OBERHOLZER läßt O. AMPFERER die Schubfläche nicht end¬ und steil südwärts abtauchen, sondern nur stufenweise und verhält¬ nismäßig flach absinken. Soweit Aufschlüsse vorhanden waren, konnte ich dies bestätigen. Dort, wo J. OBERHOLZER einen Wurzelansatz zeichnet, finden sich lediglich Flexuren und Brüche. Das südlichste Abtauchen be¬ obachtet man bei Panix; zufolge der Lagerung des Verrucano kann es aber auch nicht die endgültige Steilheit anzeigen. Im Panixertal treffen wir auf 47 ähnliche Verhältnisse wie im Domleschg: Wie hier die Schichten der Glar- nerschubmasse, streichen dort die Bündnerschiefer ziemlich flach über das verdeckt liegende Helvetikum. Gebirge IV. Das über der helvetischen Hauptschubfläche (= Glarner Schubmasse) A. Um die Allgemeines Darstellung möglichst übersichtlich und kurz wurden neben der tektonischen Karte das Tafel 3 zusammengestellten Querprofile gezeichnet; letzteren ursprünglich im Maßstab 1 die Vielfalt der Gesteine mehr oder in den gestalten, Längsprofil (Tafel 4) und die in und zu wurden die zwar 10 000 entworfen. Dazu : weniger «gewaltsam» nötig, war es in die wenigen, zugehörigen Legenden aufgeführten Gruppen zufassen. Denn nur in Form solcher oder Typen zusammen¬ zusammengefaßter Serien ist die Struk¬ tur des Verrucano im Profilmaßstab 1 überhaupt darstellbar. Arbeit, wo stratigraphischen Beschreibung der Begriff «Verrucano» umschrieben findet sich im : 10 000 Teil dieser wird. Es würde zu Ihre auch weit führen und hätte bei dem raschen seitlichen Fazieswechsel für Parallelisationszwecke wohl kaum einen Wert, wenn hier jedes einzeln aufgenommene Profil beschrieben werden sollte. Alles Wesentliche habe ich versucht in den Zeichnungen festzuhalten, sodaß mit deren Hilfe und typenbeschreibung Auffassung meine bietes trotzdem klar werden sollte. Die Profile der mesozoischen und karbonischen Schichten durch Fossilien belegen konnte) an Hand der Gesteins¬ Aufbau des betreffenden Ge¬ vom zeigen auch, (deren wie auf Grund Alter ich jedoch nicht die Verrucanomasse in einzelne Schuppen stratigraphischen Teil ausgeführte Versuch einer Abwicklung des gefundenen Schuppenbaues (Tafel 5) ergibt ein durchaus annehmbares Bild, wodurch er seinerseits die ihm zugrunde liegende tektonische Auffassung unterstützt. Es ist so, daß weder stratigrazerlegt phische werden konnte. Der ebenfalls im noch tektonische Ergebnisse der Verrucanomassen für sich allein wichtiger Hinweis für ihre dieses Versuches einer Aufgliederung streng bewiesen werden können; ein Richtigkeit liegt meines Erachtens aber in dem im Großen und Ganzen harmonischen Zusammenpassen gerade der beiden Teile. Dabei beruhen alle diese obachteten Ergebnisse auf großen Zahl von be¬ objektiv; die notwendige einer Schichtprofilen. Bezeichnung, Typisierung und Zusammenfassung der einzelnen Schicht¬ glieder, die oft eine verwirrende Fülle offenbaren, allerdings sind der sub¬ jektiven Interpretation unterworfen. Hier kann auch das Mikroskop allein nicht 48 Klarheit Diese sind schaffen, an wenngleich sich es zwar sehr wichtiges Beobachtungs- material bieten kann. Manchmal beruht das Charakteristische einer Schicht gerade in der Mischung nur ihrer makroskopisch und durch Zusammensetzung, von Terrainbeobachtung erfaßbaren der im Dünnschliff stets nur ein Teil erfaßt werden kann, manchmal auch in der Farbe, Zähigkeit oder Anwitterung, alles Eigenschaften, die nur makroskopisch erkennbar sind und nur im Feld direkt beobachtet werden können. Andererseits auch der umgekehrte Fall, Mikroskop wenn wo makroskopisch zeigt sich aber ähnliche Gesteine unter dem einen ganz wesentlichen Unterschied noch eine gewisse ändert hat. Praktisch ist aufweisen, besonders dann, Metamorphose das ursprüngliche Aussehen ver¬ es so, daß einzelne Gesteinsserien leicht einer be¬ stimmten Schicht Gruppe zugeordnet werden können, während bei anderen die verfolgt werden muß, bis klarere Verhältnisse angetroffen werden. Zuweilen habe ich eine Schicht mit einer anderen sagen zu Menschen gehen nen können, worin das Gemeinsame liegt, verglichen, ohne genau etwa so, wie man einen Gesicht erkennt, ohne sagen zu können warum. Solches Vor¬ ist zwar nicht streng wissenschaftlich, mußte aber trotzdem in einzel¬ am Fällen angewandt werden. schwache Immerhin hatte ich damals erst eine Ahnung von später ergebenden lithologischen Großglie¬ derung, sodaß der Wunsch nach Einheitlichkeit wohl kaum der Vater des der sich Gedankens sein konnte. sammenfassung der Übrigens ergab sich die Benennung und Gesteinstypen zum großen Teil erst beim Zeichnen — Zu¬ der Profile. In der Folge werden die tektonischen Einheiten von unten nach oben (gleichbedeutend mit von N nach S) kurz beschrieben; der Text dient zu¬ gleich als Erläuterung zu den Zeichnungen. B. Die Zone (Längsprofil von Hausstock — Panix Piz Segnes) Mit dieser Bezeichnung wird das ganze Schuppengebäude zusammen¬ gefaßt, welches in der Gegend von Panix unter das Zwischenmassiv ein¬ taucht. Die nordwärts Gipfelzug des vom ansteigenden Schuppen bauen allein den ganzen Hausstock bis Bündnerbergfirnes zum Piz Sardona auf. Dabei fällt im Gebiet ein rascher Wechsel des faziellen und tektonischen Baustiles auf. Wir betrachten die beiden Teile gesondert. 1. Der westliche Teil (Haasstock Dieser Gebirgsteil bis Vorab) zeichnet sich durch seine feine tektonische aus, welche manifestiert wird durch die Einschaltung der Gliederung (mesozoischen) 49 Karbonatzüge und Sandsteine gesteine und einerseits andererseits. der bilden dunklen und saure Schieferlagen Ergu߬ basische und deren Derivate den Hauptteil der Gesteinsmasse. Nach den bis¬ gewordenen Beobachtungen und den mündlichen Mitteilungen her bekannt meines im Kärpfgebiet arbeitenden Kommilitonen G. C. AMSTUTZ Gebirgsbau dort ein ganz ähnlicher artigen karbonatischen Fetzen artige Gesteinslagen mit (karbonischen) Ferner unserem liegt vor; insbesondere sind neben dolomit¬ seit ARN. ESCHER auch mehrere karbon¬ bekannt geworden, die auf eine nahe Verwandtschaft Gebiet hinweisen. Infolge starker Verschieferung und Schuttbedeckung können die ein¬ Schuppen im S nicht mehr auseinandergehalten werden, vielleicht zelnen keilen sie T. z. aus. a) Die demgemäß eine besonders auch Gesteine Gletscherhörnli-Schuppe untere Sie wird unten durch die Hauptüberschiebung abgegrenzt enthält, welche nicht sie den wahrscheinlich mesozoischen bis weit in die Alp von Schuppe «Gletscherhörnlizug» (vgl. Trias), verfolgt werden kann. obere Gletscherhörnli-Schuppe vom übrigen Gestein klar unterschei¬ eindeutig und lückenlos bis zum Rotstock werden. Vom Glarner Vorab westwärts schiebt sich unter diese nächst basale Schicht wiederum basisches mächtig schön und der kann dank der sich denden Gletscherhörnli-Schicht verfolgt primär dazugehören. Im Dach führt Ruschein hinab b) Die Diese und zeigt Basis, die wahrscheinlich stark verschieferte an Ergußgestein, zu¬ welches besonders der Rotstockbasis und unter der Crena Martin her¬ vortritt. Am Glarner Vorab findet sich darunter noch ein rotes brecciöses und tonschiefriges Gestein, wie an den form darzustellen und ist schen welches sowohl die Gletscherhörnli-Schicht an eigentlichen Sernifit erinnert. Es scheint Ergüssen als eigene neben die anderen zu möglicherweise « mittlere zusammen eine Art Übergangs¬ mit den unteren basi¬ »Gletscherhörnlischuppe der oberen Schuppe finden sich stellen. Im Dach wiederum fetzenweise erhaltene Dolomitbänke. Diese wesentlichen gebaut. c) Die untere Kristallseeli-Schuppe Kristallseelizug (Trias + Lias) bedeckte Schuppe wird im durch ein basisches Eruptivlager mit seinen Derivaten auf¬ vom Im Glarner Vorab finden wir dort wird es unterlagert auch noch d) 50 sie so es am Sandsteinen und und keilt dann ostwärts rasch Obwohl diese Einheit wir von bezeichnen, Die obere mächtigsten angeschwollen, karbonartigen Tonschiefern aus. Kristallseeli-Schuppe am Kristallseeli selber nicht sicher da sie doch in engem auftritt, wollen Zusammenhang mit der unteren ten, die Kristallseelischuppe steht. Sie enthält nämlich gerade jene Schich¬ dieser fehlen, also vor allem die unteren karbonartigen und deren Verbindung mit Quarzporphyren. Wahrscheinlich beginnt sie östlich Kristallseelis und keilt bald nach der Crena Martin wieder ENE der dort stehenden Miltärbaracke wo ich Dieser ist handelt des 200—300 m liegt übrigens einzige Stelle, typischen Spilit an stark gewellter direktem Kontakt mit liegendem Quarzporphyr beobachtete. allerdings in seiner obersten Partie weniger typisch, vielleicht zusammen Fläche in aus. mit G. C. AMSTUTZ sich eher es die eine Art Sandstein. um Die e) Rotstock-Schuppe Während die tieferen wie das Schema der Abwicklung Schuppen in mehr oder weniger engem tektonischen und faziellen (Tafel 5) zeigt Zusammenhang stehen und einer gemeinsamen, zum großen Teil an listrischen Flächen zerteilten Stammasse angehören, stellt die Rotstockschuppe in lithologischer und geometrischer Hinsicht ein ganz neues Element dar. Ihre Basis ist fast vollkommen von Karbon begleitet, unter P. 2679 (nord¬ östlich Rotstock) findet sich sogar ein kleiner Kristallinspan, dessen süd¬ liche Fortsetzung man etwa in den Gneisen direkt unter Panix suchen darf. Jedenfalls liegt hier die tiefste Trennung innerhalb der Zone von Panix vor. Dies zeigt sich auch darin, daß die Trias des Rotstockzuges sich stark von jener des Kristallseelizuges unterscheidet. Basische Ergüsse fehlen hier ganz, dafür sind die Quarzporphyre und die tuffartigen Sandsteine im — — unteren Teil stärker entwickelt und im oberen Teil treten bis zur Crena Martin terrestrische lich die unter Wassereinfluß gebildeten Vorab- (Vorab einfacher M. BLUMENTHAL Hausstock vom und weiter öst¬ und Grisch-Schichten auf. Der östliche Teil 2. Bedeutend Konglomeratbildungen sind bis Piz die Segnes) östlichen Gipfel aufgebaut. Nach gehören die Verrucanogipfel bis zur Ringelspitze im Bildungen an, nämlich einem sedimentären Plagio- wesentlichen denselben klasgneis unten und den Karbonat führenden Tonschiefern oben ( = Grisch- Schichten). a) Sie findet sich im jenseits reicht des klotzigen Segnespasses geschlossen bis Die an Segnes-Schuppe Sockel des Piz Segnes in den abenteuerlichen das Ostufer des und setzt sich Tschingelhörnern Bündnerbergfirns. kündet sich im unteren Teil eine fazielle Atlas, Änderung an: fort und Im letzten Stück im sonst einheit¬ Plagioklasgneis macht sich eine zunehmende Gliederung durch ein¬ gelagerte Phyllite und grischartige Schiefer bemerkbar, dann treten auch bunte Schiefer auf, wie sie im W die Ergußgesteine begleiten, und schließlich lichen 51 • Ergußgesteine: unter dem Laaxerstöckli setzt ein dünnes Quarzporphyrband ein und am Westfuß des «Ägypter¬ kopfes» (P. 2720) zeigt sich auch bereits ein schöner, von G. C. AMSTUTZ finden sich nahe der Basis echte entdeckter Keratophyr. Der Zusammenhang mit dem Schuppenbau im W bekommt ganz den Ein¬ ist nicht ganz klar, man Bündnerbergfirnes druck, als bestehe neben dem raschen faziellen des tektonische «Diskordanz», in dem Sinne, daß Wechsel auch eine der verschiedenen Steif¬ infolge heit der beiden Seiten auch verschiedene Baustile sich ausbildeten. Ferner macht sich im Segnes-Teil ein stärkerer Schub aus östlicher Richtung be¬ merkbar, derart, daß in den oberen Schichten bis zur Trias bei P. 2835 sich N—S gerichtete Querfalten vorfinden. Es manifestiert sich also hier in der Gegend des Bündnerbergfirnes Querstörung, deren örtliche An¬ lage durch raschen Fazieswechsel bedingt ist, deren Entstehung aber sicher auf dieselben primären Ursachen (Wirkung von Depression und Kulmina¬ tion des Untergrundes, Faltenbogen) zurückgeht, die auch die bekannte Querfalte am Panixerpaß bewirkt haben. Die Ausläufer der GrischSchichten finden sich noch am Bündner Vorab; im Gipfel des Glarner Vorab zeigt sich ein direkter Zusammenhang mit der Rotstockschuppe. Trotzdem möchte ich die beiden Schuppen vorläufig deutlich auseinanderhalten, da die tektonische Verbindung durch den Gletscher auf 1—2 km Breite unter¬ brochen und nicht ganz klar ist. Dagegen erscheint der fazielle Zusammen¬ hang einigermaßen gesichert. b) eine Die Ofen-Schuppe Ob unter dem Ofen und Laaxerstöckli tatsächlich schuppe ausgeschieden wurde, oder ob Erscheinung es werden muß wie sich bei der c) zeigen eine an Gipfel eine tiefere Ofen¬ in der tektonischen Karte Wiederholung des Fazieswechsels Alle höheren es der Schichten nur getan um eine handelt, wurde mir nicht ganz klar. Die Gipfelschuppe zwischen Piz Tgietschen (P. 2895) scharfer Linie einsetzende intensive und Piz Verfaltung Segnes der Grisch- Schichten. Die Falten streichen annähernd NW—SE und sind durch das Clivage oft bis Unkenntlichkeit verwischt. Am schönsten zeigen sie sich Segnes und auf der Ostseite des Piz Grisch, wo die gelben Karbonatbänke vollständig in Linsen aufgelöst sind, an deren Sförmiger Anordnung noch der verfaltete ursprüngliche Zusammenhang er¬ zur in der Ostwand des Piz kannt werden kann. Man erinnert sich dabei Buschs, wo an die Zeichnung Wilhelm dargeboten Max und Moritz in Körner zermahlen den Enten werden. Die überall über scharfer Linie einsetzende schleierung eigenen, 52 und Quarzbildung wiederum durch an Faltung und die starke Ver¬ dieser Stelle fordern die Annahme einer Quer-Zusammenschub deformierten Schuppe. 3. Das Abtauchen gegen Süden obersten Schichten der Zone sehen, wie die unter die Crap Masegn zur Haupt¬ Östlich der Sagenser Furka sie durch den flexurartigen Schiefer des grünen Daß diese tiefsten Schichten ziemlich konkordant einfallen. schubfläche abtauchen, wurde bereits erwähnt. findet man Panix, nämlich hier die Grisch-Schichten von Tgietschen (P. 2895) des Piz kann Sagenser-Furka Auf der Westseite der man die Grisch-Schichten Bruch des Laaxerbaches selten, da nur hinabgesetzt sind und zudem fast der ganze rechtist. Nahe seitige Berghang durch Sackungsschutt bedeckt sie im Anriß bei 1430 ca. m am nochmals hervor, überschoben Bach treten von karbon¬ artigen Gesteinen. An der Fuorcla werden kann. Gipfel letzten Mal im des Fortsetzung N Crap Crap Ner und Zonen von jenen man weniger Aufschlüsse, doch Gegend in der Die Trias des in die obersten Verrucanoschiefer schließend beobachtet man konkordante Absinken der Schichten allgemeine leicht beobachten, sodaß die angezweifelt findet Ranasca läßt sich auch hier das ist. eingeschlossen eine Art Übergang des nördlichen Fil wo sammengeschoben. gisch deutlicher unterscheidbaren an¬ Ranasca; das Perm zwischen den jene zwischen muldenartig an zu¬ der Basis der den beiden morpholo¬ Zonen. C. Die Zone 1. zum muldenartig Auch südlich Vielleicht ist die erwähnte Trennung eine tiefere als sie sich zwischen den Schiefern des Panix und Andest scheint hier wie die Trias Rotstockschuppe sogar Panix nicht Rotstockzuges zeigt (vgl. Trias), e r von Andest von Allgemeines Schuppenbau bezeichnet, der zu den im Panixertal hervortretenden Rückenschuppen des Zwischenmassivs gehört. Wir betrachten zunächst das Querprofil 10 (Tafel 3), welches im Als Zone mittleren von Andest wird der Stück im Wesentlichen einen Aufriß der linken Talseite des Panixertobels (Val Schmuer) darstellt. Wegen der oft mangelhaften Auf¬ schlüsse, die zudem häufig ein nur schwer verständliches Bild bieten, mu߬ Beobachtungen beider Talseiten sinngemäß zusammengestellt ausgewertet werden, damit das Profil überhaupt gezeichnet werden ten sämtliche und konnte. Es kann daher nicht den Anspruch auf Richtigkeit in allen Teilen stimmen sie aber mit der erheben; soweit ich Aufschlüsse gefunden habe, Darstellung überein. Die starke Zerschlitzung des Zwischenmassives, Andest (Profil 14) offenbart, wie sie sich noch bei nimmt gegen E rasch ab: im Fil Ranasca 53 (Profil 10) macht der sich bereits eine Stockwerktektonik Verrucano als mehr oder weniger plastischere bemerkbar, indem selbständige Masse über den starreren Kristallinlappen zusammengestaucht worden ist, sodaß es hat, jedem Kristallinspan eine Permschuppe zuzuordnen. Diese Erscheinung hat neben der vor der Depression überhaupt geringer werdenden Aufspaltung der Schubmassen sicher auch ihre Ur¬ sache in der hier viel mächtiger und beweglicher werdenden Perm-Fazies, die wie R. STAUB angedeutet hat (58) ihrerseits auf eine alte Anlage der Depression zurückgeht. Damit laufen die Linien gleicher Fazies, wie wir schon in der Zone von Panix gesehen haben, ausgesprochen schief zu hier schon keinen Sinn mehr — — den tektonischen Linien. Bei der Parallelisation ist daher geboten; fazielle kann eigentlich geometrische Beobachtungen abgestellt werden. es nur 2. Die kristallinen auf und große Vorsicht nur indirekt auf Schuppen des Zwischenmassives Besonders wo Paragneise anwesend sind, fällt die Unterscheidung ge¬ genüber gewissen verschieferten Arkosesandsteinen des unteren Verrucano sehr schwer. Die oft charakteristische Kleinfältelung Trennung findet sich ebenfalls in beiden Gesteinsarten. So ist eine sichere lich, wo meist nur dort mög¬ typische Karbonzone einschaltet, was glücklicherweise Fall ist, z. B. an der Panixerstraße ca. 300 m südlich der sich eine mehrmals der Kapelle Muttergottes und, besonders schön, im Wald links am Ausgang der Schmuer-Schlucht (600 m ESE Kirche Andest). Die ausgespitzteh Schuppen¬ stirnen können in den außerordentlich stark laminierten Gesteinen des felsigen Bergwaldes als solche kaum beobachtet werden, sie ergaben aus den übrigen Gegebenheiten. Möglicherweise sind sie kürzer, sodaß bereits hier die kuppelartigen im Profil 8 cano Auf rund 1600 sich Gewölbe zeigen, die wir im basalen Verru¬ (Alp Ruschein) m sich antreffen. in der Fallinie ob Panix findet sich unerwartet wieder ein typischer Kristallinfetzen: feinkörniger Muskovitgneis mit makrosko¬ pisch gut sichtbaren Turmalinen. Nun begegnet man demselben Gestein bei der dritten Straßenbrücke nördlich der Sankt Franziskus-Kapelle, und abgeschürft worden ist. Will man die einzelnen Zwischenmassiv-Schuppen benennen, so kann man sie von N nach S Panixer-, Pastira- (Uaul della Pastira SW ConaultPanix), (Anhöhe ob Andest), und Andesterschuppe so ist es nennen. ker, wohl Die möglich, daß der Kristallinspan Conaultschuppe hier entwickelt sich gegen W immer stär¬ sie baut den Culm da Rubi auf. Damit im Einklang steht auch die Kristallinspan ob Panix von ihr abgeschürft wurde. Die Pastiraschuppe besitzt eine Rückenschuppe, in deren Dach ein grober Konglomeratgneis ansteht (ca. 1,5 km südlich Panix, wo Annahme, daß der genannte die Straße einen 54 Tiefpunkt erreicht), den H. MÜLLI mit ausgesprochen ähnlichen Typen im Rücken des Tavetscher Zwischenmassives vergleichen lediglich am Hang unter dem trennende Wirkung tut sich aber am sind Panixerschuppe möchte. Von der Spuren aufgeschlossen, ihre jenseitigen Talhang noch in den Verrucanoschiefern kund (vgl. Profil 14). Ob die Panixerschuppe, wie oben angedeutet, den Kern der Rotstock¬ schuppe bildet, läßt sich wohl kaum feststellen; nach der Definition ist sie jedenfalls noch zur Zone von Andest zu zählen, falls sie nicht im Gegensatz Dorf kleine zu 3. Tektonik der Entwicklung Die insbesondere östlich permokarbonischen Sedimente eigenes tektonisches Stockwerk dieser Sedimente als Panix wurde bereits erwähnt. von dargestellt ist, Profilen angehört. dem Aarmassiv übrigen Kristallinschuppen den kann nicht darüber gesagt werden. Die Karbon¬ den Ruinas ob Panix kann tatsächlich faltung Streichrichtung in tung inne hat, zielt genau gegen SW. Da der treten die Mehr als in den Faltungen außer im gesehen werden, Berghang ihre dort dieselbe Rich¬ Einzugstrichter das nahe nördlich Panix herunterkommt, nicht hervor. Bächleins, jener Stelle des An grasgrünes, oft geflecktes Gestein, das als verschieferten basischen Erguß oder dessen Derivat (Tuff) be¬ der Falte ein zeigt sich als Kern ich großer Fetzen davon vorhanden zu sein; jedenfalls wieder hervor. Ob es sich um Muskovitgneis Karbon dem unter ein stratigraphisch liegendes Ergußgestein oder um einen permischen, hineingespießten Span handelt, sei dahingestellt. trachte. Es scheint ein ziemlich tritt über dem Im Gegensatz zum es Südwest-Streichen der Karbonfalten zeigt sich in den höheren Partien meistens annähernd West-Streichen. Dasselbe wiederholt Crap Masegn (Profil 8) und östlich davon. Dafür lassen sich zwei Erklärungen finden: entweder hat ein anfänglicher Schub aus SE die tie¬ sich am feren Schuppen geformt, älter, vorpermisch. zuweilen (z. B. östlich Faltung oder aber die Die zweite Möglichkeit Crap Masegn) motiviert» auftreten. Ferner zeigt maximalen Karbonentwicklung. im Karbon ist wird noch dadurch überhaupt gestützt, daß die Karbonfalten scheinbar ganz «un¬ ja auch ein schiefer Verlauf der sich Doch soll aus diesen wenigen Beobachtun¬ geschlossen werden. jene am Crap Masegn Karbongesteine wahrscheinlich jener die hin, eine weisen auf ausgeprägte Überschiebung tiefer Was liegt, bildet baulich der kristallinen Conaultschuppe entspricht. gen noch nicht auf eine einen Übergang Zone; späthercynische Diskordanz der Ruinas ob Panix und Die zur Zone von Panix, gehört aber doch noch in der tektonischen Karte wurde es als zur Andester Masegnschuppe aus¬ geschieden. Die mehr deckenartige und vom canotektonik im Gebiet des Crap San Gion besonders auch darin, daß an abgelöste Verru(Profile 5, 6, 7) zeigt sich mehrere karbonartige Zo- Kristallin stärker dessen Nordseite 55 auftreten, und nen nicht nur an der Basis der vielleicht schon gotthardmassivischen Crap San Gion-Klippe. Der genannte Nordhang, aber auch die Val Buglina und die Mulde der Alp Fallera zeigen zahlreiche Soli- zwar fluktions-, Sackungsvielleicht ruht auf der und Bergsturzerscheinungen: richtig noch der kleinste Teil. Die nur Annahme, anstehend ist Darstellung aufgeschlossenen (nicht offensichtlich ab¬ daß die in den Profilen be¬ gestürzten) Partien ihren Standort kaum verändert haben. Trotzdem das Gegenteil fast wahrscheinlich erscheint, habe ich diese Annahme machen müssen, um überhaupt ein Bild vom tektonischen Aufbau zu bekommen. Es kann also dort im Detail manches anders aussehen; im Großen dürfte dennoch der Baustil ungefähr getroffen worden sein. Möglicherweise findet sich aber eine ausgesprochene Zerlegung in tektonische Stockwerke, wobei die Karbonaufschlüsse (außer dem tiefsten) von der Überschiebungsfläche der Crap San Gion-Klippe abgesackt wären. Auch von am die tektonischen Verhältnisse auf dem Rücken der Zone Andest sind nicht überall ganz klar. Der Dolomitschwanz Fil Ranasca (Profil Zeichnung entspricht ten) 10, unter P. genau dem Schichtverlauf. Dolomit gekehrt 2193,7) klärt die Sache etwas auf. Die gefundenen (durch Clivage fast verdeck¬ Danach muß angenommen werden, daß über dem Trias oder Perm eine Schubzone durchgeht. Um¬ wird dadurch das triasische Alter des Dolomites wahrscheinlich — sei er nun — gemacht. Eine solche Überschiebung der «Zone von Obersaxen» drängt sich anderen Gründen auf. Sowohl J. OBERHOLZER wie O. AMPFE¬ RER (2) mußten eine tektonische Diskordanz annehmen. auch aus D. Die Zone 1. Alles, was über der Zone des Piz Mundaun liegt, von Obersaxen Allgemeines von Andest und unter den Bündnerschiefern wird als Zone von Obersaxen zusammengefaßt. In Querprofilen fällt sofort die deckenartige Ausbildung und die relativ flache Lagerung der zugehörigen Gesteinsschichten auf. Im Gegensatz zur Darstellung J. OBERHOLZERs bildet nach O. AMPFERER (2) «der Ilanzer den Verrucano zu beiden Seiten der Rheinschlucht zwischen Ilanz und Truns eine flache breite Kuppel» und ist durch eine «Bewegungsfuge» von übrigen Verrucanomasse getrennt. Tatsächlich läßt sich im Abschnitt Waltensburg und Ruis dieses flache Gewölbe beidseits des Rheins erken¬ nen, der Kontakt mit der Zone sen; zwischen der Ruine Abbiegen der von Andest ist indessen nicht Jörgenburg und Ruis sieht man aufgeschlos¬ gerade noch ein Gesteinsschichten nach N, dann bedecken Schutt und Moräne den Fels. Auf eine 56 der von längere Strecke fließt der aus dem Ladral und später auch der kurz vor dem Panixertal kommende Bach dieser Grenze aus Ruis durchbricht Einst floß er im Einschnitt des Baches, der Ruis durchfließt, erkennt dem Dorf wiederum dasselbe Kalkbänke, erst wohl noch weiter in dieser Rinne zeichnet sich in die östlich, entlang, das flache Gewölbe der Waltensburgerschuppe. Richtung; denn eine schutterfüllte Querwand der Klus (vgl. Profil 10). 500 m weiter er die in man nahe grobspätige, hellen, glatten und körnigen Ver- Gewölbe; hier Wechsellagerung mit sind rötliche es rucanoschiefern den Schichtverlauf deutlich machen. 2. Die Waltensburger-Schuppe Nach dem auf seinem Rücken Schuppe benannt sein. Die Verrucano liegenden Dorf Hauptmasse aufgebaut, der wohl soll diese flach gewölbte wird durch einen unechten Ilanzer größten Teil ein Quarzporphyr ist, konglomeratartige Ausbildung zeigt, wobei neben Quarzporphyrkomponenten auch Einschlüsse von kristallinen Gesteinen auftreten. Gegen unten finden sich vorwiegend gebankte Sand¬ steine, zuweilen von karbonartigen Graphitschiefern durchzogen. Die Schuppe taucht in der Gegend von Schnaus aus dem Rheintal auf, sie steigt langsam westwärts an und erreicht schließlich bei Meierhof die Terrasse zum welcher in seinen obersten Partien von Obersaxen. Auf der rechten Rheintalseite kann auch noch eine Über¬ deckung des Quarzporphyres beobachtet werden, in denen neue Schuppe, wie es tuffartige, grüne Verrucanoschiefer eingelagert gegenüber Ruis hervortreten. eine durch Diesen die dunklen Spatkalke (vgl. Trias) folgt eine Schubzone, vielleicht sogar in Profil 10 gezeichnet wurde. Erst darüber fol¬ gen, nach einer stark tektonisierten Zone gneisartigen Gesteins (Kristallin?) wieder graue, Basis der karbonartige, geschichtete Sandsteine Ilanzerschuppe. 