Gesund aufwachsen - Landkreis Grafschaft Bentheim

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Ich glaube, es schmeckt!
Geschmack entsteht
bereits im Mutterleib.
Futter für den Kopf.
Die richtige Ernährung
für Kinder im Schulalter.
Gesund aufwachsen
in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Schmeckt echt cool, Mum!
Ernährungstipps für
Teens und Twens.
Essen und Trinken im Familienalltag
Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Gesund aufwachsen
in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Essen und Trinken im Familienalltag
Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Sehr geehrte Damen
und Herren, liebe Familien,
wir möchten, dass unsere Kinder in der
Grafschaft Bentheim gesund aufwachsen
und sich positiv entwickeln können. Sie
sollen unbeschwert groß werden können
und psychisch und physisch gesund bleiben. Um das zu erreichen, müssen nicht
nur die gesundheitsfördernden Faktoren
im Lebensumfeld, Schule, Natur und soziale Beziehungen stimmen. Die Familie
hat in unserer ländlich geprägten Region
einen besonders hohen Stellenwert.
In der Familie wird die Basis für eine
gesunde Entwicklung gelegt, zu der
neben Spiel und Bewegung auch die gesunde Ernährung gehört. Welche Lebensmittel in den Familien täglich auf den
Tisch kommen, wie sich die werdende
Mutter bereits in der Schwangerschaft
ernährt und wie der Säugling gestillt
oder gefüttert wird, hat Auswirkungen
auf die gesamte Entwicklung des Kindes.
Hier sind die Eltern gefordert, zum
Wohle ihres Kindes die Ernährung zu
gestalten.
In der Gesundheitsregion Grafschaft
Bentheim unterstützen wir Eltern und
Fachkräfte darin, die Gesundheit der
Jüngsten von Anfang an, zu fördern.
Nicht umsonst lautet ein Ziel der Gesundheitsregion „gesund aufwachsen und
entwickeln“.
Doch nicht erst seit dem Start der Gesundheitsregion im Jahr 2015 haben wir
uns im Landkreis diesem Themenkomplex gewidmet. Bereits vorher hat sich
ein berufsübergreifendes Netzwerk aus
Fachkräften „Fokus Frühe Ernährung“
unter der Regie des Büros für Selbsthilfe
und Gesundheitsförderung im Gesundheitsamt gebildet, das uns dem Ziel ein
Stück näher gebracht hat.
Wie füttere ich mein Baby? Wie erreiche
ich, dass mein Kind gesünder isst? Wen
kann ich bei Ernährungsproblemen
ansprechen? Das sind Fragen, mit denen
sich viele Eltern beschäftigen. Ich freue
mich, dass wir ratsuchenden Familien
und Interessierten mit dem „Wegweiser
Ernährung“ eine Hilfestellung anbieten
können.
Der Wegweiser bietet zahlreiche Informationen zur gesunden Ernährung, die
richtigen Ansprechpartner und einige
leckere regionale Rezepte.
Denn: Gesundes aus der Grafschaft
schmeckt! Ich wünsche Ihnen viel Freude
beim Lesen, Kochen und natürlich beim
Kosten der Speisen.
Ihr Friedrich Kethorn
Landrat Friedrich Kethorn
Vorsitzender Gesundheitsregion
Grafschaft Bentheim
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INHALT
Vorwort Redaktionsteam
Vorwort Dr. med. Jörg Langlitz
Vorwort Sylvia Tyman
Was Kinder brauchen
Ernährungserziehung von Anfang an – Wie entsteht unser Essverhalten?
Erste Vorlieben des Geschmacks entstehen im Mutterleib
Muttermilch beeinflusst den Geschmackssinn
Kinder ahmen ihre Vorbilder nach
Appetit - Hunger - Heißhunger
Praktische Tipps für ein gesundes Essverhalten
Ernährung bei Kinderwunsch
Ernährung in der Schwangerschaft
Ernährung im ersten Lebensjahr
Stillzeit
Empfehlungen zur Beikost
Rezepte für die ersten Breie
Familienkost
Ernährung im Schulkindalter
So viel sollten Kinder täglich essen und trinken
Ernährung von Jugendlichen
Ergänzende Informationen
Einkaufstipps
Zubereitunsarten
Literaturempfehlungen
Rezepte für die gesunde Familienkost
Selbstgemachte Gemüsebruhe
Vitale Grafschafter Hochzeitssuppe
Vitales Grafschafter Dinkel-Vollkornbrot
Vitale Grafschafter Buchweizenpfannkuchen
Vitaler Grafschafter Grünkohleintopf
Vitaler Möhren-Avocado-Dip
Vitale Gemüselasagne
Vitaler Eintopf „Feuertanz“
Vitaler Schokopudding
Vitale Grafschafter Neujahrshörnchen
Vitaler, selbstgemachter Fruchtjoghurt
Vitale Grafschafter Herrenspeise
Traditioneller Apfelkuchen
Vitaler Apfelkuchen
Saucen
Ansprechpartner und Adressen
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Eine ausgewogene Ernährung ist in
jedem Alter wichtig und entscheidend
für die Gesundheit. Wesentliche Verhaltensweisen werden bereits in der frühen
Kindheit geprägt. Deshalb ist es entscheidend, möglichst früh den Fokus auf Ernährungserziehung und vorbildliches
Verhalten zu legen.
Bereits in der Schwangerschaft und in
den ersten Lebensjahren hat die Ernährungsweise einen nachweisbar großen
Einfluss auf die gesundheitliche, kognitive und emotionale Entwicklung des
Kindes. Im Rahmen der frühkindlichen
Entwicklung sind Ernährungsfragen und
Ernährungsprobleme ein bedeutsames
Thema.
Studien belegen, dass cirka ein Drittel
der Krankheitslast auf ungünstige Ernährung zurückzuführen ist, z. B. Adipositas,
Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, zum Teil auch
Krebsprävalenzen und Ess-Störungen.
Das Ernährungsverhalten ist ab einem
Alter von 3 bis 4 Jahren schon schwierig
zu verändern, im Schulalter und Pubertät
noch schwieriger: Das Essverhalten ist geprägt.
Die Wissenschaft bestätigt eine große
Einflussmöglichkeit in der Schwangerschafts- und Säuglingszeit. Daher ist eine
Prävention so früh wie möglich gemeinsam mit Eltern und Einrichtungen, in
denen Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder betreut werden, umso wichtiger.
Nach mehreren Fortbildungen „Fokus
Frühe Ernährung“ hat sich ein Netzwerk
in der Grafschaft Bentheim gebildet, das
berufsübergreifend arbeitet. Diesem
Netzwerk gehören Diätassistenten, Ökotrophologen, Erzieher, Hauswirtschaftsmeister, Kinderärzte, Gynäkologen,
Hebammen und Entbindungspfleger, Ernährungsberater, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Psychologen und
Pädagogen an. Auch in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim steht die gesunde Ernährung unter dem Oberziel
„gesund aufwachsen und entwickeln“ im
Fokus.
Um Sie bei diesem gesundheitsfördernden Lebensstil zu unterstützen, haben
wir den „Wegweiser Ernährung“ erstellt.
Hier finden Sie Adressen, Informationen
und Tipps rund um die gesunde Ernährung.
Redaktionsteam: Sandra Kalter, Annegret Hölscher, Yvonne Matthei
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
GESUND AUFWACHSEN
UND ENTWICKELN
Liebe Eltern,
dass Ernährung mehr ist, als den Körper
mit Nährstoffen zu versorgen, drückte
Ludwig Feuerbach bereits 1850 aus: „Der
Mensch ist, was er isst“. Dieser Satz
bringt zum Ausdruck, dass die Ernährung
auch soziale, politische, ökonomische,
psychologische und kulturelle Dimensionen hat.
Dr. med. Jörg Langlitz
Chefarzt für Kinder- und
Jugendmedizin, Kinderkardiologie und Neonatologie, EUREGIO-KLINIK
Die Gesundheit zu erhalten ist eine der
wichtigsten Aufgaben der Medizin. In
der Kinder- und Jugendmedizin steht
diese Aufgabe in besonderer Weise im
Zentrum ärztlichen Handelns. Denn in
der Kindheit entwickelte Einstellungen
und Verhaltensweisen prägen unsere Gesundheit und unser Gesundheitsverhalten bis ins Erwachsenenalter. Ganz
abgesehen davon gibt es genetisch bestimmte Krankheitsdispositionen, die es
bei Kindern zu entdecken gilt. Krankheiten, die in der Kindheit erworben werden, können über ein ganzes Leben
hinweg die Lebensqualität reduzieren.
Daher sind Gesundheitsprävention und
Gesundheitsförderung gerade für Kinder
und Jugendliche von hoher Bedeutung.
Einen entscheidenden Beitrag leistet hier
die Ernährung von Kindern und Jugendlichen.
Um den ernährungsbedingten Krankheiten wie Adipositas, Herzkreislaufkrankheiten, Diabetes mellitus und
Krebskrankheiten begegnen zu können,
Du bist,
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
müssen wir entsprechende physische und
gesellschaftliche Probleme gleichermaßen verstehen. Wir müssen interdisziplinär arbeiten und entsprechende
naturwissenschaftlich orientierte Ernährungsforscher mit Forschern aus den Bereichen Public Health Nutrition,
Soziologie des Essens, Ernährungs- und
Gesundheitspsychologie oder auch Gemeinschaftsverpflegung zusammenführen.
Die Autorinnen und Autoren haben in
dem vorliegenden Wegweiser Empfehlungen zur Ernährung von der Schwangerschaft bis zum Jugendlichenalter
übersichtlich zusammengestellt.
Ergänzend zu den Ernährungsplänen findet man praktische Informationen bis hin
zur Vorratshaltung, Planung und Einkauf
von Nahrungsmitteln bis hin zu regionalen Rezepten.
Ganz wichtig ist ebenfalls die Nennung
entsprechender Beratungsstellen und
Ansprechpartner für Fragen zur gesunden Ernährung.
Dem sehr gelungenen aktuellen Ernährungswegweiser wünsche ich eine weite
Verbreitung, damit möglichst viele Familien von den hier zusammengestellten
Empfehlungen und Ratschlägen profitieren können.
Vegane Ernährung
Aufgrund der zunehmenden Häufigkeit einer sog. veganen Ernährung möchte ich dieses
Thema etwas hervorheben, da auch wir in der Grafschaft mittlerweile Schwangere haben,
die sich vegan ernähren und deren Kinder mit entsprechenden schweren Erkrankungen zur
Welt gekommen sind.
Die vegane Ernährung ist durch den ausschließlichen Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln
gekennzeichnet. Sie wird ähnlich wie andere vegetarische Kost vorwiegend in der Bevölkerung der westlichen Welt immer häufiger praktiziert. Es ist nicht genau bekannt wie viele
Menschen sich in Deutschland vegan ernähren. Die Angaben schwanken zwischen 0,1 und
1 % der Bevölkerung. Die Entscheidung für eine Ernährung ohne den Verzehr tierischer Lebensmittel erfolgt in der Regel bewusst und freiwillig. Vegane Ernährung ist Teil des westlichen Lebensstils und unterscheidet sich von einer traditionell pflanzlichen Ernährung, die in
den meisten Entwicklungsländern praktiziert wird. Dort geht sie häufig mit einer eingeschränkten Lebensmittelverfügbarkeit und einer niedrigeren Energiezufuhr infolge von geringerem Einkommen und Bildungsniveau einher.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen
Forschung ein Positionspapier zur veganen Ernährung erstellt. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer
möglich. Der kritischste Nährstoff ist Vitamin B 12. Ein Vitamin B 12-Mangel kann zu
schwersten neurologischen Schäden führen.
Zu den potentiellen kritischen Nährstoffen bei veganer Ernährung gehören außerdem Protein bzw. unentbehrliche Aminosäuren, langkettige n-3-Fettsäuren wie weitere Vitamine (Riboflavin, Vitamin D) und Mineralstoffe (Kalzium, Eisen, Jod, Zink, Selen). Eine einfache
Substituierung mit den herkömmlichen Präparaten reicht nicht aus eine adäquate ausreichende Versorgung mit den entsprechenden Nahrungsstoffen zu gewährleisten. Daher sind
zusätzliche Kontrollen der Nährstoffe im Blut und Urin notwendig, da nur dadurch wirkliche
Mangelzustände aufgedeckt werden können.
Insbesondere für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung nicht empfohlen. Wer sich trotzdem vegan ernährt, gerade als Erwachsener, beispielsweise in der Schwangerschaft, sollte sich unbedingt von einer qualifizierten
Ernährungskraft beraten und die Versorgung mit kritischen Nährstoffen regelmäßig ärztlich
überprüfen lassen.
Dr. med. Jörg Langlitz
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Die Ernährung spielt in der Entwicklung
der Kinder und Jugendlichen eine wichtige Rolle. Anfangs imitieren die Kinder
ihre Eltern und übernehmen manchmal
deren Vorlieben. Essen und Trinken soll
Spaß machen und daher gehört es in den
Anfängen dazu, dass die Kinder tatsächlich das Essen begreifen, indem sie die
Lebensmittel anfassen und sie ausprobieren. Erst danach ist das Eingewöhnen
von erwünschten „Tischmanieren“ sinnvoll.
Für Diäten ist im Säuglings- und Kleinkindalter kein Platz und auch später sollten
Ernährungsvorschriften und -verbote
nur dann etabliert werden, wenn dies
auch tatsächlich ärztlich befürwortet
wurde. Die Anzahl der Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Kindern und
auch Erwachsenen wird, so haben es einige Studien gezeigt, deutlich überschätzt.
