GROSSE KREISSTADT AUERBACH/VOGTL. Sanierung des Stadtarchivs Einwohner, Lage ca. 20.000 Einwohner, Vogtlandkreis, Sachsen Projekthintergrund Ausgangslage: Die Stadt Auerbach/Vogtl. erwarb im Jahr 2007 ein mit einem leerstehenden und baufälligen, städtebaulich jedoch prägnanten Gebäude bebautes Grundstück. Das 1897 errichtete und heute unter Denkmalschutz stehende Fabrikgebäude wurde bis Anfang der 90er Jahre gewerblich genutzt. Danach stand die Immobilie mehr als zehn Jahre leer. Die Gebäudesubstanz verfiel zusehends und stellte neben dem unschönen Erscheinungsbild eine Gefährdung angrenzender öffentlicher Bereiche dar. Idee: Nach einem Stadtratsbeschluss sollte das Gebäude saniert und zu einer städtischen Gemeinbedarfseinrichtung mit Archivnutzung umgebaut werden. Herausforderungen: Aufgrund des äußerst maroden Zustands der Immobilie, war es eine besondere Herausforderung für die Gebäudeplanung, das Thema Denkmalschutz mit den Anforderungen an die neue Nutzung als Stadtarchiv sowie energetischen und gestalterischen Anforderungen in Einklang zu bringen. Planung: Nach Abwägung der Voruntersuchung zum Gebäude und der Diskussion verschiedener Varianten entschied sich die Stadt Auerbach/Vogtl. für einen Gebäudeneubau mit Nutzung und Restaurierung der denkmalgeschützten Fassadenbereiche an zwei Seiten des Gebäudes. Die aktuellen Anforderungen der EnEV wurden um 30 Prozent übertroffen. Sicherung der denkmalgeschützen Fassade Westfassade nach Fertigstellung Südfassade 1 Umsetzung 1. Schritt: Gebäudeabbruch unter Sicherung und Bewahrung der zwei denkmalgeschützten Fassaden sowie der Außenwandbereiche der angrenzenden Bebauung. 2. Schritt: Einbau einer neuen Gebäudetragkonstruktion. Durch eine klare und einheitliche Gliederung der Gebäudestruktur passten sich der verbleibende Gebäudebestand und der Neubau sowohl funktional als auch äußerlich in seiner städtebaulichen Qualität und Wirkung an. Die denkmalgeschützten Klinkerfassaden wurden äußerlich restauriert und erhielten eine Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten. Alle neuen Fenster erhielten eine Dreifachverglasung und hochwärmegedämmte Rahmenkonstruktionen. 3. Schritt: Auch im Gebäudeausbau wurde auf Energieeffizienz geachtet. Die Bereitstellung der benötigten Wärmeenergie erfolgt mit zwei Luft- und Wasserpumpen, die auf dem Dach des Hauses positioniert wurden sowie einer Gasbrennwerttherme zur Spitzenlastabdeckung. Die Archivräume und alle anderen Bereiche erhielten Flächenheizungen. Die Lüftungsgeräte wurden mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Fenster und Verglasungen erhielten hochdämmende Konstruktionen und Einbauten sowie auf der Südseite des Gebäudes dimmbare Sonnenschutzverglasungen (e-control). Projektzeitraum 2008 bis 2012 Einspareffekte Die CO2-Einsparung beläuft sich auf ca. 120.000 Tonnen pro Jahr. Projektpartner Architekt Matthias Steudel, Kaiserstraße 23, 08209 Auerbach/Vogtl., Tel. 03744 82890, [email protected] Finanzierung Gesamtkosten: Vier Millionen Euro, teilweise finanziert Bundesförderungen Stadtkernsanierung und Stadtumbau OST. Ansprechpartner Patrick Zschiesche mit Hilfe der Amt für Liegenschaften und Gebäudemanagement Nicolaistraße 51, 08209 Auerbach/Vogtl. Telefon: (03744) 8250 E-Mail: [email protected] Stand: März 2013 Fotos: Stadt Auerbach/Vogtl. Das Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz steht Kommunen bei Fragen rund um den Klimaschutz zur Seite. Es wurde im Auftrag und mit Förderung des Bundesumweltministeriums (BMU) im Rahmen seiner Klimaschutzinitiative beim Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) eingerichtet. Kontakt und weitere Informationen: [email protected], www.klimaschutz-in-kommunen.de. Nur zur einfacheren Lesbarkeit verzichten wir darauf, stets männliche und weibliche Schreibweisen zu verwenden. © Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz 2