3. Die Diese Schuppe ist die und Tonschiefer als Ilanzer-Schuppe Trägerin des bei Banz am mächtigsten angeschwol¬ lenen Ilanzer Verrucanos. Sie besteht aber nicht allein Profil 10 zeigt, folgen aus solchem. Wie südlich Ruis über den basalen, karbonartigen Sand¬ vorwiegend grünliche, serizitische Schiefer, dann für diese Zone typische «Tuffit-Konglomerate», fein gefleckt und von grauer bis steinen zunächst blaugrüner Farbe. Erst darüber vollzieht sich unter einer schlecht auf¬ geschlossenen Geländeterrasse der Übergang zum echten gneisartigen, wiederum konglomeratischen Ilanzer Verrucano. In seinem Dach wird . — terrassenbildend— die Komponentengröße rasch kleiner; ein körniger, zu¬ buntgefleckter, silbergrauer Serizitschiefer bildet bei Obersaxen den Abschluß. Auch am Berghang nördlich über Ruis findet man die typischen Tuffit-Konglomerate neben verschiedenen Ergußgesteinen und deren tuffweilen 57 artigen Begleitgesteinen rucano. Dabei führen meistens zeigt sich und einen nur zögernden Übergang zum Ilanzer Ver¬ die obersten Partien echten Ilanzer nur Verrucano, Übergang bildende «Crap griesnKongloQuarzporphyrtuff, der auf der Südseite das den merat», ein Kristallin führender des Vorderrheins nicht bung Fil Ranasca Teil als ser aufgeschlossen ist, ev. fehlt. Die schon bei Beschrei¬ gemachte Feststellung, daß der obere Teil des überschoben sein muß, findet hier ihre Ergänzung, indem die¬ zur Ilanzerschuppe gehörend betrachtet werden kann. der Zone Die nur zu Andest von oberst auftretende Fazies des echten Ilanzer Verrucano kann nicht allein als tektonische Einheit angesprochen werden. Sie kann es auch nicht weiter östlich im Gebiet beidseits des Sether Tobeis. Wir folgen Ruis der Straße nach Seth. Nachdem wir von Waltensburgerschuppe vorwiegend grüne Schiefer, die dann bei auf phyrtuff Platz machen. Erst etwa 100 lichen Ilanzer Verrucano; eine nur die geschlossene Alp von Seth, gegen die zwar ca. 1000 m einem Quarzpor¬ eigent¬ höher betreten wir den ihm vor. abgesackten Blöcke täuschen Gehen wir dann weiter hinauf treffen wir wiederum auf die Basis des Ilanzer so bei m von Masse bis nach Ruis Verrucano, und anfänglich auf gegangen sind, treffen wir bald dem Rücken der ca. 1400 m, bevor der Weg in den Wald eintritt. zeigen sich im Ilanzerkonglomerat bis armlange Blöcke des fein ge¬ fleckten Tuffites, der darunter liegt und im N des Uaul Grond im Wald¬ boden ansteht. Damit wird klar, daß der Ilanzer Verrucano durch einen Dort Übergang aus liegenden Tuffiten hervorgeht, daß den ist als diese und aufrecht Die Grenze zwischen schwer anzugeben, heiten verborgen Ilanzerschuppe und der Zone sprechen die Verhältnisse 4. Die Die drei Klippe am San Gion kartiert hat segn gehört nicht Brüche zerteilten aus im E tiefer Crap Crap am Quarzporphyrvorkommen, Crap aber auch von Andest ist nur da sie ganz in den tuffitischen Schiefern der beiden Ein¬ bildet, oder weil die Ilanzer Fazies Annahme jedenfalls jünger ist. Gegen E muß sie sich jedenfalls stark dem Ilanzer nähern; entweder weil die Basis seiner Schuppe eine listrische Verrucano Fläche gelagert er sein muß. greift. Für die zweite San Gion. San Gion die J. OBERHOLZER im Gebiet des (Crap S. Gion; P. 2414,9; P. 2478; der Crap Madazu), bestehen aus einer leicht verschuppten, durch Platte, die z.T. Quarzporphyrtuff mit einschlüssen zusammengesetzt ist. echtem Quarzporphyr (im NE), z.T. einzelnen, etwa nußgroßen Kristall-in- aus Typischer Ilanzer Verrucano tritt nicht Alp de Fallera beobachtet man an der Basis dieser zer¬ brochenen Tafel arkoseartige Sandsteine (Ruinas-Schichten) und darunter die schon von J.OBERHOLZER (83) kartierten karbonartigen Schiefer. Sie folgen etwa der Linie, die in der tektonischen Karte (Tafel 1) die Klippe auf. Im Kessel der 58 San Gion nach unten Crap am begrenzt. Darstellung Jene ist indessen stark vereinfacht, in Wirklichkeit zeigen sich besonders im genannten Alpkessel etliche Komplikationen. Im Großen und Ganzen jedoch läßt sich die Über¬ von tuffartigen grünen der lagerung Andest durch die älteren deutlich erkennen. Südlich und vor ihren Verlauf auch unter der starken Am schwierigsten ver¬ auffälligen Quellhorizont, einen der Schuttbedeckung anzeigt. ist der Westrand dieser karbonartigen scheinen die der Zone Crap San Gion allem östlich des tonigen Karbonschiefer ursachen die Plagioklasgesteine und violetten karbonartigen und porphyrischen Schichten Klippe festzulegen, denn dort Schiefer außer im S unter P. 2414,9 ganz zu violettgrauen Sandsteinschiefern fehlen. Dazu kommt, daß zwischen den am P. 2478 ein scheinbarer Alp einzelne Einschaltungen Schiefern den in bereits indem Übergang besteht, der eindeutigen Überschiebung von Quarzporphyrtuff auftreten. Wegen unter dem Crap San Gion und dem ebenso eindeutigen Zusammenhang der (allerdings leicht verschuppten) Quarzporphyrtafel muß auch hier irgendwo Weideboden an der Basis derselben die Überschiebungsfläche unter dem Quarzporzhyr Dadens de Ladir und dem der verborgen sein. Klippe am Crap San Gion bildet wahrscheinlich die nördliche Fort¬ setzung der Ilanzerschuppe; die etwas versackten, ebenfalls von J. OBERHOLZER kartierten, karbonartigen Schief er im Einzugsgebiet des SchleuiserDie gemeinsamen Karbonbasis darstellen. Dann (nördlich Alp la Muotta) relativ abgesunkene Ilanzer Verrucano auch auf dem Rücken der Crap San Gion-Klippe einst Tobels mögen einen Rest der wäre der einer Flexur an vielleicht angestanden, Ranasca. Daß in Weise, stark verkümmerter quarzporphyrartige Gesteine an gefunden. Von einer einstigen Bedeckung dieses baches Fil auch minimen abgestürzte Blöcke Gesteins, die heute östlich des Crap San Gion im Bett des Laaxer- liegen. Morphologie, vorwiegend massigen Gesteine Verlauf von Brüche Brüchen und Kluftzonen viel ungefähr parallel abenteuerliche steileren zur Bildung von Crap gries (ob Ruis) einanderklafft und in die Sackung man deutlicher, als die Schiefer von Obersaxen Jörgenburg durch im wilden in den Sommer hinein Bergwald von verlaufen, dieselben Brüche wie das Gestein der Sether ob Brüche, die in begünstigen Sackungen und Bergstürzen. Deutlich zerhackt, und die man am bemerkt den von Linie des Vorderrheins und quer dazu Formen Böschungen zeigen der Zone Andest. So ist der Sockel unter der Ruine sieht wenn — durch Ilanzer Verrucano zeugen noch 5. Die am seiner Basis auftreten, haben wir bereits bei Seth — wie etwa an den Bruchzonen Berge hinabgleitet. Ruschein, wo an tiefe aus¬ Ähnliches Felsspalten bis weit Schnee und Eis erfüllt bleiben. «Grotta» wird 59 der wildromantische Beerenwald dort die kleinen Kinder holt. sich dieselben — geheißen, Auch geht die Sage, daß es Ilanz und rechts des Rheins man zeigen Erscheinungen. 6. Die Trias Diese um und Obersaxen von mächtige Rauhwackenzone mit der dazugehörigen Klippe auf der liegende helvetische Verrucanomasse von den überschobenen «gotthardmassivischen Bündnerschiefern» des Piz Mundaun. Alp la Muotta trennt die Da sie ihrerseits auch wird der von (vgl. Trias), wurde sie Ilanzerschuppe ausgeschieden. Sie liegt konkordant über schwindet mit dieser östlich ebene und des Flimser durch Liasfetzen getrennt in der tektonischen Karte als von der eigene Schuppe Ilanzerschuppe und ver¬ Ilanz unter die Schuttmassen der Rhein¬ Bergsturzes. E. Zusammenfassung Am Aufbau der Schubmasse über der helvetischen haben P a n drei verschiedene i x, besteht aus Zonen Anteil. Hauptschubfläche tiefste, die Zone von Die einem oft deckenartig ausgebildeten Schuppenwerk Kristallinschuppen des Zwischenmassives. nördlichste Schuppe noch hier dazu. Die ganze und taucht bei Panix unter die Vielleicht gehört dessen Zone entstammt also dem Räume im N des Zwischenmassives. Ob sie bis an den Rücken des Aarmassives heranreicht oder schieden werden, bevor die tektonische klar geworden ist. Bedenkt man «Zone so erscheint von es sogar Panix», die bis aus einer östlicheren Fazies, die Trias des höheren Gegend in stammen wahrscheinlich, in den daß das Wurzelgebiet unserer Kärpf reicht, ziemlich nahe an das Aar¬ massiv heranstößt. Das tiefere Mesozoikum des eine rudimentäre ent¬ aber, daß der sernifitische Verrucano der Glarnerdecke OBERHOLZERs kann, Stellung nicht, kann kaum des Glarner Verrucanos Gletscherhörnlizuges zeigt in der immerhin noch Lias enthalten Rotstockzuges sehr stark an ist, während jene der Mürtschendecke erinnert. In direktem Zusammenhang mit dem stark verschuppten Zwischen¬ Fortsetzung des Tavetscher Zwischenmassives) darüber eine zweite Zone, die Zone von Andes t. Der mas¬ massiv (nach F. WEBER der lagert sich sivische Kern taucht gegen E unter, seine profil von Ilanz nur noch in einer Wölbung Wirkung zeichnet sich im Quer¬ der Verrucanoschichten ab. Das Zwischenmassiv muß bald ganz in. der Tiefe und, da die permokarbonischen Sedimente dort deckenartig abgelöst sind, wahrscheinlich auch mehr im S zurückbleiben. 60 Über diesen Schuppen- bis Deckenbau lagert sich die wiederum decken¬ artig ausgebildete Zone von Obersaxen. Im Querschnitt von Panix, die drei Zonen gemeinsam beobachtet werden können, stößt sie über Unterlage bis nahe an die tiefste Zone heran, so daß die mittlere, zwischenmassivische Zone nordwärts auskeilt. Diese höchste Zone zieht, auf das Gotthardzum mindesten in ihren obersten Partien, deutlich wo ihrer massiv, womit bestätigt wird, daß ein nicht unbedeutender Teil der Glarner Schubmasse diesem Massiv entstammt. Obwohl die Gesteine nirgends tiefer als bis auf die Sohle des Panixeraufgeschlossen sind, bekommt man doch ganz den Eindruck, daß die Schuppen des Zwischenmassives (wie in Querprofil 10 angedeutet), selber tales geschobenen Masse darstellen. Die Grenze zum Gotthardeindeutig festgelegt werden, es aber weiter im W möglich sein. den Kern einer massiv kann im untersuchten Gebiet nicht sollte • 61 und Stratigraphie Lithologie I. Kristallin Präkarbonische kristalline Gesteine treten im untersuchten Gebiet fast in den nur Schuppen weder handelt ben und es sich des Zwischenmassives um (Zone von feinblätterige Gneise oder um massigen Muskovitgneis (Conault-Schuppe). scheiden oft Andest) auf. einen relativ gro¬ In der ver¬ vom Verrucano, zusammen Konglomerat auftreten. Das bereits genannte unter¬ an höchstens vereinzelt und nie Muskoviten die kristallinen Gesteine in Regel rostige Anlauffarben, feine Fältelung und ein Gehalt hältnismäßig großen in welchem diese Eigenschaften Ent¬ der Panixerstraße führt an schwarzgrauer Grundmasse bis faustgroße, schwach gerundete kristal¬ quarzitische Komponenten, line und und ist vielleicht dem Karbon zuzu¬ zählen. Da sich zurzeit H. MÜLLI mit der petrographischen Untersuchung Zwischenmassivkomplexes beschäftigt, Ergebnisse verwiesen. sei daher auf seine bevorstehen¬ des den IL Karbon Es wäre eine Arbeit für artigen Gesteine gehören oder ob an sich, untersuchen, inwiefern zu die karbon¬ der Basis des Verrucano dem klassischen Karbon in die Permzeit fallen. Umgekehrt stellt sich auch die Frage, ein erheblicher Teil der Verrucanosedimente dem Karbon nicht an¬ an¬ gehört. Da zwischen dem feuchten Karbon und dem auch im Glarner Verru¬ cano den z. T. hat, wüstenartigen Perm ein wesentlicher Klimawechsel stattgefun¬ karbonartige Schichten in den jüngeren Verrucanobildungen sind wenig wahrscheinlich. Und in der Tat schalten sich überall zusammenhängende Schichtserie erhalten ist, zwischen Kristallin und typischem in den oberen Partien. Wohl treten Perm z. B. die ein, sie am Crap dort, wo eine karbonartigen Gesteine zeigen sich nirgends Ner dunkle Schiefer diese haben aber stets einen Stich ins Violettliche und besitzen vor auf, allem nicht die sedimentäre nung der Feinschichtung und die große horizontale Ausdeh¬ karbonartigen Schichten. Diese dürfen daher als stratigraphischer Horizont betrachtet wollen. werden, den Bekanntlich wurde wir als «Karbonfazies» bezeichnen das lichen Gesteine des Bifertengrätlis WIDMER, 76). bekannt, ich fand In H. 62 unserem lediglich karbonische Alter der auffallend am Tödi durch Fossilfunde ähn¬ belegt (vgl. Gebiet wurden bisher keine Petrefakten unbestimmbare Andeutungen pflanzlicher ' Strukturen, während G. C. AMSTUTZ in neugefundenen karbonartigen Kärpfgebiet (5). Die Gesteinsausbildung wird im Zusammenhang abwicklung beschrieben. Schichten im und altbekannten auf deutliche Calamiten ist gestoßen mit der Verrucano- III. Perm (Verrucano) Begriffe A, Die Verrucano und Sernifit SAVI bezeichnete nach dem Kastell Verruca die des Monte Pisano bei Pisa glomerate B. STUDER als zusammenfassenden Gesteine der Schweiz verwendet, lichen nen wenn Sinn Begriff «Perm» zu Begriff auf Synonym als gebrauchen, sicherem Karbon und Kon¬ die ähnlich aussehenden er stratigraphische Bedeutung Karbon und Trias Abtrennung hat, ihn einfach von paläozoischen «Verrucano», welchen Namen In diesem Sinne wird übertrug. auch seine als auch heute noch bei der heute mög¬ kei¬ zusammenschrumpft. stratigraphischen Da es für den streng werden damit hier alle Gesteine zwischen sicherer Trias zusammengefaßt, stratigraInbegriffen sind auch die einge¬ phisch lagerten Ergußgesteine, die wegen ihrer zahlreichen Übergangsformen mit tuffitischen Schiefern und Konglomeraten doch nicht sauber davon ab¬ getrennt werden könnten. Dagegen wird der von OSWALD HEER ein¬ geführte Ausdruck «Sernifit» als rein fazielle Bezeichnung verwendet, und zwar für die vorwiegend roten Konglomerate, Sandsteine und Tonschiefer im Verrucano des Sernftalgebietes. also mehr als das gesamte Perm. B. Bemerkungen zum Versuch einer Rekonstruktion Verrucanoablagerungsraumes Deckenabwicklung der Verhältnisse des durch (Tafel 5) Bei der Abwicklung nicht miteinbezogen wurde der Verrucano des Glarnerlandes und des St. Galler Oberlandes. Somit wird darin südliche und westliche Teil des osthelvetischen Verrucano nur der dargestellt. Abwicklung beruht auf der Ausglättung des im tektonischen Teil be¬ schriebenen Schuppenbaues, sie steht und fällt mit dessen Richtigkeit. Weil aber im Ganzen doch fast vollständige Verrucanoserien vorhanden zu sein scheinen, begrenzt durch Karbon und Trias, konnte der Versuch ge¬ Die wagt werden. 63 Als Abwicklungsbasis wurde die Vorabkette gewählt. Die Schätzung der Tiefe des Zusammenschubes stößt besonders in der Zone von Panix auf beträchtliche Schwierigkeiten, da der wahrscheinlich irgendwo im Kärpfgebiet liegende Nordrand ihrer Schuppen unbekannt ist. Der durch die Überlagerung gegebene 3—4fache Zusammenschub reduziert sich auf das 2—3 fache, aufeinander berücksichtigt, daß nicht alle Schuppen den ge¬ umfassen, sondern teilweise als tektonische Stockwerke wenn man samten Schichtstoß geschoben wurden. Ferner wissen wir nicht genau, wie tief die Trennung geht. Als vorsichtig, ja eher zu klein geschätzte ursprüngliche Raumtiefe ergeben sich für die Zone von Panix 20—30 km, für die Zone von Andest 10—20 km, für die Zone von Obersaxen (bis unter den Piz Mundaun) 15—20 km; im ganzen also 45 bis zwischen den einzelnen Zonen 70-km Tiefe bei einer Breite von 25—30 km auch der Querzusammenschub durch berücksichtigen Für die (Brigels—Ringelspitze), wobei konvergierende Schubrichtungen zu ist. Darstellung in Tafel 5 wurden nach Möglichkeit die natürlichen Aufschlüsse als umgelegte Längs-, bzw. Querprofile gezeichnet, und diese ergänzt. So ergibt sich ein Bild der Änderungen innerhalb der Verrucanomasse, das, im Prinzip richtig, durch durch verbindende Stücke schematisch ungenaue Schubdistanzschätzungen C. aber etwas verzerrt sein könnte. Beschreibung und Verbreitung der Gesteinstypen Allgemeines In diesem Abschnitt werden mit derselben Verrucano-Fazieslegende (Tafel 6) alle dort Numerierung wie in der aufgeführten Gesteinstypen kurz beschrieben. Dabei stützt sich der Text auf die rucanoabwicklung Darstellung der Ver- in Tafel 5. Überall wiegen in den unteren Schichten des Verrucano sandige, arkoseartige weilen nur Gesteine vor, begleitet von dunklen Tonschiefern und zu¬ Quarzporphyren. Im W der Rotstockschuppe baut überhaupt tiefere Abteilung die ganze Verrucanoserie auf. In der Gegend von diese des Rotstockes und des Hausstockes beobachtet man von unten nach oben über kristallinen Schubfetzen oder direkt über der Schubfläche die Schich¬ ten 1—3. 1. Dunkle Tonschiefer Graue bis schwarze, glatte oder feinrunzelige Tonschiefer, oft leicht zitisiert und einen feinen Wechsel in der sandig. häufig 64 Korngröße zeigend, Die schwarzen Varietäten haben einen charakteristisch rostrot an. fettigen Glanz seri- dann leicht und laufen Meistens in enger Verbindung 2. Sie mit diesen dunkeln Schiefern finden sich Quarzporphyre zeigen ähnliche Ausbildung wie im Kärpfgebiet (vgl. AMSTUTZ) typisch als solche zu erkennen, da häufig geschichtete Lagen eingeschlossen sind, welche Übergänge zu Sandsteinen und sind nur hie und da ganz und Arkosen aufweisen. Meistens weilen auch rote wie am zeigen sie helle, weißlichgrüne Farbe, zu¬ Hausstock, wo feinverteilte mikroskopische Hämatitschüppchen die Färbung bewirken. Unter den Feldspäten über¬ wiegt der Plagioklas (Albit bis Oligoklas) stark, Quarzeinsprenglinge sind nicht immer zu sehen. So ist neben Quarzporphyr auch die Bezeichnung Porphyrit berechtigt. Im Gebiet der Crap San Gion-Klippe begegnet man neben grobkörnigem Gestein auch einem hellen, sehr fein¬ körnigen, das unter dem Mikroskop ein dichtes Gemenge von Quarzkörn¬ chen und wenig Plagioklas aufweist, es mutet daher stark quarzitisch an. Zuweilen zeigen sich auch Übergänge zu glatten, grünlichen serizitischen Phylliten. Ein porphyrartiges Gestein, das bereits in ein tuffartiges Sediment übergeht, bildet den oberen Abschluß des Quarzporphyres im E des Rot¬ stockes. An einem unten nach oben Fig. 5 von dort nach S abgestürzten Block beobachtet man von (vgl. Fig. 5): LW'3.8. «7~ ' — — ~. 65 1 Heller, grünlicher Quarzporphyr. Viele Quarzadern im obersten Meter weisen auf große mechanische Beanspruchung. Die Obergrenze uneben, aber scharf. ist 2 3 m Die helle gebänderte Zone, massig Quarzporphyr anzusehen. wie der erweist sich bei näherer Bänderung Betrachtung als eine unruhige Wechsellagerung von feineren und gröberen vergneisten Sand¬ steinen, welche lageweise Einstreuungen von nußgroßen, wenig ge¬ rundeten Kristallinbrocken aufweisen. Die grobkörnigen Bänder sind weißlich, die feineren milchiggrün. 3 0,4m zurückwitterndes grauviolettes schieferiges Band, unten und oben durch 4 5 Übergänge verbunden. 0,6m sandig-konglomeratische gneisige Bank, gebändert wie 2. Übergang rasch. 0,5 m dunkle tonige Phyllite mit eingelagerten Karbonat-Quarz-Adern; erinnert stark an versimpelte Partien der Grisch-Schichten. Übergang (?) 0,8m quartenschieferartige, glatte weinrote Schie¬ rasch. 6 fer, z.T. Serizitisch Oben rot und glänzend. und wie am Vorabsattel (Vorab-Schiefer). mit kleinen wechsellagernd Linsen, dann Liaskalk. von 1,5m plattige, braun anwitternde, bänderige Liaskalke, wechselnd mit serizitischen Schiefern. 8 raschem, fleckenweisem Wechsel. Gewellt. in Ähnlich vorwiegend grün mit Plättchen 7 grün 0,5 m verknetete An der Basis Übergang schwarze von Schicht 2 durch T onschi liegt ein e Wechsellagerung. f e r, «aalénienartig». grünes, serizitisches Gestein, das makroskopisch an verschieferten Quarzporphyr erinnert. kroskop erkennt man darin deutlich geschichteten Aufbau, Lage fand und Unter dem Mi¬ in einer dünnen sich eine einzelne Anhäufung von kleinen Fetzchen basischen Ergusses größere Muskovite. Im übrigen bilden mechanisch bean¬ spruchte Quarzkörner und einige Albitkristalle fehlt. Es handelt sich demnach das Mesozoikum um einen T u die Hauptmasse. Karbonat f f i t, über welchem sehr bald folgt. Noch schmächtiger als hier sind die über dem Quarzporphyr liegenden Verrucanobildungen an Rotstock und Hausstock ausgebildet. Dort geht das Liegende manchmal fast unmerklich über in 3. Das sogenannte «Gipfelkonglomerat» der Kärpf- und Hausstockgruppe Bis handgroße, ziemlich eckige Komponenten von Gneisen, Quarzpor¬ phyren und milchigem Quarz bauen zur Hauptsache dieses «Konglomerat» auf, welches eher die Bezeichnung «Breccie» verdient. Das feinkörnigere Bindemittel ist ähnlich zusammengesetzt und oft ziemlich stark seriziti- 66 siert. Mit seiner vorwiegend violettlichen bis bunten Färbung bildet Übergangsform zwischen dem hellen Ilanzer Verrucano und dem roten Sernifit, doch steht es mit keinem von es eine beiden in sichtbarem Zusammen¬ hang. In der oberen Permzeit muß hier ein Hochgebiet bestanden haben, wo Verwitterung Quarzporphyre und anderer älterer Gesteine unter höchstens sehr geringem Wassereinfluß das grobe «Gipfelkonglo¬ merat» abgelagert hat, wobei ein großer Teil des Verwitterungsschuttes sich durch der in benachbarte Gebiete abgeführt wurde. E wird der Gegen Quarzporphyr artigen Gesteinen Platz; es sind rasch schmächtiger, er macht karbon¬ 4. Sandsteine mit Tonschieferfetzchen Unter P. 2835 zitisierter liegt ein sehr feinkörniger, schmutziggrauer, leicht seriSandsteinschiefer, der in griffeiförmige Stäbchen zerfällt. Die äußerst feine Fältelung wird erst unter dem Mikroskop sichtbar. Zuweilen größere Quarzkörnchen, Muskovit und Carbonatfetzchen. Im Ganzen fällt aber gegenüber den typischen Permbildungen die gleich¬ mäßige Feinkörnigkeit auf. Weiter oben treten auch grobsandigere und tonig-schwarze Schichten auf, alle drei Typen wechseln miteinander ab. finden sich etwas Unter dem C streuungen r a p N e r wird dasselbe Sediment schon tuffitischer. Ein¬ zersetzter erzführender Mineralien, größerer Calcitgehalt und Schichtung und Tonschieferfetzchen weisen auf ein vielleicht etwas tuffitisches, aquatisches Sediment. Ähnliche, grobkörnigere Gesteine findet man auch in der Gegend um R u i s Sie liegen nahe der Basis der Waltensburger-Schuppe östlich und südlich der Jörgenburg. Fein¬ körnige Sandsteine wechseln mit grobkörnigen Bänken und manchmal auch wiederum deutliche . mit grauen Tonschieferlagen. ponenten besonders die sich auch lichen größere häufigen Einschlüsse Verlängerung, leicht Neben von Bach ob Quarz und Calcit fallen als Kom¬ sauren Plagioklase auf. Einzeln finden Quarz- und Granitstücken. In der öst¬ treten in Verbindung mit ähnlichen, metamorphen Sandsteinen und Serizitschiefern bereits auch grobam spätige Kalkbänke auf; Über den Ruis, in diesem Gebiet eine Seltenheit. schmutziggrauen Sandsteinen der Rotstock-Schuppe liegt im Gebiet östlich der Crena Martin 5. Er erinnert stark rote heit an den basalen Quarzkomponenten und damit massiger Quarzit die Triasquarzit, führt zuweilen auch rosa¬ weißlichgrünen Masse. Als Besonder¬ in der sonst übrigen Verrucanobildungen Lagen da und dort Einschlüsse leicht gerundeten Granitkomponenten. — an enthalten die obersten eng anschließend von bis — faustgroßen, 67 In der Zone von Andest gehen die Verrucanobildungen unten in typi¬ sche Karbonfazies über. Nach dem besten Aufschluß oberhalb Panix im Felsabbruch der «Ruinas» seien diese Schichten benannt (Nr. 6 und 7). In der untersten Partie vorherrschend sind 6. Links am Ausgang Kohlige Karbonschichten des Schmuertobels findet man nahe über dem Musko- der Andester Schuppe (Kontakt nicht aufgeschlossen) quarzreiche Glimmerschiefer, über welchen die ersten graphitisch pigmentierten vitgneis helle Tonschieferfetzchen-Gesteine einsetzen. Die dunklen Tonschieferfetzchen an Fingernägel, sie sind in mehr oder Größe, weniger feinkörnige serizitische Schiefer eingestreut, die sich zuweilen bis Glanz und Form erinnern in zu einem dunkeln zit, Konglomerat vergröbern. Tonige Substanz, Quarz, SeriCarbonatrhomboeder, Muskovit und etwas Erz sind randlich rostende die wichtigsten Bausteine. Auffallend ist in den untersten Lagen das Feh¬ durchgehenden Feinschichtung und der darüber immer häufiger werdenden Plagioklase (immer Albit bis Oligoklas). len einer Sandsteine mit Tonschieferfetzchen finden sich auch am C r a p M a - g n und in den Ruinas, wo sie von dunkeln Tonschiefern begleitet sind, die schon makroskopisch sichtbare Plagioklase enthalten und auch s e deutlich kohlige Schichten führen, Pflanzenstrukturen wo in einzelnen Lagen fragmentarische kleinen Anthrazitstücklein mit beobachtet werden können. 7. Die Ruinas-Sandsteine In den Ruinas ob Panix steht eine bis 200 gehäufte) Folge von Sie können weder m feingeschichteten Sandsteinen makroskopisch noch mächtige (tektonisch bis Quarzporphyren an. scharf voneinander mikroskopisch getrennt werden. Sie besitzen stets eine masse, in welcher von Serizit und etwas unge — Quarz und phyrformen, teils muß ein Porphyr beteiligt, so sich also um ist der feinkörnige, homogen aufgebaute Grund¬ Pflastersteinstruktur, begleitet Hauptmasse darstellen. Die Einspreng¬ ziemlich Quarz und Plagioklas Chlorit, Plagioklas mehr oder die — in weisen teils stark splitterförmige bis Porphyrit, wenn verlappte, typische Por¬ rundliche Formen auf. Danach nicht direkt am Aufbau des Gesteins doch in unmittelbarer Nähe davon gewesen sein. Es handelt einen tuffitischen Arkosesandstein. Plagioklas mit braunen Krusten Zuweilen, besonders oben, versehen, was auf eine Verwitte¬ der Sedimentation deutet. Daß auch das Wasser der Bildung der durch¬ zeigt gehenden, oft äußerst feinen Schichtung (grobe Sandsteine, «Fingernagel¬ sandsteine», Arkosesandsteine, graue Tonschiefer, helle Serizitschiefer etc. rung vor der Ruinas-Schichten wesentlich 68 beteiligt war, sich an in wechseln immer wieder miteinander ab) und in der wiederholten Einlage¬ rung anthrazitführender Schichten. 8. Der sogenannte Im E von (tektonische) Verrucanobasis durch Gebietes wird die unseres «Plagioklasgneis» den M. BLUMENTHAL beschriebenen und als sedimentär bezeichneten Plagioklasgneis gebildet. Er ist ein massiges, vorwiegend lauchgrünes Gestein, unregelmäßig grob und enthält neben den von BLUMENTHAL erwähnten Quarz-, gebankt Quarzporphyr- und Feldspateinsprenglingen auch bis faustgroße, schlecht gerundete Brocken von sauren, aplitischen Graniten. Die grobe, oft rasch auskeilende Schichtung und die sehr unregelmäßige Korngröße schließen einen größeren Wassertransport Segnes gegen Fehlen tuffitischer Komponenten vergleichen, und die im sich der der seinen darstellen könnte. Faziell noch näher und die Gletscherhörnlischicht (Nr. 9) und der der vom Piz größten (Nr. 25) unterscheidet durch das Vorherrschen feineren stratigraphisch läßt Ruinassandstein des Verkleinerung feststellen. Vom Ilanzer Verrucano Plagioklasgneis Faziell und Im Großen und Ganzen läßt sich den Vorab hin eine zunehmende Komponenten sich der aus. Materials, das allgemeinen grünere Plagioklasgneis etwa Farbe. mit dem feinkörnigeren West-Ausläufer geographisch dazwischen liegen quarzreiche Tuffit (Nr. 21) im S Crap Masegn. 9. Die Gletscherhörnli-Schicht Sie ist sehr wahrscheinlich Plagioklasgneises. — wie bereits erwähnt Jedenfalls zeigt das Mikroskop — ein Ausläufer des eine im wesentlichen gleiche Zusammensetzung. Makroskopisch fallen wiederum wenige bis nu߬ große Einschlüsse auf, die sich etwa gleich zusammensetzen wie dort. Im allgemeinen macht sich aber eine ruhigere und sandigere Sedimentation geltend, die gegen den ändert rungsfarbe von Panixerpaß hin noch feiner wird, und die Anwitte- Tönen in mehr violette und grünen silbergraue. Am längliche bunte Flecken, in ihrer Farbe erinnernd, und verursacht durch ausge¬ Gletscherhörnli enthält das Gestein an fasnächtliche walzte gehalt Dekorationen feinere Partien oder ist sehr Quarzporphyrkomponenten. Der Karbonat¬ gering. 10. Roter Sernifit Einzig im fand ich ein lagert N des Glarner sernifitartiges rotes Vorab Gestein, das wird. Dieser Sernifit besteht bonatfreien Breccie (mittlere Gletscherhörnlischuppe) aus einer (Quarz, Plagioklas, von roten Tonschiefern unter¬ feinkörnigen (bis kleine Fetzchen 2 mm), kar¬ basischen Er- 69 gusses [?]); die rote Farbe des ähnlich Bindemittels rührt von Da dieses Gestein darin aufgebauten, etwas serizitischen eingestreuten feinen Hämatitschüppchen einzig ganz am Nordrand unseres her. Gebietes auftritt, ein Ausläufer der weiter im N und E mächtig angeschwollenen Sernifitbildungen sein. Es scheint, daß im N die wüstenartige Periode am längsten gedauert und am meisten gewirkt hat. Vielleicht sind sowohl die Breccien des «Gipfelkonglomerates» im W, wie die festländischen Sedi¬ mente des Plagioklasgneises im E als kürzer befristete fazielle Ausläufer mag es des Glarner Sernifites zu betrachten. 11. Laminierter Quarzporphyr Im Schliff körner zeigt dieser gewöhnlich eine serizitische Masse, umfließt, doch ist es meistens schwer oder unmöglich, welche ihn von Quarz¬ einem umgewandelten Sandstein zu unterscheiden. Aus dichten Porphyrvarietä¬ ten entstehen häufig grünliche serizitische Phyllite. 12. Serizitphyllite Solche finden sich etwa auch als dünnere ten oder als fetzenförmige Einlagen in den Ruinas-Schich- Einschlüsse in anderen Gesteinen (z. B. in Nr. 8 und 9). 13. Dieser ist wohl im allgemeinen Serizitquarzit größten Teil ein leicht metamorpher Sandstein und typischer Horizont. Als Serizitquarzit muß nach zum kein L. MILCH auch das in Obersaxen auftretende gefleckte rucano Gestein bezeichnet werden, silbergraue, zuweilen bunt das dort im Dach des Ilanzer Ver- liegt. 14. Helle Serizitschiefer Solche kommen metamorphe, an etwas vielen Orten tonige Sandsteine charakteristischen Horizont dar. Profilen vor. Sie sind zum großen Teil stärker oder Arkosen und stellen keinen Sie konnten auch nicht überall in den angegeben werden. 