Programm 2017

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DONNERSTAG, 27. JULI
DONNERSTAG, 27. JULI
BEGINN 11.00/18.00
BEGINN 20.00 UHR
ERÖFFNUNGSFESTAKT & KONZERT
FAUST
Live-Übertragung des Eröffnungsfestakts der Salzburger Festspiele 2017 mit Ferdinand
von Schirach als Redner. Um 18 Uhr folgt Heinrich I. F. Bibers „Missa Salisburgensis“,
Salzburger Festspiele 2016. Eine Produktion von UNITEL, Ozango und ORF/3sat
Opéra in fünf Akten von Charles Gounod
(Salzburger Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in französischer Sprache).
Eine Produktion von UNITEL in Koproduktion mit ORF/3sat
W
E
ie gewohnt wird auch heuer
wieder um 11 Uhr vormittags
der Eröffnungsfestakt der Salzburger
Festspiele live auf die Videowall
am Kapitelplatz übertragen. Die
Eröffnungsrede hält der „großartige
Erzähler“ (Spiegel) und Dramatiker
Ferdinand von Schirach, der mit
Terror eines der erfolgreichsten Theaterstücke der Gegenwart geschrieben
hat. Es geht um existenzielle Fragen
der Macht, der das Recht entgegengesetzt werden muss.
Ab 18 Uhr läuft dann die Aufzeichnung des Konzerts von Bibers Missa
Salisburgensis und Psalmen von
Monteverdi. Dieses Konzert 2016 im
Salzburger Dom war der 200-jährigen
Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich gewidmet und lässt mit Bibers,
1682 komponierter Missa eine wahre
Hoch-Zeit der Salzburger Kirchenmusik aufleuchten.
∫
Ferdinand von Schirach: Schriftsteller.
8
s war die Vertonung von Goethes Faust, die den Weltruhm
des 1818 in Paris geborenen Komponisten begründete. Interessiert
hat ihn daran besonders die Gretchentragödie, erklärt Reinhard von
der Thannen, der das Werk für die
Salzburger Festspiele 2016 inszeniert hat: „Marguerite ist eine junge
Frau, die an die Liebe glaubt und
die durch ihre Begegnung mit Faust
ermutigt wird, die sie umgebenden
Konventionen von gesellschaftlicher
Moral und religiösem Glauben zu
sprengen. Sie bleibt aber chancenlos in einer Gesellschaft, in der an
das Verhalten von Männern und
Frauen unterschiedliche Maßstäbe
angesetzt werden.“ Auch wenn sie
in Gounods Oper als Männerphantasie erscheint, „ist sie gleichzeitig
eine starke Frauenfigur, die eigenverantwortlich handelt, wenngleich
sie an der Unvereinbarkeit der an
sie gestellten Forderungen zugrunde geht“.
PROGRAMM
Claudio Monteverdi
Psalmen aus Selva morale e spirituale
und Vespro della Beata Vergine
Heinrich Ignaz Franz Biber
Missa Salisburgensis
Dauer: 94 Minuten
Dirigent: Václav Luks
Chor: Collegium Vocale 1704
Orchester: Collegium 1704
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
BESETZUNG
Dirigent: Alejo Pérez | Regie: Reinhard
von der Thannen | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 182 Minuten |
Mit: Piotr Beczała (Faust), Ildar Abdrazakov (Méphistophélès), Maria Agresta
(Marguerite), Alexey Markov (Valentin)
∫
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Maria Agresta als Marguerite in Gounods Faust.
9
FREITAG, 28. JULI
★
★★ KO
REB
NET ECIAL
SP
★
★★
SAMSTAG, 29. JULI
BEGINN 20.00 UHR
BEGINN 18.00 UHR
IL TROVATORE
RECITAL JUAN DIEGO FLÓREZ
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi
(Salzburger ­Festspiele 2014, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL, ORF und ZDF/ARTE
Lied-Recital Juan Diego Flórez – Vincenzo Scalera
(Salzburger Festspiele 2015, Großes Festspielhaus).
Eine Produktion von UNITEL
E
s war der bei der Kritik umstrittene Höhepunkt der Salzburger
Festspiele 2014: Alvis Hermanis’
Inszenierung von Verdis Il trovatore,
die im Museum spielt – mit Anna Netrebko als Leonora, Francesco Meli
als Manrico und Plácido Domingo
als Graf Luna. Die zwei Männer, die
nicht wissen, dass sie Brüder sind,
und sich erbitterte Kämpfe liefern,
sowohl auf dem Schlachtfeld wie
auch auf dem Kampfplatz der Liebe
zu ein und derselben Frau. Denn
beide begehren Leonora. Der eine,
Graf Luna, glaubt sich aufgrund
seines adeligen Standes gegenüber
dem vermeintlichen Zigeunerspross Manrico selbstverständlich
legitimiert, die Gräfin Leonora zum
E
s war ein umjubeltes Konzert bei
den Salzburger Festspielen 2015.
Im Großen Festspielhaus sang Juan
Diego Flórez mit Vincenzo Scalera
am Flügel Stücke von Leoncavallo,
Duparc, Donizetti, Tosti, Gounod
und Rossini. Flórez, der führende
Repräsentant der ebenso seltenen
wie schwierigen Stimmlage „Tenore
di grazia“, servierte, wie im Standard
zu lesen war, als „Wunder der hohen
Belcantotöne serienweise akustische
Gipfeleroberungen. Leoncavallos
Aprile gibt zu Beginn die Richtung
vor. Und wie Flórez schließlich bei
Donizettis Lucrezia Borgia als Gennaro (Partir deggio) noch zu immenser Tiefe des Ausdrucks vordringt,
hat er längst alle heiklen Stellen
schmetternd besiegt.“ Für die Zugabe holte er die Gitarre, entsorgte
das Mascherl im Klavier und hauchte
Bésame mucho, den Klassiker von
Consuelo Velázquez.
Traualtar führen zu können. Doch
Leonora und Manrico, der durch eine
Reihe dunkler Umstände von der
Zigeunerin Azucena als Sohn aufgezogen worden ist, sind schon längst
ein geheimes Paar, es ist die ganz
große Liebe. Doch dann nimmt das
Schicksal seinen Lauf und im Schloss
Lunas bleibt zum Schluss kein Stein
auf dem anderen.
BESETZUNG
Dirigent: Daniele Gatti | Regie: Alvis
Hermanis | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 150 Minuten | Mit:
Anna Netrebko (Leonora), Marie-Nicole
Lemieux (Azucena), Francesco Meli
(Manrico), Plácido Domingo (Graf Luna)
∫
∫
Il trovatore:
Anna
­Netrebko
als Leonora
und Plácido
Domingo als
Graf Luna in
Liebeswirren.
10
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
BESETZUNG
Juan Diego Flórez
singt Arien und Lieder von
Ruggero Leoncavallo, Francesco Paolo
Tosti, Gioachino Rossini, Gaetano
Donizetti, Henri Duparc und Charles
Gounod
Klavier: Vincenzo Scalera
Dauer: 88 Minuten
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Juan Diego Flórez bei der Zugabe mit Gitarre.
11
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BEGINN 20.00 UHR
SONNTAG, 30. JULI
DIE JEDERMANN-NACHT
DIE JEDERMANN-NACHT
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von
Hugo von H
­ ofmanns­thal (Salzburger Festspiele 2004,
Domplatz – in deutscher Sprache). Eine Produktion des ORF
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes von
Hugo von ­Hofmanns­thal (Salzburger Festspiele 2013, Domplatz –
in deutscher Sprache). Eine Koproduktion von ORF und UNITEL
JEDERMANN 2004
Cornelius Obonya
und Brigitte Hobmeier auf dem
Domplatz.
H
ofmannsthals „Spiel vom Sterben
des reichen Mannes“ vor der
prachtvollen Kulisse des Salzburger
Doms war und ist die alljährliche
­Publikums-Attraktion der Salzburger
Festspiele, in der Weltstars von Curd
Jürgens bis Maximilian Schell sich ein
Stelldichein gegeben haben. Chris­
tian Stückls Erfolgsinszenierung des
Jedermann bestreitet den ersten Teil
dieser Jedermann-Nacht mit Peter
­Simonischek als todgeweihter Prasser, der vor Gottes Thron g
­ eholt wird,
um Rechenschaft über sein ruchloses
Leben abzulegen.
Christian Stückls gepriesene Neudeutung des Jedermann brach mit
einigen Gepflogenheiten der langjährigen Salzburger Aufführungstradition und arbeitet den christlichen
Grundgedanken des Mysterienspiels
präg­nant heraus: Was ist der Mensch
im Angesicht des Todes? Gott der
Herr erscheint hier selbst – als armer
∫
BESETZUNG
Regie: Christian Stückl | Dauer: 100
Minuten | Mit: Peter Simonischek (Jedermann), Veronica Ferres (Buhlschaft),
Jens Harzer (Tod), Tobias Moretti
(Guter Gesell/Teufel), Rudolf Wessely
(Gott), Elisabeth Rath (Gute Werke)
12
BEGINN 22.00 UHR
JEDERMANN 2013
Peter Simonischek als Jedermann im
Würgegriff von Jens Harzer als Tod.
Nachbar, ein Penner mit Plastiktüten, der Geringste unserer Brüder.
