Universität Heidelberg bekommt Neubau geschenkt

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Bauen im Land
Staatsanzeiger · Donnerstag, 24. März 2016 · Nr. 11
Mathematikon: Überblick
Gebäudeteil A
Universität
Heidelberg bekommt
Neubau geschenkt
Die Universität Heidelberg hat
sich am Standort Im Neuenheimer Feld vergrößert. Der Gebäudekomplex des Mathematikons
umfasst zwei Gebäudeteile. Der
Bauteil A wurde der Hochschule
von der Bauherrin, der Klaus
Tschira Stiftung, geschenkt.
Von Ulrike Raab-Nicolai
HEIDELBERG. Die Mathematiker
und Informatiker der Universität
Heidelberg lehren und forschen seit
Mitte Dezember statt in sieben Gebäuden gemeinsam unter einem
Dach. Mit dem Mathematikon sind
die Institute und Einrichtungen der
Fakultät für Mathematik und Informatik und das Interdisziplinäre
Zentrum für Wissenschaftliches
Rechnen (IWR) zusammengeführt.
Räumlichkeiten für Mathematiker
und Informatiker
Bauherrin ist die Klaus Tschira Stiftung (KTS), die den sechsgeschossigen Bauteil A der Universität und damit auch dem Land Baden-Württemberg als Geschenk übergab.Entwurf und Planung – auch für den
Bauteil B – stammen von den Architekten Bernhardt und Partner aus
Darmstadt.
Drei Jahre wurde gebaut, nun
stehen im Gebäude A auf rund
10 000 Quadratmetern Nutzfläche
250 Büros, ein Hörsaal, drei große
und 13 kleine Seminarräume sowie
14 Teeküchen zur Verfügung. Auf
600 Quadratmetern ist die Fakul-
tätsbibliothek für 1000 Nutzer untergebracht: Etwa 100 000 Bände
sollen künftig die 2700 Meter Regale füllen. Außerdem gibt es Sonderflächen für Großrechner, EDVRäume und das Robotiklabor.
Die Architekten haben ein über
drei Geschosse offenes Eingangsfoyer mit Zugang zu einem Innenhof
geschaffen. Das Foyer ist insgesamt
12,76 Meter hoch. Der Atriumsinnenhof soll sowohl als Aufenthaltsals auch als Veranstaltungsbereich
genutzt werden. Diese Nutzungen
sind den Architekten ein besonderes
Anliegen: „Bei der Planung des Gebäudes wurde sehr viel Wert auf die
Schaffung von hochwertigen Kommunikationszonen gelegt, die einen
fachübergreifenden Informationsaustausch ermöglichen. So sind in
allen Geschossen Loggien und offene Teeküchenbereiche vorgesehen“, heißt es in der Projekterläuterung von Bernhardt und Partner.
Die Fassade des Stahlbetongebäudes ist mit Naturstein verkleidet.
Vor den schmalen Öffnungsflügeln
der Fenster sind jeweils Fassaden-
bleche mit einer besonderen Perforierung angebracht. „Es handelt sich
um die Binärcodedarstellung des
ASCII-Quelltexts
eines
kurzen
C-Programmes, das die Primzahlen
bis 1000 berechnet“, erläutert Architekt Manfred Bernhardt.
Optimale Arbeitsbedingungen
für Schlüsseldisziplinen
Wissenschaftsministerin Theresia
Bauer (Grüne) lobt den Neubau:
„Mathematik und Informatik sind
Schlüsseldisziplinen für die Innovationsfähigkeit unseres Landes. Mit
dem Mathematikon erhalten die
Wissenschaftler und Studierenden
optimale Arbeitsbedingungen.“
Im fünfgeschossigen Gebäudeteil
B wurden von der Mathematikon
Heidelberg GmbH vorzugsweise für
universitätsnahe Mieter Labore und
Büros geschaffen. Im Erdgeschoss
gibt es Handels- und Gewerbeflächen. Die Vermietungen ermöglichen der Klaus Tschira Stiftung nach
eigenen Angaben, weitere gemeinnützige Projekte zu fördern.
