Como Como ist eine norditalienische Stadt am Südende des

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Como
Como ist eine norditalienische Stadt am Südende des westlichen Arms des Lago di Como, sie
liegt zwischen den letzten Alpenausläufer im Übergang zur Po-Ebene. Das etwa drei
Quadratkilometer grosse, nahezu quadratische Stadtgebiet bedeckt die verlandete Fläche in
der Verlängerung des Sees. Sie ist auf drei Seiten umstellt von dicht bewaldeten Hügeln und
der im Osten anschliessenden höher liegenden Siedlungsfläche in Richtung Lecco, der Stadt
am Südende des Ostarms des Lago di Como. Die Stadt liegt auf 200 Metern Höhe über Meer,
im Südwesten erhebt sich der Monte Caprino mit einer Gipfelhöhe von 450 Metern, im
Nordosten eine über den Torrente Cosia entwässerte Gipfelgruppe um den 1030 Meter hohen
Monte Uccellera und im Süden liegt die 480 Meter hohe Erhebung des Monte Tre Croci.
Durch ein kurzes Tal zwischen dem Monte Tre Croci und dem Monte Caprino ist die Stadt
mit ihren knapp hundert Meter höher liegenden Vororten Camerlata, Albate und Breccia
verbunden. Die südliche Stadterschliessung durch die Ausfallstrasse Via Napoleona und die
Eisenbahnlinien – die sich in den Vororten auffächernden Verbindungen mit dem Umland der
etwa fünfzig Kilometer südlich liegenden Metropole Milano – verläuft durch diesen
natürlichen topographischen Einschnitt des sich im Stadtgebiet von Como mit dem Torrente
Cosia vereinigenden Fliessgewässers Rebbio. Die Via Napoleona ist mit der in der Südhälfte
der Stadt, entlang des Torrente Cosia verlaufenden Stadttraverse Via Ambrosoli Solone – Via
Piave/Via Castelnuovo mit der im Südosten beginnenden, in Richtung Lecco ansteigenden
Via Provinciale per Lecco verbunden. Zwei untergeordnete Achsen – Via Dante Alighieri und
Via Innocenzo XI – verlaufen auf dem Stadtgebiet in Verlängerung der Uferstrassen und
schliessen an diese U-förmigen Strassenverbindung Milano-Lecco an – es entsteht die Hförmige Grundstruktur der Verkehrsachsen von Como. Zwei Stränge der Eisenbahn passieren
den Einschnitt zwischen dem Monte Tre Croci und dem Monte Caprino und erschliessen das
Stadtgebiet für den Güter- und Personenverkehr: Die die Stadt im Westen tangierende Linie
mit dem Bahnhof S. Giovanni verbindet Milano mit dem schweizerischen Chiasso, die
andere, über Saronno verlaufende Linie nach Milano endet im Nordosten der Stadt im
Kopfbahnhof Como Nord Lago und erschliesst mit dem Bahnhof Como Borghi das
südöstliche Stadtgebiet.
Im Stadtgrundriss lassen sich mehrere formal unterschiedliche aber in sich relativ homogene
Gebiete unterscheiden. Am deutlichsten zeichnet sich das dicht gebaute zentrale Stadtgebiet
ab. Es erstreckt sich zwischen der grünraumbegleiteten Viale Varese, der ebenfalls durch
öffentliche Flächen verbreiteten Viale Carlo Cattaneo und der weniger klar erkennbaren
Grenze der Via Dante Alighieri mit dem nordöstlichen Stadtbereich, dem Dom und weiteren
öffentlichen Bauten. Das Zentrumsgebiet ist von turmbewehrten Stadtmauern umgrenzt, die
erwähnten linearen innerstädtischen Freiflächen entlang der Verkehrsachsen liegen direkt
ausserhalb dieses Schutzgürtels. Im Sektor Nord-Ost, jenseits der einspurig verlaufenden
Eisenbahnlinie, welche an den Restbeständen der Wehranlagen entlangführt, geht das dichte
Zentrumsgefüge ohne klare formale Grenze über in eine locker durchgrünte, aber in ihrer
Bebauung insgesamt der Ausrichtung der Kernstadt entsprechende Stadtstruktur, welche sich
vom See bis zur Stadttraverse Via Ambrosoli Solone – Via Piave/Via Castelnuovo erstreckt.
