der Vorabgruppe - ETH E-Collection

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Research Collection
Doctoral Thesis
Zur Geologie der Vorabgruppe
Author(s):
Wyssling, Lorenz Emil
Publication Date:
1950
Permanent Link:
https://doi.org/10.3929/ethz-a-000090299
Rights / License:
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Geologie
der Vorabgruppe
Zur
VON DER
EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN
HOCHSCHULE IN ZÜRICH
ZUR ERLANGUNG
DER WÜRDE EINES DOKTORS DER NATURWISSENSCHAFTEN
GENEHMIGTE
PROMOTIONSARBEIT
VORGELEGT VON
LORENZ EMIL WYSSLING
VON ZÜRICH UND STÄFA
REFERENT
:
HERR PROF. DR. A. JEANNET
KORREFERENT
:
HERR PROF. DR. W. LEUPOLD
1950
•
Buchdruckerei
Feldegg AG.,
Zürich 8
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Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorwort
7
EINLEITUNG
9
I
II
Geographischer Überblick
9
Geologischer Überblick, Historisches und Problemstellung
TEKTONIK
I
II
18
18
Allgemeines
Gebirge
Das
unter der helvetischen
A
Das Aarmassiv
B
Die sog
C
D
Hauptschubflache
«Schuppen des Autochthonen»
Cavirolas-Schuppe
Cavorgia-Schuppe
Tgietschen-Schuppe
1
Die
2
Die
3
Die
4
Fortsetzung gegen Osten
21
22
1
Flysch
Allgemeines
2
Der sog
3
Der
19
20
Der
22
23
autochthone Flysch
24
Glarnerflysch
Die
24
1
24
2
3
E
Vorab-Tschepp-Decke
Nordrand der Decke
Zusammenhang mit dem Flimserstein
West- und Sudrand Überlegungen zur Entstehung der Quer¬
falte am Panixerpaß
Erscheinungen auf dem Rucken der Decke Bruchsysteme
Die
Schuppen der Alp Ranasca
29
29
2
Die Nauscha-Zone
30
3
Die
Kalkhornschuppe
4
Die
Kreuzecksohuppe
5
Die
33
35
37
6
Martinschuppe
Zusammenfassung
7
Parallelisation
40
8
Die Querfalte zwischen Kalkhorn und Alp Ranasca
Zur Entstehung und Bedeutung der Querfalte
39
am
Panixerpaß
IV
Mitgefuhrte Schubspane
Verlauf und Morphologie der Schubflache
Das
Gebirge
über der helvetischen Hauptschubflache
A
Allgemeines
B
Die
1
Zone
von
42
43
45
Hauptschubflache
Die
B
28
Allgemeines
Parallelisation
A
26
1
F
III
10
46
46
47
48
48
Panix
49
Der westliche Teil
49
a)
b)
c)
50
Die untere
Die
(Hausstock bis Vorab)
Gletscherhornli-Schuppe
obere Gletscherhornli-Schuppe
Die untere
Kristallseeh-Schuppe
50
50
Seite
d)
Die obere
50
e)
Die
51
Kristallseeli-Schuppe
Rotstock-Schuppe
2. Der östliche Teil
a)
b)
c)
Die
Die
Die
(Vorab
Piz
—
Segnes)
51
Segnes-Schuppe
Ofen-Schuppe
Gipfelschuppe
51
52
52
3. Das Abtauchen gegen Süden
C. Die Zone
1.
Andest
von
53
3. Tektonik der
D. Die Zone
Schuppen des Zwischenmassives
permokarbonischen Sedimente
56
56
2. Die
57
3.
57
5.
Waltensburger-Schuppe
Die Ilanzer-Schuppe
Die Klippe am Crap San Gion
Morphologie, Brüche
6. Die Trias
von
58
59
Obersaxen
60
Zusammenfassung
60
STRATIGRAPHIE UND LITHOLOGIE
62
I. Kristallin
62
II. Karbon
III.
54
55
Obersaxen
von
Allgemeines
4.
E.
53
Allgemeines
2. Die kristallinen
1.
53
Perm
62
(Verrucano)
63
A. Die Begriffe Verrucano und Sernifit
B.
Bemerkungen
C.
Beschreibung
Allgemeines
des
zum
Verrucano-Ablagerungsraumes
und
63
Versuch einer Rekonstruktion der Verhältnisse
Verbreitung
der
durch
Deckenabwicklung
Gesteinstypen
65
1. Dunkle Tonschiefer
2.
3.
Quarzporphyre
«Gipfelkonglomerat» der Kärpf-
Das sog.
63
65
65
65
und
Hausstockgruppe
66
4.
Sandsteine mit Tonschieferfetzehen
67
5.
67
6.
Massiger Quarzit
Kohlige Karbonschichten
7.
Die Ruinas-Sandsteine
68
8.
Der sog.
69
9.
Die Gletscherhörnli-Schicht
10.
68
«Plagioklasgneis»
69
Roter Sernifit
69
11. Laminierter
13.
Quarzporphyr
Serizitphyllite
Serizitquarzit
14.
Helle Serizitschiefer ..'
70
15.
Grüne
70
16.
Serizitphyllite
Basische Ergußgesteine
17.
Bunte Schiefer
71
12.
70
,
70
70
71
18. Die Grisch-Schichten
71
19.
72
Die
20. Die
Crap Ner-Schichten
Vorab-Schiefer
72
Seite
21
22
23
24
Quarzporphyr-Tuff
25
Der Ilanzer Verrucano
73
73
74
74
75
Zusammenfassung
D
IV
72
Quarzreicher Tuf fit
Plagioklasreicher Tuffit
Tuffit-Konglomerat
77
Trias und Lias
Hauptschubflache
Trias und Lias unter der
A
1
Kreuzeckschuppe
2
Martinschuppe
Hauptschubflache
Gletscherhornlizug
a) Am Gletscherhornli
1
b)
Am Ostrand der
2
Der Kristallseelizug
3
Der
Alp
von
83
84
84
Grat zwischen Rotstock und Crena
86
Martin
Die Trias bei P 2736
Die Triasfalte bei P
Trias
am
Crap
(nordlich Sether Furka)
2835 (Vorabrucken)
Ner
Hausstock
5
Andester
Die Trias auf der mittleren
6
Der Lias
Die
fragliche
Alp
Furggenhorn
am
Trias
am
a) 500 m
b) Der Dolomitkeil
am
Spatkalke zwischen
Die
9
Die Trias
87
88
von
88
89
89
Fil Ranasca
südöstlich Panix, Melsersandstein7
8
87
88
4
7
79
82
Ruschem
Rotstockzug
Die
79
79
a) Profil am Rotstockgipfel
b) Das Mesozoikum auf dem
c)
d)
e)
77
78
Trias und Lias über der
B
77
Sudwesthang des Fil Ranasca
Runs und Flond
89
90
90
90
Obersaxen
91
V
Der Dogger
93
VI
Der Malm
93
Benennung und Alter
A
Schiltschichten
B
Unterer
C
Mergelband
D
Oberer
E
Malmbreccie
F
Korallenkalk
94
95
Quintnerkalk
97
97
Quintnerkalk
98
99
100
Allgemeines
VII
100
Unterkreide
A
Profil bei Faschas
B
Profil
C
Profil
in
101
103
der Cavordia
in
106
der Val Gronda
D
Profil
E
Profil
im
F
Profil
am
im
nordlichen Teil der
Grauberg
Fhmserstein
Alp
von
Sagens
109
112
113
Seite
G.
Parallelisierung
der
Unterkreide-Schichten
115
1. Oberster Korallenkalk
2. Zementsteinschichten
3.
öhrlischichten
4.
Valanginien
s.
115
115
117
str.
120
5. Kieselkalk
6.
Altmannschicht
7.
Drusbergschichten
8.
Schrattenkalk
H. Die Unterkreide der
J.
122
124
125
126
Kalkhornschuppe
127
Folgerungen
128
VIII. Mittlere und obere Kreide
129
A. Der Gault
B. Die
129
Seewerschichten
130
IX. Das Tertiär
A. Die
131
Bürgenschichten
131
B. Die Stadschiefer
C. Der
132
Taveyannazsandstein
und
die
schiefer-Gruppe
X. Der Glarner
XI.
Quartär
und
Altorfersandstein-Dach133
Flysch
134
Morphologie
135
KURZE ZUSAMMENFASSUNG
137
Literaturverzeichnis
138
Ver zeichnis d
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
1
2
e r
Textfiguren
Ansichten der Quetschzone an der Basis der
Kontakt der Martinschuppe mit dem Malm
Kalkhornschuppe
der
Kontakt der
4
Schematische Profile durch die Querfalte am
Panixerpaß
Profil an abgestürztem
Block, östlich Rotstock
Das Mesozoikum am Gletscherhörnli
5
6
Martinschuppe
mit dem Malm der
—
Kalkhornschuppe
3
Kreuzeckschuppe
65
80
Der
8
Der
9
Schematische Darstellung der Triasreste auf dem Rücken
zwischen
Vorab und
auf
auf
Alp Ruschein (WNW Sagenser Furka)
Alp Ruschein, am Bachufer auf 2000 m
Panixerpaß
Verzeichnis der
83
Tafeln
Hausstook,
Piz
Segnes
und
helvetischen Gebirgskette zwischen Biferten-
Tafel 3 Querprofile durch das Gebiet
zwischen
derrhein. 1 : 25000.
Tafel 4
82
87
Tafel 1 Tektonische Karte des Gebietes
zwischen
Vorderrhein. 1 : 50000.
Tafel 2 Tektonisches Schema der
stock und Calanda.
38
42
7
Gletscherhörnlizug
Gletscherhörnlizug
31
38
Längsprofil Hausstock—Piz
Hausstock,
Piz Segnes und Vor¬
Segnes. 1 : 25 000, Detailprofile 1 : 5000.
Tafel 5 Versuch einer Verruoanoab
Wicklung zwischen Vorabkette u. Vorderrhein.
Tafel 6 Legende zu den Tafeln
3, 4 und 5.
Tafel 7 Profile durch die autochthone und
parautochthone helv. Unterkreide.
Vorwort
Anregung meines Lehrers, Herrn
h. c. R.
Prof. Dr. R. STAUB. Da gleichzeitig vom Vermessungsbüro Dr.
Tödikette
östlichen
der
Karte
eine
neue
HELBLING in Flums
geologische
des Panixeraufgenommen wurde, ergab sich die Möglichkeit, das Gebiet
10 000 photogrammetrisch zu kartieren. Die geolo¬
passes im Maßstab 1 :
Die
vorliegende
Arbeit entstand auf
in der
gischen Ergebnisse in diesem Abschnitt wurden 1946
zusammengefaßt. Danach wurde das Untersuchungsgebiet
nespaß und den Vorderrhein ausgedehnt. 1948 erschien
«Photogeologische
die
im Maßstab 1
:
25 000
Untersuchungen
ren
Karte der Tödikette
vom
Diplomarbeit
an den Seg¬
bis
in
Farbendruck
Bifertenstock bis Calanda»
(Lit. 90),
in welcher auch die Resultate meiner weite¬
verwertet
wurden, sodaß ich auf die Herausgabe einer
eigenen geologischen Karte verzichten konnte.
der Hauptsache über die
gesamten Feldarbeiten erstreckten sich in
1948 fan¬
Sommermonate der Jahre 1945 bis 1947; in den Jahren 1944 und
Die
den
nur
einzelne
Begehungen
statt. Die Zwischenzeit diente der Ausarbei¬
Als Unterkunft im Feld
tung des gesammelten Beobachtungsmateriales.
Untersuchungsgebiet. Die herr¬
das freundliche Entgegenkommen
dienten mir die Dörfer und Klubhütten im
und
lichen Sommer- und Herbsttage
der bündnerischen Bevölkerung werde ich nie vergessen.
Mein
R.
erster
Dank
meinem verehrten
gebührt
Lehrer, Herrn Prof.
förderte und beglei¬
STAUB, der mit stets regem Interesse meine Arbeit
Probleme der Geologie überhaupt
tete, und unter dessen Führung ich die
ersten kennen lernen durfte. Zu
großem
Dank bin ich aber auch den Herren
Prof. A. JEANNET und Prof. W. LEUPOLD
stete
verpflichtet;
sie haben durch
Hilfsbereitschaft und manchen wertvollen Rat meine Arbeit unterstützt.
Gedankt sei auch dem immer
Ganz besonderer Dank
gilt
zu
Hilfe bereiten Herrn
Herrn Dr. h.c. R.
Prof. H. SUTER.
HELBLING, dessen wertvolle
sowie auch Herrn
Unterstützung meine Arbeit ganz wesentlich förderte,
Weise in die
EUGEN WEBER, der mich in äußerst freundlicher
sche Feldarbeit in meinem
Gemeinsame
Begehungen
Untersuchungsgebiet eingeführt
geologi¬
hat.
und Diskussionen verbinden mich mit meinen
sei hier gedacht.
Studienkameraden; auch ihrer und der vielen stillen Helfer
und Gro߬
Eltern
meinen
Zuletzt, aber nicht weniger herzlich, sei auch
eltern
gedankt;
Zürich,
sie haben mir Studium und Dissertation
ermöglicht.
im März 1949.
7
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Einleitung
Geographischer Überblick
I.
Das
Gebiet umfaßt den zentralen Teil der
besprochene
zwischen Tödi und Calanda, nämlich den
(3160 m) und
kamm zwischen Hausstock
Zwei Einschnitte durchbrechen die
W, der Segnespaß (2625 m)
Gebirgskette
glarnerisch-bündnerischen
Grenz¬
Segnes (3102 m).
Piz
Kette,
der
Panixerpaß (2407 m)
im E. Sie trennen sich bei Elm
(982 m)
im
die
;
Vorabgruppe (3031 m)
Pfade erklimmen den steilen Nordabsturz und, die
schließend, erreichen sie mit viel sanfterem Gefälle bei Ruis
zwischen sich
(790 m) und Flims (1102 m) das Tal des Vorderrheins. Am Talfluß selber
liegt Ilanz (700 m), die erste Stadt am Rhein, wo sich die nun zu Straßen
gewordenen Paßwege wieder finden. Damit sind wir am Gegenpunkt zu
Elm angelangt und haben zugleich das eingehender untersuchte Gebiet
umschrieben. Die von mir ausgeführten Kartierungen decken sich im we¬
Panixerpaß
sentlichen damit; der
galt
Der Nordteil
Karte der
die schroffe Wand des Vorab als Grenze.
Sernftal, sondern
nicht das
unseres
Gebietes wurde bereits 1910 in der
Glameralpen» (82)
: 50 000 dargestellt.
im Maßstab 1
Möglichkeit
logischen
In der
die in OBERHOLZERs
Karte
Namen und Höhenkoten verwendet.
«Topographischen
mit Ausnahme
vorliegenden Arbeit werden nach
neuer Karte (1942), der «Geo¬
Kantons
des
von
Glarus»
(87)
Diese Karte ist auf
eingetragenen
Grundlage
des
50 000) gedruckt und umfaßt
und eines Teiles
Vorderrhein)
(südlich
Dazu
Gebiet.
einige Ergän¬
ganze hier besprochene
(1
Atlasses der Schweiz»
Obersaxen
des Flimsersteins das
«Geologischen
durch J. OBERHOLZER und ALB. HEIM
*
nur
wurde westwärts überschritten, im N
:
vom
zungen:
1. Der steile Wald auf der Westseite
P 1
a u s
cha
2. Die
Crena
r uner
am
Einsattelung (P. 2611) nordöstlich
Martin
verwechselt,
in der Karte
Eingang
zur
Panixeralp heißt
Wald.
genannt.
Sie wird aber
die östlich davon den
angegeben
Crap
Ner
vom
Rotstock wird in Panix
häufig
vom
mit
der Sether Furka
Vorabrücken trennt, wie
ist.
3. P. 3031 heißt Bündner-, P. 3021 Glarner-Vorab.
4. P. 2804 nordöstlich
vom
Vorab heißt Gletscherhörnli.
5. In älteren Karten verschieden ist die
Alp Nagiens.
der
gebräuchlich
P.
Wir verwenden die
Benennung der Gipfel
im N
Namen, die in jener Gegend heute
r i s c h (nicht Crap Ner),
sind. Danach heißen: P. 2780 Piz G
2901,9 Laaxerstöckli (nicht Piz Grisch), P. 2871 Ofen.
*
Die Zahlen in den Klammern
entsprechen
den Nummern im Literatur-Verzeichnis.
9
Soweit
möglich
wurden die Flurnamen in die Profilserie
(Tafel 3) auf¬
geologischen auch den geogra¬
genommen, womit diese Tafel außer dem
phischen Überblick
II.
vermitteln soll.
Geologischer Überblick, Historisches und Problemstellung
Die Oberfläche der kristallinen Gesteine des Aarmassivs
taucht im Tödigebiet mit Axialgefälle gegen NE in die
und damit
Tiefe,
die kristallinen Gesteine in dieser
Richtung
Die Massivoberfläche senkt sich hinab
und erhebt sich noch
einmal,
zur
um, bei Vättis
verschwinden
unter ihrem
Depression
Sedimentmantel.
des
kulminierend,
Segnespasses
dem end¬
Absinken die kristallinen Gesteine ein letztes Mal
an den Tag
treten zu lassen. Die sedimentäre
Bedeckung des Aarmassivs erscheint
dort, wo es sich erhebt, zu Schuppen und Decken aufgetürmt, während
über seiner Einsenkung die
gewaltige Verrucanomasse ruht. Auf weiter
vor
gültigen
Fläche, die beidseitig hervortretenden tieferen Stockwerke des
Gebirgsüberlagernd, stellt sie die Verbindung her mit den über das Massiv
hinweg nach N gewanderten helvetischen Decken. Von S her haben sich
baues
die
gotthardmassivischen,
im E die
penninischen Bündnerschiefer ihrer¬
seits auf den Rücken dieser Deckmasse
rand als
Erosionsgrenze
nur
Die Geschichte der Erkenntnis
verknüpft
geschoben. Heute erreicht
Bau dieser
Gebirge finden wir eng
um
Alpenbau überhaupt,
fähigsten Forscher die Glarneralpen begangen und
vom
mit dem fortschreitenden Wissen
haben doch viele der
untersucht.
Lange betrachtete
gesteine». Zwar
ihr Nord¬
noch die Linie des Vorderrheins.
man
waren
den
die Gesteine der
auch
Alpen als die ältesten, die «Ur¬
Versteinerungen bekannt, doch erst L. AGAS-
SIZ konnte 1834 das relativ
geringe Alter der Glarnerschiefer auf Grund
fossiler Fische
die
belegen. HANS CONRAD
Überlagerung durch ältere Schichten,
einem
ESCHER
v.
d. LINTH erkannte
verglich die Glarneralpen mit
seinen Ergußgesteinen war das
er
großen Vulkan; der Verrucano mit
emporgedrungene Innere, die steil einfallenden Gebirge
stock über die Churfirsten bis
zum
Calanda ein Rest des
randes.
BERNHARD STUDER
allem
vom
Mürtschen-
riesigen Krater¬
der die
Auffassung vertrat,
Empordringen der zentralen Massive
unter Begleitung vulkanischer
Erscheinungen (Ergüsse, Aschen, Metamor¬
phose) zurückzuführen sei. Am Kärpfgipfel und am Hausstock beobachtete
er eine auffallende
Metamorphose, Übergänge der Schiefer in Porphyr und
daß die
Gebirgsbildung
vor
war
es,
auf das aktive
Mandelstein. Die als ältere
mit ihren in der
ten
10
ursprünglich
Bildungen erkannten Verrucano-Conglomerate
Umgegend sonst fehlenden Kristallinkomponenten mu߬
unter den mesozoischen und tertiären
Gesteinen
gelegen
Umstürzung
haben. Eine
Conglomerate
von
unter
Begleitung tief eingreifender
beobachtet,
meta-
seien und die sedimentäre
gedrungen
geworfen, teils überdeckt haben.»
wirklichen Zusammenhang dieser Verrucanosedi-
und auf die Seite
gehoben
Er hatte aber auch den
mente
her,
Processe in die Höhe
morphischer
Decke teils
unten
schien STUDER kaum
«Einfacher scheint die Annahme, daß
wahrscheinlich. Er schrieb daher:
die
Komplexes
des ganzen
dazu
wenn er
bemerkte, daß
aussehe, «als ob
es
der
vor
Zerreißung des Bodens das ganze südliche Glarus und ein Teil des ansto¬
ßenden Bündens von einer mächtigen, zusammenhängenden Decke jener
rätselhaften Gesteine bedeckt gewesen sei».
Die Erkenntnis, daß die
geht
eine überschobene
mächtige Decke
wohl zurück auf ARNOLD ESCHER
sei,
Dieser hervor¬
d. LINTH.
v.
ragende Forscher trug in seinen Tagebüchern eine große Fülle von Beob¬
achtungen und zahlreiche prachtvolle Zeichnungen zusammen, meistens
die tieferen Zusammenhänge
ganz ohne Kommentar. Seine Gedanken über
hat
er
publiziert,
nie
Zeitgenossen
sie lebten aber weiter in seinen
Schülern. So berichtet G. THEOBALD
um
und
1860 in den herrlichen «Natur¬
Besprechung des Verrucano,
Kalkgebirge liegt, wörtlich:
über,
«Aber die Tatsache ist da, unbequem wie jedes fait accompli; noch letzten
Sommer untersuchte ich mit Hrn. ESCHER v. d. LINTH die jenseitigen
bildern
den Rhätischen
aus
Alpen» (69)
Abhänge, welche
dern
Ergebnis.
bei
statt unter dem
der in den Grauen Hörnern
lange kannte, und wir kamen zu keinem
unstreitig eine Überschiebung, wie sie zustande
dieser schon
Dies ist
kommen, das kann
erst weitere
diesen Punkt beschränkt
...
».
Beobachtung lehren,
G. THEOBALD
an¬
ge¬
die sich nicht blos auf
war
es
der in der
auch,
Kette zwischen Calanda und Vorab einen einheitlichen tektonischen Bau
erkannte,
er
fand Kreide und Nummulitenkalk als die
unter dem Verrucano. Die Existenz dieser Kreide wurde
jedoch
eine
Zeitlang angefochten,
er
lief. ALBERT HEIMs
Vorstellung
aus
von
ALBERT HEIM
Dogger,
der als Teil
S kommende
Überfaltung
sah in ihr den
Mittelschenkels unter die
des verkehrten
jüngsten Schichten
der berühmten «Glarner
falte» entstand bekanntlich dadurch, daß
er von
N her eine
Doppel¬
zweite, flach¬
von S aufsteigenden, entgegen¬
nahe, daß sich die beiden Stirnen beinahe
einer ersten, unzweifelhaft
liegende Falte
wachsen ließ, und
zwar
so
muldenförmige Umbiegen der Gesteinsschichten an
Faltenwurzeln blieb in der Tiefe verborgen, die antiklinalen
berührten. Aber das
den beiden
Umbiegungen der Stirnen
These
aus
waren
überall
abgetragen
und
so
konnte HEIMs
den tatsächlich sichtbaren Verhältnissen nicht unmittelbar be¬
wiesen werden.
Die
Decken
Beobachtung
war
Gedanken
es
an
der
wohl, die
schönen
Faltenbildungen
in ALBERT
HEIM,
gewaltige Überfaltungen
von
helvetischen
den
dem Schüler
bestärkte.
Vorstellung, daß die weitverbreiteten Reste
in
ESCHERs,
Wichtig
war
ausgewalzten
den
für diese
Sedimenten
11
unmittelbar
an der Untergrenze der
Verrucanomassen, der sog. Lochseiten¬
ALBERT HEIM als ausgewalzter Mittelschenkel
interpretiert
wurden. Als demgegenüber A. ROTHPLETZ, dessen
Erfahrungen überwie¬
gend aus dem Gebiet der offensichtlich viel weniger plastischen Tektonik
kalk,
der
von
Ostalpen stammten, das Vorhandensein einer Bruchüberschiebung
so entsprang darüber unter den beiden
Forschern ein lang andauern¬
Kampf, was die Kenntnis der betroffenen Gebirge schließlich nur för¬
vertrat,
der
dern konnte. ALBERT HEIM
Darstellung
als erster die
Nord- wie
gebührt das Verdienst, die
erste umfassende
der
Glarneralpen gegeben zu haben, während A. ROTHPLETZ
Existenz einer einzigen Überschiebung betonte, welche sowohl
Südflügel
der
Da und dort fand
Doppelfalte
man
die schon
in sich schloß.
von
ARNOLD ESCHER
d. LINTH
v.
betonten
Auswirkungen des Zusammenschubes der Erdrinde,
STUDERs aktive Erhebungen der Zentralmassdve wurden
zu
passiven
Mitbewegungen. Da setzte sich auch die allgemeine Erkenntnis vom Decken¬
bau der Alpen durch, wie er von E. SUESS und M.
BERTRAND angetönt,
von
H.SCHARDT und M. LUGEON
und R. STAUB in den West- und
begründet und dann
Ostalpen nachgewiesen
hatte sich auch ALB. HEIM
der Einheit der Glarner-Schubmasse über¬
von
durch E.ARGAND
wurde. Inzwischen
er bezog sie nun
ganz aus S und unterstrich vor allem das Vorhan¬
densein eines ausgewalzten
Mittelschenkels, während A. ROTHPLETZ den
Sohub aus E kommen ließ und die Anwesenheit
von Resten eines Mittel¬
schenkels bestritt. Nach der Auffassung beider Forscher aber
lag unter der
von S aufsteigenden
Verrucanoplatte eine nach N geöffnete Mulde ver¬
borgen, aus der die sichtbaren kleineren autochthonen Vorfalten
zeugt,
Wie heute
aufstiegen.
noch, spielten schon damals die besonderen Verhältnisse der
Querfalte am Panixerpaß in den tektonischen
Erklärungs¬
versuchen eine entscheidende Rolle. Östlich der
Querfalte treten im we¬
sentlichen Jura und Kreide an die Basis des Verrucano
heran, während
westlich davon Trias .und
Dogger diese Stellung einnehmen. ALB. HEIM
dachte zunächst
Später,
nachdem
an
eine
Faltung
innerhalb des verkehrten Mittelschenkels.
die aufrechte
Lagerung von Malm und Kreide im öst¬
hatte, betrachtete er diese als eine von der großen
Verrucano-Deckfalte unabhängige Vorfalte, während der westliche Teil
als
er
lichen Teil anerkannt
verkehrte Serie weiterhin dem großen Mittelschenkel
angehörte. A. ROTH¬
PLETZ dagegen teilte beide Teile derselben
Vorfalte zu, die Trias auf Alp
Ranasca war ihr Kern und die anschließende
Verkehrtserie ihr Mittel¬
schenkel. Durch eine
welche an Stelle der
ten
dem
Querverwerfung,
später erkann¬
Querfalte angenommen wurde, sollte die Vorfalte im W
(also unter
Rotstock) vorgängig
worden
der
Verrucanoüberschiebung
sein, daß ihr normaler Schenkel
weggeschnitten, der verkehrte entblößt
Die
12
Detailuntersuchungen
von
von
der
derart
emporgestellt
Verrucanoüberschiebung
wurde.
K. TOLWINSKI in den Grauen
Hörnern,
Vorab,
M. BLUMENTHAL zwischen Calanda und
von
erweiterten die Kenntnis
Tödi-Vorderrheintalgebiet
Zone
am
vom
Interpretation
Beweise für eine
kehrter Mittelschenkel im Sinne
von
Aufbau
Sie
Südabfall des Aarmassivs sehr wesentlich.
schlüssigen
und F. WEBER im
unserer
ergaben
des Lochseitenkalks
keine
als
ver¬
ALBERT HEIM.
prachtvoller Darstellung hat darauf J. OBERHOLZER in seiner «Geo¬
der
Glarneralpen» (49) die bisherigen und seine eigenen Forschungen
logie
zusammengefaßt. Um auf die Probleme am Panixerpaß zurückzukommen,
In
erwähnt, daß auch dieser Autor in der Trias auf Alp Ranasca, wie
A. ROTHPLETZ, den Kern einer Vorfalte, der Vorabfalte sah, deren west¬
licher Teil jedoch nicht längs einer Verwerfung, sondern durch eine Quer¬
sei
gehoben wurde, daß unter dem Verrucano nur der Rest eines
Verkehrtschenkels übrig geblieben sein sollte. Da OBERHOLZER außer¬
falte derart
dem unterhalb der Kreuzecke ein rasches Auskeilen des vermeintlichen
verkehrten Schenkels der sog. Vorabfalte beobachtete, ergab sich gegen¬
über ALB. HEIM und A. ROTHPLETZ bereits der wesentliche Unterschied,
daß die Kalkmasse des Vorab im W
eine echte
HOLZER
auch
ihrer Unterseite durch
an
Ueberschiebungsfläche begrenzt erschien,
zu
womit sie für OBER¬
noch unter der Verrucanodecke sich einschaltenden
einer,
«Überfaltungsdecke»
biegen
nun
wurde. Umso
weniger
dieser Kalkmassen als Ansatz
zu
konnte
nun
das südliche Ab¬
einer unmittelbar unter der Verru¬
verborgenen, muldenförmigen Wurzelverbindung
canodecke im Sinne ALB. HEIMs gedeutet werden.
canodecke
der Verru¬
Wichtig ist, daß für J. OBERHOLZER, wie für die früheren Autoren,
diese unter der Verrucanoüberschiebung gelegenen Kalkmassen beiderseits
An¬
der Querfalte derselben tektonischen Einheit angehören. Nach seiner
sicht konnte
Panixerpaß
die
darum
hinaus in den
Vorab-Tscheppfalte BLUMENTHALs über den
Crap Surscheins und den Piz da Dartgas verfolgt
Zusammenhang
zwi¬
werden. So
ein klarer
schen den
und den Einheiten des Calanda-
ergab sich für OBERHOLZER
Schuppen des Kistenpaßgebietes
baues.
In letzter Zeit haben
das Gebiet der
Alp
nun
Ranasca
Beobachtern die Ansicht
aber R. HELBLING und
begangen
und im
ausgesprochen,
vor
Gegensatz
allem E. WEBER
zu
allen früheren
daß der Malm unter dem Rot¬
könne. Diese
stock nicht als Rest eines Verkehrtschenkels gedeutet werden
sich sogar, daß westlich der
Vermutung konnte ich bestätigen. Es zeigte
Querfalte
rung
der
im
Prinzip
anzutreffen
ist.
Dogger nördlich
überhaupt
Panix aufrecht
liegt, allein
Gesteinslagehingewiesen, daß
verkehrte
keine
Schon ALB. HEIM hatte darauf
er
betrachtete diesen nicht
gleichen Schichten auf Ranasca. Dies
daß
wurde erst durch J. OBERHOLZER klargestellt, der auch bemerkte,
verkehrt liege, darunter der oben erwähnte
nur ein kleiner Teil dieser Zone
als die südliche Fortsetzung
der
Malm unter dem Rotstock. Auch die Fortsetzung des Rötidolomites
am
13
Gipfel des Crap Surscheins stellte er in
Untersuchungen von R. TRÜMPY
die
normaler
1944
Lagerung dar,
bestätigt
was
durch
wurde.
Damit ist klar geworden, daß weder auf der
einen noch auf der andern
Seite der Querfalte verkehrte Serien auftreten und
daß zwischen den unter
der Verrucanoüberschiebung
gelegenen Kalkmassen östlich und westlich
des Panixerpasses
keineswegs die bisher behauptete enge Beziehung be¬
stehen kann. Man bemerkt, wie an dieser Linie
zwei ganz verschiedene
Elemente aneinander stoßen, nämlich im E die
mächtige Malm-Kreideplatte der Vorabdecke, im W die fein verschuppte Zone der
Alp Ranasca,
wo zwar ältere Schichten über
jüngeren folgen, jedes Paket für sich aber
aufrecht liegt. Unter diesen Umständen erscheinen die
beiden Seiten nicht
mehr als durch die Querfalte
verbunden, sondern als durch sie ge¬
trennt, sie können auf keine Weise direkt ineinander
übergeführt wer¬
den. Es war aber die vermeintliche
Verbindung dieser beiden Teile, die den
früheren Beobachtern den
wichtigsten
für die Parallelisation
Fingerzeig
zwischen E und W
gegeben hatte.
Die autochthonen
Schuppen des Aaarmassivs verschwinden östlich des
Tiefe; das daraufgeschobene parautochthone Element,
Brigelserhörnern seinen Ursprung nimmt, die Gipfel des Piz da
Panixerpasses
das in den
Dartgas,
des
in der
Crap
aufbaut, scheint
Auf der
Surscheins und die
an
der Querfalte
gleichen Linie, aber
zu
von
verschuppte
Zone der
der anderen Seite her
die
Vorab-Tscheppdecke als die höchste
chende Einheit des Calandabaues, dessen
im
Alp Ranasca
enden.
und
am
kommend,
endet
weitesten nach W rei¬
tiefere Elemente hier ebenfalls
Berginnern verborgen sind. Daraus geht hervor, daß
einzig am Panixerpaß ein direkter Zusammenhang zwischen E und W wahrnehmbar sein
müßte. Dies ist aber, wie erwähnt, nicht der Fall.
Nach
bisheriger Auffas¬
Gebirgsbau östlich des Panixer-Segnesgebietes und west¬
desselben das durchgehende tektonische Element
der Vorab-Tschepp-
sung hatten der
lich
falte gemeinsam. Geht
hang verloren,
uns nun
nach
neuer
Auffassung
dieser Zusammen¬
ergibt sich, daß wir für eine Korrelation des Gebirgsbaues
unter der Verrucanodecke an der Ost- und
Westgrenze meines Unter¬
suchungsgebietes auf neue Argumente und indirekte Schlüsse
angewiesen
sind. Solche
falte,
sowie
schuppen.
so
ergeben
aus
sich aus der
Betrachtung der Detailtektonik der Quer¬
dem Verlauf der «massivischen» Kerne der
Verrucano-
Damit sind wir bei der
der Glarner Schubmasse
hatte ich zunächst nicht
Besprechung des mächtigen Verrucanokomplexes
angelangt. Eine Bearbeitung dieses Gebirgsteiles
vorgesehen; der Verrucano wurde nur als Einheit
kartiert. Schließlich aber erwachte doch der
Wunsch in mir
gestärkt
durch die Aufmunterung durch Prof. R.
STAUB
den inneren Aufbau
der Verrucanomassen in «meinem» Gebiet
zu ergründen. Es sollte keine
—
—
vollständige Untersuchung sein,
14
sondern vielmehr
nur
die
Klarlegung
der
wesentlichen,
allem tektonischen
Züge,
die ich
benötigte,
um
meine
gewissen
Zahl
großen
Detaillierung
wurzelder
diese
ist
tektonisch-stratigraphische Analyse
Beobachtungen
Profile 1
Grad
der
vor
:
10 000 auch im Innern der Verrucanodecke mit einem
durchzeichnen
von
zu
können. Trotz der
wärtigen Teile der großen glarnerischen Verrucanodecke sicher
nur
par¬
gelungen, teils wegen der großen Uberwachsung und Schuttbedeckung
der tieferen Regionen, und nicht zuletzt auch wegen der raschen seitlichen
Gesteinsveränderungen und dem Mangel an markanten Schichtgliedern,
tiell
welche als
sichere, durchgehende Leithorizonte Dienst
tun könnten.
ALB. HEIM betrachtete bekanntlich die Verrucanomasse
gend
unserer
Ge¬
gerichtete Falte, deren unterer Teil verkehrt lag. Er
mit der richtigen Beobachtung des Vorkommens von jün¬
als nordwärts
unterstützte dies
Hauptüberschiebungsfläche nördlich
des Crap Masegn. Die Ursache dieser Lagerung ist jedoch nicht in der Um¬
kehr der Schichten, sondern in ihrer Verschuppung zu erblicken.
geren Verrucanoschiefem nahe
Auffassung
Eine moderne
in den tektonischen
der
Bau dieser Verrucanomasse finden
vom
Darstellungen
von
F. WEBER
(86),
wo
auch eine
wir
hypo¬
thetische Fortsetzung des Tavetscher Zwischenmassivs über Andest hinaus
Alp von Ruschein eingezeichnet ist. Eine
solche konnte tatsächlich nachgewiesen werden, allerdings in etwas an¬
derer Lage. Die Frage, ob sich dieser Massivlappen nördlich des Rheins bei
ostwärts bis in den Kessel der
Ringgenberg
bindet,
eher
mit dem Tavetscher Zwischenmassiv südlich des Rheins
wie F. WEBER
vom
oder ob
angibt,
abspaltet,
Gotthardmassiv
wie R. STAUB
sich,
dahingestellt. Wir
er
sei
ver¬
postuliert,
werden ihn in
dieser Arbeit als Zwischenmassiv schlechthin bezeichnen. Die ge¬
gegenwärtigen petrographischen Studien H. MÜLLIs im Zwischenmassiv
werden einen Beitrag zur Abklärung dieser wichtigen Frage liefern können.
J. OBERHOLZER gab außer den Ergebnissen F. WEBERs keine neuen
Anhaltspunkte über dieses Massiv, er hat aber das Verdienst, die zusammenfassendste Darstellung des gesamten Verrucanos der Glarneralpen
gegeben
seiner
zu
haben. Darin bezeichnet
Glarnerdecke
er
den roten sernifitischen Verrucano
als nordhelvetisch,
die
schieferige Ausbildung der
Mürtschendecke als mittelhelvetisch, und den Ilanzer Verrucano betrach¬
tete
er
samt der
aufliegenden Rauhwacke als südhelvetisch
und
ben auf den «Mürtscben-Verrucano». Im Großen fand ich diese
aufgescho¬
Einteilung
bestätigt; OBERHOLZERs scharfe Abgrenzung des Ilanzer Verrucanos
erwies sich jedoch als zu schematisch, da häufig Übergänge zur phyllitischen Fazies bestehen und auch nicht mit Sicherheit ein tektonischer Kon¬
takt beobachtet werden kann. Die
hangende
Trias
liegt nicht
in
primärem
Kontakt mit dem Ilanzer Verrucano.
Die
zahlreichen,
ESCHER,
von
J. OBERHOLZER und anderen Beobachtern
A. ROTHPLETZ,
G. C. AMSTUTZ
u.
ALB.
HEIM, O. AMPFERER,
a.) beschriebenen,
im Verrucano
R.
(ARN.
TRÜMPY,
eingelagerten karbon15
artigen Gesteine dürften tatsächlich
Perm in «Karbon-Fazies»
gehören.
zum
Karbon,
Durch die
oder doch
Verfolgung
zum
untersten
dieser karboni¬
schen Zonen einerseits und der triadischen
Züge andererseits (zu denen sich
neben den altbekannten Vorkommen auf dem Rotstock-Vorabrücken
wei¬
tere
fanden), ergab sich schließlich
eine
Aufteilung
der bis 3000
m
mächtigen
Verrucanomasse OBERHOLZERs in mehrere bedeutend dünnere
Schuppen,
denen
zum
liner Kern
Teil auch eine
zugeordnet
Rückenschuppe
des Zwischenmassivs als kristal¬
werden konnte.
Wie die meisten Beobachter des Verrucano
auch ich
genötigt, Dünn¬
Eingehende mikroskopische Studien haben
vor allem MILCH und WINTERHALTER
angestellt, ihr Ziel war in erster
Linie die petrographische
Durcharbeitung des Verrucano, Studien über Zu¬
sammensetzung und Metamorphose. Um Lage und Verlauf der Gesteine
verfolgen zu können, tendierte ich indessen besonders darauf, makroskopisch
schliffstudien zu Hilfe
zu
war
ziehen.*
unterscheidbare Schichten
Schichten besser
Zugute kam
mir
zu finden. Erst nachher, um das Wesen dieser
erkennen, verfertigte ich rund hundert Dünnschliffe.
auch, daß gleichzeitig im benachbarten Kärpfgebiet G. C.
zu
AMSTUTZ die im Verrucano
eingelagerten Ergußgesteine auf ihre Pétro¬
Lagerung hin untersuchte. Der Vergleich unseres Materials
gab manche Anregung. Bewußt verzichte ich daher darauf, diese Ergu߬
gesteine näher zu beschreiben; der genannte Studienkamerad wird dies
graphie
und
ausführlicher tun können. Aus demselben Grunde seien auch hier die Fra¬
gen des Zwischenmassivs nur berührt, H. MÜLLI wird binnen kurzem
darüber berichten.
Wie
massen
erwähnt, konnte keine gegliederte Detailkartierung der Verrucanovorgenommen werden. Eine solche ist darum sehr
schwierig, weil
Altersgliederung sowie eine deutlich durchgehende
lithologische Gliederung fehlen. Die gemachten Beobachtungen erlaubten
sowohl eine fundierte
aber schließlich
wenigstens die Zusammenstellung
neten Profile und einer Skizze der tektonischen
massen, wie sie in Tafel 1
lungen und
gezeich¬
der Verrucano-
Ausdruck kommt. An Hand dieser Darstel¬
gegebenen Beschreibung ist es möglich, einen ge¬
speziellen Baustil dieser Zone zu bekommen. Schlie߬
lich wurde der Versuch
Lage zurückgelegt
Faziesentwicklung
sei
Gliederung
der im Text
wissen Einblick in den
liche
zum
der in Tafel 3
betont, daß das
gewagt, die Verrucanoschuppen in ihre ursprüng¬
denken,
zu
um
einen Überblick über die laterale
des süd- bis mittelhelvetischen Perms
in Tafel 5
zu
gegebene Abwicklungsschema
gewinnen. Es
des
permischen
Ablagerungsraums
digerer
als ein Versuch gewertet werden muß. Ein vollstän¬
Überblick über die Verhältnisse im Ablagerungsraum kann erst
nach weiterer
Untersuchung,
Glarnerlandes,
erreicht werden. Dieses Gebiet habe ich aber nicht
*
Eine
der E. T. H.,
16
vor
allem auch im Verrucano des unteren
Sammlung von Gesteinsproben
Zürich, deponiert.
und
Dünnschliffen wurde im
bearbeitet,
Geolog. Institut
und
so
bleibt die
Verrucanodarstellung OBERHOLZERs auch
heute noch
die umfassendste.
Wie
gestaltet sich
der
Zusammenhang zwischen
dem tektonischen Bau
des helvetischen Verrucano und den mesozoisch-tertiären Anteilen der hel¬
vetischen Decken der Nordostschweiz? Wo wurzeln diese
antwortung dieser Fragen
genau?
Die Be¬
muß sich auf indirekte Beweise und auf Vermu¬
tungen stützen, solange wir keine sicheren Angaben über den gesamten
Verrucanobau, über
nung zwischen
cano
die
Stellung des Zwischenmassives und über
gotthardmassivischem
besitzen. Mithin ist auch eine
die Tren¬
und «zwischenmassivischem» Verru¬
Untersuchung
des Perms auf der Süd¬
nötig, und zwar nicht nur bei Obersaxen, sondern
S, nämlich dort, wo es bis an seine sichere gotthardmassivi-
seite des Vorderrheins
auch weiter im
sche Basis hinab beobachtet werden kann. Dann ist immer noch
denken, daß
zu
be¬
der
Entfernung
Verschuppung
stattgefunden haben kann und damit wohl zum
unabhängig ist von der übrigen Teildeckenbildung in den
die
des Verrucano erst nach der
Sedimente
hangenden
größten Teil
mesozoisch-tertiären Deckenteilen.
17
Tektonik
I.
Allgemeines
Einen Überblick über den Aufbau der
sche Karte
(Tafel 1).
Der
Zusammenhang
Vorabgruppe gibt die tektonimit der Umgebung ist in der
tektonischen Karte der östlichen Tödikette
(90, Blatt 1)
wiedergegeben. In der Beschreibung halten wir uns
tische Hauptschubfläche gegebene
Zweiteilung.
IL Das
Gebirge
unter der
an
in
Farbendruck
die durch die helve¬
helvetischen Hauptschubfläche
(Autochthon und Parautochthon)
A. Das Aarmassiv
Wie
eingangs erwähnt, ist das Aarmassiv im besprochenen Gebiet nicht
aufgeschlossen. Die Auswirkungen seines östlichen Abfalles, der im Quer¬
schnitt des
Panixerpasses kräftig einsetzt, sind deutlich spürbar; er be¬
weitgehend das Gesicht aller höheren tektonischen Elemente und
stimmt
übt dadurch bis in die
die
Gestaltung
Gegenwart hinein
der Landschaft
B. Die sogDie
Bezeichnung
mernbodens,
Verbindung
so
aus
(vgl.
„Schuppen
STAUB, 63).
des Autochthonen"
«autochthon» setzt voraus, daß das Kristallin des Lim-
über welchem sich diese
Schuppen aufbauen,
steht mit dem Aarmassiv. Ist
kann auch seine
einen wesentlichen Einfluß auf
R.
Sedimentbedeckung
es
in
ursprünglicher
Masse,
selber eine überschobene
nicht im
strengen Sinne autochthon
genannt werden. Diese Frage kann hier nicht entschieden
werden; wir
sprechen
In
der Einfachheit halber stets
unserem
wenden die
von den «autochthonen
Schuppen».
Gebiet sind die drei höchsten davon
aufgeschlossen, wir ver¬
Namen, die R. TRÜMPY (72) vorgeschlagen hat und nennen
sie, zusammengefaßt nach dem Ort ihres gemeinsamen
Auftretens, die
Schuppen der Panixeralp. Es sind
Cavirolas-, Cavorgia- und Tgietschenschuppe.
Der Kessel der
worden.
Er
genommen;
hat
mit
Panixeralp
zwar
nur
seinem Ausdruck
tektonische Einheiten» hat
18
ist
von
etwas
unten nach
oben die
J. OBERHOLZER beschrieben
flacher
liegende Schuppen an¬
«deckenartig übereinandergeschobene
die Verhältnisse trotzdem treffend
gekenn¬
jedoch drei Schuppen unterschieden werden müssen, ver¬
den Beobachtungen EUGEN
WEBERs, der auch bereits darauf
zeichnet. Daß
danken wir
zwei
von
er
hingewiesen hat, daß infolge des Umschwenkens der Streichrichtung und
der gegen E zunehmend deckenartigen Entwicklung der autochthonen
Schuppen die beiden Seitenwände der Panixeralp ein ganz verschiedenes
Bild zeigen: auf der Westseite bauen in der Hauptsache noch die mächtigen
Schuppen die fast lotrechte Wand auf; auf der Ostseite
ziehen sich zwischen den schmächtiger gewordenen Malmlagen die Schich¬
Malmkörper
bis
Kreidegesteine
ten der
Bänder
der
—
den Talboden hinab.
an
kesselartigen Einschnitt der Panixer¬
sieht man dort ihre stratigraphische Serie von
nur
im
alp aufgeschlossen, und zwar
den oben liegenden Drusbergschichten
von
die
Cavirolas-Schuppe
1. Die
kalk. Die
—
geheißen.
wird diese Talseite
Sie ist als tiefstes Glied
«Las Cordas»
Quintner¬
bis hinab in den unteren
R. TRÜMPY beschriebene Ruchikulmination oder -terrasse
im östlichen Axialabfall des Aarmassivs endet im Gebiet der
dadurch erhält das Schicht-Streichen eine nord-östliche
Panixeralp;
Richtung.
eine
Es muß
tiefe De¬
kräftiges Axialgefälle einsetzen,
pression erreicht werden soll, wie die gewaltigen Flyschmassen unter dem
Vorab verlangen.
In der J ä t z a 1 p hat die Erosion gerade noch die Stirne einer Kreide¬
falte entblößt. Die sie bedeckenden Bürgenschichten steigen mit erheblicher
bald ein ziemlich
wenn
so
Hagelegg hinauf, wo sie unter jüngeren Mer¬
geln verschwinden. Wenn wir dieses Axialgefälle berücksichtigen und an¬
nehmen, daß die (verdeckten) autochthonen Schuppen im Querprofil des
westwärts gegen die
Neigung
Panixerpasses ebenso flach liegen wie am Kistenpaß, so würde
biegung zwangslos als Stirnumbiegung der Cavirolasschuppe
alp auffassen
wird
es
sich die Umder Panixer¬
lassen. Beachten wir aber auch die Verhältnisse im
wahrscheinlicher, daß
es
sich
um
die
Verlängerung der
Plan,
so
im Kisten-
paßquerprofil nächsttieferen Schuppe handelt, nämlich der Muttenwändlischuppe, deren Bürgenschichten das Südufer des Muttensees bilden. Bei
einer solchen Korrelation ergibt sich für den Verlauf der Stirnumbiegung
auf der Verbindungsstrecke Muttensee-Jätzalp eine sehr plausible Streich¬
richtung N 70 E. Diese Richtung läuft dann parallel mit der Streichrichtung
der Stirnumbiegjing der Cavorgiaschuppe, wie sie sich aus den verschie¬
denen Aufschlüssen von Kistenpaß bis Alp Meer ergibt.
2. Die
Diese
und
zwar
Schuppe
Cavorgia-Schuppe
ist ziemlich «flach» über die
so, daß der
Cavirolasschuppe geschoben
von SE nach NW immer
liegende
unterliegenden Schuppe aufruht. Im Hintergrund der
an
ihrer Basis
jüngeren Schichten der
Panixeralp setzt dieser Malm auf
Malm
eine kurze Strecke aus,
um
Erscheinen rasch westwärts anzuschwellen, wodurch in der
nach frischem
darüberliegen19
den Kreide ein starkes
Axialgefälle
Ostseite der
gegen E
vorgetäuscht
wird. Auf der
Panixeralp
giaschuppe durch das Vordringen des stumpf endenden «Malmkernes» der
nächsthöheren Schuppe über den Drusbergschichten zusammengehäuft
wurden« Eine ähnliche Erscheinung kann auch auf der Westseite beobachtet
werden. Seewerkalk und Bürgenschichten sind ihrerseits wieder für sich,
in disharmonischer Weise gegenüber den tieferen Horizonten der
Schuppe,
sieht man, wie Schrattenkalk und Gault der Cavor-
verfaltet worden. Soweit sie durch die
höheren
klar;
im
Schuppe
Aufschiebung des Malm der nächst¬
Obergrenze der Cavorgiaschuppe
disharmonisch zusammengeschobenen jüngeren
definiert ist,
der
Bereiche
ist
die
Schichten mußte sie in der tektonischen Skizze Tafel 1 etwas willkürlich
nach N weiter gezogen
werden, besonders
im Raum der
über alle
masse
Am
Schuppen hingebreiteten
Cuolm, südlich unter dem Fil Fluaz
nur
noch als Füll¬
Stadschiefer.
sind im Abfall gegen die
Alp
Meer noch die tieferen Teile der
Ero¬
sion verschont
wird
Bürgenschichten-Verfaltung von der
flache lange Boden der genannten Alp
geblieben. Der
Hauptsache aus den Bürgenschichten
zur
der
Cavorgiaschuppe gebildet.
Auf ihrem axial leicht ostwärts geneigten Rücken fließt der Gletscherbach
südwärts, wobei
er
sein Bett in dem Maße nach E
Schutt des
Flyschhanges
heutigen Wasserlauf liegt
am
200
m
neue
Bett. Es
Schlucht), führt
(bis
in den Seewerkalk
den bezeichnenden Namen Multer
trägt
wie
weiter westlich ein früheres
im unteren Teil sogar tiefer erodiert
das
verlegt,
er
Fuße des Rotstockes abführt. Parallel
den
zum
Bachbett,
hinein) als
schetg (trockene
ein kleines Wässerlein und einen
feuchten, mit Blak¬
Hintergrund der Alp Meer
verschwinden die Bürgenschichten unter den Stadschiefern, man bemerkt
gerade noch den Ansatz zu einer stirnartigen Umbiegung. Jenseits des Piz
Fluaz ist die ganze Umbiegung aufgeschlossen, man sieht, wie Tertiär und
Kreide die Verbindung herstellen mit dem Rücken der nächsttieferen
Schuppe (vgl. R. TRÜMPY, 73). Ähnlich müssen die Verhältnisse auch hier
nur
ken bewachsenen Boden. Beim
sein. Man kann sich
neuen
Steg
im
vorstellen, daß mit dem Axialabfall ostwärts mehr Raum
für die
ander
steiler
Schubbewegungen frei wurde, sodaß die Schuppen weiter aufein¬
geschoben werden konnten als über der Ruchikulmination, wo sie
gestellt und zum mindesten in der Kreide durch Mittelschenkel
verbunden sind.
•
Cavorgiaschuppe läßt sich westwärts bis in den Gipfel
verfolgen, ihre Stirne verläuft in fast gerader Linie
zur Kistenpaßhöhe.
Die
stockes
Meer
3. Die
,
Wie bereits erwähnt
dem
20
Rücken
der
des Bifertenvon
der
Alp
Tgietschen-Schuppe
wurde, verursacht der Malm dieser Schuppe auf
unterliegenden Cavorgiaschuppe unregelmäßige, auf-
Zusammenschub-Erscheinungen, bevor
fallende
«wurzelwärtigen» Teil erkennt man
Schubfläche, welche die
seinem
eine deutliche
alp
Andesteralp»
Andesteralp
—
ein Keil
«Rückenschuppe
von
Unterkreide längs der
zwischen die Malmkerne hinab. Südlich davon
Tgietschenschuppe
nordwärts auskeilt. In
abtrennt. Auf der Westseite
(TRÜMPY)
spitzt
er
auf der Ostseite der Panixer-
Wölbung
mit scharfer
biegen
in ein
—
der
unter der
Trennungsfläche
die Schichten der
steiles SSE-Fallen um;
erreichen sie unter
senkrecht durch den Plauscharunerwald absteigend,
Jenseits des Baches, auf der
dem Schutt des Schmuerbaches die Talsohle.
einer Neigung
Ostseite, steigen dieselben Schichten mit
von
nur
etwa 45°
beidseits vom
wieder auf. So zeigt sich im Unterschied des Schichtfaliens
die Auswirkung der beginnenden axialen Depression.