Der Gebäudeteil A des Mathematikons in Heidelberg ist mit Naturstein und Lochblechstreifen verkleidet. FOTO: ARCHITEKTEN BERNHARDT + PARTNER
Daten und Fakten des Gebäudeteils A auf einen Blick
Maßnahme:
Neubau Mathematikon, Gebäudeteil A,
Heidelberg
Bauherr:
Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg
Nutzer:
Universität Heidelberg, Fakultät für Mathematik und Informatik und das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR)
Architekten:
Bernhardt und Partner, Darmstadt
Bauzeit:
12/2012 bis 12/2015
Nutzfläche:
rund 10 000 Quadratmeter
Bruttorauminhalt:
rund 90 000 Kubikmeter
Anzahl Seminarräume:
16
Blick in die Bibliothek im Erd- und Untergeschoss. Die Geländer bestehen aus mit Blech verkleideten Vierkantprofilen. FOTO: SWEN CARLIN
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Bauen im Land
Staatsanzeiger · Donnerstag, 24. März 2016 · Nr. 11
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Mathematikon: Akteure
Klaus Tschira Stiftung ist
bundesweit engagiert
Eigene Projekte und Vergabe von Fördermitteln
HEIDELBERG. Die Stiftung um
Klaus Tschira (1940 bis 2015), einen
der SAP-Gründer, fördert Naturwissenschaften, Mathematik und
Informatik. Sie wurde im Jahr 1995
in Heidelberg von ihm gegründet.
„Das bundesweite Engagement
beginnt im Kindergarten und setzt
sich in Schulen, Hochschulen und
Forschungseinrichtungen
fort“,
heißt es vonseiten der Stiftung. Die
Klaus Tschira Stiftung (KTS) setze
sich für neue Formen der Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte ein. Sie unterstützt sowohl
das Erarbeitung als auch die ver-
Die Treppe im knapp 13 Meter hohen Foyer ist als Stütze integriert. Sie wurde aus selbstverdichtendem Beton in vier Abschnitten hergestellt. FOTOS: SWEN CARLIN
PLANUNGSBÜRO
Interview:
Projektsteuerung
Klaus-Dieter Schumann, Projektsteuerer aus Darmstadt, wurde von
der Bauherrin des Mathematikons,
der Klaus Tschira Stiftung, mit dem
Projekt beauftragt. Er gibt einen
Einblick in seine Arbeit.
Staatsanzeiger: Ist das Mathematikon
ein typisches Projekt ?
Klaus-Dieter Schumann: Ja, das Mathematikon mit den Bauteilen A,
B1 und B2 ist ein typisches Projekt. Die Anforderungen gingen
sogar über die eigentlichen Projektsteuerungsleistungen hinaus.
Im Vorfeld der Umsetzung waren
Leistungen zur Projektentwicklung mit allen Anforderungen an
eine Projektvorbereitung gefragt,
die sich über mehr als zwei Jahre
erstreckt hat. Die einzelnen Themen wurden richtigerweise auf
verschiedene Ebenen heruntergebrochen und von Fachleuten bearbeitet. Das Team des Projektsteuerers ist hier gefragt, die Din-
ständliche Darstellung von Forschungsergebnissen.
Die Wertschätzung für diese Fächer ist ein weiteres Anliegen der
KTS. Damit dies gelinge, müssten
Forscher sich zunächst verständlich ausdrücken können und zum
Dialog bereit sein. Deshalb gibt es
von ihr Unterstützung für Wissenschaftler beim Erwerb kommunikativer Fähigkeiten, zum Beispiel in
Schreibseminaren und Präsentationsworkshops“. Die Stiftung ist
operativ und auch fördernd tätig:
Sie verwirklicht eigene Projekte
und vergibt Fördermittel. (raab)
GANTERT UND BRAUN GmbH
Geometrische Figuren
als Folienmuster auf Glas
Beratung - Planung – Bauleitung - Lösungsanbieter
„Das Team behält
den Helikopterblick“
ge zusammenzuführen und in gewisser Weise einen übergeordneten Helikopterblick zu behalten.
Was ist für Sie bei diesem Projekt
besonders gelungen?
Auf der einen Seite ist die Einbindung in den städtebaulichen Rahmenplan der Stadt Heidelberg,
also die Städtebaukomponente,
besonders gut gelungen. Auf der
anderen Seite können die architektonische Ausformung der Gebäude und die Außenanlagengestaltung sicherlich als herausragend bezeichnet werden. Als Projektsteuerer ist man natürlich
auch mit dem Einhalten des Kostenrahmens und des Terminplans
sehr zufrieden.