In der Medizin wurde lange Zeit empfohlen, bei bestimmten Konstellationen auf
ausgewählte Nahrungsmittel zu verzichten, um das Auftreten von Erkrankungen
zu verhindern. Dies ist mittlerweile widerlegt. Sollte Ihr Kind eine erhöhte Bereitschaft haben möglicherweise eine
Allergie zu entwickeln oder ist jemand
aus ihrer Familie zum Beispiel an einer
Zöliakie erkrankt, wird ein Verzicht auf
bestimmte Lebensmittel dies nicht verhindern. Der beste Schutz ist die Muttermilch und das Einführen der Breikost in
kleinen Mengen ab dem 4. bis 6. Lebensmonat. Unter diesen Maßnahmen kann
sich eine sogenannte Toleranz für das
Lebensmittel in Jahren bilden. Und diese
Entwicklung trägt maßgeblich zur Verträglichkeit von Lebensmitteln bei und
sorgt auch dafür, dass mögliche Nahrungsmittelallergien im Verlauf der ers-
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ten 5 Lebensjahre auch wieder verschwinden können.
Im Schulkindalter wechseln die Ernährungsgewohnheiten in der Regel erheblich. Durch die zunehmende
Selbstständigkeit und den Einfluss vom
Freundeskreis wird vieles neu ausprobiert. Häufig wird dann auch nach ungünstigen Lebensmitteln gegriffen (zum
Beispiel Light-Produkte, Kekse, Chips …).
Durch die stetige Verfügbarkeit gewöhnen sich die Jugendlichen leider an, ständig „Kleinigkeiten“ zu essen. Zu den
Hauptmahlzeiten haben diese Jugendlichen eben dann keinen Appetit mehr.
Des Weiteren wird auch die Portionsgröße oft falsch eingeschätzt (Handinnenfläche des Kindes). Dadurch wird die
Kalorienzufuhr von allen unterschätzt
und das führt in der Folge zu weiteren
Gewichtsproblemen. Die Eltern haben in
dieser Zeit vor allem die Funktion, durch
gute und attraktive Gegenangebote
diese Phase zu überbrücken.
Auch wenn die frei zur Verfügung stehende Zeit knapp bemessen ist und das
Berufsleben deutlich mehr Flexibilität
verlangt, sind einfache gemeinsam zubereitete und verzehrte Mahlzeiten die
Basis für eine, auch später noch, ausgewogene Ernährung. Und bei einem ausgeschalteten Mobiltelefon können Sie
sich auch noch mit Ihren Kindern und Jugendlichen über die Ereignisse des Tages
unterhalten.
Viele Informationen gibt es zu diesem
Thema auch im Netz. Bei der Deutschen
Gesellschaft für Ernährung (dge) und auf
der Homepage von inform (Initiative für
gesunde Ernährung) finden sie neben
dieser Broschüre fundierte weiterführende Informationen.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Sylvia Tyman
Oberärztin der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin
Fachärztin für Neonatologie/
Pädiatrischer Gastroenterologie
EUREGIO-Klinik Nordhorn
Wussten Sie schon?
Mindestens
26 Muskeln sind für das
Schlucken notwendig. Ein
Wunder, dass das die Kinder
dies schon direkt nach der
Geburt beherrschen.
Mindestens
13x am Tag entleert
man einen Pups, aber auch
bis zu 30 x am Tag ist es noch
normal. Gut, dass wir nicht
alle hören und
riechen!
Zwei
Tennisplätze sind
ca. 500 m² groß. Wenn wir
theoretisch unseren gesamten
Darm herausnehmen, glatt bügeln und aneinandernähen,
ist er genauso groß!
84 %
aller Kinder
und Jugendlichen
haben keine (!)
Allergie
Durchschnittlich 7x probiert ein Säugling ein
Nahrungsmittel aus bevor es
ein Lebensmittel akzeptiert
oder eindeutig
ablehnt.
Nur
noch 53 % aller
Jugendlichen frühstücken vor Schulbeginn. Das
ist doch eindeutig zu
wenig, oder?
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Was Kinder brauchen
... um gesund aufzuwachsen – eine lockere Aufzählung:
GEBORGENHEIT
ZUWENDUNG
BEWEGUNGSFREIHEIT
SCHLAF
SPIEL
SICHERHEIT
BEDÜRFNISSE
AUFMERKSAMKEIT
BINDUNG
LIEBE
TRINKEN & ESSEN
RUHE
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Ernährungserziehung von Anfang an –
Wie entsteht unser Essverhalten?
Unser Essverhalten wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Trotz des Wissens, wie wir uns ernähren sollten, ernähren sich viele
Menschen nicht nach diesen Empfehlungen. Es stellt sich die Frage nach dem „Warum?“ Warum greifen wir so gerne zu Süßem?
Warum fällt es uns so schwer, den Kühlschrank nur mit gesunden Lebensmitteln zu füllen? Einige psychologische Einflüsse auf unseren
Geschmackssinn und unser Essverhalten sind:
Erste Vorlieben des
Geschmacks entstehen
im Mutterleib
Von Geburt an hat jeder Mensch eine Vorliebe für die Geschmacksrichtung süß. Ein
möglicher Grund ist die Menschheitserfahrung. Denn weltweit sind für den Menschen
keine giftigen Früchte zu finden, welche süß
schmecken.
Darüber hinaus wird angenommen, das süß
schmeckende Fruchtwasser im Mutterleib
könnte ein Grund für die angeborene Süßneigung von uns Menschen sein.
Das Baby wird durch das Trinken von Fruchtwasser bereits vor der Geburt durch das Essverhalten der Mutter im Mutterleib beeinflusst. Isst die Mutter während der Schwangerschaft z. B. viel Obst, wird im Regelfall
auch das Kind später gerne Obst mögen,
da gewisse Aromen des gegessenen Obstes
in das Fruchtwasser übergehen und so den
Geschmack des Fruchtwassers beeinflussen.
SÄTTIGUNG
körperlich
biologisch
GEBORGENHEIT
seelisch
emotional
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Muttermilch beeinflusst
den Geschmackssinn
Auch in die Muttermilch gehen Aromen
der von der Mutter verzehrten Speisen über.
Dies ist ein möglicher Grund, warum gestillte
Kinder neue Speisen eher akzeptieren als
Flaschenkinder. Gestillte Kinder erfahren
früher verschiedene Geschmacksrichtungen
und sind daher gegenüber neuen
Geschmäckern aufgeschlossener.
Was häufig gegessen wird, wird auch gerne
gegessen und das, was gerne gegessen wird,
wird häufig gegessen.
Was Hänschen nicht lernt…
Wir Menschen wünschen uns klare und
bekannte Geschmackserlebnisse. Bei dem
Verzehr eines neuen Lebensmittels wird dieses erst mal in eine bekannte Kategorie
eingeordnet: „Schmeckt so ähnlich wie …“.
Bei Kindern ist der Wunsch nach bekannten
Geschmacksrichtungen besonders ausgeprägt.
Mere-Exposure- Effekt:
Gewohnheitsbildung durch Erfahrung
Daher sollten Eltern nicht verzweifeln, wenn
das Kind bei den ersten Anläufen immer wieder das Gemüse verschmäht. Das stetige
wiederholte Anbieten ohne Zwang bietet die
größte Chance, dass das Kind früher oder
später eine Speise dauerhaft mögen wird.
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Jeden Tag Lieblingsessen?
Würden wir ständig nur essen, was wir kennen, wären unsere Ernährung und unsere
Nährstoffversorgung sehr einseitig. Als
Gegenspieler des „Mere-Exposure-Effektes“
(bevorzugen von Bekanntem, abneigen von
Unbekanntem) beeinflusst uns daher die
sogenannte spezifisch sensorische Sättigung.
Dank ihr entwickeln wir eine Abneigung
gegen sich ständig wiederholende Geschmacksrichtungen.
Aversionsbildung
Ein weiterer Einflussfaktor auf die Frage,
warum wir bestimmte Lebensmittel essen
und andere nicht, ist unter anderem die
Aversionsbildung. Sie resultiert aus einer
unangenehmen Erfahrung bei gleichzeitigem
Verzehr einer Speise. Wird uns z. B. nach
dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels
übel, ist es möglich, dass wir aufgrund dieser
Erfahrung das Lebensmittel auf lange Sicht
verweigern.
Die spezifisch sensorische Sättigung steuert
unterbewusst das Bedürfnis nach verschiedenen Speisen und einer damit einhergehenden breiteren Nährstoffzufuhr.
Isst ein Kind z.B. verdorbenen Erdbeerjoghurt
und reagiert mit Übelkeit und Erbrechen,
bildet es evtl. eine Aversion gegen Erdbeerjoghurt aus, da diese Speise nun mit unangenehmen Erfahrungen in Zusammenhang
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Kinder ahmen
ihre Vorbilder nach
In wissenschaftlichen Studien wurde mehrfach bewiesen, dass Kinder ihre Vorbilder
kopieren. Den Kindern wurden Filme mit erfolgreichen Helden gezeigt, welche beiläufig
Speisen gewählt und mit Genuss gegessen
haben.
Auch Spinat wurde von einem der Helden
gegessen. Als Folge entwickelten sich die
kindlichen Studienteilnehmer zu Weltmeistern im Spinat-essen.
Lernen am Modell bzw. durch Beobachtung
ist typisch für Kinder. Meist sind es die Eltern,
die für Kinder Modelle bzw. Vorbilder darstellen, wenn die Kinder von den Eltern
einen positiven Eindruck haben. Es muss für
das Kind erstrebenswert sein, so zu werden
wie das Vorbild. Sieht z. B. ein Kind seinen
Vater als Vorbild und sagt dieser beim Anblick vom Salat „Das ist doch Futter fürs Kaninchen“, kann vom Kind kaum erwartet
werden, dass dieses eine Vorliebe für Salat
entwickelt.
Daher der Tipp: Essen Sie gerne vor den
Augen Ihres Kindes Obst und Gemüse, ohne
es zu kommentieren!
Appetit - Hunger Heißhunger
Naschen, aber wie?
•„Hunger“ ist manchmal Appetit und
manchmal Durst. Wahrnehmung und
Unterstützung ist wichtig.
• Legen Sie einen Zeitrahmen fest, z. B.
eine bestimmte Menge für eine Woche.
• Planen Sie süße Nachtische und
regelmäßige Zwischenmahlzeiten ein.
• Keine Sätze wie „Erst das Gemüse,
dann etwas Süßes“ oder „Wenn du
lieb bist, gibt es etwas Süßes“. Dies
erhöht den Stellenwert der Süßigkeit
noch weiter.
„Hunger“ ist manchmal Appetit und manchmal Durst. Wenn Kinder nach Essen fragen,
sollte die gesamte Situation berücksichtigt
werden. Die Bedürfnisse richtig wahrzunehmen ist neben der Unterstützung entscheidend für die Zufriedenheit und vor allem eine
Erfahrung für das ganze Leben.
Wenn der Magen knurrt, sollten wir etwas
essen. Wir haben alle verschiedenen, auch
emotionalen Hunger.
Meist ist es eher eine Lust auf etwas Leckeres. Dahinter steht eventuell ein emotionaler
Hunger nach z. B. Liebe, Aufmerksamkeit,
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Zu strenge Vorschriften
fördern das Verlangen
Warum können Kinder bei ihren Freunden
nicht punkten, wenn sie eine Runde Vollkornbrot ausgeben? Gerade die Produkte,
die ernährungsbewusste Eltern ihren Kindern
schmackhaft machen möchten, besitzen
unter den Kindern gar keinen guten Ruf.
Hingegen sind jene Produkte, die mit Verboten gekoppelt sind bzw. selten gegessen
werden sollten, hoch im Ansehen.
Das Problem: Je mehr wir ein Lebensmittel
versuchen den Kindern auszureden, desto
größer wird im Kopf des Kindes (und auch
der Erwachsenen) das Verlangen nach jenem
Lebensmittel aktiviert. Vorsätze wie „Ab morgen nichts Süßes mehr“ sind Ableitungen
einer Hilflosigkeit, das Essverhalten besser in
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
den Griff zu bekommen. Psychologisch gilt
jedoch, dass nur positive Erfahrungen ein
Verhalten stabilisieren. Der Vorsatz, nichts
Süßes mehr zu essen, setzt eine 100 %ige
Umsetzung voraus. Selbst eine kleine Süßigkeit führt zum gefühlten Misserfolg und zu
einer negativen Versagenserfahrung.
Die Folge ist, dass das gesetzte Kontrollsystem komplett zusammenbrechen kann und
keine Kontrolle über den Süßigkeitenkonsum
mehr möglich ist.
Daher gilt auch hier: Essen darf ein Kind
alles. Es kommt auf die Menge und die
Kombination an!
Zudem verstärken Elternverbote die Werbewirkung. Und Werbung für Speisen, die unsere Kinder eigentlich so wenig wie möglich
konsumieren sollten, gibt es im Überfluss.
Die Bedeutung eines Lebensmittels hängt für
uns Menschen nicht nur vom Geschmack,
Geruch und Aussehen ab. Wichtig ist zudem,
was wir über das Lebensmittel denken und
wie wir dies gegenüber unseren Kindern
kommunizieren.
unsere Kinder, Entscheidungskriterien. Alle
Kriterien sind erlernt. Ihre Motive haben eine
große Chance, auch die Motive ihres Kindes
zu werden.
Daher stellen Sie sich selbst die Frage:
Wie konsumieren Sie, was leben Sie ihren
Kindern vor? Kaufen Sie z.B. viele Lebensmittel, weil diese gesund sind und Sie Ihren Kindern dies vermitteln möchten?
