Erläuterungsbericht - architekturwettbewerb

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GUTACHTERVERFAHREN St. Lorenzen im Mürztal
196111
Erläuterungsbericht
ÖKONOMIE und ÖKOLOGIE:
Grundgedanken
AUTOFREIE SIEDLUNG
Autofreie Siedlung - PKWs nur im Randbereich - ein Hineinfahren auf das Grundstück ist weder erwünscht
noch nötig - nur Notzufahrt (und Möbelanlieferung etc.).
Gemischte Rad- und Fusswege mit begrenzter Zufahrtsmöglichkeit (shared-space) im Innern der Siedlung.
Hauptachse Fusswege - platzartige Aufweitung paralell zur bestehenden Bebauung.
Die Baukörper und die Grundkonstruktionen sind einfach und kompakt - wirtschaftliche
Deckenspannweiten bei grösstmöglicher Flexibilität im Innern werden gewählt. Das Verhältnis Länge
zu Breite und Oberfläche - Volumen wird in Hinblick auf die Wohnqualität und Energieeffizienz
optimiert - die Bautiefe für die natürliche Belichtung bei Berücksichtigung der Beschattung durch die
Balkone ideal ausgelegt. Grosse Öffnungen auf der Süd- bzw. Westseite. Freundliche helle Wohnungen und
wo möglich rundum grosszügige Ausblicke sollen geboten werden.
Die Balkone werden fast über die ganze Länge gezogen (- ausreichend breit fürs Wohnen
im Freien. Beschattung im Sommer, Fensterputzen, Schiebeläden, Wartung)
Maisonetten, Zweispäner und Laubengangtypen mit Öffnung zum Naturraum, vielfältigen Ausblicken auf den
im Inneren
der Siedlung geschaffenen Naturraum und auf die Merkpunkte wie die zwei Kirchtürme im Norden und Süden werden angeboten.
Energie und Wohnphysiologie
Niedrigstenergiestandard wird angestrebt.
Luftdichte Bauweise - Einfache Anschlusspunkte - Keine problematischen Durchdringungen.
Massive Wände (Speichermasse und statische Optimierung) mit Wärmedämmsystem mit optimaler
Ökobilanz oder Holzbau. Wandstärken wurden mit 30cm angenommen. Im Holzbau wäre das Verhältnis
Wandstärke zu Dämmwirkung einfacher zu erreichen.
Intern mit grosser Flexibilität - Nur ein Installationsstrang/WE (schalltechn. sinnvoll zum
Stiegenhaus hin bzw. auch bei den Maisonetten wird in der Kombination auf schalltechn. Aspekte
Rücksicht genommen). Raumeinteilung über Leichtwände, verglaste Elemente und Schiebeelemente
können angeboten werden - Lichtdurchflutetes Wohnen. Konservativ - diskreter und offener Grundriss
gleichermaßen bei allen Wohnungstypen möglich. Fertige und Ausbauvarianten sind denkbar.
Soziologie
Maisonetten in Reihenhausanordnung (Typ N) Kopfbau mit Giebelseitigem Zugang (Typ M) beim Haus 1 mit
Geschosswohnbau kombiniert.
Geringe Stiegenanzahl durch eine Vierspänner-Laubengangerschiessung in diesem Fall dreigeschossig
(Haus 2 und Haus 3) mit Lift.
Sonst Zweispänner. Im Inneren der Siedlung Durchgängigkeit, zu dem abschliessenden Riegel im Norden
und zum Reihenhaus im Süden gefasst.
Tiefgarage, Keller
Die Einfahrt zur Tiefgarsge befindet sich beim Haus 1 im Norden.
Da alle Pkws - ausser bei den südseitigen Maisonetten (hier gibt es Carports) in der Tiefgarge untergebracht
sind
kann die Siedlung bis auf die Besucher und Zweit-Pkw autofrei bleiben. Die Anordung und Anbildung der
überdachten Fahrradstellplätze
und die Geh- und Radwege fördern eine nachhaltige, sanfte Mobilität.
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Kurze Wege zu den Tiefgaragen, für die drei grossen Häuser (mit 10 und je 16 WE) eine direkte Anbindung
mit Treppen und Lift über Schleusen.
Die Kellerabteile, und Technikbereiche können sich Anschlussbereich daran befinden.
Die Tiefgarage wächst mit den Bauabschnitten - es ist nur eine Rampe, nötig die Tiefgarage selbst ist nur
leicht geneigt (3%) und kann so
ohne weitere Abtreppung und Rampen weiter geführt werden.
ERSCHLIESSUNG und WEGE:
Verkehr - kurze Wege zu den Tiefgaragen - Autofreie Grünräume zwischen den Häusern.
Starke Durchlässingkeit (Zweispänner und Vierspänner/Laubengang innerhalb der Siedlung) über Fusswege
und Radwege.
BARRIEREFREIHEIT und FLEXIBILITÄT:
Bad und WC sind kostenbewusst ausgelegt. Die Barrierefreiheit ist aber jederzeit über das Entfernen
der leichten Trennwand zwischen Bad und WC herstellbar. Für die vom kleinen Flur aus erreichbaren
Räume besteht die Möglichkeit eines anderen Zugangs bzw. kann dieser Zugang leicht geschaffen
werden. (Ö-Norm gerechte Ausbildung)
Das flexible Raumkonzept ermöglicht auch die Anpassung an das Wachsen und Schrumpfen von
Familien, sodass für jede Lebenssituation eine individuelle Gestaltung ohne viel Aufwand möglich ist.