Eingang zur Panixeralp
Ob das steile, fast senkrechte Abbiegen
«autochthonen Schuppen», wie
bei Panix beobachten läßt,
dieser
Schuppen
biegung
der
nun
oder mehr
Schuppen
es
das
nur
der
wurzelwärtigen Stiele
der
sich im Einschnitt des Schmuerbaches
endgültige Einbiegen
eine
in steile Wurzeln
flexurartige gemeinschaftliche
Ver-
darstellt, kann nicht beurteilt werden, der Aufschluß
reicht nicht tief genug.
im Rücken der Tgiet¬
einiger Bedeutung sind auch die Verhältnisse
den darübertiefe
eine
gegenüber
auf
Trennung
schenschuppe, weil sie
Von
J. OBERHOLZER
geschobenen Schuppen hindeuten. Im Gegensatz
sondern nahezu die vollständige
glaube ich, daß nicht nur der Öhrlikalk,
Wie im stratigraphischen Teil
erreicht.
Panix
von
Talsohle
die
Kreideserie
auf 1550 m gequetschte Bürgen¬
ausgeführt wird, fand ich am Paßweg noch
Dafür spricht auch, daß am
ziehen.
schichten, die sicher noch weiter hinab
zu
der Kreuz¬
Weg von Panix in die Panixeralp zwischen einem Doggeraufschluß
erkennbaren Gaultvorkommen
eckschuppe und einem allerdings schlecht
einer
Mächtigkeit von gegen 20 m entspricht.
ein Zwischenraum bleibt, der
sein mag,
Wenn auch ein Teil davon von der Kreuzeckschuppe ausgefüllt
so
steigt
Tiefe. Nahe rechts
doch sicher auch noch Kreide darunter in die
Gault ebenfalls aufgeschlossen,
des Schmuerbaches sind Seewerkalk und
Ob darüber, im Plauscharu¬
zweifelhaft.
etwas
Anstehen
scheint deren
doch
Schichten tatsächlich ganz
nerwald, im mittleren steilgestellten Teil diese
sei
nachträglich wieder in Frage
ausgequetscht sind, wie es kartiert wurde,
gestellt.
4. Fortsetzung gegen Osten
an der Westwand und
Gegensatz zwischen den Schuppenprofilen
Veränderungen im
der Ostwand der Panixeralp deuten sich wichtige
der
in
Richtung gegen E an.
Schuppenbau der «autochthonen Schuppenzone»
E zurück,
Offenbar bleiben die Stirnen der Malmkeile der Schuppen gegen
welchen die älteren stratigraphidie relativen Überschiebungsbreiten, mit
Im
21
sehen Anteile der
Schuppeninhalte übereinandergeschoben sind, werden
Aufspaltung des sedimentären Aarmassivmantels wird
gegen E kleiner. Die
offenbar in dem hinter der
Segnesdepression gelegenen Anteil der Kette
geringer, als in dem hinter der Terrasse des Axenabfalls im Ruchigebiet
ge¬
legenen Abschnitt, wo die Aufspaltung im Kistenpaßgebiet auch in den
älteren Teilen des Sedimentmantels
infolge
der
Aufstauung
nannten Terrasse ein Maximum erreicht.
hinter der ge¬
Andererseits aber wird die Oberkreide des Sedimentmantels
gerade im
Segnesdepression dadurch beweglicher, daß hier allmäh¬
Gebiete hinter der
lich unter der
Trasgression der Bürgenschichten auch seewerschieferähnliche, oberste Kreidehorizonte erhalten sind. Dadurch wird die
Möglichkeit
einer
disharmonischen tektonischen Ablösung der oberen
stratigraphischen
Horizonte der autochthonen Schichtreihe
von
der Oberkreide bis und mit
dem
oligozänen Flysch erhöht. Da zugleich die in Front liegende Axendepression nun eine Abschiebung erleichtert, so sehen wir östlich vom Pro¬
fil des Ruchi-Hausstockes eine zunehmende
der
Schuppenstirnen und
Panixerpasses sind daher
Falten
—
Vorabdecke,
vom
nach N vorrücken¬
—
Nummulitenkalke und Mergel
geschoben worden.
Entwicklung
Oberkreide und Flysch. Östlich des
wie W. LEUPOLD annimmt
die tertiären
aus
zum
großen Teil
Wir finden sie heute
vor
als
Flyschfetzen
ab¬
und unter dem Nordrand der
Kessel der Martinsmaad bis
an den Flimserstein, also
Segnes-Depression. J. OBERHOLZER
hat in seinen Profilen solche Verhältnisse
angedeutet, sie müßten aber nach
dem Gesagten in der Region des
Segnespasses extremer gezeichnet werden.
Mit der Annäherung an die Vättiser-Kulmination
vertieft sich die Aufspal¬
genau über dem zentralen Gebiet der
tung
des Sedimentmantels
in der sog. autochthonen
wieder,
es
kommt
zu
eigentlichem Deckenbau
Zone,
und bei Tamins tritt
sogar der kristalline
Decke an den Tag. Die
Überschiebungsbreiten
Kern einer parautochthonen
sind wesentlich größer als am
Kistenpaß. Man könnte die Bauelemente
des Calanda gewissermaßen als «Decken des
Autochthonen» bezeichnen.
C. Der
1.
Flysch
Allgemeines
Der Raum im Dach und vor der Front der
besprochenen Schuppen des
«autochthonen» mesozoischen Sedimentmantels des
Aaarmassivs bis an
die Überschiebungsfläche der
decke
hinauf
wird eingenom¬
Vorab-Tschepp
men von mächtigen
Flyschmassen, welche tief sackförmig zwischen die
geschuppten liegenden und die überschobenen hangenden mesozoischen
Kalkmassen eingreifen. Vor allem in der Nordfront der
Vorabgruppe, in
der fast 2000
22
m
hohen Wand über Elm, erreichen diese
Flyschmassen eine
durch W. LEUgroße Mächtigkeit. Sie wurden hier in jüngster Zeit
die
POLD stratigraphisch und tektonisch neu gegliedert, nachdem bereits
eine prinzipiell
Darstellungen OBERHOLZERs in Text, Karte und Profilen
sehr
richtige Vorstellung
davon vermittelt hatten. Ich verweise daher auf die
führlichen Publikationen
und erwähne
nur
einzelne
(insbesondere
mich besonders beschäftigten.
W. LEUPOLD
von
Punkte, die
aus¬
41 und Karte
Für die Profilkonstruktion habe ich mich auf die
genannte
90)
Literatur
gestützt.
Nach W. LEUPOLD können wir in
einen sog. autochthonen
eingewickelten abtrennen,
den
unserem
Gebiet heute ohne weiteres
Flysch von einem unter dem Verrucano
er zusammengefaßt als «Glarner Flysch»
bezeichnet.
sogenannte «autochthone Flysch»
2. Der
Darunter sind die Stadschiefer und der
Altdorfersandstein-Dachschiefer-
verstehen, welche ursprünglich als jüngste Schichtglieder den
mesozoischer An¬
oberen Abschluß der Schichtreihe gebildet hatten, deren
komplex
zu
besprochenen «Schuppen des Autochthonen» zu¬
demnach ebenfalls
sammengeschoben vorliegt. Insofern ist dieser Flysch
teil heute in Form der
noch als «autochthon»
zu
bezeichnen,
er
bildet aber über den mesozoischen
das sich von der ursprüng¬
Schuppen ein eigenes tektonisches Stockwerk,
isoliert hat und
mechanisch
lichen stratigraphischen Unterlage weitgehend
dessen
Schuppung
lierung wurde
vor
schiefer, welche
nur zum
allem
kleinen Teil mitmacht. Diese mechanische Iso¬
ermöglicht
im W des Gebietes als
Bürgenschichten aufruht,
bewegliche Natur der Stad¬
erster flyschartiger Horizont den
durch die
während die letzteren im Gebiet des Kistenpasses,
mesozoischen
von Seewerkalk, mit der
verschweißt mit ihrer Unterlage
Unterlage
noch ein mechanisches Ganzes bilden und
so
die
Schuppung
der
jedoch erlaubt, wie soeben schon
Einschaltung beweglicher Seewerschiefer
letzteren mitmachen. Im E des Gebietes
ausgeführt,
die. zunehmende
letzteren
Seewerkalkunterlage und Bürgenschichten auch den
Stockwerkes
des
Tektonik
sich mechanisch abzulösen und an der separaten
zwischen
des
Flysches teilzunehmen.
Am Panixerpaß wird der
oberste Teil dieses Stockwerkes
vom
Taveyan-
Stadschiefer
nazsandstein eingenommen, welcher, durch die unterliegenden
den «au¬
Platte
als zusammenhängende
gegen die Unterlage völlig isoliert,
der
tochthonen» Bau gegen oben abschließt. Durch die Überschiebung
und wel¬
hangenden Decken wurde diese Platte etwas zusammengestaucht
im Taveyannazlig verbogen; auch fanden innerhalb von Tonschieferlagen
sodaß die obersten Sandsteinbänke
komplex Differenz] albewegungen statt,
am
rand der Platte nach
der Süd¬
abgeschoben wurden. Schließlich wurde
N übergebogen, einzelne Gesteinsfetzen setzten
weitesten gegen N
sich
23
an
der Basis der darüber wandernden
bis
Die
Malmplatten
fest und
Kalkhorn.
ans
Ausbildung
gelangten
so
der
hat den autochthonen
raumbeanspruchenden Querfalte am Panixerpaß
Flysch in die Tiefe verdrängt. Steil fällt der Taveyan¬
nazsandstein östlich des
Wichlenberges gegen E unter die Kalkwalze der
Querfalte ein, seine aufgestellten Platten formen das
zackige Grätlein im W
des Kalkhorns. Wie eine
Treppenstufe erscheint dieser
in der Tiefe
biete der
angelangt, läuft
die Platte des
Abfall; denn, einmal
Taveyannazsandsteins im Ge¬
Jätzalp
in flacher Lagerung weiter
gegen E fort. Ihr Erosions¬
das Band hinter den Hütten von
Jätzalp-Oberstafel und ihr
Rücken den flachen Walenboden.
Wenig östlich davon endet sie; nur der
rand bildet
sie bedeckende
Glarnerflysch setzt sich, mächtig angeschwollen, fort. Das
plötzliche Aussetzen der
Taveyannazsandstein-Dachschiefergruppe gegen E
entspricht zweifellos einem tektonischen Rand derselben. J.
OBERHOLZER
dachte bei der Konstruktion seiner Profile
an den
die kleinen nach Nabsinkenden
Falten, die man
Nordrand, darauf deuten
gerade noch beobachten kann.
Eine andere
Auffassung zeigen meine Profile: das Aussetzen entspricht im
Prinzip dem Ostrand, die Fortsetzung wurde unter dem Vorab
abgerissen
und verschleppt. Wenn nämlich der
Flysch über der Martinsmaad in direk¬
ter Verbindung steht mit den
autochthonen Schuppen, wie W. LEUPOLD
vermutet,
liche
so
bleibt kein großer Raum mehr
Fortsetzung
des
3. Der Glarner
In
übrig
für eine eventuelle öst¬
Taveyannazsandsteins.
Flysch
Gebiet gliedert sich der
Glarnerflysch in den, aus dachziege¬
lig aufeinandergeschobenen Falten und Schuppen
aufgebauten Blattengratflysch (LEUPOLD) und den aus E
darübergefahrenen S a r
donaflysch (LEUPOLD). Der erste hat südhelvetische, der zweite
penninische Abstammung und entspricht hier großen Teils den
von OBER¬
HOLZER unter der Bezeichnung
«Wildflysch» subsummierten Flyschkomplexen.
unserem
-
Am Panixerpaß liegen maximal 50—100
m
Glarnerflysch
Taveyannazsandstein. Wie R. TRÜMPY neige auch ich zur
unter dem Hausstock und
am
Taveyannazsandstein folgt,
D. Die
1.
Zusammenhang
In der
Einleitung
dem Vorab
24
Piz Fluaz der
ohne
über dem
Annahme,
Glarnerflysch
Einschaltung
von
daß
direkt über dem
Altdorfersandstein.
Vorab-Tschepp-Decke
mit dem Flimserstein. Nordrand der
Decke.
wurde
gezeigt, daß
liegende Malm-Kreideplatte
alle früheren
als
Geologen die unter
Fortsetzung des Flimsersteins
Zusammenhang in Frage gestellt,
geprüft wurde. Die fazielle Übereinstimmung
betrachteten. EUGEN WEBER hat diesen
weshalb dieser
von
als solche
(die
genteil
neuem
zwar
aber für eine
den
Zusammenhang
Trennung
beweist, deren Ge¬
nicht direkt
hinreichend
wäre)
wird im
stratigraphi-
(Unterkreide) gezeigt. Hier soll als weiterer Punkt für die Zu¬
des
sammengehörigkeit von Tschepp und Vorab zunächst der Verlauf
werden.
Decke
dieser
Nordrandes
besprochen
Wir beginnen im W. Die Kalkwände am Rinkenkopf und über der Jätzschen Teil
einem
alp stellen einen Erosionsrand dar, der im Detail immer wieder
Scherflächensystem folgt, das, W bis WSW gerichtet, schief aus der Wand
herausläuft. Die Darstellung in den Tafeln 3 und 4 geht von der Annahme
in der Nord- und Nordwestwand des Vorab
die
daß
aus,
Aufschiebungs-,
Bruch- und
gehörenden Streichrichtung
abzuwandeln als nötig ist,
Segnesweges
seits des
bzw.
sich
um
austretenden
der
in
Stauungserscheinungen
dazu¬
ungefähr gleich fortsetzen, ohne sich mehr
überzugehen, die beid¬
in die Verhältnisse
wieder beobachtet werden können.
unter dem Glarner Vorab erblickt
man
In der Wand
deutlich ein faltenweises Absinken
B.
der Kreide gegen N. Da östlich davon im Kessel der Martinsmaad (z.
Bruch¬
südfallenden
steil
einem
mit
Vorabdecke
unter dem Zwölfihorn) die
rand
an
den
den
Kreide
Flysch stößt, läßt
sich
flexurartigen Ansatz
annehmen, daß dieses Abbiegen der
zu
jener Bruchüberschiebung
hin¬
der Vorabdecke darstellt, auf die R. HELBLING schon mehrfach
Bruchrand
dieser
läuft
Flimserstein
hat. Vom Zwölfihorn zum
gewiesen
einer geraden
Linie
entlang, die
nur
wenig südlich
der
von
Ostrichtung
Stirne:
abweicht. Gleichzeitig verwandelt sich der Bruchrand in eine echte
vor¬
Martinsmaad
zur
am
erblickt
man
Abhang
Unter dem Laaxerstöckli
erst
einen kleinen Rest
nur
anlehnt,
am
von
Oberkreide, der sich
an
die Bruchfläche
bereits
Abhang zum hinteren Segnes sut hingegen erscheint
Kreidestirn, die vom Malm der Decke halb überfahren
komplette
Verrucanoüberschiebung hat hier den oberen Teil dieser zer¬
daß
rissenen Stirne bis auf den Malm abgeschliffen, woraus hervorgeht,
eine
wurde. Die
und Tertiär¬
erstens die im überfahrenen Teil noch erhaltenen Oberkreidedaß
schichten auf der Vorabdecke einst vorhanden waren, und zweitens,
bevor die alles ab¬
diese Decke ihre Stirne hier schon überfahren hatte,
hobelnde
Wirkung der Verrucanoüberschiebung eintrat.
Segnes s*ut wurden durch
OBERHOLZER (49) ausführlich darge¬
Die Verhältnisse beidseits des Bodens
M. BLUMENTHAL
(10) und
stellt. Der Talboden
von
decke,
J.
Segnes
von
sut läuft schief
darum erscheinen die beiden Seiten
nur
zur
Stirnlinie der Vorab¬
scheinbar nicht
zusammen¬
der
passend. In idealer Fortsetzung der bis hier beobachteten Umwandlung
Stirnform finden wir am Westhang des Flimsersteins eine fast geschlossene
Stirnfalte,
in deren Rücken der
einspießt (vgl.
aufgespaltene
Malm
nur
M. BLUMENTHAL, 10, Tafel 3, Fig. 3). So
noch schwach hin-
sprechen
auch die
25
Erscheinungen
am Nordrand der Decke für einen direkten
Zusammenhang
zwischen den Hochflächen des Flimsersteins und der
Alp Nagiens. Von den
zwei kleinen
Kreidegewölben,
die
am
Ostrand
von
Segnes
sut
aufgeschlos¬
sind, ist das nördliche nach den Beobachtungen von R. STAUB und
E. WEBER (mündl.
Mitteilung) von der Stirne abgesackt und das südliche
sen
gehört nach J. OBERHOLZER der Miruttaschuppe
Talseite
von
dem
braucht einen nicht
an. Daß auf der andern
letzteren kleinen Gewölbe nichts mehr zu sehen
ist,
zu verwundern.
Dagegen tritt dort innerhalb des unter
die Vorabdecke tauchenden Tertiärs ein schmaler
Malmspan auf, der sich
oben mit dem Lochseitenkalk unter den
Tschingelhörnern vereinigt. Er
wurde von E. WEBER gefunden und ist in der Karte
OBERHOLZERs noch
nicht enthalten. Jenseits der
—
weiter vorgeschoben
—
Verrucanokappe
der
Tschingelhörner
ähnliche Malmfetzen auf, und
an der Basis der helvetischen
so
treten
ist wohl die
Deutung als «Schubspäne
Hauptüberschie¬
bung», wie sie in der tektonischen Karte (90) gegeben ist, die beste.
Nachdem
der
Zusammenhang
zwischen Vorab und Flimserstein klar
geworden ist, kann mit Recht wieder
von
der
gesprochen werden.
2. West- und Südrand.
Vorab-Tscheppdecke
Überlegungen zur Entstehung
Panixerpaß.
der Querfalte
am
Am
Rinkenkopf richtet sich die Malmplatte auf bis zu senkrechter
Stellung, dergestalt, daß eine Art Schalenrand entsteht, der, in SSE-Rich¬
tung laufend, die Vorabdecke begrenzt. Das ist ein Teil der berühmten
«Querfalte». Die Vorabdecke, die
an
ihrem ganzen Nordrand keine älteren
Schichten als Quintnerkalk führt, besitzt
teten Schichten auch Schiltkalk und
daß die randliche
des Vorschubes
Wir
der Außenseite der
aufgerich¬
Dogger. Man muß daraus schließen,
an
Faltung auf keinen Fall nach, sondern vor oder während
erfolgte, durch welchen ihre Basis abgeschliffen wurde.
ersteigen über die Südflanke den Rinkenkopf und sind erstaunt über
Schrattenbildungen dieses Berges, die wir von unten so gar nicht
sehen konnten, weil alle
großen Spalten gleich Bergschründen quer zum
die wilden
Gefälle laufen und
tont. Auf der
nur
die feinere
Gipfelkuppe
fallen
trichtern auf, die geraden Linien
Oberflächengestaltung
uns
eine ganze Anzahl
die Fallinie be¬
von
Einbruchs¬
folgen, welche parallel verlaufen zu den
Erosionsspalten unter uns am Felshang. Von oben gesehen starren sie uns
wie lauter Messerschneiden
entgegen! Alle diese Linien streichen etwa
E—W, und wir sehen ihre Fortsetzung im Scherflächensystem, das
jenseits
der Gurgel an der
Gestaltung der Vorab-Nordwestwand teilhat. Jetzt wird
auch klar, daß die
Verwitterung in der Kreuzungsgegend dieser Zerstö¬
rungsflächen und der geschwächten Faltungszone den tiefen Schnitt der
«Gurgel» einfressen konnte. Dazu kommt noch die lockernde
Wirkung von
26
ungefähr parallel
steilen Brüchen, die,
zur
Querfalte ziehend, Rinnen
in
die Vorabwand zeichnen.
Rinkenkopf aus überblicken wir mühelos den schönen Schnitt
durch dieQuerfalte, den uns die Vorabwand bietet. Er ist im Längs¬
profil (Tafel 4) dargestellt. Am Einlenken der überfalteten Schichten in
die horizontale Lage der Hauptschubfläche können wir geradezu nachfüh¬
Vom
vor
gegenseitige Bewegung zwischen Vorabdecke und Verrucano
wurde rück¬
gegangen sein muß: nicht eine bestehende Querfalte
wie die
len,
sich
durchgeschnitten,
sichtslos
sondern ein
irgendwie
zustandegekommener
jene quer-
Deckenrand erlitt durch die schief darüberfahrende Schubmasse
faltenartige Deformation, die wir heute vor uns haben.
Die relative Bewegung zwischen Vorabdecke und Verrucano er¬
NE gerichtet. Wie läßt sich das erklären?
scheint in ihrem Endeffekt SW
Sicher ist der Verrucano nicht in Nordostrichtung gefahren. Dagegen würde
eine Nordbewegung des Verrucano, verbunden mit einer gleichzeitigen
—
Westbewegung der Vorabdecke, das gewünschte Resultat zeitigen. Nun ist
aber eine derartige Westbewegung der Vorab-Tscheppdecke darum ausge¬
schlossen, weil diese ostwärts in festem Zusammenhang steht mit dem
Calanda und keinerlei Zerrungs-, dagegen massenhaft Stauchungserschei¬
nungen
(Querfalte, Aufschiebungen
im
Malm, Überfaltungen in der Kreide)
Möglichkeit einer nachträglichen
ihrem Westflügel offensichtlich
Drehung
der
Depression liegend, um den Dreh¬
stattgefunden, wurde er doch als vor
Dies
punkt der Vättnerkulmination am weitesten nach N vorgeschoben.
erkennt man sehr schön in der tektonischen Karte (90), wenn man die dort
aufweist.
Untersuchen
getrennten Teile
der
gefunden, daß
reits
Vorabdecke
geführt:
wir
Tschepp-
die
eingeleitet
Faltung
an
und Vorabdecke
vereinigt.
Wir haben be¬
en place» der
endgültigen
werden wir zur folgenden Vorstellung
Depression
gerader Fortsetzung
«mise
der
vor
wurde. So
Bevor sie in die
Vorabdecke in
die
daher
Eine solche hat
der Decke!
hinein
vorgeschwenkt wurde, lag
der Calandadecken. Ihr
die
Südrand, der
hangenden Felsbergerdecke ver¬
stärker drangsaliert, er wurde gestaucht
bei Tamins noch durch eine Falte mit der
bunden ist, wurde gegen W immer
und
Aufschiebungsbrüchen zusammengestoßen. Schließlich riß
Teil von seiner Unterlage los, der Nordrand gestaltete sich
an
liche
Bruchüberschiebung,
Fortsetzung, die
dem
im E behielt
im W als
seine Faltenstirne. Ob die westliche
er
jedenfalls abgerissen
Zusammenhang löste, bleibe
der west¬
ist, zurückblieb, oder sich ganz
vorerst
dahingestellt.
Wir werden
aus
später
finden, die sich in diese Auffassung einfügen und es
wahrscheinlich erscheinen lassen, daß ein Teil des äußeren Westflügels (wie
noch mehr Tatsachen
J. OBERHOLZER schon
vermutete)
am
Griesstock
«gelandet»
ist.
Felsbergerdecke wurde erstmals von R. HELBLING (36)
sie als
als selbständige Einheit aufgefaßt. J. OBERHOLZER betrachtete
nach
Flims
über
sie
läßt
und
eine Falte im Kern der Vorab-Tscheppdecke
Die
27
W streichen. Die
Verlängerung
lich wird sie bald
verdeckt
über Flims ist sicher
problematisch.
Da alles
ist, bleibt die Frage offen, ob die
nicht mehr
richtig, weiter west¬
Bergsturz und Verrucano
Felsbergerdecke dort überhaupt
vom
ausgebildet ist, oder ob sie als Vorfalte zur Vorabdecke in deren
aufgebogenen Südwestrand und damit in die «Querfalte» hinein läuft.
3.
Erscheinungen auf dem Bücken der Vorabdecke. Bruchsysteme
Im Fenster
herrscht
der
Alp Ruschein
ist ihr Aufbau noch ganz be¬
der Querfalte und zwei
jüngeren Bruchsystemen, von denen
das eine W—E, das andere NW—SE streicht. Die
Faltung im Malm tritt
am deutlichsten zu Tage im Steilaufschluß des
Crap Saissa, wo brecciöse Zonen im Korallenkalk in schön
geschwungenem Bogen die Biegung
der Schichten anzeigen. Begeben wir uns aber hinauf
an den Südfuß von
P. 2835, so überblicken wir die
der
Kreideschichten und bemer¬
Wölbung
ken, daß der Schrattenkalk, der im Muldenkern sitzt, mehrere «Bäuche»
von
bildet. Unter der
Standort bis
zum
Überschiebungsfläche
finden wir sodann
sterbenden Gletscherchen
am
von
unserem
Südfuß des Vorab stets eine
ausgequetschte Verkehrtserie, die bald Malm, bald Kreidefetzen führt
sich deutlich sichtbar
Die W
aus
—
Scharen
E
von
der
Überfaltungsstelle
und
ableitet.
streichenden Bruchlinien setzen sich meistens
zahlreichen parallelen Scherflächen zusammen und be¬
von
günstigen besonders im Korallenkalk die Bildung von Steilstufen. Die
wichtigste dieser Linien verbindet die Sagenser Furka mit dem Crap Ner,
dessen Gipfel sie gespalten hat. Auf seiner andern Seite
quert sie den hin¬
tersten Kessel der Alp Ranasca und trennt den südlichen
Vorgipfel vom
Rotstock ab, worauf sie in den Stadschiefern der
Alp Meer verschwindet.
Jenseits der Sagenser Furka zeigt sich die
Fortsetzung am Südrand der
Alp von Sagens, sie folgt dem Laaxerbach (d.h. er folgt ihr!) und zielt
dann
auf die Südwand
ganze Reihe
des
Flimsersteins.
gleicher Bruchzonen,
Parallel dazu verlaufen eine
die sich teilweise in ihrer
lösen, weshalb sie im einzelnen nicht immer genau verfolgt
Am besten sieht
man
Wirkung
sie im Luftbild. In den Schiefern des Verrucano
liert sich meistens ihre
Spur, obwohl
ab¬
werden können.
ver¬
sie auch diesen durchreißen. Stets ist
der Nordteil
gehoben, doch höchstens um wenige Meter. Bei der Anwesen¬
Bruchscharen ergibt sich jeweilen ein
flexurartiges Abbiegen, so
besonders dem Laaxerbach entlang, wo die zusätzliche
Höhendifferenz
heit
von
bis 100
m beträgt. Dabei ist die Bruchzone
wahrscheinlich in eine alte Auf¬
schiebungsfläche hineingelaufen, da eine solche im Malmband anzutreffen
ist, das in ihrer Verlängerung westlich des Segnesbaches (= Flem) aus
den Bergsturzmassen herausschaut. Auch auf der
Kreidefläche der Alp
Sagens läßt sich dies beobachten, indem die Stirnen kleiner Über¬
schiebungsfalten rückläufig wieder tiefer gesetzt wurden. Der Sattel zwivon
28
Atlas
sehen
Grabenbruch
von
beobachtet
scheinung
Martinsloch, das
Zone
Segnes verdankt
Piz
und
5
ca.
man
Breite und 2
m
den
an
Tiefe.
Um
zur
Besprechung
der NW
—
SE
Gronda»), das bis
lange Strecke
von
Fops (
Bruch,
Die Kreidefläche
große
von
von
mit
zu
Ruschein. Vom Sattel
Schnee erfüllt ist;
es
m
tiefer
Bündnerbergfirn
und
Wirkung
zwischen
heraus¬
zusammen
streichenden Brüche
der den Ostteil
Weiter unten verschwindet die
dem
Oberstaffel) hinab läuft ein Tobel («Val
in den Herbst hinein
einem
bach zeigt eine
=
Flyschzunge
Ranasca wird
kommen, kehren wir zurück auf die Alp
2756 gegen die Hütten
'über
eines Bruches mit der weichen
einer in den Lochseitenkalk hinaufziehenden
gewittert ist. Der Längsbruch auf Alp
der Kalkhornschuppe beschrieben.
einem
Eine ähnliche Er¬
Tschingelhörnern
Schnittpunkt
am
m
Entstehung
seine
Zahl tiefer SE
um
rund 10
folgt auf
gesetzt
hat.
des Bruches.
Laaxer-
gerichteter Canons, sie folgen alle
Linie her¬
Bruchzonen, springen zuweilen aus der vorgezeichneten
erreichen.
neue
eine
und irren suchend hin und her, bis sie wieder
diesen
aus
wer¬
überhaupt keine Schichtverstellung wahrgenommen
nur schwer zu über¬
vom
Graben
Unkundigen
dieser
den. Die große, wegen
Meistens kann
Bruch zwei¬
besonders markanten
querende Alpfläche wird durch einen
bei den Alphütten St. Martin
geteilt. Auch ihm folgt ein Bach, der
Karte (90)
Butterfaß dreht. Alle diese Brüche sind in der geologischen
getragen.
Über das
stimmtes
gegenseitige
Bruchsysteme kann
Alter der beiden
gesagt werden. Jedenfalls
sind sie
jünger
das
ein¬
nichts Be¬
als die Glarnerüber-
gleich alt. Möglicherweise sind die
schiebung
O. AMPFERER (3) auf eine Sen¬
nach
Sie
gehen
Längsbrüche etwas älter.
den Ergebnissen der Tertiärkung des südlichen Gebietes zurück, nach
R. STAUB, 61). Da¬
forschung aber auf eine Hebung des Aarmassivs (vgl.
und
untereinander
etwa
Schwächezonen
bei läßt sich manchmal beobachten, daß sie präexistente
zu ihrer Anlage
Deckenrand
N)
den
(im
oder
wie Aufschiebungsflächen,
gewählt haben.
E. Die
Schuppen
1.
der
Alp
Allgemeines
Unter diesem Titel fasse ich die ganze
westlich der Querfalte
Ranasca
Schuppenseme
zusammen, die
die Vorabdecke ersetzt. Über den autochthonen
Schuppen liegen von oben nach unten:
(Perm + Trias)
Martinschuppe
Kreuzeckschuppe (Trias + Dogger + Argovien)
Kalkhornschuppe (Malm + wenig Unterkreide)
Nauscha-Zone
(Kreide + Tertiär).
29
Jedes einzelne Glied dieser Serie
zeigt aufrechte Schichtlage, sodaß die
Gesamtheit keinen verkehrten Schenkel bilden kann. Diese
Lageverhält¬
nisse können nur dadurch
hervorgegangen sein, daß irgendwo südlich da¬
von (aus faziellen Gründen nicht sehr
weit) die einzelnen Glieder aus einer
normalen
Schichtreihe
geschleppt und am
Reihenfolge liegen
blieben.
Kreide auf, das noch
wärts
die
verfolgen.
oben her sukzessive
von
Rande der
Dabei fällt das
größer wird,
Mit
J.
wenn
große Manko
wir das
OBERHOLZER
Griesstockdecke,
Der fazielle
abgeschürft, nordwärts
(nachmaligen) Vorabdecke in verkehrter
Malm und
Schuppengebäude
erinnern
wir
die fehlenden Gesteine
wo
an
uns
zu
west¬
wieder
an
finden sind.
Vergleich ergibt, daß diese eher südlicher als die Vorab¬
dort, wo auch unsere Schuppenzone ihren
decke beheimatet ist, also etwa
Ursprung
haben muß.
2. Die Nauscha-Zone
Darunter
schuppe.
verstehen wir die Quetschzone an der Basis der
KalkhornSie läßt sich einwandfrei parallelisieren mit der
genau gleich auf¬
gebauten Quetschzone unter dem Gipfel des Crap Surscheins, die R.TRÜMPY
(73) nach der Val nauscha benannt hat. «Nauscha» ist romanisch und heißt
zu
deutsch «wüst», «bös». Wenn wir sie daher als «wüste
Zone»
so
haben wir schon ihre
Haupteigenschaft angeführt.
Die
die
Kalkhornschuppe,
Surscheins
wo
nur
von
ihrer Wurzel
abgerissen ist, hat am Crap
hinterlassen, am Panixerpaß jedoch,
noch eine zweite besondere Zone, die als
noch die Quetschzone
sie gut erhalten ist,
zeigt
sich
dünnes Band sich eng an die
daher zwei Quetschzonen
Kalkhornschuppe anschmiegt.
unterscheiden,
lende, und
eine
obere,
am
einer intensiven
m
mächtig und setzt
Verknetung von
Verschuppung
gend Seewerkalk, Bürgenschichten, Stadschiefern und,
wo
aus
sie überschoben
und
werden, auch Taveyannazsandstein
von
waren
bis
sich
zu¬
vorwie¬
der Stelle an,
und Glarner
(Fig. 1).
Die
Wir müssen
Surscheins feh¬
eine untere.
Der obere Teil der Zone ist höchstens 5
sammen
bezeichnen,
Flysch
Bürgenschichten beim «Hexenseeli» (östlich
Panixerpaßhöhe)
schon A. ESCHER bekannt. J. OBERHOLZER
gibt solche von dort
den Südfuß des Kalkhorns in der Karte stets
unter Seewerkalk an,
aber, daß sie z. T. mit dem liegenden Wildflysch verknetet seien.
Im Profil zeichnet er ob
Alp Meer Drusbergschichten im Kontakt mit dem
an
schreibt
Malm und in
gleicher Lage
Weg
bei den
Meerköpfen (
Tgaus dil Mer,
genannt) Seewerkalk. Nun gelang es mir, diese Zone
fast lückenlos längs der
gesamten Basis der Kalkhornschuppe nachzuweisen,
wobei sich zeigte, daß 9ie auch deren
Verschuppung mitmacht. Sie muß
daher schon vor der
Verschuppung an ihre Basis gelangt sein.
Im südlichen Abschnitt, besonders unter der
Kreuzecke, finden sich
in der Karte «Draus»
30
am
=
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co
ob
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der
an
B:
der
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der
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1.
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klakreweeS
ep uhcsnrohklaKklakreweeS
auch dunkle Gaultfetzen
eingeknetet,
kalk das älteste Gestein
sein;
zu
Gestein ist nämlich sicher
zur
im nördlichen Teil scheint der Seewer¬
das
«gaultartige», quarzitische, dunkle
Hauptsache aus Bürgenschichten hervor¬
gegangen, da sich zuweilen noch erkennbare Assilinen oder Nummuliten
darin finden lassen. Stellenweise ist die Metamorphose so weit
fortge¬
schritten, daß die Grünsande
in ein unreines
Quarzband übergehen.
Auffallend ist die zunehmende
Verschieferung gegen S. Sie entspricht
Kreuzeckschuppe in der gleichen Richtung. Unter
ganz dem Auskeilen der
den
Meerköpfen
fand ich die letzten Assilinen in hell
Südwestlich Kreuzecke tritt unter 15
stein
gelbbraunen Schiefern.
Malm 0,5—1
m gaultartiger Sand¬
hervor, grau-braun, löchrig anwitternd, schlecht aufgeschlossen, da¬
runter
0,5
dünnplattiger
m
Seewerkalk und 0,3
bräunliche Schiefer,
Bürgenschichten.
m hohes Wändchen
von
dichtem, blaugrauem seewerartigem Kalk; stellenweise dünnplattig, in den Schichtflächen regelmäßig leicht serizitisierte Tonhäute führend
m
wahrscheinlich
m
Darunter folgt ein 14
und hell anwitternd. Das Ganze täuscht ein 30
Weiter südlich sind
noch
nur
kalkige
und
m
hohes Malmband
vor.
mergelige, bald graue, bald braune
Schiefer
stellen
aufgeschlossen, wo ich nur mit Mühe und ohne Sicherheit fest¬
konnte, ob sie von Stadschiefern, Bürgen- oder Seewerschichten
abstammen.
In der Karte
derzugeben.
einer
unmöglich,
war es
die
bestimmten Schichtserie kann
überhaupt
Quetschzone
in diesem Gebiet wie¬
Sie wurde durch einen Seewerkalkstreifen
nicht
gesprochen
Die Nauscha-Zone
im
bei
der
dargestellt. Von
vorliegenden Verknetung
werden.
Sinn, d. h. den unteren Teil der
Paßweg zwischen den Meerköpfen (Draus)
und Camona. Sie zieht sich hinauf bis zum Südrand der
Taveyannazsandsteintafel, von der sie aufgehalten und zusammengestaut wurde. Im S keilt
Quetschzone,
treffen wir
engeren
am
sie aus, sodaß sich hier eine
Längserstreckung
maximalen
100
Mächtigkeit
von
nur
ca.
1 km bei einer
ergibt.
Südlich von Camona (= «Unterkunft», Schäferhütte unter
überhängen¬
dem Fels) mußte der Paßweg beim
«Crap tagliau» (= geschnittener Fels)
in die Köpfe des Seewerkalkes gehauen werden. Darüber
legen sich nor¬
mal die
masse
von
Bürgenschichten
bis
zur
Basis der
m
und die Stadschiefer. Dann aber
Kalkhornschuppe
die
folgt
als Füll¬
Nauscha-Zone,
eingeknetet, Fetzen von un¬
Beim Hinaufsteigen erkennen wir,
wo, in Seewer¬
schichten und vielleicht auch Stadschiefern
terer und mittlerer Kreide schwimmen.
daß Kieselkalkeinschlüsse weit vorwiegen; sie sind außer den 2
m Gault
unten im Hang auch die einzigen sicher zu erkennenden. Ihre
Ausbildung
ist
gleich wie jene der Kreide auf Alp Ranasca (Kalkhornschuppe). Der
genannte Gaultstreifen wird unterlagert von ca. 1 m eines hellen, marmorisierten Kalkes, wahrscheinlich Schrattenkalk. Etwas weiter
oben finden
sich
32
einige hellgrau anwitternde, kleinere Kalkbollen. Ihre Oberfläche
ist
blaugrau und etwas glitzernd durch
Organismen trümmerchen: es könnte Öhrlikalk sein.
Zu oberst folgen über braungrauen Kieselkalken (z. T. mit Echinodermenbreccie) noch einmal hellere, etwas gröber spätige Kalke der unteren
Kreide. Den südlichsten Unterkreidefetzen fand ich unterhalb des Weges
bei den Meerköpfen (Kieselkalk).
Nahe vor den aufgestellten Platten des Taveyannazsandsteines begeg¬
nen wir dem nördlichsten und zugleich größten Kreidefetzen. Er läßt sich
auf fast 200 m Längserstreckung verfolgen, liegt über vielen kleineren,
rauh
von
kleinen Körnchen, der Bruch
feine, lose
zerstreute
rundlichen Unterkreidebollen und stößt nahe
heran. Seine
Mächtigkeit beträgt
kalk und erinnert oben
rührt
er
an
er
an
die obere
besteht
aus
Quetschzone
typischem
Kiesel¬
Kalkhornschuppe be¬
Beweisführung für deren
Drusbergschichten.
Die
aber nicht, womit J. OBERHOLZERs
verkehrte
Lage entkräftet wird.
3. Die
Kalkhornschuppe
Sie wurde benannt nach dem
dessen
bis 5 m,
Gipfel
kühnen,
wenn
sie ihr nördliches Ende findet.
auch kleinen Kai Shorn, in
Streng genommen müßten
wir von den Kalkhornschuppen sprechen, denn dieser tektonische Kom¬
plex erweist sich als eine Folge mehr oder weniger aufeinandergeschobener
Malmschuppen. Der Einfachheit halber, und weil die Teilschuppen unzwei¬
felhaft zusammengehören, benützen wir die Einzahl.
Die Kalkhornschuppe stellt im wesentlichen das Malmglied der Ranascaschuppen dar; sie ist von ihrer Wurzel abgerissen.
Wir steigen von Panix aus das Alpsträßchen hinan. Beim «Grep Stefan»,
wo der Weg den südlichen der beiden Ranascabäche überbrückt, finden
wir noch nichts von der Kalkhornschuppe: der Dogger der Kreuzeckschuppe
steht in direktem Kontakt mit den Stadschiefern der
schuppe.
den
Bei 1580
wenig
m
liegenden Tgietschen-
wendet sich das Sträßchen wieder
südwärts, wir wür¬
gleichen Kontakt begegnen.
der eisernen Brücke (1580 m)
oberhalb der Kehre noch einmal dem
Aber wir wollen den
überqueren
Alpweg
verlassen. Bei
wir den nördlichen Ranascabach und
steigen
nun, dem «Tou¬
direkt gegen die Kreuzecke hinauf. Da treffen wir im
ristenweg» folgend,
Wald (auf ca. 1750 m)
durch
unvermutet auf ein
ermöglicht wurde, daß sich
eine harte
Malmplatte
Sie
zur
gehört
der
von
für, daß Malm und
Bildung da¬
dessen
zwischen die Stadschiefer und den
wenigen
Metern
Kalkhornschuppe und
Kreuzeckschuppe.
Felsbändchen,
ist bedeckt
Ein NW streichendes
vom
Dolomit und
da¬
Dolomit nie weit über die weichen Schiefer hinaus¬
heute der ganze Wald darunter erfüllt ist. Der stark
3
Dogger
Scherflächensystem sorgt
wittern, sondern immer wieder in großen Blöcken abstürzen,
hier vermutlich
Dogger
Mächtigkeit eingeschaltet hat.
Quintner kalk
—
steigt
nun
von
ausgewalzte
als maximal 20
m
denen
Malm
—
mächtige
33
Platte unter den
Meerköpfen (westlich Kreuzecke) nordwärts an, immer
unterlagert von der Nauscha-Zone und an scharfem Kontakt überdacht von
Dolomit, bis er oberhalb des Paßweges von einem Längsbruch
getrof¬
fen wird, der die nördliche
Fortsetzung um 70 m relativ gehoben hat.
Dieser
Längsbruch,
den wir den «Ranascabruch»
und den schon A. ROTHPLETZ kannte
nennen
wollen,
(54), zeigt die Eigentümlichkeit,
daß ein einfaches Heben des Südteiles die beiden Hälften
nicht zur Über¬
einstimmung bringt. Dies gelingt erst, wenn wir den Südteil um ca. 500 m
nach E versetzt denken, wobei sich die scheinbare
des
Sprunghöhe
Axialgefälles gerade etwa ausgleicht. Daraus ergibt sich, daß
Längsbruch der Südteil annähernd horizontal relativ nach
infolge
an
W
wurde. Eine genau
p.
29)
am
Über
gleiche Verschiebung hat nach J. OBERHOLZER (49,
großen Längsbruch auf dem Flimserstein stattgefunden.
dem Ranascabruch
setzt
mächtiger Korallenkalk fort, oben
Bis dahin
diesem
bewegt
war nur
sich der Kalkhorn-Malm als bis 40
von
der westliche Ausbiß der
jetzt
Kalkhornschuppe aufgeschlos¬
ist auf der Südostseite des Rotstockes auch ihr Rücken
auf
Flächen' entblößt. Über dem Zementstein stellt sich der
im
sen,
schen Teil beschriebene Unterkreidefetzen ein.
auf, mächtiger und steiler werdend,
m
Zementsteinschichten überlagert.
große
stratigraphi-
Er
steigt nordwestwärts
und tritt schließlich in direkten Kon¬
takt mit dem überschobenen Verrucano.
Auf
Kreide
der Westseite des kaum 150
verschwunden, Korallenkalk
Überschiebung
Kreidefetzen
gleiche Alter
hervor.
der
breiten Verrucanorückens ist die
und Zementstein
Dagegen erscheinen
Nauscha-Zone,
wie in den
m
wobei die
unter
treten
unter
der
diesem Malm
die
gleiche Ausbildung
und
das
größeren Kreide vorkommen östlich des Verrucano¬
rückens auffallen.
Die
der
nächstfolgende Malmschuppe
«Platta alva»)
mit unterem
setzt nördlich
der
Kreideplatte (bei
Quintnerkalk ein, bedeckt
von
oberem
Quintnerkalk und einer stark zermürbten Zone, die
dunkelgraue Hand¬
stücke liefert, fast kreideartig, und die ich als
tektonisierte Malmbreccie
deutete. Ein
Überlagern
der
Kreideschuppe
durch
diese Quintnerkalk-
man nirgends
schuppe
beobachten, man sieht aber, wie die Kreide
andeutungsweise stirnartig daruntertaucht. Auf der Westseite des Rot¬
kann
stockrückens
sind die beiden
Schuppen stark ausgewalzt und mehr an¬
geschoben. Nördlich der Platta alva verläuft ein
zeigt bei geringerer Schichtverstellung eine ähnliche Wir¬
einander als aufeinander
Längsbruch; er
kung wie der Ranascabruch.
des «Kälberlochs»
Die hellen
Malmplatten,
die den
Hintergrund
(so heißt die Mulde nördlich des Ranascabruches) bil¬
den, gehören ebenfalls zur Quintnerkalkschuppe. Sie sind östlich des Ba¬
ches, der durch die Mitte des Talkessels hinausfließt, von den Schichten
der Kreuzeckschuppe bedeckt. Zwischen Rotstock
und Crap Ner treten sie
diskordant auf zackiger, mehr und
weniger steil nordöstlich einfallender
«
34
Fläche mit der
beschrieben
Martinschuppe
wird.
Schubmasse des
Dann
in
Berührung, welche Erscheinung später
verschwindet
Rotstock-Vorabgrates.
höhe, ist die Kalkhornschuppe wieder
sich eine
so
tiefe
zwei Stellen
an
Verschuppung
im
Malm
dieser
vom
Verrucano entblößt. Dort
Malm, daß
die Gesteine der
die verschrattete Oberfläche
an
westlich und nahe nordöstlich der
Glarner-
der
unter
Jenseits, zwischen Rotstock und Pa߬
zeigt
Quetschzone
treten, nämlich nahe süd¬
Kantonsgrenze.
Bereits im
Flysch steckt
südlich der Paßhöhe noch eine kleine
wenig
einst über der Paßhöhe
Malmplatte, der Rest einer
gelegenen Malmscholle. Südlich über dem Hexen-
seeli besteht die dort 80
m
ren
und
dem
mächtige Kalkhornschuppe aus typischem unte¬
darüberliegendem oberen Quintnerkalk. Sie schwingt sich in run¬
Bogen hinab
senkrecht
gestellt
an
das Ostufer des Seelis und setzt sich
und gegen NNW streichend
—
hornschuppe,
aufgebogenen
Gegenstück, indem
worden ist. Sie bildet ihr
sondern nach unten
schuppen,
gebogen
senkrecht im
nun
kopfes angeschmiegt.
gebliebenen Malmscholle
Verschuppung
Folge
steckend,
Flysch
Der Sernifit auf dem
Er
liegt
glatten
und
zeigt,
mehr
Gipfel
der Westwand des Rinken-
Flächen
des Kalkhorns
gebildeten Rinne,
Kalkhorns
von
Gipfel
läuft.
der letzten erhalten
aus
daß der abgebogene Rand der nach
Tiefgang aufweist als die Vorabdecke.
gehört zur Martinschuppe.
(Quintnerkalk) in einer von
mit scharfem Kontakt auf dem Malm
schief durch den
oben,
davon finden wir alle Teil¬
wurde. Als
Schuppe nicht
gepreßt
der Rand nicht nach
Das Kalkhorn selber besteht
ihm benannten
der Kalk¬
Rand der Vorabdecke
den
an
nunmehr
ins Kalkhorn hinaus fort.
In diesem letzten Stück finden wir die intensivste
die hier
—
die in der
Dagegen
J. OBERHOLZ ER
Richtung
existiert die
der
am
Querfalte
etwas
Südvorgipfel
des
angegebene
Verrucanokappe
ARN. ESCHER (19, Sept. 1865)
zweite
nicht.
An ihrer Stelle befinden sich die schon
bekannten
Flyschsandsteine,
welche die
Trennung
vom
Rinkenkopf
ein¬
deutig festlegen.
In der
Kalkhornschuppe
die aufrechte
Lagerung
selber kann also
an
mindestens zwei Stellen
der Schichten erkannt werden: im
östlich der Paßhöhe und im
kreidetragenden
ecke. Im S keilt sie im Gebiet der Ranascabäche aus, sie ist
durch
der
abgerissen. Abgesehen
Zerlegung
aus einer zusammenhängenden Malmplatte, bis
von
—
an
die
setzt sich
fort.
Die
Verrucanoüberschiebung gerät.
Quintnerkalk
Korallenkalk oberhalb Kreuz¬
sie
von
der Wurzel
Längsbrüche
besteht sie
nordwärts
aufsteigend
—
Dort dünnt sie zunächst
aus
und
dann, in verschuppte Schollen verschiedener Mächtigkeit zerlegt,
Zusammengehörigkeit
ausgebildete
Basis
Schollen
wird
durch
ihre
gleich
(Quetschzone) festgelegt.
4. Die
Kreuzeckschuppe
Sie wurde benannt nach der
geschlossen
dieser
Kreuzecke,
ist. Wir haben bereits
gesehen,
in deren
Umgebung
sie auf'
daß sie oberhalb Panix direkt
35
Tgietschenschuppe aufliegt, und daß sich erst beim
«Touristenweg» die Kalkhornschuppe dazwischen schiebt. Alle fallen süd¬
wärts ein und zeigen ein Axialgefälle gegen E. Am Ausgang der Panixeralp
auf der autochthonen
treffen wir im steilen
aufgeschlossene
Serie
verschuppt ist,
etwas
Plauscharuner
Wald
Trias, Dogger und
von
auf eine
mangelhaft
Malm, die zwar
unterstem
im wesentlichen aber doch
nur
eine einfache Schicht¬
folge
aufweist. An der Basis haften noch Fetzen älteren Gesteins, dessen
(vgl. Stratigraphie, Trias). Den schön¬
Kreuzeckschuppe gewinnt man auf der an¬
Alter nicht bestimmt werden kann
sten Einblick in den Bau der
Talseite,
deren
beim
Grep
Stefan,
wo
das
Wasser
des
südlichen
Ranascabaches sie in ihrer ganzen
Mächtigkeit aufgeschlossen hat. Man
der Tgietschenschuppe in stark ver¬
knetetem Zustande ca. 3—5 m Dogger, gegen 40 m stark metamorphe Schilt¬
schichten und ca. 4 m Malm. Darüber folgt der Verrucano. Die Verschuppung von Dogger und Schiltschichten zeigt sich auch daran, daß am Rand
des gleichmäßig ansteigenden Sträßchens diese beiden Gesteine abwech¬
selnd hervortreten. Beim Val de carschun (1540 m) schauen unweit über
dem Weg die ersten Dolomitbrocken aus dem Waldboden hervor. Sie liegen
findet dort über den Stadschiefern
direkt über Stadschiefern und können sehr
dort
nirgends
Dolomit
wieder, verschuppt
sehen.
zu
mit dem
Erst
Dogger,
gut anstehend sein. Sonst ist
beim
Touristenweg
doch mit ebener Fläche
erscheint
er
dem Malm
nun
der
Kalkhornschuppe aufliegend. Als konstante Platte von zunehmender
Mächtigkeit (bis 50 m) zieht er nordwärts in die Meerköpfe, wo er beim
Ranascabruch endet. Der
lich der Kreuzecke
Federnelken reich
Furka
die
Dogger ist weniger aufgeschlossen, er bildet west¬
«spunda melna» (gelbe Halde), eine mit zarten
bestandene, schöne Weide.
herunterfließt,
stürzt über ein
band. Dieses
zeigt
Fortsetzung
der Trias in den
Der
Bach, der
markantes,
den Lauf des Ranascabruches
70
m
von
der Sether-
hohes Rötidolomit-
und stellt die
ehemalige
Meerköpfen (= Draus) dar. Die Mächtigkeit
des Dolomites beträgt jedoch sicher weniger als 70 m, da der Bruch hier in
eine Flexur übergeht. Wenig östlich davon sieht man nämlich, wie Dogger
und Schiltschichten in schön
hohe Band hinabziehen.
an
geschwungenem Bogen über das bereits weniger
verschuppt; an
Sie erweisen sich wiederum als
der Grenze
Dogger-Schiit bemerkt man zudem eine Faltenbildung parallel
großen Querfalte. Im oberen Teil der Schiltschichten finden sich zwei
Lagen von Dolomitbollen eingewalzt, zu denen auch der von J. OBERzur
HOLZER kartierte kleine
Triasspan (auf
folgt eine schmächtige Quintnerkalkplatte,
Dolomitfetzen
derum
2110
ca.
m)
gehört.
auf deren Rücken
Darüber
man
wie¬
verschlirpten
begegnet.
steigen nordwärts die Alpweiden hinan und finden bei 2210 m des Rätsels
Lösung: Ein dunkles Felsbändchen erhebt sich über dem spärlich bewach¬
senen
ein
36
Kalkboden und darunter taucht ein
(Fig. 3).
Wir befinden
uns
am
Wo kommen sie her? Wir
Dolomitspan steil ostsüdöstlich
Kreuzeckschuppe mit der
Kontakt der
Wo Dolomit und Malm
Martinschuppe.
aneinanderstoßen, sind beide
mar-
hellgrau gestreifte Grenzzone, jedoch
dem Sernifit der Martinschuppe und
darf nicht in Zusammenhang gebracht werden mit dem viel mächtigeren
Dolomit an der Basis der Kreuzeckschuppe. Dagegen können die Dolomit¬
fetzen in deren Schiltschichten als Schürflinge von der Martinschuppe ab¬
morisiert,
man
und
gelb
erkennt eine
keine Verknetung. Der Dolomit
folgt
Schiltschichten
gerissen worden sein in einem Moment, wo dieselbe die
überfuhr, bevor noch die heutige Verschuppung entstanden
Wir gehen dem von
Martinschuppe entlang
(2280 m).
stens
—
Damit ist die
vollkommen
weiter im S
die
bemerken, daß
und
bis wir sie
hornschuppe nähern,
und
ausgekeilt,
zurückgeblieben
Martinschuppe fehlt,
über der
am
uns
immer mehr der Kalk-
—
zwar
an
der Erdoberfläche
wenig¬
so, daß ihre tieferen Schichten
sind als die höheren. Unter dem Rotstock,
wo
Hauptüberschiebung die gleiche Wirkung
Lagebeziehung halten wir fest, daß die Kreuz¬
hat die
Kalkhornschuppe liegt
Ihr Verhalten
tinschuppe einfällt.
wir
Südwestfuß des Crap Ner erreichen
Kreuzeckschuppe
erzielt. Als einzige sichtbare
eckschuppe
war.
mehreren Einbruchstrichtern markierten Rand der
und wie diese unter die Mar¬
der Vorabdecke soll
gegenüber
später
diskutiert werden.