Im Schlaraffenland Supermarkt gibt es bis zu
10.000 verschiedene Lebensmittel. Wir müssen uns für und gegen Lebensmittel entscheiden. Dafür benötigen wir, ebenso wie
Das Wort „gesund“
Was denken Sie, wenn Ihnen jemand sagt: „Wollen Sie gar nicht probieren, das ist ganz gesund?“ Oft ist unser erster Gedanke: „Schmeckt das denn auch?“ Wir hören das Wort „gesund“ immer und überall. In den Köpfen ist das Wort „gesund“
bei vielen Menschen mit Bevormundung und Zwang gekoppelt. Gerade für Kinder ist das Wort „gesund“ nicht greifbar. Sagt
man einem Kind: „Iss nicht so viel Schokolade. Das ist nicht gesund.“ Wenn das Kind aber trotz des Verzehrs nicht krank wird,
kann das Kind den Begriff „gesund“ kaum glaubhaft und positiv verinnerlichen. Kinder lernen den Begriff „gesund“ oft in negativen Zusammenhängen und mit Bevormundung kennen. Eine Einteilung in „gesund“ und „ungesund“ ist in der heutigen
Ernährungswissenschaft nicht mehr üblich, denn die Gesamtauswahl ist entscheidend. Sagen Sie besser „Das schmeckt mir,
ich würde mich freuen, wenn es Dir auch schmeckt.“ „Das ist lecker.“ „Das tut dir gut/ist gut für Dich.“
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Praktische Tipps
für ein gesundes
Essverhalten
Gehen Sie gemeinsam einkaufen. Lassen
Sie die Kinder mitentscheiden. „Soll es die
rote oder die gelbe Paprika sein?“
Bereiten Sie zusammen das Essen vor.
Lassen Sie die Kinder z. B. das Gemüse
schneiden.
Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre
beim Essen. Decken Sie gemeinsam den
Tisch. Mit einer schönen Tischdekoration
fühlen wir uns eingeladen.
Wählen Sie kräftige Farben bei den Speisen
oder der Dekoration. Das Auge isst mit.
Genießen Sie mit allen Sinnen. Sehen,
riechen, fühlen, hören, schmecken.
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Ein Gemüsegarten, eine Tomatenpflanze
oder auch ein Becher Kresse auf dem
Fensterbrett steigern das Bewusstsein für
unser Essen.
Schneiden Sie alles mundgerecht für
kleine Kinder.
Bereiten Sie Speisen möglichst selber zu.
Fertiggerichte (Tütensuppe, Püree) entsprechen nicht den Empfehlungen.
Käse-Igel, Brotgesichter, bunte Milchshakes
steigern das Interesse.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Ernährung bei Kinderwunsch
und in der Schwangerschaft
Schon vor der Geburt wird der Grundstein für ein gesundes Wachstum von Kindern gelegt. Eine ausgewogene Ernährung der Mutter
trägt gleichermaßen zu ihrem Wohlergehen und zu dem des Kindes bei. Deshalb achten die meisten werdenden Mütter während ihrer
Schwangerschaft besonders auf ihre Ernährung und streichen manche Nahrungsmittel von ihrem Speiseplan, die für die kindliche Entwicklung im Mutterleib nicht zuträglich sind.
Wenn sich ein Paar ein Kind wünscht, ist es sinnvoll, seinen eigenen Lebensstil genauer unter die Lupe zu nehmen. Insbesondere geht
es dabei um Faktoren wie Ernährungs- und Bewegungsverhalten, Rauchen und Alkoholkonsum. Über diese Faktoren hat eine Frau die
Möglichkeit, die Chancen auf eine Schwangerschaft positiv zu beeinflussen. Schon zu dem Zeitpunkt, wenn ein Paar mit der Familienplanung beginnt, sollten schädigende Dinge wie Stress, Nikotin und Alkohol weitgehend vermieden werden.
Körpergewicht und Nährstoffversorgung
Normalgewicht und eine gute Nährstoffversorgung sind die besten Bedingungen dafür,
dass sich ein Ei in der Gebärmutter einnisten
kann. Ist der weibliche Körper nicht optimal
mit Nährstoffen versorgt, stellt er als erstes
seine Fortpflanzungsfunktion ein, um den
Organismus nicht zusätzlich mit einer
Schwangerschaft zu belasten.
Die Grundvoraussetzung für eine optimale
Nährstoffversorgung ist eine vollwertige und
abwechslungsreiche Ernährung. Diese sollte
viel frisches Gemüse, Obst und Vollkornprodukte beinhalten, aber wenig Koffein und
keine Fertigprodukte, beziehungsweise Nahrungsmittel mit vielen Zusatzstoffen.
Wichtige Mikro-Nährstoffe
Einige Nährstoffe wie Folsäure, Zink, Vitamin
E und C und Selen habe eine besondere Bedeutung in Bezug auf die Ernährung bei Kinderwunsch. So empfiehlt z. B. die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung schon vor einer
geplanten Schwangerschaft eine um 400 mg
pro Tag erhöhte Folsäurezufuhr. Eine solche
Menge ist ohne eine Nahrungsergänzung oft
schwer zu erreichen.
Folsäure ist besonders wichtig für die gesunde Entwicklung des Embryos – schon in
den ersten Schwangerschaftswochen – und
kann das Risiko für Fehlgeburten senken.
Dieses Vitamin steckt vor allem in grünem
Blattgemüse, Linsen, Spargel, Kartoffeln,
Brokkoli und Orangen.
Auch Zink beeinflusst direkt die Fruchtbarkeit von Frau und Mann. Es ist zum Beispiel
wichtig für die Spermienbildung. Bei der
Frau erhöht ein Zinkmangel das Risiko für
Schwangerschaftsvergiftungen und Fehlgeburten. Zink findet sich natürlicherweise in
Fleisch, Innereien, Vollkornprodukten, Weizenkeimen, Seefisch und Hülsenfrüchten
sowie dem calciumreichen Parmesan-Käse.
Ein weiterer wichtiger Nährstoff ist das Vitamin E. Bei einem Vitamin-E-Mangel kann
sich die befruchtete Eizelle nicht im Uterus
einnisten. Wichtige Vitamin-E-Quellen sind
pflanzliche Öle, Weizenkeime, Nüsse und
Samen.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Ernährung in der Schwangerschaft
Wer schwanger ist und plötzlich für ein kleines Wesen mitverantwortlich ist, macht sich meist - unter anderem - auch Gedanken über
seine Ernährung. Zu Recht. Denn über die Nabelschnur ernährt eine schwangere Frau das Ungeborene aus ihrem Blut mit. Auch werdende Väter beschäftigen sich während der Schwangerschaft ihrer Partnerin häufig intensiv mit ihrer neuen Rolle. Die körperlichen Veränderungen der Frau in einer Schwangerschaft sind enorm und dementsprechend kräftezehrend. Diese Umstellung ist für den Körper
durchaus vergleichbar mit Hochleistungssport. Viele Frauen erleben nie gekannte Heißhungerattacken, mit denen ihr Organismus versucht den veränderten Bedarf zu decken.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung versorgt die werdende Mutter und den Embryo bei diesem "Kraftakt" optimal und kann
das Risiko für spätere Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Beschwerden senken. Das Kind entwickelt sich
schließlich mit rasender Geschwindigkeit.
Essen für Zwei?
Im 1. bis 3. Monat ist der Energiebedarf kaum erhöht.
Ab dem 4. Monat benötigt man in etwa 200 bis 300
kcal mehr pro Tag. Das entspricht jeweils:
• 1 Scheibe Vollkornbrot mit 1 Scheibe Käse
• 1 Glas Milch
• 1 Becher Naturjoghurt mit 1 Apfel und 2 EL Müsli
• 1 Handvoll Studentenfutter
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Entscheidend ist also
eher WAS wir essen
und nicht WIEVEIL.
Kritische Nährstoffe
Schwangere brauchen für ihren veränderten
Stoffwechsel und für das Wachstum des Kindes mehr Nährstoffe. Eine vollwertige Ernährung und eine gute Kombination der
Nahrungsmittel verhindern einen Mangel.
Das Vitamin Folsäure ist vor allem für die
Zellteilung von grundlegender Bedeutung
und senkt das Risiko für Neuralrohrdefekte,
bei dem die Entwicklung des Gehirns und
der Wirbelsäule gestört ist. Grünes Blattgemüse wie Spinat und Kohl, aber auch Hülsenfrüchte, Weizenkeime, Vollkornprodukte
und Eier sind gute Lieferanten dafür.
Eisen ist wichtig für die Blutbildung und die
Versorgung des Babys mit Sauerstoff. Eisen
ist in Fleisch, Eigelb, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und grünen Gemüsen zu finden.
Die Aufnahme wird durch Vitamin C (bei-
spielsweise aus Zitrusfrüchten oder Paprika)
deutlich verbessert.
Da Skelett und Zähne des Fötus aufgebaut
werden müssen, braucht es während der
Schwangerschaft beträchtliche Mengen Kalzium. Milch und Milchprodukte, grünes
Blattgemüse, Feigen und getrocknetes Obst,
Hülsenfrüchte, Mandeln und Nüsse, Sesam
oder kalziumreiches Mineralwasser können
die Versorgung verbessern.
Jod fördert den Stoffwechsel und die Entwicklung des Gehirns und kommt in Seefisch
und angereichertem Salz („jodiertes Speisesalz“) vor.
Ob eine Nahrungsergänzung dieser oder anderer Nährstoffe im individuellen Fall sinnvoll
oder notwendig ist, sollte man im Gespräch
mit seinem Frauenarzt abklären.
Aufgrund einer Infektionsgefahr des ungeborenen Kindes gibt es einige Lebensmittel, die
Sie in der Schwangerschaft meiden sollten.
Um sich nicht mit gefährlichen Bakterien (Listerien, Salmonellen oder Toxoplasmoseparasiten zu infizieren), sollten rohe und
nicht-pasteurisierte Milch- und Fleischprodukte wie z. B. roher Schinken, Rauchfleisch,
Salami, roher Lachs und rohe Eier vermieden
werden. Bei der Zubereitung ist eine gute
Küchenhygiene nötig.
Sorgfältiges Waschen von Salat, Gemüse und
gründliches Erhitzen von Fleisch, Fisch und
Eiern ist wichtig.
Beim Kauf von Käse können Sie auf der Verpackung erkennen, ob dieser aus pasteurisierter (erhitzter) Milch hergestellt ist.
Käsesorten, die Sie in der
Schwangerschaft essen können:
Denken für Zwei!
Hartkäse: geräucherte Varianten, Babybel
(halbfester Schnittkäse), Bergkäse,
Cheddar, Edamer, Emmentaler, englischer
Cheddar aus Ziegenmilch, Gouda, Grana
Padano, Parmesan, Pecorino (hart), Tilsiter
Schnittkäse.
• Ich trinke 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag, am besten Wasser.
• Ich starte den Tag mit einem Frühstück.
• Ich plane Süßes als Nachtische und
regelmäßige Zwischenmahlzeiten ein.
• Ich esse täglich 3 bis 5 abwechslungsreiche Mahlzeiten,
mit vielen frischen Lebensmitteln.
• Ballaststoffe helfen meiner Verdauung
(z. B. aus Vollkornprodukten wie Vollkornnudeln, Naturreis,
Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Gemüse, Früchten und Nüssen)
• Ich esse 3 bis 4 Portionen Milch- oder Milchprodukte,
am besten fettarme Produkte wie teilentrahmte Milch, fettreduzierten Käse und Joghurt.
• Wegen einer Lebensmittelinfektionsgefahr meide ich aber Rohmilchprodukte,
sowie Weich- und Halbhartkäse aus Rohmilch und pasteurisierter Milch*.
Weichkäse und verarbeiteter Käse: Hüttenkäse, Frischkäse, Feta, Halloumi, Ziegenkäse
ohne weiße Rinde, Mascarpone, Mozzarella,
Streichkäse, Panir (indischer Frischkäse)
Quark, Ricotta.
Joghurts, Sauerrahm und Crème fraîche können Sie in jeder Form und Geschmacksrichtungen verzehren.
• Mindestens 1- bis 2x wöchentlich esse ich schadstoffarmen Seefisch.
Thun- oder Schwertfisch sollten aufgrund der Schadstoffbelastung nicht gegessen werden.
• Den Fisch sowie Fleisch und Eier gare ich vollständig durch.
Bei der Zubereitung trenne ich rohe und verzehrfertige Lebensmittel strikt voneinander.
• Ich bevorzuge Pflanzenöle wie Rapsöl oder Leinöl (nicht erhitzen!) zur Zubereitung.
• Auf Alkohol verzichte ich und gehe maßvoll mit Kaffee und schwarzem Tee um.
• Ich meide Drogen und nehme Medikamente nur in Absprache mit dem Arzt.
• Eine Diät brauche ich jetzt nicht!
Käsesorten, die Sie in der Schwangerschaft nicht essen sollten:
Weißschimmel-Weichkäse: Brie, Blue Brie,
Cambozola, Camembert,
Blauschimmelkäse: Bayerischer Blauschimmelkäse, Bergader, Gorgonzola
• Ich genieße täglich frische Luft.
• Wir verzichten auf Zigaretten und meiden Passivrauch.
Weiche, nicht pasteurisierte Käsesorten, auch
Ziegen- und Schafkäse: Chabichou, Pyramide,
Torta del Casar.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
25
26
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Ernährung im ersten Lebensjahr
Das erste Lebensjahr eines Kindes ist von großer Bedeutung. Dabei spielt auch die Ernährung eine sehr wichtige Rolle. Im ersten Lebensjahr kann sich das Geburtsgewicht verdreifachen. Eine angepasste Ernährung im ersten Lebensjahr ist für die weitere Entwicklung
sehr entscheidend. Nach Aussage vieler Studien gibt es Zusammenhänge zwischen der Ernährung in der frühen Kindheit und späteren
Entwicklungsverzögerungen oder Krankheitsentstehungen.
