Pulmonalvenenisolation -

Werbung
Herzzentrum
UniversitŠtsspital Basel
Kann Vorhofflimmern trotz Behandlung
wieder auftreten?
Vorhofflimmern kann trotz guter Behandlung
wieder auftreten. Es kann auch sein, dass die
Pulmonalvenenisolation zu Beginn erfolgreich
ist, das Vorhofflimmern sich nach einiger Zeit
aber trotzdem wieder einstellt. Dies kann mit
dem Fortschreiten der Erkrankung zu tun
haben. Diese Entwicklung ist aber bei jedem Patienten unterschiedlich. Deshalb sind
regelmŠssige Šrztliche Kontrollen zur Verlaufsbeurteilung wichtig.
Herzzentrum
Was mŸssen Sie im Alltag beachten?
Nach der Pulmonalvenenisolation sollten
Sie fŸr 5-7 Tage keine schweren Lasten tragen, stark pressen und keine Rumpf- oder
Kniebeugen durchfŸhren. Abgesehen davon
gibt es keine EinschrŠnkungen, im Gegenteil
mšchten wir Sie ermuntern, Ihren AktivitŠten
in gewohnter Manier nachzugehen. Wichtig
ist die regelmŠssige Einnahme der verordneten Medikamente, vor allem die Einnahme
der Ihnen verordneten BlutverdŸnner.
Wir freuen uns, Sie als Patientin/Patient wegen
Ihres Vorhofflimmerns am UniversitŠtsspital
Basel behandeln zu dŸrfen und danken Ihnen
fŸr das uns entgegengebrachte Vertrauen.
Anmerkung: Michael KŸhne ist Autor der BroschŸre "Vorhofflimmern" der Schweizerischen Herzstiftung. Gewisse Passagen sind
von dieser BroschŸre Ÿbernommen.
Das Team der Kardiologie und Elektrophysiologie des UniversitŠtsspitals Basel
Pulmonalvenenisolation kathetergestŸtzte Veršdungsbehandlung
von Vorhofflimmern
PD Dr. M. KŸhne
PD Dr. B.SchŠr
Dr. T. Reichlin
Dr. S. Knecht
Prof. S. Osswald
Prof. Ch. Sticherling
Anmeldung Privatsprechstunden: Tel. 061 556 58 10, Fax 061 265 45 98
Anmeldung Vorhofflimmerklinik: Tel. 061 556 58 10, Fax 061 265 45 98
UniversitŠtsspital Basel
Kardiologie
Petersgraben 4
CH-4031 Basel
www.cardiobasel.ch
www.flimmerstopp.ch
11.2013
Einleitung
Ihr Arzt hat mit Ihnen die Mšglichkeit einer
Pulmonalvenenisolation besprochen. Diese
Therapieform stellt eine Mšglichkeit dar, die
hŠufigste Herzrhythmusstšrung, das Vorhofflimmern, mit einer kathetergestŸtzten Veršdung zu behandeln. Der Ablauf der Untersuchung sowie einige praktische Aspekte sollen
im Folgenden kurz beschrieben werden.
Nutzen und Risiken der Pulmonalvenenisolation
Vor einiger Zeit wurde erkannt, dass der elektrischen AktivitŠt der Pulmonalvenen (Lungenvenen) eine zentrale Rolle beim Auslšsen von
Vorhofflimmern vor allem bei Patienten mit
der paroxysmalen (= anfallsartigen) Form der
Rhythmusstšrung zukommt. Bei der persistierenden (= anhaltenden) Form sind nicht nur
die Pulmonalvenen, sondern auch die Vorhšfe
selbst fŸr das Vorhofflimmern verantwortlich
(Bild 1). Seither hat die Katheterablation zur
Pulmonalvenenisolation eine beeindruckende
Entwicklung durchgemacht. Bei Patienten mit
paroxysmalem Vorhofflimmern betrŠgt die Erfolgsrate 80 bis 90 Prozent, bei der persistierenden Form ist sie etwas niedriger. Um einen
normalen Herzrhythmus zu erzielen (Bild 2)
benštigt zirka ein Drittel der Patienten mehr als
eine Ablationsbehandlung. Die von verschiedenen Spitalzentren veršffentlichten Erfolgszahlen variieren erheblich, was unter anderem mit
der Dauer der Nachbetreuung, der zusŠtzlichen
Gabe von Medikamenten (Antiarrhythmika)
und der Patientenauswahl zu tun hat.