5. Die
Sie
ist
das
Martinschuppe
tektonisch höchste und
Ranascaschuppen.
stratigraphisch
älteste Glied der
Benannt wurde sie nach der Crena Martin, unter
prächtig aufgeschlossen ist: im NW am
Hexenseeli im Querschnitt (vgl. 49, Tafel 25, Fig. 2), im SE
Crap Ner, aber flächenhaft. Sie liegt als langgezogener Keil
der sie durchzieht und zweimal
Absturz
am
zum
Fuße des
in der Rinne zwischen dem
abwärtsgebogenen
aufgefalteten
Schichten der
Rand der Vorabdecke
Ranascaschuppen (vgl. Fig. 4).
und
den
Dabei ist
denn der Rötidolomit,
sagen, ob sie aufrecht oder verkehrt liegt,
der ihrem Sernifitkern anliegt, umgibt diesen fast vollkommen.
schwer
zu
Zwischen Crena Martin und
Crap
Ner fällt
Dolomitfläche auf. Hier hat die Erosion
hinabgegriffen
und den Rücken der
von
weitem die tafelebene
Hauptschubfläche
gerade
Martinschuppe prachtvoll entblößt.
bis auf die
Im hintersten Teil des kleinen Karkessels tritt noch der verkehrte Malm
der Vorabdecke
liche
deren
das
an
den
Tag,
sein Kontakt mit dem Dolomit
zeigt eindrück¬
Verknetungserscheinungen (vgl. Trias, «Malmtransgression»), in
Nähe man einem interessanten Fluoritvorkommen begegnet,
zufolge
seiner
Lage
überschobenen Verrucano
der
Vorabdecke, der Martinschuppe oder dem
angehören
kann. Am wahrscheinlichsten scheint
das Letztere.
Wenn wir dem
den wir eine ganze
Südwesthang der Martinschuppe entlang gehen, so fin¬
Reihe von Versickerungstrichtern. Neben den erwähn37
Fig
2
Kontakt der
mit dem
Martinschuppe
Malm der
Kalkhornschuppe
Dohne auf Alp Ranasca
NNW-SSE
»
Legende
Malm
Dolomit
Sernifit
Fig. 3
Kontakt der Martinschuppe
dem Malm der
Plaun mulin (Alp
38
mit
Kreuzeckschuppe
Ranasca)
W-E
(nach Photo gezeichnet)
ten
am
Kontakt mit der
Kalkhornschuppe
unsere
Verknetung
darin die herrliche
2
Fig.
abgebildeten
Kreuzeckschuppe, erwecken jene am Rande der
ganz besondere Aufmerksamkeit, können wir doch
in der Grenzzone beobachten.
Doline fällt im unteren Teil eine
glatte,
entstandene Schubfläche auf. J. OBERHOLZER beschreibt
Dogger, ich fand aber
auch
man
von
später
dieser Stelle
vom kleinen Malmaufschluß, den
kartierte, fand ich nichts. Dagegen
keinen. Auch
J. OBERHOLZER südlich des
sieht
In der in
offenbar
Crap
Ner
deutlich beim Triasfleck südöstlich des
Crap
Ner eine dünne
Dolomitlamelle, die der Hauptschubfläche folgt. Dasselbe beobachtete ich
nördlich unter P. 2736,
wo
der verkehrte Malm über die Kreide
greift.
Bei¬
leicht verstehen.
Martinschuppe
grobklastische Sernifit in die Tiefe taucht, zeigt er eine durch
ehemaliges Eis schön rundgeschliffene Oberfläche, kleine Bächlein fließen
des läßt sich als Triasfetzen der
Bevor der
über seinen Rücken und verschwinden in den Dolinen. Dort macht sdch
auffallend ebenflächige Begrenzung der
eine
Zuweilen ändert sie
an
Martinschuppe
wenig,
einem Knick ihr Streichen ein
bemerkbar.
im Ganzen
nicht unwesent¬
gegen E ein: Man erkennt darin eine ältere,
eine
die
Bedeutung be¬
untergeordnete
später
Überschiebungsfläche,
fällt sie
liche
ca.
kam und
von neuem
verbogen
wurde. Wir erinnern
uns
an
die erwähnten
Kreuzeckschuppe
Sernifitüberschiebung
Triasfetzen in den Schiltschichten und auf dem Malm der
und
zur
unschwer
gelangen
Anlage
so
ersten
Vorstellung, daß
die
Ranascaschuppen gehörte, die Knickung der Schub¬
spätere Bildung der Querfalte zurückgeht, welche be¬
der
fläche aber auf die
reits das
zur
fertige Schuppengebäude vorfand
6.
und
es
als Ganzes deformierte.
Zusammenfassung
Aus den beschriebenen Verhältnissen
geht eindeutig hervor, daß
der
darstellt. Ins¬
Schuppenbau der Alp Ranasca keine verkehrte Schichtfolge
Mittelschenkel
gehört auch die Kalkhornschuppe keinem
besondere
an, denn:
1. die Kreide der Nauscha-Zone
tem Kontakt mit der
2.
an
liegt
nicht in
primärem verkehr¬
Kalkhornschuppe;
einigen Stellen fand sich nachweisbar aufrechte Lagerung der
Kalkhornschuppe;
darüberliegenden älteren Gesteine der Kreuzeckschuppe
also darüberzeigen trotz ihrer Verschuppung aufrechte Schichtfolge, sind
geschoben;
4. eine
(durch Schutt bedeckte) ev. vorhandene Verkehrtserie zwi¬
schen Martinschuppe und Kalkhornschuppe könnte nicht einen di¬
rekten Zusammenhang beweisen, da sich auf Alp Ranasca die Kreuzeck¬
3. die
schuppe dazwischen schiebt;
5. die Vorabdecke zeigt
keinen verkehrten Schenkel. Wie sollte ein
39
solcher auf der anderen Seite der
Querfalte plötzlich
so
weit nach S zurück¬
reichend auftreten? Die
Kalkhornschuppe könnte höchstens die normale
Fortsetzung der Vorabdecke bedeuten, allein, es ist nirgends ein
Zusammenhang aufgeschlossen, und die an den Tag tretenden Verhältnisse
sprechen dagegen.
Damit ist die Frage nach dem Wesen der
Kalkhornschuppe so¬
weit gelöst, daß sie weder den verkehrten Schenkel der
Mürtschendecke,.
noch denjenigen der Vorabdecke darstellen
kann, sondern vielmehr eine
von der Wurzel abgerissene
Malmschuppe ist, die jüngere Gesteine über¬
westliche
fuhr und
lage
älteren überschoben wurde, die vielleicht einst ihre Unter¬
Von der Basis der vorrückenden Glarnerschubmasse
von
waren.
erfaßt,
wurde sie
lochseitenkalkartig verschuppt, an ihrem heutigen Ostrand ge¬
gen die Vorabdecke gepreßt und dort in Tauchstellung gedreht zur Bildung
der Querfalte. Nach J. OBERHOLZER stellt die
Martinschuppe den
aufgestülpten Kern der Vorabdecke dar. Diese Annahme kann nicht ohne
weiteres
von
der Hand gewiesen werden, läßt sich doch leicht zwischen den
beiden Einheiten ein
stratigraphischer Kontakt vermuten (vgl. Fig. 4, [D]).
Sie erscheint indessen mechanisch etwas
unwahrscheinlich; ferner müßte
bei ihrer
Richtigkeit der Sernifit
nicht nach oben
schuppe
aus
der
am
weist vielmehr auf eine
richtet war, nicht
von
Kalkhorn doch eher nach unten und
Querfalte ziehen. Die ganze Form der Martin¬
ihr weg.
Bewegung,
—
Auch
Vorabdecke verbunden sein sollte, die
die gegen die Vorabdecke
ge¬
die Martinschuppe mit der
wenn
Kreuzeckschuppe ist es jedenfalls nicht.
7. Parallelisation
Die
des
Verbindung zwischen
Crap Surscheins und
Strecken hin und wieder
daran
zu
zweifeln;
R. TRÜMPY
sehr
(72)
der
von
Kreuzeckschuppe
mit der
Klippe
auf nur kurze
Dartgas
Schutt bedeckt, doch besteht kein Grund,
dem Piz
da
ist
sie wurde schon
von
der
längst erkannt. Die Beschreibung, die
Dolomitplatte des Crap Surscheins gibt, paßt
gut auch auf den Dolomit der Kreuzecke:
u. a.
sind beide
von
mächti¬
schnurgeraden Quarzadern durchschlagen, welche Fahlerz führen, und
dann sind auch beide mit dem
aufliegenden Dogger verschuppt. Den Malm¬
gen,
streifen in der Basis des Piz da
«Lurignschuppe».
Dartgas nannte R. TRÜMPY (72) die
Sie läßt sich ohne weiteres mit der Kalkhorn¬
schuppe parallelisieren.
Beiden
Schuppen gemeinsam
ist
folgendes:
Dolomit der Kreuzecke bzw. des Piz da
Tgietschenschuppe.
Beide sind
eine
Immerhin setzt auch
40
an
der Wurzel
liegen
direkt unter dem
und über dem Rücken der
abgerissen und setzen sich
entgegenzuhalten, daß an der Basis der
Quetschzone liegt, die der Lurignschuppe fehlt.
deren Nordende, wo sie in die Luft hinaus
streicht,
von
im Lochseitenkalk fort. Dem ist
Kalkhornschuppe
sie
Dartgas
gleich aufgebauten
der Rest einer
Zone ein
(«Zone
Malmschuppe ziehen soll.
Falls Kalkhornschuppe und Lurignschuppe
der Falla
Dartgas
che nach E. WEBER auf der Ostseite des Piz da
Legn»),
wel¬
noch ein Stück
weit unter die
sind, sind
identisch
es
sicher
auch die beiden Quetschzonen, welche die eine ganz, die andere teilweise
zweifelhaft,
Ist dies aber
unterlagern.
Quetschzone
mit der
unter dem
der Basis der
an
Kalkhornschuppe
denn die Ähnlichkeit ist auffallend: Beide
gesichert;
Zusammengehö¬
Crap Surscheins)
scheint doch die
(Quetschzone
der Nauscha-Zone
rigkeit
so
enthalten, in Stad-
von Öhrlikalk
dünnplattigen Seewerkalk eingeknetet,
bis Bürgenschichten, wovon der größte aus Neocom besteht und ca. 200 m
lang ist, sodaß auch ungefähr die gleiche Größenordnung vorliegt. Beide
Fetzen
schiefer und
und haben ganz den
vorwiegend Seewerkalk
führen in ihrem Dach
gleichen
Baustil.
Da die
Kalkhornschuppe
wohl unter dem
Crap
von
ihrer Wurzel
Surscheins fehlen und
kann sie sehr
abgerissen ist,
nur
die
Quetschzone hinter¬
lassen haben.
Malmklippe auf
Die
Ausbildung
und
Lage
Sprung
an
nicht
auch
nen
unter
am
Es
ist
kein weiter
Piz Fluaz. Auch R. TRÜMPY
und mit ihm
nicht der
Surscheins
z.
Zeuge
In der tektonischen Karte
Ranascaschuppen
n»
in zwei
umfassen
uns
vor
T.
von
am
nicht mehr vorhande¬
haben. Der diesen Lochseitenkalk
«transgressionsartig»
einer
Hauptüberschiebung mitgerissener
die
zum
Fluaz, unter dem Hausstock und
Piz
Crap
dem
Kalkhornschuppe
überlagernde
schuppe
(Hausstock Südgrat) gehört nach
jener Klippe kreideartige Gesteine beobachtet, was
gegen einen Zusammenhang spricht. So muß angenommen
den
dann
u a z
der Basis
Teil der
wäre
F1
Kalkhornschuppe.
zur
werden, daß wir im Malm
Ruchi,
z
Malm unter dem Rotstock
vom
(72) hat
dem P i
verknetete Dolomit
unter
der
wurden
die
Verkehrtserie, sondern ein
Teil der
Kreuzeckschuppe.
R. HELBLING
(1948, 90)
Die «Kalkhorn¬
Gruppen zusammengefaßt:
Kalkhornschuppe und
unsere
«Brigelserhörnerdecke»
Dabei wurde die Parallelisation bis
die
in
Kreuzeckdie
die
und
Nauscha-Zone,
Martinschuppe.
Brigelserhörner
hinein fort¬
gesetzt. Die nach ihnen benannte Decke bildet die verwickelte Gipfelregion
über dem aarmassivischen Unterbau, während die Kalkhornschuppen unter
denselben einfallen. Daß die beiden Einheiten als solche voneinander ge¬
trennt werden
müssen, daß sie also nicht als verschuppte, ursprünglich
vollständige Schicht betrachtet werden dürfen, zeigt sich, wie bereits an¬
dieselben in
geführt, im Manko an Malm- und Kreidegesteinen. Wenn wir
der
Griesstockdecke erblicken wollen, dann muß diese ungefähr
Punteglasgranites und südlich davon beheimatet sein.
einfache Schichtfolge der Kreuzeckschuppe wird schon südlich des
auf der Höhe
Die
des
Crap Surscheins komplizierter,
und noch weiter im W sind die Verhältnisse
41
bereits derart
verwickelt, daß der zusammenfassende Begriff «Brigelserhörnerdecke» sich für die Parallelisation als sehr
praktisch erweist.
Querfalte zwischen Kalkhorn und Alp Ranasca
S. Die
Zunächst sei
A
•
B
zeigt
die
an
den in
Fig. 4 abgebildeten
Verhältnisse
am
Kalkhorn
Profilen die Querfalte
und
Riinkenkopf.
verfolgt.
Alles
schlössen.
zeigt die Nordseite der Crena Martin. Die mit
aufge-
? versehenen Stellen sind
schuttbedeckt.
Kalkhorn
Fig.
4.
Schematische Profile
durch die Querfalte
am
Panixerpaß
Glarner Schubmasse
Vorab-Decke
Martin-Schuppe
Kreuzeck-Schuppe
Kalkhorn-Schuppe
Nauscha-Zone
sog. Autochthon
C
und D
Alp
Interpretationen der Verhältnisse auf
mit dem wichtigen Unterschied, daß
Martinschuppe über, bei D unter die Vorab¬
zwei verschiedene
zeigen
(südlich Crap Ner)
Ranasca
bei C Kreuzeck- und
richtig,
Zusammenstauchung innerhalb
decke zielen. C halte ich für wahrscheinlicher. Wäre nämlich D
so
würden wir kaum die starke seitliche
Kalkhornschuppe vorfinden, da dieselben ja
der Kreuzeck- und
unter
die Vorabdecke hätten ausweichen können, bzw. diese über sie weg¬
geglitten
wäre. Aber auch
den, könnte dies
an
wenn
Verhältnisse wie bei D
der Tatsache nichts
vorliegen wür¬
ändern, daß hier
zwei ganz
schiedene tektonische Einheiten seitlich aneinanderstoßen und
es
ver¬
über
gegenseitige Stellung wenig aussagt, ob die Ausweichbewegungen
nach oben oder unten erfolgten. Die Darstellung zeigt auch, daß die
Ranascaschuppen allein, wo sie heute liegen, niemals die starke Defor¬
mation der viel starreren Vorabdecke hätten bewirken können. Die pri¬
ihre
Querfalte muß also, wie früher schon angedeutet
wurde, weiter zurück, in größeren Zusammenhängen gesucht werden.
märe Ursache
der
Entstehung und Bedeutung der Querfalte
F. Zur
am
Panixerpaß
Da ist zunächst auf drei Publikationen hinzuweisen:
P. ARBENZ
alpine
und
dringen
und
(7)
der
länger
in ihrer
—
gezeigt, wie gerade in unserem Gebiet der ost¬
penninische «Faltenbogen» sich durch¬
wirksame
überlagern.
die des zweiten W
haben,
hat 1913
Die Falten des erstem streichen annähernd
E. Nun
geht aber
Anlage ziemlich
weit
unsere
Querfalte,
wie wir
zurück, und doch gelingt
es
N—S,
gesehen
nicht,
sie
einfach einem lokalen Ostwestschub zuzuordnen.
aufschlußreich, zu erfahren, was R. STAUB (58) an
Verteilung einer größeren Zahl von Querfalten in Graubünden beob¬
achtet hat. Nämlich, daß sie vom Räume vor den Massivkulminationen
beidseitig gegen die Depressionen hin sich ausgebildet haben, also etwa so
wie die Wellen eines Bächleins sich vor einem aus dem Wasser ragenden
Stein aufstauen und seitlich in der Stromrichtung nach vorne umbiegen.
Es ist daher sehr
der
Daß sich die Verhältnisse
einfügen, ergibt
es
sich
aus
am
Panixerpaß reibungslos in diese Beobachtung
Gesagten ohne weiteres. Wir werden
dem bisher
noch einmal zusammenfassend erwähnen.
In der dritten
zu
nennenden Publikation weist wiederum R. STAUB
auf die weitreichenden
(63)
Auswirkungen
Bergsturzes
Beispiel
hin, welche auf die Depression zwischen der Vättner Kulmination und der
am
des Flimser
aarmassivischen Erhebung des
Tödigebietes zurückgehen.
43
In solchem
größeren Zusammenhang betrachtet, erscheint die Querfalte
Panixerpaß keineswegs als Sonderfall, sie ordnet sich vielmehr, wie
R. STAUB gezeigt hat, als gesetzmäßiges Glied in den übrigen Gebirgsbau.
am
Es soll nun versucht werden, auf Grund der
gemeldeten Beobachtungen die Geschichte
in den früheren Abschnitten
Querfalte
der
zusammenzu¬
fassen.
Der Sedimentmantel des Aarmassivs wurde unter der
SE vorstoßenden Schubmassen
aufgeschlitzt
und
zu
Wirkung
Schuppen und
der
aus
Decken
emporgestaut. Vor der Vättner Kulmination entwickelten sich die Decken
des Calanda. Das
weitesten nach W reichende
Calanda-Element, die
nachmalige Vorab-Tscheppdecke, wurde auf der Linie des heutigen Panixerpasses auseinandergerissen. Die bereits unter dem Einfluß der Tödierhebung stehende südwestliche Fortsetzung wurde über den Scheitel des
am
Aarmassivs
hinweggeschleppt. Wohl der größte Teil davon liegt heute am
Griesstock, ein Rest mag als Gipfelkappe in den Brigelserhörnern zurück¬
geblieben
sein. Der Schub
Axenlinie des
aus
Aarmassivs;
SE, vielleicht sogar ESE,
stieß schief auf die
ist daher leicht
zu verstehen, daß eine Art
Erhebungen stattfinden mußte. Die Griesstockdecke hatte sich hauptsächlich längs den schiefrigen
Argovienschichten
vom Autochthon gelöst, und zwar
verhältnismäßig früh, jedenfalls bevor
Oberkreide und Tertiär abgeschürft worden waren. In diese Zeit
geht auch
die Faltung der Tscheppdeckenstirne zurück. Nachdem der
anfänglich vor¬
herrschende ostalpine Schub durch den penninischen abgelöst worden
war,
bewegten sich die vordrängenden Deckmassen mehr in nördlicher Richtung.
es
Staffelung
vor
den beiden
Der Schub
aus
SSE ließ seine
Spuren
(vgl. Stadschiefer, Alp Meer) zurück
in der Deformation des
u. a.
Flysches
und in einer sekundären Faltenbil¬
dung in den Zementsteinschichten nahe unter der Hauptüberschiebung auf
Alp Ruschein. Jetzt, da die Bewegung senkrecht zur Axenlinie vor sich
ging, konnte die Segnes-Depression ihre größte Wirkung entfalten. Unter
vder wachsenden
Belastung
durch die vorstoßenden Gesteinsmassen wurden
die verbliebenen autochthonen Sedimente weiterhin
Schubspäne
besonders
an
der helvetischen
aufgeschürft und
als
Hauptüberschiebungsfläche
als
Lochseitenkalk mitgerissen.
Auch die im Wurzelland der Griesstockdecke westlich und südlich der
Vorabdecke
schürft
zurückgebliebenen Gesteine
und nordwärts
getragen,
an
wurden
nach
und
ihrem Ostrand aber
nach
von
abge¬
der Malm¬
platte der Vorabdecke aufgehalten. So entstand das Schuppenwerk der
Alp Ranasca, das unter dem zunehmenden Druck gegen den damals noch
etwa NW—SE streichenden Rand der Vorabdecke
wurden beide Teile
Ranascaschuppen
Depression
die
sie ihre Stirne
44
gepreßt wurde. Dadurch
zusammengestaucht, die Vorabdecke nach oben, die
nach unten
Loslösung
an
einer
gebogen. Mittlerweile hatte
der Vorabdecke
fertiggebracht;
Bruchüberschiebung
der
«Sog»
der
im W überfuhr
und wurde nordwärts
vor-
geschwenkt,
während sie im E in festem
schürfte
Gleichzeitig
bau blieb.
Zusammenhang
mit dem Calanda-
die darüber vorstoßende Glarnerschub-
Tertiär, Ober- und Mittelkreide der Vorabdecke weg, die Überfal¬
tung ihrer Malm- und Kreideschichten wurde vollendet, die fertige Quer¬
falte noch ein Stück weit mitgerissen. So wurde die Querfalte als Folge der
masse
verschiedenen
Wirkung
Schubrichtungen,
der
Depression und der schleppenden
geschaffen. Dabei folgten sich
der vorrückenden Deckenmassen
geschilderten Teilvorgänge nicht nur nacheinander,
zum großen Teil überlagert und ihre Einleitung kann
liegen als ihre verfolgbare Auswirkung.
die
sie haben sich wohl
viel weiter zurück¬
den beobachteten Tatsachen fand ich keinen wesentlichen Wider¬
In
spruch
zu
der
geschilderten Hypothese. Sie
sei daher
zur
Diskussion
gestellt.
Parallelisation
wurde
Einleitung
In der
autochthonen
landa erst
Schuppen
des
die Parallelisation zwischen den
gezeigt, daß
Kistenpaßgebietes
durchgeführt werden kann,
und den Decken des Ca-
die
wenn
gegenseitige tektonische
Querfalte aneinanderstoßenden Einheiten klar gewor¬
Untersuchungen haben nun ergeben, daß die Annahme, die
Ranascaschuppen und damit die Brigelserhörnerdecke hätten gleichen und
südlicheren Ursprung als die Vorabdecke, vollauf berechtigt ist. Wenig
Stellung
der in der
den ist. Meine
Felsbergerdecke, und
Brigelserhörnerdecke parallelisieren,
südlich der Vorabdecke finden wir bei Tamins die
diese läßt sich
wie
es
nun
schon früher
sehr
aus
gut
mit der
anderen
Erwägungen
heraus
det auch das Taminserkristallin sein tektonisches
Depression emporgepreßt
parautochthonen
wurde und
so
Taminserkristallin,
Gegensatz
Auf Grund
zu
Südhange
am
meinen
Ergebnissen
petrographischer Vergleiche
(39).
stellt
Aarmassiv
er
fest, daß die Gesteine des
gehören, weil sich
lithologischen Aequivalente
deswegen
Tavetscher Zwischenmassiv im tektonischen Sinne
postuliert.
Die
deuten
stehen die Befunde HÜGIs
zum
von
ihm beschriebenen
lich auch viel Gemeinsames mit den
von
des Vorab
und
sondern südlich davon zielt.
finden. Sie brauchen
HÜGI
vor
nicht
abklingt
«Taminserkristallins» nicht
zum
Schuppen
jedenfalls
darauf hin, daß das Zwischenmassiv nach E
Im
Elemente beidseits der
die autochthonen
Verschleppung bewahrt hat.
Die Strukturen der Verrucanomasse
ins
im Unterbau
Man kann sich dabei
schub als Kern der überschobenen
weiterer
Aequivalent
vorstellen, daß eine südaarmassidurch den Zusammen¬
Unterkreide)
(vgl. Stratigraphie,
Brigelserhörner.
der
vische Schwelle
getan wurde. So fin¬
dort keine
aber noch nicht
zu
gehören,
Taminsergesteine haben
Verrucanobildungen
etwa
unserer
wie
näm¬
Zone
Panix im N des Zwischenmassives. Auch die Trias tritt dort bereits
wie bei Tamins
—
in Rauhwackenfazies auf. Ferner haben wir auch
—
gesehen,
45
daß die tektonischen Trennungsfugen
gleicher Fazies verlaufen müssen.
Selbst
nicht
unbedingt parallel
den Linien
zu
bei Tamins die direkte fazielle
Fortsetzung des Tavetscher
Zwischenmassives hervortreten sollte, ist es nicht
unbedingt notwendig,
daß die beiden Einheiten auch tektonisch
parallelisiert werden. Die tektonische
wenn
Begründung
HÜGIs, die Gesteine von Tamins seien nach
(36) als parautoohthon anzusehen und deswegen dem Zwischenmassiv gleichzustellen, ist darum nicht
stichhaltig, weil zwar Tamins,
R. HELBLING
nicht aber das Zwischenmassiv diese
Panix tauchen
thonen
ja
unter
Stellung
innehat. Im Querschnitt
das Zwischenmassiv nicht
Ranasca-Schuppen (
nur
die
von
parautoch-
Brigelserhömerdecke nach R. HELBLING,
1948), sondern auch die ganze Zone von Panix. Daraus ergibt sich, daß
die rein geometrisch-tektonische
Zerschlitzung des Gebirges andere Linien
befolgt hat als dessen lithologische Zusammensetzung.
=
Eine detaillierte Parallelisation der tieferen Calandadecken
autochthonen
mit
den
Schuppen
Kistenpaßgebietes kann wohl zusammenge¬
stellt, aber nicht bewiesen werden. Es genügt, darauf hinzuweisen, daß im
des
Gebiete der
Segnes-Depression nichts aufgeschlossen ist und querfaltenartige Erscheinungen in geringerem Maße auch möglich sind.
III. Die
A.
Der
Hauptschubfläche
Mitgeführte Schubspäne
Nachweis, daß der «Lochseitenkalk»
auf dem Rücken der Vorab-
Tscheppdecke zum großen Teil aus von ihr abgeschürftem Schratten¬
kalk besteht, wird im stratigraphischen Teil
(Unterkreide) erbracht. Auf
der Westseite
tieferer
von
Segnes
sut
Kreideschichten
—
leicht
im
kann die Ablösung auch
«Grauberg»
verfolgt werden. Echter Schrattenkalk
—
scheint dort in echten Öhrlikalk
überzugehen, und am Schluß zieht das
oberste Kalkband über den Rand der Vorabdecke hinaus unter die Tschingelhörner,
in verkehrter Lagerung ein verkneteter
Span Unterkreide
Öhrlikalk, Valanginien s. str. und Kieselkalk unter¬
schieden werden können (vgl. Längsprofil, Tafel 4). Hier und am Südfuß
des Piz Atlas haften zuweilen Seewerkalk und
Bürgenschichten
der Verrucanobasis an. Daß in großem Maße auch Malm und Dolomit
am Aufbau des Lochseitenkalkes
beteiligt sind, haben wir bereits gesehen
(Rotstock, Hausstock). Somit kann im Vorabgebiet der Lochseitenkalk
nirgends als verkehrter Mittelschenkel betrachtet werden, eine Feststellung,
liegt,
wo
in dem
die schon A. ROTHPLETZ
46
gemacht hatte.
B. Verlauf und
der Schubfläche
Lange nicht überall begegnen wir einer «messerscharfen» Schubfläche,
wenigsten im S. In den Hügeln am Südrand der Alp von Sagens
am
z.
Morphologie
B. trifft
man
schichten
einen
Verrucanoschwanz,
zurückgreift. Weiter
mehrfachen Wechsel
von
der rund 50
westlich haben
Liegendem
und
die
m
weit in die Kreide¬
kleinen Bäche
einen
Hangendem aufgeschlossen. Fast
ebenso starken
den
trichtern
fließen die kleinen
am
Verknetungen begegnen wir wieder in
Nordrand der Alp Nagiens. Dort
Versickerungs¬
Schmelzwässer über die Verrucanoschiefer hinab und, sobald sie die Schub¬
fläche
passiert haben,
werden sie durch Dolinenlöcher in den Kreidekalken
verschluckt.
So kann der Verlauf der
eigentlich
nur
selten
Schubfläche im Dolinensaum
leren Verrucanohalden
verfolgt werden,
unten begrenzt.
richtig aufgeschlossenen
der die meistens etwas stei¬
Gut
der
aufgeschlossen ist die Überschiebungsfläche am steilen Nordabsturz
Vorabgruppe, und doch ist auch hier der Kontakt oft durch ein schmales
Schuttband bedeckt. Besonders interessant
schen Crena Martin und
Semifit der
vom
Passage durchgangen
diese
man
Malm der
sich
plötzlich
hinabpoltern
Das
und flankiert
das
wo man
vom
«Straße«,
von
einem
so
be¬
fundiert durch den
grünen
Verrucano-
Rotstock her abfließen de Wasser
hineingeworfene
Steine auffallend
lange
hört.
Abtauchen
viel mehr ein
gegen
S
zeigt
an
flexurartiges Abbiegen
artiges Absetzen. Am besten läßt sich
verfolgen.
Berührungszone frei liegt, er¬
eingeschaltet. Hat man
und ein steiles Schneefeld traversiert,
versiegt
Versickerungstrichtern,
cano
die
auf einer breiten
Kalkhornschuppe
mäuerchen. Auch hier
in
Wo
Martinschuppe,
schmales, aber
eine handbreite Lochseitenkalkschnur
man
findet
zwi¬
Panixerpaß:
begehbares Rasenband trennt den überschobenen Verrucano
doch noch
blickt
gestaltet sich die Strecke
Ein stellenweise sehr
den
Längsbrüchen
im Verru¬
der Schichten als ein bruch¬
dies beidseits der
Dort schneidet nach O. AMPFERER
(2)
Sagenser Furka
«die Grenze zwischen
Jungsedimenten und dem Verrucano sowohl die Schichtung im Liegen¬
den wie auch im Hangenden». Ich fand aber, abgesehen von den Besonderheiten der Querfalte, überall Konkordanz der Schichten, womit auch der
den
Grund für die Annahme einer
satz
zu
gültig
Reliefüberschiebung
dahinfällt. Im
Gegen¬
J. OBERHOLZER läßt O. AMPFERER die Schubfläche nicht end¬
und steil südwärts
abtauchen, sondern
nur
stufenweise und verhält¬
nismäßig flach absinken. Soweit Aufschlüsse vorhanden waren, konnte ich
dies bestätigen. Dort, wo J. OBERHOLZER einen Wurzelansatz zeichnet,
finden sich lediglich Flexuren und Brüche. Das südlichste Abtauchen be¬
obachtet man bei Panix; zufolge der Lagerung des Verrucano kann es aber
auch nicht die endgültige Steilheit anzeigen. Im Panixertal treffen wir auf
47
ähnliche Verhältnisse wie im Domleschg: Wie hier die Schichten der Glar-
nerschubmasse, streichen dort die Bündnerschiefer ziemlich flach über das
verdeckt liegende Helvetikum.
Gebirge
IV. Das
über der helvetischen
Hauptschubfläche
(= Glarner Schubmasse)
A.
Um
die
Allgemeines
Darstellung möglichst übersichtlich und kurz
wurden neben der tektonischen Karte das
Tafel 3
zusammengestellten Querprofile gezeichnet;
letzteren
ursprünglich
im Maßstab 1
die Vielfalt der Gesteine mehr oder
in den
gestalten,
Längsprofil (Tafel 4) und die in
und
zu
wurden die
zwar
10 000 entworfen. Dazu
:
weniger «gewaltsam»
nötig,
war es
in die
wenigen,
zugehörigen Legenden aufgeführten Gruppen
zufassen. Denn
nur
in Form solcher
oder Typen zusammen¬
zusammengefaßter Serien ist die Struk¬
tur des Verrucano im Profilmaßstab 1
überhaupt darstellbar.
Arbeit, wo
stratigraphischen
Beschreibung
der Begriff «Verrucano» umschrieben
findet sich im
:
10 000
Teil dieser
wird. Es würde
zu
Ihre
auch
weit führen und
hätte bei dem raschen seitlichen Fazieswechsel für Parallelisationszwecke
wohl kaum
einen
Wert,
wenn
hier jedes
einzeln
aufgenommene
Profil
beschrieben werden sollte. Alles Wesentliche habe ich versucht in den
Zeichnungen festzuhalten,
sodaß mit deren Hilfe und
typenbeschreibung
Auffassung
meine
bietes trotzdem klar werden sollte. Die Profile
der mesozoischen und karbonischen Schichten
durch Fossilien
belegen konnte)
an
Hand der Gesteins¬
Aufbau des betreffenden Ge¬
vom
zeigen auch,
(deren
wie auf Grund
Alter ich
jedoch
nicht
die Verrucanomasse in einzelne
Schuppen
stratigraphischen Teil ausgeführte
Versuch einer Abwicklung des gefundenen Schuppenbaues (Tafel 5) ergibt
ein durchaus annehmbares Bild, wodurch er seinerseits die ihm zugrunde
liegende tektonische Auffassung unterstützt. Es ist so, daß weder stratigrazerlegt
phische
werden konnte. Der ebenfalls im
noch tektonische
Ergebnisse
der Verrucanomassen für sich allein
wichtiger
Hinweis für ihre
dieses Versuches einer
Aufgliederung
streng bewiesen werden können; ein
Richtigkeit liegt
meines Erachtens aber
in dem im Großen und Ganzen harmonischen
Zusammenpassen
gerade
der beiden
Teile.
Dabei beruhen alle diese
obachteten
Ergebnisse auf
großen Zahl von be¬
objektiv; die notwendige
einer
Schichtprofilen.
Bezeichnung, Typisierung und Zusammenfassung der einzelnen Schicht¬
glieder, die oft eine verwirrende Fülle offenbaren, allerdings sind der sub¬
jektiven Interpretation unterworfen. Hier kann auch das Mikroskop allein
nicht
48
Klarheit
Diese sind
schaffen,
an
wenngleich
sich
es
zwar
sehr
wichtiges
Beobachtungs-
material bieten kann. Manchmal beruht das Charakteristische einer Schicht
gerade
in der
Mischung
nur
ihrer
makroskopisch
und durch
Zusammensetzung,
von
Terrainbeobachtung
erfaßbaren
der im Dünnschliff stets
nur
ein
Teil erfaßt werden kann, manchmal auch in der Farbe, Zähigkeit oder Anwitterung, alles Eigenschaften, die nur makroskopisch erkennbar sind und
nur
im Feld direkt beobachtet werden können. Andererseits
auch der
umgekehrte Fall,
Mikroskop
wenn
wo
makroskopisch
zeigt
sich aber
ähnliche Gesteine unter dem
einen ganz wesentlichen Unterschied
noch eine gewisse
ändert hat. Praktisch ist
aufweisen, besonders dann,
Metamorphose das ursprüngliche Aussehen ver¬
es
so, daß einzelne Gesteinsserien leicht einer be¬
stimmten
Schicht
Gruppe zugeordnet werden können, während bei anderen die
verfolgt werden muß, bis klarere Verhältnisse angetroffen werden.
Zuweilen habe ich eine Schicht mit einer anderen
sagen
zu
Menschen
gehen
nen
können,
worin das Gemeinsame
liegt,
verglichen,
ohne genau
etwa so, wie
man
einen
Gesicht erkennt, ohne sagen zu können warum. Solches Vor¬
ist zwar nicht streng wissenschaftlich, mußte aber trotzdem in einzel¬
am
Fällen
angewandt werden.
schwache
Immerhin
hatte
ich
damals
erst
eine
Ahnung von
später ergebenden lithologischen Großglie¬
derung, sodaß der Wunsch nach Einheitlichkeit wohl kaum der Vater des
der sich
Gedankens sein konnte.
sammenfassung
der
Übrigens ergab sich die Benennung und
Gesteinstypen zum großen Teil erst beim Zeichnen
—
Zu¬
der
Profile.
In der Folge werden die tektonischen Einheiten von unten nach oben
(gleichbedeutend mit von N nach S) kurz beschrieben; der Text dient zu¬
gleich als Erläuterung zu den Zeichnungen.
B. Die Zone
(Längsprofil
von
Hausstock
—
Panix
Piz
Segnes)
Mit dieser Bezeichnung wird das ganze Schuppengebäude zusammen¬
gefaßt, welches in der Gegend von Panix unter das Zwischenmassiv ein¬
taucht.
Die nordwärts
Gipfelzug
des
vom
ansteigenden Schuppen bauen allein den ganzen
Hausstock bis
Bündnerbergfirnes
zum
Piz Sardona auf. Dabei fällt im Gebiet
ein rascher Wechsel des faziellen und tektonischen
Baustiles auf.
Wir betrachten die beiden Teile
gesondert.
1. Der westliche Teil
(Haasstock
Dieser
Gebirgsteil
bis
Vorab)
zeichnet sich durch seine feine tektonische
aus, welche manifestiert wird durch die
Einschaltung
der
Gliederung
(mesozoischen)
49
Karbonatzüge
und
Sandsteine
gesteine
und
einerseits
andererseits.
der
bilden
dunklen
und
saure
Schieferlagen
Ergu߬
basische
und deren Derivate den
Hauptteil der Gesteinsmasse. Nach den bis¬
gewordenen Beobachtungen und den mündlichen Mitteilungen
her bekannt
meines im
Kärpfgebiet
arbeitenden Kommilitonen G. C. AMSTUTZ
Gebirgsbau
dort ein ganz ähnlicher
artigen karbonatischen Fetzen
artige Gesteinslagen
mit
(karbonischen)
Ferner
unserem
liegt
vor; insbesondere sind neben dolomit¬
seit ARN. ESCHER auch mehrere karbon¬
bekannt geworden, die auf eine nahe Verwandtschaft
Gebiet hinweisen.
Infolge starker Verschieferung und Schuttbedeckung können die ein¬
Schuppen im S nicht mehr auseinandergehalten werden, vielleicht
zelnen
keilen sie
T.
z.
aus.
a) Die
demgemäß
eine besonders
auch Gesteine
Gletscherhörnli-Schuppe
untere
Sie wird unten durch die
Hauptüberschiebung abgegrenzt
enthält, welche
nicht
sie den wahrscheinlich mesozoischen
bis weit in die
Alp
von
Schuppe
«Gletscherhörnlizug» (vgl. Trias),
verfolgt werden kann.
obere
Gletscherhörnli-Schuppe
vom übrigen Gestein klar unterschei¬
eindeutig und lückenlos bis zum Rotstock
werden. Vom Glarner Vorab westwärts schiebt sich unter diese
nächst basale Schicht wiederum basisches
mächtig
schön und
der
kann dank der sich
denden Gletscherhörnli-Schicht
verfolgt
primär dazugehören. Im Dach führt
Ruschein hinab
b) Die
Diese
und zeigt
Basis, die wahrscheinlich
stark verschieferte
an
Ergußgestein,
zu¬
welches besonders
der Rotstockbasis und unter der Crena Martin her¬
vortritt. Am Glarner Vorab findet sich darunter noch ein rotes brecciöses
und
tonschiefriges Gestein,
wie
an
den
form darzustellen und ist
schen
welches sowohl
die Gletscherhörnli-Schicht
an
eigentlichen Sernifit erinnert. Es scheint
Ergüssen
als
eigene
neben die anderen
zu
möglicherweise
«
mittlere
zusammen
eine Art
Übergangs¬
mit den unteren basi¬
»Gletscherhörnlischuppe
der oberen Schuppe finden sich
stellen. Im Dach
wiederum fetzenweise erhaltene Dolomitbänke.
Diese
wesentlichen
gebaut.
c) Die untere Kristallseeli-Schuppe
Kristallseelizug (Trias + Lias) bedeckte Schuppe wird im
durch ein basisches Eruptivlager mit seinen Derivaten auf¬
vom
Im Glarner Vorab finden wir
dort wird
es
unterlagert
auch noch
d)
50
sie
so
es
am
Sandsteinen und
und keilt dann ostwärts rasch
Obwohl diese Einheit
wir
von
bezeichnen,
Die obere
mächtigsten angeschwollen,
karbonartigen Tonschiefern
aus.
Kristallseeli-Schuppe
am
Kristallseeli selber nicht sicher
da
sie
doch
in
engem
auftritt, wollen
Zusammenhang
mit
der
unteren
ten, die
Kristallseelischuppe steht. Sie enthält nämlich gerade jene Schich¬
dieser fehlen, also vor allem die unteren karbonartigen und deren
Verbindung
mit
Quarzporphyren. Wahrscheinlich beginnt
sie östlich
Kristallseelis und keilt bald nach der Crena Martin wieder
ENE der dort stehenden Miltärbaracke
wo
ich
Dieser ist
handelt
des
200—300
m
liegt übrigens
einzige Stelle,
typischen Spilit an stark gewellter
direktem Kontakt mit liegendem Quarzporphyr beobachtete.
allerdings in seiner obersten Partie weniger typisch, vielleicht
zusammen
Fläche in
aus.
mit G. C. AMSTUTZ
sich eher
es
die
eine Art Sandstein.
um
Die
e)
Rotstock-Schuppe
Während die tieferen
wie das Schema der Abwicklung
Schuppen
in mehr oder weniger engem tektonischen und faziellen
(Tafel 5) zeigt
Zusammenhang stehen und einer gemeinsamen, zum großen Teil an listrischen Flächen zerteilten Stammasse angehören, stellt die Rotstockschuppe
in lithologischer und geometrischer Hinsicht ein ganz neues Element dar.
Ihre Basis ist fast vollkommen von Karbon begleitet, unter P. 2679 (nord¬
östlich Rotstock) findet sich sogar ein kleiner Kristallinspan, dessen süd¬
liche Fortsetzung man etwa in den Gneisen direkt unter Panix suchen darf.
Jedenfalls liegt hier die tiefste Trennung innerhalb der Zone von Panix vor.
Dies zeigt sich auch darin, daß die Trias des Rotstockzuges sich stark von
jener des Kristallseelizuges unterscheidet. Basische Ergüsse fehlen hier
ganz, dafür sind die Quarzporphyre und die tuffartigen Sandsteine im
—
—
unteren Teil stärker entwickelt und im oberen Teil treten
bis
zur
Crena Martin terrestrische
lich die unter Wassereinfluß
gebildeten Vorab-
(Vorab
einfacher
M. BLUMENTHAL
Hausstock
vom
und weiter öst¬
und Grisch-Schichten auf.
Der östliche Teil
2.
Bedeutend
Konglomeratbildungen
sind
bis Piz
die
Segnes)
östlichen
Gipfel
aufgebaut.
Nach
gehören die Verrucanogipfel bis zur Ringelspitze im
Bildungen an, nämlich einem sedimentären Plagio-
wesentlichen denselben
klasgneis
unten und den Karbonat führenden Tonschiefern oben
(
=
Grisch-
Schichten).
a)
Sie findet sich im
jenseits
reicht
des
klotzigen
Segnespasses
geschlossen
bis
Die
an
Segnes-Schuppe
Sockel des Piz
Segnes
in den abenteuerlichen
das Ostufer des
und
setzt sich
Tschingelhörnern
Bündnerbergfirns.
kündet sich im unteren Teil eine fazielle
Atlas,
Änderung
an:
fort und
Im letzten Stück
im sonst einheit¬
Plagioklasgneis macht sich eine zunehmende Gliederung durch ein¬
gelagerte Phyllite und grischartige Schiefer bemerkbar, dann treten auch
bunte Schiefer auf, wie sie im W die Ergußgesteine begleiten, und schließlich
lichen
51
•
Ergußgesteine: unter dem Laaxerstöckli
setzt ein dünnes Quarzporphyrband ein und am Westfuß des «Ägypter¬
kopfes» (P. 2720) zeigt sich auch bereits ein schöner, von G. C. AMSTUTZ
finden sich nahe der Basis echte
entdeckter
Keratophyr.
Der
Zusammenhang
mit dem
Schuppenbau
im W
bekommt ganz den Ein¬
ist nicht ganz
klar, man
Bündnerbergfirnes
druck, als bestehe neben dem raschen faziellen
des
tektonische «Diskordanz», in dem Sinne, daß
Wechsel auch eine
der verschiedenen Steif¬
infolge
heit der beiden Seiten auch verschiedene Baustile sich ausbildeten. Ferner
macht sich im
Segnes-Teil ein stärkerer Schub aus östlicher Richtung be¬
merkbar, derart, daß in den oberen Schichten bis zur Trias bei P. 2835 sich
N—S gerichtete Querfalten vorfinden. Es manifestiert sich also hier in der
Gegend des Bündnerbergfirnes
Querstörung, deren örtliche An¬
lage durch raschen Fazieswechsel bedingt ist, deren Entstehung aber sicher
auf dieselben primären Ursachen (Wirkung von Depression und Kulmina¬
tion des Untergrundes, Faltenbogen) zurückgeht, die auch die bekannte
Querfalte am Panixerpaß bewirkt haben. Die Ausläufer der GrischSchichten finden sich noch am Bündner Vorab; im Gipfel des Glarner Vorab
zeigt sich ein direkter Zusammenhang mit der Rotstockschuppe. Trotzdem
möchte ich die beiden Schuppen vorläufig deutlich auseinanderhalten, da
die tektonische Verbindung durch den Gletscher auf 1—2 km Breite unter¬
brochen und nicht ganz klar ist. Dagegen erscheint der fazielle Zusammen¬
hang einigermaßen gesichert.
b)
eine
Die
Ofen-Schuppe
Ob unter dem Ofen und Laaxerstöckli tatsächlich
schuppe ausgeschieden
wurde, oder ob
Erscheinung
es
werden muß wie
sich bei der
c)
zeigen
eine
an
Gipfel
eine tiefere Ofen¬
in der tektonischen Karte
Wiederholung
des Fazieswechsels
Alle höheren
es
der Schichten
nur
getan
um
eine
handelt, wurde mir nicht ganz klar.
Die
Gipfelschuppe
zwischen Piz
Tgietschen (P. 2895)
scharfer Linie einsetzende intensive
und Piz
Verfaltung
Segnes
der Grisch-
Schichten. Die Falten streichen annähernd NW—SE und sind durch das
Clivage
oft bis
Unkenntlichkeit verwischt. Am schönsten
zeigen sie sich
Segnes und auf der Ostseite des Piz Grisch, wo die
gelben Karbonatbänke vollständig in Linsen aufgelöst sind, an deren Sförmiger Anordnung noch der verfaltete ursprüngliche Zusammenhang er¬
zur
in der Ostwand des Piz
kannt werden kann. Man erinnert sich dabei
Buschs,
wo
an
die
Zeichnung Wilhelm
dargeboten
Max und Moritz in Körner zermahlen den Enten
werden.
Die überall über scharfer Linie einsetzende
schleierung
eigenen,
52
und
Quarzbildung
wiederum
durch
an
Faltung
und die starke Ver¬
dieser Stelle fordern die Annahme einer
Quer-Zusammenschub deformierten Schuppe.
3. Das Abtauchen gegen Süden
obersten Schichten der Zone
sehen, wie die
unter die
Crap Masegn
zur Haupt¬
Östlich der Sagenser Furka
sie durch den flexurartigen
Schiefer des
grünen
Daß diese tiefsten Schichten ziemlich konkordant
einfallen.
schubfläche abtauchen, wurde bereits erwähnt.
findet
man
Panix, nämlich hier die Grisch-Schichten
von
Tgietschen (P. 2895)
des Piz
kann
Sagenser-Furka
Auf der Westseite der
man
die Grisch-Schichten
Bruch des Laaxerbaches
selten, da
nur
hinabgesetzt
sind und zudem fast der ganze rechtist. Nahe
seitige Berghang durch Sackungsschutt bedeckt
sie im Anriß bei
1430
ca.
m
am
nochmals hervor, überschoben
Bach treten
von
karbon¬
artigen Gesteinen.
An der
Fuorcla
werden kann.
Gipfel
letzten Mal im
des
Fortsetzung
N
Crap
Crap
Ner und
Zonen
von
jenen
man
weniger Aufschlüsse, doch
Gegend
in der
Die Trias des
in die obersten Verrucanoschiefer
schließend beobachtet
man
konkordante Absinken der Schichten
allgemeine
leicht beobachten, sodaß die
angezweifelt
findet
Ranasca
läßt sich auch hier das
ist.
eingeschlossen
eine Art
Übergang
des nördlichen Fil
wo
sammengeschoben.
gisch deutlicher unterscheidbaren
an¬
Ranasca; das Perm zwischen den
jene zwischen
muldenartig
an
zu¬
der Basis der
den beiden
morpholo¬
Zonen.
C. Die Zone
1.
zum
muldenartig
Auch südlich
Vielleicht ist die erwähnte Trennung
eine tiefere als
sie
sich
zwischen den Schiefern des
Panix und Andest scheint hier wie die Trias
Rotstockschuppe sogar
Panix nicht
Rotstockzuges zeigt
(vgl. Trias),
e r
von
Andest
von
Allgemeines
Schuppenbau bezeichnet, der zu den im
Panixertal hervortretenden Rückenschuppen des Zwischenmassivs gehört.
Wir betrachten zunächst das Querprofil 10 (Tafel 3), welches im
Als Zone
mittleren
von
Andest wird der
Stück im Wesentlichen
einen
Aufriß
der
linken Talseite
des
Panixertobels (Val Schmuer) darstellt. Wegen der oft mangelhaften Auf¬
schlüsse, die zudem häufig ein nur schwer verständliches Bild bieten, mu߬
Beobachtungen beider Talseiten sinngemäß zusammengestellt
ausgewertet werden, damit das Profil überhaupt gezeichnet werden
ten sämtliche
und
konnte. Es kann daher nicht den
Anspruch
auf
Richtigkeit
in allen Teilen
stimmen sie aber mit der
erheben; soweit ich Aufschlüsse gefunden habe,
Darstellung überein.
Die starke Zerschlitzung des Zwischenmassives,
Andest
(Profil 14) offenbart,
wie sie sich noch bei
nimmt gegen E rasch ab:
im Fil Ranasca
53
(Profil 10) macht
der
sich bereits eine Stockwerktektonik
Verrucano als mehr oder weniger
plastischere
bemerkbar, indem
selbständige Masse über
den starreren
Kristallinlappen zusammengestaucht worden ist, sodaß es
hat, jedem Kristallinspan eine Permschuppe
zuzuordnen. Diese Erscheinung hat neben der vor der Depression überhaupt
geringer werdenden Aufspaltung der Schubmassen sicher auch ihre Ur¬
sache in der hier viel mächtiger und beweglicher werdenden
Perm-Fazies,
die
wie R. STAUB angedeutet hat (58)
ihrerseits auf eine alte Anlage
der Depression zurückgeht. Damit laufen die Linien gleicher Fazies, wie
wir schon in der Zone von Panix gesehen haben,
ausgesprochen schief zu
hier schon keinen Sinn mehr
—
—
den tektonischen Linien. Bei der Parallelisation ist daher
geboten;
fazielle
kann
eigentlich
geometrische
Beobachtungen abgestellt werden.
es
nur
2. Die kristallinen
auf
und
große Vorsicht
nur
indirekt auf
Schuppen des Zwischenmassives
Besonders
wo Paragneise anwesend sind, fällt die
Unterscheidung ge¬
genüber gewissen verschieferten Arkosesandsteinen des unteren Verrucano
sehr schwer. Die oft charakteristische
Kleinfältelung
Trennung
findet sich ebenfalls
in beiden Gesteinsarten. So ist eine sichere
lich,
wo
meist nur dort mög¬
typische Karbonzone einschaltet, was glücklicherweise
Fall ist, z. B. an der Panixerstraße ca. 300 m südlich der
sich eine
mehrmals der
Kapelle Muttergottes und, besonders schön, im Wald links am Ausgang der
Schmuer-Schlucht (600 m ESE Kirche Andest). Die ausgespitzteh Schuppen¬
stirnen können in den außerordentlich stark laminierten Gesteinen des
felsigen Bergwaldes als solche kaum beobachtet werden, sie ergaben
aus den übrigen Gegebenheiten. Möglicherweise sind sie
kürzer, sodaß
bereits hier die
kuppelartigen
im Profil 8
cano
Auf rund 1600
sich
Gewölbe zeigen, die wir im basalen Verru¬
(Alp Ruschein)
m
sich
antreffen.
in der Fallinie ob Panix findet sich unerwartet wieder
ein typischer Kristallinfetzen: feinkörniger
Muskovitgneis mit makrosko¬
pisch gut sichtbaren Turmalinen. Nun begegnet man demselben Gestein
bei der dritten Straßenbrücke nördlich der Sankt
Franziskus-Kapelle, und
abgeschürft worden ist.
Will man die einzelnen Zwischenmassiv-Schuppen benennen, so kann
man sie von N nach S
Panixer-, Pastira- (Uaul della Pastira SW
ConaultPanix),
(Anhöhe ob Andest), und Andesterschuppe
so
ist
es
nennen.
ker,
wohl
Die
möglich,
daß der
Kristallinspan
Conaultschuppe
hier
entwickelt sich gegen W immer stär¬
sie baut den Culm da Rubi auf. Damit im
Einklang steht auch die
Kristallinspan ob Panix von ihr abgeschürft
wurde. Die Pastiraschuppe besitzt eine
Rückenschuppe, in deren
Dach ein grober Konglomeratgneis ansteht (ca. 1,5 km südlich
Panix, wo
Annahme,
daß der genannte
die Straße einen
54
Tiefpunkt erreicht),
den
H. MÜLLI mit
ausgesprochen
ähnlichen Typen im Rücken des Tavetscher Zwischenmassives
vergleichen
lediglich am Hang unter dem
trennende Wirkung tut sich aber am
sind
Panixerschuppe
möchte. Von der
Spuren aufgeschlossen, ihre
jenseitigen Talhang noch in den Verrucanoschiefern kund (vgl. Profil 14).