15. Grüne Serizitphyllite Der Plagioklasgneis geht oben sehr rasch in die ebenfalls von BLUMEN¬ glatten, glänzend grasgrünen Serizitphyllite über. nehmen an Mächtigkeit gegen W ab, bilden einen deutlich erkennbaren THAL beschriebenen Sie faziellen Leithorizont und zugleich den Übergang von der terrestrischen (?) Ablagerung der Grisch-Schichten (Nr. 38) Stral igraphisch dürften sie etwa den basischen Ergüssen und Tuffbildmv gen im westlich angrenzenden Gebiet entsprechen. Sedimentation 70 zur marinen 16. Basische Ergußgesteine Kärpfgebiet seit langem bekannten Laven können nach den gegenwärtigen Untersuchungen von G. C. AMSTUTZ im Wesentlichen in die lauch- bis taubengrünen S p i 1 i t e und die mehr vio¬ le ttlichen (durch Hämatit gefärbten) Keratophyre geteilt werden. Diese In besonders aus typischer Ausbildung dem findet man sie besonders im tieferen Teil der Zone Panix und in kleinerem Maße auch von Sie können leicht erkannt am Fil Ranasca (nördlich des Gipfels). wenn sie gut erhalten sind. Häufig sein; dann findet man harte, grüne oder werden, scheinen sie auch verschiefert zu Ergußgesteine violette Schiefer mit Punkten. Beide wechseln oft die verschieferten Partien. länglichen dunkleren miteinander ab; dasselbe tun 17. Bunte Schiefer und violettlichen Schiefer und grünlichen Damit werden alle meistens Phyllite zusammengefaßt, deren Genese zwar nicht ganz klar ist, vermut¬ lich aber in engem Zusammenhang mit den basischen Ergußgesteinen steht. Teils sind es sichere verschieferte Ergüsse und deren tuffartige Randbil¬ dungen, teils aber auch nicht. Manchmal zeigen sie auch einen geringen Karbonatgehalt. Diese Schichten sind besonders häufig am faziellen Über¬ gang zwischen der Segnes-Schuppe und den Schuppen des Vorab. 18. Die Grisch-Schichten Diese gehen durch Übergang aus den grünen Phylliten (Nr. 15) über grün¬ hervor. Wechselnd mit grauen, violettlichen und Plagioklasgneis lichen, staubigen Tonschiefern dem dünnen Lagen — setzen — zunächst zögernd und in papier¬ violettliche Karbonatbänklein und -schmitzen ein. Sie mächtiger (bis 0,5 m) und wittern rostgelb an. Durch Clivage sind sie häufig in nuß- bis kopfgroße, knollige Linsen aufgelöst, die von einer grasgrünen Haut überzogen sind. Sie setzen sich aus Karbonat (Calcit, werden bald Dolomit, ( ?) Siderit) und wechselnden Mengen und Plagioklasen Silikatgehalt zusammen. Meist unregelmäßig geschichteter mal an feinere Lagen in Nr. 21 Neben den karbonatischen liegen angefressen. Grisch-Schichten sers größerem Sandstein daraus entsteht, welcher manch¬ erinnert. Lagen treten auch quarzreiche Adern auf. in die Im W, wo das Karbonat verschwindet und die Crap Ner-Sohichten übergehen, bleiben einzig Quarz-Karbonat-Adern neben den Tonschiefern erhalten. typischen Ausbildung Die ganze an, das höchstens Quarzkörnchen vor, bei in den Schichtflächen und haben die Tonschiefer und das Kar¬ bonat oft wie diese kleinen wird das Gestein im Bruch fast weißlich, bis schließlich eine Art Diese von wiegt das Karbonat ja an der Grisch-Schichten derselben Stelle wenig beteiligt zur zeigt Zeit der eine Herrschaft des Was¬ Plagioklasgneis-Ablagerung war. 71 19. Die Crap Ner-Schichten Die Ausläufer der Grisch-Schichten reichen nach W bis in den Crap dunkle, violettgraue, manchmal auch grünliche, tonige Schiefer ausgebildet sind. Charakteristisch sind schwach karbonatische und Ner, sie wo als stark verquarzte Lagen, wie sie auch in den Grisch-Schichten auftreten. 20. Die Vorab-Schiefer Am deutlichsten treten diese violetten Schiefer mit ihren hellgrünen Flecken im Sattel zwischen den beiden langgezogenen Vorabgipfeln auf. Unter vorwiegend Serizit, Erz- dem Mikroskop zeigt sich ein feines Gemenge von schüppchen und kleinen Grüppchen von Albit, etwas Calcit, Quarz. Die hellen Partien unterscheiden sich das fast vollständige Schüppchen auftritt. Fehlen von Erz, welches Der Kern der hellen Flecken besteht wobei der Häufig Die Serizit, der von aus den dunklen wenig nur durch nur sonst massenhaft in kleinen Plagioklas sonst die hellen Teile fast allein und etwas Quarz, aufbaut, zurücktritt. ist hier auch ziemlich viel Calcit in rundlichen Körnern vertreten. Deutung tig sein, früherer Beobachter als verschieferter Mandelstein kann rich¬ doch scheint es sich eher in ähnlichen Schiefern etwa auch tuffartige Bildungen zu handeln, da mikroskopische Fetzchen von basischen um Ergüssen gefunden werden können. Westlich des Vorab führen diese über den «versimpelten» Grisch-Schichten (= Crap Ner-Schichten) liegenden Vorabschiefer weniger die langgezogenen hellen Flecken als hellere flache Häute, manchmal artigen Schiefer entsprechen, da erinnern sie sogar in der sie ja die Quartenschiefer und die gleich¬ Melsersandsteingruppe. Sie können diesen sogar den obersten Verrucano darstellen und unter P. 2835 in direkten Kontakt treten mit dem In der an Rotstockschuppe Melserquarzit. kann beobachtet werden, wie die Crap Ner- Schichten (Nr. 19) und die Vorabschiefer (Nr. 20) gegen E in direkter Ver¬ bindung mit den Grisch-Schichten (Nr. 18) stehen. Da sie selber noch auf die östlichen Ausläufer des dieses mindestens Gipfelkonglomerates (Nr. 3) hinaufgreifen, muß Lagen der relativ jungen älter sein als die obersten Grisch-Schichten. 21. Quarzreicher Tuffit Unter «Tuff» sollen primär lockere, vulkanische Ablagerungen standen werden, also rein vulkanische B. Bildungen (z. werden umgearbeitete Ergußgesteine anderem sedimentärem Material, Es wurde bereits darauf 72 als und Tuffe, ver¬ Aschen). Dagegen meistens gemischt mit «Tuffite» bezeichnet. hingewiesen, daß dieses im S des Crap Masegn vorherrschende Gestein in faziellem Zusammenhang steht mit dem Plagiomakroskopisch erweist sich das Gestein als Tuf fit: in einer ziemlich porösen, mehr oder weniger gleichmäßig geschichteten quarzreichen Masse, finden sich Einstreuungen und der Gletscherhörnli-Schicht. Schon klasgneiß gut erhaltenem Muskovit, Granitstücken und ganze Bänke von von Quarz¬ porphyrtuff (Nr. 24), die mit Übergängen damit verbunden sind. Auch dün¬ nere Bänklein von Spiliten sind eingelagert. Das Mikroskop zeigt neben teils zersprungenen Quarzkörnern vorwiegend Plagioklas (Albit bis Oligklas, wie immer) und Serizit, ferner Muskovit, Biotit, Calcit, etwas Erz und verschiedene kleinere Mineralien mit hoher Form einzelner und kleiner Quarze große Plagioklasgehalt der Doppelbrechung. Die splittrige eingeschlossener Granitfetzchen, sowie deuten auf mindestens teilweisen Lufttransport (Aschenregen). 22. Die südliche Tuffites (Nr. Plagioklasreicher Tuffit Fortsetzung des von größeren Einschlüssen durchsetzten 21) zeigt mehr grüne und bläuliche bis violette Farben. Die tonig riechenden, schieferigen Gesteins zeigt die hellen Oberfläche des Umrisse kleiner rührt. Die skop Feldspäte (Albit), Zersetzung ist so deren von Zersetzung stark, daß die Plagioklase der meistens kaum mehr als solche erkannt werden können. Stellenweise finden sich aber auch gut erhaltene, bis 3 chanisch beanspruchten Quarzkörnern mm in große Albite neben der serizitischen Auch Calcit und fast immer etwas Chlorit sind anwesend. Erzanreicherungen zeigen dort, wo sie eine bestimmte Form sie den Rest durch Calcit ersetzter, In 1100 einem m) diesen Fetzen tropfenartig gefleckten Ein an von Konglomerat Komponenten zu Wolkenartige besitzen, daß am Ruiser von Alpweg (auf ca. Turmalin, Muskovit Olivin. Im Kessel der von Tuffit-Konglomerat helleren und dunkleren Tuffitbrocken aus Nr. 22 in seiner Basis auftreten, (Nr. 22) Konglomerat ist diese Bildung erwarten. Die schönste Ausbildung fand ich der Außenkante der cano me¬ Mineralien bilden. der Basis des Ilanzer Verrucanos. Da dieser selber ein eigentlich an Tuffit den Grundmasse. Alp von Fellers fand ich in Tuffiten auch ein lapilliartiges Konglomerat, wobei die einzelnen von einer rostigen Kruste umgeben sind. Splitter 23. ist und erzhaltiger fanden sich außerdem kleine Individuen und viele liegt Kaolingeruch unter dem Mikro¬ am Geländeterrasse, Fußweg zwischen Ruis und Flond die der Basis des Ilanzer Verru- folgt. 73 24. Ebenfalls an Quarzporphyr-Tuff der Basis des Ilanzer Verrucano und Nordrand tritt ein heller seinem faziellen an Quarzporphyrtuff Einlage¬ feinkörniger Quarzporphyr geht über konglomeratartiges Gestein, das aus etwa handgroßen, flachen Fla¬ auf. Ebenso auch als rung in den Tuffit (Nr. 21). Reiner, in ein den von hellem und dunkler gefärbtem Quarzporphyr besteht, zwischen denen zuweilen auch rundere Stücke basischer Stücke von Ergußgesteine Granitapliten eingeschlossen sind. Besonders und eckigere schön entwickelt finden wir dieses Gestein am Gipfel des Fil Ranasca und südlich davon am Crap gries (P. 1913). Die fremden Einschlüsse im Quarzporphyr sind ent¬ weder als Lapilli in den erstarrenden Erguß hineingestürzt, oder dann wur¬ den sie bei dessen Hervordringen von der Schlundwand oder der überflossenen Erdoberfläche mitgerissen. Oben geht das Gestein durch Ab¬ nahme des Quarzporphyres und Zunahme der kristallinen Komponenten in den Ilanzer Verrucano über. 25. Der Ilanzer Verrucano Dieser wurde als gneisartiges Konglomerat schon von mehreren Autoren beschrieben. Er scheint die besitzen, wo größte Mächtigkeit in der Gegend von Ilanz zu auch (ob Ruschein) die größten Kristallin-Komponenten (bis kopfgroß) auftreten. Die oberste Partie wird wieder feinkörniger und ist (tektonisch) am stärksten vergneist. Wo der Alp weg oberhalb Seth in den Wald als einbiegt, fand ich bis ellenlange Blöcke des liegenden Tuffites (Nr. 22) Komponenten im Ilanzer Verrucano. Danach geht dieser durch Über¬ gang aus seiner aufgearbeiteten Unterlage jünger als diese. hervor (vgl. Nr. 23) und ist je¬ denfalls teilweise Der Ilanzer Verrucano wurde schon mit dem Plagioklasgneis (Nr. 8) verglichen. Nach meiner Ansicht handelt es sich aber um zwei voneinander verschiedene, konglomeratische «Schüttungen»: die erste kam aus S oder SE, die zweite rundere und aus E. Die erste (Ilanzer Verrucano) weist im allgemeinen besser geschichtete Gerolle auf, unter denen Granite und Gneise weit der häufiger vertreten sind als im Plagioklasgneis. (Dies mag neben größeren mechanischen Beanspruchung auch ein Grund dafür sein, daß der Ilanzer Verrucano besonders im S mehr als so stark Konglomerat erkannt werden kann.) vergneist ist, daß er kaum Plagioklasgneis muß als eine unter ziemlich trockenem Klima entstandene Bildung aufgefaßt werden, während beim Ilanzer Verrucano die schichtende Wirkung des Wassers viel deutlicher in Erscheinung tritt. Die fazielle Parallelisation stellt den Plagioklasgneis am ehesten in die untere Verrucanoabteilung, den Ilanzer Verrucano in die obere. 74 Der Zusammenfassung D. folgenden Im soll versucht werden, Verbreitung und Genese der permo- karbonischen Gesteine, die heute im Gebiet zwischen Vorabrücken und Vorderrhein Soweit zusammengestoßen sind, überblickend findet verfolgbar, sich typische wickelt im Gebiet des Zwischenmassives, (Cuolm da Rubi — Conault N linien laufen hier also umschreiben. vor allem an am besten seinem Nordrand — Eine Streichrichtung, die etwa quer dazu verläuft, macht sich erst jüngeren Verrucano-Sedimenten bemerkbar, nämlich im faziellen rand der Grisch-Schichten. Damit treten Verhältnisse Südalpe den suchten Permbildungen jener in selber steht schließen zu auf, den — — nach den Südalpen sehr Angaben in den West¬ wie sie auch in angetroffen werden. Aber auch die Fazies der n ent¬ Crap Masegn). Die Fazies¬ angenähert parallel dem Alpenstreichen. — Ruinas zu Karbonfazies unter¬ J. J. DOZYs nahe, jedenfalls näher (17) als der Alpen. Auf Grund südalpiner Fossilfunde stellt F. HERITSCH (38) dort die permischen Ergußgesteine ins mittlere und obere Rotliegende, wobei, wie bei uns, unten die sauren und oben die dem Perm im N basischen Ergüsse vorwiegen. Erst sere Grisch-Schichten den Südalpen nur ein festländisches Bei der noch canobildungen hat umsomehr entsprechen abgelagert worden, Konglomerat entstanden mangelhaften eine sowohl Kenntnis der uns un¬ auch in während im W gesamten helvetischen Verru- Gegend, unserer feste Ober- etwa ist. ausgesprochenen Fossilmangel und dem als könnten. Diese sind wie bei im östlichen Gebiet Sinn, keinen es in der Zechsteinformation treten Sand¬ lagunäre Dolomitbildungen auf, denen und steine, Schiefer Perm-Stratigraphie aufstellen wie Untergrenze dieses Perms zu wollen, noch stark umstritten sind. Es seien daher in erster Linie die beobachtbaren faziel¬ innerhalb lithologischen Zusammenhänge len und unseres Gebietes be¬ schrieben. Die Ablagerung nas-Sandstein g n e i s im der mit unteren Verrucanosedimente dunklen Tonschiefern E) ging, im ganzen gesehen, war. Bildungen, wo das Wasser nur u i - W, Plagioklas- nur Bedingungen vor Schichtung geben das Bild in Flüssen und Seen anwesend Im E läßt die variable Größe und die sehr auf höchstens kurzen, wahrscheinlich ( R unter konstanten sich. Der Gesteinsinhalt und die oft sohlechte festländischer im geringe Rundung der Gerolle temporären Wassertransport des Verwitterungsschuttes schließen, während im W noch konstantere Wasser¬ ansammlungen bestanden, die kontinuierlich zurückreichen bis in die Zeit typisch karbonischen Ablagerungen. Da die Korngröße innerhalb des Plagioklasgneises gegen W abnimmt, ist eine Schüttung aus östlicher Rich¬ tung anzunehmen. Im E war also ziemlich trockenes Festland, dessen Ver¬ der witterungsschutt temporär westwärts geführt wurde und sich dort vor- 75 wiegend im Wasser stammendem Die ansammelte unter Beimengung von Quarzporphyrdedritus (Ruinas-Sandstein). topographischen rue a n o ins aus der Nähe Verhältnisse haben sich dann im oberen Ver¬ Gegenteil verwandelt: Im E senkte sich das Land unter seichtes Wasser, im W wurde es gehoben und z. T. wieder abgetragen. In topographischen Umkehr scheint etwa das Ausfließen der basischen Ergüsse zu fallen, gleichzeitig und daran anschließend die Bildung der Tuffe und T u f f i t e. Die basischen Ergüsse drangen wie die früheren sauren vor allem im W vor, besonders im NW, etwa am Süd¬ die Zeit dieser abfall des Aarmassivs. Daß bei einer teils vulkanischen Sedimentation und genannten Reliefänderung eine verworrene und oft rasch wechselnde Gesteinsbildung eintrat, ist leicht zu verstehen, im einzelnen aber sehr der schwer zu (Rotstock, Hausstock) vor Hochgebiet bestand, wo die Gesteine deuten. Sicher ist, daß im NW Transgression des Triasmeeres ein unteren Verrucanobil düngen teils abgetragen wurden, teils ten, während im E unter dauerndem Wassereinfluß die geschichteten Grisch-Schichten Einlagerungen gebildet wurden. In die mit ihren an der der Ort verwitter¬ häufig sehr fein kieselig-dolomitischer Zwischenzone, wo die Wirkung des Wassers eine stark wechselnde war, fallen alle die komplizierten Tuffit- bildungen. Im Ilanzer-Verrucano offenbart sich eine weitere grobe Schüttung, die ihren Ursprung am ehesten im S oder SE un¬ seres Gebietes haben muß. Sie scheint ziemlich lange gedauert zu haben; denn sie bildet gleichsam die Südküste der Tuffitbildungen und ist im Laufe der Zeit mehr und mehr nach N vorgerückt. Als nördliches zeit¬ liches Äquivalent des Ilanzer-Verrucano kann man mit OBERHOLZER die große Masse des Glarner Sernifites betrachten. sehr Soweit der Verrucano aufgeschlossen ist, läßt sich im großen eine trogartige Zone großer Mächtigkeit beobachten. Sie liegt dort, wo die präexistente Mulde zwischen Aar- und Gotthardmassiv sich mit der alten quer dazu verlaufenden Segnesdepresssion kreuzt, wor¬ R. STAUB hingewiesen hat (58). Zusammenhang Eine Wirkung des Zwischenmassives zeigt sich kaum; es ist vielleicht erst später als solches hervorgetreten und klingt ohnehin gegen die Segnesdepression hin aus. auf in weiterem schon Im Verrucano des silien gefunden, besprochenen Gebietes wenn man absieht von wurden bis heute keine Fos¬ den bereits genannten, meistens unbestimmbaren Pflanzenresten in den wahrscheinlich karbonischen, dun¬ keln Tonschiefern. Der Fossilmangel dürfte in erster Linie primär bedingt Festland), in zweiter Linie aber auch in der Metamorphose Die scheinbar besonders starke Metamorphose kann nicht allein auf mechanische sonst müßten die 76 z. B. am (tektonische) sein unseres Ursachen (Klima, der Gesteine. Verrucano zurückgehen, Vorab darunter liegenden mesozoischen Gesteine Flysch ja fast und der Sie sind aber gut erhalten so bildungen selber anderen, Unkenntlichkeit zur worden sein. wenig veränderte Gesteine neben verhältnismäßig große Epimetamorphose zu¬ finden sich denen wir eine umgewandelt wie anderswo. Auch unter den Verrucano- sehr nur schreiben möchten. Nun ist in Betracht zu ziehen, daß die bei Vulkanismus gebildeten Sedimente einerseits schon primär eine für «ungewohnte» Zusammensetzung aufweisen und und aridem Klima helvetische Verhältnisse daß sie andererseits — besonders ihrer lockeren Struktur und wenn es «unstabilen» Umwandlung unterliegen (z. einer sich B. Tuffe handelt um Zusammensetzung des Devitrisierung — wegen sehr leicht vulkanischen Glases). IV. Trias und Lias praktischen Gründen gemeinsam besprochen. seien die Aus Bildungen dieser beiden Zeitalter In den beschriebenen nordhelvetischen Serien unter der fläche sind sie Über gesteine lediglich als Fetzen und Schnüre erhalten. Als von Synclinalcharakter erfaßbaren Verrucanomasse rem Maße — spielen nötig sein, streifen und die einzige mesozoische innerhalb der sie dabei — eine ähnliche Rolle wie etwa die Es wird daher Hauptschub¬ Martinschuppe aufgeschlossen. genannten Schubfläche sind Trias- und oft auch Lias- der nur schaltungen in der Kreuzeck- und stratigraphisch wenn Ein¬ schwer auch in viel kleine¬ Triaszüge des Penninikums. in diesem Abschnitt auch tektonische Schilderung der Synclinal-«Züge» etwas Fragen zu eingehender zu gestalten. A. Trias und Lias unter der 1. Hauptschubfläche Kreuzeckschuppe. (Alp Ranasca) beobachtet man als tiefstes dunkelgelb anwitternden Rötidolomit. Er 1 m mächtigen ist von schnurgeraden, steilstehenden, bis Quarzadern bis dort cm welche da und große Bergkristalle klare, einige durchschlagen, a) Bei der Kreuzecke Glied dick gebankten, und lokal bis Durch faustgroße Beimengung blaue Flecken im schiefer des Die hell- bis von Einschlüsse von schwerem F a h 1 e r z Malachit und Azurit bilden sich lebhaft milchigen Weiß der Adern. Darüber folgen die führen. grüne und Opalinus¬ Dogger. Ausbildung dieser Trias, insbesondere rung stellen sie klar neben die gleiche die erzführende Durchade- Schicht am Crap Surscheins. Sie steht dieser sogar näher als der bisher direkt damit verbundene Trias in der benachbarten Martinschuppe. 77 b) In einem Töbelein im Plauscharuner Wald (1370m, 1,2km nordwestlich der Kirche tektonisch (und 1. von Panix) beobachtete ich nachstehendes Profil, stratigraphisch) unten nach oben: von Tektonisierter Seewerkalk bildet den linken Schuttrinne und 2. ca. 5 m andern (nördlichen) Hang. In der erscheinen: am Hang massiges, zähes, dunkelgrünes Gestein, erinnert in der Farbe an Hornblendegranit des Dartgas. Im Dünnschliff findet man jedoch weder Quarz noch Hornblende, dafür gewahrt man ein panallotriomorden phes Gefüge von etwas Erz. Der saurem Plagioklas der 3. ca. möglicherweise eine Art Diabas Kreuzeckschuppe 5 m grün bis Serizit und in relativ großen Individuen ist oft von Epi¬ mengenmäßig zurück. Man könnte dieses Ge¬ dot durchsetzt und tritt stein— Plagioklas, Epidot, Chlorit als den kristallinen «Kern» — bezeichnen. 2, stark verschiefert mit hellen, ebenfalls schieferigen wie Einlagerungen. permische Verwitterungsschicht von 2 mit melsersandstemartigen Lagen. ca. 2m weißlicher Melsersandstein, erinnert an verscnieferten Quarzporphyr, enthält jedoch in den oberen Partien rostiggelb ange¬ Vielleicht eine 4. witterte dolomitische Linsen. 5. 2m + x außen gelber Dolomit (darüber Waldboden). 1 bildet den Rücken der Tgietschenschuppe, Kreuzeckschuppe darstellen. der während 2 bis 5 die Basis c) Am benachbarten Crap Surscheins (Kreuzeckschuppe) fand R. TRÜMPY auf Quarzsandstein, Rötidolomit den er einen groben, braungrau sich kein Lias in dieser rung einen Rücken anwitternden als unterliasisch betrachten möchte. Sonst findet parautochthonen Zone, die gebildet haben muß. 2. zur Zeit seiner Ablage¬ Martinschuppe. Über dem Sernifit unter der Crena Martin der Melsersandstein mit liegt rostfarben anwittern¬ herauswitternden, rundlichen, steck¬ nadelkopfgroßen Quarzkörnern. Die Mächtigkeit (0—10 m), was in dieser stark gequetschten Zone größten ist sie wohl am (verdeckten) Kontakt zwischen Hexenseeli und Crena Martin, gibt (49, wo ist sehr schwankend nicht verwundert. Am mit der Kalkhornschuppe OBERHOLZER Dogger an¬ Tafel 25, Fig. 2). Darüber, oft auch direkt auf dem Sernifit, folgt ein dichter, dunkelgelb an witternder Rötidolomit, prachtvoll auf¬ geschlossen im hintersten Kar der Alp von Ranasca. Die vom überschobenen Verrucano entblößte Oberfläche zeigt ein grobmaschiges Netzwerk herauswitternden, unregelmäßigen, bis handbreiten Kieseladern. Die Mächtigkeit ist ebenfalls stark schwankend, sie erreicht auf der Nordseite von der Crena Martin mindestens 50 m, 78 was über die primäre Größe jedoch nichts aussagt. Jüngere Schichten enthält die Martinschuppe keine, denn die nischer innige Verknetung mit dem Malm entspringe nicht nur es sei tekto- Wirkung, wie schon ALB. HEIM annahm (30, p. 54), sondern sei Folge einer über karrige Dolomitoberfläche gegangenen Malm- auch die transgression, wie R. BRUNNSCHWEILER (15) postuliert. In die¬ sem Fall könnte noch ein schmaler Malmsaum zur Martinschuppe ge¬ hören; die größeren Malmkörper aber gehören zu anderen tektonischen Einheiten, sie berühren die Martinschuppe an tektonischen Flächen. Zu¬ gunsten einer solchen Transgression des Malm auf Trias spricht eine ähn¬ liche Erscheinung von H. im Gebiete der Brigelserhörner (mündliche Mitteilung von E.WEBER gefundene und von WIDMER), (72) beschriebene «Malmtransgression» ferner die R. TRÜMPY im Lochseitenkalk Westfuß des Hausstocks. Die Begründung BRUNNSCHWEILERs (suk¬ zessiver Kontakt des verkehrtliegenden Malmes mit immer älteren Schich¬ ten im Kessel der Alp von Ranasca) ist indessen darum nicht stichhaltig, am weil sich die tektonischen Verhältnisse als anders erwiesen haben: der Kontakt des Kalkhorn-Malmes mit den Schichten der ist ein tektonischer und hat mit der eindeutig nichts zu Kreuzeckschuppe Martinschuppe direkt gar tun. In der ganzen von mir untersuchten Gegend ließ sich jeder Malm-Triasstratigraphisch erklären. Diese Kontakt bedeutend leichter tektonisch als Ansicht vertrat auch immer E. WEBER. B. Trias und Lias über der Die dünnen mesozoischen nach ihrer tektonischen von N nach Lage S) besprochen. Züge innerhalb der Verrucanomasse seien von 1. Der a) unten nach oben man mit raschem ca. Übergang 1 m aus (2804 m, vgl. Fig. 6) über dem steilen untersten, Ergußgesteinen aufgebauten Absatz wird verursacht durch (gleichbedeutend mit: Gletscherhörnlizug Am Gletscherhörnli Auf der Westseite findet Hauptschubfläche eine zurückwitternde aus basischen Terrasse. Sie dünne, weißlichgrüne harte Phyllite, welche den liegenden Eruptiva hervorgehen. Über folgt: meist durch Schutt verdeckter scharfer Grenze 1. 0,5m massiger Dolomit, innen beigegrau mit einzelnen spätigen Stellen, außen lebhaft braungelb und rauh von einem Netzwerk hell hervorwitternder, karbonatischer und kieseliger Adern. Mindestens drei sich kreuzende weisen auf eine sehr läßt sich in der Klüftungssysteme verschiedenen Alters «gequälte» Vergangenheit des Gesteins. Trotzdem 79 Anwitterungsfarbe der eine grobe Schichtung noch erkennen. Karbonati¬ verkieselte Organismentrümmer finden sich zuweilen gelb Oberfläche; sche und der obere Teil enthält zwei ten verkieselten Knöllchen Das Mikroskop zeigt von Linsen- bis an Lagen mit lose eingestreu¬ Mandelgröße. eine feinkristallisierte Karbonatmasse, durch¬ von zahllosen Klüftchen. Die kleinen sind ganz mit Karbonat aus¬ geheilt, die größeren nur randlich, in der Mitte jedoch mit quergefaser- setzt tem, unregelmäßig auslöschendem Chalcedon, der etwa bleichgrünen Glimmer einschließt. Sichere keine. Über einer einen Reste fand ich Schichtfuge Fig. 6. Das Mesozoikum 2. organische auch am Gletscherhörnli (2804) 0,5 m gelbgrau anwitternder schwach mergeliger Kalk mit blaugrauem, schuppigem Bruch, etwas tonig riechend, von dunkel¬ grauen, leicht serizitisierten Tonhäuten Quarzadern ähnlich weiße Calcitadern ternd und reich herauswitternde 1. parallel an durchzogen. Unten einzelne geschichtet. Gelbe Quarzadern und Schichtung. Mittlerer Teil gelb anwit¬ Deutlich der verkieselten Fetzchen. Besonders im oberen Teil gelbe Calcitknötchen und dunklere Fleckchen. Im Dünnschliff beobachtet man im wesentlichen ein unreines (etwas toniges) Calcitaggregat. Teilstücke gebogener Linien, seltener ellip¬ tische Ringe (d 1 mm) deuten auf Organismenreste. Nichts = Deutlicheres. 80 Über sehr raschem Übergang, nicht selten von der Unterlage ab¬ Lage quartenschieferähnlicher, grauer punktierter Phyllite davon getrennt) folgt gelöst (und durch 3. eine dünne 0,5m gebänderter Kalk, plattig zerfallend. Typischer Bänder¬ kalk des Lias mit helleren (gelbgrauen) kalkreicheren und dunkel¬ braunen sandreicheren Streifen. Dunkle Knötchen auch in den hellen Lagen. Im Bruch dunkelgrau und etwas spätig. Zerspringt beim An¬ schlagen längs schwach serizitisch glänzenden Clivageflächen, die un¬ gefähr parallel zur Schichtung laufen, deren Faltung aber nur wenig mitmachen. Weiße Calcitadern, perlschnurartig ausgebildet, folgen zu¬ weilen diesen Flächen und beleben die Oberfläche. Clivage und Ver¬ witterung zerlegen das Gestein in flache" Platten mit rauher Außen¬ fläche, die neben ihrer graubraunen Farbe stets einen typischen Stich ins Violette zeigt. Die Bänderung wird gegen oben immer deutlicher. Über scharfer tek- tonischer Grenze folgen wiederum Dreiteilung dieses dünnen mergeligen Kalk und Bänderkalk helle Die wieder an, selbst bei starker Das mesozoische Alter des Verrucanophyllite. mesozoischen trifft man Komplexes in Dolomit, auffallenderweise immer Schuppung. Gletscherhörnlizuges Bei einer Diskussion der Altersfrage des besprochenen Sedimentzuges kommen in Betracht: Karbon, Perm und Trias. Das Karbon, welches an¬ dernorts im vorliegenden Gebiet als solches mit genügender Sicherheit erkannt werden wie sie hier kann, zeigt nirgends auch nur Anklänge an Bildungen, vorliegen. Höchstens die Bänderkalke könnten karbonisch sein, der begleitende Dolomit aber nicht. Im Perm dagegen treffen wir in un¬ Untersuchungsgebiet verschiedentlich Karbonatgesteine, immer aber in eigentlicher stratigraphischer Wechsellagerung mit Verrucanoschiefern. Sie zeigen auch nicht die feine und über große Strecken gleichartige Glie¬ derung wie die Gesteine am Gletscherhörnli. Während der Hauptzeit des serem Perms kam es jedenfalls Man kann sich höchstens nie andauernder Kalk- oder zu fragen, ob Dolomitbildung. nicht im obersten Perm etwa solche Verhältnisse sich zuletzt noch hätten einstellen können. Das wäre prinzi¬ piell denkbar, enthält doch das oberste Perm der Südalpen wie auch der germanische Zechstein karbonatische Ablagerungen größerer Mächtigkeit. Ob es sich im hier vorliegenden Falle um oberstes Perm oder Trias han¬ delt, ist ja an sich für die Erkenntnis der tektonischen Gliederung auch nicht entscheidend. Der lithologische Vergleiche, s c h e s Alter Mangel diese an bestimmbaren Fossilien erlaubt aber sprechen des Dolomites und am ehesten für für liasisches Alter t des r i nur a s i - Mergel¬ kalkes und des Bänderkalkes. Insbesondere die Bänderkalke sehen jenen 6 81 dem Lias der Mürtschendecke aus gleichen Bildungen den am zum Verwechseln ähnlich und sind von Einige Be¬ Rotstock nicht zu unterscheiden. denken verursacht das Fehlen des basalen Melsersandsteins und der Quar¬ tenschiefer. Nun findet man aber unter dem Gletscherhörnli-Dolomit quar- tenschieferartige Phyllite, die zur Melsersandsteingruppe gehören könnten. Ebenso könnten die Phyllite, mit denen der obere kalkige Teâl oft ver¬ schuppt ist, die echten Quartenschiefer vertreten. Es sei aber auch darauf hingewiesen, daß, wie J. OBERHOLZER tikum die Quartenschiefer häufig fehlen, mitteilt (49), im ganzen Helve- der Melsersandstein manchmal auch. Das muß auch hier der Fall sein. Fig. 7. Der Gletscherhörnlizug auf Alp Ruschein (WNW Sagenser Furka) Am Ostrand der b) Fig. 7 stellt auf ca. 2280 m, nur Durch helle liche Phyllite Quetschzone. In dem in grauen kalk, Fig. 7 von sie 450 über m davon m von Hauptsohubfläche getrennt, liegt 2 m tiefer noch kieseligen aber bedeutend nun Sagenser Furka beobachten Adern durchsetzt, durchzogen 3 km weiter nördlich kann. einmal eine ähn¬ beige¬ Mergel¬ einen gelb und finden wir wieder einen blaugrau flammig gebänderten Kalk, 82 Fig. 6, der serizitischen Tonhäuten hörnli, das mehr als Ruschein westnordwestlich der dargestellten Aufschluß Dolomit, der man 15 von Schichten dar wie dieselben stärker verknetet, wie Alp ist und genau liegt. einen wie am Gletscher- Gehen wir weitere 1,5 km südwärts dem Bach entlang, der die Kreide¬ Alp von Ruschein vom Verrucano trennt, so erreichen wir kurz der Einmündung eines linken Seitenbaches auf ca. 2000 m einen letz¬ kaum 2 m über der Kreide Aufschluß, wo wir wiederum die¬ fläche der vor ten — — selben Gesteine antreffen. Fig. 8. Der Gletscherhörnlizug am Alp Ruschein; auf Bachufer auf 2000 m In der 1 2 3 4 Zeichnung dieses zweiten Aufschlusses Rauhe, blaugraue Serizitphyllite, Quarzader, in Fig. Rostig anwitterndes Karbonat mit viel Quarz, GebänderterKalk, dunkel blaugrau anwitternd, 8 bedeuten: mit weißen Cal- citknötchen besonders in der oberen Hälfte, 5 6 Blaugraue Serizitphyllite, etwas feiner Rostig anwitternder Kalk, leicht als 1, gebändert, weniger Quarz als in 3. 