Stillzeit
Die ersten Wochen und Monate
In den ersten Lebensmonaten bleiben die Ernährung von Mutter und Kind eng miteinander verbunden, da die meisten Frauen ihr
Baby stillen. Muttermilch ist perfekt auf die
Bedürfnisse des Kindes abgestimmt. Während der Stillzeit benötigt die junge Mutter
besonders viele gute Nährstoffe, denn ein
Kind zu stillen, kostet Kraft und Energie.
Auch hier gilt: Was die Mutter zu sich
nimmt, gibt sie über die Muttermilch an ihr
Baby weiter.
In den ersten vier Lebensmonaten sollte das
Baby ausschließlich flüssig über Muttermilch
oder adaptierte (angepasste) bzw. teiladaptierte Säuglingsmilch ernährt werden.
Die Muttermilch ist ein natürliches vollwertiges Lebensmittel. Es enthält eine optimale
Nährstoffzusammensetzung, hochwertiges
Fett und gut verdauliches Eiweiß, außerdem
die Vitamine A, C, D, E, stärkt den Infektionsschutz des Säuglings und hat eine antiallergische Wirkung. Zudem ist die Muttermilch hygienisch einwandfrei, immer, frisch
und jederzeit fertig zubereitet, wohltemperiert und kostenlos.
Wenn die Mutter nicht stillen kann, sollte die
Pre-Milch gegeben werden. Diese entspricht
am ehesten der Muttermilch und kann bis
zur Einführung der Kuhmilch gegeben werden.
Empfehlung in der Stillzeit :
Wenn möglich 4 bis 6 Monate ausschließlich
stillen.
Stillen ist das beste
für Mama und Kind!
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
27
Die richtige Fertigmilch auf Kuhmilchbasis
Optimal für das gesamte 1. Lebensjahr
Anfangsnahrung
0 bis 12 Monate
Pre
überfüttern nicht möglich
ähnlich wie Muttermilch
H.A., H.A.-Start
H.A.-Pre, Pre-H.A.
Bedingt geeignet
Anfangsnahrung
0 bis 12 Monate
1
entspricht nicht ganz der Muttermilch
Zusatz von Stärke (manchmal auch Zucker)
Eiweißzusammensetzung anders als Muttermilch
H.A. 1
Überflüssig
Folgenahrung
ab 5. Monat
kaum noch Ähnlichkeit mit der Muttermilch
erhöhter Eiweiß- und Mineralstoffgehalt
2
H.A. 2
Folgenahrung
ab 8. Monat
kaum noch Ähnlichkeit mit der Muttermilch
erhöhter Eiweiß- und Mineralstoffgehalt
3
Nach dem Vorbild des aid
Stillberatung
Stillen ist die normale Säuglingsernährung.
Bei der Geburt sind Mutter und Kind auf Stillen eingestellt. Ein guter Start und ein problemloses Fortdauern der Stillbeziehung sind
dennoch nicht selbstverständlich.
Erfolgreiches Stillen braucht passende Rahmenbedingungen und Unterstützung.
Manchmal treten medizinische Probleme auf,
die einer Behandlung bedürfen. Oft sind es
jedoch fehlendes Wissen rund ums Stillen,
unzulängliche Handhabung und Unterstützung, Verunsicherung oder äußere Kritik, die
das Stillen beeinträchtigen.
In regelmäßigen Stilltreffen gibt es die Möglichkeit sich mit anderen Müttern auszutauschen, Fragen zu stellen und sich zu
verschiedenen Themen zu informieren.
Schon in der Schwangerschaft macht der Besuch eines Stilltreffs Sinn, um nach der Geburt gut vorbereitet in eine entspannte und
schöne Stillbeziehung zu starten.
Bei Problemen rund ums Stillen sind die Stillberaterinnen darüber hinaus auch für Telefon-, Email- oder gegebenenfalls
Vor-Ort-Beratung erreichbar.
Stilltreff:
Alle 4 Wochen mit wechselnden Themen in der EEB, Ootmarsumer Weg 5 Nordhorn
Grafschafter Stillbegleitung und –beratung
www.grafschafter-stillberatung.jimdo.com/
www.facebook.com/Grafschafter-Stillberatung-205713339759901/
Katharina Dreier:
Mobil: 01731390676
Mail: [email protected]
Pia Berens:
Mobil: 0162 9673839
Mail: [email protected]
Janina Vischer:
WhatsApp: 0174 1638418
28
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
H.A. = hypoallergen,
für allergiegefährdete Babys
Empfehlungen zur Beikost
Mit etwa einem halben Jahr sind die bisherigen Milchmahlzeiten nach und nach durch
geeignete Breie zu ersetzen. Wenn das Baby
mit dem Breiessen beginnt, empfiehlt es sich,
weiter zu stillen. Nach und nach wird eine
Stillmahlzeit nach der anderen abgelöst. Mit
der Beikost sollten Sie behutsam beginnen,
möglichst ab dem 5. Lebensmonat, spätestens jedoch ab dem 7. Lebensmonat.
Fangen Sie langsam mit etwas püriertem Gemüse auf einem Plastiklöffel an: Es eignet
sich dafür Karottenmus. Zu den Karotten
können später Kartoffeln kommen. Damit
die fettlöslichen Vitamine besser aufgenommen werden können, sollte abwechselnd
etwas Öl oder Butter zugegeben werden. Da
der Säugling ab der Geburt nur etwa 6 Monate mit einem Eisenvorrat ausgestattet ist,
sollte Fleisch fast täglich gegeben werden.
Wer die Breie selbst herstellt, hat den Vorteil,
dass sich die Säuglinge an natürliche Inhaltsstoffe besser gewöhnen und der Übergang
zur Familienkost am Ende des ersten Lebensjahres einfacher ist.
Wichtig ist, sowohl bei selbst zubereiteten als
auch industriell verarbeiteten Produkten, sehr
sorgfältig und hygienisch zu arbeiten. Wärmen Sie immer nur kleine Portionen Gemüse-Fleischgläschen auf. Der restliche Inhalt
kann dann noch 3 Tage verschlossen im
Kühlschrank gelagert werden. Reichern Sie
fertige Breie nicht mit Zucker, Salz, Gewürzen, Grieß oder Mehl an.
danach mit dem Nachmittagsbrei, abschließend mit dem Morgenbrei beginnen.
Aus Gründen der Allergieprävention sollten
Eltern mit der Beikost nicht zu früh, aber
auch nicht zu spät beginnen. Von einem
Start vor dem vollendeten 4. Monat sowie
nach dem 8. Monat wird abgeraten, denn
zwischen dem 5. und dem 7. Lebensmonat
vertragen Babys neue Lebensmittel
besonders gut.
Nach dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
folgt in der Regel der Milch-Getreide-Brei,
zum Beispiel für abends und schließlich ein
Getreide-Obst-Brei, der gerne nachmittags
gegeben wird.
Nachdem sich das Baby an den Mittagsbrei
gewöhnt hat, kann man mit dem Abendbrei,
Der Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr
Nach dem Vorbild des Forschungsinstitutes für Kinderernährung Dortmund
Einfürhung Breikost
Milchernährung
Monat
1
2
3
4
5
6
Einfürhung Familienkost
7
8
9
10
11
12
Stillen, solange Mutter und Kind es wünschen
Tagesernährung
Brotmahlzeiten
GetreideObst-Brei
Zwei
Zwischenmahlzeiten
Muttermilch
oder Fertigmilch
Milch-Getreide-Brei
Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Vitamin K
Vitamin D, Flurid
Brotmahlzeiten
Warme Mahlzeiten
Nach dem Vorbild des fke
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
29
Gelassen bleiben
Nicht jedes Kind ist sofort nach Vollendung
des vierten Lebensmonats bereit für die Beikost. Wer sein Kind aufmerksam beobachtet,
bemerkt, ob es Sinn macht mit dem Zufüttern zu beginnen. Voraussetzung dafür ist,
dass das Baby den Kopf aufrecht und stabil
halten kann, wenn die Eltern es im Sitzen
stützen. Entscheidend ist darüber hinaus, ob
es am Essen anderer interessiert ist und beim
Zuschauen den Mund bewegt. Viele Kinder
stecken in dieser Zeit auch häufiger Dinge in
den Mund.
Trinken
Am besten sind Wasser oder dünn gekochte
ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees als Getränke geeignet. Achten Sie bei gekauftem
Wasser auf „Für die Säuglingsernährung geeignet“. Es kann dem Baby von Anfang an
das Trinken aus einem kleinen Becher beigebracht werden, weil er viele Vorteile gegenüber Nuckel- oder Trinklernflaschen hat. Das
Baby kann jederzeit sehen, fühlen und riechen was drin ist und zeigt meist eine größere Bereitschaft Neues zu probieren
Ernährungsschema ab dem 5. Monat
Monat
Morgens und
zwischendurch
5
6
8
9
10
Muttermilch/(Säuglingsnahrung)
Mittags
Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Nachmittags
Ab und zu Nudeln!
Gelegentlich Fisch statt Fleisch!
Getreide-Obst-Brei
Abends
Milch-Getreide-Brei
weiter stillen
Nach dem Vorbild des aid
30
7
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Rezepte für die ersten Breie
Gemüsebrei
•1
Kartoffel von etwa 50 g
•
100 g
Karotten
•
20 g
Rindertatar
•
1 EL
Butter (10g)
Ab dem 4. Monat
Vorbereitungszeit: etwa 10 Minuten
Garzeit: etwa 15 bis 20 Minuten
Die Kartoffel waschen, in einen kleinen Topf legen und so viel Wasser zugeben, dass der Topfboden 2 cm hoch bedeckt ist.
Bei schwacher Hitze die Kartoffel etwa 15 bis 20 Minuten garen. Inzwischen die Karotten waschen, schälen, die Wurzelenden
und den Stielansatz abschneiden. Die Karotten in 2 cm große Abschnitte teilen mit etwa 3 Essl. Wasser in einen kleinen Topf
füllen. Das Fleisch zugeben und beides bei schwacher Hitze etwa 15 Minuten garen. Dann mit einem Pürierstab die Möhren mit
dem Fleisch fein zerkleinern. Die Kartoffel pellen und mit der Butter in eine kleine Schüssel geben, mit dem Kartoffelstampfer zu
einem feinen Püree zerstoßen. Das Karotten-Fleisch-Mus zugeben und gut verrühren.
Gemüse-Kartoffelbrei
• 120
• 10
g
g
• 20-30
• 60
Gemüse: Karotten, Fenchel, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Spinat;
ab dem 8. Monat das Gemüseangebot erweitern z.B. mit Tomaten,
Gurken, Zucchini und Lauch
Fett: Öl (Sonnenblumenöl, Maiskeimöl) oder Butter im Wechsel
g
g
• 5-10 TL
Ab dem 5. Monat
mageres Fleisch, Fisch und Geflügel ca 6 x pro Woche, 1 x Ei
Kartoffeln
gemustes Frischobst als Nachtisch
Vollmilch-Getreidebrei
• 180
ml
pasteurisierte Vollmilch 3,5 % Fett
Ab dem 6. Monat
• 20
g
Getreideflocken, Grieß, Reisschleim;
ab 6. Monat frisch gemahlenes Vollkornmehl
• 50
g
Äpfel, Bananen, Mandarinen, Himbeeren, Pfirsiche, Kirschen, Trauben
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
31
Getreide-Obstbrei
• 100-150
• 20-25
• 10
ml Wasser
g
g
• 75-100
Getreideflocken oder fein gemahlenes Getreide
(Weizen, Hirse, Hafer, Gerste, Buchweizen)
Butter oder 30 bis 50 g Sahne
g
püriertes Frischobst
Ab dem 7. Monat
Zubereitungstipps:
• nur frisch abgekochtes Wasser verwenden
• unmittelbar vor der Mahlzeit zubereiten
• möglichst frische Zutaten verwenden
• nährstoffschonend garen
• fein pürieren
• nicht warmhalten oder aufwärmen
• als Gewürze nur frische Kräuter verwenden
• appetitlich zubereiten und anrichten
Es ist wichtig, Säuglinge im 1. Lebensjahr nur
mit geeigneten Lebensmitteln zu füttern,
denn die Funktionen des Verdauungs- und
Stoffwechselapparates sind im Vergleich zu
Erwachsenen noch nicht ausgereift.
Die Menge der Verdauungssäfte (Magenund Gallensäure) ist kleiner, die Darmbewegungen sind geringer, dadurch können aber
die Nährstoffe besser aufgenommen werden.
Die Leber als Speicherorgan, Entgiftungsorgan und Stoffwechselorgan entwickelt sich
erst allmählich. Stoffwechselendprodukte
können über die Nieren zunächst nur mit relativ viel Wasser ausgeschieden werden.
Stärke wird erst ab dem 6. Lebensmonat vertragen.
Spinat und Pilze darf man nach dem Kochen
nicht wieder aufwärmen, besagt eine alte
Küchenweisheit. Das kann nicht pauschal mit
"man darf" oder "man darf nicht" beant-
32
wortet werden. Spinat enthält relativ viel Nitrat, und das wird nach der Ernte unter bakteriellem Einfluss sukzessive in gesundheitsschädliches Nitrit umgewandelt. Andere nitratreiche Gemüsesorten sind Blattsalate,
Mangold, Rettich, Radieschen. Dieses wird
unter ungünstigen Umständen im Verdauungstrakt zu Nitrosaminen umgewandelt, die
als krebserregend gelten.
Allerdings ist die Warnung vor aufgewärmtem Spinat heutzutage nicht mehr so pauschal gültig wie früher, als es noch keine
Kühlschränke gab. Denn die Nitritbildung
lässt sich durch kühle Lagerung des Spinats
stark reduzieren. Also geht es auch nicht so
sehr um das zweifache Erwärmen, sondern
um eine ausreichende Kühlung des gekochten Spinats!