Ob die Panixerschuppe, wie oben angedeutet, den Kern der Rotstock¬
schuppe bildet, läßt sich wohl kaum feststellen; nach der Definition ist sie
jedenfalls noch zur Zone von Andest zu zählen, falls sie nicht im Gegensatz
Dorf kleine
zu
3. Tektonik der
Entwicklung
Die
insbesondere östlich
permokarbonischen
Sedimente
eigenes tektonisches Stockwerk
dieser Sedimente als
Panix wurde bereits erwähnt.
von
dargestellt ist,
Profilen
angehört.
dem Aarmassiv
übrigen Kristallinschuppen
den
kann nicht darüber gesagt werden. Die Karbon¬
den Ruinas ob Panix kann tatsächlich
faltung
Streichrichtung
in
tung inne hat,
zielt genau gegen SW. Da der
treten die
Mehr als in den
Faltungen außer
im
gesehen werden,
Berghang
ihre
dort dieselbe Rich¬
Einzugstrichter
das nahe nördlich Panix herunterkommt, nicht hervor.
Bächleins,
jener Stelle
des
An
grasgrünes, oft geflecktes Gestein, das
als verschieferten basischen Erguß oder dessen Derivat (Tuff) be¬
der Falte ein
zeigt sich als Kern
ich
großer Fetzen davon vorhanden zu sein;
jedenfalls wieder hervor. Ob es sich um
Muskovitgneis
Karbon
dem
unter
ein stratigraphisch
liegendes Ergußgestein oder um
einen permischen, hineingespießten Span handelt, sei dahingestellt.
trachte. Es scheint ein ziemlich
tritt
über dem
Im
Gegensatz
zum
es
Südwest-Streichen der Karbonfalten zeigt sich in den
höheren Partien meistens annähernd West-Streichen. Dasselbe wiederholt
Crap Masegn (Profil 8) und östlich davon. Dafür lassen sich zwei
Erklärungen finden: entweder hat ein anfänglicher Schub aus SE die tie¬
sich
am
feren
Schuppen geformt,
älter, vorpermisch.
zuweilen
(z.
B. östlich
Faltung
oder aber die
Die zweite
Möglichkeit
Crap Masegn)
motiviert»
auftreten. Ferner zeigt
maximalen
Karbonentwicklung.
im Karbon ist
wird noch dadurch
überhaupt
gestützt, daß
die Karbonfalten scheinbar ganz
«un¬
ja auch ein schiefer Verlauf der
sich
Doch soll
aus
diesen
wenigen Beobachtun¬
geschlossen werden.
jene am Crap Masegn
Karbongesteine
wahrscheinlich jener
die
hin,
eine
weisen auf
ausgeprägte Überschiebung
tiefer
Was
liegt, bildet baulich
der kristallinen Conaultschuppe entspricht.
gen noch nicht auf eine
einen
Übergang
Zone;
späthercynische
Diskordanz
der Ruinas ob Panix und
Die
zur
Zone
von
Panix, gehört aber doch noch
in der tektonischen Karte wurde
es
als
zur
Andester
Masegnschuppe
aus¬
geschieden.
Die
mehr
deckenartige und
vom
canotektonik im Gebiet des Crap San Gion
besonders auch darin, daß
an
abgelöste Verru(Profile 5, 6, 7) zeigt sich
mehrere karbonartige Zo-
Kristallin stärker
dessen Nordseite
55
auftreten, und
nen
nicht
nur an der Basis der vielleicht schon
gotthardmassivischen Crap San Gion-Klippe. Der genannte
Nordhang, aber
auch die Val Buglina und die Mulde der
Alp Fallera zeigen zahlreiche Soli-
zwar
fluktions-, Sackungsvielleicht
ruht auf der
und
Bergsturzerscheinungen: richtig
noch der kleinste Teil. Die
nur
Annahme,
anstehend ist
Darstellung
aufgeschlossenen (nicht offensichtlich ab¬
daß die
in den Profilen be¬
gestürzten) Partien ihren Standort kaum verändert haben. Trotzdem das
Gegenteil fast wahrscheinlich erscheint, habe ich diese Annahme machen
müssen,
um
überhaupt
ein Bild
vom
tektonischen Aufbau
zu
bekommen.
Es kann also dort im Detail manches anders
aussehen; im Großen dürfte
dennoch der Baustil ungefähr getroffen worden sein.
Möglicherweise findet
sich aber eine ausgesprochene
Zerlegung in tektonische Stockwerke, wobei
die Karbonaufschlüsse (außer dem
tiefsten) von der Überschiebungsfläche
der Crap San Gion-Klippe abgesackt wären.
Auch
von
am
die
tektonischen Verhältnisse auf dem Rücken der Zone
Andest sind nicht überall ganz klar. Der
Dolomitschwanz
Fil Ranasca (Profil
Zeichnung entspricht
ten)
10,
unter P.
genau dem
Schichtverlauf.
Dolomit
gekehrt
2193,7) klärt die Sache etwas auf. Die
gefundenen (durch Clivage fast verdeck¬
Danach muß angenommen werden, daß über dem
Trias oder Perm
eine Schubzone durchgeht. Um¬
wird dadurch das triasische Alter des Dolomites
wahrscheinlich
—
sei
er nun
—
gemacht. Eine solche Überschiebung der «Zone
von Obersaxen»
drängt sich
anderen Gründen auf. Sowohl J. OBERHOLZER wie O.
AMPFE¬
RER (2) mußten eine tektonische Diskordanz
annehmen.
auch
aus
D. Die Zone
1.
Alles,
was
über der Zone
des Piz Mundaun
liegt,
von
Obersaxen
Allgemeines
von
Andest und unter den Bündnerschiefern
wird als Zone
von Obersaxen
zusammengefaßt. In
Querprofilen fällt sofort die deckenartige Ausbildung und die relativ
flache Lagerung der zugehörigen Gesteinsschichten
auf. Im Gegensatz zur
Darstellung J. OBERHOLZERs bildet nach O. AMPFERER (2) «der Ilanzer
den
Verrucano
zu
beiden Seiten der Rheinschlucht zwischen Ilanz
und Truns
eine flache breite
Kuppel» und ist durch eine «Bewegungsfuge» von
übrigen Verrucanomasse getrennt. Tatsächlich läßt sich im Abschnitt
Waltensburg
und Ruis dieses flache Gewölbe beidseits des
Rheins erken¬
nen, der Kontakt mit der Zone
sen; zwischen der Ruine
Abbiegen
der
von
Andest ist indessen nicht
Jörgenburg
und Ruis sieht
man
aufgeschlos¬
gerade noch ein
Gesteinsschichten nach N, dann bedecken Schutt und Moräne
den Fels. Auf eine
56
der
von
längere Strecke
fließt der
aus
dem Ladral und
später
auch der
kurz
vor
dem Panixertal kommende Bach dieser Grenze
aus
Ruis durchbricht
Einst floß
er
im Einschnitt des
Baches, der Ruis durchfließt, erkennt
dem Dorf wiederum dasselbe
Kalkbänke,
erst
wohl noch weiter in dieser
Rinne zeichnet sich in die
östlich,
entlang,
das flache Gewölbe der
Waltensburgerschuppe.
Richtung; denn eine schutterfüllte
Querwand der Klus (vgl. Profil 10). 500 m weiter
er
die in
man
nahe
grobspätige,
hellen, glatten und körnigen
Ver-
Gewölbe; hier
Wechsellagerung
mit
sind
rötliche
es
rucanoschiefern den Schichtverlauf deutlich machen.
2. Die
Waltensburger-Schuppe
Nach dem auf seinem Rücken
Schuppe
benannt sein. Die
Verrucano
liegenden Dorf
Hauptmasse
aufgebaut, der wohl
soll diese flach
gewölbte
wird durch einen unechten Ilanzer
größten Teil
ein
Quarzporphyr ist,
konglomeratartige Ausbildung zeigt,
wobei neben Quarzporphyrkomponenten auch Einschlüsse von kristallinen
Gesteinen auftreten. Gegen unten finden sich vorwiegend gebankte Sand¬
steine, zuweilen von karbonartigen Graphitschiefern durchzogen. Die
Schuppe taucht in der Gegend von Schnaus aus dem Rheintal auf, sie steigt
langsam westwärts an und erreicht schließlich bei Meierhof die Terrasse
zum
welcher in seinen obersten Partien
von
Obersaxen. Auf der rechten Rheintalseite kann auch noch eine Über¬
deckung
des
Quarzporphyres
beobachtet werden, in denen
neue
Schuppe,
wie
es
tuffartige, grüne Verrucanoschiefer
eingelagert
gegenüber Ruis hervortreten.
eine
durch
Diesen
die dunklen Spatkalke (vgl. Trias)
folgt eine Schubzone, vielleicht sogar
in Profil 10
gezeichnet wurde. Erst darüber fol¬
gen, nach einer stark tektonisierten Zone
gneisartigen Gesteins (Kristallin?)
wieder graue,
Basis der
karbonartige, geschichtete Sandsteine
Ilanzerschuppe.
3. Die
Diese
Schuppe
ist die
und Tonschiefer als
Ilanzer-Schuppe
Trägerin
des bei Banz
am
mächtigsten angeschwol¬
lenen Ilanzer Verrucanos. Sie besteht aber nicht allein
Profil 10
zeigt, folgen
aus
solchem. Wie
südlich Ruis über den
basalen, karbonartigen Sand¬
vorwiegend grünliche, serizitische Schiefer, dann für diese
Zone typische «Tuffit-Konglomerate», fein gefleckt und von grauer bis
steinen zunächst
blaugrüner Farbe. Erst darüber vollzieht sich unter einer schlecht auf¬
geschlossenen Geländeterrasse der Übergang zum echten gneisartigen,
wiederum
konglomeratischen Ilanzer Verrucano. In seinem Dach wird
.
—
terrassenbildend— die
Komponentengröße rasch kleiner; ein körniger, zu¬
buntgefleckter, silbergrauer Serizitschiefer bildet bei Obersaxen den
Abschluß. Auch am Berghang nördlich über Ruis findet man die typischen
Tuffit-Konglomerate neben verschiedenen Ergußgesteinen und deren tuffweilen
57
artigen Begleitgesteinen
rucano.
Dabei führen
meistens
zeigt sich
und einen
nur
zögernden Übergang
zum
Ilanzer Ver¬
die obersten Partien echten Ilanzer
nur
Verrucano,
Übergang bildende «Crap griesnKongloQuarzporphyrtuff, der auf der Südseite
das den
merat», ein Kristallin führender
des Vorderrheins nicht
bung
Fil Ranasca
Teil als
ser
aufgeschlossen ist, ev. fehlt. Die schon bei Beschrei¬
gemachte Feststellung, daß der obere Teil des
überschoben sein muß, findet hier ihre Ergänzung, indem die¬
zur Ilanzerschuppe gehörend betrachtet werden kann.
der Zone
Die
nur zu
Andest
von
oberst auftretende Fazies des echten Ilanzer Verrucano kann
nicht allein als tektonische Einheit
angesprochen
werden. Sie kann
es
auch
nicht weiter östlich im Gebiet beidseits des Sether Tobeis.
Wir
folgen
Ruis der Straße nach Seth. Nachdem wir
von
Waltensburgerschuppe
vorwiegend grüne Schiefer, die dann bei
auf
phyrtuff Platz machen.
Erst etwa 100
lichen Ilanzer Verrucano;
eine
nur
die
geschlossene
Alp von Seth,
gegen die
zwar
ca.
1000
m
einem
Quarzpor¬
eigent¬
höher betreten wir den
ihm
vor.
abgesackten Blöcke täuschen
Gehen wir dann weiter hinauf
treffen wir wiederum auf die Basis des Ilanzer
so
bei
m
von
Masse bis nach Ruis
Verrucano, und
anfänglich auf
gegangen sind, treffen wir bald
dem Rücken der
ca.
1400 m, bevor der
Weg
in den Wald eintritt.
zeigen sich im Ilanzerkonglomerat bis armlange Blöcke des fein ge¬
fleckten Tuffites, der darunter liegt und im N des Uaul Grond im Wald¬
boden ansteht. Damit wird klar, daß der Ilanzer Verrucano durch einen
Dort
Übergang
aus
liegenden Tuffiten hervorgeht, daß
den
ist als diese und aufrecht
Die Grenze zwischen
schwer
anzugeben,
heiten
verborgen
Ilanzerschuppe
und der Zone
sprechen
die Verhältnisse
4. Die
Die drei
Klippe
am
San Gion kartiert hat
segn
gehört
nicht
Brüche zerteilten
aus
im E tiefer
Crap
Crap
am
Quarzporphyrvorkommen,
Crap
aber auch
von
Andest ist
nur
da sie ganz in den tuffitischen Schiefern der beiden Ein¬
bildet, oder weil die Ilanzer Fazies
Annahme
jedenfalls jünger
ist. Gegen E muß sie sich jedenfalls stark dem Ilanzer
nähern; entweder weil die Basis seiner Schuppe eine listrische
Verrucano
Fläche
gelagert
er
sein muß.
greift.
Für die zweite
San Gion.
San Gion
die J. OBERHOLZER im Gebiet des
(Crap S. Gion; P. 2414,9; P. 2478; der Crap Madazu), bestehen aus einer leicht verschuppten, durch
Platte,
die z.T.
Quarzporphyrtuff
mit
einschlüssen zusammengesetzt ist.
echtem
Quarzporphyr (im NE), z.T.
einzelnen, etwa nußgroßen Kristall-in-
aus
Typischer Ilanzer Verrucano tritt nicht
Alp de Fallera beobachtet man an der Basis dieser zer¬
brochenen Tafel arkoseartige Sandsteine (Ruinas-Schichten) und darunter
die schon von J.OBERHOLZER (83) kartierten karbonartigen Schiefer. Sie
folgen etwa der Linie, die in der tektonischen Karte (Tafel 1) die Klippe
auf. Im Kessel der
58
San Gion nach unten
Crap
am
begrenzt.
Darstellung
Jene
ist indessen stark
vereinfacht, in Wirklichkeit zeigen sich besonders im genannten Alpkessel
etliche Komplikationen. Im Großen und Ganzen jedoch läßt sich die Über¬
von
tuffartigen grünen
der
lagerung
Andest durch die älteren
deutlich erkennen. Südlich und
vor
ihren Verlauf auch unter der starken
Am
schwierigsten
ver¬
auffälligen Quellhorizont,
einen
der
Schuttbedeckung anzeigt.
ist der Westrand dieser
karbonartigen
scheinen die
der Zone
Crap San Gion
allem östlich des
tonigen Karbonschiefer
ursachen die
Plagioklasgesteine
und violetten
karbonartigen und porphyrischen Schichten
Klippe festzulegen,
denn dort
Schiefer außer im S unter P. 2414,9 ganz
zu
violettgrauen Sandsteinschiefern
fehlen. Dazu kommt, daß zwischen den
am P. 2478 ein scheinbarer
Alp
einzelne Einschaltungen
Schiefern
den
in
bereits
indem
Übergang besteht,
der
eindeutigen Überschiebung
von
Quarzporphyrtuff auftreten. Wegen
unter dem Crap San Gion und dem ebenso eindeutigen Zusammenhang der
(allerdings leicht verschuppten) Quarzporphyrtafel muß auch hier irgendwo
Weideboden
an der Basis derselben die Überschiebungsfläche unter dem
Quarzporzhyr
Dadens de Ladir und dem
der
verborgen
sein.
Klippe am Crap San Gion bildet wahrscheinlich die nördliche Fort¬
setzung der Ilanzerschuppe; die etwas versackten, ebenfalls von J. OBERHOLZER kartierten, karbonartigen Schief er im Einzugsgebiet des SchleuiserDie
gemeinsamen Karbonbasis darstellen. Dann
(nördlich Alp la Muotta) relativ abgesunkene
Ilanzer Verrucano auch auf dem Rücken der Crap San Gion-Klippe einst
Tobels mögen einen Rest der
wäre der
einer Flexur
an
vielleicht
angestanden,
Ranasca. Daß
in
Weise,
stark verkümmerter
quarzporphyrartige Gesteine an
gefunden. Von einer einstigen
Bedeckung
dieses
baches
Fil
auch minimen
abgestürzte Blöcke
Gesteins, die heute östlich des Crap San Gion im Bett des Laaxer-
liegen.
Morphologie,
vorwiegend massigen Gesteine
Verlauf
von
Brüche
Brüchen und Kluftzonen viel
ungefähr parallel
abenteuerliche
steileren
zur
Bildung
von
Crap gries (ob Ruis)
einanderklafft und in die Sackung
man
deutlicher, als die Schiefer
von
Obersaxen
Jörgenburg
durch
im wilden
in den Sommer hinein
Bergwald
von
verlaufen,
dieselben Brüche
wie das Gestein
der Sether
ob
Brüche, die
in
begünstigen
Sackungen und Bergstürzen. Deutlich
zerhackt, und
die
man am
bemerkt
den
von
Linie des Vorderrheins und quer dazu
Formen
Böschungen
zeigen
der Zone
Andest. So ist der Sockel unter der Ruine
sieht
wenn
—
durch Ilanzer Verrucano zeugen noch
5.
Die
am
seiner Basis auftreten, haben
wir bereits bei Seth
—
wie
etwa
an
den Bruchzonen
Berge hinabgleitet.
Ruschein,
wo
an
tiefe
aus¬
Ähnliches
Felsspalten
bis weit
Schnee und Eis erfüllt bleiben. «Grotta» wird
59
der wildromantische Beerenwald
dort die kleinen Kinder holt.
sich dieselben
—
geheißen,
Auch
geht die Sage, daß
es
Ilanz und rechts des Rheins
man
zeigen
Erscheinungen.
6. Die Trias
Diese
um
und
Obersaxen
von
mächtige Rauhwackenzone
mit der dazugehörigen Klippe auf der
liegende helvetische Verrucanomasse von den
überschobenen «gotthardmassivischen Bündnerschiefern» des Piz Mundaun.
Alp
la Muotta trennt die
Da sie ihrerseits auch
wird
der
von
(vgl. Trias), wurde sie
Ilanzerschuppe
ausgeschieden. Sie liegt konkordant über
schwindet mit dieser östlich
ebene und des Flimser
durch Liasfetzen getrennt
in der tektonischen Karte als
von
der
eigene Schuppe
Ilanzerschuppe
und
ver¬
Ilanz unter die Schuttmassen der Rhein¬
Bergsturzes.
E.
Zusammenfassung
Am Aufbau der Schubmasse über der helvetischen
haben
P
a n
drei
verschiedene
i x, besteht
aus
Zonen
Anteil.
Hauptschubfläche
tiefste, die Zone von
Die
einem oft
deckenartig ausgebildeten Schuppenwerk
Kristallinschuppen des Zwischenmassives.
nördlichste Schuppe noch hier dazu. Die ganze
und taucht bei Panix unter die
Vielleicht
gehört dessen
Zone entstammt also dem Räume im N des Zwischenmassives. Ob sie bis
an
den Rücken des Aarmassives heranreicht oder
schieden werden, bevor die tektonische
klar geworden ist. Bedenkt
man
«Zone
so
erscheint
von
es
sogar
Panix», die bis
aus
einer östlicheren
Fazies,
die Trias des höheren
Gegend
in
stammen
wahrscheinlich,
in den
daß das Wurzelgebiet unserer
Kärpf reicht, ziemlich nahe an das Aar¬
massiv heranstößt. Das tiefere Mesozoikum des
eine rudimentäre
ent¬
aber, daß der sernifitische Verrucano
der Glarnerdecke OBERHOLZERs
kann,
Stellung
nicht, kann kaum
des Glarner Verrucanos
Gletscherhörnlizuges zeigt
in der immerhin noch Lias enthalten
Rotstockzuges
sehr stark
an
ist, während
jene der Mürtschendecke
erinnert.
In direktem
Zusammenhang mit dem stark verschuppten Zwischen¬
Fortsetzung des Tavetscher Zwischenmassives)
darüber eine zweite Zone, die Zone von Andes t. Der mas¬
massiv (nach F. WEBER der
lagert
sich
sivische Kern taucht gegen E unter, seine
profil
von
Ilanz
nur
noch in einer
Wölbung
Wirkung
zeichnet sich im Quer¬
der Verrucanoschichten ab. Das
Zwischenmassiv muß bald ganz in. der Tiefe und, da die permokarbonischen
Sedimente dort deckenartig abgelöst sind, wahrscheinlich auch mehr im S
zurückbleiben.
60
Über diesen
Schuppen- bis Deckenbau lagert sich die wiederum decken¬
artig ausgebildete Zone von Obersaxen. Im Querschnitt von Panix,
die drei Zonen
gemeinsam beobachtet werden können, stößt sie über
Unterlage bis nahe an die tiefste Zone heran, so daß die mittlere,
zwischenmassivische Zone nordwärts auskeilt. Diese höchste Zone zieht,
auf das Gotthardzum mindesten in ihren obersten Partien, deutlich
wo
ihrer
massiv, womit bestätigt wird, daß ein nicht unbedeutender Teil der Glarner
Schubmasse diesem Massiv entstammt.
Obwohl die Gesteine
nirgends tiefer als bis auf die Sohle des Panixeraufgeschlossen sind, bekommt man doch ganz den Eindruck, daß die
Schuppen des Zwischenmassives (wie in Querprofil 10 angedeutet), selber
tales
geschobenen Masse darstellen. Die Grenze zum Gotthardeindeutig festgelegt werden, es
aber weiter im W möglich sein.
den Kern einer
massiv kann im untersuchten Gebiet nicht
sollte
•
61
und
Stratigraphie
Lithologie
I. Kristallin
Präkarbonische kristalline Gesteine treten im untersuchten Gebiet fast
in den
nur
Schuppen
weder handelt
ben und
es
sich
des Zwischenmassives
um
(Zone
von
feinblätterige Gneise oder
um
massigen Muskovitgneis (Conault-Schuppe).
scheiden oft
Andest) auf.
einen relativ gro¬
In der
ver¬
vom
Verrucano,
zusammen
Konglomerat
auftreten. Das bereits genannte
unter¬
an
höchstens vereinzelt und nie
Muskoviten die kristallinen Gesteine
in
Regel
rostige Anlauffarben, feine Fältelung und ein Gehalt
hältnismäßig großen
in welchem diese Eigenschaften
Ent¬
der Panixerstraße führt
an
schwarzgrauer Grundmasse bis faustgroße, schwach gerundete kristal¬
quarzitische Komponenten,
line und
und ist vielleicht dem Karbon
zuzu¬
zählen. Da sich zurzeit H. MÜLLI mit der
petrographischen Untersuchung
Zwischenmassivkomplexes beschäftigt,
Ergebnisse verwiesen.
sei daher auf seine bevorstehen¬
des
den
IL Karbon
Es wäre
eine Arbeit für
artigen Gesteine
gehören oder
ob
an
sich,
untersuchen, inwiefern
zu
die karbon¬
der Basis des Verrucano dem klassischen Karbon
in die Permzeit fallen.
Umgekehrt
stellt sich auch die
Frage,
ein erheblicher Teil der Verrucanosedimente dem Karbon
nicht
an¬
an¬
gehört.
Da zwischen dem feuchten Karbon und dem auch im Glarner Verru¬
cano
den
z.
T.
hat,
wüstenartigen Perm ein wesentlicher Klimawechsel stattgefun¬
karbonartige Schichten in den jüngeren Verrucanobildungen
sind
wenig wahrscheinlich.
Und in der Tat schalten sich überall
zusammenhängende Schichtserie erhalten ist,
zwischen Kristallin und
typischem
in den oberen Partien. Wohl treten
Perm
z.
B.
die
ein, sie
am
Crap
dort,
wo
eine
karbonartigen Gesteine
zeigen sich nirgends
Ner dunkle Schiefer
diese haben aber stets einen Stich ins Violettliche und besitzen
vor
auf,
allem
nicht die sedimentäre
nung der
Feinschichtung und die große horizontale Ausdeh¬
karbonartigen Schichten. Diese dürfen daher als stratigraphischer
Horizont betrachtet
wollen.
werden, den
Bekanntlich wurde
wir als «Karbonfazies» bezeichnen
das
lichen Gesteine des
Bifertengrätlis
WIDMER, 76).
bekannt, ich fand
In
H.
62
unserem
lediglich
karbonische Alter der auffallend
am
Tödi durch Fossilfunde
ähn¬
belegt (vgl.
Gebiet wurden bisher keine Petrefakten
unbestimmbare
Andeutungen
pflanzlicher
'
Strukturen, während G. C. AMSTUTZ
in
neugefundenen
karbonartigen
Kärpfgebiet
(5). Die Gesteinsausbildung wird im Zusammenhang
abwicklung beschrieben.
Schichten im
und altbekannten
auf deutliche Calamiten
ist
gestoßen
mit der Verrucano-
III. Perm
(Verrucano)
Begriffe
A, Die
Verrucano und Sernifit
SAVI bezeichnete nach dem Kastell Verruca die
des Monte Pisano bei Pisa
glomerate
B. STUDER als zusammenfassenden
Gesteine der Schweiz
verwendet,
lichen
nen
wenn
Sinn
Begriff
«Perm»
zu
Begriff auf
Synonym
als
gebrauchen,
sicherem Karbon und
Kon¬
die ähnlich aussehenden
er
stratigraphische Bedeutung
Karbon und Trias
Abtrennung
hat, ihn einfach
von
paläozoischen
«Verrucano», welchen Namen
In diesem Sinne wird
übertrug.
auch seine
als
auch heute noch
bei der heute
mög¬
kei¬
zusammenschrumpft.
stratigraphischen
Da
es
für den streng
werden damit hier alle Gesteine zwischen
sicherer Trias
zusammengefaßt, stratigraInbegriffen sind auch die einge¬
phisch
lagerten Ergußgesteine, die wegen ihrer zahlreichen Übergangsformen mit
tuffitischen Schiefern und Konglomeraten doch nicht sauber davon ab¬
getrennt werden könnten. Dagegen wird der von OSWALD HEER ein¬
geführte Ausdruck «Sernifit» als rein fazielle Bezeichnung verwendet, und
zwar für die vorwiegend roten Konglomerate, Sandsteine und Tonschiefer
im Verrucano des Sernftalgebietes.
also mehr als das gesamte Perm.
B.
Bemerkungen
zum
Versuch einer Rekonstruktion
Verrucanoablagerungsraumes
Deckenabwicklung
der Verhältnisse des
durch
(Tafel 5)
Bei der
Abwicklung
nicht
miteinbezogen wurde
der Verrucano des
Glarnerlandes und des St. Galler Oberlandes. Somit wird darin
südliche
und
westliche Teil des osthelvetischen Verrucano
nur
der
dargestellt.
Abwicklung beruht auf der Ausglättung des im tektonischen Teil be¬
schriebenen Schuppenbaues, sie steht und fällt mit dessen Richtigkeit.
Weil aber im Ganzen doch fast vollständige Verrucanoserien vorhanden zu
sein scheinen, begrenzt durch Karbon und Trias, konnte der Versuch ge¬
Die
wagt werden.
63
Als
Abwicklungsbasis
wurde die Vorabkette
gewählt. Die Schätzung
der Tiefe des Zusammenschubes stößt besonders in der Zone
von
Panix
auf beträchtliche
Schwierigkeiten, da der wahrscheinlich irgendwo im
Kärpfgebiet liegende Nordrand ihrer Schuppen unbekannt ist. Der durch
die Überlagerung gegebene 3—4fache Zusammenschub reduziert sich auf
das 2—3 fache,
aufeinander
berücksichtigt, daß nicht alle Schuppen den ge¬
umfassen, sondern teilweise als tektonische Stockwerke
wenn man
samten Schichtstoß
geschoben wurden. Ferner
wissen wir nicht genau, wie tief die
Trennung
geht. Als vorsichtig, ja eher zu
klein geschätzte ursprüngliche Raumtiefe ergeben sich für die Zone von
Panix 20—30 km, für die Zone von Andest 10—20 km, für die Zone von
Obersaxen (bis unter den Piz Mundaun) 15—20 km; im ganzen also 45 bis
zwischen den einzelnen Zonen
70-km Tiefe bei einer Breite
von
25—30 km
auch der Querzusammenschub durch
berücksichtigen
Für die
(Brigels—Ringelspitze), wobei
konvergierende Schubrichtungen zu
ist.
Darstellung
in Tafel 5 wurden nach
Möglichkeit die natürlichen
Aufschlüsse als
umgelegte Längs-, bzw. Querprofile gezeichnet, und diese
ergänzt. So ergibt sich ein Bild der
Änderungen innerhalb der Verrucanomasse, das, im Prinzip richtig, durch
durch verbindende Stücke schematisch
ungenaue
Schubdistanzschätzungen
C.
aber etwas verzerrt sein könnte.
Beschreibung und Verbreitung
der
Gesteinstypen
Allgemeines
In
diesem Abschnitt werden mit derselben
Verrucano-Fazieslegende (Tafel 6)
alle
dort
Numerierung wie in der
aufgeführten Gesteinstypen
kurz beschrieben. Dabei stützt sich der Text auf die
rucanoabwicklung
Darstellung
der Ver-
in Tafel 5.
Überall wiegen in den unteren Schichten des Verrucano sandige,
arkoseartige
weilen
nur
Gesteine vor, begleitet von dunklen Tonschiefern und zu¬
Quarzporphyren. Im W der Rotstockschuppe baut überhaupt
tiefere Abteilung die ganze Verrucanoserie auf. In der Gegend
von
diese
des Rotstockes und des Hausstockes beobachtet
man von
unten nach oben
über kristallinen Schubfetzen oder direkt über der Schubfläche die Schich¬
ten 1—3.
1. Dunkle Tonschiefer
Graue bis
schwarze, glatte oder feinrunzelige Tonschiefer, oft leicht
zitisiert und einen feinen Wechsel in der
sandig.
häufig
64
Korngröße zeigend,
Die schwarzen Varietäten haben einen
charakteristisch rostrot
an.
fettigen Glanz
seri-
dann leicht
und laufen
Meistens in enger
Verbindung
2.
Sie
mit diesen dunkeln Schiefern finden sich
Quarzporphyre
zeigen ähnliche Ausbildung
wie im
Kärpfgebiet (vgl. AMSTUTZ)
typisch als solche zu erkennen, da häufig
geschichtete Lagen eingeschlossen sind, welche Übergänge zu Sandsteinen
und sind
nur
hie und da ganz
und Arkosen aufweisen. Meistens
weilen auch rote wie
am
zeigen sie helle, weißlichgrüne Farbe, zu¬
Hausstock, wo feinverteilte mikroskopische
Hämatitschüppchen die Färbung bewirken. Unter den Feldspäten über¬
wiegt der Plagioklas (Albit bis Oligoklas) stark, Quarzeinsprenglinge sind
nicht immer
zu sehen. So ist neben Quarzporphyr auch die
Bezeichnung
Porphyrit berechtigt. Im Gebiet der Crap San Gion-Klippe
begegnet man neben grobkörnigem Gestein auch einem hellen, sehr fein¬
körnigen, das unter dem Mikroskop ein dichtes Gemenge von Quarzkörn¬
chen und wenig Plagioklas aufweist, es mutet daher stark quarzitisch an.
Zuweilen zeigen sich auch Übergänge zu glatten, grünlichen serizitischen
Phylliten.
Ein porphyrartiges Gestein, das bereits in ein
tuffartiges Sediment
übergeht, bildet den oberen Abschluß des Quarzporphyres im E des Rot¬
stockes. An einem
unten nach oben
Fig.
5
von
dort nach S
abgestürzten
Block beobachtet
man von
(vgl. Fig. 5):
LW'3.8. «7~
'
—
—
~.
65
1
Heller, grünlicher Quarzporphyr. Viele Quarzadern im obersten
Meter weisen auf
große mechanische Beanspruchung. Die Obergrenze
uneben, aber scharf.
ist
2
3
m
Die
helle
gebänderte Zone, massig
Quarzporphyr anzusehen.
wie der
erweist sich bei näherer
Bänderung
Betrachtung als eine unruhige
Wechsellagerung von feineren und gröberen vergneisten Sand¬
steinen, welche lageweise Einstreuungen von nußgroßen, wenig ge¬
rundeten Kristallinbrocken aufweisen. Die grobkörnigen Bänder sind
weißlich, die feineren milchiggrün.
3
0,4m zurückwitterndes grauviolettes schieferiges Band,
unten
und oben durch
4
5
Übergänge verbunden.
0,6m sandig-konglomeratische gneisige Bank, gebändert wie 2.
Übergang rasch.
0,5 m dunkle tonige Phyllite mit eingelagerten Karbonat-Quarz-Adern;
erinnert stark
an
versimpelte Partien der Grisch-Schichten. Übergang
(?)
0,8m quartenschieferartige, glatte weinrote Schie¬
rasch.
6
fer, z.T.
Serizitisch
Oben
rot und
glänzend.
und
wie
am
Vorabsattel
(Vorab-Schiefer).
mit kleinen
wechsellagernd
Linsen, dann
Liaskalk.
von
1,5m plattige, braun anwitternde, bänderige Liaskalke, wechselnd
mit serizitischen Schiefern.
8
raschem, fleckenweisem Wechsel. Gewellt.
in
Ähnlich
vorwiegend grün
mit Plättchen
7
grün
0,5
m
verknetete
An der Basis
Übergang
schwarze
von
Schicht 2
durch
T onschi
liegt
ein
e
Wechsellagerung.
f
e
r,
«aalénienartig».
grünes, serizitisches Gestein, das
makroskopisch an verschieferten Quarzporphyr erinnert.
kroskop erkennt man darin deutlich geschichteten Aufbau,
Lage fand
und
Unter dem Mi¬
in einer dünnen
sich eine
einzelne
Anhäufung von kleinen Fetzchen basischen Ergusses
größere Muskovite. Im übrigen bilden mechanisch bean¬
spruchte Quarzkörner
und
einige Albitkristalle
fehlt. Es handelt sich demnach
das Mesozoikum
um
einen T
u
die
Hauptmasse. Karbonat
f f i t, über welchem sehr bald
folgt.
Noch schmächtiger als hier sind die über dem Quarzporphyr liegenden
Verrucanobildungen an Rotstock und Hausstock ausgebildet. Dort
geht das Liegende manchmal fast unmerklich über in
3. Das sogenannte
«Gipfelkonglomerat» der Kärpf- und Hausstockgruppe
Bis
handgroße, ziemlich eckige Komponenten von Gneisen, Quarzpor¬
phyren und milchigem Quarz bauen zur Hauptsache dieses «Konglomerat»
auf, welches eher die Bezeichnung «Breccie» verdient. Das feinkörnigere
Bindemittel ist ähnlich zusammengesetzt und oft ziemlich stark seriziti-
66
siert. Mit seiner
vorwiegend violettlichen bis bunten Färbung bildet
Übergangsform
zwischen dem hellen Ilanzer Verrucano und dem roten
Sernifit,
doch steht
es
mit keinem
von
es
eine
beiden in sichtbarem Zusammen¬
hang.
In der oberen Permzeit muß hier ein
Hochgebiet bestanden haben, wo
Verwitterung
Quarzporphyre und anderer älterer Gesteine
unter höchstens sehr geringem Wassereinfluß das grobe «Gipfelkonglo¬
merat» abgelagert hat, wobei ein großer Teil des Verwitterungsschuttes
sich durch
der
in benachbarte Gebiete
abgeführt
wurde.
E wird der
Gegen
Quarzporphyr
artigen Gesteinen Platz; es sind
rasch
schmächtiger,
er
macht karbon¬
4. Sandsteine mit Tonschieferfetzchen
Unter P. 2835
zitisierter
liegt ein sehr feinkörniger, schmutziggrauer, leicht seriSandsteinschiefer, der in griffeiförmige Stäbchen zerfällt. Die
äußerst feine
Fältelung wird erst unter dem Mikroskop sichtbar. Zuweilen
größere Quarzkörnchen, Muskovit und Carbonatfetzchen.
Im Ganzen fällt aber gegenüber den typischen Permbildungen die gleich¬
mäßige Feinkörnigkeit auf. Weiter oben treten auch grobsandigere und
tonig-schwarze Schichten auf, alle drei Typen wechseln miteinander ab.
finden sich etwas
Unter dem C
streuungen
r a
p N
e r
wird dasselbe Sediment schon tuffitischer. Ein¬
zersetzter erzführender
Mineralien, größerer Calcitgehalt und
Schichtung und Tonschieferfetzchen weisen auf ein
vielleicht etwas tuffitisches, aquatisches Sediment. Ähnliche, grobkörnigere
Gesteine findet man auch in der Gegend um R u i s
Sie liegen nahe der
Basis der Waltensburger-Schuppe östlich und südlich der Jörgenburg. Fein¬
körnige Sandsteine wechseln mit grobkörnigen Bänken und manchmal auch
wiederum deutliche
.
mit
grauen
Tonschieferlagen.
ponenten besonders die
sich auch
lichen
größere
häufigen
Einschlüsse
Verlängerung,
leicht
Neben
von
Bach ob
Quarz und Calcit fallen als Kom¬
sauren
Plagioklase
auf.
Einzeln finden
Quarz- und Granitstücken. In der öst¬
treten in Verbindung mit ähnlichen,
metamorphen Sandsteinen und Serizitschiefern bereits auch grobam
spätige Kalkbänke auf;
Über den
Ruis,
in diesem Gebiet eine Seltenheit.
schmutziggrauen Sandsteinen
der
Rotstock-Schuppe liegt
im
Gebiet östlich der Crena Martin
5.
Er erinnert stark
rote
heit
an
den basalen
Quarzkomponenten
und damit
massiger Quarzit
die
Triasquarzit, führt zuweilen auch rosa¬
weißlichgrünen Masse. Als Besonder¬
in der sonst
übrigen Verrucanobildungen
Lagen da und dort Einschlüsse
leicht gerundeten Granitkomponenten.
—
an
enthalten die obersten
eng anschließend
von
bis
—
faustgroßen,
67
In der Zone
von
Andest
gehen
die
Verrucanobildungen
unten in
typi¬
sche Karbonfazies über. Nach dem besten Aufschluß oberhalb Panix im
Felsabbruch der
«Ruinas»
seien diese Schichten benannt
(Nr. 6 und 7).
In der untersten Partie vorherrschend sind
6.
Links
am
Ausgang
Kohlige Karbonschichten
des Schmuertobels findet
man
nahe über dem Musko-
der Andester Schuppe (Kontakt nicht aufgeschlossen) quarzreiche
Glimmerschiefer, über welchen die ersten graphitisch pigmentierten
vitgneis
helle
Tonschieferfetzchen-Gesteine einsetzen.
Die dunklen Tonschieferfetzchen
an Fingernägel, sie sind in mehr oder
Größe,
weniger feinkörnige serizitische Schiefer eingestreut, die sich zuweilen bis
Glanz und Form
erinnern in
zu
einem dunkeln
zit,
Konglomerat vergröbern. Tonige Substanz, Quarz, SeriCarbonatrhomboeder, Muskovit und etwas Erz sind
randlich rostende
die
wichtigsten Bausteine. Auffallend ist in den untersten Lagen das Feh¬
durchgehenden Feinschichtung und der darüber immer häufiger
werdenden Plagioklase (immer Albit bis Oligoklas).
len einer
Sandsteine mit Tonschieferfetzchen finden sich auch
am
C
r a
p M
a
-
g n und in den Ruinas, wo sie von dunkeln Tonschiefern begleitet
sind, die schon makroskopisch sichtbare Plagioklase enthalten und auch
s e
deutlich
kohlige Schichten führen,
Pflanzenstrukturen
wo
in einzelnen
Lagen fragmentarische
kleinen Anthrazitstücklein
mit
beobachtet
werden
können.
7. Die Ruinas-Sandsteine
In den Ruinas ob Panix steht eine bis 200
gehäufte) Folge
von
Sie können weder
m
feingeschichteten Sandsteinen
makroskopisch
noch
mächtige (tektonisch
bis
Quarzporphyren
an.
scharf voneinander
mikroskopisch
getrennt werden.
Sie besitzen stets eine
masse, in welcher
von
Serizit und etwas
unge
—
Quarz
und
phyrformen, teils
muß ein
Porphyr
beteiligt,
so
sich also
um
ist der
feinkörnige,
homogen aufgebaute Grund¬
Pflastersteinstruktur, begleitet
Hauptmasse darstellen. Die Einspreng¬
ziemlich
Quarz und Plagioklas
Chlorit,
Plagioklas
mehr
oder
die
—
in
weisen teils stark
splitterförmige bis
Porphyrit,
wenn
verlappte, typische
Por¬
rundliche Formen auf. Danach
nicht direkt
am
Aufbau des Gesteins
doch in unmittelbarer Nähe davon gewesen sein. Es handelt
einen tuffitischen Arkosesandstein.
Plagioklas
mit braunen Krusten
Zuweilen, besonders oben,
versehen,
was
auf eine Verwitte¬
der Sedimentation deutet. Daß auch das Wasser
der
Bildung
der durch¬
zeigt
gehenden, oft äußerst feinen Schichtung (grobe Sandsteine, «Fingernagel¬
sandsteine», Arkosesandsteine, graue Tonschiefer, helle Serizitschiefer etc.
rung
vor
der Ruinas-Schichten wesentlich
68
beteiligt
war,
sich
an
in
wechseln immer wieder miteinander
ab) und
in der wiederholten
Einlage¬
rung anthrazitführender Schichten.
8. Der sogenannte
Im E
von
(tektonische) Verrucanobasis durch
Gebietes wird die
unseres
«Plagioklasgneis»
den
M. BLUMENTHAL beschriebenen und als sedimentär bezeichneten
Plagioklasgneis gebildet.
Er ist ein
massiges, vorwiegend lauchgrünes Gestein, unregelmäßig grob
und enthält neben den
von BLUMENTHAL erwähnten Quarz-,
gebankt
Quarzporphyr- und Feldspateinsprenglingen auch bis faustgroße, schlecht
gerundete Brocken von sauren, aplitischen Graniten. Die grobe, oft rasch
auskeilende Schichtung und die sehr unregelmäßige Korngröße schließen
einen
größeren Wassertransport
Segnes gegen
Fehlen tuffitischer
Komponenten
vergleichen,
und die im
sich der
der
seinen
darstellen könnte. Faziell noch näher und
die Gletscherhörnlischicht
(Nr. 9) und
der
der
vom
Piz
größten
(Nr. 25) unterscheidet
durch das Vorherrschen feineren
stratigraphisch läßt
Ruinassandstein
des
Verkleinerung
feststellen. Vom Ilanzer Verrucano
Plagioklasgneis
Faziell und
Im Großen und Ganzen läßt sich
den Vorab hin eine zunehmende
Komponenten
sich der
aus.
Materials, das
allgemeinen grünere
Plagioklasgneis
etwa
Farbe.
mit
dem
feinkörnigeren West-Ausläufer
geographisch dazwischen liegen
quarzreiche
Tuffit (Nr. 21) im S
Crap Masegn.
9. Die Gletscherhörnli-Schicht
Sie ist sehr wahrscheinlich
Plagioklasgneises.
—
wie bereits erwähnt
Jedenfalls zeigt das
Mikroskop
—
ein Ausläufer des
eine
im
wesentlichen
gleiche Zusammensetzung. Makroskopisch fallen wiederum wenige bis nu߬
große Einschlüsse auf, die sich etwa gleich zusammensetzen wie dort. Im
allgemeinen macht sich aber eine ruhigere und sandigere Sedimentation
geltend,
die gegen den
ändert
rungsfarbe
von
Panixerpaß
hin noch feiner
wird, und die Anwitte-
Tönen in mehr violette und
grünen
silbergraue.
Am
längliche bunte Flecken, in ihrer Farbe
erinnernd, und verursacht durch ausge¬
Gletscherhörnli enthält das Gestein
an
fasnächtliche
walzte
gehalt
Dekorationen
feinere Partien oder
ist sehr
Quarzporphyrkomponenten.
Der Karbonat¬
gering.
10. Roter Sernifit
Einzig
im
fand ich ein
lagert
N
des
Glarner
sernifitartiges
rotes
Vorab
Gestein, das
wird. Dieser Sernifit besteht
bonatfreien
Breccie
(mittlere Gletscherhörnlischuppe)
aus
einer
(Quarz, Plagioklas,
von
roten Tonschiefern unter¬
feinkörnigen (bis
kleine
Fetzchen
2
mm), kar¬
basischen Er-
69
gusses
[?]);
die rote Farbe des ähnlich
Bindemittels rührt
von
Da dieses Gestein
darin
aufgebauten,
etwas serizitischen
eingestreuten feinen Hämatitschüppchen
einzig ganz
am
Nordrand
unseres
her.
Gebietes auftritt,
ein Ausläufer der weiter im N und E
mächtig angeschwollenen
Sernifitbildungen sein. Es scheint, daß im N die wüstenartige Periode am
längsten gedauert und am meisten gewirkt hat. Vielleicht sind sowohl die
Breccien des «Gipfelkonglomerates» im W, wie die festländischen Sedi¬
mente des Plagioklasgneises im E als kürzer befristete fazielle Ausläufer
mag
es
des Glarner Sernifites
zu
betrachten.
11. Laminierter
Quarzporphyr
Im Schliff
körner
zeigt dieser gewöhnlich eine serizitische Masse,
umfließt, doch ist es meistens schwer oder unmöglich,
welche
ihn
von
Quarz¬
einem
umgewandelten Sandstein zu unterscheiden. Aus dichten Porphyrvarietä¬
ten entstehen häufig grünliche serizitische Phyllite.
12.
Serizitphyllite
Solche finden sich etwa auch als dünnere
ten oder als
fetzenförmige
Einlagen
in den Ruinas-Schich-
Einschlüsse in anderen Gesteinen (z. B. in Nr. 8
und 9).
13.
Dieser ist wohl
im
allgemeinen
Serizitquarzit
größten Teil ein leicht metamorpher Sandstein und
typischer Horizont. Als Serizitquarzit muß nach
zum
kein
L. MILCH auch das in Obersaxen auftretende
gefleckte
rucano
Gestein bezeichnet
werden,
silbergraue,
zuweilen bunt
das dort im Dach des Ilanzer Ver-
liegt.
14. Helle Serizitschiefer
Solche kommen
metamorphe,
an
etwas
vielen Orten
tonige Sandsteine
charakteristischen Horizont dar.
Profilen
vor.
Sie sind
zum
großen
Teil stärker
oder Arkosen und stellen keinen
Sie konnten auch nicht überall in den
angegeben werden.
15. Grüne
Serizitphyllite
Der
Plagioklasgneis geht oben sehr rasch in die ebenfalls von BLUMEN¬
glatten, glänzend grasgrünen Serizitphyllite über.
nehmen an Mächtigkeit gegen W ab, bilden einen deutlich erkennbaren
THAL beschriebenen
Sie
faziellen Leithorizont und
zugleich den Übergang von der terrestrischen
(?) Ablagerung der Grisch-Schichten (Nr. 38)
Stral igraphisch dürften sie etwa den basischen Ergüssen und Tuffbildmv
gen im westlich angrenzenden Gebiet entsprechen.
Sedimentation
70
zur
marinen
16. Basische
Ergußgesteine
Kärpfgebiet seit langem bekannten Laven
können nach den gegenwärtigen Untersuchungen von G. C. AMSTUTZ im
Wesentlichen in die lauch- bis taubengrünen S p i 1 i t e und die mehr vio¬
le ttlichen (durch Hämatit gefärbten) Keratophyre geteilt werden.
Diese
In
besonders
aus
typischer Ausbildung
dem
findet
man
sie besonders im tieferen Teil der Zone
Panix und in kleinerem Maße auch
von
Sie können leicht erkannt
am
Fil Ranasca
(nördlich des Gipfels).
wenn sie gut erhalten sind. Häufig
sein; dann findet man harte, grüne oder
werden,
scheinen sie auch verschiefert
zu
Ergußgesteine
violette Schiefer mit
Punkten. Beide
wechseln oft
die verschieferten Partien.
länglichen dunkleren
miteinander ab; dasselbe tun
17. Bunte Schiefer
und violettlichen Schiefer und
grünlichen
Damit werden alle meistens
Phyllite zusammengefaßt, deren Genese zwar nicht ganz klar ist, vermut¬
lich aber in engem Zusammenhang mit den basischen Ergußgesteinen steht.
Teils sind es sichere verschieferte Ergüsse und deren tuffartige Randbil¬
dungen, teils aber auch nicht. Manchmal zeigen sie auch einen geringen
Karbonatgehalt. Diese Schichten sind besonders häufig am faziellen Über¬
gang zwischen der
Segnes-Schuppe
und den
Schuppen
des Vorab.
18. Die Grisch-Schichten
Diese
gehen durch Übergang
aus
den
grünen Phylliten (Nr. 15) über
grün¬
hervor. Wechselnd mit grauen, violettlichen und
Plagioklasgneis
lichen, staubigen Tonschiefern
dem
dünnen
Lagen
—
setzen
—
zunächst
zögernd
und in
papier¬
violettliche Karbonatbänklein und -schmitzen ein. Sie
mächtiger (bis 0,5 m) und wittern rostgelb an. Durch Clivage
sind sie häufig in nuß- bis kopfgroße, knollige Linsen aufgelöst, die von
einer grasgrünen Haut überzogen sind. Sie setzen sich aus Karbonat (Calcit,
werden bald
Dolomit, ( ?) Siderit) und wechselnden Mengen
und
Plagioklasen
Silikatgehalt
zusammen.
Meist
unregelmäßig geschichteter
mal an feinere Lagen in Nr. 21
Neben den karbonatischen
liegen
angefressen.
Grisch-Schichten
sers
größerem
Sandstein daraus
entsteht, welcher manch¬
erinnert.
Lagen
treten auch
quarzreiche
Adern auf.
in
die
Im
W,
wo
das Karbonat verschwindet und die
Crap Ner-Sohichten
übergehen, bleiben einzig
Quarz-Karbonat-Adern neben den Tonschiefern erhalten.
typischen
Ausbildung
Die ganze
an, das
höchstens
Quarzkörnchen
vor, bei
in den Schichtflächen und haben die Tonschiefer und das Kar¬
bonat oft wie
diese
kleinen
wird das Gestein im Bruch fast weißlich, bis schließlich eine
Art
Diese
von
wiegt das Karbonat
ja
an
der Grisch-Schichten
derselben Stelle
wenig beteiligt
zur
zeigt
Zeit der
eine Herrschaft des Was¬
Plagioklasgneis-Ablagerung
war.
71
19. Die
Crap Ner-Schichten
Die Ausläufer der Grisch-Schichten reichen nach W bis in den
Crap
dunkle, violettgraue, manchmal auch grünliche, tonige
Schiefer ausgebildet sind. Charakteristisch sind schwach karbonatische und
Ner,
sie
wo
als
stark verquarzte
Lagen,
wie sie auch in den Grisch-Schichten auftreten.
20. Die Vorab-Schiefer
Am deutlichsten treten diese violetten Schiefer mit ihren
hellgrünen Flecken
im Sattel zwischen den beiden
langgezogenen
Vorabgipfeln auf. Unter
vorwiegend Serizit, Erz-
dem Mikroskop zeigt sich ein feines Gemenge von
schüppchen und kleinen Grüppchen von Albit, etwas Calcit,
Quarz. Die hellen Partien unterscheiden sich
das fast
vollständige
Schüppchen auftritt.
Fehlen
von
Erz, welches
Der Kern der hellen Flecken besteht
wobei der
Häufig
Die
Serizit, der
von
aus
den dunklen
wenig
nur
durch
nur
sonst massenhaft in kleinen
Plagioklas
sonst die hellen Teile fast allein
und etwas
Quarz,
aufbaut, zurücktritt.
ist hier auch ziemlich viel Calcit in rundlichen Körnern vertreten.
Deutung
tig sein,
früherer Beobachter als verschieferter Mandelstein kann rich¬
doch scheint
es
sich eher
in ähnlichen Schiefern etwa auch
tuffartige Bildungen zu handeln, da
mikroskopische Fetzchen von basischen
um
Ergüssen gefunden werden können. Westlich des Vorab führen diese über
den «versimpelten» Grisch-Schichten (=
Crap Ner-Schichten) liegenden
Vorabschiefer weniger die langgezogenen hellen Flecken als hellere flache
Häute, manchmal
artigen Schiefer
entsprechen, da
erinnern sie sogar
in der
sie
ja
die
Quartenschiefer und die gleich¬
Melsersandsteingruppe.
Sie können diesen sogar
den obersten Verrucano darstellen und unter P. 2835
in direkten Kontakt treten mit dem
In der
an
Rotstockschuppe
Melserquarzit.
kann beobachtet
werden,
wie
die
Crap
Ner-
Schichten (Nr. 19) und die Vorabschiefer (Nr.
20) gegen E in direkter Ver¬
bindung mit den Grisch-Schichten (Nr. 18) stehen. Da sie selber noch auf
die östlichen Ausläufer des
dieses
mindestens
Gipfelkonglomerates (Nr. 3) hinaufgreifen, muß
Lagen der relativ jungen
älter sein als die obersten
Grisch-Schichten.
21.
Quarzreicher Tuffit
Unter «Tuff» sollen primär lockere, vulkanische
Ablagerungen
standen werden, also rein vulkanische
B.