Den Tod holt Stückl aus der Sphäre
einer fernen Allegorie und lässt ihn
als realen, ja vitalen Widersacher
­Jedermanns auftreten. Als Buhlschaft
ist Filmstar Veronica Ferres zu erleben, und Tobias Moretti als spektakulärer Teufel tritt auch als Guter
­Gesell auf: Freund und Verführer in
einer Person.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
– eine sexy Wildkatze für den reichen
Prasser. Die weitere Besetzung
s war das heiß diskutierte Ereignis trumpft mit einer Reihe von Filmstars
der Salzburger Festspiele 2013:
auf wie Peter Lohmeyer als Tod,
die vom britisch-amerikanischen
Simon Schwarz als Teufel, Jürgen
Regieduo Julian Crouch und Brian
Tarrach als Mammon und Johannes
Mertes verantwortete NeuinszenieSilberschneider als Armer Nachbar.
rung von Hofmannsthals Jedermann. Gott ist diesmal eine Frau namens
Sie beginnt faszinierend als Einzug
Florentina Rucker.
einer Gauklertruppe mit Live-Musik
∫
BESETZUNG
und allerhand Gruselmasken, die
Regie: Julian Crouch / Brian Mertes |
dann das ,Spiel vom Sterben des
Dauer: 124 Minuten | Mit: Corneli­us
reichen Mannes‘ zeigt mit Cornelius
Obonya (Jedermann), Brigitte Hobmeier
Obonya als neuen Jedermann und
(Buhlschaft), Florentina Rucker (Gott),
Brigitte Hobmeier als betörende
Peter Lohmeyer (Tod), Simon Schwarz
Buhlschaft. Sie rauscht mit einem ver(Teufel), Sarah Viktoria Frick (Gute Werke)
goldeten Fahrrad auf den Domplatz
E
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
13
MONTAG, 31. JULI
BEGINN 20.00 UHR
BEGINN 20.00 UHR
DIE SOLDATEN
DIE SACHE MAKROPULOS
Oper in vier Akten von Bernd Alois Zimmermann
(Salzburger Festspiele 2012, Felsenreitschule – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL und ZDF/3sat
Oper in drei Akten von Leoš Janáček (Salzburger Festspiele 2011,
Großes Festspielhaus – in tschechischer Sprache).
Eine Produktion von UNITEL
E
ine große, bestandene Herausforderung für alle Beteiligten bedeutete 2012 Alvis Hermanis’ Inszenierung von Bernd Alois Zimmermanns
Soldaten unter der musikalischen
Leitung von Ingo Metzmacher.
Dieses zu Recht als „JahrhundertOper“ bezeichnete Werk feierte
nach mehreren Verschiebungen
schließlich 1965 bei der Uraufführung
in Köln einen rauschenden Erfolg.
Die Zuschauer und Kritiker erkannten
das Neue, Zukunftsweisende dieser
Die Soldaten: Alvis Hermanis’ Inszenierung von Bernd Alois Zimmermanns
Jahrhundert-Oper.
W
Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie:
Alvis Hermanis | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 122 Minuten
| Mit: Alfred Muff (Wesener), Laura
Aikin (Marie, seine Tochter), Tomasz
Konieczny (­Stolzius), Reinhard Mayr
(Obrist), Daniel Brenna (Desportes),
Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Pirzel)
enn Justitia nach Anhörung aller
Angeklagten, Zeugen und Anwälte ihre Waagschalen ins Ungleichgewicht versetzt, so geschieht dies
niemals nach den Gesetzmäßigkeiten
der moralischen Gravitationslehre. Die
Sache ist deutlich komplizierter. Und
so verwundert es auch nicht, wenn
die Göttin von Zeit zu Zeit hinter
ihrer schwarzen Binde mit den Augen
rollt, angesichts der überraschenden
Bewegungen, die die Waage in ihrer
Hand auszuführen gezwungen ist.
In regungsloses Staunen hingegen
verfällt sie, wenn während eines
Erbschaftsprozesses auf einmal eine
berühmte Opernsängerin auftaucht,
die sich unter falschem Namen in die
Verhandlung einschleicht und durch
Hinweise auf ein rätselhaftes Dokument das Geschehen eskalieren lässt.
Der Auftritt der unerwarteten Zeugin
verwandelt das Nachlassverfahren
ohne Umschweife in eine im wahrsten
Sinne des Wortes lebensbedrohliche
Situation. Welche Person wird den
Gerichtssaal durch welche Tür verlassen? Die Optionen lauten: Haupteingang, Gefängnistür, Notausgang und
Himmelspforte. Und nicht Christoph
Marthaler und Anna Viebrock, die
den spektakulären Fall im Salzburger
Justizpalast neu aufrollen, verlesen
die Urteile über Leben und Tod der
Anwesenden (Malte Ubenauf).
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Oper, die die meisten der modernen
musik­theatralischen Mittel vorwegnimmt. „Die Geschichte spielt im
französischen Flandern. In Lille und
Armentiers. Zeit: gestern, heute und
morgen. So steht es in der Partitur.
Unweigerlich stolpert man darüber.
Gestern, heute und morgen. Also
an jedem beliebigen Tag. Sich ewig
wiederholend. Unabhängig vom
geschichtlichen Umfeld. Wie kann
das sein? Bernd Alois Zimmermann
glaubte an eine Kugelgestalt der
Zeit. Dass alles, was je geschah und
noch geschehen wird, gleichzeitig
nebeneinander besteht. Jetzt und für
immer. Allein unserer Wahrnehmung
kommt es so vor, als würden sich die
Dinge nacheinander ereignen“, erzählt der Dirigent Ingo Metzmacher
in seinem Buch Vorhang auf! über
das Meisterwerk von Zimmermann,
das er in Salzburg 2012 erstmals
­dirigiert hat.
∫
14
DIENSTAG, 1. AUGUST
BESETZUNG
Angela ­Denoke
singt in
Marthalers
Inszenierung
der Sache
­Makropulos
von Leoš
Janáček.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Esa-Pekka Salonen | ­Regie:
Christoph Marthaler | Orchester:
Wiener Philharmoniker | Dauer:
110 Minuten | Mit: Angela Denoke
(Emilia Marty), Raymond Very (Albert
Gregor), Peter Hoare (Vítek), Jurgita
­Adamonytė (Krista, seine Tochter)
15
MITTWOCH, 2. AUGUST
D
DONNERSTAG, 3. AUGUST
BEGINN 18.00 UHR
ARIADNE AUF NAXOS
ORCHESTERKONZERT
Oper in einem Aufzug von Richard Strauss (Salzburger Festspiele
2012, Haus für Mozart – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL und ORF/3sat
Salzburger Festspiele 2016, Haus für Mozart.
Eine Produktion von UNITEL in
Koproduktion mit ZDF/3sat
ie Oper war das dritte Gemeinschaftswerk von Richard Strauss
und Hugo von Hofmannsthal und
ursprünglich als „Divertissement mit
kleinem Kammerorchester“ geplant,
wuchs sich aber zu einem Großprojekt aus, das Oper, Schauspiel und
Ballett kombinierte – und bei der
Uraufführung 1912 durchfiel. Die
Salzburger Festspiele verpflichteten
sich „dem immer noch wunderbaren Traum ihrer Schöpfer: die
unterschiedlichsten Formen des
Theaters, Ballett, Schauspiel, Musik
und Gesang, zusammenzuführen“.
Sven-Eric Bechtolf führte bei dieser unkonventionellen Produktion
Regie und hat Molières Schauspiel
Der Bürger als Edelmann, das der
Oper damals vorausging, nicht nur
adaptiert, sondern auch die nachkomponierten Ballettmusiken wieder
eingefügt. „Hundert Jahre“, sagte
Sven-Eric Bechtolf, „sind vergangen,
seit Hofmannsthal begann, mit dem
rabiat praktischen und dramaturgisch hochbegabten Strauss an dem
Stoff zu arbeiten, hundert Jahre seit
der desaströsen Uraufführung der
Ariadne auf Naxos. Wir nehmen
dieses ,Jubiläum‘ zum Anlass, uns
noch einmal mit der Urfassung zu
beschäftigen. Wo anders wäre dies
sinnvoller als in Salzburg.“
16
BEGINN 20.00 UHR
BESETZUNG
Dirigent: Daniel Harding | Regie: SvenEric Bechtolf | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 190 Minuten | Mit:
Emily Magee (Primadonna/Ariad­ne),
Elena Mo˛suc (Zerbinetta), Jonas Kaufmann (Tenor/Bacchus), Peter Matić
(Haushofmeister), Cornelius Obonya (M.
Jourdain), Thomas Frank (Komponist)
∫
Yuja Wang
am Klavier.
∫
Jonas Kaufmann als Tenor und Bacchus.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
PROGRAMM
Maurice Ravel
Ma Mère l’oye, Suite für Orchester
George Gershwin
Rhapsody in Blue
Maurice Ravel
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
Zoltán Kodály
Galántai táncok (Tänze aus Galánta)
Dauer: 83 Minuten
Dirigent: Lionel Bringuier
Klavier: Yuja Wang
Orchester: Camerata Salzburg
FREITAG, 4. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
SAMSTAG, 5. AUGUST
DIE ZAUBERFLÖTE
LA CLEMENZA DI TITO
Deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2006, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine ­Produktion von UNITEL und BFMI in Koproduktion mit ORF
Genia Kühmeier als
Pamina mit
Christian
Gerhaher als
Papageno
in Pierre Audis
Version der
Zauberflöte.