Nitrit kann außerdem bei Säuglingen zu lebensbedrohlicher "Blausucht" führen
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
(da speziell bei Säuglingen im Dünndarm Nitrat zu Nitrit umgewandelt werden kann,
dürfen diese auch keine nitrathaltige Nahrung zu sich nehmen).
Man sollte also:
o Spinat nicht unnötig lange warmhalten
o Spinatreste kühlstellen
o Bio-Spinat verwenden (der deutlich weniger Nitrat enthält)
o im Winter auf Tiefkühlspinat ausweichen
(da Treibhausspinat besonders viel Nitrat enthält)
Auch für andere Speisereste gilt: Wer das
Gericht am nächsten Tag wieder aufwärmen
will, sollte es möglichst schnell abkühlen lassen und anschließend im Kühlschrank lagern.
Beim Erwärmen auf eine Temperatur über 70
Grad Celsius achten.
Lebensmittelauswahl
Beispiele für erfahrungsgemäß gut vertragene Lebensmittel in der Breikost.
Lebensmittel
ab dem 5. Monat
ab dem 8. Monat
Getränke
Wasser
Kräuter- oder Früchtetee, z. B. Fenchel, Anis, Malve, Kamille, Melisse –
dünn aufgebrüht. Alles ohne Zucker zubereiten!
Gemüse
Fenchel
Gurke
Knollensellerie
Kohlrabi
Kürbis
Möhre
Pastinake
Steckrübe
Zucchini
Blumenkohl
Brokkoli
Chinakohl
Erbsen
Kräuter
Mais
Mangold
Spargel
Spinat
Spitzkohl
Staudensellerie
Tomaten
Obst
Apfel
Aprikose
Banane
Birne
Melone
Nektarinen
Pfirsich
Beeren
Kiwi
Mango
Zitrusfrüchte
Kohlenhydratlieferanten
Kartoffel
Vollkornreis
Vollkornnudeln, Vollkornflocken z.B. Hirse, Hafer,
Dinkel
Dinkel- oder Maisgrieß
Brot
Zwieback
Graupen
Eiweißlieferanten
Mageres Fleisch vom Rind, Geflügel, Schwein
oder Lamm
Fisch (Lachs, Kabeljau, Seelachs)
Käse
rohe und gekochte Eier
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
33
Familienkost
Unsere Kinder werden selbstständiger und unabhängiger. Das gilt auch fürs Essen.
Atmosphäre am Esstisch
Fernseher, Radio und störender Lärm lenken
das Ohr ab und lassen den Appetit vergehen.
Eine angenehme, ruhige Umgebung und
gute Tischsitten runden dagegen die Mahlzeit ab. Tipp: Unangenehme Themen nicht
beim Essen diskutieren – das schlägt auf den
Magen.
Gemeinsame Mahlzeiten der ganzen Familie
spielen eine besonders wichtige Rolle. Kinder
lieben das gemütliche Beisammensein, bei
dem es so viele schöne Gelegenheiten zum
Reden, Scherzen und Zuhören gibt. Solche
Familienessen, vielleicht mit einem besonders
toll gedeckten Tisch und liebevoll zubereitetem Essen, sind viel mehr als nur ein Treffen
mit dem Zweck gemeinsamer Nahrungsaufnahme.
Mit ihnen werden warme, glückliche Erinnerungen geschaffen, die ein Leben lang im
Gedächtnis bleiben. Und fast immer entwickelt sich daraus so etwas wie eine Tradition,
die Kinder und Enkel übernehmen und in
ihren eigenen Familien fortführen. Eines
Tages fragen sie nach dem Rezept für den leckeren Apfelkuchen, den die Oma immer gebacken hat. Oder sie servieren wie selbstverständlich am Heiligen Abend Würstchen
mit Kartoffelsalat, weil das „einfach dazugehört“. Regional und saisonal, heimischer
Spargel ab Mai, Erdbeeren ab Juni, und nach
dem ersten Frost kommt der Grünkohl auf
den Tisch. Alles zu seiner Zeit. Und als kernige Hauptzutat Rind, Schwein, Lamm oder
Geflügel in fast beliebiger Vielfalt. Wenn das
alles auch noch frisch zubereitet wird, sind
Omas Traditionsgerichte richtig gesund und
ausgewogen.
Omas berühmter Sonntagsbraten gehört
meistens nicht gerade zu den allerschlanksten, fettärmsten Gerichten. Sicher: Man kann
besonders mageres Fleisch auswählen, die
Sahne aus der Soße streichen und tierisches
Schweineschmalz beim Anbraten durch
Rapsöl ersetzen. Müssen Sie jedoch nicht,
denn leichte Küche passt so gar nicht zu
Omas deftiger Kost. Das ist für die ganze Familie auch eine schöne Gelegenheit, sich mal
wieder viel Zeit zum Essen und Genießen zu
nehmen. Da darf es eben auch ein bisschen
rustikaler sein.
Zum Vergleich sollten wir bedenken, dass die
heutigen Lieblingsgerichte der Kinder wie
Pizza, Hamburger, Lasagne auch viel Fett und
zudem noch Zusatzstoffe enthalten.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
35
Ernährung im Schulkindalter
Für Schulkinder spielt eine gute Nährstoffversorgung - gerade auch in Bezug auf die Leistungsfähigkeit unserer Kinder - eine große
Rolle. Spätestens im Schulalltag wird das Frühstück zu einem wichtigen Thema im Zusammenhang mit einer gesunden und vollwertigen Ernährung. Unumstritten ist mittlerweile die Tatsache, dass ein ausgewogenes Frühstück sehr zum Gelingen des Tages beitragen
kann. Diese Mahlzeit beendet die mehrstündige Fastenperiode der Nacht, die üblicherweise 10 bis 13 Stunden dauert. Wer aber das
Frühstück auslässt, dehnt die Zeit ohne Nahrungsaufnahme auf ca. 15 bis 20 Stunden aus. Der Körper läuft auf Reserve und muss seine
Speicher wieder auffüllen. Das ist vor allem morgens, wenn die Kinder sich konzentrieren sollen, sehr kritisch.
Auch das Einsetzen von Zwischenmahlzeiten
ist ein wichtiger Baustein für eine optimale
Versorgung.
Wenn z. B. das erste Frühstück noch sehr
sparsam ausfällt, sollte das zweite Frühstück,
welches dann üblicherweise der Pausensnack
in der Schule ist, etwas umfangreicher ausfallen. Denn wer regelmäßig isst und trinkt,
kommt fit und konzentriert durch den Tag.
Sehr eindrucksvoll zeigt sich dies an der Leistungskurve im Tagesverlauf:
Quelle: www.auf-das-fruehstueck-fertig-los.de
Ein Tages-Speiseplan eines Schulkindes sollte
im Idealfall aus drei Hauptmahlzeiten und
zwei Zwischenmahlzeiten bestehen. Eine
warme Mahlzeit sollte es sein. Das ist u. a.
deshalb wichtig, weil viele empfehlenswerte
Lebensmittel wie z. B. Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Reis oder Fisch nur gegart gegessen
werden können. Dabei spielt es keine Rolle,
ob die warme Mahlzeit mittags oder abends
auf den Tisch kommt.
Auch die Getränke haben natürlich eine
große Bedeutung in Bezug auf die Konzentrationsfähigkeit der Kinder. Grundschulkinder sollten über den Tag verteilt ca. 1 Liter
Wasser, ungesüßte Früchte- oder Kräutertees
oder stark verdünnte Saftschorlen trinken.
Wer ausreichend trinkt, verbessert die Fließfähigkeit des Blutes und gewährleistet somit
eine gute Versorgung des Gehirns. Das Gehirn ist außerdem auf eine ausreichende
Menge von Kohlenhydraten (KH) angewiesen. Traubenzucker oder auch Glukose ist ein
einfaches Kohlenhydrat und quasi das Benzin
für unser Gehirn.
Es ist für die Leistungsfähigkeit jedoch sehr
von Bedeutung, in welcher Form wir die
Kohlenhydrate zu uns nehmen. Damit wir
langfristig Energie haben, ist es sinnvoll,
überwiegend komplexe Kohlenhydrate zuzuführen. Das sind z. B. Vollkornprodukte,
Obst oder Gemüse. Gezuckerte Lebensmittel, Getränke oder auch Traubenzucker können bei Bedarf sehr rasch Energie bringen,
da sie ins Blut „schießen“. Allerdings verpufft diese Wirkung sehr schnell wieder und
man läuft eher Gefahr, danach in ein Leistungstief zu fallen.
Beispiele für geeignete
Energielieferanten:
• Vollkornbrot, -brötchen, -toast
• ungezuckertes Müsli
• Obst
• Nüsse
• Rohkost
• Naturjoghurt
Das, was wir und vor allem unsere Kinder
täglich essen und trinken, hat einen enormen
Einfluss auf die körperliche und geistige
Verfassung. Zwar kann man gute Noten
nicht essen, wissenschaftliche Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass die
Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit durch die Nahrungsaufnahme
durchaus verbessert werden kann.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
37
Süßigkeiten
Natürlich sollten idealerweise nachmittags
Obst, Rohkost, Joghurt, Brot, Müsli oder Vollkorncerealien auf dem Tisch stehen.
Ab und zu können Sie auch Gebäck, Kuchen
oder Süßigkeiten anbieten. Wenn Ihr Kind
naschen möchte, sollten Sie es zu einem festen Zeitpunkt erlauben. Gewähren Sie Ihren
Kleinen das Naschvergnügen am besten nach
dem Mittagessen oder am späteren Nachmittag, als Teil der Zwischenmahlzeit. Sie möchten wissen, wie viel Süßes Ihr Kind pro Tag
höchstens essen soll?
Für 7- bis 10-Jährige sind das maximal 180
kcal in Form von Süßem. Das entspricht
• 1 Schokoriegel
• 1 Kugel Eis
• 1 kleines Stück Kuchen
So viel sollten Kinder
täglich essen und trinken
Die Lebensmittelpyramide bildet ab, wie
gesunde Ernährung aussieht. Acht Lebensmittelgruppen sind auf sechs Ebenen verteilt.
Dabei gilt: Was weiter unten steht, kann in
größeren Mengen verzehrt werden und je
höher die Ebene, desto geringer werden die
Mengen.
Die Basis der Pyramide bilden Getränke. An
zweiter und dritter Stelle folgen die pflanzlichen Lebensmittel, also Obst und Gemüse,
sowie Getreide und Getreideprodukte. Diese
dürfen Sie oft und in größeren Mengen essen.
Auf der vierten Ebene finden sich tierische
Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte
sowie Fleisch und Wurst, Fisch und Eier.
Hier wird empfohlen, Maß zu halten. Sparsam sollten Sie auch mit Ölen und Fetten
umgehen – sie sind auf der fünften Ebene
zu finden. Süßigkeiten, Snacks und Alkohol
bilden in der Pyramidenspitze den Abschluss.
Diese dürfen Sie sich gönnen, aber nicht
allzu oft.
Im Prinzip ist es ganz einfach:
38
Rot bedeutet: sparsam
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Gelb bedeutet: mäßig
Grün bedeutet: viel
Tagesportionen nach dem 1-2-3-4-5-6Countdown. Doch wie viel ist "reichlich",
"mäßig" und "sparsam"?
Jede Ebene auf der Pyramide ist eine Portionszahl zugeordnet. Zum Beispiel wird empfohlen, pro Tag sechs Portionen Getränke
und maximal eine Portion Alkohol zu konsumieren. Von der Spitze bis zur Pyramidenbasis können Sie in einem leicht zu merkenden
Countdown abzählen:
Eine Portion Extras
(Süßes, fette Snacks, Alkohol)
zwei Portionen Fette und Öle
(bei Erwachsenen 1,5 bis zwei Esslöffel Öl)
drei Portionen Milch oder Milchprodukte,
zusätzlich eine Portion Fleisch, Wurst, Fisch
oder Ei
vier Portionen Brot, Getreide und Beilagen
fünf Portionen Gemüse, Salat und Obst
sechs Portionen Getränke - inklusive einer
Portion Obst- und Gemüsesaft
Größe einer Portion:
Ernährung in die Hand genommen
Wie groß ist aber eine Portion? Als einfache
und praktische Messhilfe, die man immer
dabei hat, bietet sich die eigene Hand an.
Eine Portion entspricht dem, was in eine
Hand passt. Zudem wächst die eigene Hand
mit und berücksichtigt so den unterschiedlichen Bedarf eines Menschen - je nach Alter
und Geschlecht.
Hier einige Beispiele:
Ein Glas passt in eine Hand. Eine Hand voll
ist das Maß für großstückiges Gemüse und
Obst: zum Beispiel Kohlrabi, Apfel, Orange.
Eine Scheibe Brot entspricht der gesamten
Handfläche mit ausgestreckten Fingern.
Ein Glas Milch oder ein Becher Joghurt passen in eine Hand. Eine Fleisch- oder Fischportion ist etwa so groß wie der Handteller.
Fett wird in Esslöffeln gemessen.
Die Portionsgröße richtet sich nach dem
Alter. Süßigkeiten und Knabbereien sollten in
einer Hand Platz haben.
Stufe 6: Getränke –
Das gehört dazu:
Mineralwasser, Leitungswasser, Kräuter- und
Früchtetee, stark verdünnte Säfte (ein Teil
Saft, drei Teile Wasser).
Vorsicht: Große Mengen unverdünnter
Fruchtsäfte enthalten zu viel Zucker. Getränke wie Limonaden, Cola-Getränke oder
Eistee enthalten viel Zucker und viele Kalorien. Sie löschen Durst nicht gut und gelten
als Süßigkeiten.