Gab es Herausforderungen?
Besondere
Herausforderungen
sehen wir in der Vielschichtigkeit
der über 150 Beteiligten, deren Interessen und Anliegen zu koordi-
nieren waren. Als Grundlage für
das Gelingen des Projekts waren
Verträge mit den Ministerien für
Finanzen und Wirtschaft sowie für
Wissenschaft, Forschung und
Kunst des Landes Baden-Württemberg, dem damaligen Universitätsbauamt Heidelberg, der Universität Heidelberg und der Stadt
Heidelberg abzustimmen. Auf
dieser Grundlage wurde mit dem
Verfahren eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans Baurecht
geschaffen, das erst die baurechtliche Umsetzung und damit den
Bau ermöglichte.
Wie haben Sie diese unterschiedlichen Interessen koordiniert?
Wir haben unterschiedliche Besprechungsebenen
eingeführt,
die wir nach Inhalten und beteiligten Personen strukturiert haben. Wir haben den einzelnen Besprechungsrunden
Mitarbeiter
unseres Büros zugeordnet, die für
 Stromversorgung
68794 Oberhausen-Rheinha
Friedrichstraße 13
 Lichttechnik
Architekten symbolisieren Mathematik
Telefon: 07254 / 93 09-0
 Sicherheitstechnik
 Informations-Technologie
Email:
Info@GantertundBraun.
Anschaulich
gemacht haben PlaHEIDELBERG.
Im Mathematikon
www.GantertundBraun.de
 Medientechnik
und Grafikerin diese komplexe
haben
sich die Architekten des Bü- ner
rosBernhardt
und Partner zusam- Eigenschaft
Gebäudetechnik
Zertifiziert:unter
DIN anderem
14675 mit Fo-
die jeweiligen Besprechungen
und deren Ergebnisse verantwortlich sind. Eine Abstimmung innerhalb des Projektteams ist in internen Teambesprechungen in unserem Büro erfolgt, die wir wöchentlich durchführen. Das hat
im Nachhinein betrachtet sehr gut
funktioniert.
men mit der Grafikerin Katrin Schacke aus Offenbach in besonderer
Weise der Mathematik gewidmet.
Die Wissenschaft von den Zahlen
und den geometrischen Figuren
untersucht die selbstgeschaffenen
abstrakten Strukturen mithilfe der
Logik auf ihre Eigenschaften und
Muster.
lien in den Foyers der Obergeschosse des Mathematikons im Bauteil A.
Auf den Glastrennwänden zu den
Seminarräumen sind Folien, die
mit mathematisch anmutenden
Grafiken der fünf platonischen Körper bedruckt sind, angebracht. Dabei hat jedes Geschoss eigenes
Muster. (raab)
Wie viele Arbeitsstunden Ihres Büros
stecken ungefähr in den etwa fünf
Jahren Projektvorbereitung und
-steuerung?
Das Projekt ist für uns noch nicht
ganz abgeschlossen, da der Mieterausbau noch fertiggestellt werden muss und die Abrechnungen
der Bau- und Planungsleistungen
noch anstehen. Mit endgültiger
Fertigstellung des Projektes werden wir etwa 40 000 Arbeitsstunden erbracht haben.
Das Gespräch führte
Ulrike Raab-Nicolai
Blick aus einem der kleineren Seminarräume: Die verglaste Wand zum Flur gibt diesem
Tageslicht und ist zudem mit geometrischen Figuren versehen.
PLANUNGSBÜRO GANTERT UND BRAUN GmbH
Beratung – Planung – Bauleitung – Lösungsanbieter

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
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

Gute Energie: www.stahl-weiss.de
68794 Oberhausen-Rheinhausen
Friedrichstraße 13
Telefon: 07254 / 93 09-0
Stromversorgung
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Medientechnik
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Email: [email protected]
www.GantertundBraun.de
Zertifiziert: DIN 14675
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Neubau Mathematikon Bauteil B, Universität Heidelberg
Leistungen unseres Büros:
p Gebäudekonzept
p Energiebedarfsausweis
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p Thermische Bauphysik
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Staatsanzeiger.
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67240 Bobenheim-Raxheim
Telefon 06239 92649-70
Telefax 06239 92649-75
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