Bildungen (z.
werden
umgearbeitete Ergußgesteine
anderem sedimentärem
Material,
Es wurde bereits darauf
72
als
und
Tuffe,
ver¬
Aschen). Dagegen
meistens
gemischt mit
«Tuffite» bezeichnet.
hingewiesen,
daß dieses im S des
Crap Masegn
vorherrschende Gestein in faziellem
Zusammenhang steht mit dem Plagiomakroskopisch erweist
sich das Gestein als Tuf fit: in einer ziemlich porösen, mehr oder weniger
gleichmäßig geschichteten quarzreichen Masse, finden sich Einstreuungen
und der Gletscherhörnli-Schicht. Schon
klasgneiß
gut erhaltenem Muskovit, Granitstücken und ganze Bänke
von
von
Quarz¬
porphyrtuff (Nr. 24), die mit Übergängen damit verbunden sind. Auch dün¬
nere Bänklein von Spiliten sind eingelagert. Das Mikroskop zeigt neben
teils zersprungenen Quarzkörnern vorwiegend Plagioklas (Albit bis Oligklas, wie immer) und Serizit, ferner Muskovit, Biotit, Calcit, etwas Erz und
verschiedene kleinere Mineralien mit hoher
Form einzelner
und kleiner
Quarze
große Plagioklasgehalt
der
Doppelbrechung. Die splittrige
eingeschlossener Granitfetzchen, sowie
deuten auf mindestens teilweisen
Lufttransport
(Aschenregen).
22.
Die südliche
Tuffites (Nr.
Plagioklasreicher Tuffit
Fortsetzung
des
von
größeren
Einschlüssen durchsetzten
21) zeigt mehr grüne und bläuliche bis violette Farben. Die
tonig riechenden, schieferigen Gesteins zeigt die hellen
Oberfläche des
Umrisse kleiner
rührt. Die
skop
Feldspäte (Albit),
Zersetzung
ist
so
deren
von
Zersetzung
stark, daß die Plagioklase
der
meistens kaum mehr als solche erkannt werden können. Stellenweise
finden sich aber auch gut erhaltene, bis 3
chanisch
beanspruchten Quarzkörnern
mm
in
große Albite neben
der
serizitischen
Auch Calcit und fast immer etwas Chlorit sind anwesend.
Erzanreicherungen zeigen dort,
wo
sie eine bestimmte Form
sie den Rest durch Calcit ersetzter,
In
1100
einem
m)
diesen
Fetzen
tropfenartig gefleckten
Ein
an
von
Konglomerat
Komponenten
zu
Wolkenartige
besitzen, daß
am
Ruiser
von
Alpweg (auf
ca.
Turmalin, Muskovit
Olivin. Im Kessel der
von
Tuffit-Konglomerat
helleren und dunkleren Tuffitbrocken
aus
Nr. 22 in seiner Basis
auftreten,
(Nr. 22)
Konglomerat
ist diese
Bildung
erwarten.
Die schönste
Ausbildung fand ich
der Außenkante der
cano
me¬
Mineralien bilden.
der Basis des Ilanzer Verrucanos. Da dieser selber ein
eigentlich
an
Tuffit
den
Grundmasse.
Alp von Fellers fand ich in
Tuffiten auch ein lapilliartiges Konglomerat, wobei die einzelnen
von einer rostigen Kruste umgeben sind.
Splitter
23.
ist und
erzhaltiger
fanden sich außerdem kleine Individuen
und viele
liegt
Kaolingeruch
unter dem Mikro¬
am
Geländeterrasse,
Fußweg
zwischen Ruis und Flond
die der Basis des Ilanzer Verru-
folgt.
73
24.
Ebenfalls
an
Quarzporphyr-Tuff
der Basis des Ilanzer Verrucano und
Nordrand tritt ein heller
seinem faziellen
an
Quarzporphyrtuff
Einlage¬
feinkörniger Quarzporphyr geht über
konglomeratartiges Gestein, das aus etwa handgroßen, flachen Fla¬
auf. Ebenso auch als
rung in den Tuffit (Nr. 21). Reiner,
in ein
den
von
hellem und dunkler
gefärbtem Quarzporphyr besteht, zwischen
denen zuweilen auch rundere Stücke basischer
Stücke
von
Ergußgesteine
Granitapliten eingeschlossen sind. Besonders
und
eckigere
schön entwickelt
finden wir dieses Gestein am Gipfel des Fil Ranasca und südlich davon am
Crap gries (P. 1913). Die fremden Einschlüsse im Quarzporphyr sind ent¬
weder als Lapilli in den erstarrenden Erguß hineingestürzt, oder dann wur¬
den sie bei dessen Hervordringen von der Schlundwand oder der überflossenen Erdoberfläche mitgerissen. Oben geht das Gestein durch Ab¬
nahme des Quarzporphyres und Zunahme der kristallinen Komponenten
in den Ilanzer Verrucano über.
25. Der Ilanzer Verrucano
Dieser wurde als
gneisartiges Konglomerat schon
von
mehreren Autoren
beschrieben. Er scheint die
besitzen,
wo
größte Mächtigkeit in der Gegend von Ilanz zu
auch (ob Ruschein) die größten Kristallin-Komponenten (bis
kopfgroß) auftreten. Die oberste Partie wird wieder feinkörniger und ist
(tektonisch) am stärksten vergneist. Wo der Alp weg oberhalb Seth in den
Wald
als
einbiegt, fand ich bis ellenlange Blöcke des liegenden Tuffites (Nr. 22)
Komponenten im Ilanzer Verrucano. Danach geht dieser durch Über¬
gang
aus
seiner
aufgearbeiteten Unterlage
jünger als diese.
hervor
(vgl.
Nr.
23) und ist je¬
denfalls teilweise
Der Ilanzer Verrucano wurde schon mit dem
Plagioklasgneis (Nr. 8)
verglichen. Nach meiner Ansicht handelt es sich aber um zwei voneinander
verschiedene, konglomeratische «Schüttungen»: die erste kam aus S oder
SE, die zweite
rundere
und
aus
E. Die erste
(Ilanzer Verrucano) weist
im
allgemeinen
besser geschichtete Gerolle auf, unter denen Granite und
Gneise weit
der
häufiger vertreten sind als im Plagioklasgneis. (Dies mag neben
größeren mechanischen Beanspruchung auch ein Grund dafür sein, daß
der Ilanzer Verrucano besonders im S
mehr als
so
stark
Konglomerat erkannt werden kann.)
vergneist ist, daß
er
kaum
Plagioklasgneis muß
als eine unter ziemlich trockenem Klima entstandene
Bildung aufgefaßt
werden, während beim Ilanzer Verrucano die schichtende Wirkung des
Wassers viel deutlicher in Erscheinung tritt. Die fazielle Parallelisation
stellt den Plagioklasgneis am ehesten in die untere Verrucanoabteilung,
den Ilanzer Verrucano in die obere.
74
Der
Zusammenfassung
D.
folgenden
Im
soll versucht
werden, Verbreitung und Genese der permo-
karbonischen Gesteine, die heute im Gebiet zwischen Vorabrücken und
Vorderrhein
Soweit
zusammengestoßen sind, überblickend
findet
verfolgbar,
sich
typische
wickelt im Gebiet des Zwischenmassives,
(Cuolm da Rubi
—
Conault N
linien laufen hier also
umschreiben.
vor
allem
an
am
besten
seinem Nordrand
—
Eine
Streichrichtung, die etwa quer dazu verläuft, macht sich erst
jüngeren Verrucano-Sedimenten bemerkbar, nämlich im faziellen
rand der Grisch-Schichten. Damit treten Verhältnisse
Südalpe
den
suchten
Permbildungen
jener in
selber steht
schließen
zu
auf,
den
—
—
nach den
Südalpen
sehr
Angaben
in den
West¬
wie sie auch in
angetroffen werden. Aber auch die Fazies der
n
ent¬
Crap Masegn). Die Fazies¬
angenähert parallel dem Alpenstreichen.
—
Ruinas
zu
Karbonfazies
unter¬
J. J. DOZYs
nahe, jedenfalls
näher
(17)
als
der
Alpen. Auf Grund südalpiner Fossilfunde stellt
F. HERITSCH (38) dort die permischen Ergußgesteine ins mittlere und
obere Rotliegende, wobei, wie bei uns, unten die sauren und oben die
dem Perm im N
basischen
Ergüsse vorwiegen. Erst
sere
Grisch-Schichten
den
Südalpen
nur
ein festländisches
Bei der noch
canobildungen
hat
umsomehr
entsprechen
abgelagert worden,
Konglomerat entstanden
mangelhaften
eine
sowohl
Kenntnis der
uns
un¬
auch in
während im W
gesamten helvetischen Verru-
Gegend,
unserer
feste
Ober-
etwa
ist.
ausgesprochenen Fossilmangel
und dem
als
könnten. Diese sind wie bei
im östlichen Gebiet
Sinn,
keinen
es
in der Zechsteinformation treten Sand¬
lagunäre Dolomitbildungen auf, denen
und
steine, Schiefer
Perm-Stratigraphie aufstellen
wie Untergrenze dieses Perms
zu
wollen,
noch
stark
umstritten sind. Es seien daher in erster Linie die beobachtbaren faziel¬
innerhalb
lithologischen Zusammenhänge
len und
unseres
Gebietes
be¬
schrieben.
Die
Ablagerung
nas-Sandstein
g
n e
i
s
im
der
mit
unteren
Verrucanosedimente
dunklen Tonschiefern
E) ging, im ganzen gesehen,
war.
Bildungen,
wo
das Wasser
nur
u
i
-
W, Plagioklas-
nur
Bedingungen vor
Schichtung geben das Bild
in Flüssen und Seen anwesend
Im E läßt die variable Größe und die sehr
auf höchstens kurzen, wahrscheinlich
( R
unter konstanten
sich. Der Gesteinsinhalt und die oft sohlechte
festländischer
im
geringe Rundung der Gerolle
temporären Wassertransport
des
Verwitterungsschuttes schließen, während im W noch konstantere Wasser¬
ansammlungen bestanden, die kontinuierlich zurückreichen bis in die Zeit
typisch karbonischen Ablagerungen. Da die Korngröße innerhalb des
Plagioklasgneises gegen W abnimmt, ist eine Schüttung aus östlicher Rich¬
tung anzunehmen. Im E war also ziemlich trockenes Festland, dessen Ver¬
der
witterungsschutt temporär
westwärts
geführt
wurde
und sich
dort
vor-
75
wiegend
im
Wasser
stammendem
Die
ansammelte unter Beimengung von
Quarzporphyrdedritus (Ruinas-Sandstein).
topographischen
rue a n o
ins
aus
der
Nähe
Verhältnisse haben sich dann im oberen Ver¬
Gegenteil
verwandelt:
Im E
senkte sich
das Land unter
seichtes Wasser, im W wurde
es gehoben und z. T. wieder abgetragen. In
topographischen Umkehr scheint etwa das Ausfließen der
basischen Ergüsse zu fallen, gleichzeitig und daran anschließend
die Bildung der Tuffe und T u f f i t e. Die basischen Ergüsse drangen wie
die früheren sauren vor allem im W vor, besonders im NW, etwa am Süd¬
die Zeit dieser
abfall des Aarmassivs. Daß bei einer teils vulkanischen Sedimentation und
genannten Reliefänderung eine verworrene und oft rasch wechselnde
Gesteinsbildung eintrat, ist leicht zu verstehen, im einzelnen aber sehr
der
schwer
zu
(Rotstock, Hausstock) vor
Hochgebiet bestand, wo die Gesteine
deuten. Sicher ist, daß im NW
Transgression des Triasmeeres
ein
unteren Verrucanobil düngen teils
abgetragen wurden,
teils
ten, während im E unter dauerndem Wassereinfluß die
geschichteten
Grisch-Schichten
Einlagerungen gebildet
wurden. In die
mit
ihren
an
der
der
Ort verwitter¬
häufig sehr
fein
kieselig-dolomitischer
Zwischenzone,
wo
die
Wirkung
des
Wassers eine stark wechselnde war, fallen alle die komplizierten Tuffit-
bildungen. Im Ilanzer-Verrucano offenbart sich eine weitere
grobe Schüttung, die ihren Ursprung am ehesten im S oder SE un¬
seres Gebietes haben muß. Sie scheint ziemlich lange gedauert zu haben;
denn sie bildet gleichsam die Südküste der Tuffitbildungen und ist im
Laufe der Zeit mehr und mehr nach N vorgerückt. Als nördliches zeit¬
liches Äquivalent des Ilanzer-Verrucano kann man mit OBERHOLZER
die große Masse des Glarner Sernifites betrachten.
sehr
Soweit der Verrucano
aufgeschlossen ist, läßt sich im großen eine
trogartige Zone großer Mächtigkeit beobachten. Sie liegt dort, wo die
präexistente Mulde zwischen Aar- und Gotthardmassiv sich mit
der alten quer dazu verlaufenden
Segnesdepresssion kreuzt, wor¬
R. STAUB hingewiesen hat (58).
Zusammenhang
Eine Wirkung des Zwischenmassives zeigt sich kaum; es ist vielleicht erst
später als solches hervorgetreten und klingt ohnehin gegen die Segnesdepression hin aus.
auf in weiterem
schon
Im Verrucano des
silien
gefunden,
besprochenen Gebietes
wenn man
absieht
von
wurden bis heute keine Fos¬
den bereits
genannten, meistens
unbestimmbaren Pflanzenresten in den wahrscheinlich karbonischen, dun¬
keln Tonschiefern.
Der
Fossilmangel dürfte in erster Linie primär bedingt
Festland), in zweiter Linie aber auch in der Metamorphose
Die scheinbar besonders starke
Metamorphose
kann nicht allein auf mechanische
sonst müßten die
76
z.
B.
am
(tektonische)
sein
unseres
Ursachen
(Klima,
der Gesteine.
Verrucano
zurückgehen,
Vorab darunter liegenden mesozoischen Gesteine
Flysch ja fast
und der
Sie sind aber
gut erhalten
so
bildungen selber
anderen,
Unkenntlichkeit
zur
worden
sein.
wenig veränderte Gesteine neben
verhältnismäßig große Epimetamorphose zu¬
finden sich
denen wir eine
umgewandelt
wie anderswo. Auch unter den Verrucano-
sehr
nur
schreiben möchten. Nun ist in Betracht
zu
ziehen, daß
die bei Vulkanismus
gebildeten Sedimente einerseits schon primär eine für
«ungewohnte» Zusammensetzung aufweisen und
und aridem Klima
helvetische Verhältnisse
daß sie andererseits
—
besonders
ihrer lockeren Struktur und
wenn es
«unstabilen»
Umwandlung unterliegen (z.
einer
sich
B.
Tuffe handelt
um
Zusammensetzung
des
Devitrisierung
—
wegen
sehr leicht
vulkanischen
Glases).
IV. Trias und Lias
praktischen Gründen
gemeinsam besprochen.
seien die
Aus
Bildungen
dieser beiden Zeitalter
In den beschriebenen nordhelvetischen Serien unter der
fläche sind sie
Über
gesteine
lediglich
als Fetzen und Schnüre erhalten. Als
von
Synclinalcharakter
erfaßbaren Verrucanomasse
rem
Maße
—
spielen
nötig sein,
streifen und die
einzige mesozoische
innerhalb der
sie dabei
—
eine ähnliche Rolle wie etwa die
Es wird daher
Hauptschub¬
Martinschuppe aufgeschlossen.
genannten Schubfläche sind Trias- und oft auch Lias-
der
nur
schaltungen
in der Kreuzeck- und
stratigraphisch
wenn
Ein¬
schwer
auch in viel kleine¬
Triaszüge des Penninikums.
in diesem Abschnitt auch tektonische
Schilderung der Synclinal-«Züge»
etwas
Fragen
zu
eingehender
zu
gestalten.
A. Trias und Lias unter der
1.
Hauptschubfläche
Kreuzeckschuppe.
(Alp Ranasca) beobachtet man als tiefstes
dunkelgelb anwitternden Rötidolomit. Er
1 m mächtigen
ist von schnurgeraden, steilstehenden, bis
Quarzadern
bis
dort
cm
welche
da
und
große Bergkristalle
klare,
einige
durchschlagen,
a)
Bei der Kreuzecke
Glied dick
gebankten,
und lokal bis
Durch
faustgroße
Beimengung
blaue Flecken im
schiefer des
Die
hell- bis
von
Einschlüsse
von
schwerem F
a
h 1
e r z
Malachit und Azurit bilden sich lebhaft
milchigen
Weiß der Adern. Darüber
folgen
die
führen.
grüne
und
Opalinus¬
Dogger.
Ausbildung
dieser
Trias, insbesondere
rung stellen sie klar neben die
gleiche
die erzführende Durchade-
Schicht
am
Crap
Surscheins. Sie
steht dieser sogar näher als der bisher direkt damit verbundene Trias in
der benachbarten
Martinschuppe.
77
b) In einem Töbelein im Plauscharuner Wald (1370m, 1,2km
nordwestlich der Kirche
tektonisch (und
1.
von
Panix) beobachtete ich nachstehendes Profil,
stratigraphisch)
unten nach oben:
von
Tektonisierter Seewerkalk bildet den linken
Schuttrinne und
2.
ca.
5
m
andern
(nördlichen) Hang. In
der
erscheinen:
am
Hang
massiges, zähes, dunkelgrünes Gestein, erinnert in der Farbe
an
Hornblendegranit des Dartgas. Im Dünnschliff findet man jedoch
weder Quarz noch Hornblende, dafür gewahrt man ein panallotriomorden
phes Gefüge
von
etwas Erz. Der
saurem
Plagioklas
der
3.
ca.
möglicherweise
eine Art Diabas
Kreuzeckschuppe
5
m
grün
bis
Serizit
und
in relativ
großen Individuen ist oft von Epi¬
mengenmäßig zurück. Man könnte dieses Ge¬
dot durchsetzt und tritt
stein—
Plagioklas, Epidot, Chlorit
als den kristallinen «Kern»
—
bezeichnen.
2, stark verschiefert mit hellen, ebenfalls schieferigen
wie
Einlagerungen.
permische Verwitterungsschicht von
2 mit melsersandstemartigen Lagen.
ca. 2m weißlicher Melsersandstein, erinnert an verscnieferten
Quarzporphyr, enthält jedoch in den oberen Partien rostiggelb ange¬
Vielleicht eine
4.
witterte dolomitische Linsen.
5.
2m
+
x
außen
gelber Dolomit (darüber Waldboden).
1 bildet den Rücken der
Tgietschenschuppe,
Kreuzeckschuppe darstellen.
der
während 2 bis 5 die Basis
c) Am benachbarten Crap Surscheins (Kreuzeckschuppe) fand
R. TRÜMPY
auf
Quarzsandstein,
Rötidolomit
den
er
einen
groben,
braungrau
sich kein Lias in dieser
rung einen Rücken
anwitternden
als unterliasisch betrachten möchte. Sonst findet
parautochthonen Zone, die
gebildet haben muß.
2.
zur
Zeit seiner
Ablage¬
Martinschuppe.
Über dem Sernifit unter der Crena Martin
der
Melsersandstein
mit
liegt rostfarben anwittern¬
herauswitternden, rundlichen, steck¬
nadelkopfgroßen Quarzkörnern. Die Mächtigkeit
(0—10 m), was in dieser stark gequetschten Zone
größten
ist sie wohl
am
(verdeckten) Kontakt
zwischen Hexenseeli und Crena Martin,
gibt (49,
wo
ist
sehr
schwankend
nicht verwundert. Am
mit der
Kalkhornschuppe
OBERHOLZER Dogger
an¬
Tafel 25,
Fig. 2). Darüber, oft auch direkt auf dem Sernifit, folgt
ein dichter, dunkelgelb an witternder Rötidolomit,
prachtvoll auf¬
geschlossen im hintersten Kar der Alp von Ranasca. Die vom überschobenen Verrucano entblößte Oberfläche zeigt ein
grobmaschiges Netzwerk
herauswitternden, unregelmäßigen, bis handbreiten Kieseladern. Die
Mächtigkeit ist ebenfalls stark schwankend, sie erreicht auf der Nordseite
von
der Crena Martin mindestens 50 m,
78
was
über die
primäre Größe jedoch
nichts
aussagt. Jüngere Schichten enthält die Martinschuppe keine,
denn die
nischer
innige Verknetung
mit dem Malm
entspringe nicht
nur
es
sei
tekto-
Wirkung, wie schon ALB. HEIM annahm (30, p. 54), sondern sei
Folge einer über karrige Dolomitoberfläche gegangenen Malm-
auch die
transgression, wie R. BRUNNSCHWEILER (15) postuliert. In die¬
sem Fall
könnte noch ein schmaler Malmsaum zur Martinschuppe ge¬
hören; die größeren Malmkörper aber gehören zu anderen tektonischen
Einheiten, sie berühren die Martinschuppe an tektonischen Flächen. Zu¬
gunsten einer solchen Transgression des Malm auf Trias spricht eine ähn¬
liche
Erscheinung
von
H.
im Gebiete der
Brigelserhörner (mündliche Mitteilung
von
E.WEBER gefundene und von
WIDMER),
(72) beschriebene «Malmtransgression»
ferner
die
R. TRÜMPY
im Lochseitenkalk
Westfuß des Hausstocks. Die
Begründung BRUNNSCHWEILERs (suk¬
zessiver Kontakt des verkehrtliegenden Malmes mit immer älteren Schich¬
ten im Kessel der Alp von Ranasca) ist indessen darum nicht
stichhaltig,
am
weil sich die tektonischen Verhältnisse als anders erwiesen haben:
der
Kontakt des Kalkhorn-Malmes mit den Schichten der
ist
ein tektonischer und hat mit der
eindeutig
nichts
zu
Kreuzeckschuppe
Martinschuppe direkt gar
tun.
In der ganzen
von
mir untersuchten
Gegend ließ sich jeder Malm-Triasstratigraphisch erklären. Diese
Kontakt bedeutend leichter tektonisch als
Ansicht vertrat auch immer E. WEBER.
B. Trias und Lias über der
Die dünnen mesozoischen
nach ihrer tektonischen
von
N nach
Lage
S) besprochen.
Züge innerhalb der Verrucanomasse seien
von
1. Der
a)
unten nach oben
man
mit raschem
ca.
Übergang
1
m
aus
(2804 m, vgl. Fig. 6)
über dem steilen untersten,
Ergußgesteinen aufgebauten Absatz
wird verursacht durch
(gleichbedeutend mit:
Gletscherhörnlizug
Am Gletscherhörnli
Auf der Westseite findet
Hauptschubfläche
eine
zurückwitternde
aus
basischen
Terrasse.
Sie
dünne, weißlichgrüne harte Phyllite, welche
den
liegenden Eruptiva hervorgehen. Über
folgt:
meist durch Schutt verdeckter scharfer Grenze
1.
0,5m massiger Dolomit, innen beigegrau mit einzelnen spätigen
Stellen, außen lebhaft braungelb und rauh von einem Netzwerk hell
hervorwitternder, karbonatischer und kieseliger Adern. Mindestens drei
sich kreuzende
weisen auf eine
sehr
läßt sich in der
Klüftungssysteme verschiedenen Alters
«gequälte» Vergangenheit des Gesteins. Trotzdem
79
Anwitterungsfarbe
der
eine
grobe Schichtung noch erkennen. Karbonati¬
verkieselte Organismentrümmer finden sich zuweilen
gelb
Oberfläche;
sche und
der obere Teil enthält zwei
ten verkieselten Knöllchen
Das
Mikroskop zeigt
von
Linsen- bis
an
Lagen mit lose eingestreu¬
Mandelgröße.
eine feinkristallisierte
Karbonatmasse, durch¬
von zahllosen Klüftchen. Die kleinen sind ganz mit Karbonat aus¬
geheilt, die größeren nur randlich, in der Mitte jedoch mit quergefaser-
setzt
tem, unregelmäßig auslöschendem Chalcedon, der etwa
bleichgrünen
Glimmer einschließt. Sichere
keine. Über einer
einen
Reste fand ich
Schichtfuge
Fig. 6. Das Mesozoikum
2.
organische
auch
am
Gletscherhörnli
(2804)
0,5 m gelbgrau anwitternder schwach mergeliger Kalk mit
blaugrauem, schuppigem Bruch, etwas tonig riechend, von dunkel¬
grauen, leicht serizitisierten Tonhäuten
Quarzadern
ähnlich
weiße Calcitadern
ternd und reich
herauswitternde
1.
parallel
an
durchzogen. Unten einzelne
geschichtet. Gelbe Quarzadern und
Schichtung. Mittlerer Teil gelb anwit¬
Deutlich
der
verkieselten Fetzchen. Besonders im oberen Teil
gelbe Calcitknötchen und dunklere Fleckchen.
Im Dünnschliff beobachtet
man im wesentlichen ein unreines (etwas
toniges) Calcitaggregat. Teilstücke gebogener Linien, seltener ellip¬
tische Ringe (d
1 mm) deuten auf Organismenreste. Nichts
=
Deutlicheres.
80
Über sehr raschem
Übergang, nicht selten von der Unterlage ab¬
Lage quartenschieferähnlicher, grauer
punktierter Phyllite davon getrennt) folgt
gelöst (und durch
3.
eine dünne
0,5m gebänderter Kalk, plattig zerfallend. Typischer Bänder¬
kalk
des Lias mit helleren
(gelbgrauen) kalkreicheren und dunkel¬
braunen sandreicheren Streifen. Dunkle Knötchen auch in den hellen
Lagen. Im Bruch dunkelgrau und etwas spätig. Zerspringt beim An¬
schlagen längs schwach serizitisch glänzenden Clivageflächen, die un¬
gefähr parallel zur Schichtung laufen, deren Faltung aber nur wenig
mitmachen. Weiße Calcitadern, perlschnurartig
ausgebildet, folgen zu¬
weilen diesen Flächen und beleben die Oberfläche.
Clivage und Ver¬
witterung zerlegen das Gestein in flache" Platten mit rauher Außen¬
fläche, die neben ihrer graubraunen Farbe stets einen typischen Stich
ins Violette zeigt.
Die
Bänderung
wird gegen oben immer deutlicher. Über scharfer tek-
tonischer Grenze
folgen wiederum
Dreiteilung dieses dünnen
mergeligen Kalk und Bänderkalk
helle
Die
wieder an, selbst bei starker
Das mesozoische Alter des
Verrucanophyllite.
mesozoischen
trifft
man
Komplexes
in
Dolomit,
auffallenderweise
immer
Schuppung.
Gletscherhörnlizuges
Bei einer Diskussion der
Altersfrage
des
besprochenen Sedimentzuges
kommen in Betracht: Karbon, Perm und Trias. Das Karbon, welches an¬
dernorts im vorliegenden Gebiet als solches mit
genügender Sicherheit
erkannt werden
wie sie hier
kann, zeigt nirgends auch nur Anklänge an Bildungen,
vorliegen. Höchstens die Bänderkalke könnten karbonisch sein,
der
begleitende Dolomit aber nicht. Im Perm dagegen treffen wir in un¬
Untersuchungsgebiet verschiedentlich Karbonatgesteine, immer aber
in eigentlicher stratigraphischer
Wechsellagerung mit Verrucanoschiefern.
Sie zeigen auch nicht die feine und über
große Strecken gleichartige Glie¬
derung wie die Gesteine am Gletscherhörnli. Während der Hauptzeit des
serem
Perms kam
es
jedenfalls
Man kann sich höchstens
nie
andauernder Kalk- oder
zu
fragen, ob
Dolomitbildung.
nicht im obersten Perm etwa solche
Verhältnisse sich zuletzt noch hätten einstellen können. Das wäre
prinzi¬
piell denkbar, enthält doch das oberste Perm der Südalpen wie auch der
germanische Zechstein karbonatische Ablagerungen größerer Mächtigkeit.
Ob es sich im hier vorliegenden Falle um oberstes Perm oder
Trias han¬
delt, ist ja an sich für die Erkenntnis der tektonischen Gliederung auch
nicht
entscheidend. Der
lithologische Vergleiche,
s c
h
e s
Alter
Mangel
diese
an
bestimmbaren Fossilien erlaubt
aber sprechen
des Dolomites und
am
ehesten für
für liasisches Alter
t
des
r
i
nur
a s
i
-
Mergel¬
kalkes und des Bänderkalkes. Insbesondere die Bänderkalke sehen
jenen
6
81
dem Lias der Mürtschendecke
aus
gleichen Bildungen
den
am
zum
Verwechseln ähnlich und sind
von
Einige
Be¬
Rotstock nicht
zu
unterscheiden.
denken verursacht das Fehlen des basalen Melsersandsteins und der Quar¬
tenschiefer. Nun findet
man
aber unter dem Gletscherhörnli-Dolomit quar-
tenschieferartige Phyllite, die zur Melsersandsteingruppe gehören könnten.
Ebenso könnten die Phyllite, mit denen der obere kalkige Teâl oft ver¬
schuppt ist, die echten Quartenschiefer vertreten. Es sei aber auch darauf
hingewiesen, daß, wie J. OBERHOLZER
tikum die Quartenschiefer häufig fehlen,
mitteilt
(49),
im ganzen Helve-
der Melsersandstein manchmal
auch. Das muß auch hier der Fall sein.
Fig. 7. Der Gletscherhörnlizug auf Alp Ruschein
(WNW Sagenser Furka)
Am Ostrand der
b)
Fig.
7
stellt
auf
ca.
2280 m,
nur
Durch helle
liche
Phyllite
Quetschzone.
In dem in
grauen
kalk,
Fig.
7
von
sie 450
über
m
davon
m
von
Hauptsohubfläche
getrennt, liegt 2 m tiefer noch
kieseligen
aber bedeutend
nun
Sagenser Furka
beobachten
Adern
durchsetzt,
durchzogen
3 km weiter nördlich
kann.
einmal eine ähn¬
beige¬
Mergel¬
einen gelb und
finden wir wieder einen
blaugrau flammig gebänderten Kalk,
82
Fig. 6,
der
serizitischen Tonhäuten
hörnli, das mehr als
Ruschein
westnordwestlich der
dargestellten Aufschluß
Dolomit,
der
man
15
von
Schichten dar wie
dieselben
stärker verknetet, wie
Alp
ist und
genau
liegt.
einen
wie
am
Gletscher-
Gehen wir weitere 1,5 km südwärts dem Bach
entlang, der die Kreide¬
Alp von Ruschein vom Verrucano trennt, so erreichen wir kurz
der Einmündung eines linken Seitenbaches auf ca. 2000 m einen letz¬
kaum 2 m über der Kreide
Aufschluß, wo wir
wiederum die¬
fläche der
vor
ten
—
—
selben Gesteine antreffen.
Fig. 8. Der Gletscherhörnlizug
am
Alp Ruschein;
auf
Bachufer auf 2000
m
In der
1
2
3
4
Zeichnung dieses zweiten Aufschlusses
Rauhe, blaugraue Serizitphyllite,
Quarzader,
in
Fig.
Rostig anwitterndes Karbonat mit viel Quarz,
GebänderterKalk, dunkel blaugrau anwitternd,
8 bedeuten:
mit weißen Cal-
citknötchen besonders in der oberen Hälfte,
5
6
Blaugraue Serizitphyllite, etwas feiner
Rostig anwitternder Kalk, leicht
als
1,
gebändert, weniger Quarz
als in 3.
2. Der
Die
kleine
Nordseite,
Terrasse, auf
Kristallseelizug
welcher
das
Kristallseeli
(Rotstock
m) ruht, verdankt ihre Entstehung einer intensiv ver¬
schuppten Zone, in der neben Verrucanogesteinen auch Liasrelikte
2560
auftreten. Es sind
plattige, violettlich graue Sandkalke, welche bräun¬
Spuren von Echinodermenbreccie aufweisen.
auch schwarze, rostig bis kupferfarben anlaufende Ton¬
lich anwittern und
Ferner
sind
schiefer anwesend. Zum Teil könnten sie das Aalénien vertreten,
oberhalb des Seelis sind sie aber sicher dem Karbon oder Perm zuzu¬
ordnen. Nördlich unter dem Seelein finden sich auch
sche
Felsköpfe;
diese könnten
zur
Trias
gehören,
weißliche, quarziti-
oder aber
—
was
wahr-
83
gequetschtem Quarzporphyr hervorgegangen sein.
ockergelbes Band, eine 0—0,5 m
folgt
wirr
von Quarz ädern durchdrungen
dolomitische
Bank,
mächtige
und ziemlich kieselig. Sicher Trias. Die liegenden violettlichen Phyllite
scheinlicher ist
10
m
sind
aus
—
tiefer
wieder ein auffallendes
sehr stark
verquetscht
und führen
auch kleine Bänklein und Linsen
von
Die ganze Zone läßt sich ostwärts bis
ausgequetscht,
ist sie ganz
zahlreichen Quarzadern
neben
Dolomit.
manchmal erblickt
verfolgen.
Vorab
zum
man
auch
nur
Zuweilen
marmorisierte
Karbonatlinsen zwischen massigen bis schiefrigen grünen Gesteinen
gelbe
(zum Beispiel
t i n, auf
2560
ca.
AufstiegvomHexenseelizurCrenaMarzwar so wenig, daß man geneigt wäre, an kar¬
am
m), und
bonatische Ausschwitzungen
Allein
denken.
zu
Nordseite
der
auf
und
Zug wieder auf 1—2 m Mächtigkeit an
einen gelben kieseligen Dolomit
P. 2835 schwillt dieser
von
zeigt (in
Regel)
der
unten
gebänderte
oben
Steigt
man
von
und
Kalke.
der tiefsten Stelle der Sether Furka nordwärts an,
auf einer stark
verschuppten
Zone. Wie
so
Kristallseeli sieht
geht
man
man
schwarze, karbonartige Schiefer, aber auch damit verknetete, gelb¬
graue Dolomitfetzen. Darunter findet
liche,
solche,
die
rostgelbe
rund¬
dann erbsengroße heraus¬
Mikroskop lassen sich keine be¬
Organismen darin erkennen. Am ehesten sind es kleine Algen¬
struierte Flecken aufweisen oder
zonar
witternde Knötchen.
stimmten
man
am
kolonien, die
Auch unter dem
verkieselt
wenn
—
—
an
der Gesteinsoberfläche der Ver¬
witterung länger standhalten als der Dolomit. Im Dünnschliff erkennt man
unregelmäßig-rundliche, schalige Struktur mit ringweisen Einlagerungen
von
kieseliger
Substanz.
Hie und da
gewachsen.
Oft
zeigt
sind
sich auch ein
schon im
zigen Schale,
wie wir
Bei stärkerer
Verkieselung wird
lich
finden sich
in
es
der
gebogenes
die Struktur immer
«gut» erhalten sind, dieselbe
all,
wo
am
schönsten
faziell
am
Gletscherhörnli
a) Profil
Auf der Ostseite
0,6m
rundliche
schöne
Kristallseelizug zeigen
über¬
wie sie
lithologische Gliederung,
Sie gehören jedenfalls
sehen ist.
Diese
absteigend,
Rauhwacke
Rotstockzug
Rotstockgipfel (2627 m)
am
Rauhwacke, gelb
haltend.
84
noch
zuweilen
zusammen.
3. Der
1.
zu
nur
in welchen
Sowohl der Gletscherhörnli-, wie auch der
sie
undeutlicher, schlie߬
karbonatischen Grundmasse
von
zusammen¬
Teilstück einer win¬
des Gletscherhörniis fanden.
Mergelkalk
lappigen Quarzfetzchen,
Karbonatrhomboederchen eingelagert sind.
Anhäufungen
dieser Gebilde
mehrere
finden wir in verkehrter
angewittert,
bildet
den
gelbe
Lagerung:
Schieferfetzen
Rotstockgipfel,
sie
ent¬
mag unter
dem Steinmann etwa 8
m
mächtig
anwitterndes
Gestein, das
man
stellenweise auch ein
an,
fast
löcherig
dunklerem Bindemittel nuß- bis
in etwas
führt. Es ist keine echte Breccie, eher eine
faustgroße Dolomitbrocken
Übergangsform
Stellenweise trifft
sein.
reinen, weißlichgelben Dolomit
badeschwammartigen Rauh-
zwischen Dolomit und der
wacke.
2.
0—0,15
bald
Sandstein,
quarzitischer
blonder
m
rötlich,
grünlich. Schwach serizitisch. Westlich des Gipfels 1 m mächtig.
0,2—0,3 m Wechsellagerung von 2 und 4.
0,4 m grüne phyllitische Quartenschiefer mit Einlagerungen
von mehr sandigen (oben) und mehr karbonatischen Bänklein (unten).
bald
3.
4.
5.
Violettfleckiger Übergang.
0,5 m violette Quartenschiefer
Karbonat- und
6.
0,2—0,5
sonders
7.
angewitterten
Quarz-Schmitzen.
Quarzige
ähnlich 4.
m
gelblich
mit
und karbonatische
Einlagerungen
be¬
unten.
0,1—0,5m Sandstein, lagig, braun angewittert. Gegen
Übergang.
0,1—0,5m öliger, heller Quarzit
unten feiner
und
8.
Gipfels
des
mit einzelnen
Auf
Tonhäuten.
schwarzen
dünnen,
und
fand ich im Schutt
der
Glimmerschüppchen
West-
(0,5—4 cm) und
steins mit Steinkernen kleiner Muscheln
einem zerrissenen Belemniten.
9.
1—2
m
Nordseite
und
knorrige Platten desselben zähen Ge¬
Übergang
durch
Wechsellagerung.
dunkle, serizitische Tonschiefer. Im unteren Teil kar¬
bonatische Linsen.
wie 9.
Terrasse
bildend, gegen
10.
1—2
11.
lagen aufnehmend.
0,2m Wechsellagerung
12.
m
10m
plattige
genau wie
am
von
Sandkalke,
unten
dünne
Sandkalk¬
10 und 12.
braun
angewittert.
In
der
Mitte
gebändert
Gletscherhörnli braun und dunkel blaugrau
verlaufenden, perlschnurartigen Calcitadern. Darunter 0,2
etwas massiger.
graue Tonschiefer, dann wieder, wie oben,
mit schief
bis
13. 6
0,3
m
zunehmende
m
einigen Quarz14.
ca.
40
m
Verschieferung.
Graublaue
Tonschiefer
mit
und Karbonatschichten.
Quarzporphyr.
Oben Wechsel
Schichten. Auf der Nordseite des
von
grünlichen
Gipfels enthält
und violettlichen
Schicht
die oberste
nußgroße Kristallinkomponenten.
Rauhwacke, Quarzit, Quartenschiefer und Lias-Sandkalke finden wir
(19) aufgezeichnet.
von hier schon in den Tagebüchern ARN. ESCHERs
ALB. HEIM
hat
sie
als
und
verkehrt
anerkannt
teildecke
gedeutet (27,
p.
normal
als
gelagert dargestellt, später
Mittelschenkel
55).
Nach
J.
einer
höheren
OBERHOLZER
(49)
aber
als
Verrucanoist
es
der
Mittelschenkel zwischen Axen- und Mürtschendecke.
85
Die Schichten
basalen
1 bis 6 möchte ich als Trias
Liasquarzit (inkl. Rhät.),
(nach OBERHOLZER
Verrucano
zum
wie unterer Lias
gehören.
Die
bezeichnen,
9 bis 12 als Lias im
am
Magereu),
Untersuchungen
7 bis 8 als
allgemeinen
13 dürfte
R. TRÜMPYs
bereits
im
helve¬
tischen Lias werden hier wohl eine genauere Gliederung erlauben und
auch die f azielle Zugehörigkeit zu den helvetischen Decken näher abklären. *
b) Das Mesozoikum auf dem Grat zwischen Rotstock und Crena Martin
der Karte
In
(49,
Glarneralpen (87)
der
diesem Grat eine
zeichnete J. OBERHOLZER
Liasmütze, später verneinte
168). Ich habe die Stelle besucht und fand
p.
sondern auch Trias. EUGEN WEBER hat einen
abgestürzten Block entdeckt, der ebenfalls
dort nicht
von
Lias
auf
wieder deren Existenz
er
nur
Lias,
diesem Grat nach S
aufweist
(Fig. 5).
Wir
hielten ihn zunächst sogar für anstehend, doch konnte ich im schneearmen
Sommer 1947 den fehlenden Zusammenhang mit der Unterlage eindeutig
feststellen. Auf dem Grat fand ich
von
oben nach unten:
9. Dolomitblöcke.
8.
ca.
1
7.
ca.
1,5
6. 1
m
plattige Liaskalke, oben Spatkalk, unten Sandkalk.
Wechsellagerung von Liaskalken und dunklen Tonschiefern.
Wechsellagerung von weißlichgrünen Schiefern (Quartenschiefer)
m
m
mit Dolomitbänklein.
5.
0,3
m
weinrote Quartenschiefer.
4.
0,3
m
rot und
grün wechselnd fleckige Quartenschiefer. Gleiche Typen
finden sich auch
3.
2.
am
Rotstock.
0,8
m
grüne Quartenschiefer
1,0
m
dunkel weinrote Quartenschiefer.
1. unter scharfer Grenze
Die
Untergrenze
zwischen
mit
eingelagerten Dolomitbänklein.
Quarzporphyr.
ist eine
tektonische, wenig
Quartenschiefer
Quarzporphyr
(vgl. Fig. 5).
und
östlich davon schiebt sich
eine
5
m
mächtige Verru-
canoschicht ein
Hier liegen also die Quartenschiefer unten, der Lias
oben; man muß
die Serie als eine aufrechte betrachten. Die Dolomitblöcke im Schutt kön¬
nen als Rest einer darüberliegenden verkehrten Serie
werden.
Wie wir im
folgenden
sehen
rechte Serien im Verband des
stellung,
daß der
zeigt, daß
s
er
angesehen
werden, finden sich noch eindeutiger auf¬
Rotstockzuges. Daraus ergibt sich die Fest¬
Rotstockzug
verkehrte und aufrechte
somit nicht als klassischer
ammengeque t
s
ch t e,
längs
Mittelschenkel,
einer
Lagerung
sondern als
z u
-
Überschiebungs¬
fläche mitgeschürfte Mulde aufzufassen ist.
vgl.
schaft,
86
R.
Trümpy:
31. Mai 1949
Der Lias der Glarner
Alpen. Diss. Denkschr. Schweiz. Naturf.
(inzwischen erschienen).
Gesell¬
Die Trias bei P. 2736
c)
(nördlich Sether Furka)
Von dieser Stelle erwähnt ALB. HEIM
der noch über der weithin sichtbaren
nichts mehr davon
sehen.
zu
gelagert
aufrecht
(30,
p.
55)
grünlich
Verrucanorest,
Rauhwackenkappe ruht.
Hingegen läßt sich feststellen,
ist. Man findet nämlich
von
8. blaß weinrote Sandsteine und Tonschiefer der
oft auch
einen
Heute ist
daß die Trias
oben nach unten:
Quartenschiefer,
oder bleich.
7. weinrote Schiefer mit kleinen Dolomitlinsen.
Dolomit.
6. 0—Im
5.
0—0,5
4.
0,5—1,5
3.
0—0,2
Rauhwacke mit dolomitischen Einschlüssen.
m
löcherige Rauhwacke.
Rauhwacke mit eingeschlossenen serizitischen Schiefer-
m
m
fetzchen.
2.
0—0,5
m
1. violette
milchig grünlicher Triasquarzit.
Schiefer, zu oberst grün.
7 und 8 finden sich
in der Nähe des
aus
nur
noch als Trümmer oben auf dem
Gipfelchen,
Rauhwacke erbauten Steinmannes.
Fig. 9. Schematische Darstellung der Triasreste auf dem Rücken
zwischen Vorab und
d)
Die
Triasfalte
Panixerpaß
bei P. 2835
(Vorabrücken)
Der Grat zwischen P. 2736 und P. 2835 soll durch
werden. Die N—S streichende Falte bei P. 2835
gezeichnet. Abgesehen
als
hier aufrecht
gelagert.
Profil
gelbe
5.3
Wechsellagerung
Dolomitbänken
4. 6
m
liegt
9 veranschaulicht
dem überfalteten Teil ist die Trias auch
von
oben nach unten:
Rauhwacke.
6.1m
m
von
Fig.
in Wirklichkeit flacher
weißlicher
von
oben
quartenschief erartigen Phylliten
und
Quarzitlagen
Melserquarzit,
oben
mit
unten.
Schieferlagen
eingestreut
wie 5.
3.
2.
1.
gewellte Untergrenze, wahrscheinlich stratigraphischer Kontakt.
Tonschiefer, wechselnd violett, rot und grün (Vorab-Schiefer).
grüne Tonschiefer, übergehend in graue Crap Ner-Schichten (Perm).
87
e) Die Trias
am
Crap Ner
Der schmale
Triaszug in der Westwand des Crap Ner erweist sich auch
lithologisch eindeutig als südliche Fortsetzung der Triasreste auf dem
Vorabrücken. Profil von oben nach unten (gleiche
Numerierung wie im
obigen Profil):
7. grauviolette tonige Schiefer, unten mit
grünen Flecken; über¬
schoben auf:
6. 0—1
m
Rauhwacke, gelb.
grüne P h y 11 i t e,
5.
0—0,3
m
4.
0—1,5
m
wie
blonder bis grünlicher
Quartenschiefer.
Melserquarzit
mit rötlichen
Quarz¬
körnern.
3. 0—1
m
Wechsellagerung
von
quarzitischem Phyllit mit dun¬
kel weinroten Tonschiefern.
2. 5m weinrote
Tonschiefer, übergehend in
Tonschiefer, mit wenig grünen wechselnd. Dolomitische
Linsen (Crap Ner-Schichten).
In d) und e) stellen die Schichten 2. den obersten
Verrucano, 3. bis 5.
1. graue
den Melsersandstein und 6. den
Wie
gebliebenen Teil der Rötigruppe dar.
erwähnt, wurden die Gesteine des Rotstockzuges längst als meso¬
zoisch erkannt. In den drei zuletzt beschriebenen Profilen sieht
lich,
wie sich die
Gliederung
man
deut¬
der aufrecht
gelagerten Trias eng an jene der
Mürtschendecke anlehnt. Der im Gletscherhörnli- und
Kristallseelizug feh¬
lende Melsersandstein ist hier in typischer Form entwickelt und führt in
seinem
Dach
auch
die
quartenschieferartigen Übergangsbildungen
zur
Rötigruppe.
4. Hausstock
Der
von
R. STREIFF-BECKER
Liassandkalkblock dürfte
ren
Beobachtern
zum
auf dem Hausstockgipfel
Rotstockzug gehören, was schon
entdeckte
von
frühe¬
angedeutet wurde.
5. Die Trias auf der mittleren Andester
Alp
Fazielle und tektonische Analogien stellen auch diese
Trias, die schon den
älteren Autoren bekannt war, am ehesten zum
Rotstockzug. R. TRUMP Y
(72) hat darauf hingewiesen, daß an beiden Orten die mesozoischen Schich¬
ten verkehrt
liegen,
sandsteins. Wie wir
für die
er
erwähnte auch Quarzite
gesehen haben, ist
Zugehörigkeit
Typus
des Melser-
Lagerung
kein Beweis
vom
die verkehrte
Rotstockzug; dagegen ist die Anwesenheit der
genannten Quarzite doch von einiger Bedeutung. Am Hang östlich unter
dem «Bödeli», auf welchem die Alphütten
stehen, fällt ein steilstehender
länglicher Span eines öligen, grünlichen Quarzites auf, um den herum
88
zum
sich bunte
Schieferpakete schmiegen,
Melsersandstein
bald
vor
allem
solche,
die
Quartenschiefern gehören:
den
zu
Aber auch
oder
bald
schwarze und
Schiefer
führenden
obersten
zum
bald rot,
liasartige,
sandig
tonig.
begleiten diesen Span, der sehr stark an
basalen Liasquarzit des Rotstockgipfels (Nr. 8
milchiggrün,
graue
oder
muschel¬
den
im
Profil)
er¬
innert. Über dieser etwas versackten Serie steht in einem kleinen Auf¬
schluß
halb
verdeckt durch
obligaten «Alphütten-Brennesseln»
die
ein
dünnes Rauhwackeband an, das südostwärts zwischen Verrucanoschiefern
zur
Tiefe taucht. Es wurde schon
den untersten sichtbaren
6. Der Lias
Zipfel
mächtige Liaskeil,
m
ist, besteht ganz
OBERHOLZER und
Rauhwackezuges
darstellen.
Stellung noch
dessen tektonische
Sandkalken der
aus
Magereuschichten (nach
und kann nicht ohne weiteres mit einem
TRÜMPY)
Trias-Lias-Profile
unserer
R. HELBLING beobachtet und dürfte
Furggenhorn (P. 2460, südöstlich Piz da Dartgas)
am
Dieser gegen 200
umstritten
von
des bekannten
verglichen werden. Auf Grund seiner Lage im
Kristallseelizug oder höchstens mit dem
Verrucano möchte ich ihn mit dem
wie F. WEBER (86) postuliert
Rotstockzug parallelisieren, falls er nicht
das muldenförmig in den Verrucano eintauchende Relikt einer
hat
höheren Decke (Axendecke) darstellt.
—
—
7. Die
a)
Steigt
man
von
500
m
am
Fil Ranasca
südöstlich Panix, Melsersandstein ?
Muttergotteskapelle (5 Minuten südlich Panix) in
hinauf, so gelangt man alsbald auf eine kleine Maien-
der
der Fallinie den Wald
säßwiese,
fragliche Trias
in deren Südostteil ein Bächlein sich
dessen Lauf hinauf bis in den
Wald,
so
trifft
eingegraben
man
auf
ca.
hat.
1400
Folgt
m
felsigen Partie
körnig und führt
hand ein weißliches Felswändchen, das als Basis einer
dem Waldboden
weilen
rostige dolomitische Schmitzen
wie
der
oberste
aus
zu¬
Melsersandstein.
wenig in diesen Waldfelsen umher, so gewahrt man eine
Verknetung mit Fetzen älterer kristalliner Gesteine und dunklen,
Klettert
wilde
aufragt.
Das Gestein ist deutlich
man
rechter-
ein
man
vielleicht karbonischen Schiefern. Das
bindung
mit Dolomit und die
Lage
makroskopische Aussehen,
an
einer
die Ver¬
Bewegungszone ließen mich
in dem hellen Gestein einen Vertreter der Trias erblicken. Der mikrosko¬
pische
Befund
zeigt aber, daß
handeln kann.
es
Quarzporphyr
mäßig viel Karbonat (darunter
Rhomboeder mit
porphyren (z.
B.
sich mindestens ebenso gut
Immerhin enthält das
solches
in
Form
rostigem Rand. Siderit?), das
am
um
einen
Gestein verhältnis¬
schöner
in den
idiomorpher
typischen Quarz¬
Hausstock) fehlt.
89
b) Der Dolomitkeil
Auf
ca.
2040
am
Südwestrand des Fil Ranasca
Höhe
m
beginnt über dem Absturz der Ruinas eine Bisse,
Quellen gegen SSE durch die Weiden der Alp von
südwestlich P. 2294, (südlich Fil Ranasca) biegt der
die das Wasser kleiner
Ruis
führt.
700
m
Wasserlauf nach
durchläuft
links,
ein Tälchen
um
eine steil talwärts
zu
queren. Bei dieser
gerichtete Zone
Umbiegung
dolomitischen
Köpfen,
Länge verfolgen läßt. Unterhalb der Bisse gesellt
sich noch ein breiterer Dolomitzug nördlich daneben, der oben deutlich
durch einige kleine, «stirnartige» Falten abgeschlossen ist. Der Dolomit ist
er
welche sich auf
ca.
250
von
m
begleitet von einem dunkelgrauen, leicht serizitisierten, tonig bis fein¬
sandigen Gestein, am Südrand zeigt er 1—2 dünne Einlagen, die an Triasquarzit erinnern. Wegen der starken Überwachsung können die Zusam¬
menhänge nicht gesehen werden. Der Dolomit selber ist deutlich gebankt.
wittert braungelb an, ist etwas kieselig und daher sehr zäh. Die rauhe
Bruchfläche ist
blaugrau und etwas spätig. Unter dem Mikroskop zeigt
feinkörniges Karbonataggregat mit eingestreuten losen Nestern
Bändern von Quarzkörnchen neben einzelnen organischen Resten:
sich ein
und
maximal 0,5
als
große, kugelige
mm
Schalen mit klaren Karbonatindividuen
Füllung.
Geht
in der hier herrschenden Streichrichtung (NE bis NNE)
Bergrücken hindurch, so gelangt man auf die Ostseite des Gip¬
fels (P. 2348), wo ein Töbelein durch die Sether Alp hinabführt. In diesem
man
durch den
Bachlauf
kiger,
nun
findet
dunkler und
man
wieder Blöcke ähnlichen Dolomites
spätiger). Leider nirgends anstehend
zu
(etwas kal¬
finden, aber
sicher nicht weither.
8. Die
Etwa 50
m
Spatkalke zwischen Euis und Flond
über der Rheinbrücke bei Ruis
A. BALLY entdeckte
Zone
liegt
im steilen Wald die
von
gelösten, grobspätigen
tektonisch in mannsgroße Linsen auf¬
Kalkes. Das Gestein wittert staubig an, ist innerlich
schwarzgrau
großen
gebaut,
kann
und
zum
die im Dünnschliff
jedenfalls
eines
Teil
zwar
J. OBERHOLZER
Rauhwackenzug
und
kleinen
sichtbar,
nichts über das Alter
9. Die Trias
Von
aus
von
Organismentrümmern
auf¬
doch nicht bestimmbar sind. Hier
dieser Kalke entschieden werden.