Milch und Kakao sind in erster Linie keine
Wasserlieferanten, sie versorgen uns mit viel
Eiweiß, vielen Kohlenhydraten, Vitaminen
und Mineralstoffen. Milch zählt deshalb nicht
zu den Getränken, sondern zu den Milchprodukten.
Kaffee und schwarzer Tee sind hingegen besser als ihr Ruf: Gegen zwei bis drei Tassen
Kaffee oder schwarzen Tee am Tag ist nichts
einzuwenden. Sie werden zur Flüssigkeitsaufnahme gezählt.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
39
Stufe 5: Gemüse, Salat und Obst –
Gemüse und Salat; Das gehört dazu:
Gegartes Gemüse, Salate und Rohkost, Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen und
Sojabohnen.
Vorsicht: Für Salate und Gemüse gilt: möglichst frisch, in fettarmer Zubereitung essen –
ohne Mayonnaise, Sahne oder Käse. Wenn
doch, dann muss das bei der täglichen Portion der Milchprodukte und Fette berücksichtigt werden.
Tiefgekühltes Gemüse und Gemüsekonserven zählen ebenfalls zu dieser Gruppe.
Ein Glas Gemüsesaft kann hin und wieder
eine der insgesamt drei empfohlenen Portionen ersetzen.
Obst: Das gehört dazu:
Alle Obstsorten, am besten frisch und der
Saison entsprechend, sowie Trockenobst.
Vorsicht: Bei Trockenobst ist die Portion
wegen des geringen Wasseranteils deutlich
kleiner - etwa eine halbe Hand voll.
40
Wird bei stark gezuckerten Obstkonserven
auch der Obstsaft verwendet, so zählt er wie die Süßgetränke - zu den Süßigkeiten.
Ein Glas Fruchtsaft kann hin und wieder eine
der insgesamt drei empfohlenen Portionen
ersetzen.
Stufe 4: Brot, Getreide und Beilagen –
Das gehört dazu:
Brot, Brötchen, Körnermischungen, Getreideflocken, Müsli sowie Beilagen wie Reis, Nudeln und Kartoffeln.
Vorsicht: Gezuckerte Cornflakes und andere
sogenannte Frühstückscerealien sowie alle
stark gesüßten oder gerösteten Müslimischungen gehören nicht zur Gruppe der Getreideprodukte. Aufgrund des hohen Zuckerund Fettanteils werden sie als Süßigkeit bei
den Extras eingeordnet.
Süße Schnitten und Müsliriegel, die als Ersatz
für das Pausenbrot beworben werden, sind
keine Brotmahlzeiten, sondern Süßigkeiten.
Fettreiche Kartoffelprodukte wie Pommes
frites, Reibekuchen und Kroketten gehören
sowohl zu den Beilagen als auch wegen ihres
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Fettgehaltes zu den Fetten und Ölen. Es ist
jedoch auch möglich, sie ähnlich wie Chips
den Extras einzuordnen. Dagegen sind Pellkartoffeln, Folienkartoffeln und selbst zubereitetes Kartoffelpüree ideale Beilagen.
Stufe 3: Milch und Milchprodukte und Fleisch,
Fisch, Wurst und Ei –
Das gehört dazu:
Milchprodukte, Milch, Joghurt, Kefir, Buttermilch, Quark sowie Käse - möglichst unter
45 Prozent Fett in der Trockenmasse oder mit
einem absoluten Fettgehalt, der unter 20
Prozent liegt.
Vorsicht: Milch ist wegen ihres hohen Nährwertes kein Getränk und zählt nicht zu den
Durstlöschern. Wichtig: Kinder brauchen in
der Pause neben der Schulmilch zusätzlich
etwas zu trinken!
Kinderjoghurt und die meisten Kindermilchprodukte mit einem hohen Zuckeranteil,
meist auch einen hohen Fettgehalt und sind
deshalb nicht empfehlenswert. Dann sind sie
den Süßigkeiten zuzuordnen.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Butter und Sahne werden zwar aus Milch gewonnen, bestehen jedoch überwiegend aus
Fett – gehören also zu den Fetten und Ölen.
Fleisch, Geflügel, Wurst, Wurstwaren, Fisch,
Eier; Vorsicht: Speck gehört zur Gruppe der
Fette und Öle. Besonders fettreich zubereitete Produkte wie panierte Schnitzel, Fischstäbchen und Nuggets zählen sowohl zur
Gruppe von Fleisch, Fisch, Wurst und Eiern
als auch zu Fetten und Ölen.
Stufe 2: Fette und Öle –
Das gehört dazu:
Butter, Margarine, Speiseöl, Bratfett, Sahne,
Mayonnaise, Nüsse, Ölsaaten.
Vorsicht: Pommes frites, Reibekuchen oder
Ähnliches gehören wegen ihres Fettgehaltes
zu den Beilagen plus Fetten und Ölen.
Durchaus berechtigt wäre aber auch eine Zuordnung zu den fettreichen Knabbereien.
Vorsicht: Alle süßen Produkte wie gezuckerte Fertigmüslimischungen, Kindermilchprodukte, Süßgetränke (Limonaden, Cola, Eistee, Fruchtsaftgetränke, Energy-Drinks) und fettreiche Knabbereien wie Chips gehören zu den Extras.
Botaniker ordnen Nüsse zwar dem Obst zu,
ernährungswissenschaftlich gehören sie aber
wegen ihres hohen Fettanteils eher zu den
Fetten.
Alkoholische Getränke sollten ebenso wie süße
und salzige Extras möglichst selten und in kleinen
Mengen verzehrt werden.
Stufe 1: Extras –
Das gehört dazu:
Süßigkeiten, Gebäck, salzige und fette Knabbereien wie Chips, Pommes frites und alkoholhaltige Getränke - auch Alkopops.
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Ernährung von Jugendlichen
Im Leben des heranwachsenden Kindes tritt die Meinung und die Vorbildfunktion der Eltern, auch in Bezug auf die Mahlzeiten und Lebensmittelauswahl, nun mehr und mehr in den Hintergrund. In dieser spannenden Zeit verändert sich häufig das Essverhalten der Jugendlichen. Unter anderem durch den Konsum von Fast Food, fett- und zuckerreichen Snacks zwischendurch und kalorienreichen
Softdrinks kommt es in der Pubertät vermehrt zu Übergewicht. Auch die unregelmäßigen Mahlzeiten tragen ihren Teil dazu bei. Das
selbstgemachte Pausenbrot weicht häufig einem schnell gekauften gut belegtem Brötchen oder der Portion Pommes zwischendurch.
Vorbereitete Snacks von Zuhause erscheinen nicht mehr zeitgemäß. Aber auch der oft schon strapazierte Terminkalender der Jugendlichen selbst erschwert eine gemeinsame Mahlzeitenstruktur im Elternhaus.
Aber genau das ist es, was dem Entstehen von Übergewicht entgegenwirken könnte. Gehen die Kilos in dieser Zeit nämlich stetig
bergauf, steigen auch noch andere Risiken, wie z. B. Diabetes oder Gelenkbeschwerden zu bekommen, stark an.
Es scheint immer wichtiger zu werden, wie sich die Freunde und Vorbilder aus dem Umkreis des Jugendlichen, die sogenannte „PeerGroup“, verhalten. Was isst man so, was ist „cool“ und „in“. Und: Was und wie viel wird getrunken? Im Teenageralter spielt irgendwann auch das Thema Alkohol eine Rolle, aber auch „Energy-Drinks“ sind nicht mehr aus dem Getränke-Angebot wegzudenken. Nicht
zuletzt wegen der schrillen Dosen-Designs sind diese Modedrinks besonders bei den Jugendlichen sehr angesagt.
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Was ist drin in Energy-Drinks?
Neben dem Zucker sind natürlich jede
Menge Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe
enthalten. Dies spiegelt sich auch in dem
sehr süßen Geschmack wieder. Der Zuckergehalt unterscheidet sich aber mit durchschnittlich 11 Prozent nicht wesentlich von
anderen Erfrischungsgetränken. Einige Süßstoffe stehen allerdings im Verdacht, das
Krebsrisiko zu erhöhen.
Auch die Zuckeraustauschstoffe haben
negative „Nebenwirkungen“, wie z. B. die
Förderung von Übergewicht. Die Zutatenliste
der Drinks ist meist sehr lang und für den
Verbraucher oft nicht zu durchblicken.
Zusätze wie z. B. Koffein, Taurin und Inosit
sind in ziemlich jedem Energy-Drink vertreten. Hinzukommen viele Aroma- und Farbstoffe, nicht zuletzt deshalb, um die Drinks
voneinander geschmacklich zu unterscheiden. Für ein paar der genannten Stoffe, z. B.
Koffein und Taurin sind in Deutschland
Höchstmengen vorgeschrieben.
ernährungsphysiologischer Sicht keinesfalls
empfehlenswert sind. Mittlerweile sind
Warnhinweise vorgeschrieben, diese Getränke nur in begrenzter Menge zu trinken.
Gerade die unter Umständen große Menge
Koffein kann für die Jugendlichen problematisch sein, da sie im Gegensatz zum Erwachsenen oft noch eine geringere Körpermasse
haben.
Es ist noch völlig unklar, wie sich größere
Mengen dieser Zusatzstoffe auf den jugendlichen Organismus auswirken können, besonders in der Kombination miteinander.
Sicher ist, dass diese „Zuckercocktails“ aus
Zudem ist die Kombination der Energy-Drinks
mit Alkohol für den jungen Stoffwechsel eine
sehr kritische Variante und kann u. a. zu
Kreislaufzusammenbrüchen führen.
Welche Getränke sind für
Jugendliche zu empfehlen?
Natürlich ist Wasser das geeignetste Getränk
– nicht nur für Jugendlichen. Wenn man jedoch gern etwas Geschmack bevorzugt,
kann man das Wasser auch einfach mal
„aufpeppen“ mit einem Spritzer Zitrone, ein
paar Scheiben Äpfel und ein paar Beeren,
oder auch mit ein paar Scheiben Ingwer.
Auch ungesüßte Früchte- oder Kräutertees
oder Saftschorlen sind gut geeignet, um den
Flüssigkeitsbedarf des Jugendlichen zu decken. Der Bedarf liegt – je nach Größe und
Gewicht – in dem Alter zwischen 1,5 bis 2,5
Litern pro Tag. Gesichert ist, dass durch die
richtige Getränkeauswahl das Wohlbefinden
stark beeinflusst wird.
Negativ ist, wenn überwiegend Zucker, Koffein oder andere schädigende Substanzen
aufgenommen werden. Dies kann dann u. U.
zu Übergewicht, Hyperaktivität oder Konzentrationsschwierigkeiten führen. Durch eine
ausreichende Wasserzufuhr kann eine Gewichtsregulierung positiv beeinflusst oder die
Konzentrationsfähigkeit gefördert werden.
Außerdem kann der Körper schädigende
Substanzen mit genügend Flüssigkeit besser
ausscheiden, was wiederum eine gute Verdauung, reine Haut und eine erhöhte körperliche und geistige Fitness zur Folge haben
kann.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Ergänzende Informationen
Einkaufstipps
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Länger frisch und haltbar
im Kühlschrank
Sie legen Ihre Einkäufe häufig ohne eine bestimmte Ordnung in den Kühlschrank? Durch
richtige Lagerung können Sie Lebensmittel
länger frisch genießen. Manche sind besser
in den wärmeren Zonen des Kühlschranks
aufgehoben. Andere sollten Sie in den kühleren Bereichen des Gerätes aufbewahren.
Verschiedene Temperaturzonen
im Kühlschrank
Oben ist es im Kühlschrank wärmer als
unten, denn kalte Luft sinkt ab. Der Temperaturunterschied beträgt etwa sechs Grad.
Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihren Kühlschrank systematisch einräumen und alle
Lebensmittel optimal frisch halten. Vorab
sollten Sie schon beim Einkaufen darauf
achten, dass Sie gekühlte oder gefrorene
Produkte ziemlich zum Schluss in den Einkaufswagen legen, um sie nicht unnötig
lange einer höheren Temperatur auszusetzen. Im Sommer kann eine Kühltasche von
Vorteil sein. Um die Kühlkette so gut es geht
zu gewährleisten, sollten die Produkte zu
Hause direkt wieder in das Gefrierfach gelegt
oder im Kühlschrank verstaut werden.
Am wärmsten ist es mit etwa neun Grad in
den Türfächern und im Gemüsefach. Zwar
befindet sich das Gemüsefach ganz unten,
müsste deshalb also am kältesten sein. Die
darüber liegende Glasplatte hält die Kälte jedoch ab.
Im obersten Fach ist es ungefähr acht bis
neun Grad kalt. In der Mitte sind es fünf und
unten nur drei bis zwei Grad.
Für jedes Lebensmittel gibt es im Kühlschrank einen besonders geeigneten Lagerplatz.
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Keller,
Vorratsschrank, Kühlschrank und Co. erleichtern
den Alltag in der Küche. Nutzen Sie kleine Plätze in Ihrer
Wohnung, um für bestimmte
Lebensmittel einen Vorrat
anzulegen.
Kaufen Sie:
• regional
• ökologisch
• saisonal
Das sollte
im Haus sein:
• Gewürze, Salz, Gemüsebrühe instant (ohne Geschmacksverstärker)
• Rapsöl, Olivenöl, Essig, Senf, Tomatenmark
• Zucker, Backpulver, Trockenhefe
• Samen (Sesam, Leinsamen, Sonnenblumenkerne)
• Nüsse
• Trockenfrüchte, z. B. Pflaumen
• Honig, Marmelade, Kakao entölt (ungesüßt)
• Knäckebrot, Zwieback, Reiswaffeln, etc.