Konzept von durchgehenden Böden in den Sanitärbereichen und dem kleinen Flur einerseits und den
durch Leichtwände getrennten Aufenthaltsräumen andererseits, sodass eine Änderung der internen
Organisation einfach möglich ist.
Die Küchen können je nach Wunsch offen in den Wohnraum integriert (event. mit Dunstschürzen) oder
durch Wand und Tür getrennt angeboten werden. Auch völlig freie Ausbau- und
Gestaltungsmöglichkeiten können angeboten werden.
Auch die Organisation des Wohnraum ist sowohl wie dargestellt offen mit Essbereich (wie z.B. beim Typ A)
aber auch als diskrete Variante mit getrennten Esszimmer oder Wohnküche und eigenem Wohnzimmer ümsetzbar.
Die Abstellräume (Abstellnischen/Schrankwände/Schrankräume) sind innerhalb der Wohnung angeordnet.
Zusätzliche Kellerabteile werden angeboten. Fahrradabstellplätze (alle oberirdisch möglich) und Kinderwägen
zum Teil direkt zugeordnet zum Teil im Keller.
STÄDTEBAU UND ANLAGE:
Grundlegende Überlegungen zur Gliederung und Gestaltung der Gesamtanlage,
Einfügung in die Struktur:
Baukörper - Anordnung und Ausformung - Reaktion auf Naturraum, Gelände, Umgebung und
bestehende Bebauung. Schliessen der Lücken zur stark befahrenen Hauptstrasse (Schall).
Einfache Baukörper - einfaches System aber vielfältige Aussenräume und Wegebeziehungen - starke
Durchgrünung mit Quer und Längsverbindungen.
Dreigeschossigkeit nch Norden und Osten (zur Strasse, bzw. zur bestehenden höheren Bebauung).
Erschliessung für Fussgänger, Fahrradfahrer, Kinder, Barrierefreiheit, Fahrverkehr und
Einsatzfahrzeuge
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BAUABSCHNITTE
4 Bauabschnitte mit in Summe 6 Häusern zu 4-16 Wohneinheiten.
1. Bauabschnitt : Maisonetten (Reihenhaus) beim Haus 6 im Süden mit Carports.
2. und weitere Bauabschnitte: Von Norden her beginnend mit Haus 1 bis Haus 5
In Summe 57 Wohneinheiten.
Funktionelles Konzept, Ökonomie und Ökologie:
Modularer Aufbau, kurze Wege, ökonomische Spannweiten bei grosser Flexibilität in Bezug auf
Wünsche der Bewohner und spätere Anpassungen
Vierzimmerwohnungen:
Maisonetten in zwei Typen:
Standardtyp N mit längsseitger Erschliessung
Kopftyp M (M1) - auch kombinierbar mit Geschosswohnbau.
Typ C1 im Geschosswohnbau.
Dreizimmerwohnungen in zwei Typen
TYP A1 optimiert auf eine Dreispänerlösung zusammen mit den Typen XS (3-ZI) und XT(2-ZI)
oder als Zweispäner möglich.
Typ XZ beim Laubengang (Haus 2 und Haus 3)
Zweizimmerwohnungen in 3 Typen
XT, XU, XV
Alle Typen sollen im Bereich des Geschossbaus auch eine gewisse Durchgängigkeit aufweisen Zugang zu Grünflächen und Spielplätzen - Querdurchlässigkeit.
Die Art der Ausformung des Vierspäners soll Begegnung ermöglichen. Der Freibereich - Angerartige Aufweitung mit Kinderspielbereichen - im Anschluss
an Treppe und Laubengang soll einen öffentlichen Kommunikationsraum bieten.
Wohnungsschlüssel:
Leichte Verschiebung Richtung kleinere Wohnungen.
Gerade am Land gibt es den Trend statt grösseren Wohnungen ein Reihenhaus oder
ein freistehendes Einfamilienhaus zu bevorzugen.
Ein grosser Teil der Maisonetten wurde daher auch Reihenhausartig ausgebildet.
Der Anteil an kleinen preisgüstigeren Wohnungen wurde gegenüber dem vorgeschlagenen
Schlüssel leicht erhöht.
Höhenentwicklung:
3-geschossigkeit im Norden und Osten - Schliessen der Lücken der Bebauung (Schall)
Abgrenzung des Areals gegen Norden (Schall, Raumbildung)
Abtreppeung gegen Westen und Süden zu den Einfamilenhäusern hin.
Im Süden bei den Einfamilenhäusern - Reihenhausartige Maisonetten mit Unterkellerung.
Anschliessend 3-Zimmerwohnungen zweigeschossig.
In weiterer Folge L-förmige Baukörper mit Ost-West gerichtetem zweigeschossigem Flügel
und südgerichtetem dreigeschossigem Teil - Hofbildung als Reaktion auf den ländlichen Standort.
Gegen Norden ein grösstenteils dreigeschossiger Baukörper mit Abtreppung Richtung Westen.
(Maisonette)
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