N
ls sich am 4. August 2006 der
Vorhang für Pierre Audis Neuinszenierung der Zauberflöte hob,
bedeutete dies ein weiteres Jubiläum
mitten im Mozartjahr: Es wurde damit
die 200. Aufführung dieses Klassikers
im Rahmen der Salzburger Festspiele
gefeiert.
Die Erfolgsgeschichte der Zauberflöte begann schon mit der Wiener
Uraufführung 1791 in Schikaneders
Freihaustheater, die Mozart selbst
dirigierte. Im Großen Festspielhaus
dirigierte Maestro Riccardo Muti
das Märchen­spiel vom Triumph der
Vernunft und des Humanismus. Paul
Groves singt den edlen Prinz Tamino, Genia Kühmeier ist als Pamina
zu erleben. Die Königin der Nacht
verkörpert D
­ iana Damrau, und ihren
Gegenspieler, den vermeintlich bösen
Sarastro, der sich als Hüter der wahren Menschlichkeit entpuppt, singt
der großartige René Pape.
BESETZUNG
Dirigent: Riccardo Muti | Regie: Pierre
Audi | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 180 Minuten | Mit: Paul
Groves (Tamino), Genia Kühmeier
(Pamina), René Pape (Sarastro),
­Christian Gerhaher (Papageno),
Irena Bespalovaite (Papagena),
Diana D
­ amrau (Königin der Nacht)
18
Opera seria in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburger
Festspiele 2017, Felsenreitschule – in italienischer Sprache).
Eine Produktion von ORF, 3sat und UNITEL
A
∫
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
BEGINN 20.00 UHR
ach seinen umjubelten Inszenierungen wie zuletzt L’amour de
loin (2000) kehrt der Mozart-Spezialist Peter Sellars als Regisseur zu den
Salzburger Festspielen zurück und
widmet sich Mozarts Versöhnungsoper La clemenza di Tito. Mozart
wurde 1789 beauftragt, die Oper
anlässlich der Krönung Leopolds II.
zu schreiben. Sie ist als einmaliges
Vermächtnis zu sehen, denn sie will
uns, so Peter Sellars, „als großes
Werk über Wahrheit und Versöhnung“ eine Vision des friedvollen Zusammenlebens geben. Das Leading
Team schreibt die Geschichte über
die Güte und Milde des römischen
Herrschers Titus für ihre Salzburger
Produktion fort. „Wie können wir
in einer Zeit des Konflikts zusammenleben?“, fragt der Regisseur.
„Wie ist es möglich, in einer Zeit, die
voller Zorn ist, eine heilende Geste
anzubieten?“
∫
BESETZUNG
Dirigent: Teodor Currentzis |
Regie: Peter Sellars | Orchester:
musicAeterna | Dauer: 160 Minuten
| Mit: Russell Thomas (Tito), Golda
Schultz (Vitellia), Christina Gansch
(Servilia), Marianne Crebassa (Sesto),
Jeanine De Bique (Annio), Willard
White (Publio)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Christina Gansch wird als Servilia zu erleben sein.
19
SONNTAG, 6. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
IDOMENEO
Dramma per musica in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2006, Haus für Mozart – in italienischer Sprache).
Eine Produktion von UNITEL und BFMI
G
leich zwei Frauenherzen sind
für Idamante, den Sohn des
Kreterkönigs Idomeneo, in Liebe
entbrannt: Elettra, die an den
kretischen Hof geflüchtete Tochter des Agamemnon, und die als
Kriegsgefangene dort festgehaltene
trojanische Prinzessin Ilia. Der Prinz
lebt in großer Sorge um den Vater,
da die Griechenflotte auf der Rückfahrt von Troja durch einen Sturm
fast vollständig zerstört wurde. Auf
der Suche nach Schiffbrüchigen
am Strand stößt Idamante auf den
geliebten Vater. Doch statt Wiedersehensfreude zu zeigen, ergreift
der König die Flucht. Der Grund:
Idomeneo hatte in höchster Seenot
für seine Rettung dem Meeresgott
­ oseidon versprochen, den ersten
P
Sterblichen, dem er an der Meeresküste begegnen würde, zu opfern.
Alle Versuche, das entsetzliche Gelübde nicht erfüllen zu müssen, scheitern zunächst. Aber schließlich wird
doch noch alles gut.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Sir Roger Norrington | ­
Regie: Ursel & Karl-Ernst Herrmann | ­
Orchester: Camerata Salzburg |
Dauer: 165 Minuten | Mit: Ramón Vargas (Idomeneo), Magdalena Kožená
(Idamante), Ekaterina Siurina (Ilia),
Anja Harteros (Elettra), Jeffrey Francis
­(Arbace), Andreas Schlager (Neptun)
Ekaterina Siurina als Ilia (l.) und Magdalena
Kožená als Idamante in Mozarts Idomeneo.
20
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Magdalena
Kožená als
Idamante
in Mozarts
­Idomeneo.
MONTAG, 7. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
MITRIDATE, RE DI PONTO
Opera seria in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2006, Residenzhof – in italienischer Sprache).
Eine ­Koproduktion von UNITEL, BFMI und 3sat
Richard Croft in
der Titelrolle und
Netta Or als Aspasia
in Günter Krämers
­famoser Inszenierung
im Residenzhof.
ZUM INHALT
M
ozart war 14 Jahre alt, als er
den Auftrag erhielt, zur Eröffnung der Theatersaison 1770/71 den
Mitridate für das Mailänder Teatro
Regio Ducale zu schreiben, und man
kann nur staunen, wie es dem JungGenie gelang, sich Form und Gehalt
der traditionsreichen Opera seria
anzueignen, denn dieses Werk ist
viel mehr als eine perfekte Imitation
großer Vorbilder. Obwohl Mozart
den strengen Rahmen der Gattung
wahrte, durchweht die Partitur ein
Hauch von Sturm und Drang. Mozart begnügte sich nicht damit, die
höfische Konvention der Verherrlichung der Mächtigen zu bedienen.
Seine Figuren haben Blut und Leben
22
in dieser Geschichte des Konflikts
der beiden Königssöhne Farnace
und Sifare mit ihrem Vater Mitridate,
dem Herrscher von Ponto. Beide
Söhne lieben Aspasia, die Verlobte
Mitridates und designierte Königin,
was ihnen schließlich Gefängnis und
die Verurteilung zum Tod durch den
eigenen Vater einbringt. Doch es
kommt ganz anders ...
∫
BESETZUNG
Dirigent: Marc Minkowski | Regie:
Günter Krämer | Orchester: Les Musiciens du Louvre • Grenoble | Dauer: 151
Minuten | Mit: Richard Croft (Mitridate),
Netta Or (Aspasia), Miah Persson
(Sifare), Bejun Mehta (Farnace), Ingela
Bohlin (Ismene), Pascal Bertin (Arbate)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Mitridate,
re di Ponto:
Bejun Mehta
als Farna­ce und
Netta Or als
Aspasia.
DIENSTAG, 8. AUGUST
BEGINN 18.00 UHR
MITTWOCH, 9. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
ORCHESTERKONZERT
DIE LIEBE DER DANAE
Salzburger Festspiele 2012, Großes Festspielhaus.
Eine Koproduktion von UNITEL, ORF und ZDF/3sat
Heitere Mythologie in drei Akten von Richard Strauss (Salzburger
Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von ORF, NHK und UNITEL
D
∫
PROGRAMM
Richard Strauss
Don Juan – Tondichtung nach
N. Lenau für großes Orchester op. 20
Richard Wagner
Wesendonck-Lieder
Johannes Brahms
Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Dauer: 95 Minuten
Dirigent: Mariss Jansons
Sopran: Nina Stemme
Orchester: Wiener Philharmoniker
ie Idee zur Liebe der Danae
stammt von Hugo von Hofmannsthal, der 1920 einen Entwurf
mit dem Titel Danae oder die
Vernunftheirat zu Papier brachte.
Strauss fing zunächst Feuer, verlor
dann aber das Interesse. 16 Jahre
später rief ihm sein Biograf Willi
Schuh den Stoff wieder in Erinnerung. Anstelle des inzwischen verstorbenen Hofmannsthal verfasste
Joseph Gregor das Libretto, das
zwei voneinander unabhängige
Stoffkreise verbindet: die Geschichte Jupiters, der in Form eines
Goldregens Danae, die Tochter des
von Gläubigern bedrängten Königs
Pollux, erobern möchte, und jene
von König Midas, dem sich alles,
was er berührt, in Gold verwandelt.
Diese Gabe ist in der Oper der
Lohn dafür, dass sich Jupiter die
Gestalt des armen Eseltreibers
­Midas „ausleihen“ darf, um Danae
zu umwerben. Doch deren Liebe
wendet sich dem echten Midas zu,
der sich ihr als Königsbote Chrysopher nähert. Am Höhepunkt des
zweiten Akts umarmt der liebestrunkene Midas Danae, die daraufhin zu Gold erstarrt. Jupiter gibt ihr
zwar ihre Gestalt zurück, doch vor
die Wahl gestellt, entscheidet sich
Danae für Midas und ein Leben in
Armut.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
BESETZUNG
Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
Alvis Hermanis | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 159 Minuten | Mit:
Krassimira Stoyanova (Danae), Tomasz
Konieczny (Jupiter), Norbert Ernst (Merkur), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke
(Pollux), Regine Hangler (Xanthe), Gerhard Siegel (Midas alias Chrysopher)
∫
Die Liebe
der Danae:
Krassimira
­Stoyanova in
der Titelrolle.