• Vollkornmehl, Grieß, Haferflocken oder andere, Naturreis, Vollkornnudeln
• Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln
Das sollte regelmäßig
gekauft werden:
• Naturjoghurt, Quark, saure Sahne
• Butter
• Käse
• Eier
• Frische Milch
• Mageres Fleisch, Wurstwaren
• Vollkornbrot
• Frisches und tiefgekühltes Obst
• Frisches und tiefgekühltes Gemüse sowie Kräuter
• Tiefgekühlter Fisch
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So sorgen Sie für lange Haltbarkeit
Bei den niedrigen Temperaturen im Kühlschrank sind die meisten Lebensmittel länger
haltbar. Allerdings können auch kühl gelagerte Lebensmittel verderben. Der Verderb
wird vor allem durch Bakterien, Hefen und Schimmelpilze verursacht. So können Sie
das Wachstum von Mikroorganismen im Kühlschrank reduzieren und verhindern, dass
die Lebensmittel austrocknen:
• Verpacken Sie die Lebensmittel, z. B. Frischfleisch oder Reste von fertig gegarten
Speisen in Glas- oder Porzellangefäßen, die Sie mit einem Deckel oder mit Folie
abdecken. So werden sie vor Austrocknung und Kontamination mit Keimen
geschützt. Speisereste oder klein geschnittene Rohkost, wie Paprika- oder Karotten,
können Sie auch in gut verschließbaren Kunststoffdosen im Kühlschrank frisch halten. Unzerkleinertes Obst und Gemüse bewahren Sie am besten in gelochten Folienbeuteln auf. Wenn Sie diese nicht im Handel bekommen, nehmen Sie ungelochte
Beutel. Die Löcher können Sie selbst stechen.
• Legen Sie Lebensmittel möglichst frisch und direkt nach dem Einkauf in den
Kühlschrank
• Wählen Sie im Kühlschrank die richtigen Bereiche für die verschiedenen
Lebensmittel aus und sortieren Sie nach Warengruppen, um die Keimbildung zu
minimieren
• Füllen sie den Inhalt von Konservendosen in ein geeignetes Gefäß um
• Stellen Sie ältere Produkte nach vorne, neuere weiter nach hinten
• Beachten sie das MHD bzw. Verbrauchsdatum
• Bewahren Sie rohe Lebensmittel getrennt von gegarten Lebensmitteln auf
• Reinigen Sie den Kühlschrank regelmäßig mit z. B. Essigwasser und tauen Sie ihn ab
und zu ab, um die Keimbildung zu vermeiden
• Wenn Sie Eier sehr frisch kaufen und mit der Spitze nach unten lagern, sind sie bis
zu vier Wochen haltbar
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Bereich im
Kühlschrank
Geeignet für die Lagerung von...
Oberstes Fach
Käse, Gerächertem, zubereiteten Speisen
Mittleres Fach
Milch und Milchprodukten wie Sahne, Joghurt, Crème fraîche oder Quark
Unteres Fach
leicht Verderblichem wie Fisch, Fischerzeugnisse, Wurst, Fleischwaren und Fleisch
Gemüsefach
Obst und Gemüse außer kälteempfindlichen Sorten, z. B. Südfrüchte wie Ananas, Tomaten und Bananen
Türfächer
Eiern, Butter, Dressing, Saucen, Tuben, Konfitüren, Getränken
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Zubereitungsarten
Dünsten
Garen im eigenen Saft o. wenig Flüssigkeit bzw. wenig Fett mit gut schließendem Deckel
Die übrig bleibende Flüssigkeit kann mitverwendet werden.
95-100°
Dämpfen
Garen im Wasserdampf
Siebeinsatz trennt das Gargut (Gemüse oder Kartoffeln) vom Wasser Mit gut schließendem Deckel
Dampfwasser kann mitverwendet werden
100-120°C
Braten im Backofen
Garen mit wenig Fett oder Flüssigkeit oder mit trockener Heißluft, ohne Auslaugverluste, geschmacksintensiv z.B.
Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Fisch
Nährstoffschonende
Garmethoden
120-180°C
Backen/überbacken
Garen und bräunen durch trockene Heißluft
z.B. Brot, Auflauf, Kuchen
150-250°C
Braten in der Pfanne
Braten mit wenig oder ohne Fett
Es entstehen Röststoffe, Fett darf nicht überhitzen bzw. rauchen
z.B. Fleisch, Pfannkuchen
120-180°C
Grillen
Garen durch Hitzestrahlung
Austretendes Fett verbrennt schnell
z.B. Fisch, Fleisch, Gemüse
300°C
Kochen
Garen in viel Flüssigkeit mit und ohne Deckel
Beim Kochen gehen Nährstoffe ins Wasser über
(bei diesen und Gemüsesuppen unproblematisch)
100°C
Frittieren
Garen in viel Fett und sehr fetthaltig
Bei zu hoher Temperatur entstehen Transfettsäuren
170-180°C
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Literaturempfehlungen
Ernährungsratgeber Schwangerschaft bis Kleinkindalter
Ernährung für
Kinder
Ernährung für
Kleinkinder
Ernährung für
Babys
http://shop.aid.de/14
47/das-beste-essenfuer-kinder-empfehlungen-fuer-die-erna
ehrung-von-kindern
http://shop.aid.de/15
66/das-beste-essenfuer-kleinkinder-empfehlungen-fuer-die-er
naehrung-von-1-bis3-jaehrigen
http://shop.aid.de/03
29/das-beste-essenfuer-babys
Zum Bestellen:
Gesunde Ernährung von Anfang an
Lottas Lieblingsgerichte
Lieblingsrezepte für Kinder
www.verbraucherzentrale.de
ISBN 978-3-922940-28-9
Edith Gätjen
Trias Verlag
ISBN 978-3830461418
Dagmar von Cramm
GU
ISBN 978-3833837136
Das geniale Familienkochbuch
1.) Kochen für Babys
2.) Kochen für Kleinkinder
www.fke-do.de
Lotta lernt essen
Edith Gätjen
Trias Verlag
ISBN 978-3-8304-3865-6
Edith Gätjen
Trias Verlag
ISBN 978-3830464860
Dagmar von Cramm
GU
ISBN 978-3833808265
Essensspass für kleine Kinder
Das große GU Kochbuch für
Babys und Kleinkinder
Vegetarisch für Baby
Edith Gätjen
Trias Verlag
ISBN 978-3-8304-3341-5
Dagmar von Cramm
GU
ISBN 978-3-8338-0649-0
Dagmar von Cramm
GU
ISBN 978-3-8338-3968-9
Marriott, Susannah:
Gebauer-Sesterhenn, Birgit:
Mamis Superfood
Schwangerschaft und Geburt
Kösel, 2012, 17.99 €
Dieser Ratgeber erläutert anschaulich, wie man sich in der Schwangerschaft gesund und abwechslungsreich mit saisonalen Produkten
aus dem eigenen Garten oder vom Biobauern ernährt.
Mit ausführlichem Rezeptteil und vielen Extratipps.
Gräfe und Unzer, 2012, 22.99 €
Verständlicher Ratgeber zu allen Fragen rund um Schwangerschaft,
Geburt und erste Wochen mit dem Baby: Ernährung, Sport, Sexualität, Gesundheitschecks u.a.
Laue, Birgit:
Erckenbrecht, Irmela:
Vegetarisch & gesund durch die Schwangerschaft
Pala, 2007, 14.00 €
Kompetenter Ratgeber der Vegetarierin und Ernährungsexpertin
I. Erckenbrecht zur vegetarischen Vollwerternährung während der
Schwangerschaft mit Rezepten vom Frühstück bis zum Abendessen.
Schwangerschaft und Geburt
Gräfe und Unzer, 2012, 17.99 €
Die Hebamme behandelt wichtige Themen rund um die Schwangerschaft wie Geburt, Wochenbett und die ersten Tage mit dem Neugeborenen.
West, Zita:
Weigert, Vivian:
Stillen
Kösel, 2010, 14.95 €
Ausführlich informierender Ratgeber für eine glückliche, entspannte
Stillzeit.
50
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Das Beste für Ihr Baby
Dorling Kindersley, 2007, 14.95 €
Sachliche, stringente Darstellung zur Bedeutung gesunder Ernährung
und Lebensführung in der Schwangerschaft und für das werdende
Leben, mit wertvollen Tipps zur optimalen Vorsorge.
Babys und Kleinkinder
Eugster, Gabi:
Kochen für Babys
Ed. XXL, 2010, 5,-- €
Eltern finden hier Anregungen, wie sie mit ökologisch einwandfreien
Lebensmitteln auch im Vorrat (Einfrieren) gesunde Kost herstellen
können. Nach Wissenswertem rund um die Ernährung im 1. Jahr
(Stillen, Brei- und Beikost) folgen Tipps und Tricks für zu Hause und
unterwegs sowie zahlreiche Rezepte dem Alter entsprechend.
Babyernährung gesund & richtig –
B(r)eikost und Fingerfood nach dem 6. Le-bensmonat
Elsevier, Urban & Fischer, 2014, 16.99 €
Der anschauliche Ratgeber zur gesunden Säuglingsernährung nach
der Still- bzw. Trinkphase unterstützt Eltern dabei, einen für ihr Kind
passenden Weg zur allmählichen Nahrungsumstellung zu finden. Mit
Rezeptbeispielen.
Riemann-Lorenz, Karin:
Iburg, Anne:
Gesunde Ernährung von Anfang an –
Stillen, Säuglingsnahrung, Breie und Gläschenkost
Die besten Gerichte für Ihr Kleinkind
Verbraucherzentrale Hamburg, 2012, 5.90 €
Kompakter Ratgeber der Verbraucherzentrale Hamburg, der für Eltern die wichtigsten Fragen zur Ernährung ihres Babys beantwortet.
Mit einem Überblick über die Vorteile des Stillens, die Breikost, Wasser zur Zubereitung von Säuglingsnahrung und die Marketingstrategien der Babykost-Hersteller.
Karmel, Annabel:
Babykost – Was ihrem Baby schmeckt
Dorling Kindersley, 2011, 9.95 €
Einfache, schnell nachzukochende Rezepte und wertvolle Tipps zur
Ernährungssituation des Babys erleichtern die Umstellung von der
Milch zur Breikost im ersten Lebensjahr.
Trias, 2011, 14.95 €
Die Autorin erklärt Eltern von Kleinkindern, wie man 1- bis 6-Jährige
gesund und abwechslungsreich ernährt. Mit rund 170 Rezepten und
zahlreichen Tipps.
Klug, Susanne:
Nahrungsmittelintoleranzen bei Kindern
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Zwischenmahlzeiten, die Kindern wirklich schmecken.
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Rezepte für die gesunde Familienkost
Selbstgemachte
Gemüsebrühe
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Vitale Grafschafter
Hochzeitssuppe
Zutaten:
Zutaten:
1 kg Möhren
1 Suppenhuhn
0,5 kg Petersilienwurzel
1 kg Suppenfleisch (Rind)
3 Bund Petersilie
2 Stück Porree
Pastinake
4 Eier
1 kg Sellerieknolle
200 ml Milch
1 kg Porree/Lauch
200 g Nudeln (mögl. Vollkorn)
1-2 Knollen Knoblauch
1/2 Kopf Blumenkohl
1,5 kg Zwiebeln
2 Liter selbstgemachte Gemüsebrühe
2 Bund Liebstöckel
Das Gemüse in beliebiger Menge waschen, schälen
und roh mixen/häckseln.
Das Suppenfleisch in Würfel schneiden und salzen.
Zusammen mit dem Huhn und dem Porree gar kochen.
200g Kristall- oder Steinsalz zufügen.
Das Huhn anschließend ebenfalls klein schneiden.
Den Porree heraus nehmen.
In einem Schraubglas ist der Gemüsemix 2-3 Monate
im Kühlschrank haltbar.
Nun Eierstich fertigen. Die Eier mit der Milch und
etwas Salz im Wasserbad stocken lassen und anschließend in Würfel schneiden.
Nebenbei die Nudeln in Salzwasser ziehen lassen,
den Blumenkohl waschen, die Röschen in Salzwasser
gar kochen und absieben.
Die gesiebte Fleischbrühe abschmecken. Dann das
gewürfelte Fleisch, den Eierstich und den Blumenkohl
hinzufügen. Nicht mehr kochen lassen.
Kurz vor dem Servieren die abgegossenen Nudeln
zugeben und mit frischer Petersilie bestreuen.
Unser Tipp:
Fleischbrühe über Nacht erkalten lassen um die Fettschit abzuschöpfen!
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Vitales Grafschafter
Dinkel-Vollkornbrot
Vitale Grafschafter
Buchweizenpfannkuchen
Zutaten:
Zutaten:
700 g Dinkelvollkornmehl
200 g Buchweizenmehl
500 ml Wasser
3 Eier
1 Hefewürfel
50 g Vollkornhaferflocken
2 TL Salz
250 ml Karo-Kaffee
1 TL Zucker
100 ml Milch
100 g Putenbrust
etwas Salz
Den Hefewürfel im lauwarmen Wasser auflösen.
Die Eier mit der Milch und dem Kaffee verrühren.
Mehl mit Salz und Zucker vermengen und mit dem
Hefe-Wasser gut verrühren/kneten.
Mehl, Haferflocken und Salz dazugeben und zu einem
Teig rühren. Dieser muss für ein paar Stunden zum
Quellen beiseite gestellt werden.
Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform geben.
Im Ofen (ohne Vorheizen) bei Ober-/Unterhitze 200°C
ca. 1 Stunde backen.
Nach dem Ausbacken der Pfannkuchen die Putenbrust mit etwas pflanzlichem Öl braten. In den Pfannkuchen legen und aufrollen.