2. Der Die kleine Nordseite, Terrasse, auf Kristallseelizug welcher das Kristallseeli (Rotstock m) ruht, verdankt ihre Entstehung einer intensiv ver¬ schuppten Zone, in der neben Verrucanogesteinen auch Liasrelikte 2560 auftreten. Es sind plattige, violettlich graue Sandkalke, welche bräun¬ Spuren von Echinodermenbreccie aufweisen. auch schwarze, rostig bis kupferfarben anlaufende Ton¬ lich anwittern und Ferner sind schiefer anwesend. Zum Teil könnten sie das Aalénien vertreten, oberhalb des Seelis sind sie aber sicher dem Karbon oder Perm zuzu¬ ordnen. Nördlich unter dem Seelein finden sich auch sche Felsköpfe; diese könnten zur Trias gehören, weißliche, quarziti- oder aber — was wahr- 83 gequetschtem Quarzporphyr hervorgegangen sein. ockergelbes Band, eine 0—0,5 m folgt wirr von Quarz ädern durchdrungen dolomitische Bank, mächtige und ziemlich kieselig. Sicher Trias. Die liegenden violettlichen Phyllite scheinlicher ist 10 m sind aus — tiefer wieder ein auffallendes sehr stark verquetscht und führen auch kleine Bänklein und Linsen von Die ganze Zone läßt sich ostwärts bis ausgequetscht, ist sie ganz zahlreichen Quarzadern neben Dolomit. manchmal erblickt verfolgen. Vorab zum man auch nur Zuweilen marmorisierte Karbonatlinsen zwischen massigen bis schiefrigen grünen Gesteinen gelbe (zum Beispiel t i n, auf 2560 ca. AufstiegvomHexenseelizurCrenaMarzwar so wenig, daß man geneigt wäre, an kar¬ am m), und bonatische Ausschwitzungen Allein denken. zu Nordseite der auf und Zug wieder auf 1—2 m Mächtigkeit an einen gelben kieseligen Dolomit P. 2835 schwillt dieser von zeigt (in Regel) der unten gebänderte oben Steigt man von und Kalke. der tiefsten Stelle der Sether Furka nordwärts an, auf einer stark verschuppten Zone. Wie so Kristallseeli sieht geht man man schwarze, karbonartige Schiefer, aber auch damit verknetete, gelb¬ graue Dolomitfetzen. Darunter findet liche, solche, die rostgelbe rund¬ dann erbsengroße heraus¬ Mikroskop lassen sich keine be¬ Organismen darin erkennen. Am ehesten sind es kleine Algen¬ struierte Flecken aufweisen oder zonar witternde Knötchen. stimmten man am kolonien, die Auch unter dem verkieselt wenn — — an der Gesteinsoberfläche der Ver¬ witterung länger standhalten als der Dolomit. Im Dünnschliff erkennt man unregelmäßig-rundliche, schalige Struktur mit ringweisen Einlagerungen von kieseliger Substanz. Hie und da gewachsen. Oft zeigt sind sich auch ein schon im zigen Schale, wie wir Bei stärkerer Verkieselung wird lich finden sich in es der gebogenes die Struktur immer «gut» erhalten sind, dieselbe all, wo am schönsten faziell am Gletscherhörnli a) Profil Auf der Ostseite 0,6m rundliche schöne Kristallseelizug zeigen über¬ wie sie lithologische Gliederung, Sie gehören jedenfalls sehen ist. Diese absteigend, Rauhwacke Rotstockzug Rotstockgipfel (2627 m) am Rauhwacke, gelb haltend. 84 noch zuweilen zusammen. 3. Der 1. zu nur in welchen Sowohl der Gletscherhörnli-, wie auch der sie undeutlicher, schlie߬ karbonatischen Grundmasse von zusammen¬ Teilstück einer win¬ des Gletscherhörniis fanden. Mergelkalk lappigen Quarzfetzchen, Karbonatrhomboederchen eingelagert sind. Anhäufungen dieser Gebilde mehrere finden wir in verkehrter angewittert, bildet den gelbe Lagerung: Schieferfetzen Rotstockgipfel, sie ent¬ mag unter dem Steinmann etwa 8 m mächtig anwitterndes Gestein, das man stellenweise auch ein an, fast löcherig dunklerem Bindemittel nuß- bis in etwas führt. Es ist keine echte Breccie, eher eine faustgroße Dolomitbrocken Übergangsform Stellenweise trifft sein. reinen, weißlichgelben Dolomit badeschwammartigen Rauh- zwischen Dolomit und der wacke. 2. 0—0,15 bald Sandstein, quarzitischer blonder m rötlich, grünlich. Schwach serizitisch. Westlich des Gipfels 1 m mächtig. 0,2—0,3 m Wechsellagerung von 2 und 4. 0,4 m grüne phyllitische Quartenschiefer mit Einlagerungen von mehr sandigen (oben) und mehr karbonatischen Bänklein (unten). bald 3. 4. 5. Violettfleckiger Übergang. 0,5 m violette Quartenschiefer Karbonat- und 6. 0,2—0,5 sonders 7. angewitterten Quarz-Schmitzen. Quarzige ähnlich 4. m gelblich mit und karbonatische Einlagerungen be¬ unten. 0,1—0,5m Sandstein, lagig, braun angewittert. Gegen Übergang. 0,1—0,5m öliger, heller Quarzit unten feiner und 8. Gipfels des mit einzelnen Auf Tonhäuten. schwarzen dünnen, und fand ich im Schutt der Glimmerschüppchen West- (0,5—4 cm) und steins mit Steinkernen kleiner Muscheln einem zerrissenen Belemniten. 9. 1—2 m Nordseite und knorrige Platten desselben zähen Ge¬ Übergang durch Wechsellagerung. dunkle, serizitische Tonschiefer. Im unteren Teil kar¬ bonatische Linsen. wie 9. Terrasse bildend, gegen 10. 1—2 11. lagen aufnehmend. 0,2m Wechsellagerung 12. m 10m plattige genau wie am von Sandkalke, unten dünne Sandkalk¬ 10 und 12. braun angewittert. In der Mitte gebändert Gletscherhörnli braun und dunkel blaugrau verlaufenden, perlschnurartigen Calcitadern. Darunter 0,2 etwas massiger. graue Tonschiefer, dann wieder, wie oben, mit schief bis 13. 6 0,3 m zunehmende m einigen Quarz14. ca. 40 m Verschieferung. Graublaue Tonschiefer mit und Karbonatschichten. Quarzporphyr. Oben Wechsel Schichten. Auf der Nordseite des von grünlichen Gipfels enthält und violettlichen Schicht die oberste nußgroße Kristallinkomponenten. Rauhwacke, Quarzit, Quartenschiefer und Lias-Sandkalke finden wir (19) aufgezeichnet. von hier schon in den Tagebüchern ARN. ESCHERs ALB. HEIM hat sie als und verkehrt anerkannt teildecke gedeutet (27, p. normal als gelagert dargestellt, später Mittelschenkel 55). Nach J. einer höheren OBERHOLZER (49) aber als Verrucanoist es der Mittelschenkel zwischen Axen- und Mürtschendecke. 85 Die Schichten basalen 1 bis 6 möchte ich als Trias Liasquarzit (inkl. Rhät.), (nach OBERHOLZER Verrucano zum wie unterer Lias gehören. Die bezeichnen, 9 bis 12 als Lias im am Magereu), Untersuchungen 7 bis 8 als allgemeinen 13 dürfte R. TRÜMPYs bereits im helve¬ tischen Lias werden hier wohl eine genauere Gliederung erlauben und auch die f azielle Zugehörigkeit zu den helvetischen Decken näher abklären. * b) Das Mesozoikum auf dem Grat zwischen Rotstock und Crena Martin der Karte In (49, Glarneralpen (87) der diesem Grat eine zeichnete J. OBERHOLZER Liasmütze, später verneinte 168). Ich habe die Stelle besucht und fand p. sondern auch Trias. EUGEN WEBER hat einen abgestürzten Block entdeckt, der ebenfalls dort nicht von Lias auf wieder deren Existenz er nur Lias, diesem Grat nach S aufweist (Fig. 5). Wir hielten ihn zunächst sogar für anstehend, doch konnte ich im schneearmen Sommer 1947 den fehlenden Zusammenhang mit der Unterlage eindeutig feststellen. Auf dem Grat fand ich von oben nach unten: 9. Dolomitblöcke. 8. ca. 1 7. ca. 1,5 6. 1 m plattige Liaskalke, oben Spatkalk, unten Sandkalk. Wechsellagerung von Liaskalken und dunklen Tonschiefern. Wechsellagerung von weißlichgrünen Schiefern (Quartenschiefer) m m mit Dolomitbänklein. 5. 0,3 m weinrote Quartenschiefer. 4. 0,3 m rot und grün wechselnd fleckige Quartenschiefer. Gleiche Typen finden sich auch 3. 2. am Rotstock. 0,8 m grüne Quartenschiefer 1,0 m dunkel weinrote Quartenschiefer. 1. unter scharfer Grenze Die Untergrenze zwischen mit eingelagerten Dolomitbänklein. Quarzporphyr. ist eine tektonische, wenig Quartenschiefer Quarzporphyr (vgl. Fig. 5). und östlich davon schiebt sich eine 5 m mächtige Verru- canoschicht ein Hier liegen also die Quartenschiefer unten, der Lias oben; man muß die Serie als eine aufrechte betrachten. Die Dolomitblöcke im Schutt kön¬ nen als Rest einer darüberliegenden verkehrten Serie werden. Wie wir im folgenden sehen rechte Serien im Verband des stellung, daß der zeigt, daß s er angesehen werden, finden sich noch eindeutiger auf¬ Rotstockzuges. Daraus ergibt sich die Fest¬ Rotstockzug verkehrte und aufrechte somit nicht als klassischer ammengeque t s ch t e, längs Mittelschenkel, einer Lagerung sondern als z u - Überschiebungs¬ fläche mitgeschürfte Mulde aufzufassen ist. vgl. schaft, 86 R. Trümpy: 31. Mai 1949 Der Lias der Glarner Alpen. Diss. Denkschr. Schweiz. Naturf. (inzwischen erschienen). Gesell¬ Die Trias bei P. 2736 c) (nördlich Sether Furka) Von dieser Stelle erwähnt ALB. HEIM der noch über der weithin sichtbaren nichts mehr davon sehen. zu gelagert aufrecht (30, p. 55) grünlich Verrucanorest, Rauhwackenkappe ruht. Hingegen läßt sich feststellen, ist. Man findet nämlich von 8. blaß weinrote Sandsteine und Tonschiefer der oft auch einen Heute ist daß die Trias oben nach unten: Quartenschiefer, oder bleich. 7. weinrote Schiefer mit kleinen Dolomitlinsen. Dolomit. 6. 0—Im 5. 0—0,5 4. 0,5—1,5 3. 0—0,2 Rauhwacke mit dolomitischen Einschlüssen. m löcherige Rauhwacke. Rauhwacke mit eingeschlossenen serizitischen Schiefer- m m fetzchen. 2. 0—0,5 m 1. violette milchig grünlicher Triasquarzit. Schiefer, zu oberst grün. 7 und 8 finden sich in der Nähe des aus nur noch als Trümmer oben auf dem Gipfelchen, Rauhwacke erbauten Steinmannes. Fig. 9. Schematische Darstellung der Triasreste auf dem Rücken zwischen Vorab und d) Die Triasfalte Panixerpaß bei P. 2835 (Vorabrücken) Der Grat zwischen P. 2736 und P. 2835 soll durch werden. Die N—S streichende Falte bei P. 2835 gezeichnet. Abgesehen als hier aufrecht gelagert. Profil gelbe 5.3 Wechsellagerung Dolomitbänken 4. 6 m liegt 9 veranschaulicht dem überfalteten Teil ist die Trias auch von oben nach unten: Rauhwacke. 6.1m m von Fig. in Wirklichkeit flacher weißlicher von oben quartenschief erartigen Phylliten und Quarzitlagen Melserquarzit, oben mit unten. Schieferlagen eingestreut wie 5. 3. 2. 1. gewellte Untergrenze, wahrscheinlich stratigraphischer Kontakt. Tonschiefer, wechselnd violett, rot und grün (Vorab-Schiefer). grüne Tonschiefer, übergehend in graue Crap Ner-Schichten (Perm). 87 e) Die Trias am Crap Ner Der schmale Triaszug in der Westwand des Crap Ner erweist sich auch lithologisch eindeutig als südliche Fortsetzung der Triasreste auf dem Vorabrücken. Profil von oben nach unten (gleiche Numerierung wie im obigen Profil): 7. grauviolette tonige Schiefer, unten mit grünen Flecken; über¬ schoben auf: 6. 0—1 m Rauhwacke, gelb. grüne P h y 11 i t e, 5. 0—0,3 m 4. 0—1,5 m wie blonder bis grünlicher Quartenschiefer. Melserquarzit mit rötlichen Quarz¬ körnern. 3. 0—1 m Wechsellagerung von quarzitischem Phyllit mit dun¬ kel weinroten Tonschiefern. 2. 5m weinrote Tonschiefer, übergehend in Tonschiefer, mit wenig grünen wechselnd. Dolomitische Linsen (Crap Ner-Schichten). In d) und e) stellen die Schichten 2. den obersten Verrucano, 3. bis 5. 1. graue den Melsersandstein und 6. den Wie gebliebenen Teil der Rötigruppe dar. erwähnt, wurden die Gesteine des Rotstockzuges längst als meso¬ zoisch erkannt. In den drei zuletzt beschriebenen Profilen sieht lich, wie sich die Gliederung man deut¬ der aufrecht gelagerten Trias eng an jene der Mürtschendecke anlehnt. Der im Gletscherhörnli- und Kristallseelizug feh¬ lende Melsersandstein ist hier in typischer Form entwickelt und führt in seinem Dach auch die quartenschieferartigen Übergangsbildungen zur Rötigruppe. 4. Hausstock Der von R. STREIFF-BECKER Liassandkalkblock dürfte ren Beobachtern zum auf dem Hausstockgipfel Rotstockzug gehören, was schon entdeckte von frühe¬ angedeutet wurde. 5. Die Trias auf der mittleren Andester Alp Fazielle und tektonische Analogien stellen auch diese Trias, die schon den älteren Autoren bekannt war, am ehesten zum Rotstockzug. R. TRUMP Y (72) hat darauf hingewiesen, daß an beiden Orten die mesozoischen Schich¬ ten verkehrt liegen, sandsteins. Wie wir für die er erwähnte auch Quarzite gesehen haben, ist Zugehörigkeit Typus des Melser- Lagerung kein Beweis vom die verkehrte Rotstockzug; dagegen ist die Anwesenheit der genannten Quarzite doch von einiger Bedeutung. Am Hang östlich unter dem «Bödeli», auf welchem die Alphütten stehen, fällt ein steilstehender länglicher Span eines öligen, grünlichen Quarzites auf, um den herum 88 zum sich bunte Schieferpakete schmiegen, Melsersandstein bald vor allem solche, die Quartenschiefern gehören: den zu Aber auch oder bald schwarze und Schiefer führenden obersten zum bald rot, liasartige, sandig tonig. begleiten diesen Span, der sehr stark an basalen Liasquarzit des Rotstockgipfels (Nr. 8 milchiggrün, graue oder muschel¬ den im Profil) er¬ innert. Über dieser etwas versackten Serie steht in einem kleinen Auf¬ schluß halb verdeckt durch obligaten «Alphütten-Brennesseln» die ein dünnes Rauhwackeband an, das südostwärts zwischen Verrucanoschiefern zur Tiefe taucht. Es wurde schon den untersten sichtbaren 6. Der Lias Zipfel mächtige Liaskeil, m ist, besteht ganz OBERHOLZER und Rauhwackezuges darstellen. Stellung noch dessen tektonische Sandkalken der aus Magereuschichten (nach und kann nicht ohne weiteres mit einem TRÜMPY) Trias-Lias-Profile unserer R. HELBLING beobachtet und dürfte Furggenhorn (P. 2460, südöstlich Piz da Dartgas) am Dieser gegen 200 umstritten von des bekannten verglichen werden. Auf Grund seiner Lage im Kristallseelizug oder höchstens mit dem Verrucano möchte ich ihn mit dem wie F. WEBER (86) postuliert Rotstockzug parallelisieren, falls er nicht das muldenförmig in den Verrucano eintauchende Relikt einer hat höheren Decke (Axendecke) darstellt. — — 7. Die a) Steigt man von 500 m am Fil Ranasca südöstlich Panix, Melsersandstein ? Muttergotteskapelle (5 Minuten südlich Panix) in hinauf, so gelangt man alsbald auf eine kleine Maien- der der Fallinie den Wald säßwiese, fragliche Trias in deren Südostteil ein Bächlein sich dessen Lauf hinauf bis in den Wald, so trifft eingegraben man auf ca. hat. 1400 Folgt m felsigen Partie körnig und führt hand ein weißliches Felswändchen, das als Basis einer dem Waldboden weilen rostige dolomitische Schmitzen wie der oberste aus zu¬ Melsersandstein. wenig in diesen Waldfelsen umher, so gewahrt man eine Verknetung mit Fetzen älterer kristalliner Gesteine und dunklen, Klettert wilde aufragt. Das Gestein ist deutlich man rechter- ein man vielleicht karbonischen Schiefern. Das bindung mit Dolomit und die Lage makroskopische Aussehen, an einer die Ver¬ Bewegungszone ließen mich in dem hellen Gestein einen Vertreter der Trias erblicken. Der mikrosko¬ pische Befund zeigt aber, daß handeln kann. es Quarzporphyr mäßig viel Karbonat (darunter Rhomboeder mit porphyren (z. B. sich mindestens ebenso gut Immerhin enthält das solches in Form rostigem Rand. Siderit?), das am um einen Gestein verhältnis¬ schöner in den idiomorpher typischen Quarz¬ Hausstock) fehlt. 89 b) Der Dolomitkeil Auf ca. 2040 am Südwestrand des Fil Ranasca Höhe m beginnt über dem Absturz der Ruinas eine Bisse, Quellen gegen SSE durch die Weiden der Alp von südwestlich P. 2294, (südlich Fil Ranasca) biegt der die das Wasser kleiner Ruis führt. 700 m Wasserlauf nach durchläuft links, ein Tälchen um eine steil talwärts zu queren. Bei dieser gerichtete Zone Umbiegung dolomitischen Köpfen, Länge verfolgen läßt. Unterhalb der Bisse gesellt sich noch ein breiterer Dolomitzug nördlich daneben, der oben deutlich durch einige kleine, «stirnartige» Falten abgeschlossen ist. Der Dolomit ist er welche sich auf ca. 250 von m begleitet von einem dunkelgrauen, leicht serizitisierten, tonig bis fein¬ sandigen Gestein, am Südrand zeigt er 1—2 dünne Einlagen, die an Triasquarzit erinnern. Wegen der starken Überwachsung können die Zusam¬ menhänge nicht gesehen werden. Der Dolomit selber ist deutlich gebankt. wittert braungelb an, ist etwas kieselig und daher sehr zäh. Die rauhe Bruchfläche ist blaugrau und etwas spätig. Unter dem Mikroskop zeigt feinkörniges Karbonataggregat mit eingestreuten losen Nestern Bändern von Quarzkörnchen neben einzelnen organischen Resten: sich ein und maximal 0,5 als große, kugelige mm Schalen mit klaren Karbonatindividuen Füllung. Geht in der hier herrschenden Streichrichtung (NE bis NNE) Bergrücken hindurch, so gelangt man auf die Ostseite des Gip¬ fels (P. 2348), wo ein Töbelein durch die Sether Alp hinabführt. In diesem man durch den Bachlauf kiger, nun findet dunkler und man wieder Blöcke ähnlichen Dolomites spätiger). Leider nirgends anstehend zu (etwas kal¬ finden, aber sicher nicht weither. 8. Die Etwa 50 m Spatkalke zwischen Euis und Flond über der Rheinbrücke bei Ruis A. BALLY entdeckte Zone liegt im steilen Wald die von gelösten, grobspätigen tektonisch in mannsgroße Linsen auf¬ Kalkes. Das Gestein wittert staubig an, ist innerlich schwarzgrau großen gebaut, kann und zum die im Dünnschliff jedenfalls eines Teil zwar J. OBERHOLZER Rauhwackenzug und kleinen sichtbar, nichts über das Alter 9. Die Trias Von aus von Organismentrümmern auf¬ doch nicht bestimmbar sind. Hier dieser Kalke entschieden werden. Obersaxen älteren Autoren als die normale mesozoische wurde dieser Bedeckung des gewaltige Ilanzer Ver- bezeichnet. Doch ist der Kontakt mit dem obersten feinkörnigen serizitphyllitischen Verrucano jedenfalls kein primärer. J. OBER¬ HOLZER (49, p. 169) fiel das Fehlen des Melsersandsteins auf. Die Basis rucano bis der Rauhwacke ist 90 nur an wenigen Orten aufgeschlossen. An der Straße unterhalb F1 o n d beobachtet man sie in einem kleinen Steinbruch: in den untersten Metern der Rauhwacke eingeschlossen lagerung sind dieselben grünen Serizitschiefer liegenden, welche ihrerseits 'unten durch Wechsel¬ weißlichen, quarzitisch-feinkörnigen Verrucano übergehen. wie die in den Es scheint ein so ist, erkennt stratigraphischer Übergang vorzuliegen. Daß man am die Rauhwacke unterst viele zu dem nicht linken Ufer des Tobeis bei Meierhof. Dort führt eckige Dolomitkomponenten, geht schlie߬ lich fast ganz in weißlichen Dolomit über. Zwischen diesen Dolomit und die oberste Partie unterliegenden Verrucano (körnige, serizitische des blaß violette Schiefer) schieben sich hier 5—10 m typischer Lias ein: eine Wechsellagerung von gebänderten Sandkalken mit dunkeln Tonschiefern, einen Übergang von Sandkalk (oben) zu Tonschiefer (unten) darstellend. Der Kontakt mit dem Verrucano ist stark tektonisiert; er führt zahlreiche Quarzadern. Das Ganze macht folglich den Eindruck einer verkehrten Serie, Trias oben, Lias unten, die auf den Verrucano aufgeschoben ist. In den alten Bergwerkstollen am Bach westlich von Platenga trifft man auf eine dunkle, sehr grobspätigeEchinodermenbreccie, die ebenfalls eine liasische Bildung sein könnte und an der Basis der Rauhwacke liegen dürfte. Im Tobel bei V geschlossen, a 11 a t finden wir den Kontakt wieder nicht ganz auf¬ a dafür macht sich eine tektonische Störung gut bemerkbar, indem die unterste sichtbare Rauhwacke stark zerrieben ist und die lie¬ genden Verrucanoschiefer mit etwa 30° südwärts unter die Rauhwacke einfallen, während sie sonst ungefähr horizontal liegen. Bei B u h a u 1, wo die Straße Ilanz-Flond in den Uaul Grond ( = Wald) eintritt, sind unmittelbar über und unter der Straße wiederum schwarze Tonschiefer Zwar sieht dort etwa aufgeschlossen. man weiter nichts. Weil aber die Rauhwackebasis «durchgehen» muß, liegt die Vermutung nahe, daß die Verhältnisse ähnlich sind wie bei Meierhof. die Überqueren wir nun nordwärts den Rhein, so erreichen wir schließlich Alp la Muotta. Auch hier fand ich den Kontakt nirgends wirklich aufgeschlossen; es scheint aber, daß — wie J. OBERHOLZER schreibt — die Rauhwacke direkt dem oben stark verschieferten Verrucano aufsitzt. Aus allen diesen Verhältnissen deutig hervor, daß sie von ihrer längs der Rauhwacke-Basis geht ein¬ ursprünglichen Unterlage abgeschoben und hierhin auf den Verrucano verfrachtet wurde. V. Der Dogger Im ganzen nordhelvetischen Faziesraum ist der gebaut. Er setzt sich Dogger sehr ähnlich auf¬ zusammen aus: Eisenoolith (Callovien) Bathonien fehlt. 91 Echinodermenbreccie (Bajocien) (Aalénien) Eisensandstein Opalinusschiefer (Aalénien) J. OBERHOLZER k k e n (49, p. 253) beschreibt ein Doggerprofil (Vorabdecke) p f o ; Gebiet des Hexenseelis ähnliche len, 7 Eisensandstein, 1 m vom ich fand in der stark m R i Zone gequetschten Mächtigkeitswerte: Opalinusschiefer Echinodermenbreccie, 0,5 m n - im feh¬ Eisenoolith mit zahlreichen Belemniten. Ebenfalls von OBERHOLZER wird das 1 km nördlich Panix beschrieben (ca. Doggerprofil Paßsträßchen am 1450 m, Kreuzeckschuppe). Dabei dürften die untersten 15—20 m der «schwach glänzenden Opalinusschiefer» eher auf den Rücken der liegenden Tgietschenschuppe gehören und deren Stad-, eventuell auch Seewerschiefer, vertreten. Etwas besser sind die Verhältnisse weiter oben, im Zentrum des Kessels der Alp Ranasca (Kreuzeckschuppe), doch sind auch hier die Dogger¬ verschuppt. Ungefähr mit OBERHOLZERs An¬ gaben übereinstimmend, fand ich über den Rötidolomit transgredierend schichten in sich selber höchstens 2m bis Opalinusschiefer: glänzende, dunkle, blauschwarz kupferbraun anwitternde Tonschiefer. Die Hauptmasse des Doggers Wechsellagerung aus den Opalinusschiefern hervorgeht. Bei tektonischer Ausquetschung bleibt er dank seiner Zähigkeit und Härte oft allein erhalten. Die Mächtigkeit der Eisensandsteingruppe mag ursprünglich gegen 20 m betragen; die starke Verschuppung läßt sie jedoch zum Teil größer erscheinen. Bei den Meerköpfen oberhalb Kreuzecke liegt darüber eine dunkle, grobspätige wird vom Eisensandstein Echinodermenbreccie gebildet, (ca. der durch 3m), welche von Im Eisen¬ überlagert ist, dessen Farbe zwischen rötlichbraun und grünlich¬ wechselt. Die flachgedrückten Ooide sind grauschwarz oder glänzend grau In der obersten Schicht wird das Gestein intensiv okergelb dunkelgrün. gefleckt und führt eine Menge von langgezogenen, blaugrau herauswit¬ oolith ternden Belemniten. Darüber sind Ooide und auch die Belemniten schwunden: blaugrau und okergelb fleckige, unregelmäßig dünnplattige Kalke bilden die Basis der Schiltschichten. Es sieht zu den Schiltschichten. ver¬ Da in benachbarten aus Gegenden wie ein Übergang aber überall ein Fehlen des Oxfordien konstatiert wurde, ist auch hier mit dieser SchichtJücke rechnen. Im ohnehin zu unruhigen Charakter des Gesteins können entsprechende stratigraphische Aufarbeitungserscheinungen bleiben, da sie auf jeden Fall tektonisch verwalzt sind. Auf Grund seiner Beobachtungen und Piz da Dartgas, schuppe, kommt R. TRÜMPY (72) im also der westlichen verborgen Dogger des Crap Surscheins Fortsetzung der Kreuzeck-Schluß, daß eine große fazielle zum Ähnlichkeit besteht mit dem Dogger Kristallins, steht mit der tektonischen Parallelisation. 