Obersaxen
älteren Autoren
als die normale mesozoische
wurde
dieser
Bedeckung des
gewaltige
Ilanzer Ver-
bezeichnet. Doch ist der Kontakt mit dem obersten feinkörnigen
serizitphyllitischen Verrucano jedenfalls kein primärer. J. OBER¬
HOLZER (49, p. 169) fiel das Fehlen des Melsersandsteins auf. Die Basis
rucano
bis
der Rauhwacke ist
90
nur
an
wenigen Orten aufgeschlossen. An der Straße
unterhalb F1
o n
d beobachtet
man
sie in einem kleinen Steinbruch: in den
untersten Metern der Rauhwacke
eingeschlossen
lagerung
sind dieselben grünen Serizitschiefer
liegenden, welche ihrerseits 'unten durch Wechsel¬
weißlichen, quarzitisch-feinkörnigen Verrucano übergehen.
wie die
in den
Es scheint ein
so
ist, erkennt
stratigraphischer Übergang vorzuliegen. Daß
man am
die Rauhwacke
unterst viele
zu
dem nicht
linken Ufer des Tobeis bei Meierhof. Dort führt
eckige Dolomitkomponenten, geht schlie߬
lich fast ganz in weißlichen Dolomit über. Zwischen diesen Dolomit und
die
oberste
Partie
unterliegenden Verrucano (körnige, serizitische
des
blaß violette Schiefer) schieben sich hier 5—10
m typischer Lias ein: eine
Wechsellagerung von gebänderten Sandkalken mit dunkeln Tonschiefern,
einen Übergang von Sandkalk (oben) zu Tonschiefer (unten) darstellend.
Der Kontakt mit dem Verrucano ist stark tektonisiert; er führt zahlreiche
Quarzadern. Das Ganze macht folglich den Eindruck einer verkehrten
Serie, Trias oben, Lias unten, die auf den Verrucano aufgeschoben ist.
In den alten Bergwerkstollen am Bach westlich von Platenga trifft
man auf eine dunkle, sehr grobspätigeEchinodermenbreccie, die ebenfalls eine
liasische Bildung sein könnte und an der Basis der Rauhwacke liegen dürfte.
Im Tobel bei V
geschlossen,
a
11
a
t
finden wir den Kontakt wieder nicht ganz auf¬
a
dafür macht sich eine tektonische
Störung gut bemerkbar,
indem die unterste sichtbare Rauhwacke stark zerrieben ist und die lie¬
genden Verrucanoschiefer mit etwa 30° südwärts unter die Rauhwacke
einfallen, während sie sonst ungefähr horizontal liegen.
Bei B
u
h
a u
1,
wo
die Straße Ilanz-Flond in den Uaul Grond
(
=
Wald)
eintritt, sind unmittelbar über
und unter der Straße wiederum schwarze
Tonschiefer
Zwar sieht
dort etwa
aufgeschlossen.
man
weiter nichts.
Weil aber
die Rauhwackebasis
«durchgehen» muß, liegt die Vermutung
nahe, daß die Verhältnisse ähnlich sind wie bei Meierhof.
die
Überqueren wir nun nordwärts den Rhein, so erreichen wir schließlich
Alp la Muotta. Auch hier fand ich den Kontakt nirgends wirklich
aufgeschlossen;
es
scheint
aber, daß
—
wie J. OBERHOLZER schreibt
—
die Rauhwacke direkt dem oben stark verschieferten Verrucano aufsitzt.
Aus allen diesen Verhältnissen
deutig hervor, daß
sie
von
ihrer
längs der Rauhwacke-Basis geht ein¬
ursprünglichen Unterlage abgeschoben
und hierhin auf den Verrucano verfrachtet wurde.
V. Der
Dogger
Im ganzen nordhelvetischen Faziesraum ist der
gebaut.
Er setzt sich
Dogger sehr ähnlich auf¬
zusammen aus:
Eisenoolith
(Callovien)
Bathonien fehlt.
91
Echinodermenbreccie
(Bajocien)
(Aalénien)
Eisensandstein
Opalinusschiefer (Aalénien)
J. OBERHOLZER
k
k
e n
(49, p. 253) beschreibt ein Doggerprofil
(Vorabdecke)
p f
o
;
Gebiet des Hexenseelis ähnliche
len,
7
Eisensandstein, 1
m
vom
ich fand in der stark
m
R i
Zone
gequetschten
Mächtigkeitswerte: Opalinusschiefer
Echinodermenbreccie, 0,5
m
n
-
im
feh¬
Eisenoolith mit
zahlreichen Belemniten.
Ebenfalls
von
OBERHOLZER wird das
1 km nördlich Panix beschrieben
(ca.
Doggerprofil
Paßsträßchen
am
1450 m,
Kreuzeckschuppe). Dabei
dürften die untersten 15—20 m der «schwach glänzenden Opalinusschiefer»
eher auf den Rücken der liegenden Tgietschenschuppe gehören und deren
Stad-, eventuell auch Seewerschiefer, vertreten.
Etwas besser sind die Verhältnisse weiter oben, im Zentrum des Kessels
der
Alp Ranasca (Kreuzeckschuppe), doch sind auch hier die Dogger¬
verschuppt. Ungefähr mit OBERHOLZERs An¬
gaben übereinstimmend, fand ich über den Rötidolomit transgredierend
schichten in sich selber
höchstens 2m
bis
Opalinusschiefer: glänzende, dunkle, blauschwarz
kupferbraun
anwitternde Tonschiefer.
Die
Hauptmasse
des
Doggers
Wechsellagerung aus
den Opalinusschiefern hervorgeht. Bei tektonischer Ausquetschung bleibt
er dank seiner Zähigkeit und Härte oft allein erhalten. Die Mächtigkeit
der Eisensandsteingruppe mag ursprünglich gegen 20 m betragen; die
starke Verschuppung läßt sie jedoch zum Teil größer erscheinen. Bei den
Meerköpfen oberhalb Kreuzecke liegt darüber eine dunkle, grobspätige
wird
vom
Eisensandstein
Echinodermenbreccie
gebildet,
(ca.
der durch
3m),
welche
von
Im
Eisen¬
überlagert ist, dessen Farbe zwischen rötlichbraun und grünlich¬
wechselt.
Die flachgedrückten Ooide sind grauschwarz oder glänzend
grau
In
der obersten Schicht wird das Gestein intensiv okergelb
dunkelgrün.
gefleckt und führt eine Menge von langgezogenen, blaugrau herauswit¬
oolith
ternden Belemniten. Darüber sind Ooide und auch die Belemniten
schwunden:
blaugrau
und
okergelb fleckige, unregelmäßig dünnplattige
Kalke bilden die Basis der Schiltschichten. Es sieht
zu
den Schiltschichten.
ver¬
Da in benachbarten
aus
Gegenden
wie ein
Übergang
aber überall ein
Fehlen des Oxfordien konstatiert wurde, ist auch hier mit dieser SchichtJücke
rechnen. Im ohnehin
zu
unruhigen Charakter des Gesteins können
entsprechende stratigraphische Aufarbeitungserscheinungen
bleiben, da sie auf jeden Fall tektonisch verwalzt sind.
Auf
Grund
seiner
Beobachtungen
und Piz da
Dartgas,
schuppe,
kommt R. TRÜMPY (72)
im
also der westlichen
verborgen
Dogger des Crap Surscheins
Fortsetzung der Kreuzeck-Schluß, daß eine große fazielle
zum
Ähnlichkeit besteht mit dem
Dogger
Kristallins,
steht mit der tektonischen Parallelisation.
92
was
im
Einklang
im
Sedimentmantel
des Taminser
Innerhalb
südlich
der
anschließenden
P. ARBENZ und W. STAUB
Doggerausbildung
(6)
mesozoischen
haben
Zonen
schon 1910 eine auffallend
gleichartige
zwischen Disentis—Truns einerseits und Bonaduz—Rhä-
züns andererseits beschrieben.
VI. Der Malm
Während der
helvetischen
langjährigen Studien und Kartierungen, welche
Alpen
von
in den
Glarus und im St. Galler Oberland unter der Lei¬
durchgeführt wurden, ergab sich
nachfolgende lithologische Malmgliederung als allgemein anwendbar,
tung
die
von
Herrn Dr. h.
welche auf
tierung
Korrelation mit den
R. HELBLING
eine für tektonische Zwecke sehr wertvolle Orien¬
jeden Fall
innerhalb des
c.
mächtigen Malmkomplexes erlaubt,
stratigraphischen
wenn
Stufen der klassischen
auch eine
Malmgliede¬
rung im einzelnen noch nicht ganz durchführbar ist. Von oben nach unten
wurden unterschieden:
Zementsteinschichten
Korallenkalk
Malmbreccie
Quintnerkalk
Oberer
«Mergelband»
Quintnerkalk
Unterer
Schiltschichten.
Im
Sommer
Calandagebiet
1944
in die
Gelegenheit, durch
hatte ich
Anwendung
dieser
Herrn E.WEBER im
Gliederung eingeführt
zu
werden.
Benennung und Alter
Für die
von
ARN. ESCHER benannten Schiltschichten wurde
Grund zahlreicher
auf
Fossilfunde
Argovien-Alter festgelegt. Mög¬
licherweise reicht diese Stufe noch in die untersten Bänke des
kalkes
(Überschiltschichten,
ARN.
Ebenfalls durch ARN. ESCHER wurde die
kalk
eingeführt.
In
Quintner¬
HEIM) hinein.
Bezeichnung Quintner¬
den östlichen Churfirsten fand ARN. HEIM
darin
Mergelband, das eine Trennung in unteren und oberen
Quintnerkalk erlaubte. Er vermutete darin Sequan, Kimeridge und
ein
unteres Portland. J. OBERHOLZER schied in der Karte
Faziesgebiet
Breccien, die
p.
278).
im nördlichen
noch einen tithonischenKorallenkalk
schiedenen Höhen beobachtete
(49,
(87)
er
Im
er
im Malm horizontal sich
aus.
In
ver¬
erstreckende
jedoch als eigentümliche «Dislokationsbreccien» deutete
Auftrag des Vermessungsbüro R. HELBLING arbeitend,
fand U. KAPPELER im
Calandagebiet
neben dieser
Gliederung noch
eine
93
verbreitete
brecciöse Zone, die
als «Malmbreccie» zwischen Quintner¬
er
kalk und Korallenkalk ausschied.
Durch Verfolgen des Malmes bis ins
Tödigebiet stellte EUGEN WEBER fest, daß diese oberste Malmbreccie
KAPPELERs auf weiten Gebieten als
durchgehender Horizont vorhanden
ist, während weitere im oberen Quintnerkalk
eingelagerte Breccienhorigroße Linsen aufgelöst sind.
immer wiederkehren, jedoch in
Ergebnisse stellte er mir nebst einer Beschreibung der einzelnen
Malmglieder in freundlicher Weise zur Verfügung.
Die eingehenden stratigraphdschen Vergleiche mit dem klassischen Stufen¬
schema, die H. J. FICHTER (20) und E. ROD (51) für den helvetischen
zonte
zwar
Diese
Malm der Zentralschweiz
res
eine
für
die
durchgeführt haben, erlauben
Übertragung
Malmeinteilung
auch auf
Korallenkalk
Oberer Quintnerkalk
Mergelband
=
die
folgende
Korrelation:
oberes Tithon.
unteres Tithon.
=
Kimeridge.
Quintnerkalk
Unterer
E. ROD (51, p.
=
nicht ohne weite¬
Gebiet. Am wahrscheinlichsten scheint
Nordost-Schweiz
der
+
Malmbreccie
unser
Sequan
=
+ unt.
Kimeridge.
mit der Basis des Obertithons mannigfaltige
hellène,
Breccienbildungen,
parallelepipedisch absondernde Kalke und neue
33) betont, daß
Mikro-Organismen auftreten, sodaß
dort der bedeutendste Fazieswechsel
innerhalb des Malmes besteht. Rein
makroskopisch betrachtet,
in
unserem
Gebiet
ein
ähnlich
markanter Wechsel mit der
stellt sich
Zone
der
«Malmbreccie» ein.
Besonders bei tektonischer
Beanspruchung, aber auch
sonst treten in
allen Schichthöhen des Mahn einzelne Schichten und
die viel mehr einer anderen der
Gesteinsproben auf,
genannten lithologischen Abteilungen zu¬
gehörig erscheinen, als derjenigen,
Man muß sich für die
in welcher
man
sich wirklich befindet.
und
Bestimmung
Unterscheidung der genannten
lithologischen Abschnitte an die jeweilen darin dominierende Gesteins¬
wie sie nachstehend für dieselben charakterisiert wird.
ausbildung halten,
Am einzelnen Handstück ist
es
oft
unmöglich,
die
Zugehörigkeit
bestimmten Stufe
eindeutig festzulegen. Dagegen
erscheinungen
Großen, bei Betrachtung der Malmwände
im
bilden die
Unterabteilungen.
Ausbildung des Malmes
einige weitere Beobachtungen
einer
Anwitterungsaus
meist einen willkommenen Hinweis auf die Anwesenheit und
der
zu
der Ferne,
Begrenzung
verschiedenen
Ich
möchte
decke) und
die
am
hier
Panixerpaß (Vorab¬
anführen.
A. Schiltschichten
Südlich
schichten
94
Rinkenkopf, in der Vorabdecke, sind
einigermaßen «normal» ausgebildet (im Gegensatz
vom
die
Schilt¬
zur
Kreuz-
eckschuppe)
handgroßen gelben Flecken,
oberste Eisenoolith
Flecken,
ein
chem
am
Kalke
knorrig-plattige
Unten
:
des
unregelmäßigen,
zuunterst noch Belemniten
Doggers.
bis
führend,
Gegen oben verschwinden
ca.
wie der
gelben
die
innen bläulich bis
violettgrauer, außen
schmutzig gelblicher Kalk mit dünnen, etwas mergeligen Zwischenlagen
bildet einen allmählichen Übergang zum unteren Quintnerkalk, von wel¬
er
Mächtigkeit
deutlich
mit
gebankter,
Anwitterungsfarbe getrennt
besten durch die
ca.
20
werden kann.
m.
Einen ganz anderen Eindruck machen die stark
Schiltschichten der
Kreuzeckschuppe.
vollkommen serizitisiert;
gelbe und grünlich
Die
dynamometamorphen
mergeligen Partien sind
oft ist auch Chlorit entstanden, sodaß
schimmernde Häute und
Kalkanteil in dünne Schiefer
zerlegen.
Beläge
weiße,
den marmorisierten
An der Basis sind ebenfalls
lang¬
hauptsächlich aus Kalk
zu bestehen, währenddem die dazwischenliegenden dünnen, meist grau¬
blau wie Fischhaut glänzenden Partien weich sind und ursprünglich ge¬
ringmächtige tonige Häute waren, welche nun in der Schubrichtung aus¬
gezogene gelbe
Flecken vorhanden. Sie scheinen
gezogen und serizitisiert wurden.
Im mittleren Teil der
Alp Ranasca östlich Trutg iertg findet man
eine verschuppte Anhäufung von 70 m Schiltschichten. Sie sind nur ganz
an der Basis grob gelbfleckig; darüber folgt eine große Masse von dünnen,
bunten Schiefern: Serizit, Chlorit und Kalk bilden gelbe, grüne, hellbraune,
bläuliche bis violette, meist etwas silbrig schillernde Schiefer. Die Farben
finden sich nur auf den Schichtflächen, längs denen das Gestein in sehr
dünne Blätter sich aufspaltet, deren Inneres jedoch aus marmorisiertem,
rosaweißem Kalk besteht (besonders in den oberen Partien). Oben in diese
Schiefer
che
eingewalzt
andeuten, daß
J. OBERHOLZER
Stelle ein
Profil,
sind
einige knollige Lagen
sich
es
um
(49, p. 270)
wobei
er von
eine intensive
beschreibt
von
gelbem Dolomit,
Verschuppung handelt.
wahrscheinlich
eingekneteten
wel¬
Kalk-Knollen
von
—
derselben
spricht,
die ich
aber als Dolomit bestimmte.
Am
Grep
verschiefert
Stefan nördlich Panix sind die Schiltschichten
und
zermürbt, daß
schwalbennesterartige
die
so
stark
Anwitterung rundliche Formen,
Löcher herausmodellieren
kann, ähnlich
wie
oft
bei
den Stadschiefern.
B. Unterer
Quintnerkalk
primäre Mächtigkeit mag gegen 100 m betragen. In der Panixeralp ist er nirgends bis an seine Basis aufgeschlossen und in der Vorabdecke
teils tektonisch gehäuft, teils von unten her abgeschnitten.
Seine
Die etwas
mergeligen Kalkbänke
allmählich über in die scharf
der obersten
gebankten Lagen
Schiltschichten
des untersten
gehen
Quint95
(= «Überschiltschichten»),
nerkalkes
welcher hier düster violettlich-
grau anwittert. Die Bänke sind unten etwa 5
mächtig,
cm
und verlieren sich gegen oben. Sie sind durch dünne
werden dicker
Fugen
voneinander
getrennt, die jedoch nicht stark zurückwittern, sodaß trotzdem eine ziem¬
lich
glatte Wand entsteht, die oberhalb
auch im Großen
kung
frische Bruch ist
des Bereiches der deutlichen Ban-
muschelig ausbricht, gleich
muschelig, splittrig
wie das Handstück. Der
und dunkel blauschwarz. Der Kalk
ist ganz dicht und fein und enthält hie und da weiße calcitisierte Belem-
niten und andere unbestimmbare
Organismenreste. (Schön zu sehen z. B.
Vorab-Nordwestwand, östlich der «Gurgel».) Oft durchsetzen
im Fuß der
auch schneeweiße Calcitadern
Im obern
Teil,
lich
den dunklen Kalk.
der untere
wo
Quintnerkalk
noch sehr undeut¬
nur
hell weißlich an, bildet manchmal eine schrat¬
gebankt ist,
tige Oberfläche und häufig schlitzförmige Löcher,
wittert
er
etwa in der Größe einer
Hand. Am
Rinkenkopf, wo er von zahlreichen, quer zur Schichtung und
Hanggefälle verlaufenden Scherflächen durchschnitten ist, hat sich ein regel¬
rechtes Schrattenfeld
entwickelt, wobei die Gräben nicht
sondern den Scherflächen
dunkel und
homogen
helleren Fasern
nur
oder
ist
unten, sondern schichtweise
maschigen
von
Flecken
er
von
im
Hangfallen,
nicht mehr
so
dunkleren und
durchzogen (so
B.
z.
am
und südlich der «Gurgel»). Diese Bildungen sind im frischen
Rinkenkopf
Bruch
wie
entlang laufen. Innerlich
schlecht
rial bestehen
zu
sehen, da sie anscheinend fast
demselben Mate¬
aus
umgebende Kalk, dagegen heben sie sich in der
sehr
als
dunklere, flasrige Adern, oder als bis handgroße
Anwitterung
gut
wie
der
Flecken ab. Stellenweise sieht
man
Ort und Stelle entstandene B
r e c c
b
r e c c
kalk vorhanden sind. Links
wo
über
i
die Schichten stark
etwa
20
m
Bildungen, wobei
an
um
Ursprungs sind,
um
eine
an
eine Pseudo-
da sie sich als ein
vielen Orten im unteren
Quintner¬
Aufstieg
Gurgel zur
gequetscht und senkrecht gestellt sind, liegen
vom
von
zermürbtem unteren
unten eine
«flockige
(die dunkleren Flecken sind
ber wird
sich teils
es
handelt, teils
e
i e, die sicher nicht tektonischen
eigenes Schichtglied fortsetzen und
tin,
deutlich, daß
Crena Mar¬
der
Quintnerkalk weitere
Breccie»
ca.
liegt, die
handgroß),
20
m
dieser
gegen oben
grö¬
bis schließlich
nur
noch dunklere Fasern im hell anwitternden Kalk sind. Darüber
der
eigentlicher
Adern
unterer
durchsetzt, dann
«Quintner», häufig
noch einmal eine fast
von
folgt wie¬
parallel verlaufenden
gleiche
Serie.
In den Profilen habe ich diese
Bildungen nicht ausgeschieden, in der
000) als «Malmbreccie» am Rinkenkopf und östlich der Crena
Martin. Sie liegt vollständig in unterem Quintnerkalk, wechselnd ausgebil¬
det; oft sind nur dunklere Flasern vorhanden. Daher fragt es sich, ob man
Karte
sie
(1
:
10
überhaupt ausscheiden soll;
ich habe
es
an
den
genannten Orten ge¬
macht, weil dadurch der Verlauf der Schichten im Kartenbild deutlicher wird.
In den obersten Partien treten stellenweise etwa
96
faustgroße, her-
auswitternde Silexknollen auf. Sie
langen Reihen (parallel
der
liegen meistens unregelmäßig
Schichtung) angeordnet,
in
bilden also gruppen¬
es sich um Kiesel¬
weise Vorkommen auf Schichtflächen. Ich vermute, daß
schwämme handelt;
der
Gurgel
ein stark her ausgewittertes
erinnert sehr stark
eine
an
Exemplar südlich über
hochbecherförmige Schwammart.
Tektonisch
beanspruchter unterer Quintnerkalk wird teils durch Zer¬
mürbung
schwarzgrau mit einem Stich ins Grünliche und rauher
(diese Ausbildung scheint aus den untersten Schichten hervorzugehen),
innen
teils marmorisiert, bis
er
unter dem
Mergelband
hellere, rötliche, nur auf
als
bauchige
schließlich weiß mit dunklen
Lagen
schwarzgraue, dichte Kalk
enthält der
der
nassen
Bruchfläche sichtbare
Gebilde das Gestein räumlich
Flecken, welche
durchdringen.
Marmorisierung auf.
Calandafuß innerhalb weniger Meter
Gleiche rosarote
Flecken treten bei tektonisch bewirkter
tete ich bei
gang
über
1.
Felsberg
dunklem unteren Quintnerkalk
von
zu
rosaweißlichem
So beobach¬
einen Über¬
Calcitpulver
folgende Stufen:
Dunkler blauschwarzer
ordneten helleren
2.
am
ist. Nahe
oft etwas
Kalk, feinkörnig, dicht mit meist lagig ange¬
(grauen) Flecken, sichtbar beim Befeuchten.
Der Kalk ist zarter, die Flecken
größer, leicht
rosa;
es
sieht
aus
wie die
Tropfen beginnenden Regens.
3.
Die Flecken nehmen mindestens die Hälfte des Gesteins
immer
mehr zusammen, bis das
Dünklere
noch
ein, wachsen
Zipfeln da¬
liegt. Oft vorwiegend rosa gefärbte Bänder, die den Fels
durchziehen. Kalk fein, fast porzellanartig, meist ziemlich hell.
nur
in
zwischen
4.
5.
Marmorartiger, rosa und gelbgrau wechselnder Kalk.
Vollständig mürbe, schieferig (Clivage) mit Querrissen,
mit dünnen, gefärbten Lagen, feinkörnig zerfallend.
C.
In
innerlich
weiß,
Mergelband
ungestörten Malmwänden gut sichtbar durch seine glatte, meist unter
Anwitterung. Schanutzig
Innerlich nicht mergelig, sondern dünnplattiger Kalk, im Bruch ähn¬
dem oberen Quintnerkalk etwas zurücktretende
grau.
lich dem unteren
mächtig.
In der
Quintnerkalk. In der Cavirolasschuppe
Vorabdecke
scheiden wegen der stark
hin, daß
konnte ich das
gestörten Lagerung.
ca.
Mergelband nicht
E. ROD
20m
aus¬
(51)
Lagen «dünngebankter Kalke» auftreten, die
lokale stratigraphische Parallelisation eignen.
weißt darauf
im Malm mehrere
sich höchstens für
D- Oberer Quintnerkalk
Der obere
Quintnerkalk
manchmal etwas
7
ist deutlich
unregelmäßig
wulstig gebankt. Die Bänke sind
und durch Rinnen und Runsen oft in «Na-
97
sen»
etwas
ist der
gelblich,
Anwitterung hellgrau, an steilen Wänden gerne
Kalk innerlich dunkelgrau, feinkörnig mit unregel¬
In der
aufgeteilt.
mäßigem, fein rauhem Bruch.
Eingelagert in den oberen Quintnerkalk sind mindestens zwei brecciöse Horizonte, welche in ihrer Mächtigkeit stark schwanken und
oft auskeilen. Als dunklere graue Bänder terrassenbildend oder zurück¬
witternd, durchziehen
Dieser
ist
körnig
mit
sie die Wände des
massigeren oberen Quintnerkalkes.
im oberen Teil innerlich mausgrau bis
an
hellgrau, fein zucker¬
dunklen, spätig brechenden,
Zahl gegen oben zunehmenden
der Oberfläche als Knöllchen herauswitternden
an
Ausbildung
Die
der Breccien ist
und Bindemittel stets
aus
verschieden,
demselben Material
Schalentrümmerchen.
doch sind
Komponenten
(ob. Quintnerkalk), sodaß
im frischen Bruch
praktisch nichts von der Breccie zu sehen ist, dagegen
Anwitterung: im Mittel etwa fingernagelgroße, eng an¬
einanderliegende, dunkelgraue Komponenten, umgeben von etwas helle¬
rem Bindemittel. Eine andere
(nach E. WEBER die nächsthöhere) Breccienlage enthält etwas kleinere, splittrigeckige Komponenten, so eng ansehr schön in der
einandergeschmiegt, daß fast
innen und außen
gebildet
—
hellgrau.
dazwischen liegt.
Sie
nicht schön
ist
Typus
allerdings
Kalkhornschuppe südlich der Panixerpaßscheint, daß in der Vorabwand (über der Gurgel) im
ist
—
aus¬
auch in der
höhe vertreten. Es
oberen
kein Bindemittel
Dieser
Quintnerkalk eine starke Breccienbildung vorhanden ist, die durch
tektonische Einflüsse wahrscheinlich noch verstärkt wurde. Aus der Ferne
erkennt
man
kalk, dafür
Zone,
in der 600
eine
m
mächtige,
hohen Malmwand
in feiinen Schutt
nur wenig oberen Quintner¬
zerfallende, graue, brecciöse
in deren unterem Teil einzelne «Würste» hell
Quintnerkalkes
herausleuchten.
breccie sind sicher
Bewegungen
In
vor
der
anwitternden, oberen
darüberliegenden
sich gegangen,
was an
Haupt-MalmVerfaltung
ihrer
Bewegung hat wahrscheinlich dort auch in den obe¬
eingegriffen, sodaß er heute nicht mehr in normaler
sichtbar ist. Dieselbe
ren
Quintnerkalk
Mächtigkeit
vorhanden ist.
E. Malmbreccie
Als
eigentliche «Malmbreccie» im Sinne einer auch kartierbaren stratigraphischen Unterabteilung innerhalb des oben gegebenen Einteilungs¬
schemas wird die mächtigste (Cavirolasschuppe 25 m, Vorab
60—160 m durch Anhäufung) und am durchgehendsten ausgebildete und
auch weitaus schönste Malmbreccienbank ausgeschieden. Nach E. WEBER
gehört sie eigentlich noch nahe zum oberen Quintnerkalk, da Komponen¬
ten und Bindemittel meist aus solchem bestehen. Angewittert bildet sie
mosaikartige Oberflächen, indem dolomitartig hell anwitternde Brocken
98
in
dunkelgrau
bröckelig,
anwitternder Grundmasse
lose verteilt sind.
sodaß ein grauer, feiner Schutt fast immer die
anstehenden Gesteins verdeckt. Aus der Ferne gut
chere Partie
Fuß des
am
Sie zerfällt
Schichtung
des
erkennen als wei¬
zu
massigeren Korallenkalkes.
F. Korallenkalk
Dieser setzt sich bei einer mittleren
(Cavirolasschuppe
größte Mächtigkeit 200 m,
schiedenen Hälften
Gesamtmächtigkeit von ca. 100 m
auf Panixeralp max. 100m, Vorabdecke
wahrscheinlich gehäuft) aus zwei etwas ver¬
zusammen.
Die untere besteht
aus
einem
artigen dichten Kalk, welcher oft
Adern
durchzogen ist,
hellen, plattigen, manchmal porzellan¬
von
flaserigen, in der Schicht liegenden
Bänderung übergehen können.
die in eine brecciöse
In der Vorabdecke sind, auf
Alp Ruschein
im Korallenkalk 3 bis 5
rasch wieder auskeilende brecciöse Bänder
aufgeschlossen.
weise rötlich
besonders
Diese Breccie besteht ganz
gefärbt bis
bei
durchsetzt,
von
0—5m
Mächtigkeit
Korallenkalk und ist stellen¬
blutrot überlaufen. Die starke rote
Färbung
wodurch
häufig
sich
er
von
Scherflächen und
Clivage
an
der Oberfläche in
viele
vollkom¬
klingende
Plättchen auflöst. Im Großen entstehen dadurch selten steile Wände,
dern weiß leuchtende
tion
nur
tritt
rein tektonischer oder tektonisierter Korallenkalkbreccie
auf. Dieser helle Kalk ist
men
aus
geschwungene «Wannen», welche
schwer überdeckt werden können.
In der oberen Hälfte
geht
von
der
Schrattenbildung ist
typischen
der helle Kalk über in den
son¬
Vegeta¬
selten.
«Tros-
kalk»,
homogenen,
zuckerkörnigen Kalk von weißer bis blaß
violettlichgrauer Farbe, im Bruch wie Marzipan, unregelmäßig, mit durch¬
scheinenden Aufsplitterungen. Er enthält manchmal Korallen, welche stets
als hellere, weiße bis rötliche Stäbe das Gestein durchdringen und von
fein
einen
denen wahrscheinlich auch die kleinen Trümmerchen stammen, die oft
an
der Oberfläche als Knötchen herauswittern.
Etwa
50
unterhalb
der Zementsteinschichten
len und schöne Nerineen
begegnet man beim
Bank, die Koral¬
enthält (Vorabdecke-Nordrand, ca. 2250m).
Andere Makrofossilien
ich im Korallenkalk der Vorabdecke nicht
Aufstieg
m
von
der Martinsmaad
habe
zum
Zwölfihorn einer
angetroffen. Dieser eigentliche Troskalk kann auch wannenförmig anwit¬
tern, neigt aber eher zur Bildung von steilen, hellgrauen Wänden, welche
meistens
von
gelblichen
und
blaugrauen senkrechten
Schlieren
überzogen
sind. Auch Risse und Löcher zeichnen senkrechte Linien in diese
Felsen,
sodaß sie deutlich vertikal struiert sind.
Die Zementsteinschichten werden im
folgenden Kapitel be¬
sprochen.
99
Allgemeines
Vom
Rinkenkopf
überblickt
aus
man
in der Vorab-Nordwestwand: Unter den
prachtvoll die Struktur des Malms
geschichteten Felsen der unteren
Kreide und des Zementsteins fallen die senkrechten Wände des Korallen¬
kalkes ab. Die
zu
Wannen-Bildung
im unteren Teil ist hier
sehen, aber auch vorhanden. Die gegen W schief
streichenden, steilstehenden Brüche
Bildung
Scherflächen
und
nur
undeutlich
der Wand heraus¬
aus
begünstigen
die
senkrechten Abstürzen; trotzdem brechen die verschiedenen
von
Unter den Steilwänden
typischer Weise ab.
und zu unterst
Malmbreccien
der
erkennt man
Schichtung
die muschelig angebrochenen Felsen des unteren Quintnerkalkes.
der
Der Malm
Kalkhornschuppe und der Kreuzeck¬
Malmschichten in für sie
—
die horizontale
ist stark
schuppe
und daher nicht mehr
gequält
Quintnerkalk
im
mal mußte ich auch
zu
vorgehen, daß ich
so
erkennen suchte und das
Gestein
zu
erkennen. An
nur
allgemeinen
allgemeinen und Korallenkalk bestimmen. Manch¬
stark marmorisierten Stellen konnte ich ihn
oder
gut
als Malm im
Ergebnis
die
dann
am
besten erhaltenen Stellen
das
sinngemäß auf
umgebende
übertrug.
Bemerkungen
zu
einer eventuellen
auf Rötidolomit sind im
Kapitel
Transgression
über die Trias der
des Malmes
Martinschuppe
angeführt.
VII. Die Unterkreide
(inkl. Zementsteinschichten.
Zementsteinschichten
Die
Unterkreide
schen
zusammen
Eintönigkeit
Dazu
Tafel 7)
praktischen Gründen mit der
Gegensatz zu der lithologimächtigeren Malmkomplexes fällt die feine
sollen
aus
behandelt werden. Im
des viel
Gliederung der Unterkreide
von
weitem auf. Abwechselnd helle und dunk¬
le, bald massige, bald gebänderte Schichten
sind
Merkmal der nordhelvetischen Unterkreide.
daran anschließend,
zeigt
das
charakteristische
Ursprünglich
südlich
die Mürtschendecke in ihrem nördlich¬
eine im wesentlichen nur wenig veränderte
Ausbildung derselben Gesteinsschichten, auf die noch zurückzukommen
sten Teil
—
am
Wallensee
—
sein wird.
Neben dem Malm bildet die Unterkreide das
sowohl
am
schuppe
finden wir
Vorab
es
Ein etwas
am
Flimserstein, in
Schuppen
der
der
Panixeralp
Kalkhorn¬
auftritt.
Ebenso
auch in der Griesstockdecke.
eingehenderes Studium
erlaubte daher, die
100
wie
und in den
einzige Schichtglied, das
Zusammenhänge
der
Schichtfolge
in der Unterkreide
zwischen den oben genannten tek-
tonischen Einheiten auch
gerungen
meistens
—
dieser Seite etwas
von
bestätigen
sie schon
zu
beleuchten. Die Fol¬
bekannte Ansichten
länger
—
zusammengestellt.
Vergleich mit den zur Verfügung stehenden Angaben wurden an
folgenden Stellen Profile aufgenommen und in Tafel 7 zusammengestellt:
seien
Schluß dieses Abschnittes
am
Zum
Am
Kistenpaß
(autochthone Cavorgiaschuppe)
A Bei F
a s c
B In der C
h
a
s, südlich des Kistenstöoklis.
a v o r
d i a, nordöstlich des Kistenstöcklis.
Vorab-Tscheppdecke
In der
(parautochthon)
Alp
C
Val Gronda, im oberen Teil der
D
AlpvonSagens, im oberen Teil, wo
anlaßt, eine tiefe Nische gegraben hat.
E
Im
F
Am
«
G
r a u
b
e
rg
westlich
»,
von
von
die
Segnes
Ruschein.
Erosion, durch Brüche
ver¬
sut.
Flimserstein.
A. Profil bei Faschas
(Cavorgiaschuppe)
Bei diesem Profil benütze ich die bekannten
(33).
HEIM
jenen
men
Um
Angaben
von
ARNOLD
Schichten zwischen Öhrli- und Schrattenkalk mit
die
in den andern Profilen
vergleichen zu können, habe ich
aufgenommen. Wir finden
mit H. WIDMER noch einmal
sie
zusam¬
von
unten
nach oben:
Oberster Öhrlikalk 1,8
a
1
m
+
x
hellgrau
+
m
x
anwitternder Kalk mit
langen, gekrümmten,
z.
gelb verkieselten,
bis 2
cm
T. wurzelähnlich verzweigten Gebilden auf der
quintnerkalkartig, dunkel blaugrau mit einzel¬
nen
glänzenden Calcitsplitterchen (Nr. 5d in HEIMs Profil), über¬
gehend in
0,7m leicht spätiger, oolithischer Kalk, fast muschelig brechend.
Oberfläche. Im Bruch
b
Gegen oben zunehmend
c
ca.
0,1
m
Zone
nagelgroßen
von
kleine
Öhrlikalk wie
Trochiten und mit
und Linsen, welche
Fossiltrümmer, Korallen.
vorwiegend
unten, aber
grobspätigen,
aus
mit
bis 10
finger¬
großen Bollen
einzelnen
cm
Crinoidentrümmern bestehen. Ein
Dünnschliff TRÜMPY's (72, p. 131 «Mandelkalk») zeigt dies deutlich.
Scharfe Grenze.
101
Valanginien
a
b
s.
str., lim
Echinodermenbreccie, im mittleren Teil Echinoder¬
menkalk, relativ hell, Anwitterung unten rötlich blaugrau, dann
dunkel blaugrau. Rascher Übergang in
2m
0,4
bläulich bis bräunlich
m
mit Muschelschalen und
bratulaartige
c
feine
0,8m
anwitternder
-fragmenten,
z.
T.
Echinodermenkalk
Muschelbreccie,
u.
tere-
a.
Schalen und Pectiniden.
Echinodermenbreccie,
dunkel.
Rascher
Über¬
gang in
d
massige Bank von ebenfalls feiner, doch hellerer blaugrauer Echino¬
dermenbreccie, an deren Oberfläche vereinzelte schöne Trochiten und
2
m
Schalentrümmer herauswittern. Allmählicher
e
Übergang
in
unregelmäßig geschichtete Echinodermenbreccie,
6m
oben
grober und
witterungsfläche,
dunkler werdend. Rötlich
an
der bis 2
mm
große,
gelbe
gegen
bis bräunliche An-
verrostete Körnchen hervor¬
treten.
Kieselkalk,
a
0,5
c
d
e
f
35
m
Grasband,
m
(ARN.
b
ca.
den
Kontakt
Valanginien-Hauterivien
verdeckend.
HEIM beobachtete einen
Übergang.)
3,3 m dunkelbraun anwitternder knolliger Sandkalk, innen
blaugrau und ein wenig spätig. Übergang
2,2 m etwas hellerer S a n d k a 1 k mit unscharf begrenzten, gelbgrauen
kieseligen Knauern. Übergang
3,6 m dunkler, leicht spätiger knolliger Sandkalk, wie b, im
unteren Teil 0,8 m durch Gras und Blöcke verdeckt.
Übergang
2,2m dunkle Echinodermenbreccie, gegen oben heller und
Übergang
1,8
hell
blaugrauer Echinodermenkalk
verkieselten, gelb
Rhynchonellenschalen. Übergang
fleckiger, leicht sandiger
Kalk, weniger Echinadermensplitter enthaltend, dafür erfüllt von
Fossiltrümmern, Seeigeln, Trochiten u.a. An der Oberfläche auch
herauswitternde, bis 5 cm große Körner. Übergang
m
mit
angewitterten Fossilresten,
0,7 m etwas heller anwitternder,
darunter
g
h
i
3,5m knaueriger Kieselkalk. Sehr rascher Übergang
6 m grünbraun bis schwarzer, oben löcherig angewitterter k i
g
er
Kalk
(eigentlicher Kieselkalk)
ßen verrosteten Körnchen. Etwas
k
lich
angewitterter,
Übergang
102
5m zäher
Kieselkalk,
Bändern mit
Echinodermenbreccie.
dunkel
-
(0,5 mm),
glaukonitisch, Bruch blau. Übergang
glaukonitischen
kalkiger
1 i
au¬
1,0m unregelmäßig gestreifte sechsfache Wechsellagerung
außen verrosteten, stark
1
e s e
mit vielen kleinen
schwarzgrün. Übergang
von
gelb¬
Rascher
m
5m Kieselkalk wie
1, aber mit dunklen Körnern, großen Austern¬
schalen und verkieselten Schwämmen. Rascher
Altmannschicht 0,5
a
0,5
stark
m
Übergang
m
glaukonitischer Sandkalk mit einzelnen EchinoDicke limonitische Verwitterungskruste. Sehr rascher
dermensplittern.
Übergang
Drushergschichten
a
21
ca.
m
gelbbraun angewitterter, etwas spätiger Kalk (höchstens ganz
mit verkieselten Schalensplittern, welche außen gelb
mergelig)
wenig
bis schwarz erscheinen. Innen dunkel, gegen oben etwas heller grau.
Austern in Bänken (eine im untern, zwei im mittleren Teil) und
7,5
m
hell
dazwischen lose verteilt. Oben
b
Unten allerlei
blaugrau.
c
d
löcherige Anwitterung. Rascher Übergang
bräunlichgraue kalkig-mergelige
5m
Bruch
im
Fossilsplitter. Übergang
0,1m fossilreiche Bank
8m
Schiefer,
mit
u.a.
Muscheln, Seeigeln, Austern.
unregelmäßig gebankte Kalke, außen gelbgrau,
dunkel
Bänke
blaugrau,
(als Schicht
10
innen
ARN. HEIM zählt den obern Teil dieser
leicht
spätig.
a) bereits
zum
Schrattenkalk.
Schrattenkalk
a
xm
hellgrau angewitterter typischer Schrattenkalk.
angewandte Schichtnumerierung entspricht jener
Die hier
von
ARN. HEIM wie
HEIM: 5
hier
d)
=
langinien
Kieselkalk
folgt:
Öhrlikalk a—c; 6a)
s.
str. e; 6
h
im Profil
—
m;
c)
8
=
b)
=
Valanginien
Kieselkalk a—f; 7
=
Kieselkalk
m
s.
=
—
str.
a—d; 6 b)
=
=
=
=
tenkalk
Va-
a)
=
Altmannschichten a;
Drusbergschichten b; 9c)
Drusbergschdchten a; 9b)
10
d; 10 b)
Drusbergschichten
a)
bergschichten c—d;
9a)
=
Kieselkalk g; 8
=
Drus¬
Schrat¬
a.
B, Profil in der Cavordia
(Cavorgiaschuppe)
Aufgenommen nordnordöstlich des Kistenstöcklis, beidseitig
Einschnittes (2500 m) am Kistenpaß. Von unten nach oben:
Korallenkalk, 40
a
20 +
x m
-^
x
weiß angewitterter, innen heller,
rallenkalk,
b
m
durch
Bruchsysteme
und
feinkörniger, typischer
Clivage
Ko¬
stark zerstört.
grob gebankter Korallenkalk, hell,
oberen Teil einwenig Serizit.
20m
des tiefen
feinschuppig.
Im
103
Zementsteinschichten,
12
12
m
Wechsellagerung von dünnen, serizitischen Schieferlagen mit 0,2
m mächtigen, grau bis gelblich
angewitterten Kalbbänken, in¬
nerlich grau. Infolge tektonischer Beanspruchung von vielen
gelben,
m
bis 0,5
T. verkieselten Calcitadern durchsetzt.
z.
Öhrlischichten,
a
1,5m helles
ca.
14
m
Wändchen, marmorartig,
erinnert stark
an
Koral¬
lenkalk.
b
0—Im
staubig ockergeLb anwitternde Hautfetzen, eine
unebene, wellige Schichtfuge bildend. Bis 3 mm diicke, wahrscheinlich
etwas mergelige Lagen, an deren Oberfläche oft Nester von
blaugrauen
Oolithen sichtbar werden.
c
d
8—9m
hellgrau und plattig
blaugrau, unten oolithisch.
gelblichgrau anwitternder, oolithischer, lose p 1 a11iKalk mit kleinen, gelben Flecken. Bruch
schuppig, blaugrau.
Übergang
e r
0,6 m grau angewitterter Kalk, innen dunkel blaugrau, mit einzelnen
spätigen Stellen. An der Oberfläche weißliche calcitisierte grobspätige
Fossilreste, wohl meist Nerineen. Über scharfer Grenze
Valanginien
a
Kalk, innen
3m
g
e
verwitternder
s.
str.,
ca.
5
m
1,5m gelblichgrau anwitternde, grolbe Echinodermenbreccie
bis
Echinodermenkalk,
siltrümmer,
ein Wändchen bildend. Nur
wenig Fos¬
etwas oolithisch.
b
2,2m gelblich bis blaugrau angewitterte Echinodermenbreccie,
Oberfläche rauh von gelb verkieselten Fossiltrümmern, darunter Au¬
stern, Belemniten, Trochiten, Seeigel.
c
grobe Echinodermenbreccie, ein Wändchen bildend, außen
blaugrau, nur wenig verkieselte Fossiltrümmer, unebene Obergrenze,
darübei
Kieselkalk,
a
ca.
18
m
dunkle, schwarz phosphoritische, bis rot verrostete
fetzige Gesteins-Haut, dem obersten Valanginien aufgeklebt,
dunkle Körner und gelb angewitterte verkieselte Schalentrümmer ent¬
0,1
m
haltend. Darüber Sandkalk mit vielen
phosphoritischen (?) Körnern.
Übergang
b
1—2
a
m
feinspätiger,
braun
Sandkalk. Hellere
dickhäutige Lagen
104
bis
blaugrau anwitternder knaueriger
kieseligere Partien durch dunklere angerostete
voneinander getrennt.
Im oberen Teil
ß
an
horizontaler Linie
dunkler Körner
(rundlich
plötzlich einsetzende Streuung
eckig, bunt rostig angewittert,
groß, dann in der Regel an Größe
und
phosphoritisch?) unten bis 1 cm
rasch abnehmend, 10 cm höher schon fast
Darüber 0,3m mit
y
gegen oben zahlreicher und runder,
Übergang
innernd.
c
7,5
verschwunden.
schmutzig hellgelben kieseligen Knollen,
an
verkieselte Schwämme
er¬
durch Schutt verdeckt.
grobe
Echinodermenbreccie, ein Wändchen bildend.
glaukonitische Lagen innen grau und grüngrau gestreift,
außen rostig bis grünlich, bei starker Verwitterung Stich ins Rosarote.
m
Durch
Einzelne verkieselte
(Größe
d
1—2
ca.
m
2
Fossiltrümmer, dunkle Körner
mm). Übergang
fossilführender,
fläche rauh
unruhiger
und
Quarzkörner
Sandkalk.
Ober¬
calcitischen und verkieselten Fossiltrümmern. Viele
von
Crinoidenfragmente, darunter schöne Pentacrdnus-Stengelglieder, Reste
verkieselter Seeigel, Belemniten, Austern, verschiedene Bivalven. In
feineren Klüften ziegelroter Belag, wie er sonst besonders im Valanginienkalk vorkommt. Übergang
elm feinkörniger kieseliger Sandkalk, innen blaugrau, außen
bräunlich grau. Tendenz zu knolliger Textur. Übergang
f
0,5m feinspätiger Echinodermensandkalk mit unscharfen
kieseligen Knollen. Übergang
g 3 m feinkörniger Kieselkalk, bräunlichgrau anwitternd, innen blau¬
grau. Rundliche Löcher, mit Querschnitten, die an Seeigel erinnern.
Gegen oben durch zunehmenden Glaukonitgehalt immer brauner an¬
witternd, übergehend
h
2 m glaukonitischer Echinodermenkalk, unten f einspätig und relativ hell, oben stark grün gefärbt und grobspätig, etwas
anrostend. Unruhig flaserige Schichtung. Wechselnder Gehalt an Echinodermentrümmern. Zu oberst
Altmannschichten, 0,5
a
0,5
m
m
zähes, braunschwarzes Gestein,
setzt. Sehr reich
körner bis 1
oben immer
an
Glaukonit mit bläulichen
c
ca.
2m rötlichbraun
ger
b
Linsen. Sand¬
groß. Bruch dunkelblauviolett, etwas spätig. Gegen
ruhiger gelagert, heller, mehr schieferig. Durch rasches
Drusbergschichten,
bis
Quarzadern durch¬
mm
Verschwinden des Glaukonits
a
von
kalkigeren
12
Übergang
in
m
angewitterter, unregelmäßig geschichteter,
sandi¬
mergeliger Kalk
Schutt verdeckt, darüber
3
m
von
3
m
hellbräunlich
angewitterte
einzelne Fossilreste enthaltend.
leicht
spätige
Kalkbänke,
Übergang
105
d
2
e
2m
Kalkbänke, erfüllt
m
kel
spätige Kalkbänke,
blaugrau. Im Verwitterungsschutt
Rascher
Schrattenkalk,
16
Fossiltrümmern.
bläulich.
me.
a
von
hell
m
Übergang
16
ca
Übergang
Oben
feinkörnig,
innen dun¬
Austern und verkieselte Schwäm¬
zu
m
angewitterter Kalk, oben Transgression
der
Bürgenschichten.
C. Profil in der Val Gronda
(Vorabdecke)
«Val Gronda» wird das
schein genannt. Es
westlich davon wird die Kreide der Vorabdecke
Wenig
f
a
11
felsige Tälchen im obersten Teil der Alp
folgt dem Querbruch, der vom Sattel 2756 nach SE
g
u n
abgeschnitten.
weiter südlich an,
beobachtet
man
wo
an
Ru¬
der Quer-
Der Öhrlikalk und die tieferen Schichten stehen
sie bereits
saiger
bis verkehrt
gelagert
in den Zementsteinschichten
mäßig großen Anteil
infolge
von
streicht.
sind.
Dort
einen verhältnis¬
serizitischen Schiefern und im mittleren Teil eine
malmbreccienartige Bildung: bröckelig zerfallendes, grau oder gelblich
dolomitartig anwitterndes, wahrscheinlich etwas mergeliges Gestein, wo¬
bei schwer
nur
zu
sagen ist, ob
m
sich
um
findet
eine wirkliche Primärbreccie oder
Anwitterung
durchzogenen Ablagerung
geren Partien
2600
es
das Produkt der
um
man
einer
unruhig-knolligen,
handelt.
beidseits des Tälchens,
von
Zwischen 2500
toni¬
m
und
prachtvoll aufgeschlossen,
von
unten nach oben:
Oberer Öhrlikalk, 6
m
+
x
Val Gronda Westseite:
a
2m
+
unregelmäßig gebankter Kalk, innen dunkel blaugrau
spätig, Oberfläche angerauht, blaugrau, mit rötlichen Schup¬
(welche meist auf oolithische Struktur deuten). Übergang
x
und etwas
pen
b
1,5
jedoch außen z. T. gelblich. In der ziemlich glatten Ober¬
dunklere, bis fingernagelgroße breccienartige Knolle«
Schalentrümmer, die gegen oben an Zahl zunehmen, innen dunkel
m
wie a,
fläche
und
blaugrau
mit Stich ins
Violette, mit rötlichbraunen Tupfen (= ooli-
tisch?), etwas spätig.
c
2m relativ
massige Bank, Oberfläche hell blaugrau und etwas
verschrattet, rauh, mit zartem bräunlichen Aderwerk. Übersät von
Fossiltrümmerchen, lokal grober, mit breccienartiger Anrei¬
cherung. Innen wie b, im Bruch parallel der Schichtfläche, oft rosig.
d
0,7m knorrige Bank, ähnlich
dunkel und fast
106
c,
Oberfläche etwas rauher, Bruch
muschelig. Über scharfer, welliger
Grenzfläche
Valanginien
a
s.
str.,
9
ca.
m
braungelb bis blaugrau angewitterte knorrige Bänke bis Platten,
die rauhe Oberfläche übersät von gelb verkieselten Fossiltrümmern,
welche stellenweise angehäuft sind. Innen lebhaft spätig, dunkel
violettgrau, rauh, gegen oben zarter und heller. Etwas oolithisch, oben
4,5
m
leicht verschrattet. Über scharfer Grenze
b
0,5m lebhaft dunkelgelb bis blaugrau angewitterter Echinoder¬
menkalk,
zart, lilagrau,
innen
Rascher
c
Übergang
wenig spätig.
nur
Kluftflächen. Außen zerstreute, meist
5
ca.
Ziegelrote
große Schalentrümmer.
mm
zu
0,3m Fossiltrümmerschicht. Kalk wie b,
und
größere, dunkelgelb
Schalenreste, darunter solche
herauswitternde
von
etwas dunkler. Mehr
Fossilfragmente, vorwiegend
Austern, ferner nicht verkieselte,
blaugraue eiförmige Kalkpartien, 5—10 mm groß (Steinkerne
Muscheln?), unregelmäßig netzförmig angeordnete verkieselte
chen
d
(Serpulae?).
Rascher
kleiner
Würst¬
Übergang
0,7m stark spätiger, dunkler Echinodermenkalk, angewittert
wie b. Oberfläche ein feines Mosaik
blaugrauen rundlichen CalcitEchinodermensplitter, und eingestreu¬
Schalentrümmern. Übergang
von
körnern (1—2 mm), wohl meist
ten, gelb verkieselten
e
1,5m wie b; lebhaft gelb bis blaugrau anwitternder, wenig späti¬
ger
Kalk,
übergehend
f
1,5
m
innen
lila,
mit
schuppigem
Bruch.
Allmählich
dunkle, stark spätige Echinodermenbreccie, außen wie
e, innen
dunkelgrau
mit Stich ins Violette.
Gronda ist die Oberfläche
während
man
zufühlende
Bruch
bis
hellgrau
in
durchzogen
ca.
12
Auf der Ostseite der Val
gelb verkieselten Schlieren,
in der obern Hälfte dieser Schicht eine
Oberfläche
länglichen
mit
feinspätig. Unebene,
Kieselkalk,
von
Löchern
rauhe, sandig
(1—10 cm)
an¬
bemerkt.
aber scharfe Grenze. Auf der Ostseite:
m
Val Gronda Ostseite:
a
0,1—0,2m Aufarbeitungszone. Über der Echinodermenbreccie
folgen wenige
cm einer kalkigen Masse, erfüllt von bis haselnußgroßen,
Brocken des Substratums (z. T. von
geformten
unregelmäßig
einer phosphoritischen Kruste umhüllt), und phosphoritische
folgen bis walnußgroße Bollen desselben
Fetzen und Körner. Darüber
Gesteins, zwischen welche der hangende Sandkalk
greift.
Ihre
grenze. Sie
nähernd
weich.
verläuft ziemlich
Obergrenze
zeigen ebenfalls
eben,
eine schwarze bis
in Schloten hinab¬
ebener als die Unter¬
rötliche, manchmal
metallglänzende Kruste, oft limonitisch-rostig
In dieser Zone
liegen
auch zahlreiche, außen
und
an¬
ziemlich
gelb verkieselte,
107
innen grau calcitische
Austernschalen, schlanke Belemniten
und andere Fossiltrümmer.
(Auf der Westseite ist V:on dieser Zone nichts
relativ feinen
Sandkalklage
zu
sehen.
Über einer
fällt eine
Streuung von dunk¬
len verkieselten Körnern und hellen Quarzkörnchen [1—10 mm] auf.
b. Darüber knaueriger Sandkalk c.)
Wahrscheinlich
0,3m außen braungrauer, schlieriger Sandkalk, die untersten 10cm
erfüllt von 1—5 mm großen, harten Körnchen, schwarzbraun heraus¬
witternd. Bruch rauh, violettgrau, mit glitzernden Calcitschüppchen.
0,9m mehr braun, etwas knollig angewitterter Sandkalk. Unten
von ca.
5
cm
=
b
c
Streuung schwarzer Körnchen,
erneut eine
im oberen Teil
knauerartige,
hellere Partien.
