Sie sind Dirigent, Festivalgründer, Leiter sowie Arrangeur und Komponist im Bereich der gehobenen Unterhaltungsmusik. Was macht Ihnen am meisten Spass? Meine Passion ist ganz klar das Dirigieren. Je älter ich werde, fällt es mir - dank meiner grossen Erfahrung - leichter, mit den verschie-denen Charakteren in einem Ensemble umzugehen. Psychologie ist sehr wichtig. Sie sind 1952 in Winterthur geboren und haben sich schon als Student der gehobenen Unterhaltungsmusik verschrieben. Warum die Unterhaltungsmusik und nicht Rock oder Beat? Ich bin in einem klassischen Orchester aufgewachsen. Ich hatte erste Kontakte mit den Komponisten Paul Burkhard und Ernst Fischer - später dann mit weiteren namhaften Komponisten. und Dirigenten. Obwohl ich einen klassischen Hintergrund habe, hatte ich in der damaligen Zeit Rock und Beat wahrgenommen. Seit 42 Jahren leiten Sie erfolgreich Ihr Orchester. Was waren in dieser Phase Ihre Höhepunkte? Ich analysiere diese Phasen auf 10 Jahre hinaus. In den ersten 10 Jahren (ab 1973) begann ich mit dem Aufbau von öffentlichen Konzerten, um das Publikum zu gewinnen. Der zweite Abschnitt (ab 1980) war meine Tätigkeit am Theater St. Gallen als Operetten- und Musical-Orchester. Anschliessend kam die grosse Zeit mit Wysel Gyr beim TV DRS. In den 90er-Jahren legte ich mein Schwergewicht auf CD-Produktionen. Pro Jahr produzierte ich rund 5 CD's - auch für ausländische Produzenten. In den letzten 10 Jahren hatte ich genügend Arbeit mit meinem eigenen Festival. Bei diesem Anlass kann ich den Ablauf selber bestimmen. Sie sind als Dirigent, Komponist und Arrangeur auch international gefragt. Sind Sie auf diese Wertschätzung stolz? Immer, wenn ich Telefonate von ehemaligen Orchestern bekomme, die mich als Dirigent benötigen, macht mich dies glücklich. In Deutschland heisst es «der gern gesehene Gast aus der Schweiz». Sie haben auch diverse Engagements im Zirkus (Knie, Krone, Monte Carlo). Was waren dort Ihre Highlights? Sicherlich die Zusammenarbeit mit Fredy Knie Senior in den 80er-Jahren. Obwohl wir beide «speziell» sind, hatten wir uns toll verstanden. Er hat mich in Bezug auf den Umgang mit Menschen beruflich wie menschlich sehr geprägt. Weiter ist das Zirkusfestival in Monte Carlo zu erwähnen, bei dem ich bereits zum 21. Mal als Dirigent im Einsatz bin. Mit meiner Chefin, Prinzessin Stephanie, bin ich auch per «Du». Ist die Musik Ihr Lebensinhalt? Ja. Ganz klar. Gibt es noch Träume oder Visionen, die Sie verwirklichen möchten? Es gibt schon einige Sachen, die ich gerne machen würde - aber diese sind nicht bezahlbar. Ein Sommerfest im Gebiet der «Walcheweiher» bei uns in der Eulachstadt wäre etwas Einmaliges. Im nächsten Jahr bin ich mit «Das Zelt» auf grosser Tournee. Dabei ist das Orchester des Musikkollegiums.