92 was im Einklang im Sedimentmantel des Taminser Innerhalb südlich der anschließenden P. ARBENZ und W. STAUB Doggerausbildung (6) mesozoischen haben Zonen schon 1910 eine auffallend gleichartige zwischen Disentis—Truns einerseits und Bonaduz—Rhä- züns andererseits beschrieben. VI. Der Malm Während der helvetischen langjährigen Studien und Kartierungen, welche Alpen von in den Glarus und im St. Galler Oberland unter der Lei¬ durchgeführt wurden, ergab sich nachfolgende lithologische Malmgliederung als allgemein anwendbar, tung die von Herrn Dr. h. welche auf tierung Korrelation mit den R. HELBLING eine für tektonische Zwecke sehr wertvolle Orien¬ jeden Fall innerhalb des c. mächtigen Malmkomplexes erlaubt, stratigraphischen wenn Stufen der klassischen auch eine Malmgliede¬ rung im einzelnen noch nicht ganz durchführbar ist. Von oben nach unten wurden unterschieden: Zementsteinschichten Korallenkalk Malmbreccie Quintnerkalk Oberer «Mergelband» Quintnerkalk Unterer Schiltschichten. Im Sommer Calandagebiet 1944 in die Gelegenheit, durch hatte ich Anwendung dieser Herrn E.WEBER im Gliederung eingeführt zu werden. Benennung und Alter Für die von ARN. ESCHER benannten Schiltschichten wurde Grund zahlreicher auf Fossilfunde Argovien-Alter festgelegt. Mög¬ licherweise reicht diese Stufe noch in die untersten Bänke des kalkes (Überschiltschichten, ARN. Ebenfalls durch ARN. ESCHER wurde die kalk eingeführt. In Quintner¬ HEIM) hinein. Bezeichnung Quintner¬ den östlichen Churfirsten fand ARN. HEIM darin Mergelband, das eine Trennung in unteren und oberen Quintnerkalk erlaubte. Er vermutete darin Sequan, Kimeridge und ein unteres Portland. J. OBERHOLZER schied in der Karte Faziesgebiet Breccien, die p. 278). im nördlichen noch einen tithonischenKorallenkalk schiedenen Höhen beobachtete (49, (87) er Im er im Malm horizontal sich aus. In ver¬ erstreckende jedoch als eigentümliche «Dislokationsbreccien» deutete Auftrag des Vermessungsbüro R. HELBLING arbeitend, fand U. KAPPELER im Calandagebiet neben dieser Gliederung noch eine 93 verbreitete brecciöse Zone, die als «Malmbreccie» zwischen Quintner¬ er kalk und Korallenkalk ausschied. Durch Verfolgen des Malmes bis ins Tödigebiet stellte EUGEN WEBER fest, daß diese oberste Malmbreccie KAPPELERs auf weiten Gebieten als durchgehender Horizont vorhanden ist, während weitere im oberen Quintnerkalk eingelagerte Breccienhorigroße Linsen aufgelöst sind. immer wiederkehren, jedoch in Ergebnisse stellte er mir nebst einer Beschreibung der einzelnen Malmglieder in freundlicher Weise zur Verfügung. Die eingehenden stratigraphdschen Vergleiche mit dem klassischen Stufen¬ schema, die H. J. FICHTER (20) und E. ROD (51) für den helvetischen zonte zwar Diese Malm der Zentralschweiz res eine für die durchgeführt haben, erlauben Übertragung Malmeinteilung auch auf Korallenkalk Oberer Quintnerkalk Mergelband = die folgende Korrelation: oberes Tithon. unteres Tithon. = Kimeridge. Quintnerkalk Unterer E. ROD (51, p. = nicht ohne weite¬ Gebiet. Am wahrscheinlichsten scheint Nordost-Schweiz der + Malmbreccie unser Sequan = + unt. Kimeridge. mit der Basis des Obertithons mannigfaltige hellène, Breccienbildungen, parallelepipedisch absondernde Kalke und neue 33) betont, daß Mikro-Organismen auftreten, sodaß dort der bedeutendste Fazieswechsel innerhalb des Malmes besteht. Rein makroskopisch betrachtet, in unserem Gebiet ein ähnlich markanter Wechsel mit der stellt sich Zone der «Malmbreccie» ein. Besonders bei tektonischer Beanspruchung, aber auch sonst treten in allen Schichthöhen des Mahn einzelne Schichten und die viel mehr einer anderen der Gesteinsproben auf, genannten lithologischen Abteilungen zu¬ gehörig erscheinen, als derjenigen, Man muß sich für die in welcher man sich wirklich befindet. und Bestimmung Unterscheidung der genannten lithologischen Abschnitte an die jeweilen darin dominierende Gesteins¬ wie sie nachstehend für dieselben charakterisiert wird. ausbildung halten, Am einzelnen Handstück ist es oft unmöglich, die Zugehörigkeit bestimmten Stufe eindeutig festzulegen. Dagegen erscheinungen Großen, bei Betrachtung der Malmwände im bilden die Unterabteilungen. Ausbildung des Malmes einige weitere Beobachtungen einer Anwitterungsaus meist einen willkommenen Hinweis auf die Anwesenheit und der zu der Ferne, Begrenzung verschiedenen Ich möchte decke) und die am hier Panixerpaß (Vorab¬ anführen. A. Schiltschichten Südlich schichten 94 Rinkenkopf, in der Vorabdecke, sind einigermaßen «normal» ausgebildet (im Gegensatz vom die Schilt¬ zur Kreuz- eckschuppe) handgroßen gelben Flecken, oberste Eisenoolith Flecken, ein chem am Kalke knorrig-plattige Unten : des unregelmäßigen, zuunterst noch Belemniten Doggers. bis führend, Gegen oben verschwinden ca. wie der gelben die innen bläulich bis violettgrauer, außen schmutzig gelblicher Kalk mit dünnen, etwas mergeligen Zwischenlagen bildet einen allmählichen Übergang zum unteren Quintnerkalk, von wel¬ er Mächtigkeit deutlich mit gebankter, Anwitterungsfarbe getrennt besten durch die ca. 20 werden kann. m. Einen ganz anderen Eindruck machen die stark Schiltschichten der Kreuzeckschuppe. vollkommen serizitisiert; gelbe und grünlich Die dynamometamorphen mergeligen Partien sind oft ist auch Chlorit entstanden, sodaß schimmernde Häute und Kalkanteil in dünne Schiefer zerlegen. Beläge weiße, den marmorisierten An der Basis sind ebenfalls lang¬ hauptsächlich aus Kalk zu bestehen, währenddem die dazwischenliegenden dünnen, meist grau¬ blau wie Fischhaut glänzenden Partien weich sind und ursprünglich ge¬ ringmächtige tonige Häute waren, welche nun in der Schubrichtung aus¬ gezogene gelbe Flecken vorhanden. Sie scheinen gezogen und serizitisiert wurden. Im mittleren Teil der Alp Ranasca östlich Trutg iertg findet man eine verschuppte Anhäufung von 70 m Schiltschichten. Sie sind nur ganz an der Basis grob gelbfleckig; darüber folgt eine große Masse von dünnen, bunten Schiefern: Serizit, Chlorit und Kalk bilden gelbe, grüne, hellbraune, bläuliche bis violette, meist etwas silbrig schillernde Schiefer. Die Farben finden sich nur auf den Schichtflächen, längs denen das Gestein in sehr dünne Blätter sich aufspaltet, deren Inneres jedoch aus marmorisiertem, rosaweißem Kalk besteht (besonders in den oberen Partien). Oben in diese Schiefer che eingewalzt andeuten, daß J. OBERHOLZER Stelle ein Profil, sind einige knollige Lagen sich es um (49, p. 270) wobei er von eine intensive beschreibt von gelbem Dolomit, Verschuppung handelt. wahrscheinlich eingekneteten wel¬ Kalk-Knollen von — derselben spricht, die ich aber als Dolomit bestimmte. Am Grep verschiefert Stefan nördlich Panix sind die Schiltschichten und zermürbt, daß schwalbennesterartige die so stark Anwitterung rundliche Formen, Löcher herausmodellieren kann, ähnlich wie oft bei den Stadschiefern. B. Unterer Quintnerkalk primäre Mächtigkeit mag gegen 100 m betragen. In der Panixeralp ist er nirgends bis an seine Basis aufgeschlossen und in der Vorabdecke teils tektonisch gehäuft, teils von unten her abgeschnitten. Seine Die etwas mergeligen Kalkbänke allmählich über in die scharf der obersten gebankten Lagen Schiltschichten des untersten gehen Quint95 (= «Überschiltschichten»), nerkalkes welcher hier düster violettlich- grau anwittert. Die Bänke sind unten etwa 5 mächtig, cm und verlieren sich gegen oben. Sie sind durch dünne werden dicker Fugen voneinander getrennt, die jedoch nicht stark zurückwittern, sodaß trotzdem eine ziem¬ lich glatte Wand entsteht, die oberhalb auch im Großen kung frische Bruch ist des Bereiches der deutlichen Ban- muschelig ausbricht, gleich muschelig, splittrig wie das Handstück. Der und dunkel blauschwarz. Der Kalk ist ganz dicht und fein und enthält hie und da weiße calcitisierte Belem- niten und andere unbestimmbare Organismenreste. (Schön zu sehen z. B. Vorab-Nordwestwand, östlich der «Gurgel».) Oft durchsetzen im Fuß der auch schneeweiße Calcitadern Im obern Teil, lich den dunklen Kalk. der untere wo Quintnerkalk noch sehr undeut¬ nur hell weißlich an, bildet manchmal eine schrat¬ gebankt ist, tige Oberfläche und häufig schlitzförmige Löcher, wittert er etwa in der Größe einer Hand. Am Rinkenkopf, wo er von zahlreichen, quer zur Schichtung und Hanggefälle verlaufenden Scherflächen durchschnitten ist, hat sich ein regel¬ rechtes Schrattenfeld entwickelt, wobei die Gräben nicht sondern den Scherflächen dunkel und homogen helleren Fasern nur oder ist unten, sondern schichtweise maschigen von Flecken er von im Hangfallen, nicht mehr so dunkleren und durchzogen (so B. z. am und südlich der «Gurgel»). Diese Bildungen sind im frischen Rinkenkopf Bruch wie entlang laufen. Innerlich schlecht rial bestehen zu sehen, da sie anscheinend fast demselben Mate¬ aus umgebende Kalk, dagegen heben sie sich in der sehr als dunklere, flasrige Adern, oder als bis handgroße Anwitterung gut wie der Flecken ab. Stellenweise sieht man Ort und Stelle entstandene B r e c c b r e c c kalk vorhanden sind. Links wo über i die Schichten stark etwa 20 m Bildungen, wobei an um Ursprungs sind, um eine an eine Pseudo- da sie sich als ein vielen Orten im unteren Quintner¬ Aufstieg Gurgel zur gequetscht und senkrecht gestellt sind, liegen vom von zermürbtem unteren unten eine «flockige (die dunkleren Flecken sind ber wird sich teils es handelt, teils e i e, die sicher nicht tektonischen eigenes Schichtglied fortsetzen und tin, deutlich, daß Crena Mar¬ der Quintnerkalk weitere Breccie» ca. liegt, die handgroß), 20 m dieser gegen oben grö¬ bis schließlich nur noch dunklere Fasern im hell anwitternden Kalk sind. Darüber der eigentlicher Adern unterer durchsetzt, dann «Quintner», häufig noch einmal eine fast von folgt wie¬ parallel verlaufenden gleiche Serie. In den Profilen habe ich diese Bildungen nicht ausgeschieden, in der 000) als «Malmbreccie» am Rinkenkopf und östlich der Crena Martin. Sie liegt vollständig in unterem Quintnerkalk, wechselnd ausgebil¬ det; oft sind nur dunklere Flasern vorhanden. Daher fragt es sich, ob man Karte sie (1 : 10 überhaupt ausscheiden soll; ich habe es an den genannten Orten ge¬ macht, weil dadurch der Verlauf der Schichten im Kartenbild deutlicher wird. In den obersten Partien treten stellenweise etwa 96 faustgroße, her- auswitternde Silexknollen auf. Sie langen Reihen (parallel der liegen meistens unregelmäßig Schichtung) angeordnet, in bilden also gruppen¬ es sich um Kiesel¬ weise Vorkommen auf Schichtflächen. Ich vermute, daß schwämme handelt; der Gurgel ein stark her ausgewittertes erinnert sehr stark eine an Exemplar südlich über hochbecherförmige Schwammart. Tektonisch beanspruchter unterer Quintnerkalk wird teils durch Zer¬ mürbung schwarzgrau mit einem Stich ins Grünliche und rauher (diese Ausbildung scheint aus den untersten Schichten hervorzugehen), innen teils marmorisiert, bis er unter dem Mergelband hellere, rötliche, nur auf als bauchige schließlich weiß mit dunklen Lagen schwarzgraue, dichte Kalk enthält der der nassen Bruchfläche sichtbare Gebilde das Gestein räumlich Flecken, welche durchdringen. Marmorisierung auf. Calandafuß innerhalb weniger Meter Gleiche rosarote Flecken treten bei tektonisch bewirkter tete ich bei gang über 1. Felsberg dunklem unteren Quintnerkalk von zu rosaweißlichem So beobach¬ einen Über¬ Calcitpulver folgende Stufen: Dunkler blauschwarzer ordneten helleren 2. am ist. Nahe oft etwas Kalk, feinkörnig, dicht mit meist lagig ange¬ (grauen) Flecken, sichtbar beim Befeuchten. Der Kalk ist zarter, die Flecken größer, leicht rosa; es sieht aus wie die Tropfen beginnenden Regens. 3. Die Flecken nehmen mindestens die Hälfte des Gesteins immer mehr zusammen, bis das Dünklere noch ein, wachsen Zipfeln da¬ liegt. Oft vorwiegend rosa gefärbte Bänder, die den Fels durchziehen. Kalk fein, fast porzellanartig, meist ziemlich hell. nur in zwischen 4. 5. Marmorartiger, rosa und gelbgrau wechselnder Kalk. Vollständig mürbe, schieferig (Clivage) mit Querrissen, mit dünnen, gefärbten Lagen, feinkörnig zerfallend. C. In innerlich weiß, Mergelband ungestörten Malmwänden gut sichtbar durch seine glatte, meist unter Anwitterung. Schanutzig Innerlich nicht mergelig, sondern dünnplattiger Kalk, im Bruch ähn¬ dem oberen Quintnerkalk etwas zurücktretende grau. lich dem unteren mächtig. In der Quintnerkalk. In der Cavirolasschuppe Vorabdecke scheiden wegen der stark hin, daß konnte ich das gestörten Lagerung. ca. Mergelband nicht E. ROD 20m aus¬ (51) Lagen «dünngebankter Kalke» auftreten, die lokale stratigraphische Parallelisation eignen. weißt darauf im Malm mehrere sich höchstens für D- Oberer Quintnerkalk Der obere Quintnerkalk manchmal etwas 7 ist deutlich unregelmäßig wulstig gebankt. Die Bänke sind und durch Rinnen und Runsen oft in «Na- 97 sen» etwas ist der gelblich, Anwitterung hellgrau, an steilen Wänden gerne Kalk innerlich dunkelgrau, feinkörnig mit unregel¬ In der aufgeteilt. mäßigem, fein rauhem Bruch. Eingelagert in den oberen Quintnerkalk sind mindestens zwei brecciöse Horizonte, welche in ihrer Mächtigkeit stark schwanken und oft auskeilen. Als dunklere graue Bänder terrassenbildend oder zurück¬ witternd, durchziehen Dieser ist körnig mit sie die Wände des massigeren oberen Quintnerkalkes. im oberen Teil innerlich mausgrau bis an hellgrau, fein zucker¬ dunklen, spätig brechenden, Zahl gegen oben zunehmenden der Oberfläche als Knöllchen herauswitternden an Ausbildung Die der Breccien ist und Bindemittel stets aus verschieden, demselben Material Schalentrümmerchen. doch sind Komponenten (ob. Quintnerkalk), sodaß im frischen Bruch praktisch nichts von der Breccie zu sehen ist, dagegen Anwitterung: im Mittel etwa fingernagelgroße, eng an¬ einanderliegende, dunkelgraue Komponenten, umgeben von etwas helle¬ rem Bindemittel. Eine andere (nach E. WEBER die nächsthöhere) Breccienlage enthält etwas kleinere, splittrigeckige Komponenten, so eng ansehr schön in der einandergeschmiegt, daß fast innen und außen gebildet — hellgrau. dazwischen liegt. Sie nicht schön ist Typus allerdings Kalkhornschuppe südlich der Panixerpaßscheint, daß in der Vorabwand (über der Gurgel) im ist — aus¬ auch in der höhe vertreten. Es oberen kein Bindemittel Dieser Quintnerkalk eine starke Breccienbildung vorhanden ist, die durch tektonische Einflüsse wahrscheinlich noch verstärkt wurde. Aus der Ferne erkennt man kalk, dafür Zone, in der 600 eine m mächtige, hohen Malmwand in feiinen Schutt nur wenig oberen Quintner¬ zerfallende, graue, brecciöse in deren unterem Teil einzelne «Würste» hell Quintnerkalkes herausleuchten. breccie sind sicher Bewegungen In vor der anwitternden, oberen darüberliegenden sich gegangen, was an Haupt-MalmVerfaltung ihrer Bewegung hat wahrscheinlich dort auch in den obe¬ eingegriffen, sodaß er heute nicht mehr in normaler sichtbar ist. Dieselbe ren Quintnerkalk Mächtigkeit vorhanden ist. E. Malmbreccie Als eigentliche «Malmbreccie» im Sinne einer auch kartierbaren stratigraphischen Unterabteilung innerhalb des oben gegebenen Einteilungs¬ schemas wird die mächtigste (Cavirolasschuppe 25 m, Vorab 60—160 m durch Anhäufung) und am durchgehendsten ausgebildete und auch weitaus schönste Malmbreccienbank ausgeschieden. Nach E. WEBER gehört sie eigentlich noch nahe zum oberen Quintnerkalk, da Komponen¬ ten und Bindemittel meist aus solchem bestehen. Angewittert bildet sie mosaikartige Oberflächen, indem dolomitartig hell anwitternde Brocken 98 in dunkelgrau bröckelig, anwitternder Grundmasse lose verteilt sind. sodaß ein grauer, feiner Schutt fast immer die anstehenden Gesteins verdeckt. Aus der Ferne gut chere Partie Fuß des am Sie zerfällt Schichtung des erkennen als wei¬ zu massigeren Korallenkalkes. F. Korallenkalk Dieser setzt sich bei einer mittleren (Cavirolasschuppe größte Mächtigkeit 200 m, schiedenen Hälften Gesamtmächtigkeit von ca. 100 m auf Panixeralp max. 100m, Vorabdecke wahrscheinlich gehäuft) aus zwei etwas ver¬ zusammen. Die untere besteht aus einem artigen dichten Kalk, welcher oft Adern durchzogen ist, hellen, plattigen, manchmal porzellan¬ von flaserigen, in der Schicht liegenden Bänderung übergehen können. die in eine brecciöse In der Vorabdecke sind, auf Alp Ruschein im Korallenkalk 3 bis 5 rasch wieder auskeilende brecciöse Bänder aufgeschlossen. weise rötlich besonders Diese Breccie besteht ganz gefärbt bis bei durchsetzt, von 0—5m Mächtigkeit Korallenkalk und ist stellen¬ blutrot überlaufen. Die starke rote Färbung wodurch häufig sich er von Scherflächen und Clivage an der Oberfläche in viele vollkom¬ klingende Plättchen auflöst. Im Großen entstehen dadurch selten steile Wände, dern weiß leuchtende tion nur tritt rein tektonischer oder tektonisierter Korallenkalkbreccie auf. Dieser helle Kalk ist men aus geschwungene «Wannen», welche schwer überdeckt werden können. In der oberen Hälfte geht von der Schrattenbildung ist typischen der helle Kalk über in den son¬ Vegeta¬ selten. «Tros- kalk», homogenen, zuckerkörnigen Kalk von weißer bis blaß violettlichgrauer Farbe, im Bruch wie Marzipan, unregelmäßig, mit durch¬ scheinenden Aufsplitterungen. Er enthält manchmal Korallen, welche stets als hellere, weiße bis rötliche Stäbe das Gestein durchdringen und von fein einen denen wahrscheinlich auch die kleinen Trümmerchen stammen, die oft an der Oberfläche als Knötchen herauswittern. Etwa 50 unterhalb der Zementsteinschichten len und schöne Nerineen begegnet man beim Bank, die Koral¬ enthält (Vorabdecke-Nordrand, ca. 2250m). Andere Makrofossilien ich im Korallenkalk der Vorabdecke nicht Aufstieg m von der Martinsmaad habe zum Zwölfihorn einer angetroffen. Dieser eigentliche Troskalk kann auch wannenförmig anwit¬ tern, neigt aber eher zur Bildung von steilen, hellgrauen Wänden, welche meistens von gelblichen und blaugrauen senkrechten Schlieren überzogen sind. Auch Risse und Löcher zeichnen senkrechte Linien in diese Felsen, sodaß sie deutlich vertikal struiert sind. Die Zementsteinschichten werden im folgenden Kapitel be¬ sprochen. 99 Allgemeines Vom Rinkenkopf überblickt aus man in der Vorab-Nordwestwand: Unter den prachtvoll die Struktur des Malms geschichteten Felsen der unteren Kreide und des Zementsteins fallen die senkrechten Wände des Korallen¬ kalkes ab. Die zu Wannen-Bildung im unteren Teil ist hier sehen, aber auch vorhanden. Die gegen W schief streichenden, steilstehenden Brüche Bildung Scherflächen und nur undeutlich der Wand heraus¬ aus begünstigen die senkrechten Abstürzen; trotzdem brechen die verschiedenen von Unter den Steilwänden typischer Weise ab. und zu unterst Malmbreccien der erkennt man Schichtung die muschelig angebrochenen Felsen des unteren Quintnerkalkes. der Der Malm Kalkhornschuppe und der Kreuzeck¬ Malmschichten in für sie — die horizontale ist stark schuppe und daher nicht mehr gequält Quintnerkalk im mal mußte ich auch zu vorgehen, daß ich so erkennen suchte und das Gestein zu erkennen. An nur allgemeinen allgemeinen und Korallenkalk bestimmen. Manch¬ stark marmorisierten Stellen konnte ich ihn oder gut als Malm im Ergebnis die dann am besten erhaltenen Stellen das sinngemäß auf umgebende übertrug. Bemerkungen zu einer eventuellen auf Rötidolomit sind im Kapitel Transgression über die Trias der des Malmes Martinschuppe angeführt. VII. Die Unterkreide (inkl. Zementsteinschichten. Zementsteinschichten Die Unterkreide schen zusammen Eintönigkeit Dazu Tafel 7) praktischen Gründen mit der Gegensatz zu der lithologimächtigeren Malmkomplexes fällt die feine sollen aus behandelt werden. Im des viel Gliederung der Unterkreide von weitem auf. Abwechselnd helle und dunk¬ le, bald massige, bald gebänderte Schichten sind Merkmal der nordhelvetischen Unterkreide. daran anschließend, zeigt das charakteristische Ursprünglich südlich die Mürtschendecke in ihrem nördlich¬ eine im wesentlichen nur wenig veränderte Ausbildung derselben Gesteinsschichten, auf die noch zurückzukommen sten Teil — am Wallensee — sein wird. Neben dem Malm bildet die Unterkreide das sowohl am schuppe finden wir Vorab es Ein etwas am Flimserstein, in Schuppen der der Panixeralp Kalkhorn¬ auftritt. Ebenso auch in der Griesstockdecke. eingehenderes Studium erlaubte daher, die 100 wie und in den einzige Schichtglied, das Zusammenhänge der Schichtfolge in der Unterkreide zwischen den oben genannten tek- tonischen Einheiten auch gerungen meistens — dieser Seite etwas von bestätigen sie schon zu beleuchten. Die Fol¬ bekannte Ansichten länger — zusammengestellt. Vergleich mit den zur Verfügung stehenden Angaben wurden an folgenden Stellen Profile aufgenommen und in Tafel 7 zusammengestellt: seien Schluß dieses Abschnittes am Zum Am Kistenpaß (autochthone Cavorgiaschuppe) A Bei F a s c B In der C h a s, südlich des Kistenstöoklis. a v o r d i a, nordöstlich des Kistenstöcklis. Vorab-Tscheppdecke In der (parautochthon) Alp C Val Gronda, im oberen Teil der D AlpvonSagens, im oberen Teil, wo anlaßt, eine tiefe Nische gegraben hat. E Im F Am « G r a u b e rg westlich », von von die Segnes Ruschein. Erosion, durch Brüche ver¬ sut. Flimserstein. A. Profil bei Faschas (Cavorgiaschuppe) Bei diesem Profil benütze ich die bekannten (33). HEIM jenen men Um Angaben von ARNOLD Schichten zwischen Öhrli- und Schrattenkalk mit die in den andern Profilen vergleichen zu können, habe ich aufgenommen. Wir finden mit H. WIDMER noch einmal sie zusam¬ von unten nach oben: Oberster Öhrlikalk 1,8 a 1 m + x hellgrau + m x anwitternder Kalk mit langen, gekrümmten, z. gelb verkieselten, bis 2 cm T. wurzelähnlich verzweigten Gebilden auf der quintnerkalkartig, dunkel blaugrau mit einzel¬ nen glänzenden Calcitsplitterchen (Nr. 5d in HEIMs Profil), über¬ gehend in 0,7m leicht spätiger, oolithischer Kalk, fast muschelig brechend. Oberfläche. Im Bruch b Gegen oben zunehmend c ca. 0,1 m Zone nagelgroßen von kleine Öhrlikalk wie Trochiten und mit und Linsen, welche Fossiltrümmer, Korallen. vorwiegend unten, aber grobspätigen, aus mit bis 10 finger¬ großen Bollen einzelnen cm Crinoidentrümmern bestehen. Ein Dünnschliff TRÜMPY's (72, p. 131 «Mandelkalk») zeigt dies deutlich. Scharfe Grenze. 101 Valanginien a b s. str., lim Echinodermenbreccie, im mittleren Teil Echinoder¬ menkalk, relativ hell, Anwitterung unten rötlich blaugrau, dann dunkel blaugrau. Rascher Übergang in 2m 0,4 bläulich bis bräunlich m mit Muschelschalen und bratulaartige c feine 0,8m anwitternder -fragmenten, z. T. Echinodermenkalk Muschelbreccie, u. tere- a. Schalen und Pectiniden. Echinodermenbreccie, dunkel. Rascher Über¬ gang in d massige Bank von ebenfalls feiner, doch hellerer blaugrauer Echino¬ dermenbreccie, an deren Oberfläche vereinzelte schöne Trochiten und 2 m Schalentrümmer herauswittern. Allmählicher e Übergang in unregelmäßig geschichtete Echinodermenbreccie, 6m oben grober und witterungsfläche, dunkler werdend. Rötlich an der bis 2 mm große, gelbe gegen bis bräunliche An- verrostete Körnchen hervor¬ treten. Kieselkalk, a 0,5 c d e f 35 m Grasband, m (ARN. b ca. den Kontakt Valanginien-Hauterivien verdeckend. HEIM beobachtete einen Übergang.) 3,3 m dunkelbraun anwitternder knolliger Sandkalk, innen blaugrau und ein wenig spätig. Übergang 2,2 m etwas hellerer S a n d k a 1 k mit unscharf begrenzten, gelbgrauen kieseligen Knauern. Übergang 3,6 m dunkler, leicht spätiger knolliger Sandkalk, wie b, im unteren Teil 0,8 m durch Gras und Blöcke verdeckt. Übergang 2,2m dunkle Echinodermenbreccie, gegen oben heller und Übergang 1,8 hell blaugrauer Echinodermenkalk verkieselten, gelb Rhynchonellenschalen. Übergang fleckiger, leicht sandiger Kalk, weniger Echinadermensplitter enthaltend, dafür erfüllt von Fossiltrümmern, Seeigeln, Trochiten u.a. An der Oberfläche auch herauswitternde, bis 5 cm große Körner. Übergang m mit angewitterten Fossilresten, 0,7 m etwas heller anwitternder, darunter g h i 3,5m knaueriger Kieselkalk. Sehr rascher Übergang 6 m grünbraun bis schwarzer, oben löcherig angewitterter k i g er Kalk (eigentlicher Kieselkalk) ßen verrosteten Körnchen. Etwas k lich angewitterter, Übergang 102 5m zäher Kieselkalk, Bändern mit Echinodermenbreccie. dunkel - (0,5 mm), glaukonitisch, Bruch blau. Übergang glaukonitischen kalkiger 1 i au¬ 1,0m unregelmäßig gestreifte sechsfache Wechsellagerung außen verrosteten, stark 1 e s e mit vielen kleinen schwarzgrün. Übergang von gelb¬ Rascher m 5m Kieselkalk wie 1, aber mit dunklen Körnern, großen Austern¬ schalen und verkieselten Schwämmen. Rascher Altmannschicht 0,5 a 0,5 stark m Übergang m glaukonitischer Sandkalk mit einzelnen EchinoDicke limonitische Verwitterungskruste. Sehr rascher dermensplittern. Übergang Drushergschichten a 21 ca. m gelbbraun angewitterter, etwas spätiger Kalk (höchstens ganz mit verkieselten Schalensplittern, welche außen gelb mergelig) wenig bis schwarz erscheinen. Innen dunkel, gegen oben etwas heller grau. Austern in Bänken (eine im untern, zwei im mittleren Teil) und 7,5 m hell dazwischen lose verteilt. Oben b Unten allerlei blaugrau. c d löcherige Anwitterung. Rascher Übergang bräunlichgraue kalkig-mergelige 5m Bruch im Fossilsplitter. Übergang 0,1m fossilreiche Bank 8m Schiefer, mit u.a. Muscheln, Seeigeln, Austern. unregelmäßig gebankte Kalke, außen gelbgrau, dunkel Bänke blaugrau, (als Schicht 10 innen ARN. HEIM zählt den obern Teil dieser leicht spätig. a) bereits zum Schrattenkalk. Schrattenkalk a xm hellgrau angewitterter typischer Schrattenkalk. angewandte Schichtnumerierung entspricht jener Die hier von ARN. HEIM wie HEIM: 5 hier d) = langinien Kieselkalk folgt: Öhrlikalk a—c; 6a) s. str. e; 6 h im Profil — m; c) 8 = b) = Valanginien Kieselkalk a—f; 7 = Kieselkalk m s. = — str. a—d; 6 b) = = = = tenkalk Va- a) = Altmannschichten a; Drusbergschichten b; 9c) Drusbergschdchten a; 9b) 10 d; 10 b) Drusbergschichten a) bergschichten c—d; 9a) = Kieselkalk g; 8 = Drus¬ Schrat¬ a. B, Profil in der Cavordia (Cavorgiaschuppe) Aufgenommen nordnordöstlich des Kistenstöcklis, beidseitig Einschnittes (2500 m) am Kistenpaß. Von unten nach oben: Korallenkalk, 40 a 20 + x m -^ x weiß angewitterter, innen heller, rallenkalk, b m durch Bruchsysteme und feinkörniger, typischer Clivage Ko¬ stark zerstört. grob gebankter Korallenkalk, hell, oberen Teil einwenig Serizit. 20m des tiefen feinschuppig. Im 103 Zementsteinschichten, 12 12 m Wechsellagerung von dünnen, serizitischen Schieferlagen mit 0,2 m mächtigen, grau bis gelblich angewitterten Kalbbänken, in¬ nerlich grau. Infolge tektonischer Beanspruchung von vielen gelben, m bis 0,5 T. verkieselten Calcitadern durchsetzt. z. Öhrlischichten, a 1,5m helles ca. 14 m Wändchen, marmorartig, erinnert stark an Koral¬ lenkalk. b 0—Im staubig ockergeLb anwitternde Hautfetzen, eine unebene, wellige Schichtfuge bildend. Bis 3 mm diicke, wahrscheinlich etwas mergelige Lagen, an deren Oberfläche oft Nester von blaugrauen Oolithen sichtbar werden. c d 8—9m hellgrau und plattig blaugrau, unten oolithisch. gelblichgrau anwitternder, oolithischer, lose p 1 a11iKalk mit kleinen, gelben Flecken. Bruch schuppig, blaugrau. Übergang e r 0,6 m grau angewitterter Kalk, innen dunkel blaugrau, mit einzelnen spätigen Stellen. An der Oberfläche weißliche calcitisierte grobspätige Fossilreste, wohl meist Nerineen. Über scharfer Grenze Valanginien a Kalk, innen 3m g e verwitternder s. str., ca. 5 m 1,5m gelblichgrau anwitternde, grolbe Echinodermenbreccie bis Echinodermenkalk, siltrümmer, ein Wändchen bildend. Nur wenig Fos¬ etwas oolithisch. b 2,2m gelblich bis blaugrau angewitterte Echinodermenbreccie, Oberfläche rauh von gelb verkieselten Fossiltrümmern, darunter Au¬ stern, Belemniten, Trochiten, Seeigel. c grobe Echinodermenbreccie, ein Wändchen bildend, außen blaugrau, nur wenig verkieselte Fossiltrümmer, unebene Obergrenze, darübei Kieselkalk, a ca. 18 m dunkle, schwarz phosphoritische, bis rot verrostete fetzige Gesteins-Haut, dem obersten Valanginien aufgeklebt, dunkle Körner und gelb angewitterte verkieselte Schalentrümmer ent¬ 0,1 m haltend. Darüber Sandkalk mit vielen phosphoritischen (?) Körnern. Übergang b 1—2 a m feinspätiger, braun Sandkalk. Hellere dickhäutige Lagen 104 bis blaugrau anwitternder knaueriger kieseligere Partien durch dunklere angerostete voneinander getrennt. Im oberen Teil ß an horizontaler Linie dunkler Körner (rundlich plötzlich einsetzende Streuung eckig, bunt rostig angewittert, groß, dann in der Regel an Größe und phosphoritisch?) unten bis 1 cm rasch abnehmend, 10 cm höher schon fast Darüber 0,3m mit y gegen oben zahlreicher und runder, Übergang innernd. c 7,5 verschwunden. schmutzig hellgelben kieseligen Knollen, an verkieselte Schwämme er¬ durch Schutt verdeckt. grobe Echinodermenbreccie, ein Wändchen bildend. glaukonitische Lagen innen grau und grüngrau gestreift, außen rostig bis grünlich, bei starker Verwitterung Stich ins Rosarote. m Durch Einzelne verkieselte (Größe d 1—2 ca. m 2 Fossiltrümmer, dunkle Körner mm). Übergang fossilführender, fläche rauh unruhiger und Quarzkörner Sandkalk. Ober¬ calcitischen und verkieselten Fossiltrümmern. Viele von Crinoidenfragmente, darunter schöne Pentacrdnus-Stengelglieder, Reste verkieselter Seeigel, Belemniten, Austern, verschiedene Bivalven. In feineren Klüften ziegelroter Belag, wie er sonst besonders im Valanginienkalk vorkommt. Übergang elm feinkörniger kieseliger Sandkalk, innen blaugrau, außen bräunlich grau. Tendenz zu knolliger Textur. Übergang f 0,5m feinspätiger Echinodermensandkalk mit unscharfen kieseligen Knollen. Übergang g 3 m feinkörniger Kieselkalk, bräunlichgrau anwitternd, innen blau¬ grau. Rundliche Löcher, mit Querschnitten, die an Seeigel erinnern. Gegen oben durch zunehmenden Glaukonitgehalt immer brauner an¬ witternd, übergehend h 2 m glaukonitischer Echinodermenkalk, unten f einspätig und relativ hell, oben stark grün gefärbt und grobspätig, etwas anrostend. Unruhig flaserige Schichtung. Wechselnder Gehalt an Echinodermentrümmern. Zu oberst Altmannschichten, 0,5 a 0,5 m m zähes, braunschwarzes Gestein, setzt. Sehr reich körner bis 1 oben immer an Glaukonit mit bläulichen c ca. 2m rötlichbraun ger b Linsen. Sand¬ groß. Bruch dunkelblauviolett, etwas spätig. Gegen ruhiger gelagert, heller, mehr schieferig. Durch rasches Drusbergschichten, bis Quarzadern durch¬ mm Verschwinden des Glaukonits a von kalkigeren 12 Übergang in m angewitterter, unregelmäßig geschichteter, sandi¬ mergeliger Kalk Schutt verdeckt, darüber 3 m von 3 m hellbräunlich angewitterte einzelne Fossilreste enthaltend. leicht spätige Kalkbänke, Übergang 105 d 2 e 2m Kalkbänke, erfüllt m kel spätige Kalkbänke, blaugrau. Im Verwitterungsschutt Rascher Schrattenkalk, 16 Fossiltrümmern. bläulich. me. a von hell m Übergang 16 ca Übergang Oben feinkörnig, innen dun¬ Austern und verkieselte Schwäm¬ zu m angewitterter Kalk, oben Transgression der Bürgenschichten. C. Profil in der Val Gronda (Vorabdecke) «Val Gronda» wird das schein genannt. Es westlich davon wird die Kreide der Vorabdecke Wenig f a 11 felsige Tälchen im obersten Teil der Alp folgt dem Querbruch, der vom Sattel 2756 nach SE g u n abgeschnitten. weiter südlich an, beobachtet man wo an Ru¬ der Quer- Der Öhrlikalk und die tieferen Schichten stehen sie bereits saiger bis verkehrt gelagert in den Zementsteinschichten