1,6
d
S
m
a n
d k
1
a
k, wieder
mehr
Körnchen, einzelne verkieselte
grau
angewittert, wenige
dunkle
Schalenreste, wahrscheinlich Seeigel¬
querschnitte.
2,5mSandkalk wie d, durch Schichtfuge davon getrennt. Im
e
Teil bis 10
Teil mehr
liche
lange
cm
z.
Nester
von
dunklen Körnern
(0,5 mm),
T. verkieselte Fossiltrümmerchen und bis 6
Löcher,
wo
untern
im obern
große, läng¬
rostige Knollen (innen rot, außen schwarz) heraus¬
cm
sind.
gewittert
1,8m unruhig geschichteter, außen graubrauner Sandkalk
f
mit
rostigen Knollen, Tendenz zu Knauerbildung, einzelne kieselige
(um 5 cm). Querschnitte von etwa 5 cm großen Zweischalern.
Linsen
l,8mEchinodermen-Sandkalk,
grünlich, im Bruch mit
vielen gelben Punkten (wahrscheinlich rostende Glaukonitkörner).
Reich an kleinen Schalensplittern und Trochiten. Herauswitternde kie¬
selige Knollen (ca. 5 cm, ev. verkieselte Schwämme). Zu oberst in 5cm
Abstand zwei fingerdicke, gelblich hervorwitternde kieselige Bänder.
g
etwas
h
1,2m grauer, ziemlich steriler Sandkalk bis Kieselkalk
i
lagig angeordneten kieseligen Knollen bis Schnüren (ca. 4 Lagen).
Bruch blaugrau mit gelben Punkten, rauh, glitzernd. Scharfe Grenze.
1,5 m grobe, kalkige Echinodermenbreccie mit glaukoni¬
mit
Anwitterung lebhaft gelbgrau mit rot¬
grünen Schlieren, im Bruch hell blaugrau mit dunkel blaugrauen Schlie¬
ren. Oberfläche rauh, übersät von weißlich anwitternden Echinodermentischen Sandschlieren.
splittern,
darunter
Pentacrinusstengel-Querschnitte mit bis
messer; verkieselte Schalenreste und schwarze Körnchen.
5
mm
Durch¬
Scharfe,
un¬
ebene Grenze.
Altmannschicht,
a
m
Außen rostig bis violett¬
schwarz, innen grünlich grauschwarz, feinkörnig glitzernd. Verwittert
wie die oberste Schicht des Kieselkalkes (i) zu roter Erde. Übergang
innerhalb 0,1
108
1
0,4m Glaukonitsand, klotzige Bank.
m
;
b
0,6m zäher, schwach glaukonitischer, kieseliger Kalk.
grünlich
Außen
splittern
Drusbergschichten,
a
gelbbraun,
mit dunkel herauswitternden Schalen¬
ca.
16
zu
m
0,05m Austernbank mit 15 cm großen Austern
zwischen dem
b
bis
Körnchen, innen blaugrau, feinkörnig. Übergang
und
Liegenden und
dem
im
Hangenden. Neigt
Übergangsgestein
Verschieferunig.
zu
blaugrauer, feinkörniger sandiger Kalk, Oberfläche zart,
durchzogen. In der Mitte und oben lockere Lagen
6m
feinen Schlieren
kieselter Austern.
c
23
d
blaugrauer,
3m
cm
große
Übergang
etwas
mergeliger Kalk, oben verschiefert, bis
Austern
Über kleinem Absatz
4m.
wändchen,
innen
von
ver-
eingestreut.
blaugrau
mit
gelbgraues Kalk¬
und in Lagen angerei¬
hell
grob gebanktes,
einzelnen
cherten verkieselten Austern.
e
2m
knorrig gebankter, wenig mergeliger Kalk
mit drei Au¬
sternbänken und dazwischen lose verteilten Austern. Innen hell
violettlichgrauer, grobkörniger Kalk
mit schwach serizitisierten Ton¬
häuten. Oberfläche leicht verschrattet.
f
1,2
m
außen
kieselten
blaugrauer,
etwas rauher Kalk mit einzelnen
Schalensplittern,
feinkörnig,
innen grau,
gelb
ganz schwach
ver¬
mer¬
gelig.
Schrattenkalk, 8m
a
8
m
unten
+
leicht
x
gebankter,
Schrattenkalk.
rötliche
Schuppen.
Auf
der
oben ziemlich massiger,
Bruchfläche
gelblichweißer
weißliche, gräuliche
und
Oben Erosion.
D. Profil im nördlichen Teil der
Alp
von
Sagens
(Vorabdecke)
Das Profil wurde
aufgenommen dort,
wo
der dem
großen Querbruch
mit Dolinentrichtern durchsetzten Boden
folgende Bach den flachen,
reicht (2240 m). Nordwärts ansteigend
Zementsteinschichten, 14m
a
4m +
x
+
findet
er¬
man:
x
hellgrau anwitternder dünnplattiger Kalk,
mit schim¬
mernden Tonhäuten und kleinen, grauen Körnchen an der Oberfläche,
im Bruch dunkelgrau und rauh, doch feinkörnig, ähnlich oberem Quint¬
b
nerkalk; gegen oben dichter.
0—1 m, meist + 0,3m, unten und oben scharf begrenzte, graugelb
bis rotgelb anwitternde Bank; feinkörniger, grauer dolo¬
geringen Quarzgehalt deuten die
kieseligen Adern, welche, ungleich verlaufend, an der Schichtgrenze
mitischer Kalk. Auf
zum
mindesten
109
enden.
wohl
Verwitterung dolomitartig knollig. Geruch schwach tonig. Ob¬
braust, stellt es doch einen ziemlich
das Gestein mit HCl noch
dolomitischen Kalk dar. Die chemische
Mg
zu
Ca etwa wie 1
:
2
verhält,
Analyse ergab nämlich, daß sich
und auffallend ist der
große Kiesel¬
gehalt (10%).
c
0,5m hell anwitternder Kalk wie
d
0—1
Die
m
gelbe
a.
Bank wie b.
Clivage
sonst verwischte starke
Verfaltung der Zementstein¬
gelben Bänder deutlich sichtbar. Wenig westlich
sind sie verschwunden, ihre Lage erkennt man an zwei bis vier markanten
Fugen innerhalb der hellen Kalke. Gegen S lösen sie sich in ein malmbreccienartiges Gestein auf. Die gelben Partien sind im Gegensatz zu jenen
in den Öhrlischichten (e) makroskopisch völlig steril und nicht oolithisch.
vom
schichten wird durch die
e
5m
plattig bis bankiger
Kalk mit Tonhäuten.
Typische
Ze¬
mentsteinschichten wie a, innerlich jedoch zarter, gegen oben dunkler.
Im untern Teil gelbgraue Flecken, die oft wie Nerineensteinkerne an¬
muten.
f
3m außen
grauer, relativ
spärlichen Tonhäuten;
Öhrlischichten,
a
ca.
13
m
innen
bröckelig verwitternder
dunkelgrau, feinkörnig.
Kalk
mit
(tektonisch reduziert)
Wechsellagerung dunkler, weicher Mergel mit kalkige¬
ren Lagen, welche
gegen oben überhandnehmen und von Schalen¬
2m
trümmern erfüllt sind, die sich
schwarzgrau auf der
witternden Oberfläche abzeichnen. Die
sonst
gelblich
an¬
Mergel
dünnblätterig, tonig,
rostigbraungrau, die Kalke mergelig und dunkelgrau.
1,7 m dunkler, braungrauer, mergeligerKalk mit gelblichen Flekken, gegen oben vermergelnd, und wieder zunehmende Zahl von Fossil¬
sind
innen stahlblau bis
b
bruchstücken.
c
2,6
in
m
klingende Platten
zerfallender
Kalk; Oberfläche bläulichgrau,
rauh, häufig kleine Organismentrümmerchen
fast schwarzen, sehr feinkörnigen Bruchfläche wer¬
mit Stich ins Violette und
aufweisend. In der
den,
wenn
naß, rötliche Flecken sichtbar.
und reduzierter unterer Teil des
d
(Tektonisch verschieferter
Öhrlikalkes.)
0,9m knorrig gebankter, bläulichgrauer oolithischer Kalk, Stich
ins Violette. Die
durch
bläulichen, länglichen Ooide (0,5—2
gelbe (tonigere?)
ziehen, gut
sichtbar
Flecken und
gemacht.
mm groß) werden
Flasern, welche das Gestein durch¬
Im Bruch erscheint
es
fast dicht mit
dunkelroten Flecken.
e
0,4—1,2m hartes Kalkbänklein, ähnlich d, doch weniger Ooide
oft staubig grünlichgelb angewittert und
dolomitartig bröckelig
und
zerfallend. Innerlich
zerbrochene,
110
meist
feinkörnig, dunkelgrau. Es enthält haufenweise
flachschaiige Bivalven, kleine Pectdniden und Penta-
crinus-Stengelglieder. Die Mächtigkeit ist sehr schwankend,
lein kann sich zwei- oder dreimal wiederholen
das Bänk¬
(Verschuppung?),
wech¬
sellagernd mit hell anwitternden Kalken. Stellenweise keilt es aus (Aus¬
quetschung?) ; dann findet man zuweilen noch dicke, gelbliche Haut¬
fetzen und flache Ooidnester
f
4,5
dick
m
Kalk,
gebankter,
innen dunkel.
nur
3,5
bläulichgrau
am
anwitternder
gelbe breccienartige
besten dort sichtbar sind,
gewaschen
ist, während sie
am
wo
der Fels durch
trockenen Gestein
schwer beobachtet werden können.
Valanginien
a
hell
seiner Stelle,
Besonders im untern Teil
Flecken enthaltend, die
das Bächlein dunkel
an
s.
str.,
7
ca.
m
unten und oben deutlich
m
gewittertem, schwach
begrenzte
gebanktem
kleinen Körnchen und verkieselten
Schicht
Kalk.
von
gelbgrau
Oberfläche rauh
an¬
von
gelben Fossiltrümmern, gegen oben
zunehmend.
b
3,5
lebhaft
gelbbraun bis
spätigerKalk. Oberfläche stark,
gelb herauswitternden verkieselten Fos¬
siltrümmern, darunter auch einige Austernschalen. Gegen oben über¬
gehend in schwach sandige, dunkle Echinodermenbrecc i e. Obergrenze aufgearbeitet.
m
lagenweise stärker erfüllt
Kieselkalk,
a
0,05m
ca.
9
grauer
von
m
phosphoritische
ähnlich der
Aufarbeitungszone,
(Kieselkalk a und b).
auffallend
gleichen
Etwas we¬
niger dunkle Krusten, keine Belemniten, dafür mehr Austern gefunden.
Schicht in Profil C
Darüber und in Schloten dazwischen Sandkalk mit schwarzen Körnchen
(2—5 mm).
b
6
m
graubraun anwitternder feinkörniger Sandkalk,
len Körnern. An der Oberfläche herauswitternde
le
n
in flachen
unten mit dunk¬
kieselige
Knol¬
Nestern, einige kleine Fossiltrümmer und bis faustgroße,
runde Löcher
(herausgewitterte Seeigel?). Zuweilen Stich
glaukonitisch).
braungrau anwitternder Sandkalk mit häufigen
ins
Grüne,
besonders oben (= schwach
c
1,5
m
kieseligen
Knollen bis Schnüren.
d
1,5
m
mit
braun bis
graugrünen,
maisgelb angewitterte Echinodermenbreccie
rauhen Grünsandschlieren.
Altmannschicht, 0—0,5
a
0—0,5m schwarzgrün und rostig angewitterter Grünsand, oben sehr
rasch
braun
kalkiger
werdend bei schwindendem
angewittert.
Drusbergschichten,
a
m
0,05
m
außen
14
Glaukonitgehalt,
dann
gelb¬
Zu oberst
m
+
x
gelbbrauner Kalk, viele Austern
führend.
Rascher
Übergang
111
b
ca.
außen
8m
sehr
feinkörniger, etwas sandiger
Oberfläche bräunliche, sandigere Schlie¬
seidiggrauer,
Kalk, nicht mergelig. An der
ren
z.
und
lagenweise herauswitternde, nuß- bis kopfgroße Kieselknollen,
erkennbar, zuweilen auch apfelgroße
T. als verkieselte Schwämme
Kieselknollen mit zwei
Anhängseln
wie
plumpe
seitliche Beinchen. Im
obern Teil hie und da Austernbänke.
ca.
c
1
m
bläulichgrau angewitterter,
fläche einzelne weiße Sterne
von
innen dunkler
calcitischen
Kalk,
in der Ober¬
Pentacrinus-Stengelglie-
dern, zuweilen auch Austern und Schwämme. Rascher Übergang
d
ca.
5m
+
x
gelbgrau anwitternde Kalkbänke,
stern
und Schwämme führend. Unten
ruhigen
Schlieren durchsetzt. Innen ziemlich
Violette und schwach
spätig. Oben
E. Profil im
von
verkieselte Au¬
bräunlichen,
hellblaugrau,
un¬
mit Stich ins
mit hellem Schrattenkalk verknetet.
Grauberg
(Vorabdecke)
«Grauberg» nennt man die Weiden auf dem
Vorabdecke, der im E des Piz Grisch
Streifen der
«Wand»
gende
zum
Korallenkalk,
+
8m
heller
x
8
ca.
Segnes
von
zusammengestellt.
Profil
Oberster
a
Alluvialboden
oberster
m
Verrucano entblößten
mit südöstlich streichender
sut abfällt.
Wir finden
+
vom
von
Hier wurde das fol¬
unten nach oben:
x
Korallenkalk, deutlich, doch
grob gebankt.
Übergang
Zementsteinschichten,
30
ca.
m
mergelige Zwischenlagen gebankte Kalke. Im
Grauberg, nahe der «Stirn» der Vorabdecke, zeigen sich wieder
eine bis drei gelb anwitternde
wie bei Profil D (Schicht d)
Bänke mit genau denselben Randerscheinungen.
ca.
a
30m durch
oberen
Öhrlischich ten,
ca.
a
2
m
rauhe,
Schiefer,
b
ca.
9
m
ca.
21
m
außen
im oberen
graubraune mergelige bis
Grauberg deutlich sandig.
hell anwitternder, undeutlich oolithischer
Kalk,
kalkige
einen wul¬
stigen Überhang bildend.
ca.
c
1
m
dolomitartig staubig anwitternde,
etwas
mergelig-san¬
nesterweise Ooide und Schalentrümmer enthal¬
dige Kalkbank,
Grauberg
tend. Im oberen
statt dieser Bank
gelbe Flecken
im oolithi-
schen Kalk.
d
hellgrau anwitternder oolithischer Kalk, reich an Scha¬
lentrümmern, im obersten Teil als grobspätige, hell calcitische Mandeln
im dunkleren Kalk. Korallen, Nerineen, Austern (?). Über scharfer Grenze
112
ca.
9m
Valanginien
a
ca.
4m
s.
str.,
8
ca.
m
spätiger, gelblich grau anwitternder, schwach oo 1 dthiKalk, Oberfläche mit gelb herauswitternden, verkieselten
scher
Fossiltrümmern besetzt. Über
b
karriger Obergrenze
grobspätige, dunkle Echinodermenbreccie, außen hell
violettlichgrau, nur eine Spur gelb (im Gegensatz zur lebhaft gelb¬
braunen Anwitterung auf der Alp von Sagens). Von dünnen, grün¬
ca.
4m
lichen Schlieren und Fossiltrümmern
reiche
rostig-dunkle Schlieren
unregelmäßig gewellt
und
verlaufende
überzogen. An der Basis zahl¬
Schalenreste, durch scharfe, aber
Grenze
vom
liegenden
Kalk
ge¬
Obergrenze Aufarbeitungszone:
trennt.
Kieselkalk,
meist tektonisch stark
gestört oder
erodiert. An der Basis die¬
selben
oder
phosphoritisch-krustiigen Bildungen mit mehr
weniger dunklen Körnchen (1—4 mm), die bis 0,4 m hoch in den
braunen Sandkalk hinauf eingestreut sind. Stellenweise ist auch
die
glaukonitische Echinodermenbreccie
ser
Gruppe
im Dach die¬
vorhanden. Rudimentär erhalten ist auch die
Altmannschicht, stark glaukonitische Schicht ohne Echinoder¬
menbreccie. Von den
Drusbergschichten
feinkörniger,
—
ist meistens
nur
der untere Teil erhalten als grauer,
sandiger Kalk, über
etwas
welchem sofort
—
tektonisch
der
Schrattenkalk
folgt,
als «Lochseitenkalk» stark
F. Profil
am
verquetscht.
Flimserstein
(Vorabdecke)
Der untere Teil
Westwand
aufgenommen, dort,
bar macht
steins bei
(pala
ca.
Korallenkalk,
a
10m
(Korallenkalk—Öhnlikalk)
2400
10
porcs), der
de
m
m
wo
der
wurde unter
große Längsbruch
P. 2578 in der
sie leicht
begeh¬
obere Teil auf dem Rücken des Flimser-
(südwestlich P. 2438).
+
x
grob
gebankter Korallenkalk, hell angewittert, steile
milchig weiß, «brösmelig» oder porzellanartig, fast
durchscheinend, z. T. aber auch grau, ähnlich Quintnerkalk. Schicht¬
Stufe bildend. Innen
flächen schwach serizitisiert (ev. bereits
Zementsteinschichten,
a
15
Zementsteinschichten).
m
15m
gebankter, gelblichgrau anwitternder Kalk mit
mergeligen Zwischenlagen. Treppenartig zurückwitternd.
Im Bruch vorwiegend dunkel blaugrau, manchmal stinkend, z. T. etwas
spätig.
serizitisierten
8
113
öhrlischichten,
a
30
ca.
im oberen Teil
Grasband,
7m
m
blauschwarzer, mergeliger, leicht
spätiger, knolliger Kalk, aufgeschlossen. Das Gras dürfte auf
dunklen Mergeln wachsen.
b 12 m steile Wandstufe. Blaugrau bis gelblich angewitterter, etwas knol¬
c
liger, unten oolithischer Kalk. Im Bruch blauschwarz mit lila
Tupfen.
2—3 m gelblich wie Rötidolomit angewitterter, innen dunkler
Kalk mit dunklen Ovalen (Ooide, 1—5 mm). Oben oolitlisch, im Bruch
blauschwarz bis violettlich, mit kleinen roten Tupfen. Clivageflächen
leicht serizitisiert.
d
9
m
Überhang. Blaugrauer, feinkörniger Kalk, ähnlich
kalk. Auf dem Rücken des Flimsersteins findet
mit
hellgrau angewittert
erscheinen,
gelben Flecken,
T. auch die Form
z.
von
man
oberem
Quintner¬
die obersten Meter
welche oft deutlich oolithisch
Nerineensteinkernen aufweisen.
Zuoberst zeigen sich weiße calcitische Schalentrümmer, darunter wie¬
der solche von Nerineen. Über scharfer Grenze
Valanginien
a
2,5
m
s.
str., 9
außen
m
wenig spätig, splitterig,
mit
Calcit- und Kieseladern. An der Basis
spä¬
gelblicher Kalk,
zahlreichen, oft ziegelroten
tiger, oolithisch,
an
innen
1,5
m
Kalk, besonders oben
1,5m gelb
c
gelb
gen,
Übergang
gelblichgrauem,
außen
(—2 m)
mit
angewitterte
z.
zu
undeutlich
T.
gelb verkieselten
oolithischem
Fossiltrümmern.
bis schwärzlich verkieselten Fossiltrümmern mit
wo
diese
2,5m gelb
oben
verkieselte Schalen¬
Echinodermenbreccie, übersät
größer
und stark
angehäuft
sind. Man findet
große, rundliche Querschnitte, Fragmente
schalern, Pentacrinus. Übergang
d
gelb
der Oberfläche einzelne
trümmer und schwarze Körnchen.
b
nur
von
radial
vogelei-
gerippten
angewitterte Echinodermenbreccie,
grobspätig.
u. a.
von
1—2 La¬
unten
Zwei-
fein-,
Unten noch einzelne verkieselte Schalentrümmer. Zu¬
weilen dunkle Körner. Feine, mit ziegelrotem
Oben mehr bläulich
anwitternd mit
Belag besetzte Klüftchen.
schönen Pentacrinus-Trochiten.
Übergehend
e
Im
außen bräunliche, sandige Echinodermenbreccie,
innert auch
Kieselkalk,
a
an
4m +
Partien im Kieselkalk. Über
er¬
aufgearbeiteter Oberfläche
x
faustgroßen Stücken von Echino¬
Substratums. Phosphoritische Krusten.
0,Im Aufarbeitungszone
dermenbreccie und Kalk
des
mit
Belemniten. Dunkle Körner im Sandkalk.
b
0,5m harter, außen graubrauner Sandkalk,
nern, schwarzbraun, stark
114
spätig.
unten mit dunklen Kör¬
0,1
graubrauner
Sandkalk
2—20
mit
großen, hellgrauen
(violettlichgrauer, spätiger glaukonitischer
Kieselkalk bis Echinodermenbreccie), ferner dunkle Körner (1—10 mm
groß) und gelb verkieselte Belemniten und Schwämme.
c
m
mm
Kalkeinschlüssen
d
3m außen
nern.
0,5m
e
braungrauer, sandiger Kieselkalk
Übergang
+
x
breccie,
graubraun
mit
bis
grünlich angewitterte Echinodermen¬
herauswitternden, dunkeln Körnern
der Oberfläche
an
und Pentacrinustrochiten. Innen
G.
Parallelisierung
Das Alter der hier
Autoren
an
Hand
von
Vergleichen besonders
gelegt.
mit dunklen Kör¬
graublau. Darüber Grasbedeckung.
der Unterkreide-Schichten
besprochenen Schichtstufen
Petrefactenfunden und
wurde durch frühere
lithoiogischen
Aber auch im autochthonen Gebiet wurde dieselbe
Wesentlichen bekannt. Im Folgenden soll auf Grund dieser
stehenden Resultate die
werden. Soweit
wie faziellen
im mittleren helvetischen Raum ziemlich gut fest¬
Ausbildung der Unterkreide
möglich sind die Ergebnisse in Tafel
am
7
Gliederung im
zur Verfügung
Vorab diskutiert
dargestellt.
1. Oberster Korallenkalk
In allen Profilen
durchgehend grob gebankt, geringe Faziesdifferenz.
2. Zementsteinschichten
(Purbeckien
=
oberes
Portlandien)
Der Name Zementsteinschichten stammt
1907 als rein fazielle
Verwendung
ARNOLD HEIM, der ihn
Anlehnung an die technische
Wallenseegebiet (34, p. 483).
Bezeichnung aufstellte,
der Gesteine im
von
in
Im nordhelvetischen Fazies-Gebiet bestehen die Zementsteinschichten
Folge von grau bis bräunlich anwitternden Kalkbänken bis Kalk¬
schiefern, welche mit dünnen mergeligen Schichten wechsellagern. Durch
aus
einer
tektonische
Beanspruchung ist in diesen häufig etwas Serizdt entstanden,
plattig zerbricht und seidenglänzende Schicht¬
sodaß das Gestein leicht
flächen aufweist.
Untergrenze.
mehr
Da
der
bankig wird,
fällt
liegende
es
Korallenkalk
schwer,
eine
diesem und den Zementsteinschichten
Sinne.)
Im Feld habe ich die Grenze im
geschichteten, innerlich
bankte, innerlich graue,
ten
abgelöst
meist
gegen
bestimmte
zu
ziehen.
(Beides
Prinzip dort gelegt,
sehr hellen Kalkbänke
manchmal etwas bräunlich
werden. Doch
zeigt
oben
mehr
Grenzlinie
faziellen
im
wo
durch
<und
zwischen
die
grob¬
feiner ge-
angewitterte Schich¬
sich hier wie bei vielen anderen «Über-
115
gangen»
der
Natur, der
Gesteinsausbildung
der
der älteren mit der
Grenzziehung
die
im Großen kontinuierlich erscheinende Wechsel
dm Detail viel eher als ein ruckweises
neueren
Ausbildung.
Dies
mit Hilfe des einzelnen
beim Überblicken der ganzen
ARN. HEIM
an
—
die Zone,
Handstückes;
wo
als
man
aus
Distanz,
einigermaßen
in
Anlehnung
einem
dunkleren
—
über scharfer
er
in der Basis der Zementsteinschichten Reste
nur
eine
Untergrenze
der innen helle Kalk
Platz macht. In der Griesstockdecke fand
Vorbehalt)
kann
Schichtgruppe
objektive Abgrenzung treffen.
W. BRÜCKNER (13, p. 91) bezeichnet
Wechselspiel
erschwert, ja verunmöglicht
von
Schichtgrenze
Charophyten, die er (mit
als Brack- bis Süßwasserbewohner ins Purbeckien stellt.
Interessant sind die dolomitischen Bänke im mittleren Teil der
Zementsteinschichten. In J. OBERHOLZERs
finden wir eine Notiz, nach welcher
am
Tagebuch
Cuolm de
Nr. 53
(50,
p. 40 ff)
(Fluaz,
nuorsas
nahe unter schwarzen Zementsteinschiefern
Cavorgiaschuppe)
gelb angewitterte Bank auffällt. Sonst sind gleiche
Bildungen in den Nachbargebieten nicht bekannt geworden; selber fand
ich etwas Entsprechendes auch nur in der Kalkhornschuppe. In
der Vorabdecke findet man sie bald scharf begrenzt und bis 1 m
mächtig, bald durch eine Schichtfuge ersetzt oder durch fleckiges Gestein
Stirne der
eine wie Rötidolomit
vertreten, das
dolomitische
sion
an
eine Primärbreccie erinnert. Man könnte dabei
Ablagerung
des Purbeckien
im
Zusammenhang
denken.
Die
mit einer teilweisen
dolomitische
Ausbildung
eine
erinnert
in den
analoger
Dolomiteinlagerungen,
Grenzschichten Malm-Kreide (Graspasschichten) im Titlisgebiet (MAYNC,
43) und den Engelhörnern (FR. MÜLLER, 46) gefunden werden. Hier seien
an
welche in
an
Regres¬
die
Schichthöhe
rötddolomitartig anwitternden Gesteine erwähnt, die J. OBER(49) aus dem Korallenkalk meldet. So aus der «autochthonen»
Falte unter der oberen Baumgartenalp, wo die obersten Bänke des platti¬
auch
die
HOLZER
gen Korallenkalkes
artige
z.
Gestein in der
gelblich anwittern (p. 277),
Wägeten (p. 279). Vielleicht
T.
Komponenten
verglichen werden.
anwitternden
können auch die
in den Malmbreccien mit solchen
Infolge ihrer Eignung als Gleithorizont sind
bald
ferner das rötidolomit-
ausgedünnt, bald angehäuft, sodaß
ihre
gelb
Bildungen
die Zementsteinschichten
primäre Mächtigkeit
kaum mehr festzustellen ist.
Am Vorab fanden wir
mehr.
15-—25 m,
Aus den autochthonen bis
schnitt des
kennt
am
Flimserstein
parautochthonen Schuppen
15
m
im
und
Quer¬
ähnliche Größen: Obere Baum¬
Kistenpasses
gartenalp 10m (OBERHOLZER), Muttenkopf ca. 35m (ARN.
HEIM), Cavordia 12m, Panixeralpschuppen ca. 14m (R.TRÜMPY),
Faschas 25m
(ARNOLD HEIM), Griesstockdecke 12—15m
(W.BRÜCKNER).
116
man
Jura-Kreide-Grenze.
(34)
HEIM
In
nordhelvetischen
unserem
Jura-Kreide-Grenze
die
mit
der
Gebiet
läßt
ARN.
Obergrenze
faziellen
der
Zementsteinschichten zusammenfallen. Nun haben aber MARTHE GERBER
(24), E.ROD (51) und W. MAYNC (43) in der Zentralschweiz neuerdings
fossilbelegtes Kreidealter dieser Schichten festgestellt (Infravalang i n i e n ). Andererseits erweisen sich die viel mächtigeren Zementstein¬
schichten des südöstlichen Faziesraumes nach ARN. HEIM (34) ebenso
eindeutig als
ten
zu
T i th
o n.
Da die Zementsteinfazies in verschiedenen Gebie¬
eingesetzt hat, im Autochthonen aber im allge¬
annehmen, daß in unserem parautochthonen
verschiedener Zeit
zuletzt,
meinen
müssen wir
angehören.
Gebiet höchstens die untersten Bänke noch dem Malm
Dies
schön übereinstimmen mit den Verhältnissen in der faziell nahe
würde
Vielleicht
liegenden Griesstockdecke.
entsprechen
gelben
die
Bänke in
den Zementsteinschichten ebenfalls dem Purbeckien. Es ist aber auch dar¬
(51,
auf hinzuweisen, daß E. ROD
der Basis seines
p.
39) geringen Dolomitgehalt auch
in
Infravalanginien fand.
3. Öhrlischichten
(Berriasien
Benannt
von
=
Valanginien)
unteres
HEIM, 1907, nach dem Öhrlikopf
ARNOLD
sie sich in den Öhrlikalk oben und in die
gebirge,
unten gliedern.
wo
Da wegen des
an
Leitfossilien keine genaue
lithologischen Analogien
Säntis-
Öhrlimergel
Altersbestimmung
war, wurden die Öhrlischichten auf Grund der
möglich
len und
Mangels
dm
auffälligen faziel¬
mit den Gesteinen der Zone à Beriasiella
gleichgestellt (34, p. 460). Sie
Berriasien (= Infravanlanginien).
Boisseri Pict. im klassischen Gebiet des Jura
gelten
damit heute
allgemein
Nach ARN. HEIM ist die O b
als
e r
g
r e n z e
stets eine
scharfe;
die Unter¬
grenze fällt nach demselben Autor mit der Jura-Kreide-Grenze
zusammen und liegt dort, wo die vorwiegend grau anwitternden Zement¬
steinschichten den braunen
die
stratigraphische
Mergeln
Platz machen. Wie oben
bemerkt, fällt
Grenze wahrscheinlich nicht mit der faziellen
zu¬
sammen.
Fazieller
Vergleich
Im N der Mürtschendecke
ARN. HEIM
(34,
p.
452, 466)
mit der Mürtschendecke
(Wallensee)
von
oben
sind
die
Öhrlischichten
nach
nach unten im wesentlichen wie
folgt aufgebaut:
VI.
Öhrlikalk, oberer Teil, besonders oben
viele Ne-
rineen und auch Korallen führend.
Öhrlikalk
l
V. Zurückwitterndes
Band,
grauer
Oolith, die hohe
Wand zweiteilend.
IV.
Öhrlikalk,
unterer Teil
groboolithisch.
117
III.
II.
{
Öhrlimergel
Knollige Mergelbank, darüber wechselnd kalkigoolithische und mergeligere Schichten.
Braune Mergel mit untergeordneten Kalklagen,
im untern Teil
zurücktretend, flaserig bis knollig.
feinkörniger, innen
grauer Kalk mit braunen, tonigen Häuten oder
Mergelzwischenlagen.
I. Grenzschicht
Vergleichen
wir diese
Analogien
die
Jura-Kreide:
Zusammenstellung
sofort auf.
Wenn
mit
auch
unseren
Profilen,
die
so
fallen
Mächtigkeiten
jede einzelne Schichtgruppe eine
entsprechende beobachten. Die Gliederung der Öhrlimergel zeigt
sich am besten im Profil der Alp von Sa ig ens, jene des Ö h r 1 i
uns
geringer sind,
4—5 mal
können wir doch für
so
-
kalkes im
Grauberg
und
Schicht V dürfte im Profil D
sprechen.
am
Flimserstein.
(Alp
vom
Sagens) Öhrlikalk d und e ent¬
(40, p. 3) aus dem oberen
Interessant ist, daß W. A. KELLER
Teil ides Öhrlikalkes
am
Bifertenstock
eine
0,5
mächtige Schicht
m
voll
schlechterhaltener
Brachipodenschalen meldet.
Zweiteilung des Öhrlikalkes durch ein schmales,
Die
witterndes Band ist besonders schön sichtbar
Vorabdecke, östlich
der
am
tief
zurück¬
nördlichen Erosionsrand
des Zwölfihorns über dem Absturz
ziur
Martins-
maad. Dort ist dieses Band 1
m mächtig, gelblich und mergelig; es trennt
oberen, undeutlich oolithischen Kalk vom unteren, der deutlich ooli-
den
thisch ist und
T.
z.
gelblich anwittert.
kaum mehr vorhanden.
Die untern
Öhrlimergel
sind hier
Hingegen
Alp von
Malm-Unterkreideplatte der Vorabdecke flexurartig zum
Laaxerbach abbricht, schön aufgeschlossen: Der westliche der beiden vom
Bündnerbergfirn kommenden Bäche stürzt sich von der überhängenden
Sagens,
ca.
20
m
wo
sind solche
am
Südrand der
die
hohen Ohrlikalkwand
in
den Kolk
hinab,
den
in die hellen
er
Platten des Zementsteins gegraben hat. Hinter dem Wasserfall treten die
andern Stellen bewachsenen oder schuttbedeckten Öhlimergel zu
an
Tage. Stark zusammengestaucht
keit
von
gut
5
m
den schwarzen
weise sind sie wie Stadschiefer
und gefältelt, bilden sie in einer Mächtig¬
Hintergrund der runden Höhlung. Stellen¬
von
hellen Calcitschnüren durchsetzt.
Nachdem früher die Öhrlischichten im Autochthon
vom
Malm nicht
unterschieden worden waren, hat J. OBERHOLZER als erster das Vorhan¬
densein des unterkretazischen Öhrlikalkes
wände vermutet
am
Muttenkopf
gezeichnet (33),
an
der Oberkante der Malm¬
(34, p. 462) ; ARN. HEIM hat dann bei F
die ersten detaillierten
wo
er
Öhrlimergel
Am Muttenkopf
außer
dem
a s c
h
a s
und
stratigraphischen Profile auf¬
Öhrlikalk auch die Rudimente
der
fand.
eine
118
gelbe Kalkbank,
findet
sie dürfte
über 1—2 m braunen Öhrlimergeln
jener bei Faschas entsprechen.
man
Geht
man von
Cavorgiaschuppe
Faschas 3—4 km weiter ENE,
bleibend
—
das obere
Ladral,
wo
folgendes
den Zementsteinschichten aufwärts kurz
9. 2
so
erreicht
man
—
in der
R. TRÜMPY (72) über
fand:
andeutungsweise oolithischer, hellgrauer Kalk.
m
weiche, dunkelgraue Mergelschiefer, grau oder dusnkelolivbraun
anwitternd, unten Calcitschnüre wie Stadschiefer.
10.
3,5
m
11.
0,3
m
graue
12.
1,0
m
dichter,
mit dunkelrötlichen Kalklinsen.
Mergelschieler
grüngelbbräunlioh
innen grauer, gnaiu und
anwitternder
Kalk.
13.
0,25
14.
0,9
m
dunkelgrauer Mergelkalk, unregelmäßig schieferig.
rötidoloimitartig anwitternde Kalkbank, dicht, innen dunkelgrau.
Wechsellagerung übergehend in den unteren Teil des Öhrlikalkes (15).
m
Durch
Dieses Profil enthält einerseits die
tes
Kalkbank des
gelbe
Kistenpaßgebiein einer Aus¬
(am Vorab fehlend) und andererseits die Öhrlimergel
bildung,
die
an
R. TRÜMPY
jene
legt
die Jura-Kreide-Grenze in
(Muttenkopf)
HEIM
(am Kistenpaß schmächtiger).
der Vorabdecke erinnert
Übereinstimmung mit ARN.
Mergel (Schicht 10).
die Basis der braunen
an
Vergleiche mit den Angaben ARN. HEIMs (Wallensee, Kistenpaß) und obigem Profil dm Ladral (R. TRÜMPY) habe ich die
Abgrenzung der Öhrlischichten in der Vorabdecke getroffen.
Auf Grund meiner
Leider fand ich die
(Alp
von
duziert ist.
Öhrlimergel
Sagens),
Wenig
wo
in
so
schöner Art
nur
bei Profil D
ein Teil des Öhrlikalkes stark tektonisch
re¬
(wo wahrscheinlich J. OBERHOLZER
weiter südlich
aufgenommen hat) findet man an der Basis des
Öhrlikalkes ockerfarbig geflecktes Gestein, unruhig knorrig zerdrückt,
mit Ooiden und Fossiltrümmern, darunter folgen sofort die Öhrlimergel,
49, p. 290
welche
sein Profil
wahrscheinlich
OBERHOLZER
schlug, erwähnt
er
doch ganz
allgemein
zu
aus
grobschieferige Mergellagen (p. 279). Hier
tektonische
Störungslinien
durch
licht), deshalb sind die Profile
so
Mächtigkeit
ZERs
Schätzung
Schätzung
von
40
m
schwarze,
Sagens laufen
Alp
Aufschlüsse erst ermög¬
von
verschieden (und beide
unvollständig)
(E und F) verglichen werden.
des Öhrlikalkes: Die 20—30m
am
Zementsteinschichten
in der
(sie haben die
und müssen mit den benachbarten
mit meiner
den
deren oberem Teil
Flimserstein
im N und 60
m
am
Vorab
stimmen
(24 m) überein (OBERHOL-
in der Südwand scheint mir
zu
groß), sie lassen sich auch mit den 16—30m in den parautochthonen
Schuppen der Ringelkette (OBERHOLZER) vergleichen. Am Kisten¬
paß finden wir nur wenig mehr: Baumgartenalp ca. 35m (OBER¬
HOLZER), Muttensee 30m (ARN. HEIM), P an i xer alpschup¬
pe n ca. 35 m (R. TRÜMPY), S e 1 b s a n f t 30—40 m und rasche Zunahme
auf 60m am Bifertenstock (W.A.KELLER). Der Öhrlikalk der Gries119
stockdecke mit seinen 15—20
schmächtig
Valanginien
4.
Das
(W. BRÜCKNER)
m
verhältnismäßig
ist
entwickelt.
str.
s.
«Valanginien s. str.», dessen Abgrenzung vom Berriasien noch
gliedert sich nach ARN. HEIM (34, p. 451) in der
keine
absolut klare ist,
leren
helvetischen
Fazieszone
Valanginienmergel
in
mitt¬
und
unten
Valanginienkalk oben.
In der nördlichen Zone haben bisher
K. TOLWINSKI
nur
Taminatal, W. BRÜCKNER (13,
aus
dem
sen
Ansichten
(71,
p.
16)
Griesstock und, des¬
p. 101)
folgend, R. TRÜMPY (72) im Ladral ein Aequivalent der
Valanginienmergel festgestellt. BRÜCKNER begründet dies mit
der «relativ mergeligeren» Ausbildung dieser Schicht, mit ihrer Lage zwi¬
schen Öhrlikalk und Valanginienkalk und mit der oben und unten durch
je ein (lokal vorhandenes) Basiskonglomerat betonten deutlichen Gliede¬
rung. In
Gebiet finden wir ganz
unserem
scharf
unten
begrenzt:
gleichartige Gesteine, oben und
gelbgrau angewitterte Kalke mit Schalen¬
Öhrlikalk ähnelnd, etwas oolitisch. Am S ä n-
Hell
nesten, im oberen Teil dem
tis,
wo
vom
nach ARN. HEIM
(34,
p.
444) die
ersten Anzeichen der
nienmergel auftreten, sind dieselben unten als knorrige Kalke
ausgebildet, oben als bräunliche oolithartige Kalke. Angesichts
logien
möchte auch ich die untere
Valanginienmergeln zuordnen,
Abteilung
des
Valangi¬
Mergel
und
dieser Ana¬
Valanginien
s.
str. den
auch mit Vorbehalt.
wenn
Ohne besondere
Bemerkung erwähnt J. OBERHOLZER (49, p. 300) aus
Schuppe der Ober-Baumgartenalp eine Mergel¬
der autochthonen
schicht
Öhrli-
zwischen
beschreibt
er
als
ginienmergel».
Fazieszone
gelblich
Der
und
Valanginienkalk.
an witternde
Valanginienkalk
Kalkbänke;
setzt sich
Echinodermenbreccien
aus
Den
und
und ARN.
HEIM; 34,
415),
p.
auch nicht
wenn
stratigraphisch vorhanden, zum
decke, wo ein kontinuierlicher Übergang
Öhrlikalk
«Valan¬
unsere
in der ganzen nördlichen
-kalken
J. OBERHOLZER (49, p. 313) sind im obersten Teil die
(ALB.
obersten
sind
es
Nach
zusammen.
«Pygurusschichten»
lithologisch,
doch
so
mindesten in der Glarner- und Mürtschenin den Kieselkalk besteht.
autochthonen und par autochthonen Gebiet scheint dieser
zum
(71,
größten Teil durch
p.
in der
eine scharfe Grenze ersetzt
17) fand eine solche
Wägeten,
Bifertenstock
Muttensee
(bei
Faschas
KELLER, 40,
R. TRÜMPY
120
(72,
a m
aber einen
Kieselkalk-Grenze ins
W. A.
im T
i
p.
p.
t
n a
W. A. KELLER
a
1,
(40,
p. 7)
nach
richtige Niveau [vgl.
4; ARN. HEIM, 34,
135)
in
den
P
a
Übergang jedoch
sein: K.TOLWINSKI
J. OBERHOLZER
Übergang),
—
zu
Verlegung
p.
nix
(49,
p.
S eibsanft
am
ARN. HEIM
M.
Im
(33,
p.
37)
303)
(am
am
der
ValanginienBLUMENTAL, 12, p. 30;
407]
er a
Übergang),
lps chupp en. Wie
—
einen
W. BRÜCKNER
(13, p. 105)
Vorabgebiet nicht
deutliche
Griesstock,
am
fand
Grenze,
eine scharfe
nur
überall
ich
im
sondern meistens auch
Aufarbeitungserscheinungen (vgl.
z.
Profil
B.
C,
Val Gronda, Kieselkalk a).
Da der
hangende Sandkalk überall derselbe
scharfe Grenze und
sie derselben Zeit
zu
sein
scheint
Aufarbeitungszone nebeneinander auftreten,
während
angehören:
am
müssen
einen Ort die Sedimentation
stillstand, wirkten am andern so große Strömungen, daß es zu einer
Phosphoritbildung begleiteten Aufarbeitung kam, die entweder nur
obersten
des
oder
sandigen
tieferen
an
gini
en
-
H
a u
i
e r
(ARN. HEIM, 34,
schicht
unten, die ihrerseits
fragt
t
sich
nun,
von
i en-Gr
v
p.
386) oben
die
HEIM
(8)
liegt die
Rahberg¬
Pygurusschicht
zwischen.der
und der
der Gemsmättlischicht unterteuft wird.
in welchen
fallen.
en z e
vpn
Echinodermenbreccien
reinen
Valanginienkalkes in Mitleidenschaft zog.
Nach BAUMBERGER, BUXTORF und ARN.
Val
Es
die
auch
da
und
Zeitpunkt
die
genannten Aufarbeitungs¬
W. BRÜCKNER
parallelisiert auf Grund fazieller
Analogien
folgt: «Krustige Bildungen an der Oberfläche des Valan¬
Gemsmättlischicht, «brauner Sandkalk» (der in Schloten
ginienkalkes»
ins Liegende hinabgreift und am Griesstock bis 2 m mächtig wird)
Pygurusschicht, «Fossilhorizont an der Basis des Kieselkalk»
Rahberg¬
schicht (nur im südlichen Gebiet der Griesstockdecke vorhanden).
erscheinungen
wie
=
=
=
Im
Gegensatz dazu vermutete ARN. HEIM (34,
(72) bei den Schuppen der Panixeralp
R. TRÜMPY
Partien des
p.
424) bei
Vättis und
obersten,
in den
etwas
die Vertreter der
sandigen
Valanginienkalks
Pygurusschichten.
Phosphoritische Bildungen findet man übrigens auch in der Rahbergschicht
am Mattstock (ARN. HEIM, 34, p. 410).
In unserem Gebiet finden wir die «krustigen Bildungen» oft schön aus¬
gebildet,
den «braunen Sandkalk»
Fossilhorizont
zone
sehr
übergeht.
sein,
überhaupt
rasch
in
den
dagegen
nicht. Praktisch ist
es
in rudimentärer
so, daß die
basalen, knauerdgen Sandkalk
Form, den
Aufarbeitungs¬
des Hauterivien
Im N der Griesstockdecke scheinen die Verhältnisse ähnlich
während im S eine deutliche
Ist auch die
Frage,
stratigraphisch
Valanginien gehört,
ungelöst,
nur
Gliederung
zu
auftritt.
ob der schmale Streifen des «braunen Sandkalkes»
noch
oder ob
die fazielle
zu
er
den
schon
Ausbildung,
Pygurusschichten
zum
Hauterivien
wie sie der
zu
und
damit
zum
rechnen ist, noch
Kieselkalkgruppe eigen
ist, beginnt jedenfalls unmittelbar über den krustigen Bildungen. Die dort
eingelagerten, widerstandsfähigen Fossilien (Belemniten, Austern, See¬
igelsteinkerne) dürften aufgearbeitete sein.
Vergleicht man die Schichtserie des Valanginien s. str., wie sie
W. STAUB (64, p. 45), P. v. SCHUMACHER (57, p. 5) und W. BRÜCKNER
(13, p. 100) vom Griesstock beschreiben, mit jener aus dem Kistempaß121
und
Vorabgebiet,
so
sache auf, daß die
«Bänke
der
Einschaltung
die
Analogien doch auch die Tat¬
Valanginienkalkes am Griesstock durch
fällt neben den vielen
Mächtigkeit
Kieselknollen sind zwischen
des
mit Kieselknollen»
und Vorab
Kistenpaß
Tagebuch 53,
(Notiz im
beobachtet
worden.
Ladral)
(oberes
J. OBERHOLZER
Stark
p.
40)
erhöht
einzig
in der
Solche
wird.
und allein
von
Cavorgiaschuppe
differierende
Mächtigkeitsangaben lassen sich,
BRÜCKNER bemerkt, gut verstehen, wenn man bedenkt, daß die
wie
zwei
Erosionsperioden (vor und nach der Ablagerung des Valanginienkalkes)
nicht überall gleich gewirkt haben, und daß die Valanginienmergel wegen
ihrer Ähnlichkeit mit dem Öhrlikalk oft diesem zugezählt wurden.
Am Vorab fanden wir für die Gesteine des
Mächtigkeit
7—9 m,
von
Differenz. Ähnliche
am
Valanginien
s.
eine
str.
Flimserstein 9 m, also keine wesentliche
Angaben gibt OBERHOLZER
aus
der R i
n
g
e
1 k
e
11
e
(5—10 m). Aus den autochthonen und parautochthonen Schuppen des Kistenpaßgebietes kennen wir ebenfalls ähnliche Größen: Baumgartenalp
(Linthal) 8m, Muttensee (ARN. HEIM) 12m, Cavordia (wahr¬
scheinlich tektonisch reduziert) 5m, Faschas lim, Panixeralp
(TRÜMPY) 12—15 m, Selbsanft (KELLER) 8—10 m. Erst vom Kistenstöckli westwärts
auf 20
ca.
zum
Bifertenstock
steigt
die
Mächtigkeit
von
12
(KELLER). BRÜCKNER nennt imN der Griesstockdecke
m
15 m, im S 25
m.
5. Kieselkalk
(Hauterivien)
In
neuerer
Zeit werden als «Kieselkalk» stets die Schichten zwischen
Valanginien
oberstem
ARN.
sil
und den als unteres Barrémien erkannten Altmann¬
der Kieselkalk fällt damit ganz ins Hauterivien
bezeichnet,
(vgl.
HEIM, 34, p. 401, J. OBERHOLZER, 49, p. 314). Als wichtigstes Fos¬
schichten
in
unserer
tritt Toxaster retusus LAM
nordhelvetischen Fazieszone
(= T. complanatus AG.) auf, den M. BLUMENTHAL (12, p. 30) als erster
am
Kistenpaß fand,
gelegte
wodurch die
von
ARN. HEIM
Valanginien-Hauterivien-Grenze
(33)
bedeutend
zunächst
präziser
zu
hoch
festgelegt
werden konnte.
Die untersten
Bildungen
des Kieselkalkes
wurden beim
Valanginien
beschrieben.
Am Kistenpaß können wir noch eine deutliche Gliederung dieses Kom¬
plexes erkennen, in der Vorab-Tscheppdecke finden wir dieselbe weniger
ausgeprägt.
H. J. FICHTER
(21) hat
auf Grund
der
Quarz-
und Glaukonitkorn¬
größen den mittleren Teil des Hauterivien als eine Zyklengrenze darge¬
stellt; W.BRÜCKNER (13) fand unter Anwendung derselben Methode
122
gleiche
Resultate
Griesstock.
am
parallelisiert
Er
«Austernbank»
die
ARN. HEIMs bei Faschas mit dieser Grenzzone. Mit
unserem
Profil
der Cavordia
von
Doch
jenes
gut vergleichen.
(c) unter dem Fossilhorizont (d) herauswitternde,
ca. 2 mm große Quarzkörnchen. Somit hat man hier die Schichten vor sich,
die W. BRÜCKNER (13) als «Bildungen zwischen unterem und oberem
Kieselkalk» bezeichnet. Ebenfalls in der Cavorgiaschuppe, im Ladral, fand
läßt sich
Faschas
sieht
in der Zone
man
gleicher Lage bedeutende Aufarbeitungserscheinun¬
Am Vorab konnte ich kein sicheres Aequivalent dieser Zyklen¬
R. TRÜMPY (72)
gen.
aus
in
grenze beobachten. Eine Besonderheit finden wir
(Profil F, Schicht
c)
Flimserstein
am
Nahe über der Basis des Kieselkalkes treffen wir in
:
den bräunlichen Sandkalk
eingestreut
Lage größerer Komponenten:
eine
neben verkieselten Fossilien fallen kleine Kieselkalkbrocken auf, die nicht
aus
dem unmittelbaren
Liegenden
auch die verkieselten Fossilien
sedimentiert worden
stammen können. Sie scheinen
zu
an
wie
—
und hier ein-
dieser Stelle gegen oben nicht
beobachten,
daß wir hier die ohen genannte
möglich,
aufgearbeitet
in der Nähe
sein. Leider ist
zu
vollständige Kieselkalk
der
—
scheint mir aber trotzdem
es
Zyklengrenze
vor
uns
haben. Sie
Flimserstein und
am übrigen
Übergang zwischen dem «unteren» und
«oberen» Kieselkalk bestände. Eine solche teilweise Abtragung würde auch
die in dieser Gegend auffallend geringe Mächtigkeit erklären.
wäre dann
nur
Vorab
am
ein
In allen
lokal
so
während
ausgeprägt,
unmerklicher
unseren
Profilen finden wir
durchgehend
im
unteren
Teil
weniger Kieselknollen. Der mittlere
Teil bleibt großen Variationen unterworfen, während sich im o b e r e n Teil
mit mehr oder
braungraue Sandkalke
mit
erstaunlicher Konstanz die Echinodermenbreccie vorfindet.
Da sie
an
von
Grünsandschlieren
durchzogen ist,
streifig
wittert sie
rostbraun
und bildet mit der fast schwarzen, sie stets bedeckenden Altmannschicht
einen markanten Horizont. Prachtvoll
Val Gronda
(Alp
von
Ruschein).
etwas uneben und ist scharf
ausgebildet, zeigt
aber immer über derselben Schicht
nicht
Erklärung
für die
aufgeschlossen
im nackten Fels der
Am Vorab verläuft ihre
liegt,
Untergrenze
oft
also Diskontinuität. Da sie
ist eine
erforderlich, höchstens
eigentliche Transgression
eine
kurze Periode sub¬
mariner Denudation.
Feststellung
Die
M. BLUMENTHALs
(12,
p.
31), daß
im unteren Teil
echinodermisch-kalkige Ausbildung der Region um
Ringel-Segnes-Gebiet durch eine kalkig^sandige ersetzt wird,
des Kieselkalkes die
Vättis
im
kann ich
schende,
In den
nur
am
bestätigen.
Kistenpaß
Schuppen
der
Vor allem
am
Vorab ist dieser
Typus der herr¬
Knollen wieder etwas zurück.
kieseligen
Panixeralp fand R. TRÜMPY (72) ebenfalls
treten die
aus¬
gesprochen sandige Ausbildung.
Wie J. OBERHOLZER (49, p.
keit des Kieselkalkes
von
335) festgestellt hat, geht
den autochthonen
Schuppen
die
zu
Mächtig¬
den
parautoch123
thonen
Decken
zurück,
etwas
zeigt Profil D,
thonen
dannn
erst
um
wachsen. Ein solches Minimum fand
mit 9
er
weiter westlich trafen wir 12 m
Schuppen
Cavordia
wurden
ständig südwärts
Vorab.
am
35
anzu¬
Gleichviel
(Val Gronda). Aus den autoch-
bekannt: Muttensee
Faschas
18 m,
m
(ARN.
8m
(ARN. HEIM),
HEIM
[33] 40 m)
Panixeralpschuppen 30—41 m (R. TRÜMPY), V ä 11 i s 15—25 m
(TOLWINSKI). Innerhalb der Griesstockdecke zeigt sich nach
m
W. BRÜCKNER
(13) eine deutliche Zunahme von N (20—25 m) nach S
(40—50 m), wobei im N die Ausbildung etwa jener am Kistenpaß (Cavor¬
dia) entspricht.