Sie weird von der bewaldeten, steil ansteigenden Südwestflanke des Monte Uccellera
natürlich begrenzt und durch die Bahnlinie und den Bahnhof Como Borghi in der
Verlängerung der östlichen Kante der Kernstadt von den westlicher liegenden Stadtquartieren
getrennt.
Westlich und südlich der Stadtmauern, jenseits von Viale Varese und Viale Carlo Cattaneo
schliessen im Sektor West-Süd heterogener geformte, mit Bauten wechselnden Massstabs und
Funktion besetzte Stadtgebiete an, wobei sich an mehreren Stellen homogene Teilgebiete
identifizieren lassen: Im Nordwesten der Stadt liegt auf einer in den See ragenden Landzunge
jenseits der zur Uferstrasse werdenden Viale Fratelli Rosselli ein erst in jüngerer Zeit
bebautes Gebiet mit dem Stadio Comunale und einer Parkfläche im Mündungsbereich des
nach der Stadtquerung unter der Via Innocenzo XI bis zur Uferzone verdeckt in Richtung See
fliessenden und erst kurz davor wieder zutage tretenden Torrente Cosia. Im Süden schliesst
unmittelbar an das dicht bebaute Stadtzentrum, entlang der Via Milano und der Via Luigi
Cadorna, eine ebenfalls dichte besetztes, unregelmässig strassenbegleitendes lineares
Stadtgebiet an. Östlich davon liegen drei leicht zueinander verdrehte rechtwinklige
Stadtstrukturen welche von der Traverse Via Ambrosoli Solone – Via Piave/Via Castelnuovo
und der Via Giorgio Giuliani voneinander getrennt werden und im Osten und Süden ihren
Abschluss im Gleisbogen der zum Seeufer führenden Bahnlinie finden. Das im Westen der
Stadt liegende heterogene Gebiet zwischen der Achse Viale Felice Cavallotti – Viale
Varese – Via Italia Libera – Vie Achille Grandi und der Bahnlinie nach Chiasso zeigt Spuren
eines rückgebauten, ehemenls zum Nordwestende der Stadt führenden U-förmigen
Bahngleises, dichte Baustrukturen eines städtischen Subzentrums um die Via Borgo Vico,
Wohn-und Industriebauten und-brachen sowie das Areal des Cimitero Monumentale entlang
der Eisenbahnachse.
Die Stadtstruktur lässt eine langandauernde, mindestens zwei Jahrtausende zurückreichende
Bebauungsgeschichte von Como vermuten: Die rechteckige Form des Stadtzentrums mit dem
für Stadtgrüundungen des Mittelalter untypischen rechtwinklig angelegten Strassen- und
Gassennetz lassen auf eine ursprüngliche Bebauung in der Antike schliessen. Diese über die
Jahrhunderte mindestens zum Teil zerfallene römische Grundstruktur diente beim
Wiederaufbaus im Mittelalter als Basis für die bis in die Gegenwart kontinuierlich
fortdauernde Stadtentwicklung und wurde so in ihrer Grundform konserviert. Aufgrund der
oben beschriebenen Struktur haben auch die Gebiete entlang der Via Milano im Süden und
entlang der Via Borgo Vico ihren Ursprung in dieser Zeit der mittelalterlichen oder
frühneuzeitlichen Stadtbautätigkeit, vor den Toren der Stadt bildeten sie entlang der
Verbindungsachsen zu den Nachbarstädten erste Stadterweiterungen. Das flächenmässig
grösste Wachstum dürfte die Stadt jedoch erst nach dem Zeitalter der Aufklärung erfahren
haben, mit der Erweiterung nach Osten, den Ergänzungen im Süden und im Westen mit den
Industriezonen, sowie den letzten Ergänzungen im zwanzigsten Jahrhundert mit der
Erweiterung oder Umgestaltung der Landzunge im Nordwesten. Die für die zweite Hälfte des
neunzehten Jahrhunderts charakteristische Erschliessung mit der Eisenbahn legt eine
zeitgleiche Entwicklung der westlichen Industriegebiete und der tangetialen internationalen
Bahnlinie um Nordfuss des Monte Caprino nahe, die einspurige Bahnlinie an den See mit
ihrem Kopfbahnhof diente dem Personenverkehr mit den südlichen Vororten und Milano.
Dominique Wehrli, 2016.
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