mäßig großen Anteil infolge von streicht. sind. Dort einen verhältnis¬ serizitischen Schiefern und im mittleren Teil eine malmbreccienartige Bildung: bröckelig zerfallendes, grau oder gelblich dolomitartig anwitterndes, wahrscheinlich etwas mergeliges Gestein, wo¬ bei schwer nur zu sagen ist, ob m sich um findet eine wirkliche Primärbreccie oder Anwitterung durchzogenen Ablagerung geren Partien 2600 es das Produkt der um man einer unruhig-knolligen, handelt. beidseits des Tälchens, von Zwischen 2500 toni¬ m und prachtvoll aufgeschlossen, von unten nach oben: Oberer Öhrlikalk, 6 m + x Val Gronda Westseite: a 2m + unregelmäßig gebankter Kalk, innen dunkel blaugrau spätig, Oberfläche angerauht, blaugrau, mit rötlichen Schup¬ (welche meist auf oolithische Struktur deuten). Übergang x und etwas pen b 1,5 jedoch außen z. T. gelblich. In der ziemlich glatten Ober¬ dunklere, bis fingernagelgroße breccienartige Knolle« Schalentrümmer, die gegen oben an Zahl zunehmen, innen dunkel m wie a, fläche und blaugrau mit Stich ins Violette, mit rötlichbraunen Tupfen (= ooli- tisch?), etwas spätig. c 2m relativ massige Bank, Oberfläche hell blaugrau und etwas verschrattet, rauh, mit zartem bräunlichen Aderwerk. Übersät von Fossiltrümmerchen, lokal grober, mit breccienartiger Anrei¬ cherung. Innen wie b, im Bruch parallel der Schichtfläche, oft rosig. d 0,7m knorrige Bank, ähnlich dunkel und fast 106 c, Oberfläche etwas rauher, Bruch muschelig. Über scharfer, welliger Grenzfläche Valanginien a s. str., 9 ca. m braungelb bis blaugrau angewitterte knorrige Bänke bis Platten, die rauhe Oberfläche übersät von gelb verkieselten Fossiltrümmern, welche stellenweise angehäuft sind. Innen lebhaft spätig, dunkel violettgrau, rauh, gegen oben zarter und heller. Etwas oolithisch, oben 4,5 m leicht verschrattet. Über scharfer Grenze b 0,5m lebhaft dunkelgelb bis blaugrau angewitterter Echinoder¬ menkalk, zart, lilagrau, innen Rascher c Übergang wenig spätig. nur Kluftflächen. Außen zerstreute, meist 5 ca. Ziegelrote große Schalentrümmer. mm zu 0,3m Fossiltrümmerschicht. Kalk wie b, und größere, dunkelgelb Schalenreste, darunter solche herauswitternde von etwas dunkler. Mehr Fossilfragmente, vorwiegend Austern, ferner nicht verkieselte, blaugraue eiförmige Kalkpartien, 5—10 mm groß (Steinkerne Muscheln?), unregelmäßig netzförmig angeordnete verkieselte chen d (Serpulae?). Rascher kleiner Würst¬ Übergang 0,7m stark spätiger, dunkler Echinodermenkalk, angewittert wie b. Oberfläche ein feines Mosaik blaugrauen rundlichen CalcitEchinodermensplitter, und eingestreu¬ Schalentrümmern. Übergang von körnern (1—2 mm), wohl meist ten, gelb verkieselten e 1,5m wie b; lebhaft gelb bis blaugrau anwitternder, wenig späti¬ ger Kalk, übergehend f 1,5 m innen lila, mit schuppigem Bruch. Allmählich dunkle, stark spätige Echinodermenbreccie, außen wie e, innen dunkelgrau mit Stich ins Violette. Gronda ist die Oberfläche während man zufühlende Bruch bis hellgrau in durchzogen ca. 12 Auf der Ostseite der Val gelb verkieselten Schlieren, in der obern Hälfte dieser Schicht eine Oberfläche länglichen mit feinspätig. Unebene, Kieselkalk, von Löchern rauhe, sandig (1—10 cm) an¬ bemerkt. aber scharfe Grenze. Auf der Ostseite: m Val Gronda Ostseite: a 0,1—0,2m Aufarbeitungszone. Über der Echinodermenbreccie folgen wenige cm einer kalkigen Masse, erfüllt von bis haselnußgroßen, Brocken des Substratums (z. T. von geformten unregelmäßig einer phosphoritischen Kruste umhüllt), und phosphoritische folgen bis walnußgroße Bollen desselben Fetzen und Körner. Darüber Gesteins, zwischen welche der hangende Sandkalk greift. Ihre grenze. Sie nähernd weich. verläuft ziemlich Obergrenze zeigen ebenfalls eben, eine schwarze bis in Schloten hinab¬ ebener als die Unter¬ rötliche, manchmal metallglänzende Kruste, oft limonitisch-rostig In dieser Zone liegen auch zahlreiche, außen und an¬ ziemlich gelb verkieselte, 107 innen grau calcitische Austernschalen, schlanke Belemniten und andere Fossiltrümmer. (Auf der Westseite ist V:on dieser Zone nichts relativ feinen Sandkalklage zu sehen. Über einer fällt eine Streuung von dunk¬ len verkieselten Körnern und hellen Quarzkörnchen [1—10 mm] auf. b. Darüber knaueriger Sandkalk c.) Wahrscheinlich 0,3m außen braungrauer, schlieriger Sandkalk, die untersten 10cm erfüllt von 1—5 mm großen, harten Körnchen, schwarzbraun heraus¬ witternd. Bruch rauh, violettgrau, mit glitzernden Calcitschüppchen. 0,9m mehr braun, etwas knollig angewitterter Sandkalk. Unten von ca. 5 cm = b c Streuung schwarzer Körnchen, erneut eine im oberen Teil knauerartige, hellere Partien. 1,6 d S m a n d k 1 a k, wieder mehr Körnchen, einzelne verkieselte grau angewittert, wenige dunkle Schalenreste, wahrscheinlich Seeigel¬ querschnitte. 2,5mSandkalk wie d, durch Schichtfuge davon getrennt. Im e Teil bis 10 Teil mehr liche lange cm z. Nester von dunklen Körnern (0,5 mm), T. verkieselte Fossiltrümmerchen und bis 6 Löcher, wo untern im obern große, läng¬ rostige Knollen (innen rot, außen schwarz) heraus¬ cm sind. gewittert 1,8m unruhig geschichteter, außen graubrauner Sandkalk f mit rostigen Knollen, Tendenz zu Knauerbildung, einzelne kieselige (um 5 cm). Querschnitte von etwa 5 cm großen Zweischalern. Linsen l,8mEchinodermen-Sandkalk, grünlich, im Bruch mit vielen gelben Punkten (wahrscheinlich rostende Glaukonitkörner). Reich an kleinen Schalensplittern und Trochiten. Herauswitternde kie¬ selige Knollen (ca. 5 cm, ev. verkieselte Schwämme). Zu oberst in 5cm Abstand zwei fingerdicke, gelblich hervorwitternde kieselige Bänder. g etwas h 1,2m grauer, ziemlich steriler Sandkalk bis Kieselkalk i lagig angeordneten kieseligen Knollen bis Schnüren (ca. 4 Lagen). Bruch blaugrau mit gelben Punkten, rauh, glitzernd. Scharfe Grenze. 1,5 m grobe, kalkige Echinodermenbreccie mit glaukoni¬ mit Anwitterung lebhaft gelbgrau mit rot¬ grünen Schlieren, im Bruch hell blaugrau mit dunkel blaugrauen Schlie¬ ren. Oberfläche rauh, übersät von weißlich anwitternden Echinodermentischen Sandschlieren. splittern, darunter Pentacrinusstengel-Querschnitte mit bis messer; verkieselte Schalenreste und schwarze Körnchen. 5 mm Durch¬ Scharfe, un¬ ebene Grenze. Altmannschicht, a m Außen rostig bis violett¬ schwarz, innen grünlich grauschwarz, feinkörnig glitzernd. Verwittert wie die oberste Schicht des Kieselkalkes (i) zu roter Erde. Übergang innerhalb 0,1 108 1 0,4m Glaukonitsand, klotzige Bank. m ; b 0,6m zäher, schwach glaukonitischer, kieseliger Kalk. grünlich Außen splittern Drusbergschichten, a gelbbraun, mit dunkel herauswitternden Schalen¬ ca. 16 zu m 0,05m Austernbank mit 15 cm großen Austern zwischen dem b bis Körnchen, innen blaugrau, feinkörnig. Übergang und Liegenden und dem im Hangenden. Neigt Übergangsgestein Verschieferunig. zu blaugrauer, feinkörniger sandiger Kalk, Oberfläche zart, durchzogen. In der Mitte und oben lockere Lagen 6m feinen Schlieren kieselter Austern. c 23 d blaugrauer, 3m cm große Übergang etwas mergeliger Kalk, oben verschiefert, bis Austern Über kleinem Absatz 4m. wändchen, innen von ver- eingestreut. blaugrau mit gelbgraues Kalk¬ und in Lagen angerei¬ hell grob gebanktes, einzelnen cherten verkieselten Austern. e 2m knorrig gebankter, wenig mergeliger Kalk mit drei Au¬ sternbänken und dazwischen lose verteilten Austern. Innen hell violettlichgrauer, grobkörniger Kalk mit schwach serizitisierten Ton¬ häuten. Oberfläche leicht verschrattet. f 1,2 m außen kieselten blaugrauer, etwas rauher Kalk mit einzelnen Schalensplittern, feinkörnig, innen grau, gelb ganz schwach ver¬ mer¬ gelig. Schrattenkalk, 8m a 8 m unten + leicht x gebankter, Schrattenkalk. rötliche Schuppen. Auf der oben ziemlich massiger, Bruchfläche gelblichweißer weißliche, gräuliche und Oben Erosion. D. Profil im nördlichen Teil der Alp von Sagens (Vorabdecke) Das Profil wurde aufgenommen dort, wo der dem großen Querbruch mit Dolinentrichtern durchsetzten Boden folgende Bach den flachen, reicht (2240 m). Nordwärts ansteigend Zementsteinschichten, 14m a 4m + x + findet er¬ man: x hellgrau anwitternder dünnplattiger Kalk, mit schim¬ mernden Tonhäuten und kleinen, grauen Körnchen an der Oberfläche, im Bruch dunkelgrau und rauh, doch feinkörnig, ähnlich oberem Quint¬ b nerkalk; gegen oben dichter. 0—1 m, meist + 0,3m, unten und oben scharf begrenzte, graugelb bis rotgelb anwitternde Bank; feinkörniger, grauer dolo¬ geringen Quarzgehalt deuten die kieseligen Adern, welche, ungleich verlaufend, an der Schichtgrenze mitischer Kalk. Auf zum mindesten 109 enden. wohl Verwitterung dolomitartig knollig. Geruch schwach tonig. Ob¬ braust, stellt es doch einen ziemlich das Gestein mit HCl noch dolomitischen Kalk dar. Die chemische Mg zu Ca etwa wie 1 : 2 verhält, Analyse ergab nämlich, daß sich und auffallend ist der große Kiesel¬ gehalt (10%). c 0,5m hell anwitternder Kalk wie d 0—1 Die m gelbe a. Bank wie b. Clivage sonst verwischte starke Verfaltung der Zementstein¬ gelben Bänder deutlich sichtbar. Wenig westlich sind sie verschwunden, ihre Lage erkennt man an zwei bis vier markanten Fugen innerhalb der hellen Kalke. Gegen S lösen sie sich in ein malmbreccienartiges Gestein auf. Die gelben Partien sind im Gegensatz zu jenen in den Öhrlischichten (e) makroskopisch völlig steril und nicht oolithisch. vom schichten wird durch die e 5m plattig bis bankiger Kalk mit Tonhäuten. Typische Ze¬ mentsteinschichten wie a, innerlich jedoch zarter, gegen oben dunkler. Im untern Teil gelbgraue Flecken, die oft wie Nerineensteinkerne an¬ muten. f 3m außen grauer, relativ spärlichen Tonhäuten; Öhrlischichten, a ca. 13 m innen bröckelig verwitternder dunkelgrau, feinkörnig. Kalk mit (tektonisch reduziert) Wechsellagerung dunkler, weicher Mergel mit kalkige¬ ren Lagen, welche gegen oben überhandnehmen und von Schalen¬ 2m trümmern erfüllt sind, die sich schwarzgrau auf der witternden Oberfläche abzeichnen. Die sonst gelblich an¬ Mergel dünnblätterig, tonig, rostigbraungrau, die Kalke mergelig und dunkelgrau. 1,7 m dunkler, braungrauer, mergeligerKalk mit gelblichen Flekken, gegen oben vermergelnd, und wieder zunehmende Zahl von Fossil¬ sind innen stahlblau bis b bruchstücken. c 2,6 in m klingende Platten zerfallender Kalk; Oberfläche bläulichgrau, rauh, häufig kleine Organismentrümmerchen fast schwarzen, sehr feinkörnigen Bruchfläche wer¬ mit Stich ins Violette und aufweisend. In der den, wenn naß, rötliche Flecken sichtbar. und reduzierter unterer Teil des d (Tektonisch verschieferter Öhrlikalkes.) 0,9m knorrig gebankter, bläulichgrauer oolithischer Kalk, Stich ins Violette. Die durch bläulichen, länglichen Ooide (0,5—2 gelbe (tonigere?) ziehen, gut sichtbar Flecken und gemacht. mm groß) werden Flasern, welche das Gestein durch¬ Im Bruch erscheint es fast dicht mit dunkelroten Flecken. e 0,4—1,2m hartes Kalkbänklein, ähnlich d, doch weniger Ooide oft staubig grünlichgelb angewittert und dolomitartig bröckelig und zerfallend. Innerlich zerbrochene, 110 meist feinkörnig, dunkelgrau. Es enthält haufenweise flachschaiige Bivalven, kleine Pectdniden und Penta- crinus-Stengelglieder. Die Mächtigkeit ist sehr schwankend, lein kann sich zwei- oder dreimal wiederholen das Bänk¬ (Verschuppung?), wech¬ sellagernd mit hell anwitternden Kalken. Stellenweise keilt es aus (Aus¬ quetschung?) ; dann findet man zuweilen noch dicke, gelbliche Haut¬ fetzen und flache Ooidnester f 4,5 dick m Kalk, gebankter, innen dunkel. nur 3,5 bläulichgrau am anwitternder gelbe breccienartige besten dort sichtbar sind, gewaschen ist, während sie am wo der Fels durch trockenen Gestein schwer beobachtet werden können. Valanginien a hell seiner Stelle, Besonders im untern Teil Flecken enthaltend, die das Bächlein dunkel an s. str., 7 ca. m unten und oben deutlich m gewittertem, schwach begrenzte gebanktem kleinen Körnchen und verkieselten Schicht Kalk. von gelbgrau Oberfläche rauh an¬ von gelben Fossiltrümmern, gegen oben zunehmend. b 3,5 lebhaft gelbbraun bis spätigerKalk. Oberfläche stark, gelb herauswitternden verkieselten Fos¬ siltrümmern, darunter auch einige Austernschalen. Gegen oben über¬ gehend in schwach sandige, dunkle Echinodermenbrecc i e. Obergrenze aufgearbeitet. m lagenweise stärker erfüllt Kieselkalk, a 0,05m ca. 9 grauer von m phosphoritische ähnlich der Aufarbeitungszone, (Kieselkalk a und b). auffallend gleichen Etwas we¬ niger dunkle Krusten, keine Belemniten, dafür mehr Austern gefunden. Schicht in Profil C Darüber und in Schloten dazwischen Sandkalk mit schwarzen Körnchen (2—5 mm). b 6 m graubraun anwitternder feinkörniger Sandkalk, len Körnern. An der Oberfläche herauswitternde le n in flachen unten mit dunk¬ kieselige Knol¬ Nestern, einige kleine Fossiltrümmer und bis faustgroße, runde Löcher (herausgewitterte Seeigel?). Zuweilen Stich glaukonitisch). braungrau anwitternder Sandkalk mit häufigen ins Grüne, besonders oben (= schwach c 1,5 m kieseligen Knollen bis Schnüren. d 1,5 m mit braun bis graugrünen, maisgelb angewitterte Echinodermenbreccie rauhen Grünsandschlieren. Altmannschicht, 0—0,5 a 0—0,5m schwarzgrün und rostig angewitterter Grünsand, oben sehr rasch braun kalkiger werdend bei schwindendem angewittert. Drusbergschichten, a m 0,05 m außen 14 Glaukonitgehalt, dann gelb¬ Zu oberst m + x gelbbrauner Kalk, viele Austern führend. Rascher Übergang 111 b ca. außen 8m sehr feinkörniger, etwas sandiger Oberfläche bräunliche, sandigere Schlie¬ seidiggrauer, Kalk, nicht mergelig. An der ren z. und lagenweise herauswitternde, nuß- bis kopfgroße Kieselknollen, erkennbar, zuweilen auch apfelgroße T. als verkieselte Schwämme Kieselknollen mit zwei Anhängseln wie plumpe seitliche Beinchen. Im obern Teil hie und da Austernbänke. ca. c 1 m bläulichgrau angewitterter, fläche einzelne weiße Sterne von innen dunkler calcitischen Kalk, in der Ober¬ Pentacrinus-Stengelglie- dern, zuweilen auch Austern und Schwämme. Rascher Übergang d ca. 5m + x gelbgrau anwitternde Kalkbänke, stern und Schwämme führend. Unten ruhigen Schlieren durchsetzt. Innen ziemlich Violette und schwach spätig. Oben E. Profil im von verkieselte Au¬ bräunlichen, hellblaugrau, un¬ mit Stich ins mit hellem Schrattenkalk verknetet. Grauberg (Vorabdecke) «Grauberg» nennt man die Weiden auf dem Vorabdecke, der im E des Piz Grisch Streifen der «Wand» gende zum Korallenkalk, + 8m heller x 8 ca. Segnes von zusammengestellt. Profil Oberster a Alluvialboden oberster m Verrucano entblößten mit südöstlich streichender sut abfällt. Wir finden + vom von Hier wurde das fol¬ unten nach oben: x Korallenkalk, deutlich, doch grob gebankt. Übergang Zementsteinschichten, 30 ca. m mergelige Zwischenlagen gebankte Kalke. Im Grauberg, nahe der «Stirn» der Vorabdecke, zeigen sich wieder eine bis drei gelb anwitternde wie bei Profil D (Schicht d) Bänke mit genau denselben Randerscheinungen. ca. a 30m durch oberen Öhrlischich ten, ca. a 2 m rauhe, Schiefer, b ca. 9 m ca. 21 m außen im oberen graubraune mergelige bis Grauberg deutlich sandig. hell anwitternder, undeutlich oolithischer Kalk, kalkige einen wul¬ stigen Überhang bildend. ca. c 1 m dolomitartig staubig anwitternde, etwas mergelig-san¬ nesterweise Ooide und Schalentrümmer enthal¬ dige Kalkbank, Grauberg tend. Im oberen statt dieser Bank gelbe Flecken im oolithi- schen Kalk. d hellgrau anwitternder oolithischer Kalk, reich an Scha¬ lentrümmern, im obersten Teil als grobspätige, hell calcitische Mandeln im dunkleren Kalk. Korallen, Nerineen, Austern (?). Über scharfer Grenze 112 ca. 9m Valanginien a ca. 4m s. str., 8 ca. m spätiger, gelblich grau anwitternder, schwach oo 1 dthiKalk, Oberfläche mit gelb herauswitternden, verkieselten scher Fossiltrümmern besetzt. Über b karriger Obergrenze grobspätige, dunkle Echinodermenbreccie, außen hell violettlichgrau, nur eine Spur gelb (im Gegensatz zur lebhaft gelb¬ braunen Anwitterung auf der Alp von Sagens). Von dünnen, grün¬ ca. 4m lichen Schlieren und Fossiltrümmern reiche rostig-dunkle Schlieren unregelmäßig gewellt und verlaufende überzogen. An der Basis zahl¬ Schalenreste, durch scharfe, aber Grenze vom liegenden Kalk ge¬ Obergrenze Aufarbeitungszone: trennt. Kieselkalk, meist tektonisch stark gestört oder erodiert. An der Basis die¬ selben oder phosphoritisch-krustiigen Bildungen mit mehr weniger dunklen Körnchen (1—4 mm), die bis 0,4 m hoch in den braunen Sandkalk hinauf eingestreut sind. Stellenweise ist auch die glaukonitische Echinodermenbreccie ser Gruppe im Dach die¬ vorhanden. Rudimentär erhalten ist auch die Altmannschicht, stark glaukonitische Schicht ohne Echinoder¬ menbreccie. Von den Drusbergschichten feinkörniger, — ist meistens nur der untere Teil erhalten als grauer, sandiger Kalk, über etwas welchem sofort — tektonisch der Schrattenkalk folgt, als «Lochseitenkalk» stark F. Profil am verquetscht. Flimserstein (Vorabdecke) Der untere Teil Westwand aufgenommen, dort, bar macht steins bei (pala ca. Korallenkalk, a 10m (Korallenkalk—Öhnlikalk) 2400 10 porcs), der de m m wo der wurde unter große Längsbruch P. 2578 in der sie leicht begeh¬ obere Teil auf dem Rücken des Flimser- (südwestlich P. 2438). + x grob gebankter Korallenkalk, hell angewittert, steile milchig weiß, «brösmelig» oder porzellanartig, fast durchscheinend, z. T. aber auch grau, ähnlich Quintnerkalk. Schicht¬ Stufe bildend. Innen flächen schwach serizitisiert (ev. bereits Zementsteinschichten, a 15 Zementsteinschichten). m 15m gebankter, gelblichgrau anwitternder Kalk mit mergeligen Zwischenlagen. Treppenartig zurückwitternd. Im Bruch vorwiegend dunkel blaugrau, manchmal stinkend, z. T. etwas spätig. serizitisierten 8 113 öhrlischichten, a 30 ca. im oberen Teil Grasband, 7m m blauschwarzer, mergeliger, leicht spätiger, knolliger Kalk, aufgeschlossen. Das Gras dürfte auf dunklen Mergeln wachsen. b 12 m steile Wandstufe. Blaugrau bis gelblich angewitterter, etwas knol¬ c liger, unten oolithischer Kalk. Im Bruch blauschwarz mit lila Tupfen. 2—3 m gelblich wie Rötidolomit angewitterter, innen dunkler Kalk mit dunklen Ovalen (Ooide, 1—5 mm). Oben oolitlisch, im Bruch blauschwarz bis violettlich, mit kleinen roten Tupfen. Clivageflächen leicht serizitisiert. d 9 m Überhang. Blaugrauer, feinkörniger Kalk, ähnlich kalk. Auf dem Rücken des Flimsersteins findet mit hellgrau angewittert erscheinen, gelben Flecken, T. auch die Form z. von man oberem Quintner¬ die obersten Meter welche oft deutlich oolithisch Nerineensteinkernen aufweisen. Zuoberst zeigen sich weiße calcitische Schalentrümmer, darunter wie¬ der solche von Nerineen. Über scharfer Grenze Valanginien a 2,5 m s. str., 9 außen m wenig spätig, splitterig, mit Calcit- und Kieseladern. An der Basis spä¬ gelblicher Kalk, zahlreichen, oft ziegelroten tiger, oolithisch, an innen 1,5 m Kalk, besonders oben 1,5m gelb c gelb gen, Übergang gelblichgrauem, außen (—2 m) mit angewitterte z. zu undeutlich T. gelb verkieselten oolithischem Fossiltrümmern. bis schwärzlich verkieselten Fossiltrümmern mit wo diese 2,5m gelb oben verkieselte Schalen¬ Echinodermenbreccie, übersät größer und stark angehäuft sind. Man findet große, rundliche Querschnitte, Fragmente schalern, Pentacrinus. Übergang d gelb der Oberfläche einzelne trümmer und schwarze Körnchen. b nur von radial vogelei- gerippten angewitterte Echinodermenbreccie, grobspätig. u. a. von 1—2 La¬ unten Zwei- fein-, Unten noch einzelne verkieselte Schalentrümmer. Zu¬ weilen dunkle Körner. Feine, mit ziegelrotem Oben mehr bläulich anwitternd mit Belag besetzte Klüftchen. schönen Pentacrinus-Trochiten. Übergehend e Im außen bräunliche, sandige Echinodermenbreccie, innert auch Kieselkalk, a an 4m + Partien im Kieselkalk. Über er¬ aufgearbeiteter Oberfläche x faustgroßen Stücken von Echino¬ Substratums. Phosphoritische Krusten. 0,Im Aufarbeitungszone dermenbreccie und Kalk des mit Belemniten. Dunkle Körner im Sandkalk. b 0,5m harter, außen graubrauner Sandkalk, nern, schwarzbraun, stark 114 spätig. unten mit dunklen Kör¬ 0,1 graubrauner Sandkalk 2—20 mit großen, hellgrauen (violettlichgrauer, spätiger glaukonitischer Kieselkalk bis Echinodermenbreccie), ferner dunkle Körner (1—10 mm groß) und gelb verkieselte Belemniten und Schwämme. c m mm Kalkeinschlüssen d 3m außen nern. 0,5m e braungrauer, sandiger Kieselkalk Übergang + x breccie, graubraun mit bis grünlich angewitterte Echinodermen¬ herauswitternden, dunkeln Körnern der Oberfläche an und Pentacrinustrochiten. Innen G. Parallelisierung Das Alter der hier Autoren an Hand von Vergleichen besonders gelegt. mit dunklen Kör¬ graublau. Darüber Grasbedeckung. der Unterkreide-Schichten besprochenen Schichtstufen Petrefactenfunden und wurde durch frühere lithoiogischen Aber auch im autochthonen Gebiet wurde dieselbe Wesentlichen bekannt. Im Folgenden soll auf Grund dieser stehenden Resultate die werden. Soweit wie faziellen im mittleren helvetischen Raum ziemlich gut fest¬ Ausbildung der Unterkreide möglich sind die Ergebnisse in Tafel am 7 Gliederung im zur Verfügung Vorab diskutiert dargestellt. 1. Oberster Korallenkalk In allen Profilen durchgehend grob gebankt, geringe Faziesdifferenz. 2. Zementsteinschichten (Purbeckien = oberes Portlandien) Der Name Zementsteinschichten stammt 1907 als rein fazielle Verwendung ARNOLD HEIM, der ihn Anlehnung an die technische Wallenseegebiet (34, p. 483). Bezeichnung aufstellte, der Gesteine im von in Im nordhelvetischen Fazies-Gebiet bestehen die Zementsteinschichten Folge von grau bis bräunlich anwitternden Kalkbänken bis Kalk¬ schiefern, welche mit dünnen mergeligen Schichten wechsellagern. Durch aus einer tektonische Beanspruchung ist in diesen häufig etwas Serizdt entstanden, plattig zerbricht und seidenglänzende Schicht¬ sodaß das Gestein leicht flächen aufweist. Untergrenze. mehr Da der bankig wird, fällt liegende es Korallenkalk schwer, eine diesem und den Zementsteinschichten Sinne.) Im Feld habe ich die Grenze im geschichteten, innerlich bankte, innerlich graue, ten abgelöst meist gegen bestimmte zu ziehen. (Beides Prinzip dort gelegt, sehr hellen Kalkbänke manchmal etwas bräunlich werden. Doch zeigt oben mehr Grenzlinie faziellen im wo durch <und zwischen die grob¬ feiner ge- angewitterte Schich¬ sich hier wie bei vielen anderen «Über- 115 gangen» der Natur, der Gesteinsausbildung der der älteren mit der Grenzziehung die im Großen kontinuierlich erscheinende Wechsel dm Detail viel eher als ein ruckweises neueren Ausbildung. Dies mit Hilfe des einzelnen beim Überblicken der ganzen ARN. HEIM an — die Zone, Handstückes; wo als man aus Distanz, einigermaßen in Anlehnung einem dunkleren — über scharfer er in der Basis der Zementsteinschichten Reste nur eine Untergrenze der innen helle Kalk Platz macht. In der Griesstockdecke fand Vorbehalt) kann Schichtgruppe objektive Abgrenzung treffen. W. BRÜCKNER (13, p. 91) bezeichnet Wechselspiel erschwert, ja verunmöglicht von Schichtgrenze Charophyten, die er (mit als Brack- bis Süßwasserbewohner ins Purbeckien stellt. Interessant sind die dolomitischen Bänke im mittleren Teil der Zementsteinschichten. In J. OBERHOLZERs finden wir eine Notiz, nach welcher am Tagebuch Cuolm de Nr. 53 (50, p. 40 ff) (Fluaz, nuorsas nahe unter schwarzen Zementsteinschiefern Cavorgiaschuppe) gelb angewitterte Bank auffällt. Sonst sind gleiche Bildungen in den Nachbargebieten nicht bekannt geworden; selber fand ich etwas Entsprechendes auch nur in der Kalkhornschuppe. In der Vorabdecke findet man sie bald scharf begrenzt und bis 1 m mächtig, bald durch eine Schichtfuge ersetzt oder durch fleckiges Gestein Stirne der eine wie Rötidolomit vertreten, das dolomitische sion an eine Primärbreccie erinnert. Man könnte dabei Ablagerung des Purbeckien im Zusammenhang denken. Die mit einer teilweisen dolomitische Ausbildung eine erinnert in den analoger Dolomiteinlagerungen, Grenzschichten Malm-Kreide (Graspasschichten) im Titlisgebiet (MAYNC, 43) und den Engelhörnern (FR. MÜLLER, 46) gefunden werden. Hier seien an welche in an Regres¬ die Schichthöhe rötddolomitartig anwitternden Gesteine erwähnt, die J. OBER(49) aus dem Korallenkalk meldet. So aus der «autochthonen» Falte unter der oberen Baumgartenalp, wo die obersten Bänke des platti¬ auch die HOLZER gen Korallenkalkes artige z. Gestein in der gelblich anwittern (p. 277), Wägeten (p. 279). Vielleicht T. Komponenten verglichen werden. anwitternden können auch die in den Malmbreccien mit solchen Infolge ihrer Eignung als Gleithorizont sind bald ferner das rötidolomit- ausgedünnt, bald angehäuft, sodaß ihre gelb Bildungen die Zementsteinschichten primäre Mächtigkeit kaum mehr festzustellen ist. Am Vorab fanden wir mehr. 15-—25 m, Aus den autochthonen bis schnitt des kennt am Flimserstein parautochthonen Schuppen 15 m im und Quer¬ ähnliche Größen: Obere Baum¬ Kistenpasses gartenalp 10m (OBERHOLZER), Muttenkopf ca. 35m (ARN. HEIM), Cavordia 12m, Panixeralpschuppen ca. 14m (R.TRÜMPY), Faschas 25m (ARNOLD HEIM), Griesstockdecke 12—15m (W.BRÜCKNER). 116 man Jura-Kreide-Grenze. (34) HEIM In nordhelvetischen unserem Jura-Kreide-Grenze die mit der Gebiet läßt ARN. Obergrenze faziellen der Zementsteinschichten zusammenfallen. Nun haben aber MARTHE GERBER (24), E.ROD (51) und W. MAYNC (43) in der Zentralschweiz neuerdings fossilbelegtes Kreidealter dieser Schichten festgestellt (Infravalang i n i e n ). Andererseits erweisen sich die viel mächtigeren Zementstein¬ schichten des südöstlichen Faziesraumes nach ARN. HEIM (34) ebenso eindeutig als ten zu T i th o n. Da die Zementsteinfazies in verschiedenen Gebie¬ eingesetzt hat, im Autochthonen aber im allge¬ annehmen, daß in unserem parautochthonen verschiedener Zeit zuletzt, meinen müssen wir angehören. Gebiet höchstens die untersten Bänke noch dem Malm Dies schön übereinstimmen mit den Verhältnissen in der faziell nahe würde Vielleicht liegenden Griesstockdecke. entsprechen gelben die Bänke in den Zementsteinschichten ebenfalls dem Purbeckien. Es ist aber auch dar¬ (51, auf hinzuweisen, daß E. ROD der Basis seines p. 39) geringen Dolomitgehalt auch in Infravalanginien fand. 3. Öhrlischichten (Berriasien Benannt von = Valanginien) unteres HEIM, 1907, nach dem Öhrlikopf ARNOLD sie sich in den Öhrlikalk oben und in die gebirge, unten gliedern. wo Da wegen des an Leitfossilien keine genaue lithologischen Analogien Säntis- Öhrlimergel Altersbestimmung war, wurden die Öhrlischichten auf Grund der möglich len und Mangels dm auffälligen faziel¬ mit den Gesteinen der Zone à Beriasiella gleichgestellt (34, p. 460). Sie Berriasien (= Infravanlanginien). Boisseri Pict. im klassischen Gebiet des Jura gelten damit heute allgemein Nach ARN. HEIM ist die O b als e r g r e n z e stets eine scharfe; die Unter¬ grenze fällt nach demselben Autor mit der Jura-Kreide-Grenze zusammen und liegt dort, wo die vorwiegend grau anwitternden Zement¬ steinschichten den braunen die stratigraphische Mergeln Platz machen. Wie oben bemerkt, fällt Grenze wahrscheinlich nicht mit der faziellen zu¬ sammen. Fazieller Vergleich Im N der Mürtschendecke ARN. HEIM (34, p. 452, 466) mit der Mürtschendecke (Wallensee) von oben sind die Öhrlischichten nach nach unten im wesentlichen wie folgt aufgebaut: VI. Öhrlikalk, oberer Teil, besonders oben viele Ne- rineen und auch Korallen führend. Öhrlikalk l V. Zurückwitterndes Band, grauer Oolith, die hohe Wand zweiteilend. IV. Öhrlikalk, unterer Teil groboolithisch. 