6. Altmannschicht
(unteres Barrémien)
Der Name stammt
die stark
stehen,
dort
lieferte
obachtet
an, wo
im
Barrémien, weshalb
v.
d. LINTH. In
(vgl. ARN. HEIM, 34,
glaukonitischen Schichten
von
Schicht
A. ESCHER
von
mit den meisten Autoren
im
Übereinstimmung
p. 395)
Hangenden des Kieselkalkes
wollen wir darunter
ver¬
die Echinodermenbreccie verschwindet. Diese
südlichen
Faziesgebiet Cephalopoden des unteren
allgemein als solches betrachtet wird. Oben be¬
sie
überall einen
Übergang
den
Drusbergschichten, die Grenze
gelegt. Auch die Untergrenze
zeigt im allgemeinen Kontinuität der Sedimentation, kann jedoch, wie
oben gesagt, ziemlich scharf festgelegt werden. Ob sie
genau der Hauteman
zu
wird über der letzten Glaukonitbank
rivien-Barrémien-Grenze
In
unserem
der
und
ob
in
Gebiet finden wir über der Echinodermenbreccie eine
an
liegt, bleibt
scharfer Linie einsetzende
oben
entspricht,
überall
gleichem
genau
Niveau
sie
noch unbestimmt.
glaukondtreiche, sandige bis kalkige Bank, die
rasch, aber kontinuierlich durch Verlust des Glaukonites
Drusbergschichten übergeht,
Austern
einsetzen.
W. BRÜCKNER
Wie
in die Kalke
welche stets mit einer dünnen Bank
schon
J. OBERHOLZER
(13) feststellte, dürfen
wir diesen
glaukonitischen
zont wohl als
Altmannschicht betrachten. Seine
tigkeit
mehr
Aequivalent der
beträgt nirgends
als
Im;
er
großer
(49)
vermutete
kann
und
Hori¬
Mäch¬
zuweilen
ganz
fehlen.
In der
Geologischen Karte
des Kantons Glarus (87) faßt sie J. OBER¬
HOLZER als Barrémien mit den
Drusbergschichten zusammen. Bei mei¬
photogeologischen Aufnahmen am Vorab habe ich sie auf der weiten
Fläche vom Bündnerbergfirn bis zur Alp Nagiens zusammen mit der
grün¬
sandigen Echinodermenbreccie als 0—2 m mächtige Schicht ausgeschieden,
nen
damals aber noch als
kalkes
124
glaukonitischen Horizont innerhalb
aufgefaßt (Begründung
im nächsten
Abschnitt).
des Kiesel¬
Drusbergschichten
7.
(unteres Barrémien)
Auch hier
war
es
A. ESCHER
führte. Man versteht darunter die
v.
d.
LINTH, der die Bezeichnung
größten
ein¬
Schichten
mergeligen
Hangenden der Altmannschichten.
Die Obergrenze ist eine rein fazielle, sie steigt im ursprünglich süd¬
licher gelegenen Gebiet immer höher. Bei der Kartierung habe ich die
Obergrenze dort gelegt, wo die bräunlichgraue Anwitterungsfarbe der
im
Liegenden des Schrattenkalkes
Austernbänke der
zum
Teil
und im
bläulichgrauen
des Schrattenkalkes Platz macht.
Unmittelbar über der Altmannschicht fand ich
paß
bis
auch
Segnespaß
zum
eine
kalkige Lage
durchgehend
R. TRÜMPY im Ladral beobachtet. Über raschem
von
besonders
Vorab ein grau anwitterndes Gestein, das
am
kalk der Kieselkalk-Stufe
gehörigkeit
Schichten
oft
nur
festgelegt
es
dessen oberem Teil sich ein¬
an
blaugrau
der Oberfläche
ver¬
Fossiltrümmer, darunter schöne, nicht verkieselte Pentacrinus-
schiedene
zeigt.
Erst darüber
folgen bräunliche, dicke Kalkbänke,
zelne und in Bänken
Austern
gelagerte riesige
(= «Sinuatabänke»), und die oben
Bei bedeutend
geringerer Mächtigkeit
keit dieser Schichten mit den
decke
mergelige
durch einen mehr
anwitternden, etwas spätigen Kalk überlagert, der
führen
Übergang folgt
stark dem Sand¬
schon einen «sehr guten Willen». Dieser
zelne Austernbänke
Sterne
so
werden konnte. Um
mächtige feinsandige Kalk, in
einfinden, wird überall
mehrere Meter
Kisten¬
gleicht, daß bei kleinen Aufschlüssen die Zu¬
mutmaßlich
finden, braucht
zu
vom
mit vielen Austern. Diese wurde
(vgl. ARN. HEIM, 34,
Sowohl
von
Sagens, 49)
p.
(Exogyra aquila d'ORB.)
in den Schrattenkalk
übergehen.
ist wiederum die fazielle Ähnlich¬
entsprechenden
ARN. HEIM (33)
welche ein¬
im N der
Mürtschen-
387) auffallend.
wie
wird der untere Teil der
von
J. OBERHOLZER
Drusbergschichten
(Alp
von
als etwas merge¬
liger Kalk beschrieben. Da ich am Vorab keinen solchen vorfand, sondern
stets einen feinsandigen Kalk, betrachtete ich diesen längere Zeit
als oberen Teil des Kieselkalkes, die Altmannschichten als die glaukoniti¬
schen
Bildungen, wie wir sie oft im mittleren Teil dieser Schichtgruppe
(z. B. bei Faschas). Bei der schmächtigen Ausbildung des Haute-
treffen
rivien
merkt,
ergab
sich
so
keine anormal scheinende
Mächtigkeit.
Wie schon be¬
habe ich die Altmannschichten in meiner
im Maßstab 1
Photokartierung trotzdem
photogrammetrischen Auswertung
(89) herausgegeben. Bei der Herstellung der Karte
sie wurden auch in der
ausgeschieden,
:
10000
berücksichtigt, leider
noch mit meiner erst später korrigierten irrtümlichen Auffassung. So liegt
nun in jener Karte die Kieselkalk-Drusbergschichten-Grenze auf der Alp
Nagiens zu hoch, nämlich dort, wo der graue feinsandige Kalk der Drus¬
bergschichten durch die braunen, kalkigen Austernbänke abgelöst wird.
1 :25 000
(90)
wurde
nur
der Kieselkalk als Ganzes
125
Die zurückweichende
f i
r n e s
gelegt.
hat
Da
Gletscherzunge des Bündnerbergprachtvoll polierte Austermbänke der Drusbergschichten frei¬
die Austernschalen in
großer Zahl
verhältnismäßig hart, sodaß
sind diese Schichten
auftreten,
und verkieselt
die Schleifarbeit des Eises
auf verschiedenen, aber immer wieder auf Austernhorizonten stehen blieb.
Hier ist das Gestein etwas
schicht
rechnen?),
spätig und schwach glaukonitisch (zur Altmann¬
die 0,5—1
mächtigen Bänke zeigen an der ver¬
schrammten Oberfläche Austernquerschnitte aller Art. Am Nordrand
des Gletschers, westlich vom Zwölfihorn, bilden wiederum die Drus¬
bergschichten die Unterlage des Eises. An der schmalen freigelegten Kante
zu
m
über dem Absturz ins Sernftal beobachtet
witternden
Gestein zahlreiche
im grau bis rotbraun
man
an¬
Fossiltrümmer, darunter
herauswitternde
Schwämme und schöne
Pentacrinus-Stengel, ferner eine buschartige See¬
Bildungen findet man auch auf der Südseite
des Gletschers, aber außerhalb der letzten Stirnmoräne, wo die
Verwitterung länger eingewirkt hat als vor der Zunge. Die Moräne
selber besteht neben Verrucanogesteinen zum größten Teil aus Stücken
der Drusbergschichten, vielleicht auch aus Kieselkalk. Daraus muß man
folgern, daß das Eis an seiner Sohle den größten Teil des Verrucano ent¬
lilienform (?). Ähnliche
fernt, aber noch nicht tiefer als bis
Die
Mächtigkeit
stimmen, liegen sie doch
hangenden Schrattenkalk
der
stens stark verknetet. Die
mir
groß,
ob
Val
in den Kieselkalk hinab erodiert hat.
Drusbergschichten
ist
Vorab schwer
am
zu
be¬
nahe unter der Schubfläche und sind mit dem
—
wo
solcher
Schätzung
Gronda
überhaupt vorhanden
ist
—
mei¬
OBERHOLZERs (25—30 m) scheint
fand ich in
weniger gestörter Lage ca.
Ringel-Segnes-Gruppe meldet OBERHOLZER
südwärts zunehmend ca. 5—15 m, Angaben aus dem Autochthonen von
16
zu
Aus
m.
Vättis
am
der
haben ähnliche
Muttensee
R. TRÜMPY in den
W. BRÜCKNERS
im S
Größe.
10 m, bei F
Schuppen
aus
der G
r
i
Am
a s c
der
e s s
h
Kistenpaß
a s
13
(in
m
Panixeralp
t
o c
k d
e c
k
e
fand ARN.
unserem
14,5
mit 10
m.
m
HEIM
Profil A 21
Die
m),
Angaben
im N und 20
m
zeigen gleiche Größenordnung.
8. Schrattenkalk
(oberes Barrémien
Der Name wurde
von
B. STUDER
—
Aptien)
eingeführt. Wir
verstehen darunter
das obere Barrémien und das untere
als organogene Kalke in
34,
p.
Aptien, soweit diese beiden Stufen
«Urgonfazies» ausgebildet sind (vgl. ARN. HEIM,
380).
Am
Vorab
und
Flimserstein
spielt
Rolle des Lochseitenkalkes: zuweilen fehlt
abgesenkte Lappen,
126
die in die
er
der Schrattenkalk oft die
ganz, oft bildet
er
gegen SE
liegende Unterkreide eingeknetet sind,
was
wenig
nördlich der
Nagienshütte beobachtet werden kann. Daß es sich bei
salinischen Kalk, der gegenüber seiner Unterlage disloziert
diesem hellen
ist, doch
Die
um
echten Sohrattenkalk
Beschaffenheit des
Gesteins
handelt, schließe
ich
aus
entspricht vollkommen
zwei Gründen:
derjenigen
des
tektonisierten sicheren Schrattenkalkes benachbarter Gebiete. Dazu kommt,
daß
am
Südrand der
falte im Becken der
Alp von Sagens und 'besonders im «Kern» der Quer¬
Alp von Ruschein der Zusammenhang mit den liegen¬
den Kreideschichten noch deutlich besteht. Dies ist
gültiger
Beweis, aber
es
allerdings
kein voll¬
bestärkt doch die Annahme, daß der Lochseiten¬
kalk auf dem Rücken der
Vorabdecke zum größten Teil aus ihrem
eigenen Schrattenkalk besteht. Gleiche Begründung führte schon M. BLU¬
MENTHAL (10, p. 52) zu diesem Resultat, J. OBERHOLZER (49, p. 26)
hat
es
wieder
angezweifelt, fand
eine deutliche
Überschiebung
er
von
Flimsersteins
doch im NW des
Lochseitenkalk auf einen Streifen See¬
werkalk und Gault, und erst darunter den normalen Schrattenkalk. Allein
diese
Beobachtung verliert ihre Beweiskraft durch die Darstellung in der
Karte 1 : 25 000 (90), wo die genannte Stelle durch EUGEN WEBER neu
aufgefaßt wird: der überschobene «Lochseitenkalk» OBERHOLZERs trägt
seinerseits wieder
Gaultfetzen,
und der innerlich
dunkelgraue
Kalk nörd¬
lich davon wird als Seewerkalk erkannt.
Bei solchen Verhältnissen kann der Schrattenkalk nicht zu eindeutigen
stratigraphischen Vergleichen herangezogen werden. Es sei jedoch noch
darauf hingewiesen, daß in der ganzen autochthonen und parautochthonen
Zone bisher nur in der Cavorgiaschuppe am Kistenpaß durch ALBERT
HEIM (26,p. 177), ROTHPLETZ (54,p.85) und andeutungsweise R.TRUMPY
(72) Orbitolinenmergel (unteres Aptien) festgestellt wurden. An den an¬
dern Orten scheint
nur
der untere Schrattenkalk vorhanden
gressiv überlagert
von
Albien oder Lutétien. Nach W. BRÜCKNER sind
im
nördlichen
Teil
der
Griesstockdecke
über
zu
sein,
trans-
Aptmergeln
noch
einige Meter oberen Schrattenkalkes erhalten.
Wie beim Kieselkalk weist J. OBERHOLZER (49, p. 356) auch hier auf
auffallend geringe
Mächtigkeit
im Autoohthonen und namentlich in den
«parautochthonen Falten»
der
mag sie 5—20
während sie im W
im E
m
betragen,
Ringel-Segnes-Kette
(bei Untervaz, Calanda) bis
100
m
H. Die Unterkreide der
Auf dem. Rücken
des
hin. In diesem Gebiet
(Bifertenstock) bis
70
m
und
erreicht.
Kalkhornschuppe
Korallenkalk-Spanes,
bildet, begegnet man
der
oberhalb Kreuzecke
den Südfuß des Rotstockes
sämtlichen Gliedern der
Unterkreide. Sie sind stark
ausgequetscht. Die Zementsteinschichten wur¬
liegt eine Schicht, deren helle Oberfläche
den bereits erwähnt. Darüber
127
winzigen Organismenbruchstücken, sie vertritt den
folgt ein gelblich bis bräunlich an witternder Kalk
rundlicher
mit mäßiger,
Schrattenbildung. Seine Oberfläche ist rauh und
oft von verkieselten, gelbweiß herauswitternden Ajusternresten besetzt;
rauh ist
vielen
von
Öhrlikalk. Dann
innerlich
spätig.
ist
er
violettlichgrau, verhältnismäßig grobkörnig und etwas
eigentliche Echinodermenbreccie fehlt, betrachte ich
Obwohl eine
diesen Kalk als dem
Kontakt mit
Karte
auch
Valanginien
typischen Bildungen
J. OBERHOLZER ist
von
s.
zugehörig,
tritt
er
doch in
des basalen Kieselkalkes. In der Glarnerer
großen
zum
Drusbergschichten angegeben.
als
str.
Die
Malm,
Teil als
«Sinuatabänke»
zum
Teil
derselben
gleiches Gestein im
hervorgegangen sein.
sehen in tektonisiertem Zustand ähnlich aus, ein fast
oberen Teil des Kreideaufschlusses mag
aus
solchen
Drusbergschichten auf und habe es auch
Ursprünglich
dem
Verrucano
Nahe
unter
kartiert.
so
folgt der Kieselkalk: rost¬
brauner Sandkalk, darüber mehrere Meter eigentlichen Kieselkalkes, grau¬
braun angewittert mit länglichen, grauweiß herauswitternden kieseligen
Knollen, stellenweise etwas spätig und sehr zähe, dann folgt dunkel rost¬
faßte ich beides als
braun
angewitterte Echinodermenbreccie
mit zahlreichen
an
der Oberfläche
ca. 1 mm großen Quarzkörnern,
mergeligen Kalkbänken mit einigen Au¬
(Drusbergschichten). Die aufrechte Lagerung der
herauswitternden Schalentrümmern und
überlagert
von
sternschalen
grauen, schwach
eindeutig sichtbar. Nördlich
daneben ist ein außen hellbläulichgrauer Kalk aufgeschlossen, mit fein¬
körnig rauher Oberfläche und hellgrauem schuppigen Bruch, wahrschein¬
Kreide ist
zum
mindesten im Kieselkalkfetzen
Schrattenkalk.
lich
J.
a)
und
Der Unterschied zwischen der Unterkreide
jener
Profilen
s.
str.
Folgerungen
am
am
nicht
Vorab ist nicht
größer als jener
am
Flimserstein
zwischen den einzelnen
Vorab selber. Insbesondere sind die Gesteine des
wesentlich
voneinander
verschieden.
Damit
Valanginien
fällt
der
von
der beiden Einheiten dahin.
Trennung
Cavorgiaschuppe (Kistenpaß) zeigt
immerhin deutliche Faziesunterschiede; dies entspricht der alten Ansicht,
daß die Vorabdecke einem anderen, höheren «Faltensystem» angehört als
E.WEBER
b)
Der
Grund
geäußerte
Vergleich mit
die daruntertauchenden
c)
ren
Die
Fetzen
licher
zur
der
Schuppen der Panixeralp.
Kalkhornschuppe enthält
—
—
zwar
nur
in einem kleine¬
dieselben Unterkreidestufen wie die Vorabdecke und in ähn¬
Ausbildung,
soweit dies bei deren Zustand noch beurteilbar ist. Je¬
denfalls dürfte sie faziell nicht weit davon entfernt sein.
d) Wie
128
schon J. OBERHOLZER
(49) und anderen Beobachtern auffiel,
zeigt
sich in der
parautochthonen Zone,
Tscheppdecke gegenüber
der autochthonen Zone
allem in der Vorab-
vor
Kistenpaß- und Tamina-Gebiet in verschiedenen Schichten eine Reduktion in der Mäch¬
tigkeit und erst dann ein Zunehmen gegen S. Man kann sich eine Schwel¬
lenzone südlich
vor
von
dem Aaarmassiv denken, die diesen Umstand bewirkte,
e) J.OBERHOLZER
Griesstockdecke
(49,
p.
47)
hat
die
Ansicht
ausgedrückt,
die
könnte die westliche und weiter
vorgeschobene
Fortsetzung der Vorab-Tschepp-«Falte» darstellen. Nach W. BRÜCKNER
(13) nimmt die Mächtigkeit innerhalb jener Decke südwärts stark zu, im
N o r d e n ist sie jedoch eher geringer als am
Kistenpaß. Aus tektonischen
Gründen muß dieser Nordteil aber südlich davon
etwas östlich.
zone.
Möglicherweise
Jedenfalls ist
mit den
—
fällt
er
weil
könnte ein Stück dazwischen
Westfortsetzung
der
dieser
er
Vorab. Damit wäre in der Griesstockdecke
es
—
die Ähnlichkeit
eine auffallende. Rein f
a z
der Nordabschnitt der Griesstockdecke südöstlich
Kistenpaß-Region beheimatet sein,
(denn
gelegen haben, vielleicht
d) genannte Reduktions¬
wie J. OBERHOLZER bemerkt
parautochthonen Elementen
sehen, könnte
in die unter
—
zu
—
steht
e
11 ge¬
von
als
der
dem
auch nicht unmittelbar
wenn
fehlen)
Vorab-Tscheppdecke
näher
i
wirklich die
ehemalige
sehen.
VIII. Mittlere und obere Kreide
A. Der Gault
(Albien
Wie J. OBERHOLZER
und unteres
(49) habe
ich
Cenomanien)
aus
praktischen Gründen
mit dem
alten Namen Gault die ganze, dunkel anwitternde Schichtstufe zwischen
Schrattenkalk und Seewerkalk bezeichnet. Für meine tektonischen Unter¬
suchungen
sowie für die
Kartierung genügte dies.
besprochenen Gebiet existieren folgende neuere Gaultprofüe: ARN. HEIM (33): am Kistenpaß, J. OBERHOLZER (49):
Jätzalp, Segnes sut, R. TRÜMPY (72): Cavorgiaschuppe
Aus dem hier
im Ladral.
Eine
eingehende Gliederung
dieser mittleren Kreide wäre eine Arbeit
für sich. Ich habe mich auf deren
der
ca.
sut
Kartierung beschränkt. Sie tritt über
Panixeralp (Cavorgiaschuppe) in einer Mächtigkeit von
10—15
nur
m
auf,
in stark
an
der Stirne der
gequetschtem
Vorabdecke
beidseits
von
Segnes
Zustand.
Allgemein gilt heute in unserem Gebiet die über den Schrattenkalk
transgredierende Gault-Basis als Albien, ein düster an witternder, mer¬
geliger Sandkalk, welcher häufig Phosphoritknollen enthält und ein klei¬
nes
Wändchen bildet.
In
der
Cavorgiasohuppe
unterhalb
Camona
(Alp
129
Meer) beobachtete ich lokal
einer
Lage
direkt über dem Schrattenkalk eine dünne
dunklen Echinodermenbreccie.
groben,
gesamte Aptien fehlt hier; im südhelvetischen Raum ist der
Teil (Bedoulien) als oberer Schrattenkalk, der obere (Gargasien)
Das
untere
als Gault
ausgebildet.
B. Die Seewerschichten
(oberes Cenomanien und Turonien)
Übergangsschicht
(34, p. 216) als
Die
HEIM
turonen Seewerkalk
zwischen Gault und Seewerkalk wird
cenomane
abgetrennt.
In
von
ARN.
Überturillitenschicht
Anlehnung
an
vom
J. OBERHOLZER schließe
ich sie in die «Seewerschichten» ein. Diese bestehen im unteren Teil
Kalkschiefern,
Seewerkalk,
dem
Seewerschiefern,
die
oberen
im
der
jedoch infolge
aus
den
aus
mergeligeren
vor eozänen
Abtragung
häufig fehlen.
typische Ausbildung des Seewerkalkes ist dünnplattig (ca.
bläulichgrau schillernden Schichtflächen, hervorgegangen aois
serizitisierten Tonhäuten. Innerlich ist er dunkelblaugrau, dicht, mit sehr
feinkörnigem Bruch und wenigen spätigen Stellen. In der Anwitterung
Die
1
cm),
mit
hellgraue Platten oder etwas
eckig-plattig abbricht, im Gegensatz z.
bildet
er
Die
dunklere
B.
zu
Wändchen, wobei
Schichten wittern gern etwas zurück, die
untersten
er
stets
den weicheren Stadschiefem.
Bankung
mergelig-sandigen Zwischenlagen, so z. B.
der «Touristenweg» vom Panixersträßchen abzweigt
wird etwas dicker mit dünnen,
bei der Brücke,
(ca.
1600
m).
wo
Unterhalb
Strecke immer wieder in
wo
derselbe
werkalk
oben
geht
das
Sträßchen
auf eine
lange
eingeschnitten;
weniger senkrecht einfallenden Scher¬
ist, zerfällt er in länglich-flache Plättchen von
wird die
über in
(wahrscheinlich
ist
typisch dünnplattigen
Plättelung
glatte, dünne,
Seewerschiefer.
fer, die
Stelle
Seewerkalk
einem mehr oder
von
flächensystem durchsetzt
Tafelschokoladengröße.
Gegen
dieser
rein
immer
ziemlich
Dabei
feiner,
harte,
trifft
man
der
etwas
oft
eigentliche
mergelige
eine
See¬
Schie¬
ausgewalzte
tektonische) Breccie. Diese unterlagern die Bürgen¬
Tgietschenschuppe oberhalb Camona; beim Stall
der Alp Meer (Cavorgiaschuppe) ist nichts mehr davon zu sehen.
Der Seewerkalk, welcher der Basis der Kalkhornschuppe
vom Touristenweg bis zum Kalkhorn anhaftet, ist ziemlich dicht, z. T. kaum
schichten der
plattig,
z.
T. verschiefert und wittert oft
gelblich
an.
Stellenweise ist
er
jedoch noch deutlich von Tonhäuten durchzogen
(so südlich Hexenseeli). In der Nähe der Paßhöhe tritt ein hellerer, knor¬
rig von Tonhäuten durchzogener Seewerkalk auf. Ein solcher «südlicherer»
innerlich sehr dunkel,
Typus kann vielleicht auch durch Verknetung entstanden
130
sein.
Die
primäre Mächtigkeit
des
halb Camona etwa 40 m; durch die
schuppung
von
Seewerkalkes
beträgt unter¬
«selbständige» Verfaltung und Ver-
Oberkreide und Eozän erreicht sie heute
jedoch
sehr
ver¬
schiedene Größen.
Amdenerschichten
ganz
zu
konnte
ich keine
beobachten,
sie
scheinen
fehlen.
IX. Das Tertiär
Hier soll
sein,
also
nur vom
«autochthonen bis parautochthonen» Tertiär die Rede
jenen Gesteinen, die noch
von
Zusammenhang
schichten,
mit ihrer
die
Unterlage
Stadschiefer
stein-Dachschiefergruppe.
und
z.
in mehr oder
und
Wir
BürgenTaveyannazsand-
die
treffen
T. auf dem Rücken der sog. «autochthonen»
alp (Alp Meer-Panixerpaß-Hexenseeli-Jätzalp)
an
der «Stirne» der Vorabdecke beidseits
bildungen
weniger direktem
stehen. Es sind dies die
sie
der «Stirne»
an
Schuppen
der Panixer-
und als kleine Reste auch
Segnes
sut. Die
übrigen Flysch-
werden gesondert behandelt.
A. Die
Bürgenschichten
(Lutétien)
Benannt nach dem Bürgenstock von ARN. HEIM. Es ist schon
lange
bekannt, daß vor der Transgression des mitteleozänen Numulitenmeeres
eine
Festlandperiode bestanden hat,
Kistenpasses die Gesteine
Gebiet des
wurden, und
zwar
stehen blieben und
so,
während welcher im autochthonen
bis auf den Malm hinab
daß gegen E und S immer
jüngere
abgetragen
Schichten be¬
Meer überflutet wurden. Während in der Cavordia
von
(Cavorgiaschuppe) nur der Schrattenkalk erhalten blieb, finden
wir am Panixerpaßweg (Cavorgia- und
Tgietschenschuppe)
den Seewerkalk und
T. noch die Seewerschiefer im Kontakt mit dem
z.
Eozän.
J. OBERHOLZER hat
schuppe) auf
plaun de cavals
dem
von
der
an
der
den
zugänglichsten Stelle
(Cavorgia¬
Bürgenschichten gebildeten Roßboden
—
Alp
gezeichnet, das in
«Geologie der Glarner Alpen» (49, p. 402) abgebildet ist, und dessen
Inhalt ich nur bestätigen kann. Zusammenfassend betrachtet, findet man
in der 15 m mächtigen Schichtgruppe folgende
Dreiteilung: Über dem
plattigen Seewerkalk liegen mit scharfer Grenze gegen 5m Assilinengrünsand, der besonders unten ganz erfüllt ist von Assilinen, von wel¬
—
Meer ein schönes Profil
seiner
chen meistens etwa ein halbes Dutzend wie
schiefgedrückte Münzenbeigen
131
rostigbraune Oberfläche
Darüber folgen 5 m
bräunlich anwitternde, mergelig-kalkige Schiefer, im
in verschiedener
sticht stark ab
heller
hellen Grau des Seewerkalkes.
gelbbraun anwitterndem,
1 it
e n
von
1
an
mm
Durchmesser.
Quetschzone
der
Aufbau
aus
blaugraueniKalk, erfüllt von N u mZahl zunehmenden, eckig herauswitternden
innen
und nach oben
Quarzkörnern
Am
Das oberste Drittel besteht
großen Seeigeln.
mittleren Teil mit
m u
Die
Richtung aneinanderliegen.
vom
unter
Kalkhorn-
der
quarziBürgenschichten beteiligt,
schuppe
verschieferte
oder
braune
tisch massige Bänke, bald als mergelige
Schiefer,
bläuliche Kalke, je nachdem sie dem unteren, mittleren oder oberen Teil
bald als rostige,
sind auch
Bürgenschichten
der
entstammen.
die ganze Zone immer wieder
weisen die Abkunft dieser
zu
Assilmen und Nummuliten, die über
sind, oft fast unkenntlich, be¬
finden
verquetschten
Gesteine.
Auf dem tektonisch reduzierten Rücken der
konnte ich die
südwärts bis
Bürgenschichten
Tgietschenschuppe
zum
Val de Carschun
ver¬
m
mächtige
folgen, wo sie am Paßweg
Zone aufgeschlossen sind: Braune, mergelig-kalkige Schiefer mit deutlich
erkennbaren, ganz flach gequetschten Assilinen, überlagert von einigen
Metern etwas heller braunen, dünnen, mergeligen Schiefern mit kleinen
Höhe
auf 1550
weißen Körnchen auf der Bruchfläche.
nur
noch als 50
Gegen oben sind
den dort auch bräunlich anwitternden und stark
fern
zu
den
sie nicht
gut
von
gequetschten Stadschie-
trennen.
Segnes
Bei
cm
legt sich
sut
um
Seewerkalk ebenfalls ein
die
«Stirne» der
gequetschter Saum
über
Vorabdecke
von
Bürgenschichten.
B. Die Stadschiefer
(Priabonien)
Benannt
von
KAUFMANN.
Westhang
Am
aufwärts
des Rotstockes beobachtet
man
von
Alp
Meer
an
folgendes:
Über dem obersten Sandstein der Bürgenschichten
bräunlich anwitternde,
die
der
sandige Schiefer,
Pectinitenschiefer
tersten, etwas sandigen
der Stadschiefer
und
von
darstellen
kleinen
folgen gegen
2
m
welche nach J. OBERHOLZER
mögen. Darüber folgen die
un¬
Glimmerschüppchen durchsetzten
(ca. 5—10 m), welche übergehen
in die Hauptmasse
(ca. 250 m) der Stadschiefer. Sammetige, ziemlich/weiche Globigerinenschiefer, schmutzig grau anwitternd, mit rundlichen, dunklen Körnchen
Lagen
auf der
Oberfläche, welche
mehr erkennbaren
aus
Calcit bestehen und wohl meist
Globigerinen hervorgegangen
zunehmende Calcitschnüre durchziehen die
132
sind.
aus
Gegen oben
eintönigen Mergel.
Bei
kaum
an
Zahl
Regen-
wetter leuchten sie weiß
vor; und die vielen
und
aus
den dann schwarz
glänzenden Schiefern
gut sichtbar. Am Hang oberhalb Camona
her¬
sind hell
herausgewitterten verbogenen Calcitplatten
sind im mittleren Teil der
kalkigeBänke eingeschlossen und eine 50 cm dicke
graubraun anwitternden, rauhen Sandsteines mit Glim-
Stadschief er kurze
Bank eines
merschüppchen und an der Oberfläche hervortretenden Quarzkörnchen von
+ 0,5 mm Durchmesser. Dieser ist in walzenförmige Würste ausgerollt,
deren Streichen N 60 E
gewirkt
gehen
50
m
haben muß.
über in helle
zeigen
etwas
gerichtet ist, sodaß die zerstörende Kraft
Adern, bestehend
gröbere,
matt
SSE
aus
Bänke keilen rasch wieder aus,
eingelagerten
Die
aus
Calcit und Quarz. Die obersten
rostigbräunlich anwitternde, dunkelgraue,
kalkige Mergelschiefer, plattig, jedoch feinblätterig aufteilbar. Zu
oberst etwas grauer anwitternd, reicher an Glimmerschüppchen mit dunk¬
len Körnchen in der Oberfläche. Darüber der
An den
tien
Stellen,
wo
nicht ein blöder
bestehen, hat die Verwitterung
aus
mit runden
chige Wändchen
Taveyannazsandstein.
Schieferhang,
den Schiefern
sondern steile Par¬
bau¬
überhängende,
Mulden, kleinen Höhlen und schwal¬
geformt,
bennestartigen Löchern. Die Oberfläche ist häufig von weißen und grün¬
lichgrauen Flechten fleckig bewachsen, sodaß man aus der Ferne leicht
eine kompakte «Felswand» vermuten kann. Verschiedene Systeme von
steilem
Clivage durchsetzen
gelagerten
die
einförmigen Schiefer, und
Bänken und Adern kann
man
die
tigkeit
C. Der
gut 300 m, primär mag sie
den ein¬
ursprüngliche Lagerung
lich erkennen. Die Stadschief er erreichen hier durch
von
nur an
deut¬
Stauchung eine Mäch¬
betragen haben.
etwa die Hälfte davon
Taveyannazsandstein und die AltorfersandsteinDachschiefer-Gruppe
(Oligozän)
Die Höhe
des
Panixerpasses
wird durch die
verbogenen
des
Bänke
Taveyannazsandsteines gebildet. Sein Rücken dehnt sich nord¬
wärts bis zum Kalkhorn, Wichlenberg und Meergletscher aus, er bildet die
unübersichtliche,
von
kleinen Seelein durchsetzte Hochfläche mit
typischen «surface moutonnée»,
des
Meergletschers
stockes und in
von
bis mehrere Meter
dem Sandstein mit
Flechten)
grauen,
und
erscheint das Gestein wieder in der Basis des Haus¬
dessen Südausläufer. Es besteht
Wechsellagerung
ihrer
wie ARNOLD ESCHER schreibt. Jenseits
durchgehend
aus
einer
massigen, basaltartig senkrecht zerklüfteten, 50
cm
mächtigen Bänken von dichtem, quarzitisch aussehen¬
grüner bis grauer Anwitterungsfarbe (verursacht durch
dünneren, rostigbräunlich anwitternden,
dünnplattigen Tonschiefern,
von
denen
zuweilen
Schmitzen verschiedener Form im harten Sandstein
innen
bis
dunkel¬
handgroße
eingeschlossen
sind.
133
Am
Westgrat des Hausstockes, auf ca. 2800 m Höhe, kann man pracht¬
Bewegungsstruktiuren primärstratigraphischer, nicht tektonischer Natur beobachten: ruhigere Lagen wechseln mit solchen, wo
halb und ganz abgelöste Fetzen des liegenden feingeschichteten Sand¬
volle
steines durch
oben wieder
neu
sedimentierte Zwischenmasse verbunden sind, die nach
ruhigerer Lagerung überleitet. Nach den Formen zu schlie¬
ßen, scheint es sich weniger um die Wirkung aufwühlender Strömungen
als um Schlammrutschungen zu handeln. Vielleicht wirkten beide Fak¬
zu
toren zusammen.
sichtbare
Ganz in der Nähe fand ich auch die sonst
typisch gesprenkelte Oberfläche
wenig
Taveyannazsand-
des
steines. Trotzdem besteht e(in deutlicher Unterschied
zu
nur
dem viel körni¬
geren Altorfersandstein. Es scheinen aber auch Zwischenformen
vorzukommen.
gebens
mir die
von
J. OBERHOLZER
Trennung
scheint mir aber
der beiden
p.
417)
schreibt
wohl
Taveyannazsandstein.
Sandsteinkomplexe nicht ganz
am
am
in den bestehenden
ist. Nur der oberste Teil
Altorfersandstein
ver¬
klar. Sicher
Hausstock wfie
Taveyannazsandstein vorfindet als
geologischen Karten angegeben
nicht
Darum wurde
immerhin, daß sich sowohl
Fil Fluaz mehr
noch
(49,
«echtem» und «unechtem»
jener Serien mag
Darüber
gehören.
folgt an tektonischer Kon¬
«Wildflysch».
Die Mächtigkeit des Taveyannazsandsteines beträgt am Rotstock
gegen 200 m, primär wohl nicht mehr als die Hälfte.
Es war schon B. STUDER, der auf Grund seiner weitreichenden Beob¬
achtungen den «Sandstein von Taviglianaz» in eine nahe stratigraphischè
Verbindung mit den Nummulitenkalken stellte. Sein geübtes Auge er¬
zum
taktfläche der
kannte auch
stein
bereits, daß
handelte,
nämlich
derungsformen, die
es
um
sich
zuweilen
aderung, alles wurde
«mehr» als einen
gewöhnlichen Sand¬
tuffartige Bildung. Die typischen Abson¬
fehlende grünliche Sprenkelung, die Durchum
eine
ihm
plastisch geschildert. Die vulkanischen
er in Zusammenhang mit der aktiven
seines
tertiären
Wirkung
gebirgsbildenden
Plutonismus, zu dessen «Feuer¬
bildungen» er auch die Ergußgesteine im Verrucano zählte (Studer 1834,
65, p. 147). Nachdem die späteren Forschungen das permische Alter der
von
Aschen in diesem Sediment brachte
genannten Ergußgesteine und das Fehlen eines nahen tertiären Vulkanis¬
mus
gezeigt
hatten,
war
miozänen Intrusion des
es
R. STAUB
Bergellermassivs
(59),
den
X. Der Glarner
Wie im tektonischen
Teil,
W. LEUPOLDs verwiesen.
der im Gebiet des
134
der in der
Ursprung
oligozänen
bis
dieser Aschen fand.
Flysch
sei auch hier auf die ausführlichen Arbeiten
Lediglich der von mir kartierte Flyschfetzen,
Panixerpasses über dem Taveyannazsandstein und un-
mittelbar unter der
vorwiegend
aus
Kalkhornschuppe liegt,
sei hier erwähnt. Er besteht
innen
rauhen, bräunlich anwitternden,
kalken mit dunklen,
knorrigen
Tonhäuten. Bald ist
blaugrauen Mergel¬
tonig, bald
mehr
er
Nördlich des Hexenseelis fand ich darin kleine
kalkig-spätig.
bläulichgrauem, kalkigem Sandstein, ganz durchsetzt von ecki¬
A- und B-Form) und weni¬
gen Bruchstücken von Assilinen (A. exponens,
hervortreten.
gen Nummuliten, welche in der Anwitterung dunkelgrau
bald
sandiger,
Fetzen
von
LEUPOLD, dem ich die Bestimmung dieser grauen Assilinensande
Prof.
verdanke, ist der Auffassung, daß
sich
es
um
eine ganz südliche
Nach
mitteleozänen Assilinenschichten handelt.
der
besteht der sog.
«Wildflysch»
Durchmischung,
schen
Gegend
dieser
aus
seiner
Ausbildung
Auffassung
völligen tektoni¬
einer
der im östlich benachbarten Gebiete besser diffe¬
Flyscharten: Blattengratflysch, Sardonaflysch
parautochthoner Flysch; wobei die erwähnten Assilinenbänke ihrer tektonischen Herkunft nach dem parautochthonen Anteil in
renzierbaren
und
Mischung angehören. E.WEBER fand ähnliche grünsandfreie Assi¬
linensande weiter westlich, im Flysch zwischen Scheidstöckli und Ruchi.
In der Karte (90) wurde dieser Flyschfetzen als Sardonaflysch im allge¬
dieser
meinen
eingetragen.
XL Quartär und
Morphologie
Kapitel nur einige kurze Bemerkungen:
wichtigsten Quartärablagerungen (Bergstürze, Sackungen, Morä¬
Schwemmböden) wurden in der tektonischen Karte (Tafel 1) ein¬
Zu diesem
Die
nen,
bereits
getragen. Verschiedene morphologische Einzelheiten wurden
Text
eingestreut.
Von besonderem Interesse sind in
Bergsturz
des
im
Crap
die
Erscheinungen
San Gion beobachtet man,
Schuttströme talwärts
gleiten.
Gras bewachsenen Stauwulst
unserem
Die
vor
und
weilen
sigeren
(z. B.
im NE des
Gesteins
men zusammen.
Hänge (z.
B. SE
Crap
Felsblöcke schieben
sich her, und eine
langsamer
San
(Quarzporphyr)
an.
und
flache, grabenartige
als der Graswuchs
geht auch auf
vor
Gion) ordnen sich viele Blöcke
zu
schmalen und
von
zungenartig
ganze
einen meist mit
Das Gleiten
Am eindrücklichsten aber sind
Crap Masegn)
schiefrigen Gebiet
wie einzelne Felsblöcke
Bahn zeigt die bereits durchlaufene Strecke
wenig geneigtem Boden
Gebiet neben dem Flimser
der Solifluktion. Im
sich. Zu¬
des
mas¬
langen Blockströ¬
jene Gebilde,
wo
steilere
sich vorwärtsschiebenden
Schuttströmen förmlich überdeckt sind. Dabei werden wie bei einer
Rückenpartien fortlaufend unter die gewölbte «Stirne» ein¬
im
gewickelt. Der Unterschied liegt einzig im trockeneren Zustand und
«Rüfi»
die
langsameren Ablauf
der
Bewegung. Höher oben, auf gegen 2700
m, findet
135
man
besonders in den dazu geeigneten Grisch-Schichten und
vorwiegend
in Sätteln herrliche
Schuttfacetten,
wie sie
von
CH. TARNUZZER
(68) beschrieben wurden. Die schönsten liegen zwischen Piz Grisch und
Laaxerstöckli, wo die massigeren, gelben, karbonatischen Gesteine, als
aufgestellte
in kleine
Platten in
Polygonen angeordnet,
die grauen,
tonigen Schiefer
«Gärtehen» aufteilen.
Auffallend ist auch der Gletscherschwund. Beim Zeichnen
der
photogrammetrischen Karte ergab sich, daß der
in den
letzten acht Jahren
Bündnerbergfirn
vor
1946 in seinem mittleren Teil allein in der Mäch¬
tigkeit um 8 m abgenommen hat. Seither kam noch die austrocknende Wir¬
kung des heißen Sommers 1947 dazu. Vergleicht man den heutigen Gletscher¬
stand mit älteren
schied.
136
Karten,
so
gewahrt
man
einen ganz bedeutenden Unter¬
KURZE
In der
ZUSAMMENFASSUNG
vorliegenden Arbeit
ungen über den Aufbau der
sie
berechtigt
werden zunächst die
Vorabgruppe angeführt
sind. Dann wird die
und deren tektonische
Querfalte
Bedeutung behandelt.
am
und
Hieraus
der
Griesstockdecke
der Unterkreide
masse
bau der
besprochen,
angestellt
wird sodann
Zusammenhang
wobei fazielle
werden. Im
versucht,
von
ergibt
untersucht
sich eine
Mög¬
parautochthonen
Vergleiche
«Wurzelgebiet»
den tektonischen und
Querprofilen
inwiefern
tek¬
wird auch die Herkunft
gewaltigen Verrucanomassen klarzustellen.
Karte und einer Serie
gezeigt,
Panixerpaß
lichkeit für die Parallelisation der autochthonen bis
tonischen Einheiten. In diesem
bisherigen Anschau¬
besonders
in
der Glarner Schub¬
stratigraphischen
Auf¬
In einer tektonischen
wird schließlich das ganze Gebiet
geologisch dargestellt.
137
Literaturverzeichnis
Ein ausführliches Verzeichnis der
findet sich in J.
ren,
im Text zitierten Werke
schienene,
1.
OBERHOLZER,
gesamten Literatur
(49).
1933
angegeben,
Hier werden
der
nur
Glarneralpen
die wichtige¬
sowie die neuere, seit 1933
er¬
Gebiet betreffende Literatur.
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12.—16. Sept. 1905. Eclogae
vom
Klippenregion am Vierwaldstättersee
geol. Helv., vol. 9, p. 19, 1906.
71.
TOLWINSKI, K.: Die Grauen Hörner. Diss. Univ. Zürich. Vierteljahrsschr.
Naturf. Ges. Zürich, 1910, Heft 3—4.
72.
TRÜMPY,
R.:
Geologisch-photogrammetrische Untersuchungen
in der süd¬
lichen
73.
—
Zur
—
Ein
Hausstockgruppe. Diplomarbeit 1944, deponiert ETH, Zürich.
Tektonik der südlichen Hausstockgruppe. Eclogae geol. Helv., vol.
37/2. 1944.
74.
Kristallinvorkommen
an
der
Basis
der
Mürtschendecke oberhalb
Luchsingen (Kt. Gl.). Eclogae geol. Helv., vol. 40/2. 1948.
75. WEBER,E. : Stratigraphie des Malm im östlichen Heivetikum.
Manuskript.
1945.
76.
WIDMER, H. : Zur Geologie
1949.
77.
WINTERHALTER,
78.
—
der
Tödigruppe. Diss. Univ. Zürich. Wetzikon
R. U.: Zur Pétrographie und Geologie des östlichen Gotthardmassives. Diss. Schweiz. Min. Petr. Mitt. Bd. 10, 1930.
Der Verrucano der Schweizeralpen. Verhandig. Schweiz. Naturf. Ges.,
1943.
79.
WYSSLING, L.: Photogeologische Untersuchungen
arbeit, 1946. Deponiert ETH Zürich.
am
Panixerpaß. Diplom¬
Nachtrag:
TRÜMPY,
Naturf.
R.:
Der Lias der Glarner
Gesellschaft,
Alpen. Diss. Denkschr.
der Schweiz.
31. Mai 1949.
Geologische Karten:
80.
1885
HEIM, ALB., ESCHER
V. D.
LINTH, A., THEOBALD, G., v.FRITSCH.K.:
Schweiz, 1 :100 000, geologisch.
Blatt XIV des Dufouratlas der
81.
1898
ROTHPLETZ,
A.:
Geologische
Das geotektonische Problem der
82.
1910
83.
1920
Karte der
Glarneralpen,
1 :100 000. In:
Glarneralpen.
OBERHOLZER, J. und HEIM, ALB.: Geologische Karte der Glarner
Alpen, 1:50 000. Spezialkarte Nr. 50, herausgeg. v. d. Schweiz. Geolog.
Kommission.
OBERHOLZER, J.: Geologische Karte der Alpen zwischen Linthgebiet und Rhein (Flumseralpen, Graue Hörner, Ringelspitz, Calanda),
141
1
:
50 000.
Spezialkarte Nr. 63, herausgeg.
v.
d.
Schweiz, geolog. Kom¬
mission.
84.
1923
zu
85.
STAUB, RUD.: Tektonische Karte der Alpen,
geolog. Karte d. Schweiz, n. F., 52. Lfg.
:
100 000. Zu:
Beiträge
WEBER, FRIEDR.: Geologische Karte des Tödi-Vorderrheintalgebietes (Ostende des Aarmassivs und Wurzelregion der helvetischen
Decken), 1:50 000. Spezialkarte Nr. 100 A, herausgeg. v. d. Schweiz,
1922—1924.
geolog. Kommission.
gebiet. Spezialkarte
86.
1
1922—1924.
Dazu
z.
durch das Tödi-Vorderrheintal-
WEBER, FRIEDR.: Tektonische Übersicht
der helvetischen Decken
träge
Querprofile
Nr. 100 B.
am
Ostende
von
des
Wurzelgebietes
Aar- und Gotthardmassiv. Bei¬
geolog. Karte d. Schweiz, Spezialkarte 101 A; dazu Querprofile
von Aarmassiv, Tavetscher- und Gotthardmassiv als
durch das Ostende
Deckenwurzeln und
Decken.
87.
88.
die
wurzelnächsten
OBERHOLZER, J.: Geologische
Spezialkarte Nr. 117, herausgeg. v.
1944
TRÜMPY,R.: Geologische
1946
zur
Teile
der
helvetischen
Nr. 101 B.
1942
Beilage
89.
Spezialkarte
durch
Glarus, 1:50000.
geolog. Kommission.
Karte des Kantons
d. Schweiz,
Karte
Diplomarbeit, deponiert
der
an
Waltensburger Alpen, 1:10000.
der ETH Zürich.
WYSSLING, L.: Geologische Aufnahmen am Panixerpaß,
zur Diplomarbeit, deponiert an der ETH Zürich.
1:10000.
Karte
HELBLING, R.: Photogeologische Karte der Tödikette vom Bifertenbis Calanda, 1:25000. Nach Photokartierungen durch H. DÜN¬
NER, H. J. FICHTER, R. HELBLING, U. RAPPELER, W. LEUPOLD,
R.TRÜMPY, À. VISCHER, E.WEBER, L. WYSSLING. In 6 Blättern.
(Kartenblätter 1:25000, Aufrisse und tektonische Karte 1:100000.)
90. 1948
stock
142
Curriculum vitae
Ich, Lorenz Emil Wyssling, Bürger
boren
am
16. Dezember 1920 in
ich in Zürich die Rudolf
schule,
an
der ich im
von
Zürich und Stäfa, wurde ge¬
Avully (Genève).
1927 bis 1936 besuchte
Steiner-Schule; danach die kantonale Oberreal¬
Kriegs jähr 1940 die Maturität
bestand. Im
Jahr absolvierte ich die Rekrutenschule, worauf ich mich
matrikulierte. Im Mai 1946 erhielt ich nach einem
unterbrochenen Studium das
Seither
beschäftigte
Zürich,
Diplom
ich mich mit der
von
an
der ETH im¬
Militärdienst öfters
als Naturwissenschafter
Ausarbeitung
gleichen
(Geologe).
meiner Dissertation.
im März 1949.
143
*VORLAGE-GROSS-ETH*
Vorlage
*
V
0
R
L
A
G
E
-
G
>
A3
ROSS-ETH*
Tektonisches Schema der helvetischen
(Der Flysch
Unter
Verwendung
Angaben
der
R.
von
HELBLING,
in
Gebirgskette
autochthonen
der
OBERHOLZER,
J.
von
und
zwischen Bifertenstock und Calanda
parautochthonen
R. TRUMPY,
LORENZ
E.
Zone
wurde
WEBER
und
weggelassen)
WIDMER
H.
und
eigener
Aufnahmen
zusammengestellt
WYSSLING, 1949
Tafel 2
AS
penninische
y
Bündnerschiefer
pennimsche Überschiebung
gotthardmassivische
Überschiebung der gotthardmassivischen
Bundnerschiefer
=
?
—
Trias
Zone
von
Obersaxen
nordlicher
—
Tektonische
Bezeichnungen
Hausstock
Crap
San
Gotthardmassivlappen
=
Ortsangaben
=
gesicherte
=
hypothetische
=
wichtige Schubfiachen
Gion
Waltensburger-Schuppe
äT
Legende
N
Vorab-Decke
Obersaxen
von
Ilanzer-Schuppe
2
(Piz Mundaun)
=====
=
>
Paralle-
I
Nation
Hauptuberschiebungen
?
3
A
•9
n
3"
e
Sedimente des Zwischenmassives
Zone
von
Kristalline
Andest
(verschuppt)
Andester-Schuppe
Zwischenmassiv-
Conault
-Schuppe
Pastira
-Schuppe
Panixer
-Schuppe
Schuppen
3
Sedimente
davon
=
Masegn-Schuppe
»
Rotstock-Schuppe
Hausstock
Zone
von
....
OJ
Kristallseeli-Schuppen
Panix
Gipfel-Schuppe
Grisch
Segnes-Schuppe
=3
O 2
Gletscherhornli-Schuppen
helvetische
Piz
.Ofen-Schuppe
Hauptuberschiebung
"0
Schubspäne
ai
e
r*
e
o
B
r
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Brigelserhorner-Decke
s e r-
Südl.
o r n e r
Piz
der
Dartgas,
I
J Martin-Schuppe
Surscheins
j
\
da
Crap
an
Basis
Aarmassivlappen
Las
Piz
Frisai
e
| Sedimente |
\
,,
Kristallin
\
_
der
Fe sberger-Decke
e
/
Ranasca-
bials-Schuppe
\
i
Lurign-
|
\
Schuppe
|
)
i
Kalkhorn-Schuppe
\
Nauscha-Zone
Vorab-Decke
Tschepp-Decke
Mirutta-Schuppen
Obere
Tgietschen-Schuppe
>
Hauptüberschiebung
{
Schuppen
pegnas-Schuppe
Plaun
helvetischen
Kreuzeck-Schuppe
Punteglasmassivlappen
e
3
der
Kistenpasshohe
Bifertenstock
r*
Biferten
O
Seh uppen
O
3*
i*
(Cavordia,
Muttenloch
Cavorgia-Schuppe
Faschas)
—
Cavirolas-Schuppe
Muttenkopf
CalandaEinheiten
Orgeln-Schuppe
Panixer-
alpUntere
Schuppen
Calanda-Decke
Jätzalp-Schuppe
Autochthone Sedimente
Limmernstirn-Schuppen
O
3
Calanda-Decke
Kristallin des Limmernbodens
(Zentrales Aarmassiv)
Bifertenstock
Wyssling, Vorabgruppe
1949
Kistenpass
Kristallin
Panixerpass
Vorab
Segnespass
von
Vattis
Calanda
TAFEL
2
Tektonisches Schema der helvetischen
Gebirgskette
und Calanda
zwischen
Bifertenstock
*VORLAGE-GROSS-ETH*
Vorlage
•
>
A3
VORLAGE-GROSS-ETH*
*VORLAGE-GROSS-ETH*
Vorlage
•
V
0
R
L
A
G
E
-
G
>
A3
ROSS-ETH*
Wyssling, Vorabgruppe,
1949
Tafel 5
W
4t>
Vallata- Hausstock
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Flond- Rotstock
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Jlanz -Vorab
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11
WS
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2«£
§£<
Fellers-Piz5egnes
Ǥ
Versuch
1,1
einer
Verrucanoabwicklung
zwischen Vorabkette und Vorderrhein.
Langs-
und Querprofile
aufgenommen, ergänzt
und
zusammengestellt
von
L
Wyssling, 1347-43
Legende siehe Tafel
6
ART
INSTITUT ORELL FUSSLI A -G
,
ZÜRICH
TAFEL
Versuch
5
einer
Verrucanoabwicklung
zwischen Vorabkette und Vorderrhein
Wyssiing, Vorabgruppe,
Quartär
Tafel 6
Gletscher
*
•
«
•
•
Moräne
Schwemmboden
Ç&±ïr
^
Glarner
Flysch
1949
mm
Bergsturz
Legende
Sardona-Flysch
Blattengrat-Flysch
zu
Altdorfersandstem
Taveyannazsandstein
Stadschiefer
Burgenschichten
Seewerschichten
Gault
Schrattenkalk
Drusbergschichten
Altmannschichten
Kieselkalk
Valanginien
s.
str.
Öhrllkalk
Zementsteinschichten
Korallenkalk
Malmbreccie
oberer Quintnerkalk
Mergelband
unterer
Quintnerkalk
Schiitschichten
Dogger
(+Lias)
Trias
^
Z*XM
r»i-t-«|
Karbonatbanke
25
llanzer Verrucano
24
Ouarzporphyr-Tuff
23
Tuffit-Konglomerat
22
Plagioklasrelcher Tuffit
21.
Quarzreicher Tuffit
20
Vorab-Schiefer
19
Crap Ner-Schichten
18. Gnsch-Schichten
17. Bunte Schiefer
16. Basische
^23
=^^1
ErguQgesteme
15
Grüne
14
Helle Senzltschiefer
Serizitphylhte
13. Senzitquarzit
12
Serizitphylhte
11
Laminierter Quarzporphyr
10
Roter Sernifit
-A-^-/j
9
Gletscherhornli-Schicht
<&-a-a«|
8
Plagioklasgneis
7
Rumas-Sandsteine
6
Kohhge Karbonschichten
5
Massiger Quarzit
4
Sandsteine mitTonschieferfetzchen
û?4?4fC
3
Gipfelkonglomerat
O
2
Quarzporphyr
7—r
3
O
o
o
1. Dunkle
Kristallin
innin
i
Tonschiefer
Allg.
Bundnerschiefer
(graphitisch)
den Tafeln 3, 4, 5
(O
9
3
m
o>
a
3
AI
0
n.
en
Wyssling, Vorabgruppe,
1949
Tafel 7
TAFEL
7
Profile durch die autochthone
und parautochthone helvetische
Unterkreide
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