25
DONNERSTAG, 10. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DON
IL TROVATORE
GIOVANNI
Dramma giocoso inOper
zweiinAkten
von Wolfgang
Amadeus
vier Akten
von Giuseppe
VerdiMozart (Salzburger
Festspiele
2006,2014,
GroßesGroßes
Festspielhaus
– in italienischer
Sprache).
(Salzburger
­Festspiele
Festspielhaus
– in italienischer
Sprache).
EineKoproduktion
Produktion von
BFMI in Koproduktion
mit ORF
Eine
von UNITEL
UNITEL und
CLASSICA,
ORF und ZDF/ARTE
E
D
s war der bei der Kritik umstritie Inszenierung
Kušejs
tene
Höhepunkt Martin
der Salzburger
mit Baritonstar
Thomas
HampFestspiele
2014: Alvis
Hermanis’
son
als Don Giovanni
ausIl dem
Jahr
Inszenierung
von Verdis
trovatore,
2002,
anlässlich
des
Mozartdie imdie
Museum
spielt
– mit
Anna Nejahres
wiederaufgenommen
trebko2006
als Leonora,
Francesco Meli
und
heuer wieder
bei den
Siemens
als Manrico
und Plácido
Domingo
Fest>Spiel­
>Nächten
ausgestrahlt
als Graf Luna.
Die zwei
Männer, die
wird,
wurde sehr
nicht wissen,
dasskontroversiell
sie Brüder sind,
­a
ufgenommen.
und
sich erbitterte Kämpfe liefern,
sowohl auf dem Schlachtfeld wie
Kein
denn der Regisseur
auch Wunder,
auf dem Kampfplatz
der Liebe
und
der
damalige
Dirigent
Nikolaus
zu ein
und
derselben
Frau. Denn
Harnoncourt
– die
Wiederaufnahme
beide begehren
Leonora.
Der eine,
wurde
von glaubt
Shooting-Star
Daniel
Graf Luna,
sich aufgrund
Harding
geleitetStandes
– haben
Mozarts
seines adeligen
gegenüber
Dramma
giocoso fern
von einer heidem vermeintlichen
Zigeunerter
gelösten
Studie
über Männerspross
Manrico
selbstverständlich
lust,
Liebeswahn
und Leonora
gesellschaft­
legitimiert,
die Gräfin
zum
liche
Konvention
Traualtar
führen zuverortet.
können. Doch
Die
Geschichte
des Don
Leonora
und Manrico,
derGiovanni,
durch eine
einer
großen,
immervon
wieder
Reihe der
dunkler
Umstände
der
faszinierenden
Mythen der Mensch­
BESETZUNG
∫
heit,
wird hier,
so fasste
die Alvis
Dirigent:
Daniele
Gatti |es
Regie:
renommierte
Süddeutsche
Zeitung
Hermanis | Orchester:
Wiener
Philharzusammen,
als „düstere
Schau |inMit:
moniker | Dauer:
150 Minuten
eine
dieNetrebko
Frauen verschlingende
Anna
(Leonora), Marie-Nicole
und
peinigende
Männerseele“
präLemieux
(Azucena),
Francesco Meli
sentiert.
Es Plácido
herrschtDomingo
eine „brutale
(Manrico),
(Graf Luna)
­Atmosphäre in dieser Salzburger
Abrechnung mit Pop, Postmoderne
und deren Lieblingsthema der★★★
KO
Mode“, deren perfekte Erotik Ehier
REB
N T ECIAL
P
unmissverständlich als „Chiffre
Sdes
★
★★
Todes“ gezeigt wird.
BESETZUNG
Dirigent: Daniel Harding | Regie:
Martin Kušej | Orchester: Wr. Philharmoniker | Dauer: 180 Minuten |
Mit: Thomas Hampson (Giovanni),
Ildebrando D’Arcangelo (Leporello),
Christine Schäfer (Donna Anna), Melanie Diener (Elvira), Isabel Bayrakdarian
(Zerlina), Piotr Beczała (Don Ottavio)
∫
Thomas Hampson: Der Starbariton als
Mozarts Frauenheld Don Giovanni.
26
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
DAS RESTAURANT
AM KAPITELPLATZ
Der ideale Ort um die Siemens Festspielnächte auch kulinarisch,
mit direktem Blick auf die Leinwand, zu genießen.
Von 27. Juli – 30. August 2017
täglich eine Stunde vor Übertragungsbeginn für Sie geöffnet.
Wir bitten um Tischreservierung, täglich von 08:00 - 13:00 Uhr.
Reservierung unter: T. +43 (0) 664 820 24 77 od. +43 (0) 662 88 49 36
E-Mail: [email protected] n www.imlauer.com
FREITAG, 11. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
SAMSTAG, 12. AUGUST
BEGINN 18.00 UHR
DON
IL TROVATORE
GIOVANNI
ORCHESTERKONZERT
Dramma giocoso in zwei
WolfgangAmadeus
Mozart (Salzburger FestOperAkten
in viervon
Akten
von Giuseppe Verdi
spiele
2002, ­FGroßes
– inFestspielhaus
italienischer –Sprache).
Eine Produktion
(Salzburger
estspieleFestspielhaus
2014, Großes
in italienischer
Sprache).
vonEine
UNITEL
CLASSICA
und BFMIORF
in Koproduktion
mit ORF
Koproduktion
von UNITEL,
und ZDF/ARTE
Salzburger Festspiele 2011, Großes Festspielhaus. Eine Produktion von
­UNITEL in Koproduktion mit ZDF/ARTE und ORF
D
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sie
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Inszenierung
der bei derMartin
Kritik umstritKušejs
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HöhepunktThomas
der Salzburger
Hampson
Festspiele
als Don2014:
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Alvis aus
Hermanis’
dem Jahr
2002,
Inszenierung
die anlässlich
von Verdis
des MozartIl trovatore,
jahres
die im 2006
Museum
wiederaufgenommen
spielt – mit Anna Neund
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heuer
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Francesco
den Siemens
Meli
Fest>Spiel­
als Manrico>Nächten
und Plácido
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wird,
als Graf
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Luna.
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zwei Männer, die
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nicht
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wissen, dass sie Brüder sind,
und sich erbitterte Kämpfe liefern,
sowohl
auf dem Schlachtfeld wie
★
★★ KO
EB L auf dem Kampfplatz der Liebe
Rauch
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NET Ezu
C
ein und derselben Frau. Denn
SP
★★
★
beide
begehren Leonora. Der eine,
Graf Luna, glaubt sich aufgrund
seines adeligen Standes gegenüber
dem vermeintlichen Zigeunerspross Manrico selbstverständlich
legitimiert, die Gräfin Leonora zum
Anna Netrebko als
Leonora und Plácido
­Domingo als Graf Luna
in Liebeswirren.
Kein
Wunder,
denn
der Regisseur
Traualtar
führen
zu können.
Doch
und
der damalige
Dirigent
Nikolaus
Leonora
und Manrico,
der durch
eine
Harnoncourt
die Wiederaufnahme
Reihe dunkler–Umstände
von der
wurde
von Azucena
Shooting-Star
Daniel
Zigeunerin
als Sohn
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geleitet
haben
Mozarts
zogen worden
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schon
längst
Dramma
giocoso
von
ein geheimes
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gelösten
übernimmt
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Liebe. Studie
Doch dann
das
lust,
Liebeswahn
undund
gesellschaft­
Schicksal
seinen Lauf
im Schloss
liche
verortet.
LunasKonvention
bleibt zum Schluss
kein Stein
Die
Geschichte
des Don Giovanni,
auf dem
anderen.
einer der großen, immer wieder
faszinierenden
Mythen der Mensch­
∫
BESETZUNG
heit, wird hier, so fasste es die
Dirigent: Daniele Gatti | Regie: Alvis
renommierte Süddeutsche Zeitung
Hermanis | Orchester: Wiener Philharzusammen, als „düstere Schau in
moniker | Dauer: 150 Minuten | Mit:
eine die Frauen verschlingende
Anna Netrebko (Leonora), Marie-Nicole
und peinigende Männerseele“ präLemieux (Azucena), Francesco Meli
sentiert. Es herrscht eine „brutale
(Manrico), Plácido Domingo (Graf Luna)
­Atmosphäre in dieser Salzburger
Abrechnung mit Pop, Postmoderne
und deren Lieblingsthema der★★★
KO
Mode“, deren perfekte Erotik Ehier
REB
N T ECIAL
P
unmissverständlich als „Chiffre
Sdes
★
★★
Todes“ gezeigt wird.
∫
PROGRAMM
Joseph Haydn
Symphonie D-Dur Hob. I:104 –
7. Londoner Symphonie
Gioachino Rossini
Stabat mater für vier Soli, Chor und
Orchester
Mit: Anna Netrebko (Sopran, Bild)
Marianna Pizzolato (Mezzosopran)
Matthew Polenzani (Tenor)
Ildebrando D’Arcangelo (Bass)
Coro dell’Accademia Nazionale di
Santa Cecilia
Dauer: 95 Minuten
Dirigent: Antonio Pappano
Orchester: Orchestra dell’Accademia
Nazionale di Santa Cecilia
★
★★ KO
REB
NET ECIAL
SP
★
★★
BESETZUNG
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt |
Regie: Martin Kušej | Orchester: Wr.