117 III. II. { Öhrlimergel Knollige Mergelbank, darüber wechselnd kalkigoolithische und mergeligere Schichten. Braune Mergel mit untergeordneten Kalklagen, im untern Teil zurücktretend, flaserig bis knollig. feinkörniger, innen grauer Kalk mit braunen, tonigen Häuten oder Mergelzwischenlagen. I. Grenzschicht Vergleichen wir diese Analogien die Jura-Kreide: Zusammenstellung sofort auf. Wenn mit auch unseren Profilen, die so fallen Mächtigkeiten jede einzelne Schichtgruppe eine entsprechende beobachten. Die Gliederung der Öhrlimergel zeigt sich am besten im Profil der Alp von Sa ig ens, jene des Ö h r 1 i uns geringer sind, 4—5 mal können wir doch für so - kalkes im Grauberg und Schicht V dürfte im Profil D sprechen. am Flimserstein. (Alp vom Sagens) Öhrlikalk d und e ent¬ (40, p. 3) aus dem oberen Interessant ist, daß W. A. KELLER Teil ides Öhrlikalkes am Bifertenstock eine 0,5 mächtige Schicht m voll schlechterhaltener Brachipodenschalen meldet. Zweiteilung des Öhrlikalkes durch ein schmales, Die witterndes Band ist besonders schön sichtbar Vorabdecke, östlich der am tief zurück¬ nördlichen Erosionsrand des Zwölfihorns über dem Absturz ziur Martins- maad. Dort ist dieses Band 1 m mächtig, gelblich und mergelig; es trennt oberen, undeutlich oolithischen Kalk vom unteren, der deutlich ooli- den thisch ist und T. z. gelblich anwittert. kaum mehr vorhanden. Die untern Öhrlimergel sind hier Hingegen Alp von Malm-Unterkreideplatte der Vorabdecke flexurartig zum Laaxerbach abbricht, schön aufgeschlossen: Der westliche der beiden vom Bündnerbergfirn kommenden Bäche stürzt sich von der überhängenden Sagens, ca. 20 m wo sind solche am Südrand der die hohen Ohrlikalkwand in den Kolk hinab, den in die hellen er Platten des Zementsteins gegraben hat. Hinter dem Wasserfall treten die andern Stellen bewachsenen oder schuttbedeckten Öhlimergel zu an Tage. Stark zusammengestaucht keit von gut 5 m den schwarzen weise sind sie wie Stadschiefer und gefältelt, bilden sie in einer Mächtig¬ Hintergrund der runden Höhlung. Stellen¬ von hellen Calcitschnüren durchsetzt. Nachdem früher die Öhrlischichten im Autochthon vom Malm nicht unterschieden worden waren, hat J. OBERHOLZER als erster das Vorhan¬ densein des unterkretazischen Öhrlikalkes wände vermutet am Muttenkopf gezeichnet (33), an der Oberkante der Malm¬ (34, p. 462) ; ARN. HEIM hat dann bei F die ersten detaillierten wo er Öhrlimergel Am Muttenkopf außer dem a s c h a s und stratigraphischen Profile auf¬ Öhrlikalk auch die Rudimente der fand. eine 118 gelbe Kalkbank, findet sie dürfte über 1—2 m braunen Öhrlimergeln jener bei Faschas entsprechen. man Geht man von Cavorgiaschuppe Faschas 3—4 km weiter ENE, bleibend — das obere Ladral, wo folgendes den Zementsteinschichten aufwärts kurz 9. 2 so erreicht man — in der R. TRÜMPY (72) über fand: andeutungsweise oolithischer, hellgrauer Kalk. m weiche, dunkelgraue Mergelschiefer, grau oder dusnkelolivbraun anwitternd, unten Calcitschnüre wie Stadschiefer. 10. 3,5 m 11. 0,3 m graue 12. 1,0 m dichter, mit dunkelrötlichen Kalklinsen. Mergelschieler grüngelbbräunlioh innen grauer, gnaiu und anwitternder Kalk. 13. 0,25 14. 0,9 m dunkelgrauer Mergelkalk, unregelmäßig schieferig. rötidoloimitartig anwitternde Kalkbank, dicht, innen dunkelgrau. Wechsellagerung übergehend in den unteren Teil des Öhrlikalkes (15). m Durch Dieses Profil enthält einerseits die tes Kalkbank des gelbe Kistenpaßgebiein einer Aus¬ (am Vorab fehlend) und andererseits die Öhrlimergel bildung, die an R. TRÜMPY jene legt die Jura-Kreide-Grenze in (Muttenkopf) HEIM (am Kistenpaß schmächtiger). der Vorabdecke erinnert Übereinstimmung mit ARN. Mergel (Schicht 10). die Basis der braunen an Vergleiche mit den Angaben ARN. HEIMs (Wallensee, Kistenpaß) und obigem Profil dm Ladral (R. TRÜMPY) habe ich die Abgrenzung der Öhrlischichten in der Vorabdecke getroffen. Auf Grund meiner Leider fand ich die (Alp von duziert ist. Öhrlimergel Sagens), Wenig wo in so schöner Art nur bei Profil D ein Teil des Öhrlikalkes stark tektonisch re¬ (wo wahrscheinlich J. OBERHOLZER weiter südlich aufgenommen hat) findet man an der Basis des Öhrlikalkes ockerfarbig geflecktes Gestein, unruhig knorrig zerdrückt, mit Ooiden und Fossiltrümmern, darunter folgen sofort die Öhrlimergel, 49, p. 290 welche sein Profil wahrscheinlich OBERHOLZER schlug, erwähnt er doch ganz allgemein zu aus grobschieferige Mergellagen (p. 279). Hier tektonische Störungslinien durch licht), deshalb sind die Profile so Mächtigkeit ZERs Schätzung Schätzung von 40 m schwarze, Sagens laufen Alp Aufschlüsse erst ermög¬ von verschieden (und beide unvollständig) (E und F) verglichen werden. des Öhrlikalkes: Die 20—30m am Zementsteinschichten in der (sie haben die und müssen mit den benachbarten mit meiner den deren oberem Teil Flimserstein im N und 60 m am Vorab stimmen (24 m) überein (OBERHOL- in der Südwand scheint mir zu groß), sie lassen sich auch mit den 16—30m in den parautochthonen Schuppen der Ringelkette (OBERHOLZER) vergleichen. Am Kisten¬ paß finden wir nur wenig mehr: Baumgartenalp ca. 35m (OBER¬ HOLZER), Muttensee 30m (ARN. HEIM), P an i xer alpschup¬ pe n ca. 35 m (R. TRÜMPY), S e 1 b s a n f t 30—40 m und rasche Zunahme auf 60m am Bifertenstock (W.A.KELLER). Der Öhrlikalk der Gries119 stockdecke mit seinen 15—20 schmächtig Valanginien 4. Das (W. BRÜCKNER) m verhältnismäßig ist entwickelt. str. s. «Valanginien s. str.», dessen Abgrenzung vom Berriasien noch gliedert sich nach ARN. HEIM (34, p. 451) in der keine absolut klare ist, leren helvetischen Fazieszone Valanginienmergel in mitt¬ und unten Valanginienkalk oben. In der nördlichen Zone haben bisher K. TOLWINSKI nur Taminatal, W. BRÜCKNER (13, aus dem sen Ansichten (71, p. 16) Griesstock und, des¬ p. 101) folgend, R. TRÜMPY (72) im Ladral ein Aequivalent der Valanginienmergel festgestellt. BRÜCKNER begründet dies mit der «relativ mergeligeren» Ausbildung dieser Schicht, mit ihrer Lage zwi¬ schen Öhrlikalk und Valanginienkalk und mit der oben und unten durch je ein (lokal vorhandenes) Basiskonglomerat betonten deutlichen Gliede¬ rung. In Gebiet finden wir ganz unserem scharf unten begrenzt: gleichartige Gesteine, oben und gelbgrau angewitterte Kalke mit Schalen¬ Öhrlikalk ähnelnd, etwas oolitisch. Am S ä n- Hell nesten, im oberen Teil dem tis, wo vom nach ARN. HEIM (34, p. 444) die ersten Anzeichen der nienmergel auftreten, sind dieselben unten als knorrige Kalke ausgebildet, oben als bräunliche oolithartige Kalke. Angesichts logien möchte auch ich die untere Valanginienmergeln zuordnen, Abteilung des Valangi¬ Mergel und dieser Ana¬ Valanginien s. str. den auch mit Vorbehalt. wenn Ohne besondere Bemerkung erwähnt J. OBERHOLZER (49, p. 300) aus Schuppe der Ober-Baumgartenalp eine Mergel¬ der autochthonen schicht Öhrli- zwischen beschreibt er als ginienmergel». Fazieszone gelblich Der und Valanginienkalk. an witternde Valanginienkalk Kalkbänke; setzt sich Echinodermenbreccien aus Den und und ARN. HEIM; 34, 415), p. auch nicht wenn stratigraphisch vorhanden, zum decke, wo ein kontinuierlicher Übergang Öhrlikalk «Valan¬ unsere in der ganzen nördlichen -kalken J. OBERHOLZER (49, p. 313) sind im obersten Teil die (ALB. obersten sind es Nach zusammen. «Pygurusschichten» lithologisch, doch so mindesten in der Glarner- und Mürtschenin den Kieselkalk besteht. autochthonen und par autochthonen Gebiet scheint dieser zum (71, größten Teil durch p. in der eine scharfe Grenze ersetzt 17) fand eine solche Wägeten, Bifertenstock Muttensee (bei Faschas KELLER, 40, R. TRÜMPY 120 (72, a m aber einen Kieselkalk-Grenze ins W. A. im T i p. p. t n a W. A. KELLER a 1, (40, p. 7) nach richtige Niveau [vgl. 4; ARN. HEIM, 34, 135) in den P a Übergang jedoch sein: K.TOLWINSKI J. OBERHOLZER Übergang), — zu Verlegung p. nix (49, p. S eibsanft am ARN. HEIM M. Im (33, p. 37) 303) (am am der ValanginienBLUMENTAL, 12, p. 30; 407] er a Übergang), lps chupp en. Wie — einen W. BRÜCKNER (13, p. 105) Vorabgebiet nicht deutliche Griesstock, am fand Grenze, eine scharfe nur überall ich im sondern meistens auch Aufarbeitungserscheinungen (vgl. z. Profil B. C, Val Gronda, Kieselkalk a). Da der hangende Sandkalk überall derselbe scharfe Grenze und sie derselben Zeit zu sein scheint Aufarbeitungszone nebeneinander auftreten, während angehören: am müssen einen Ort die Sedimentation stillstand, wirkten am andern so große Strömungen, daß es zu einer Phosphoritbildung begleiteten Aufarbeitung kam, die entweder nur obersten des oder sandigen tieferen an gini en - H a u i e r (ARN. HEIM, 34, schicht unten, die ihrerseits fragt t sich nun, von i en-Gr v p. 386) oben die HEIM (8) liegt die Rahberg¬ Pygurusschicht zwischen.der und der der Gemsmättlischicht unterteuft wird. in welchen fallen. en z e vpn Echinodermenbreccien reinen Valanginienkalkes in Mitleidenschaft zog. Nach BAUMBERGER, BUXTORF und ARN. Val Es die auch da und Zeitpunkt die genannten Aufarbeitungs¬ W. BRÜCKNER parallelisiert auf Grund fazieller Analogien folgt: «Krustige Bildungen an der Oberfläche des Valan¬ Gemsmättlischicht, «brauner Sandkalk» (der in Schloten ginienkalkes» ins Liegende hinabgreift und am Griesstock bis 2 m mächtig wird) Pygurusschicht, «Fossilhorizont an der Basis des Kieselkalk» Rahberg¬ schicht (nur im südlichen Gebiet der Griesstockdecke vorhanden). erscheinungen wie = = = Im Gegensatz dazu vermutete ARN. HEIM (34, (72) bei den Schuppen der Panixeralp R. TRÜMPY Partien des p. 424) bei Vättis und obersten, in den etwas die Vertreter der sandigen Valanginienkalks Pygurusschichten. Phosphoritische Bildungen findet man übrigens auch in der Rahbergschicht am Mattstock (ARN. HEIM, 34, p. 410). In unserem Gebiet finden wir die «krustigen Bildungen» oft schön aus¬ gebildet, den «braunen Sandkalk» Fossilhorizont zone sehr übergeht. sein, überhaupt rasch in den dagegen nicht. Praktisch ist es in rudimentärer so, daß die basalen, knauerdgen Sandkalk Form, den Aufarbeitungs¬ des Hauterivien Im N der Griesstockdecke scheinen die Verhältnisse ähnlich während im S eine deutliche Ist auch die Frage, stratigraphisch Valanginien gehört, ungelöst, nur Gliederung zu auftritt. ob der schmale Streifen des «braunen Sandkalkes» noch oder ob die fazielle zu er den schon Ausbildung, Pygurusschichten zum Hauterivien wie sie der zu und damit zum rechnen ist, noch Kieselkalkgruppe eigen ist, beginnt jedenfalls unmittelbar über den krustigen Bildungen. Die dort eingelagerten, widerstandsfähigen Fossilien (Belemniten, Austern, See¬ igelsteinkerne) dürften aufgearbeitete sein. Vergleicht man die Schichtserie des Valanginien s. str., wie sie W. STAUB (64, p. 45), P. v. SCHUMACHER (57, p. 5) und W. BRÜCKNER (13, p. 100) vom Griesstock beschreiben, mit jener aus dem Kistempaß121 und Vorabgebiet, so sache auf, daß die «Bänke der Einschaltung die Analogien doch auch die Tat¬ Valanginienkalkes am Griesstock durch fällt neben den vielen Mächtigkeit Kieselknollen sind zwischen des mit Kieselknollen» und Vorab Kistenpaß Tagebuch 53, (Notiz im beobachtet worden. Ladral) (oberes J. OBERHOLZER Stark p. 40) erhöht einzig in der Solche wird. und allein von Cavorgiaschuppe differierende Mächtigkeitsangaben lassen sich, BRÜCKNER bemerkt, gut verstehen, wenn man bedenkt, daß die wie zwei Erosionsperioden (vor und nach der Ablagerung des Valanginienkalkes) nicht überall gleich gewirkt haben, und daß die Valanginienmergel wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem Öhrlikalk oft diesem zugezählt wurden. Am Vorab fanden wir für die Gesteine des Mächtigkeit 7—9 m, von Differenz. Ähnliche am Valanginien s. eine str. Flimserstein 9 m, also keine wesentliche Angaben gibt OBERHOLZER aus der R i n g e 1 k e 11 e (5—10 m). Aus den autochthonen und parautochthonen Schuppen des Kistenpaßgebietes kennen wir ebenfalls ähnliche Größen: Baumgartenalp (Linthal) 8m, Muttensee (ARN. HEIM) 12m, Cavordia (wahr¬ scheinlich tektonisch reduziert) 5m, Faschas lim, Panixeralp (TRÜMPY) 12—15 m, Selbsanft (KELLER) 8—10 m. Erst vom Kistenstöckli westwärts auf 20 ca. zum Bifertenstock steigt die Mächtigkeit von 12 (KELLER). BRÜCKNER nennt imN der Griesstockdecke m 15 m, im S 25 m. 5. Kieselkalk (Hauterivien) In neuerer Zeit werden als «Kieselkalk» stets die Schichten zwischen Valanginien oberstem ARN. sil und den als unteres Barrémien erkannten Altmann¬ der Kieselkalk fällt damit ganz ins Hauterivien bezeichnet, (vgl. HEIM, 34, p. 401, J. OBERHOLZER, 49, p. 314). Als wichtigstes Fos¬ schichten in unserer tritt Toxaster retusus LAM nordhelvetischen Fazieszone (= T. complanatus AG.) auf, den M. BLUMENTHAL (12, p. 30) als erster am Kistenpaß fand, gelegte wodurch die von ARN. HEIM Valanginien-Hauterivien-Grenze (33) bedeutend zunächst präziser zu hoch festgelegt werden konnte. Die untersten Bildungen des Kieselkalkes wurden beim Valanginien beschrieben. Am Kistenpaß können wir noch eine deutliche Gliederung dieses Kom¬ plexes erkennen, in der Vorab-Tscheppdecke finden wir dieselbe weniger ausgeprägt. H. J. FICHTER (21) hat auf Grund der Quarz- und Glaukonitkorn¬ größen den mittleren Teil des Hauterivien als eine Zyklengrenze darge¬ stellt; W.BRÜCKNER (13) fand unter Anwendung derselben Methode 122 gleiche Resultate Griesstock. am parallelisiert Er «Austernbank» die ARN. HEIMs bei Faschas mit dieser Grenzzone. Mit unserem Profil der Cavordia von Doch jenes gut vergleichen. (c) unter dem Fossilhorizont (d) herauswitternde, ca. 2 mm große Quarzkörnchen. Somit hat man hier die Schichten vor sich, die W. BRÜCKNER (13) als «Bildungen zwischen unterem und oberem Kieselkalk» bezeichnet. Ebenfalls in der Cavorgiaschuppe, im Ladral, fand läßt sich Faschas sieht in der Zone man gleicher Lage bedeutende Aufarbeitungserscheinun¬ Am Vorab konnte ich kein sicheres Aequivalent dieser Zyklen¬ R. TRÜMPY (72) gen. aus in grenze beobachten. Eine Besonderheit finden wir (Profil F, Schicht c) Flimserstein am Nahe über der Basis des Kieselkalkes treffen wir in : den bräunlichen Sandkalk eingestreut Lage größerer Komponenten: eine neben verkieselten Fossilien fallen kleine Kieselkalkbrocken auf, die nicht aus dem unmittelbaren Liegenden auch die verkieselten Fossilien sedimentiert worden stammen können. Sie scheinen zu an wie — und hier ein- dieser Stelle gegen oben nicht beobachten, daß wir hier die ohen genannte möglich, aufgearbeitet in der Nähe sein. Leider ist zu vollständige Kieselkalk der — scheint mir aber trotzdem es Zyklengrenze vor uns haben. Sie Flimserstein und am übrigen Übergang zwischen dem «unteren» und «oberen» Kieselkalk bestände. Eine solche teilweise Abtragung würde auch die in dieser Gegend auffallend geringe Mächtigkeit erklären. wäre dann nur Vorab am ein In allen lokal so während ausgeprägt, unmerklicher unseren Profilen finden wir durchgehend im unteren Teil weniger Kieselknollen. Der mittlere Teil bleibt großen Variationen unterworfen, während sich im o b e r e n Teil mit mehr oder braungraue Sandkalke mit erstaunlicher Konstanz die Echinodermenbreccie vorfindet. Da sie an von Grünsandschlieren durchzogen ist, streifig wittert sie rostbraun und bildet mit der fast schwarzen, sie stets bedeckenden Altmannschicht einen markanten Horizont. Prachtvoll Val Gronda (Alp von Ruschein). etwas uneben und ist scharf ausgebildet, zeigt aber immer über derselben Schicht nicht Erklärung für die aufgeschlossen im nackten Fels der Am Vorab verläuft ihre liegt, Untergrenze oft also Diskontinuität. Da sie ist eine erforderlich, höchstens eigentliche Transgression eine kurze Periode sub¬ mariner Denudation. Feststellung Die M. BLUMENTHALs (12, p. 31), daß im unteren Teil echinodermisch-kalkige Ausbildung der Region um Ringel-Segnes-Gebiet durch eine kalkig^sandige ersetzt wird, des Kieselkalkes die Vättis im kann ich schende, In den nur am bestätigen. Kistenpaß Schuppen der Vor allem am Vorab ist dieser Typus der herr¬ Knollen wieder etwas zurück. kieseligen Panixeralp fand R. TRÜMPY (72) ebenfalls treten die aus¬ gesprochen sandige Ausbildung. Wie J. OBERHOLZER (49, p. keit des Kieselkalkes von 335) festgestellt hat, geht den autochthonen Schuppen die zu Mächtig¬ den parautoch123 thonen Decken zurück, etwas zeigt Profil D, thonen dannn erst um wachsen. Ein solches Minimum fand mit 9 er weiter westlich trafen wir 12 m Schuppen Cavordia wurden ständig südwärts Vorab. am 35 anzu¬ Gleichviel (Val Gronda). Aus den autoch- bekannt: Muttensee Faschas 18 m, m (ARN. 8m (ARN. HEIM), HEIM [33] 40 m) Panixeralpschuppen 30—41 m (R. TRÜMPY), V ä 11 i s 15—25 m (TOLWINSKI). Innerhalb der Griesstockdecke zeigt sich nach m W. BRÜCKNER (13) eine deutliche Zunahme von N (20—25 m) nach S (40—50 m), wobei im N die Ausbildung etwa jener am Kistenpaß (Cavor¬ dia) entspricht. 6. Altmannschicht (unteres Barrémien) Der Name stammt die stark stehen, dort lieferte obachtet an, wo im Barrémien, weshalb v. d. LINTH. In (vgl. ARN. HEIM, 34, glaukonitischen Schichten von Schicht A. ESCHER von mit den meisten Autoren im Übereinstimmung p. 395) Hangenden des Kieselkalkes wollen wir darunter ver¬ die Echinodermenbreccie verschwindet. Diese südlichen Faziesgebiet Cephalopoden des unteren allgemein als solches betrachtet wird. Oben be¬ sie überall einen Übergang den Drusbergschichten, die Grenze gelegt. Auch die Untergrenze zeigt im allgemeinen Kontinuität der Sedimentation, kann jedoch, wie oben gesagt, ziemlich scharf festgelegt werden. Ob sie genau der Hauteman zu wird über der letzten Glaukonitbank rivien-Barrémien-Grenze In unserem der und ob in Gebiet finden wir über der Echinodermenbreccie eine an liegt, bleibt scharfer Linie einsetzende oben entspricht, überall gleichem genau Niveau sie noch unbestimmt. glaukondtreiche, sandige bis kalkige Bank, die rasch, aber kontinuierlich durch Verlust des Glaukonites Drusbergschichten übergeht, Austern einsetzen. W. BRÜCKNER Wie in die Kalke welche stets mit einer dünnen Bank schon J. OBERHOLZER (13) feststellte, dürfen wir diesen glaukonitischen zont wohl als Altmannschicht betrachten. Seine tigkeit mehr Aequivalent der beträgt nirgends als Im; er großer (49) vermutete kann und Hori¬ Mäch¬ zuweilen ganz fehlen. In der Geologischen Karte des Kantons Glarus (87) faßt sie J. OBER¬ HOLZER als Barrémien mit den Drusbergschichten zusammen. Bei mei¬ photogeologischen Aufnahmen am Vorab habe ich sie auf der weiten Fläche vom Bündnerbergfirn bis zur Alp Nagiens zusammen mit der grün¬ sandigen Echinodermenbreccie als 0—2 m mächtige Schicht ausgeschieden, nen damals aber noch als kalkes 124 glaukonitischen Horizont innerhalb aufgefaßt (Begründung im nächsten Abschnitt). des Kiesel¬ Drusbergschichten 7. (unteres Barrémien) Auch hier war es A. ESCHER führte. Man versteht darunter die v. d. LINTH, der die Bezeichnung größten ein¬ Schichten mergeligen Hangenden der Altmannschichten. Die Obergrenze ist eine rein fazielle, sie steigt im ursprünglich süd¬ licher gelegenen Gebiet immer höher. Bei der Kartierung habe ich die Obergrenze dort gelegt, wo die bräunlichgraue Anwitterungsfarbe der im Liegenden des Schrattenkalkes Austernbänke der zum Teil und im bläulichgrauen des Schrattenkalkes Platz macht. Unmittelbar über der Altmannschicht fand ich paß bis auch Segnespaß zum eine kalkige Lage durchgehend R. TRÜMPY im Ladral beobachtet. Über raschem von besonders Vorab ein grau anwitterndes Gestein, das am kalk der Kieselkalk-Stufe gehörigkeit Schichten oft nur festgelegt es dessen oberem Teil sich ein¬ an blaugrau der Oberfläche ver¬ Fossiltrümmer, darunter schöne, nicht verkieselte Pentacrinus- schiedene zeigt. Erst darüber folgen bräunliche, dicke Kalkbänke, zelne und in Bänken Austern gelagerte riesige (= «Sinuatabänke»), und die oben Bei bedeutend geringerer Mächtigkeit keit dieser Schichten mit den decke mergelige durch einen mehr anwitternden, etwas spätigen Kalk überlagert, der führen Übergang folgt stark dem Sand¬ schon einen «sehr guten Willen». Dieser zelne Austernbänke Sterne so werden konnte. Um mächtige feinsandige Kalk, in einfinden, wird überall mehrere Meter Kisten¬ gleicht, daß bei kleinen Aufschlüssen die Zu¬ mutmaßlich finden, braucht zu vom mit vielen Austern. Diese wurde (vgl. ARN. HEIM, 34, Sowohl von Sagens, 49) p. (Exogyra aquila d'ORB.) in den Schrattenkalk übergehen. ist wiederum die fazielle Ähnlich¬ entsprechenden ARN. HEIM (33) welche ein¬ im N der Mürtschen- 387) auffallend. wie wird der untere Teil der von J. OBERHOLZER Drusbergschichten (Alp von als etwas merge¬ liger Kalk beschrieben. Da ich am Vorab keinen solchen vorfand, sondern stets einen feinsandigen Kalk, betrachtete ich diesen längere Zeit als oberen Teil des Kieselkalkes, die Altmannschichten als die glaukoniti¬ schen Bildungen, wie wir sie oft im mittleren Teil dieser Schichtgruppe (z. B. bei Faschas). Bei der schmächtigen Ausbildung des Haute- treffen rivien merkt, ergab sich so keine anormal scheinende Mächtigkeit. Wie schon be¬ habe ich die Altmannschichten in meiner im Maßstab 1 Photokartierung trotzdem photogrammetrischen Auswertung (89) herausgegeben. Bei der Herstellung der Karte sie wurden auch in der ausgeschieden, : 10000 berücksichtigt, leider noch mit meiner erst später korrigierten irrtümlichen Auffassung. So liegt nun in jener Karte die Kieselkalk-Drusbergschichten-Grenze auf der Alp Nagiens zu hoch, nämlich dort, wo der graue feinsandige Kalk der Drus¬ bergschichten durch die braunen, kalkigen Austernbänke abgelöst wird. 1 :25 000 (90) wurde nur der Kieselkalk als Ganzes 125 Die zurückweichende f i r n e s gelegt. hat Da Gletscherzunge des Bündnerbergprachtvoll polierte Austermbänke der Drusbergschichten frei¬ die Austernschalen in großer Zahl verhältnismäßig hart, sodaß sind diese Schichten auftreten, und verkieselt die Schleifarbeit des Eises auf verschiedenen, aber immer wieder auf Austernhorizonten stehen blieb. Hier ist das Gestein etwas schicht rechnen?), spätig und schwach glaukonitisch (zur Altmann¬ die 0,5—1 mächtigen Bänke zeigen an der ver¬ schrammten Oberfläche Austernquerschnitte aller Art. Am Nordrand des Gletschers, westlich vom Zwölfihorn, bilden wiederum die Drus¬ bergschichten die Unterlage des Eises. An der schmalen freigelegten Kante zu m über dem Absturz ins Sernftal beobachtet witternden Gestein zahlreiche im grau bis rotbraun man an¬ Fossiltrümmer, darunter herauswitternde Schwämme und schöne Pentacrinus-Stengel, ferner eine buschartige See¬ Bildungen findet man auch auf der Südseite des Gletschers, aber außerhalb der letzten Stirnmoräne, wo die Verwitterung länger eingewirkt hat als vor der Zunge. Die Moräne selber besteht neben Verrucanogesteinen zum größten Teil aus Stücken der Drusbergschichten, vielleicht auch aus Kieselkalk. Daraus muß man folgern, daß das Eis an seiner Sohle den größten Teil des Verrucano ent¬ lilienform (?). Ähnliche fernt, aber noch nicht tiefer als bis Die Mächtigkeit stimmen, liegen sie doch hangenden Schrattenkalk der stens stark verknetet. Die mir groß, ob Val in den Kieselkalk hinab erodiert hat. Drusbergschichten ist Vorab schwer am zu be¬ nahe unter der Schubfläche und sind mit dem — wo solcher Schätzung Gronda überhaupt vorhanden ist — mei¬ OBERHOLZERs (25—30 m) scheint fand ich in weniger gestörter Lage ca. Ringel-Segnes-Gruppe meldet OBERHOLZER südwärts zunehmend ca. 5—15 m, Angaben aus dem Autochthonen von 16 zu Aus m. Vättis am der haben ähnliche Muttensee R. TRÜMPY in den W. BRÜCKNERS im S Größe. 10 m, bei F Schuppen aus der G r i Am a s c der e s s h Kistenpaß a s 13 (in m Panixeralp t o c k d e c k e fand ARN. unserem 14,5 mit 10 m. m HEIM Profil A 21 Die m), Angaben im N und 20 m zeigen gleiche Größenordnung. 8. Schrattenkalk (oberes Barrémien Der Name wurde von B. STUDER — Aptien) eingeführt. Wir verstehen darunter das obere Barrémien und das untere als organogene Kalke in 34, p. Aptien, soweit diese beiden Stufen «Urgonfazies» ausgebildet sind (vgl. ARN. HEIM, 380). Am Vorab und Flimserstein spielt Rolle des Lochseitenkalkes: zuweilen fehlt abgesenkte Lappen, 126 die in die er der Schrattenkalk oft die ganz, oft bildet er gegen SE liegende Unterkreide eingeknetet sind, was wenig nördlich der Nagienshütte beobachtet werden kann. Daß es sich bei salinischen Kalk, der gegenüber seiner Unterlage disloziert diesem hellen ist, doch Die um echten Sohrattenkalk Beschaffenheit des Gesteins handelt, schließe ich aus entspricht vollkommen zwei Gründen: derjenigen des tektonisierten sicheren Schrattenkalkes benachbarter Gebiete. Dazu kommt, daß am Südrand der falte im Becken der Alp von Sagens und 'besonders im «Kern» der Quer¬ Alp von Ruschein der Zusammenhang mit den liegen¬ den Kreideschichten noch deutlich besteht. Dies ist gültiger Beweis, aber es allerdings kein voll¬ bestärkt doch die Annahme, daß der Lochseiten¬ kalk auf dem Rücken der Vorabdecke zum größten Teil aus ihrem eigenen Schrattenkalk besteht. Gleiche Begründung führte schon M. BLU¬ MENTHAL (10, p. 52) zu diesem Resultat, J. OBERHOLZER (49, p. 26) hat es wieder angezweifelt, fand eine deutliche Überschiebung er von Flimsersteins doch im NW des Lochseitenkalk auf einen Streifen See¬ werkalk und Gault, und erst darunter den normalen Schrattenkalk. Allein diese Beobachtung verliert ihre Beweiskraft durch die Darstellung in der Karte 1 : 25 000 (90), wo die genannte Stelle durch EUGEN WEBER neu aufgefaßt wird: der überschobene «Lochseitenkalk» OBERHOLZERs trägt seinerseits wieder Gaultfetzen, und der innerlich dunkelgraue Kalk nörd¬ lich davon wird als Seewerkalk erkannt. Bei solchen Verhältnissen kann der Schrattenkalk nicht zu eindeutigen stratigraphischen Vergleichen herangezogen werden. Es sei jedoch noch darauf hingewiesen, daß in der ganzen autochthonen und parautochthonen Zone bisher nur in der Cavorgiaschuppe am Kistenpaß durch ALBERT HEIM (26,p. 177), ROTHPLETZ (54,p.85) und andeutungsweise R.TRUMPY (72) Orbitolinenmergel (unteres Aptien) festgestellt wurden. An den an¬ dern Orten scheint nur der untere Schrattenkalk vorhanden gressiv überlagert von Albien oder Lutétien. Nach W. BRÜCKNER sind im nördlichen Teil der Griesstockdecke über zu sein, trans- Aptmergeln noch einige Meter oberen Schrattenkalkes erhalten. Wie beim Kieselkalk weist J. OBERHOLZER (49, p. 356) auch hier auf auffallend geringe Mächtigkeit im Autoohthonen und namentlich in den «parautochthonen Falten» der mag sie 5—20 während sie im W im E m betragen, Ringel-Segnes-Kette (bei Untervaz, Calanda) bis 100 m H. Die Unterkreide der Auf dem. Rücken des hin. In diesem Gebiet (Bifertenstock) bis 70 m und erreicht. Kalkhornschuppe Korallenkalk-Spanes, bildet, begegnet man der oberhalb Kreuzecke den Südfuß des Rotstockes sämtlichen Gliedern der Unterkreide. Sie sind stark ausgequetscht. Die Zementsteinschichten wur¬ liegt eine Schicht, deren helle Oberfläche den bereits erwähnt. Darüber 127 winzigen Organismenbruchstücken, sie vertritt den folgt ein gelblich bis bräunlich an witternder Kalk rundlicher mit mäßiger, Schrattenbildung. Seine Oberfläche ist rauh und oft von verkieselten, gelbweiß herauswitternden Ajusternresten besetzt; rauh ist vielen von Öhrlikalk. Dann innerlich spätig. ist er violettlichgrau, verhältnismäßig grobkörnig und etwas eigentliche Echinodermenbreccie fehlt, betrachte ich Obwohl eine diesen Kalk als dem Kontakt mit Karte auch Valanginien typischen Bildungen J. OBERHOLZER ist von s. zugehörig, tritt er doch in des basalen Kieselkalkes. In der Glarnerer großen zum Drusbergschichten angegeben. als str. Die Malm, Teil als «Sinuatabänke» zum Teil derselben gleiches Gestein im hervorgegangen sein. sehen in tektonisiertem Zustand ähnlich aus, ein fast oberen Teil des Kreideaufschlusses mag aus solchen Drusbergschichten auf und habe es auch Ursprünglich dem Verrucano Nahe unter kartiert. so folgt der Kieselkalk: rost¬ brauner Sandkalk, darüber mehrere Meter eigentlichen Kieselkalkes, grau¬ braun angewittert mit länglichen, grauweiß herauswitternden kieseligen Knollen, stellenweise etwas spätig und sehr zähe, dann folgt dunkel rost¬ faßte ich beides als braun angewitterte Echinodermenbreccie