Bild 1: Dreidimensionale Rekonstruktion des linken Vorhofs mit
Pulmonalvenen und dem Cryoballon
Den Katheter, der zur DurchfŸhrung der Pulmonalvenenisolation verwendet wird, schiebt
der Arzt Ÿber eine Leistenvene in den rechten Vorhof des Herzens. Da die Pulmonalvenenisolation im linken Vorhof erfolgt, wird
anschliessend mit einer dŸnnen Nadel die Vorhofscheidewand durchstochen (Bild 3). Das
Durchstechen der Vorhofscheidewand nennt
man transseptale Punktion. Danach wird der
Katheter in den linken Vorhof vorgeschoben
und nach Erstellen einer dreidimensionalen
Karte des Vorhofs wird die Ablationsbehandlung durchgefŸhrt (Bild 4). Die Pulmonalvenenisolation kann durch die Abgabe von Radiofrequenzenergie (Radiofrequenzablation)
oder durch die Abgabe von KŠlte (Cryoablation) erfolgen (Bild 5).
Die Komplikationsrate betrŠgt bei der Pulmonalvenenisolation zirka 3-4 Prozent, wobei
mehr als die HŠlfte der Probleme im Bereich
der Einstichstelle in der Leiste zu finden sind
(Nachblutung, Bluterguss, etc.). Schwerwiegendere Komplikationen, die es zu erwŠhnen
gilt, sind das Risiko einer Perforation einer
Herzkammer (Tamponade) oder das Auftreten eines Schlaganfalls. Beide Komplikationen
treten in weniger als 1% der Prozeduren auf.
Zusatzuntersuchungen vor der Pulmonalvenenisolation
Vor der DurchfŸhrung der Pulmonalvenenisolation wird bei allen Patienten eine Bildgebung des Herzens mittels Magnetresonanztomographie (MRI) durchgefŸhrt. Alternativ
kann auch eine Computertomographie (CT)
Bild 2: EKG bei Vorhofflimmern (oben) und im Sinusrhythmus
(unten)
Bild 3: Durchstechen der Vorhofscheidewand (transseptale Punktion)
Bild 4: Ablation um die Pulmonalvenen (rote Punkte)
erfolgen. Dies dient der genauen Kenntnis
der Anatomie des linken Vorhofs und der Pulmonalvenen bereits vor der Ablation (Bild 1).
Somit ist der durchfŸhrende Arzt optimal auf
die anatomischen VerhŠltnisse, die er in Ihrem
Herzen antreffen wird, vorbereitet. Unmittelbar vor der Untersuchung wird zudem eine
transšsophageale Echokardiographie durchgefŸhrt. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Herzultraschalluntersuchung, bei welcher
unter Sedation ein Schlauch in die Speiseršhre
eingefŸhrt wird, um das Herz von dort aus beurteilen zu kšnnen. Die Untersuchung dient
dem Ausschluss von Thromben (Gerinnseln)
im Herzen vor der Ablation.
Spitalaufenthalt
In der Regel bedarf eine Pulmonalvenenisolation einer Hospitalisation von 3 Tagen (2
NŠchte).
Am 1. Tag erfolgen ausstehende Zusatzuntersuchungen, eine Blutentnahme und eine Šrztliche Visite.
Am 2. Tag erfolgt dann die Pulmonalvenenisolation. WŠhrend der Prozedur, die im Durchschnitt heute in etwa 2 Stunden dauert, erhalten Sie Schlafmittel und Schmerzmittel.
Danach sind Sie fŸr kurze Zeit auf unserer
†berwachungsstation und werden danach
wieder auf Ihr Zimmer gebracht.
Der 3. Tag ist der Entlassungstag. Es erfolgt
eine Arztvisite, und Sie erhalten Instruktionen
bezŸglich der Medikamenteneinnahme sowie
der weiter geplanten Betreuung.
Bild 5: Ablationskatheter und Cryoballon
Nachbetreuung
Die Nachbetreuung der Patienten nach Pulmonalvenenisolation ist uns sehr wichtig.
Um den Erfolg der Pulmonalvenenisolation zu
ŸberprŸfen, sind in den Monaten und eventuell Jahren nach der Prozedur Kontrollen
mittels Langzeit-EKG Standard und wichtig.
GrundsŠtzlich erfolgt die weitere Behandlung
aus kardiologischer Sicht beim niedergelassenen Kardiologen, alternativ am zuweisenden
Spital oder am UniversitŠtsspital Basel in der
Vorhofflimmer-Klinik (www.flimmerstopp.ch).
Herunterladen