Philharmoniker | Dauer: 180 Minuten
| Mit: Thomas Hampson (Giovanni),
Ildebrando D’Arcangelo (Leporello),
Anna Netrebko (Donna Anna), Melanie
Diener (Elvira), Magdalena Kožená
(Zerlina), Michael Schade (Don Ottavio)
∫
Thomas Hampson: Der Starbariton als
Frauenheld mit Anna Netrebko als Anna.
28
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 16
29
SONNTAG, 13. AUGUST
★
★★ KO
REBAL
T
E
N ECI
SP
★
★★
Anna Netrebko
als S
­ usanna und
Christine Schäfer
als Cherubino in
Mozarts Le nozze
di ­Figaro.
BEGINN 20.00 UHR
LE NOZZE DI FIGARO
Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (Salzburger Festspiele 2006, Haus für Mozart – in italienischer Sprache). Eine Produktion von
­UNITEL und BFMI in Koproduktion mit ORF und BR
E
s war das OpernEvent, das alle
anderen bei den Salzburger Festspielen
2006 überstrahlte:
Claus Guths Inszenierung von Mozarts
Le nozze di Figaro.
Sie präsentiert eine
Besetzung der Superlative: Nikolaus
Harnoncourt steht
am Pult, Anna
­Netrebko singt die
Dorothea Röschmann als Gräfin und Bo Skovhus als Graf,
Susanna, Ildebrando
der seine Frau stark im Verdacht hat, ihm untreu zu sein.
D’Arcangelo den Figaro, Christine Schäfer ist als Cherubino zu erleben,
Mädchen, auch auf Susanna, das
und als Grafenpaar treten Bo Skov- Kammermädchen der Gräfin,
hus und Dorothea Röschmann an.
deren Hochzeit mit dem Kammerdiener Figaro bevorsteht. Um zu
Zum Inhalt: Die Liebe des Grafen
seinem Ziel zu kommen, hat er
Almaviva zur Gräfin ist nach der
dem jungen Paar als Schlafzimmer
Heirat schnell abgekühlt. Dafür
einen Raum im Herrschaftstrakt
macht er umso eifriger Jagd auf
des Schlosses zugeteilt, damit er
­jederzeit in die Arme Susannas
∫
BESETZUNG
schlüpfen kann.
Dirigent: Nikolaus Harnoncourt | ReDas ist der Ausgangspunkt eines
gie: Claus Guth | Orchester: Wiener
­famosen Karussells von Intrigen
Philharmoniker | Dauer: 200 Minuten
des schlauen Dieners Figaro, der
| Mit: Bo Skovhus (Il Conte Almaviva),
die u
­ nglückliche Gräfin Rosina in
Dorothea Röschmann (La Contessa
seine Pläne miteinbezieht, um die
Almaviva), Anna Netrebko (Susanna),
ruch­losen Gelüste des treulosen
Ildebrando D’Arcangelo (Figaro),
Grafen nach jungen Mädchen ein
Christine Schäfer (Cherubino)
für alle Mal zu heilen.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
31
MONTAG, 14. AUGUST
BEGINN 18.00 UHR
LA TRAVIATA
Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi
(Salzburger ­Festspiele 2005, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von ORF, NHK, BR und UNITEL
E
s war das Opernereignis des
Jahres 2005 bei den Salzburger
Festspielen: Willy Deckers Version
von Verdis La Traviata mit dem
Traumpaar Anna Netrebko und
­Rolando Villazón, die mit einem
Medien-Hype sondergleichen
­zelebriert wurde und nun auf dem
Kapitelplatz wieder genossen
­werden kann.
In Verdis Musik ist der Tod anwesend vom ersten Ton an. Dementsprechend sitzt in Willy Deckers famoser Inszenierung der Sensenmann
von Anfang an im schwarzen Rock
am Bühnenrand und schaut zu, wie
­Violetta mit Alfredo scheinbar dem
Glück ihres Lebens begegnet.
Es war ein Fest des Belcantos mit
der glamourösen Anna Netrebko
und ihrem berückend dunklen
­Timbre, mit Rolando Villazón und
seinem unerhört biegsamen, glanz­
vollen Organ und mit dem stimm­
gewaltigen Thomas Hampson als
­Moralprediger Germont, der mit
posaunenhaftem Dröhnen das
­Paradies der Liebenden mit einem
­Besuch grausam zerstört.
BESETZUNG
Dirigent: Carlo Rizzi | Regie: Willy
Decker | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 200 Minuten | Mit: Anna
Netrebko (Violetta), Rolando Villazón
(Alfredo), Thomas Hampson (Giorgio
Germont), Helene Schneiderman (Flora)
∫
Anna
Netrebko
als begehrte
Lebedame
Violetta zu
Beginn, als
das Leben
noch ein
rauschendes
Fest ist.
32
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
★
★★ KO
REB
NET ECIAL
SP
★
★★
Anna Netrebko
als Violetta und
Rolando Villazón als Alfredo
im Sturm der
­Gefühle, der
vom Zauber der
­frischen Liebe
entfacht wird.
DIENSTAG, 15. AUGUST
E
DIENSTAG, 15. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
SIEMENS ARTS TALK & AIDA
LA BOHÈME
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2017,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion von
ORF, ZDF/Arte, NHK und UNITEL
Oper in vier Akten von Giacomo Puccini (Salzburger Festspiele 2012,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache).
Eine ­Koproduktion von UNITEL, NHK, ORF und ZDF
s beginnt um 16.30 Uhr mit einem
Siemens Arts Program Talk mit
Künstlern der Salzburger Festspiele.
Um 17.00 Uhr startet dann der Film
der Neuinszenierung von Verdis Aida.
Nach dem Krieg ist vor dem Krieg.
Denn ein Krieg folgt auf den anderen: Kriege zwischen Nachbarstaaten,
Machteliten oder Potentaten. Das erfordert natürlich Einsatz und Loyalität
von den Untertanen. Für individuelle
Lebensentwürfe, eigene Moral oder
gar Gefühle ist da kein Platz. Stattdessen wird der Mensch zwischen
den unterschiedlichen Machtinteressen der Herrschenden zerrieben.
Das ist die Geschichte, die in Verdis
Oper Aida, erzählt wird. Dass Aida
ihre erfolgreiche Uraufführung 1871
am damals neuen Opernhaus in Kairo
erlebt hat, ist hinlänglich bekannt.
Die zäh sich haltende Behauptung,
sie sei zur Eröffnung des Suezkanals
komponiert worden, ist jedoch falsch.
Tatsächlich hat sich Verdi während
der Vorbereitung über ägyptische
Geografie, religiöse Traditionen und
antike Musikinstrumente erkundigt.
Wer Verdis Musik aufmerksam hört,
weiß aber, dass es dem Komponisten
nicht um musikalisierte Historie ging,
sondern, wie meistens, um Kritik an
einer menschenverachtenden Gesellschaft, diesmal eben im ägyptischen
Gewande.“
34
BEGINN 16.30 UHR
BESETZUNG
Dirigent: Riccardo Muti | Regie: Shirin
Neshat | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 150 Minuten | Mit: Anna
Netrebko (Aida), Ekaterina Semenchuk
(Amneris), Francesco Meli (Radamès),
Roberto Tagliavini (König), Dmitry
Belosselskiy (Ramfis), Luca Salsi (Amo­
nasro), Bror Magnus Tødenes (Bote)
∫
E
ine der weltweit meistgespiel­
ten Opern, Giacomo Puccinis
La Bohème, war 2012 zum ersten
Mal glanzvoll bei den Salzburger
Festspielen zu erleben. Den Glanz
versprochen und gehalten hat die
Starbesetzung mit Anna Netrebko als
Mimì und Piotr Beczała als Rodolfo
unter Dirigent Daniele Gatti. Die Kritik
konstatierte „ariose Höhepunkte“
★
★★ KO
REBAL
T
E
N ECI
SP
★
★★
und „Strahletöne“. Eine Handlung
der Oper im strengen Sinne existiert
kaum. Wie im Film huschen Szenen, Bilder und Impressionen am
Zuschauer vorbei. Schlaglichtartige
Momentaufnahmen zeigen den
Freundschaftsbund von vier jungen
Individualisten in der Großstadt Paris: den schreibenden Rodolfo, den
philosophierenden Colline, den malenden Marcello und den der Musik
zugewandten Schaunard. In diese
Künstleridylle führt Rodolfo die fragile
Mimì. Für den italienischen Regisseur
Damiano Michieletto geht es in erster
Linie darum, eine zeitgemäße Form
für die Geschichte zu finden und das
Lebensgefühl junger Menschen von
heute einzufangen, die für ihre Leidenschaften einstehen, ihren Visionen
nachgehen und es wagen, nach neuen
Wegen in der Kunst zu suchen – mögen sie darin auch grandios scheitern.
∫
★
★★ KO
REB
NET ECIAL
SP
★
★★
Anna Netrebko singt Verdis Aida.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Anna Netrebko mit Massimo Cavalletti.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
BESETZUNG
Dirigent: Daniele Gatti | ­ Regie: Damiano Michieletto | ­Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 124 Minuten
| Mit: Piotr Beczała (Rodolfo), Anna
Netrebko (Mimì), Massimo Cavalletti
(Marcello), Nino Machaidze (Musetta),
Alessio Arduini ­(Schaunard), Carlo
­Colombara (Colline)
35
DIENSTAG, 15. AUGUST
BEGINN 22.00 UHR
MITTWOCH, 16. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
ORCHESTERKONZERT
FIDELIO
Salzburger Festspiele 2013, Großes Festspielhaus.