mit zahlreichen an der Oberfläche ca. 1 mm großen Quarzkörnern, mergeligen Kalkbänken mit einigen Au¬ (Drusbergschichten). Die aufrechte Lagerung der herauswitternden Schalentrümmern und überlagert von sternschalen grauen, schwach eindeutig sichtbar. Nördlich daneben ist ein außen hellbläulichgrauer Kalk aufgeschlossen, mit fein¬ körnig rauher Oberfläche und hellgrauem schuppigen Bruch, wahrschein¬ Kreide ist zum mindesten im Kieselkalkfetzen Schrattenkalk. lich J. a) und Der Unterschied zwischen der Unterkreide jener Profilen s. str. Folgerungen am am nicht Vorab ist nicht größer als jener am Flimserstein zwischen den einzelnen Vorab selber. Insbesondere sind die Gesteine des wesentlich voneinander verschieden. Damit Valanginien fällt der von der beiden Einheiten dahin. Trennung Cavorgiaschuppe (Kistenpaß) zeigt immerhin deutliche Faziesunterschiede; dies entspricht der alten Ansicht, daß die Vorabdecke einem anderen, höheren «Faltensystem» angehört als E.WEBER b) Der Grund geäußerte Vergleich mit die daruntertauchenden c) ren Die Fetzen licher zur der Schuppen der Panixeralp. Kalkhornschuppe enthält — — zwar nur in einem kleine¬ dieselben Unterkreidestufen wie die Vorabdecke und in ähn¬ Ausbildung, soweit dies bei deren Zustand noch beurteilbar ist. Je¬ denfalls dürfte sie faziell nicht weit davon entfernt sein. d) Wie 128 schon J. OBERHOLZER (49) und anderen Beobachtern auffiel, zeigt sich in der parautochthonen Zone, Tscheppdecke gegenüber der autochthonen Zone allem in der Vorab- vor Kistenpaß- und Tamina-Gebiet in verschiedenen Schichten eine Reduktion in der Mäch¬ tigkeit und erst dann ein Zunehmen gegen S. Man kann sich eine Schwel¬ lenzone südlich vor von dem Aaarmassiv denken, die diesen Umstand bewirkte, e) J.OBERHOLZER Griesstockdecke (49, p. 47) hat die Ansicht ausgedrückt, die könnte die westliche und weiter vorgeschobene Fortsetzung der Vorab-Tschepp-«Falte» darstellen. Nach W. BRÜCKNER (13) nimmt die Mächtigkeit innerhalb jener Decke südwärts stark zu, im N o r d e n ist sie jedoch eher geringer als am Kistenpaß. Aus tektonischen Gründen muß dieser Nordteil aber südlich davon etwas östlich. zone. Möglicherweise Jedenfalls ist mit den — fällt er weil könnte ein Stück dazwischen Westfortsetzung der dieser er Vorab. Damit wäre in der Griesstockdecke es — die Ähnlichkeit eine auffallende. Rein f a z der Nordabschnitt der Griesstockdecke südöstlich Kistenpaß-Region beheimatet sein, (denn gelegen haben, vielleicht d) genannte Reduktions¬ wie J. OBERHOLZER bemerkt parautochthonen Elementen sehen, könnte in die unter — zu — steht e 11 ge¬ von als der dem auch nicht unmittelbar wenn fehlen) Vorab-Tscheppdecke näher i wirklich die ehemalige sehen. VIII. Mittlere und obere Kreide A. Der Gault (Albien Wie J. OBERHOLZER und unteres (49) habe ich Cenomanien) aus praktischen Gründen mit dem alten Namen Gault die ganze, dunkel anwitternde Schichtstufe zwischen Schrattenkalk und Seewerkalk bezeichnet. Für meine tektonischen Unter¬ suchungen sowie für die Kartierung genügte dies. besprochenen Gebiet existieren folgende neuere Gaultprofüe: ARN. HEIM (33): am Kistenpaß, J. OBERHOLZER (49): Jätzalp, Segnes sut, R. TRÜMPY (72): Cavorgiaschuppe Aus dem hier im Ladral. Eine eingehende Gliederung dieser mittleren Kreide wäre eine Arbeit für sich. Ich habe mich auf deren der ca. sut Kartierung beschränkt. Sie tritt über Panixeralp (Cavorgiaschuppe) in einer Mächtigkeit von 10—15 nur m auf, in stark an der Stirne der gequetschtem Vorabdecke beidseits von Segnes Zustand. Allgemein gilt heute in unserem Gebiet die über den Schrattenkalk transgredierende Gault-Basis als Albien, ein düster an witternder, mer¬ geliger Sandkalk, welcher häufig Phosphoritknollen enthält und ein klei¬ nes Wändchen bildet. In der Cavorgiasohuppe unterhalb Camona (Alp 129 Meer) beobachtete ich lokal einer Lage direkt über dem Schrattenkalk eine dünne dunklen Echinodermenbreccie. groben, gesamte Aptien fehlt hier; im südhelvetischen Raum ist der Teil (Bedoulien) als oberer Schrattenkalk, der obere (Gargasien) Das untere als Gault ausgebildet. B. Die Seewerschichten (oberes Cenomanien und Turonien) Übergangsschicht (34, p. 216) als Die HEIM turonen Seewerkalk zwischen Gault und Seewerkalk wird cenomane abgetrennt. In von ARN. Überturillitenschicht Anlehnung an vom J. OBERHOLZER schließe ich sie in die «Seewerschichten» ein. Diese bestehen im unteren Teil Kalkschiefern, Seewerkalk, dem Seewerschiefern, die oberen im der jedoch infolge aus den aus mergeligeren vor eozänen Abtragung häufig fehlen. typische Ausbildung des Seewerkalkes ist dünnplattig (ca. bläulichgrau schillernden Schichtflächen, hervorgegangen aois serizitisierten Tonhäuten. Innerlich ist er dunkelblaugrau, dicht, mit sehr feinkörnigem Bruch und wenigen spätigen Stellen. In der Anwitterung Die 1 cm), mit hellgraue Platten oder etwas eckig-plattig abbricht, im Gegensatz z. bildet er Die dunklere B. zu Wändchen, wobei Schichten wittern gern etwas zurück, die untersten er stets den weicheren Stadschiefem. Bankung mergelig-sandigen Zwischenlagen, so z. B. der «Touristenweg» vom Panixersträßchen abzweigt wird etwas dicker mit dünnen, bei der Brücke, (ca. 1600 m). wo Unterhalb Strecke immer wieder in wo derselbe werkalk oben geht das Sträßchen auf eine lange eingeschnitten; weniger senkrecht einfallenden Scher¬ ist, zerfällt er in länglich-flache Plättchen von wird die über in (wahrscheinlich ist typisch dünnplattigen Plättelung glatte, dünne, Seewerschiefer. fer, die Stelle Seewerkalk einem mehr oder von flächensystem durchsetzt Tafelschokoladengröße. Gegen dieser rein immer ziemlich Dabei feiner, harte, trifft man der etwas oft eigentliche mergelige eine See¬ Schie¬ ausgewalzte tektonische) Breccie. Diese unterlagern die Bürgen¬ Tgietschenschuppe oberhalb Camona; beim Stall der Alp Meer (Cavorgiaschuppe) ist nichts mehr davon zu sehen. Der Seewerkalk, welcher der Basis der Kalkhornschuppe vom Touristenweg bis zum Kalkhorn anhaftet, ist ziemlich dicht, z. T. kaum schichten der plattig, z. T. verschiefert und wittert oft gelblich an. Stellenweise ist er jedoch noch deutlich von Tonhäuten durchzogen (so südlich Hexenseeli). In der Nähe der Paßhöhe tritt ein hellerer, knor¬ rig von Tonhäuten durchzogener Seewerkalk auf. Ein solcher «südlicherer» innerlich sehr dunkel, Typus kann vielleicht auch durch Verknetung entstanden 130 sein. Die primäre Mächtigkeit des halb Camona etwa 40 m; durch die schuppung von Seewerkalkes beträgt unter¬ «selbständige» Verfaltung und Ver- Oberkreide und Eozän erreicht sie heute jedoch sehr ver¬ schiedene Größen. Amdenerschichten ganz zu konnte ich keine beobachten, sie scheinen fehlen. IX. Das Tertiär Hier soll sein, also nur vom «autochthonen bis parautochthonen» Tertiär die Rede jenen Gesteinen, die noch von Zusammenhang schichten, mit ihrer die Unterlage Stadschiefer stein-Dachschiefergruppe. und z. in mehr oder und Wir BürgenTaveyannazsand- die treffen T. auf dem Rücken der sog. «autochthonen» alp (Alp Meer-Panixerpaß-Hexenseeli-Jätzalp) an der «Stirne» der Vorabdecke beidseits bildungen weniger direktem stehen. Es sind dies die sie der «Stirne» an Schuppen der Panixer- und als kleine Reste auch Segnes sut. Die übrigen Flysch- werden gesondert behandelt. A. Die Bürgenschichten (Lutétien) Benannt nach dem Bürgenstock von ARN. HEIM. Es ist schon lange bekannt, daß vor der Transgression des mitteleozänen Numulitenmeeres eine Festlandperiode bestanden hat, Kistenpasses die Gesteine Gebiet des wurden, und zwar stehen blieben und so, während welcher im autochthonen bis auf den Malm hinab daß gegen E und S immer jüngere abgetragen Schichten be¬ Meer überflutet wurden. Während in der Cavordia von (Cavorgiaschuppe) nur der Schrattenkalk erhalten blieb, finden wir am Panixerpaßweg (Cavorgia- und Tgietschenschuppe) den Seewerkalk und T. noch die Seewerschiefer im Kontakt mit dem z. Eozän. J. OBERHOLZER hat schuppe) auf plaun de cavals dem von der an der den zugänglichsten Stelle (Cavorgia¬ Bürgenschichten gebildeten Roßboden — Alp gezeichnet, das in «Geologie der Glarner Alpen» (49, p. 402) abgebildet ist, und dessen Inhalt ich nur bestätigen kann. Zusammenfassend betrachtet, findet man in der 15 m mächtigen Schichtgruppe folgende Dreiteilung: Über dem plattigen Seewerkalk liegen mit scharfer Grenze gegen 5m Assilinengrünsand, der besonders unten ganz erfüllt ist von Assilinen, von wel¬ — Meer ein schönes Profil seiner chen meistens etwa ein halbes Dutzend wie schiefgedrückte Münzenbeigen 131 rostigbraune Oberfläche Darüber folgen 5 m bräunlich anwitternde, mergelig-kalkige Schiefer, im in verschiedener sticht stark ab heller hellen Grau des Seewerkalkes. gelbbraun anwitterndem, 1 it e n von 1 an mm Durchmesser. Quetschzone der Aufbau aus blaugraueniKalk, erfüllt von N u mZahl zunehmenden, eckig herauswitternden innen und nach oben Quarzkörnern Am Das oberste Drittel besteht großen Seeigeln. mittleren Teil mit m u Die Richtung aneinanderliegen. vom unter Kalkhorn- der quarziBürgenschichten beteiligt, schuppe verschieferte oder braune tisch massige Bänke, bald als mergelige Schiefer, bläuliche Kalke, je nachdem sie dem unteren, mittleren oder oberen Teil bald als rostige, sind auch Bürgenschichten der entstammen. die ganze Zone immer wieder weisen die Abkunft dieser zu Assilmen und Nummuliten, die über sind, oft fast unkenntlich, be¬ finden verquetschten Gesteine. Auf dem tektonisch reduzierten Rücken der konnte ich die südwärts bis Bürgenschichten Tgietschenschuppe zum Val de Carschun ver¬ m mächtige folgen, wo sie am Paßweg Zone aufgeschlossen sind: Braune, mergelig-kalkige Schiefer mit deutlich erkennbaren, ganz flach gequetschten Assilinen, überlagert von einigen Metern etwas heller braunen, dünnen, mergeligen Schiefern mit kleinen Höhe auf 1550 weißen Körnchen auf der Bruchfläche. nur noch als 50 Gegen oben sind den dort auch bräunlich anwitternden und stark fern zu den sie nicht gut von gequetschten Stadschie- trennen. Segnes Bei cm legt sich sut um Seewerkalk ebenfalls ein die «Stirne» der gequetschter Saum über Vorabdecke von Bürgenschichten. B. Die Stadschiefer (Priabonien) Benannt von KAUFMANN. Westhang Am aufwärts des Rotstockes beobachtet man von Alp Meer an folgendes: Über dem obersten Sandstein der Bürgenschichten bräunlich anwitternde, die der sandige Schiefer, Pectinitenschiefer tersten, etwas sandigen der Stadschiefer und von darstellen kleinen folgen gegen 2 m welche nach J. OBERHOLZER mögen. Darüber folgen die un¬ Glimmerschüppchen durchsetzten (ca. 5—10 m), welche übergehen in die Hauptmasse (ca. 250 m) der Stadschiefer. Sammetige, ziemlich/weiche Globigerinenschiefer, schmutzig grau anwitternd, mit rundlichen, dunklen Körnchen Lagen auf der Oberfläche, welche mehr erkennbaren aus Calcit bestehen und wohl meist Globigerinen hervorgegangen zunehmende Calcitschnüre durchziehen die 132 sind. aus Gegen oben eintönigen Mergel. Bei kaum an Zahl Regen- wetter leuchten sie weiß vor; und die vielen und aus den dann schwarz glänzenden Schiefern gut sichtbar. Am Hang oberhalb Camona her¬ sind hell herausgewitterten verbogenen Calcitplatten sind im mittleren Teil der kalkigeBänke eingeschlossen und eine 50 cm dicke graubraun anwitternden, rauhen Sandsteines mit Glim- Stadschief er kurze Bank eines merschüppchen und an der Oberfläche hervortretenden Quarzkörnchen von + 0,5 mm Durchmesser. Dieser ist in walzenförmige Würste ausgerollt, deren Streichen N 60 E gewirkt gehen 50 m haben muß. über in helle zeigen etwas gerichtet ist, sodaß die zerstörende Kraft Adern, bestehend gröbere, matt SSE aus Bänke keilen rasch wieder aus, eingelagerten Die aus Calcit und Quarz. Die obersten rostigbräunlich anwitternde, dunkelgraue, kalkige Mergelschiefer, plattig, jedoch feinblätterig aufteilbar. Zu oberst etwas grauer anwitternd, reicher an Glimmerschüppchen mit dunk¬ len Körnchen in der Oberfläche. Darüber der An den tien Stellen, wo nicht ein blöder bestehen, hat die Verwitterung aus mit runden chige Wändchen Taveyannazsandstein. Schieferhang, den Schiefern sondern steile Par¬ bau¬ überhängende, Mulden, kleinen Höhlen und schwal¬ geformt, bennestartigen Löchern. Die Oberfläche ist häufig von weißen und grün¬ lichgrauen Flechten fleckig bewachsen, sodaß man aus der Ferne leicht eine kompakte «Felswand» vermuten kann. Verschiedene Systeme von steilem Clivage durchsetzen gelagerten die einförmigen Schiefer, und Bänken und Adern kann man die tigkeit C. Der gut 300 m, primär mag sie den ein¬ ursprüngliche Lagerung lich erkennen. Die Stadschief er erreichen hier durch von nur an deut¬ Stauchung eine Mäch¬ betragen haben. etwa die Hälfte davon Taveyannazsandstein und die AltorfersandsteinDachschiefer-Gruppe (Oligozän) Die Höhe des Panixerpasses wird durch die verbogenen des Bänke Taveyannazsandsteines gebildet. Sein Rücken dehnt sich nord¬ wärts bis zum Kalkhorn, Wichlenberg und Meergletscher aus, er bildet die unübersichtliche, von kleinen Seelein durchsetzte Hochfläche mit typischen «surface moutonnée», des Meergletschers stockes und in von bis mehrere Meter dem Sandstein mit Flechten) grauen, und erscheint das Gestein wieder in der Basis des Haus¬ dessen Südausläufer. Es besteht Wechsellagerung ihrer wie ARNOLD ESCHER schreibt. Jenseits durchgehend aus einer massigen, basaltartig senkrecht zerklüfteten, 50 cm mächtigen Bänken von dichtem, quarzitisch aussehen¬ grüner bis grauer Anwitterungsfarbe (verursacht durch dünneren, rostigbräunlich anwitternden, dünnplattigen Tonschiefern, von denen zuweilen Schmitzen verschiedener Form im harten Sandstein innen bis dunkel¬ handgroße eingeschlossen sind. 133 Am Westgrat des Hausstockes, auf ca. 2800 m Höhe, kann man pracht¬ Bewegungsstruktiuren primärstratigraphischer, nicht tektonischer Natur beobachten: ruhigere Lagen wechseln mit solchen, wo halb und ganz abgelöste Fetzen des liegenden feingeschichteten Sand¬ volle steines durch oben wieder neu sedimentierte Zwischenmasse verbunden sind, die nach ruhigerer Lagerung überleitet. Nach den Formen zu schlie¬ ßen, scheint es sich weniger um die Wirkung aufwühlender Strömungen als um Schlammrutschungen zu handeln. Vielleicht wirkten beide Fak¬ zu toren zusammen. sichtbare Ganz in der Nähe fand ich auch die sonst typisch gesprenkelte Oberfläche wenig Taveyannazsand- des steines. Trotzdem besteht e(in deutlicher Unterschied zu nur dem viel körni¬ geren Altorfersandstein. Es scheinen aber auch Zwischenformen vorzukommen. gebens mir die von J. OBERHOLZER Trennung scheint mir aber der beiden p. 417) schreibt wohl Taveyannazsandstein. Sandsteinkomplexe nicht ganz am am in den bestehenden ist. Nur der oberste Teil Altorfersandstein ver¬ klar. Sicher Hausstock wfie Taveyannazsandstein vorfindet als geologischen Karten angegeben nicht Darum wurde immerhin, daß sich sowohl Fil Fluaz mehr noch (49, «echtem» und «unechtem» jener Serien mag Darüber gehören. folgt an tektonischer Kon¬ «Wildflysch». Die Mächtigkeit des Taveyannazsandsteines beträgt am Rotstock gegen 200 m, primär wohl nicht mehr als die Hälfte. Es war schon B. STUDER, der auf Grund seiner weitreichenden Beob¬ achtungen den «Sandstein von Taviglianaz» in eine nahe stratigraphischè Verbindung mit den Nummulitenkalken stellte. Sein geübtes Auge er¬ zum taktfläche der kannte auch stein bereits, daß handelte, nämlich derungsformen, die es um sich zuweilen aderung, alles wurde «mehr» als einen gewöhnlichen Sand¬ tuffartige Bildung. Die typischen Abson¬ fehlende grünliche Sprenkelung, die Durchum eine ihm plastisch geschildert. Die vulkanischen er in Zusammenhang mit der aktiven seines tertiären Wirkung gebirgsbildenden Plutonismus, zu dessen «Feuer¬ bildungen» er auch die Ergußgesteine im Verrucano zählte (Studer 1834, 65, p. 147). Nachdem die späteren Forschungen das permische Alter der von Aschen in diesem Sediment brachte genannten Ergußgesteine und das Fehlen eines nahen tertiären Vulkanis¬ mus gezeigt hatten, war miozänen Intrusion des es R. STAUB Bergellermassivs (59), den X. Der Glarner Wie im tektonischen Teil, W. LEUPOLDs verwiesen. der im Gebiet des 134 der in der Ursprung oligozänen bis dieser Aschen fand. Flysch sei auch hier auf die ausführlichen Arbeiten Lediglich der von mir kartierte Flyschfetzen, Panixerpasses über dem Taveyannazsandstein und un- mittelbar unter der vorwiegend aus Kalkhornschuppe liegt, sei hier erwähnt. Er besteht innen rauhen, bräunlich anwitternden, kalken mit dunklen, knorrigen Tonhäuten. Bald ist blaugrauen Mergel¬ tonig, bald mehr er Nördlich des Hexenseelis fand ich darin kleine kalkig-spätig. bläulichgrauem, kalkigem Sandstein, ganz durchsetzt von ecki¬ A- und B-Form) und weni¬ gen Bruchstücken von Assilinen (A. exponens, hervortreten. gen Nummuliten, welche in der Anwitterung dunkelgrau bald sandiger, Fetzen von LEUPOLD, dem ich die Bestimmung dieser grauen Assilinensande Prof. verdanke, ist der Auffassung, daß sich es um eine ganz südliche Nach mitteleozänen Assilinenschichten handelt. der besteht der sog. «Wildflysch» Durchmischung, schen Gegend dieser aus seiner Ausbildung Auffassung völligen tektoni¬ einer der im östlich benachbarten Gebiete besser diffe¬ Flyscharten: Blattengratflysch, Sardonaflysch parautochthoner Flysch; wobei die erwähnten Assilinenbänke ihrer tektonischen Herkunft nach dem parautochthonen Anteil in renzierbaren und Mischung angehören. E.WEBER fand ähnliche grünsandfreie Assi¬ linensande weiter westlich, im Flysch zwischen Scheidstöckli und Ruchi. In der Karte (90) wurde dieser Flyschfetzen als Sardonaflysch im allge¬ dieser meinen eingetragen. XL Quartär und Morphologie Kapitel nur einige kurze Bemerkungen: wichtigsten Quartärablagerungen (Bergstürze, Sackungen, Morä¬ Schwemmböden) wurden in der tektonischen Karte (Tafel 1) ein¬ Zu diesem Die nen, bereits getragen. Verschiedene morphologische Einzelheiten wurden Text eingestreut. Von besonderem Interesse sind in Bergsturz des im Crap die Erscheinungen San Gion beobachtet man, Schuttströme talwärts gleiten. Gras bewachsenen Stauwulst unserem Die vor und weilen sigeren (z. B. im NE des Gesteins men zusammen. Hänge (z. B. SE Crap Felsblöcke schieben sich her, und eine langsamer San (Quarzporphyr) an. und flache, grabenartige als der Graswuchs geht auch auf vor Gion) ordnen sich viele Blöcke zu schmalen und von zungenartig ganze einen meist mit Das Gleiten Am eindrücklichsten aber sind Crap Masegn) schiefrigen Gebiet wie einzelne Felsblöcke Bahn zeigt die bereits durchlaufene Strecke wenig geneigtem Boden Gebiet neben dem Flimser der Solifluktion. Im sich. Zu¬ des mas¬ langen Blockströ¬ jene Gebilde, wo steilere sich vorwärtsschiebenden Schuttströmen förmlich überdeckt sind. Dabei werden wie bei einer Rückenpartien fortlaufend unter die gewölbte «Stirne» ein¬ im gewickelt. Der Unterschied liegt einzig im trockeneren Zustand und «Rüfi» die langsameren Ablauf der Bewegung. Höher oben, auf gegen 2700 m, findet 135 man besonders in den dazu geeigneten Grisch-Schichten und vorwiegend in Sätteln herrliche Schuttfacetten, wie sie von CH. TARNUZZER (68) beschrieben wurden. Die schönsten liegen zwischen Piz Grisch und Laaxerstöckli, wo die massigeren, gelben, karbonatischen Gesteine, als aufgestellte in kleine Platten in Polygonen angeordnet, die grauen, tonigen Schiefer «Gärtehen» aufteilen. Auffallend ist auch der Gletscherschwund. Beim Zeichnen der photogrammetrischen Karte ergab sich, daß der in den letzten acht Jahren Bündnerbergfirn vor 1946 in seinem mittleren Teil allein in der Mäch¬ tigkeit um 8 m abgenommen hat. Seither kam noch die austrocknende Wir¬ kung des heißen Sommers 1947 dazu. Vergleicht man den heutigen Gletscher¬ stand mit älteren schied. 136 Karten, so gewahrt man einen ganz bedeutenden Unter¬ KURZE In der ZUSAMMENFASSUNG vorliegenden Arbeit ungen über den Aufbau der sie berechtigt werden zunächst die Vorabgruppe angeführt sind. Dann wird die und deren tektonische Querfalte Bedeutung behandelt. am und Hieraus der Griesstockdecke der Unterkreide masse bau der besprochen, angestellt wird sodann Zusammenhang wobei fazielle werden. Im versucht, von ergibt untersucht sich eine Mög¬ parautochthonen Vergleiche «Wurzelgebiet» den tektonischen und Querprofilen inwiefern tek¬ wird auch die Herkunft gewaltigen Verrucanomassen klarzustellen. Karte und einer Serie gezeigt, Panixerpaß lichkeit für die Parallelisation der autochthonen bis tonischen Einheiten. In diesem bisherigen Anschau¬ besonders in der Glarner Schub¬ stratigraphischen Auf¬ In einer tektonischen wird schließlich das ganze Gebiet geologisch dargestellt. 137 Literaturverzeichnis Ein ausführliches Verzeichnis der findet sich in J. ren, im Text zitierten Werke schienene, 1. OBERHOLZER, gesamten Literatur (49). 1933 angegeben, Hier werden der nur Glarneralpen die wichtige¬ sowie die neuere, seit 1933 er¬ Gebiet betreffende Literatur. unser L.: über das Alter der Glarner AGASSIZ, Schieferformation, nach ihren Mineralogie, Geognosie, Geologie und PetreLeonhard u. Bronn, Jahrg. 1835, p. 58/59, 1916. Fischresten. Neues Jahrb. f. 2. 3. 4. faktenkunde; herausg. v. 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Spezialkarte Nr. 63, herausgeg. v. d. Schweiz, geolog. Kom¬ mission. 84. 1923 zu 85. STAUB, RUD.: Tektonische Karte der Alpen, geolog. Karte d. Schweiz, n. F., 52. Lfg. : 100 000. Zu: Beiträge WEBER, FRIEDR.: Geologische Karte des Tödi-Vorderrheintalgebietes (Ostende des Aarmassivs und Wurzelregion der helvetischen Decken), 1:50 000. Spezialkarte Nr. 100 A, herausgeg. v. d. Schweiz, 1922—1924. geolog. Kommission. gebiet. Spezialkarte 86. 1 1922—1924. Dazu z. durch das Tödi-Vorderrheintal- WEBER, FRIEDR.: Tektonische Übersicht der helvetischen Decken träge Querprofile Nr. 100 B. am Ostende von des Wurzelgebietes Aar- und Gotthardmassiv. Bei¬ geolog. Karte d. Schweiz, Spezialkarte 101 A; dazu Querprofile von Aarmassiv, Tavetscher- und Gotthardmassiv als durch das Ostende Deckenwurzeln und Decken. 87. 88. die wurzelnächsten OBERHOLZER, J.: Geologische Spezialkarte Nr. 117, herausgeg. v. 1944 TRÜMPY,R.: Geologische 1946 zur Teile der helvetischen Nr. 101 B. 1942 Beilage 89. Spezialkarte durch Glarus, 1:50000. geolog. Kommission. Karte des Kantons d. Schweiz, Karte Diplomarbeit, deponiert der an Waltensburger Alpen, 1:10000. der ETH Zürich. WYSSLING, L.: Geologische Aufnahmen am Panixerpaß, zur Diplomarbeit, deponiert an der ETH Zürich. 1:10000. Karte HELBLING, R.: Photogeologische Karte der Tödikette vom Bifertenbis Calanda, 1:25000. Nach Photokartierungen durch H. DÜN¬ NER, H. J. FICHTER, R. HELBLING, U. RAPPELER, W. LEUPOLD, R.TRÜMPY, À. VISCHER, E.WEBER, L. WYSSLING. In 6 Blättern. (Kartenblätter 1:25000, Aufrisse und tektonische Karte 1:100000.) 90. 1948 stock 142 Curriculum vitae Ich, Lorenz Emil Wyssling, Bürger boren am 16. Dezember 1920 in ich in Zürich die Rudolf schule, an der ich im von Zürich und Stäfa, wurde ge¬ Avully (Genève). 1927 bis 1936 besuchte Steiner-Schule; danach die kantonale Oberreal¬ Kriegs jähr 1940 die Maturität bestand. Im Jahr absolvierte ich die Rekrutenschule, worauf ich mich matrikulierte. Im Mai 1946 erhielt ich nach einem unterbrochenen Studium das Seither beschäftigte Zürich, Diplom ich mich mit der von an der ETH im¬ Militärdienst öfters als Naturwissenschafter Ausarbeitung gleichen (Geologe). meiner Dissertation. im März 1949. 143 *VORLAGE-GROSS-ETH* Vorlage * V 0 R L A G E - G > A3 ROSS-ETH* Tektonisches Schema der helvetischen (Der Flysch Unter Verwendung Angaben der R. von HELBLING, in Gebirgskette autochthonen der OBERHOLZER, J. von und zwischen Bifertenstock und Calanda parautochthonen R. TRUMPY, LORENZ E. Zone wurde WEBER und weggelassen) WIDMER H. und eigener Aufnahmen zusammengestellt WYSSLING, 1949 Tafel 2 AS penninische y Bündnerschiefer pennimsche Überschiebung gotthardmassivische Überschiebung der gotthardmassivischen Bundnerschiefer = ? — Trias Zone von Obersaxen nordlicher — Tektonische Bezeichnungen Hausstock Crap San Gotthardmassivlappen = Ortsangaben = gesicherte = hypothetische = wichtige Schubfiachen Gion Waltensburger-Schuppe äT Legende N Vorab-Decke Obersaxen von Ilanzer-Schuppe 2 (Piz Mundaun) ===== = > Paralle- I Nation Hauptuberschiebungen ? 3 A •9 n 3" e Sedimente des Zwischenmassives Zone von Kristalline Andest (verschuppt) Andester-Schuppe Zwischenmassiv- Conault -Schuppe Pastira -Schuppe Panixer -Schuppe Schuppen 3 Sedimente davon = Masegn-Schuppe » Rotstock-Schuppe Hausstock Zone von .... OJ Kristallseeli-Schuppen Panix Gipfel-Schuppe Grisch Segnes-Schuppe =3 O 2 Gletscherhornli-Schuppen helvetische Piz .Ofen-Schuppe Hauptuberschiebung "0 Schubspäne ai e r* e o B r i ge I h Brigelserhorner-Decke s e r- Südl. o r n e r Piz der Dartgas, I J Martin-Schuppe Surscheins j \ da Crap an Basis Aarmassivlappen Las Piz Frisai e | Sedimente | \ ,, Kristallin \ _ der Fe sberger-Decke e / Ranasca- bials-Schuppe \ i Lurign- | \ Schuppe | ) i Kalkhorn-Schuppe \ Nauscha-Zone Vorab-Decke Tschepp-Decke Mirutta-Schuppen Obere Tgietschen-Schuppe > Hauptüberschiebung { Schuppen pegnas-Schuppe Plaun helvetischen Kreuzeck-Schuppe Punteglasmassivlappen e 3 der Kistenpasshohe Bifertenstock r* Biferten O Seh uppen O 3* i* (Cavordia, Muttenloch Cavorgia-Schuppe Faschas) — Cavirolas-Schuppe Muttenkopf CalandaEinheiten Orgeln-Schuppe Panixer- alpUntere Schuppen Calanda-Decke Jätzalp-Schuppe Autochthone Sedimente Limmernstirn-Schuppen O 3 Calanda-Decke Kristallin des Limmernbodens (Zentrales Aarmassiv) Bifertenstock Wyssling, Vorabgruppe 1949 Kistenpass Kristallin Panixerpass Vorab Segnespass von Vattis Calanda TAFEL 2 Tektonisches Schema der helvetischen Gebirgskette und Calanda zwischen Bifertenstock *VORLAGE-GROSS-ETH* Vorlage • > A3 VORLAGE-GROSS-ETH* *VORLAGE-GROSS-ETH* Vorlage • V 0 R L A G E - G > A3 ROSS-ETH* Wyssling, Vorabgruppe, 1949 Tafel 5 W 4t> Vallata- Hausstock ><t> > < t> <[>•< Jot> !><t> ]<> «&< ><i <£> <3fc» <J 0< <t> t>< <£>< <t>< i Flond- Rotstock t< ><> 'S« <t><! t>«> 4 ii8t> b < <*&* ms& Jlanz -Vorab km <& 11 WS <lt>« 2«£ §£< Fellers-Piz5egnes «§ Versuch 1,1 einer Verrucanoabwicklung zwischen Vorabkette und Vorderrhein. Langs- und Querprofile aufgenommen, ergänzt und zusammengestellt von L Wyssling, 1347-43 Legende siehe Tafel 6 ART INSTITUT ORELL FUSSLI A -G , ZÜRICH TAFEL Versuch 5 einer Verrucanoabwicklung zwischen Vorabkette und Vorderrhein Wyssiing, Vorabgruppe, Quartär Tafel 6 Gletscher * • « • • Moräne Schwemmboden Ç&±ïr ^ Glarner Flysch 1949 mm Bergsturz Legende Sardona-Flysch Blattengrat-Flysch zu Altdorfersandstem Taveyannazsandstein Stadschiefer Burgenschichten Seewerschichten Gault Schrattenkalk Drusbergschichten Altmannschichten Kieselkalk Valanginien s. str. Öhrllkalk Zementsteinschichten Korallenkalk Malmbreccie oberer Quintnerkalk Mergelband unterer Quintnerkalk Schiitschichten Dogger (+Lias) Trias ^ Z*XM r»i-t-«| Karbonatbanke 25 llanzer Verrucano 24 Ouarzporphyr-Tuff 23 Tuffit-Konglomerat 22 Plagioklasrelcher Tuffit 21. Quarzreicher Tuffit 20 Vorab-Schiefer 19 Crap Ner-Schichten 18. Gnsch-Schichten 17. Bunte Schiefer 16. Basische ^23 =^^1 ErguQgesteme 15 Grüne 14 Helle Senzltschiefer Serizitphylhte 13. Senzitquarzit 12 Serizitphylhte 11 Laminierter Quarzporphyr 10 Roter Sernifit -A-^-/j 9 Gletscherhornli-Schicht <&-a-a«| 8 Plagioklasgneis 7 Rumas-Sandsteine 6 Kohhge Karbonschichten 5 Massiger Quarzit 4 Sandsteine mitTonschieferfetzchen û?4?4fC 3 Gipfelkonglomerat O 2 Quarzporphyr 7—r 3 O o o 1. Dunkle Kristallin innin i Tonschiefer Allg. Bundnerschiefer (graphitisch) den Tafeln 3, 4, 5 (O 9 3 m o> a 3 AI 0 n. en Wyssling, Vorabgruppe, 1949 Tafel 7 TAFEL 7 Profile durch die autochthone und parautochthone helvetische Unterkreide