Eine Koproduktion von UNITEL und ORF
Oper in zwei Aufzügen von Ludwig van Beethoven
(Salzburger Festspiele 2015, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von ORF, 3sat und UNITEL
Jonas Kaufmann
als Florestan in
Claus Guths
Inszenierung.
I
∫
PROGRAMM
★
★★
O
K
Benjamin Britten
REB
NET ECIAL
War Requiem op. 66
SP
★
★★
Dauer: 90 Minuten
Dirigent: Antonio Pappano
Sopran: Anna Netrebko (Bild)
Tenor: Ian Bostridge
Bariton: Thomas Hampson
Chor: Salzburger Festspiele und Thea­
ter Kinderchor, Coro dell’Accademia
Nazionale di Santa Cecilia
Orchester: Orchestra dell’Accademia
Nazionale di Santa Cecilia
n den Jahren 1803 und 1804
bewohnte Beethoven eine
Dienstwohnung im Theater an der
Wien, sollte er doch im Auftrag der
Direktion Vestas Feuer, eine Oper
nach einem Libretto von Emanuel
Schikaneder komponieren, an der er
aber bald das Interesse verlor und
sich stattdessen dem Fidelio-Stoff
widmete, von dessen Handlung er
als Mensch ebenso betroffen wie als
Komponist begeistert war, enthielt
er doch das „Sittliche, Erhebende“,
das er sich von einem Opernstoff erwartete. Von der kleinbürgerlichen
Welt des Kerkermeisters Rocco im
ersten Akt über den vom tyranKursbuch Siemens Festspielnächte | 17
BESETZUNG
Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
Claus Guth | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 192 Minuten | Mit:
Jonas Kaufmann (Florestan), Adrianne
Pieczonka (Leonore), Tomasz Konieczny
(Don Pizarro), Hans-Peter König (Rocco)
∫
nischen Gouverneur des Staatsgefängnisses beherrschten zweiten Akt
steigert sich der dritte Akt zur Feier
der ehelichen Liebe als Sieg gegen
Willkürherrschaft – ein einzigartiges
Plädoyer für Menschlichkeit und
Gerechtigkeit im Gewand einer
­Rettungs- und Befreiungsoper.
37
DONNERSTAG, 17. AUGUST
FREITAG, 18. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
FALSTAFF
OTELLO
Lyrische Komödie in drei Akten von Giuseppe Verdi
(Salzburger Festspiele 2013, Haus für Mozart – in italienischer Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL und ORF/3sat
Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2008,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Produktion von
UNITEL in Koproduktion mit ZDF/3sat
D
ie Inszenierung des Regisseurs
Langridge wurde von der Kritik
mehr oder weniger verrissen: „Sie
wird weder der Meisterschaft der
Vorlage noch ihrer Modernität gerecht, dafür bedient sie Erwartungshaltungen und Klischees“, urteilte die
renommierte Neue Zürcher Zeitung
kühl. Dementsprechend bekam der
Regisseur nach der Premiere auch
einige Buhs ab. Bejubelt wurde an
diesem Abend vor allem Pultstar
Riccardo Muti, der, so die Kritik, mit
den Wiener Philharmonikern einen orchestralen „Sturm der Leidenschaften
sowie Klanggewalten von exzessiver
Dramatik“ entfesselt hat. Und gefeiert
wurde auch die junge Russin Marina
Poplavskaya als Desdemona, die für
Joachim Kaiser von der Süddeutschen
Zeitung zur „Königin des Abends“
avancierte mit „glockenreinem Gelingen, beglückend schönen Pianofarben und Pianissimo-Echoeffekten“.
Elisabeth Kulman und Ambrogio Maestri brillieren in Verdis Falstaff.
R
egisseur Damiano Michieletto hat
die Handlung von Verdis Falstaff
von Windsor in das von Verdi gestiftete Künstleraltersheim in Italien verlegt. Da lässt er einen ausrangierten
Sänger von seinem glorreichen Künstlerleben und einstigem Bühnenglanz
träumen. Ambrogio Maestri tut dies
laut Kritik virtuos: „Was kümmern ihn
die Menüdüfte aus dem Speisesaal
mit all den Rollstühlen und Gehwagerln. Die Wirklichkeit ist nur ein läs­
tiger Altersheimanzug, zu eng jedoch
für diesen grandiosen, nur leider pensionierten Künstler. So liegt der alte
Knabe auf dem Sofa und fliegt durch
das Reich seiner Träume. Fliegt in jene
38
BEGINN 20.00 UHR
Zeit, da ihm die Opernmassen gewogen waren, als er Falstaff war, der
gewitzte Hedonist und Pleitevirtuose.
Sein Magnetismus ließ die Damenwelt
knieweich werden, wie schön war das!
Also spielt der alte Knabe gleich die
ganze Verdi-Oper traumhaft durch.“
∫
∫
BESETZUNG
Dirigent: Zubin Mehta | Regie: Damiano Michieletto | Orches­ter: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 130 Minuten |
Mit: Ambrogio Maestri (Falstaff),
Fiorenza Cedolins (Mrs. Ford),
­Massimo Cavalletti (Mr. Ford),
Elisabeth ­Kulman (Mrs. Quickly)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Marina Poplavskaya
in der Gewalt von
­Aleksandrs Antonenko
als grundlos eifer­
süchtigem Otello.
BESETZUNG
Dirigent: Riccardo Muti | Regie: Stephen Langridge | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 130 Minuten
| Mit: Aleksandrs Antonenko (Otello),
Marina Poplavskaya (Desdemona),
Carlos Álvarez (Jago), S
­ tephen Cos­
tello (Cassio), Antonello Ceron (Roderigo), Mikhail Petrenko (Lodovico)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
39
SAMSTAG, 19. AUGUST
N
BEGINN 20.00 UHR
BEGINN 18.00 UHR
AIDA
ORCHESTERKONZERT
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele
2017, Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion von ORF, ZDF/Arte, NHK und UNITEL
Salzburger Festspiele 2017, Felsenreitschule.
Eine Koproduktion von ORF, ZDF/3sat, und UNITEL
ach dem Krieg ist vor dem
Krieg. Denn ein Krieg folgt auf
den anderen: Kriege zwischen Nachbarstaaten, zwischen Machteliten
oder Potentaten, gern unterstützt
von den jeweiligen geistlichen
Anführern. Das erfordert natürlich
Einsatz und Hingabe von den Untertanen sowie absolute Loyalität jedes
Einzelnen mit den Staatsinteressen.
Für individuelle Lebensentwürfe,
eigene Moral oder gar Gefühle
ist da kein Platz. Stattdessen wird
der Mensch zwischen den unterschiedlichen Machtinteressen der
Herrschenden zerrieben. Das ist die
Geschichte, die in Verdis Oper Aida,
erzählt wird. Dass Aida ihre erfolgreiche Uraufführung 1871 am damals
neuen Opernhaus in Kairo erlebt
hat, ist hinlänglich bekannt. Die zäh
sich haltende Behauptung, sie sei
zur Eröffnung des Suezkanals komponiert worden, ist jedoch falsch.
Tatsächlich hat sich Verdi während
der Vorbereitung über ägyptische
Geografie, religiöse Traditionen und
antike Musikinstrumente erkundigt.
Wer Verdis Musik aufmerksam hört,
weiß aber, dass es dem Komponisten nicht um musikalisierte Historie ging, sondern, wie meistens, um
Kritik an einer menschenverachtenden Gesellschaft, diesmal eben im
ägyptischen Gewande.“
40
SONNTAG, 20. AUGUST
∫
BESETZUNG
Dirigent: Riccardo Muti | Regie: Shirin
Neshat | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 150 Minuten | Mit: Anna
Netrebko (Aida), Ekaterina Semenchuk
(Amneris), Francesco Meli (Radamès),
Roberto Tagliavini (König), Dmitry
Belosselskiy (Ramfis), Luca Salsi (Amo­
nasro), Bror Magnus Tødenes (Bote)
∫
Anna Netrebko singt Verdis Aida.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
PROGRAMM
Wolfgang Amadeus Mozart
Reqiem d-Moll für Soli, Chor und
­Orchester KV 626
Dauer: 60 Minuten
Dirigent: Teodor Currentzis
Mit: Anna Prohaska (Sopran), Katharina Magiera (Alt), Mauro Peter
(Tenor), Tareq Nazmi (Bass)
Chor: musicAeterna Choir
Orchester: musicAeterna
MONTAG, 21. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
ROMÉO ET JULIETTE
Oper in fünf Akten von Charles Gounod (Salzburger Festspiele
2008, Felsenreitschule – in französischer Sprache).
Eine Koproduktion von ORF und UNITEL
D
ie Kritik war nach der Premiere
im August 2008 großteils schwer
begeistert: „Salzburg hat ein neues
Meisterstück“, stand da zu lesen,
„hinreißende Protagonisten, ein
toller Dirigent und eine kluge Regie.“
Bartlett Sher, der Regisseur, hat die
Riesenbühne der Felsenreitschule
Der Tod: Der unaufhaltsame
Untergang Roméos und Julias.
zu Showeffekten der lukullischen
Art genutzt und ein faszinierendes
Breitwand-Spektakel mit einem
gewaltigen Aufwand an historischen
Kostümen, schönen Arrangements
sowie perfekten Kampfszenen
inszeniert. Im Mittelpunkt stehen
natürlich in dieser schönsten aller
Liebesgeschichten die junge georgische Sopranistin Nino Machaidze
und Star-Tenor Rolando Villazón in
den Titelrollen. Villazón wurde als der
„ideale Romeo mit edlem, heißblütigem Schmelz“ bejubelt. Und Nino
Machaidze bekam bescheinigt, dass
sie mit einer „bewundernswerten
Leistung“ dem aufgeheizten Erwartungsdruck standgehalten habe.
Immerhin war sie für die schwangere
Anna Netrebko eingesprungen. Ja,
mehr noch, der Shootingstar konnte
nachher in der Zeitung lesen, dass sie
über „einen Sopran von perlendem
Glanz“ verfüge.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Yannick Nézet-Séguin |
Regie: Bartlett Sher | Orchester: Mozarteumorchester Sbg. | Dauer: 163
Minuten | Mit: Nino Machaidze (Juliette), Rolando Villazón (Roméo), Mikhail Petrenko (Frère Laurent), Russell
Braun (Mercutio), Juan Francisco Gatell
(Tybalt), Falk Struckmann (Capulet)
42
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Die Liebe: Nino Machaidze als
Juliette und Rolando Villazón als
Roméo, das Paar aller Paare.
DIENSTAG, 22. AUGUST
Ekaterina Siurina
als Zerlina und
Christopher
Maltman in der
Titelrolle von Claus
Guths umstrittener
Don GiovanniInszenierung.
BEGINN 20.00 UHR
DON GIOVANNI
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2008, Haus für Mozart – in italienischer
Sprache). Eine Produktion des ORF für UNITEL
D
er Regisseur Claus Guth überraschte in seinem Mozart-DaPonte-Zyklus, der sich durch mutige,
riskante Neudeutungen auszeichnete, das Publikum zunächst einmal
immer mit höchst ungewöhnlichen
Spiel­orten, wie in den ers­ten beiden
Teilen zu sehen war. Le nozze di
Figaro (2006) platzierte er in einem
Stiegen­haus, und Don Giovanni
spielt in einem unheimlichen Wald,
einem Dickicht des Begehrens und
der verbotenen Sehnsüchte, durch
das der Titelheld irrt, gefangen in
einem Kreislauf der Begierden, in
dem er schließlich verglüht. Es läuft
von Anfang an nicht gut für den
legendären Frauenhelden in dieser
Inszenierung, denn er streckt zwar
wie immer zu Beginn den Komtur
nieder, doch der zieht, bevor er
verröchelt, noch eine Pistole und
revanchiert sich mit einem Bauchschuss. Der Rest ist ein spektakulärer
Wettlauf mit dem Tod.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Bertrand de Billy | Regie:
Claus Guth | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 225 Minuten | Mit:
Christopher Maltman (Don Giovanni),
Erwin Schrott (Leporello), Annette
Dasch (Anna), Dorothea Röschmann
(Elvira), Ekaterina Siurina (Zerlina),
Matthew Polenzani (Don Ottavio)
Christopher Maltman als
Don Giovanni, gefangen im
Wald der Begierden.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
45
MITTWOCH, 23. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
DER ROSENKAVALIER
Komödie für Musik in drei Aufzügen von Richard Strauss
(Salzburger Festspiele 2014, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL, ORF, BR und NHK
H
arry Kupfer hat diese Neuinszenierung des Rosenkavaliers von
Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal besorgt. Die Uraufführung
ging 1911 über die Bühne, nur wenige Jahre bevor der Erste Weltkrieg
ausbrach. Doch ganz im Gegenteil
zum weitverbreiteten Klischee über
das Meisterwerk kann man diese
Gesellschaftskomödie weder als
rückwärtsgewandt noch als rückschrittlich abklassifizieren. Trotz des
nostalgischen Schauplatzes im Wien
des 18. Jahrhunderts geht es hier um
eine Reihe tagesaktueller Fragen,
etwa um die Rolle und Stellung der
Frau oder um den Zusammenbruch
der herrschenden Verhältnisse – den
moralischen wie den finanziellen. Ein
zentrales Thema bildet außerdem die
Vergänglichkeit, denn die ganze Oper
ist wie durchtränkt von dem Gefühl,
dass die Zeit abläuft – zumindest für
diese aristokratische Gesellschaft –,
was dann auch passiert ist.
∫
BESETZUNG
Sophie Koch und Günther Groissböck.
Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
Harry Kupfer | Orches­ter: Wiener Philharmoniker | Dauer: 215 Minuten | Mit:
Krassimira Stoyanova (Feldmarschallin),
Sophie Koch (Octavian), Mojca Erdmann
(Sophie), Günther Groissböck (Ochs)
46
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Sophie Koch als
Octavian und Mojca
Erdmann als Sophie
im Rosenkavalier.
DONNERSTAG, 24. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
FAUST
Opéra in fünf Akten von Charles Gounod
(Salzburger Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in französischer Sprache).
Eine Produktion von UNITEL in Koproduktion mit ORF/3sat
E
s war die Vertonung von Goethes Faust, die den Weltruhm
des 1818 in Paris geborenen Komponisten begründete. Interessiert
hat ihn daran besonders die Gretchentragödie, erklärt Reinhard von
der Thannen, der das Werk für die
Salzburger Festspiele 2016 inszeniert hat: „Marguerite ist eine junge
Frau, die an die Liebe glaubt und
die durch ihre Begegnung mit Faust
ermutigt wird, die sie umgebenden
Konventionen von gesellschaftlicher
Moral und religiösem Glauben zu
sprengen. Sie bleibt aber chancenlos
in einer Gesellschaft, in der an das
Verhalten von Männern und Frauen
unterschiedliche Maßstäbe angesetzt
werden.“ Auch wenn sie in Gounods
Oper als Männerphantasie erscheint,
„ist sie gleichzeitig eine starke
Frauenfigur, die eigenverantwortlich
handelt, wenngleich sie an der Unvereinbarkeit der an sie gestellten
Forderungen zugrunde geht“.
BESETZUNG
Dirigent: Alejo Pérez | Regie: Reinhard
von der Thannen | Orchester: Wiener
Philharmoniker | Dauer: 182 Minuten |
Mit: Piotr Beczała (Faust), Ildar Abdrazakov (Méphistophélès), Maria Agresta
(Marguerite), Alexey Markov (Valentin)
∫
Maria Agresta als Marguerite in Faust.
48
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Faust: Ildar
Abdrazakov
als Méphistophélès und
Piotr Beczała
als Titelheld.
FREITAG, 25. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
AIDA
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2017,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion
von ORF, ZDF/Arte, NHK und UNITEL
N
ach dem Krieg ist vor dem
Krieg. Denn ein Krieg folgt auf
den anderen: Kriege zwischen Nachbarstaaten, zwischen Machteliten
oder Potentaten, gern unterstützt
von den jeweiligen geistlichen
Anführern. Das erfordert natürlich
Einsatz und Hingabe von den Untertanen sowie absolute Loyalität jedes
Einzelnen mit den Staatsinteressen.
Für individuelle Lebensentwürfe,
eigene Moral oder gar Gefühle
ist da kein Platz. Stattdessen wird
der Mensch zwischen den unterschiedlichen Machtinteressen der
Herrschenden zerrieben. Das ist die
Geschichte, die in Verdis Oper Aida,
erzählt wird. Dass Aida ihre erfolgreiche Uraufführung 1871 am damals
neuen Opernhaus in Kairo erlebt
hat, ist hinlänglich bekannt. Die zäh
sich haltende Behauptung, sie sei
zur Eröffnung des Suezkanals komponiert worden, ist jedoch falsch.
Tatsächlich hat sich Verdi während
der Vorbereitung über ägyptische
Geografie, religiöse Traditionen und
antike Musikinstrumente erkundigt.
Wer Verdis Musik aufmerksam hört,
weiß aber, dass es dem Komponisten nicht um musikalisierte Historie ging, sondern, wie meistens, um
Kritik an einer menschenverachtenden Gesellschaft, diesmal eben im
ägyptischen Gewande.“
50
∫
BESETZUNG
Dirigent: Riccardo Muti | Regie: Shirin
Neshat | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 150 Minuten | Mit: Anna
Netrebko (Aida), Ekaterina Semenchuk
(Amneris), Francesco Meli (Radamès),
Roberto Tagliavini (König), Dmitry
Belosselskiy (Ramfis), Luca Salsi (Amo­
nasro), Bror Magnus Tødenes (Bote)
Anna Netrebko singt Verdis Aida.
Riccardo Muti dirigiert Verdis Aida.
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
SAMSTAG, 26. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
BEGINN 20.00 UHR
DON CARLO
LA CLEMENZA DI TITO
Oper in fünf Akten von Giuseppe Verdi (Salzburger Festspiele 2013,
Großes Festspielhaus – in italienischer Sprache). Eine Koproduktion von
UNITEL, NHK, ORF und ZDF/ARTE
Opera seria in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
(Salzburger Festspiele 2017, Felsenreitschule – in italienischer Sprache).
Eine Produktion von ORF, 3sat und UNITEL
E
s ist eine lange Oper, das ist wahr.
Aber sie muss so sein“, rechtfertigte Verdi 1871 die Ausmaße seines
Don Carlo. Trotzdem veranlassten
ihn die Zwänge des Theaterbetriebs
später, die Oper zu straffen. Für die
Salzburger Festspiele 2013 haben
Peter Stein und Antonio Pappano
wieder die Urfassung der Oper erarbeitet – allerdings in Italienisch und
ohne das Ballett. Hingegen sind auch
Anja Harteros und Jonas Kaufmann.
N
jene Passagen zu hören, die noch
vor der Uraufführung 1867 kurzfristig
gestrichen worden waren, etwa das
die Oper eröffnende Vorspiel mit dem
Chor der Holzfäller und ihrer Familien.
Die Beibehaltung des FontainebleauAktes macht die weitere Handlung
und die psychologische Entwicklung
von Elisabetta di Valois und Don Carlo
ungleich schlüssiger. Im Wald von
Fontainebleau, wo die französische
Königstochter auf den ihr versprochenen spanischen Infanten trifft, ist
den beiden der einzige Augenblick
des Glücks beschert. Mit dem Friedensschluss zwischen Spanien und
Frankreich ist er vorbei: Elisabetta soll
jetzt nicht Carlo, sondern den spanischen König Filippo heiraten. Aus
Staatsräson willigt sie ein – und Carlos
Braut wird unversehens zu seiner
Mutter: eine traumatische Erfahrung.
Von nun an haben wir es mit seelisch
versehrten Menschen zu tun.
∫
52
SONNTAG, 27. AUGUST
BESETZUNG
Dirigent: Antonio Pappano | Regie:
Peter Stein | Orchester: Wiener Phil­
harmoniker | Dauer: 240 Minuten |
Mit: Matti Salminen (Filippo II.), Jonas
Kaufmann (Don Carlo), Anja Harteros
(Elisabetta), Thomas Hampson (Rodrigo), Ekaterina Semenchuk (Eboli),
Eric Halfvarson (Il Grande Inquisitore)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
ach seinen umjubelten Inszenierungen wie zuletzt L’amour de
loin (2000) kehrt der Mozart-Spezialist Peter Sellars als Regisseur zu den
Salzburger Festspielen zurück und
widmet sich Mozarts Versöhnungsoper La clemenza di Tito. Mozart
wurde 1789 beauftragt, die Oper
anlässlich der Krönung Leopolds II.
zu schreiben. Sie ist als einmaliges
Vermächtnis zu sehen, denn sie will
uns, so Peter Sellars, „als großes
Werk über Wahrheit und Versöhnung“ eine Vision des friedvollen Zusammenlebens geben. Das Leading
Team schreibt die Geschichte über
die Güte und Milde des römischen
Herrschers Titus für ihre Salzburger
Produktion fort. „Wie können wir
in einer Zeit des Konflikts zusammenleben?“, fragt der Regisseur.
„Wie ist es möglich, in einer Zeit, die
voller Zorn ist, eine heilende Geste
anzubieten?“
BESETZUNG
Dirigent: Teodor Currentzis |
Regie: Peter Sellars | Orchester:
musicAeterna | Dauer: 160 Minuten
| Mit: Russell Thomas (Tito), Golda
Schultz (Vitellia), Christina Gansch
(Servilia), Marianne Crebassa (Sesto),
Jeanine De Bique (Annio), Willard
White (Publio)
∫
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Christina Gansch wird als Servilia zu erleben sein.
53
MONTAG, 28. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
EIN SOMMERNACHTSTRAUM
Komödie von William Shakespeare. Schauspielmusik von Felix Mendelssohn
Bartholdy (Salzburger Festspiele 2013, Residenzhof – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL und ZDF/3sat
Tanja Raunig als Hermia und Daniel Jeroma
als Lysander im Wald
der Begierden.
H
enry Mason, einer der phantasievollsten und witzigsten
jungen Regisseure dieses Landes,
hat zu seinem Debüt bei den
Salzburger Festspielen eine der
schwierigsten Komödien der Literaturgeschichte inszeniert: Shakespeares Sommernachts­traum als
Gesamtkunstwerk zusammen mit der
berühmten Schauspielmusik von Felix
Mendelssohn Bartholdy. Theseus hat
die Amazonenkönigin Hippolyta auf
dem Schlachtfeld besiegt; jetzt steht
die Hochzeit der beiden ins Haus. In
die Hektik vor dem Fest platzt ein
Vater, dessen Tochter den Falschen
liebt. Theseus soll die ungehorsame
Hermia daher zum Tode verurteilen.
Die Tochter aber flieht mit ihrem
Liebsten, Lysander, nachts in den
Wald, wütend verfolgt von Lysanders
Nebenbuhler und dessen Ex-Freundin. Der Wald der Begierden ist der
Ort der unbewussten Alternativen.
Hier agieren die Figuren aus, was sie
im Alltag nicht leben können.
BESETZUNG
Regie: Henry Mason | Dirigent: Ivor
Bolton | Orchester: Mozarteumorches­ter
Sbg. | Dauer: 170 Minuten | Mit: Michael
Rotschopf (Theseus/Oberon), Karoline
Eichhorn (Hippolyta/Titania), Markus
Meyer (Puck), Tanja Raunig (Hermia)
∫
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Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Markus Meyer als Kobold Puck und
Christian Higer als Alte Elfe.
DIENSTAG, 29. AUGUST
D
BEGINN 20.00 UHR
DIE LIEBE DER DANAE
DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
Heitere Mythologie in drei Akten von Richard Strauss (Salzburger
Festspiele 2016, Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von ORF und UNITEL
Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner (Salzburger Festspiele 2013,
Großes Festspielhaus – in deutscher Sprache).
Eine Koproduktion von UNITEL, ORF und ZDF/3sat
ie Idee zur Liebe der Danae
stammt von Hugo von Hofmannsthal, der 1920 einen Entwurf
mit dem Titel Danae oder die
Vernunftheirat zu Papier brachte.
Strauss fing zunächst Feuer, verlor
dann aber das Interesse. 16 Jahre
später rief ihm sein Biograf Willi
Schuh den Stoff wieder in Erinnerung. Anstelle des inzwischen verstorbenen Hofmannsthal verfasste
Joseph Gregor das Libretto, das
zwei voneinander unabhängige
Stoffkreise verbindet: die Geschichte Jupiters, der in Form eines
Goldregens Danae, die Tochter des
von Gläubigern bedrängten Königs
Pollux, erobern möchte, und jene
von König Midas, dem sich alles,
was er berührt, in Gold verwandelt.
Diese Gabe ist in der Oper der Lohn
dafür, dass sich Jupiter die Gestalt
des armen Eseltreibers ­Midas „aus­
leihen“ darf, um Danae zu umwerben. Doch deren Liebe wendet sich
dem echten Midas zu, der sich ihr
als Königsbote Chrysopher nähert.
Am Höhepunkt des zweiten Akts
umarmt der liebestrunkene Midas
Danae, die daraufhin zu Gold
erstarrt. Jupiter gibt ihr zwar ihre
Gestalt zurück, doch vor die Wahl
gestellt, entscheidet sich Danae für
Midas und ein Leben in Armut.
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MITTWOCH, 30. AUGUST
BEGINN 20.00 UHR
D
ie Entstehung von Wagners
­Meistersingern steht im Kontext
der Wiederentdeckung des Mittelalters im 19. Jahrhundert, als man sich
der großen damaligen Literatur erinnerte und die Deutschen hier eine
glanzvolle Vergangenheit suchten.
Schon die Romantiker hatten Nürnberg als Sehnsuchtsort entdeckt. Daran wollte Wagner anknüpfen, doch
die Oper geriet ihm unter der Hand
zu etwas sehr anderem: zu einem
Lehrstück über die Rolle der Kunst
in einem Gemeinwesen. Alle Handlungsstränge werden zusammengehalten durch die Kunst. Sie ist das
vitale Zentrum des Stückes: Ihre Regeln sind die Regeln des Lebens, wer
in ihr reüssiert, hat sozialen Erfolg.
Der soziale Rang bemisst sich an der
künstlerischen Leis­tung. Er hoffe auf
eine „ästhetische Weltordnung“,
hat Wagner 1880 geschrieben. Im
Nürnberg der Meistersinger ist sie
vorweggenommen.
BESETZUNG
Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie:
Alvis Hermanis | Orchester: Wiener Philharmoniker | Dauer: 159 Minuten | Mit:
Krassimira Stoyanova (Danae), Tomasz
Konieczny (Jupiter), Norbert Ernst (Merkur), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke
(Pollux), Regine Hangler (Xanthe), Gerhard Siegel (Midas alias Chrysopher)
∫
Die Liebe
der Danae:
Krassimira
­Stoyanova in
der Titelrolle.
∫
BESETZUNG
Dirigent: Daniele Gatti | Regie: Stefan
Herheim | Orches­ter: Wiener Philharmoniker | Dauer: 280 Minuten | Mit: Anna
Gabler (Eva), Michael Volle (Sachs),
Roberto Saccà (Stolzing), Markus Werba
(Beckmesser), Peter Sonn (David)
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Kursbuch Siemens Festspielnächte | 17
Michael Volle als Meistersinger Hans Sachs.
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