Unser Tipp:
Anstatt Buchweizenmehl Vollkornmehl verwenden.
Mit frischen Kräutern, Rucola und Naturjoghurt aufpeppe oder eine fleischfreie Variante mit Pilzen und
Tomaten als „Belag“.
Auch Varianten mit frischem Obst sind sehr lecker!
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Vitaler Grafschafter
Grünkohleintopf
Vitaler MöhrenAvocado-Dip
Zutaten:
Zutaten:
1 kg Grünkohl
150 ml Möhrensaft
3 Zwiebeln
50 ml Rapsöl
1EL Öl
1/2 Avocado
1 Liter Gemüsebrühe
2-3 EL Zitronensaft
600 g Kartoffeln
1/2 TL Salz
1 EL Senfkörner
4 Kochwürste (ca. 400 g)
Salz und Pfeffer
Grünkohl gründlich waschen, abtropfen lassen und
grob zerschneiden. Zwiebeln schälen und würfeln.
Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin anbraten. Grünkohl und 1/4 Liter Brühe zufügen und ca.
45 Minuten bei schwacher Hitze schmoren.
Kartoffeln schälen, waschen und in Stücke schneiden.
Restliche Brühe und Senfkörner aufkochen. Kartoffeln
zufügen und ca. 15 Minuten garen. Anschließend mit
der Brühe zum Grünkohl geben.
*Kochwürste in einem separaten Topf in reichlich Wasser ca. eine halbe Stunde kochen. Die Würste dazu
vorher mit einer Gabel hier und da einstechen, denn
so geht das Fett der Würstchen in das Kochwasser
über. Das Wasser evtl. zwischendurch auswechseln.
Die Würstchen klein schneiden und zum GrünkohlEintopf geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Unser Tipp:
*So kann man den Fettgehalt um mindestens die
Hälfte reduzieren.
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Alle Zutaten pürieren, sodass eine sämige Sauce entsteht.
In einem Schraubglas 5 Tage im Kühlschrank haltbar.
Tipp:
Statt Avocado schmeckt der Dipp auch gut mit 2-3 EL
Quark. Wer es gerne qürziger mag, kann den Zitronensaft durch weißen Balsamico-Essig ersetzten.
Vitale
Gemüselasagne
Vitaler
Eintopf „Feuertanz“
Zutaten:
Zutaten:
240 g Lasagneblätter (Vollkorn)
500 g Hähnchenbrust/Putenbrust
200 g Lauch
500 g Paprika
400 g Karotten
400 g Kartoffeln
400 g rote und gelbe Paprika
200 g grüne Äpfel
400 g passierte Tomaten
3 TL Salz, 3 TL Zucker
160 g Edamer (40% Fett i. Tr.)
1 TL Curry, 1 TL Pfeffer
Gemüsebrühe
500 ml Wasser
Salz, Pfeffer, Paprika, Curry, Oregano,
1 Dose weiße Bohnen in Tomatensoße
Basilikum und Thymian
2 gehäufte EL Schnittlauch
Als erstes die Nudeln in kochemdem Salzwasser
garen. Währenddessen das Gemüse waschen und in
dünne Streifen schneiden.
Hähnchenfilet und Paprika in Streifen schneiden. Die
Kartoffeln schälen, und in ganz dünne Scheiben
schneiden. Die Äpfel in Spalten schneiden.
Den Lauch und das restliche Gemüse mit etwas Öl in
einer Pfanne dünsten. Den Pfanneninhalt mit etwas
Brühe ablöschen und bissfest garen.
Fett in einem Topf erhitzen und das Fleisch kräftig
anbraten. Paprika, Kartoffeln und Äpfel zufügen und
kurz mitbraten.
Die passierten Tomaten hinzufügen und mit würzen.
Mit Salz, Pfeffer, Curry und Zucker würzen. Das Wasser
zugießen, alles kurz aufkochen lassen und 15
Minuten garen.
Nun die Lasangeblätter und die Gemüsesoße abwechselnd in eine Auflaufform schichten und anschließend mit Käse bestreuen.
Die Bohnen zugeben und abschmecken. Zum Schluss
mit Schnittlauch bestreuen.
In den Backofen bei 200°C für etwa 15-20 Minuten.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Vitaler
Schokopudding
Vitale Grafschafter
Neujahrshörnchen
Zutaten:
Zutaten:
500 ml frische Milch
275 g Kandis
2 EL Speisestärke (35 g)
0,5 Liter lauwarmes Wasser
1 EL Kakaopulver (Kochkakao)
250 g Butter
2 bis 4 EL Zucker (nach Geschmack)
2 Eier
Nach Bedarf 50 g Zartbitterschokolade
500 g Dinkelmehl, Typ 1050
etwas Bourbonvanille
Ca. 300 ml Milch in einen Topf geben, die Schokolade
hineingeben und unter Rühren zum Schmelzen
bringen.
Die Butter mit den Eiern cremig rühren.
Die restliche Milch mit Speisestärke, Kakao und
Zucker mit dem Schneebesen verrühren bis keine
Klümpchen mehr vorhanden sind.
Mehl und Vanille und/ oder Zimt nach Geschmack
zugeben und verrühren.
Kandiszucker in Wasser auflösen und zugeben.
Im Hörnchen-Waffeleisen backen und aufrollen.
Die Schokoladenmilch unter Rühren zum Kochen bringen, das Kakao-Speisestärkegemisch einrühren, alles
nochmals kurz aufkochen, bis sich die Stärke gelöst
hat. Heiß oder kalt servieren.
Den extra Schoko-Kick zaubern Schokoraspeln, die
man unter den kalten Pudding rührt.
Unser Tipp:
Für Kinder statt „Paula“ Vanillepudding abwechselnd
mit Schokopudding-Tupfen in ein kleines Glas geben.
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Unser Tipp:
Dieses Rezept enthält weniger Zucker, mehr verdauungsförderliche Ballaststoffe und mehr Mineralien.
Vitaler, selbstgemachter
Fruchtjoghurt
Vitale Grafschafter
Herrenspeise
Zutaten:
Zutaten:
200 g Naturjoghurt
1 Liter frische Vollmilch
40 g Obst (frisch oder gefrohren)
4 Eigelb
etwas Zucker
10 TL Speisestärke (gehäuft)
1 Vanilleschote
1 Päck. Bourbon-Vanille-Zucher
2 EL Zucker
100 g Schokoraspeln (zartbitter)
Die Früchte je nach Geschmack und Laune mit Mixer
oder Pürierstab zu einem groben oder feinen Brei verarbeitet (gefrohrene Früchte vorher auftauen) oder
mit dem Küchenmensser in Stücke schneiden.
Kleineren Beeren können als ganze Frucht beigemischt werden.
Den Naturjoghurt nach eigenem Geschmack süßen.
Nun mit dem zerkleinerten Obst in eine Schale gegeben und gut miteinander vermengt.
Ca. 800 ml Milch in einem Kochtopf langsam zum Kochen bringen, Vanilleschote auskratzen und das Mark
und die Schote zur Milch geben.
In der Zwischenzeit restliche Milch mit BourbonVanille-Zucker, Zucker, den Eigelb und der Speisestärke glattrühren.
Wenn die Milch im Topf kocht, die glattgerührte Milch
mit den weiteren Zutaten langsam unter ständigem
Rühren einfließen lassen, kurz aufkochen.
Nach kurzer Abkühlzeit die Schokoraspeln dazu geben.
Nach 15 Minuten ist er gut durchgezogen und kann
genossen werden.
Unser Tipp:
Mit frischen Himbeeren oder Erdbeeren dekorieren.
Das sieht nicht nur gut aus, es schmeckt auch gut.
Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
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Traditioneller
Apfelkuchen
Vitaler
Apfelkuchen
Zutaten:
Zutaten:
250 g Buttter
1 kg Äpfel
250 g Zucker
80 g Zucker
5 Eier
150 g Naturjoghurt (1,5% Fett)
350 g Mehl (Typ 405)
3 Eier
1 Päck. Vanillezucker
2 EL Rapsöl
1 Päck. Backpulver
2 TL Backpulver
1 kg Äpfel
300 g Weizenvollkornmehl (oder Typ 1050)
200 g Puderzucker
30 g gehackte Nüsse
etwas Wasser
etwas Zitronensaft
Den Vanillezucker unter den Zucker mischen und
zusammen mit der Butter und den Eiern auf hoher
Stufe schaumig rühren
Das Backpulver unter das Mehl mischen und unter
die restliche Masse rühren.
Äpfel schälen, klein schneiden und in den Teig rühren.
Das ganze auf ein gefettetes Backblech streichen.
Bei 175 bis 200 °C etwa 30 Minuten backen.
Den Puderzucker mit etwas Wasser glattrühren und
auf den ausgekühlten Kuchen streichen.
Die Äpfel in Spalten schneiden und in etwas Zitronensaft legen.
Die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen und den
Naturjoghurt sowie das Öl unterrühren.
Das Backpulver unter das Mehl mixen und unter die
restliche Masse rühren.
Die Nüsse (eventuell anrösten) und mit dem Teig verrühren. Dieser kommt zu 3/4 in eine gefettete Springform. Den restlichen Teig in Streifen über die Äpfel
legen.
Bei 160 °C etwa 30 - 40 Minuten in den Ofen.
Unser Tipp:
Fur eine vitalere Variante: verwenden Sie Margarine
anstatt Butter, Vollkornmehl statt Weizenmehl und
lassen 1 Ei weg. Nur etwas Puderzucker über den
fertigen Kuchen rieseln lassen.
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Saucen
In selbst gemachten Saucen steckt einiges,
was Fleisch oder Gemüse beim Schmoren
oder Kochen verlieren. Wenn Sie beispielsweise einen Braten schmoren oder Gemüse
dünsten, wandern gesunde Inhaltsstoffe wie
Vitamine heraus und sammeln sich zum Teil
im Sud. Schütten Sie diesen also nicht weg.
Dosieren Sie bei der Zubereitung Fett, z. B. in
Form von kalorienreicher Butter oder Sahne
vorsichtig, dann sind Saucen auch keine
Dickmacher. Bei vielen Saucen können Sie
die Fettmenge reduzieren, indem Sie Sahne
komplett oder teilweise durch fettarme Milch
ersetzen. Es gibt verschiedene Methoden,
um Saucen zu binden und den Geschmack
zu verfeinern.
Grundsätzlich gilt: Salz und Pfeffer sollten Sie
immer erst zur Sauce geben, wenn sie fertig
eingekocht oder angedickt ist. Denn durch
das Einkochen kann der Salz- bzw. Pfeffergeschmack intensiver werden. Auch die meisten Kräuter gehören erst zum Schluss in die
Sauce, sonst verlieren sie an Geschmack und
wertvollen Inhaltsstoffen. Es gibt aber auch
Ausnahmen. Lorbeerblätter und Wacholder
brauchen lange, um ihre Aromen zu entfalten. Deshalb müssen sie von Anfang an mitgekocht werden.
Einkochen
Schmorsaucen müssen nicht angedickt werden. Lassen Sie Saucen aus Fleisch einfach bei niedriger Hitze
leicht einköcheln, bis sie die gewünschte Dicke erreicht haben.
Mehlschwitze
2 EL Butter erhitzen bis sie goldbraun ist; unter ständigem Rühren 2 EL Mehl untermischen; nach und nach
Wasser oder Brühe zugeben, bis die Mehlschwitze leicht cremig ist; portionsweise zur Sauce geben und
aufkochen lassen.
Tipp: Mischen Sie jeweils 1 Teil Fett und 1 Teil Mehl, z. B. jeweils einen Esslöffel. Dazu geben Sie nach und
nach 8 Teile bzw. 8 Esslöffel Flüssigkeit, z. B. Fleischbrühe, Wasser oder Säfte.
Mehlbutter
Mehl und Butter zu gleichen Teilen verkneten; kleine Flöckchen der Mischung in die kochende Sauce
geben.
Mehl/Stärke
Wasser mit Mehl und/oder Stärke verrühren und evtl. durchgesiebt in die Sauce geben; aufkochen lassen.
Püree
Gegarte Gemüse oder Früchte pürieren. Das bindet die Sauce.
Eigelb
Eigelb mit etwas Milch verrühren; unter die heiße, nicht mehr kochende Sauce geben.
Saucenbinder
Den Saucenbinder nach Packungsanweisung in die fertige Sauce geben, kurz aufkochen lassen.
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Gesundheitsförderung und Selbsthilfe
Landkreis Grafschaft Bentheim
Am Bölt 27
48529 Nordhorn
Annegret Hölscher
Diplom Psychologin, Diät- und Ernährungsberaterin
05921 96-1867, 05921 - 961877
[email protected]
Selbsthilfe.grafschaft-bentheim.de
Mo.- Fr.: 08.00 bis 13.00 Uhr
AOK Niedersachsen
Gesundheitszentrum Nordhorn
Kanalweg 64
48529 Nordhorn
Ulla Piepel
Diätassistentin (VDD-Zertifikat)
05921 17656618
[email protected]
www.aok-niedersachsen.de
nach persönlicher Terminvereinbarung
Kinder- und Jugendärztlicher Dienst
Gesundheitsamt Nordhorn, Landkreis Grafschaft Bentheim
Am Bölt 27
48527 Nordhorn
Dr. Elfriede Schneider, Dr. Katrin Lensker
05921 – 961864, 05921 - 961877
[email protected], [email protected]
Volkshochschule
Grafschaft Bentheim
Bernhard-Niehues-Str.49
48529 Nordhorn
Tel: (05921) 83 65 0
Fax: (05921) 83 65 10
E-Mail: [email protected]
Zahnärztlicher Dienst Gesundheitsamt Nordhorn,
Landkreis Grafschaft Bentheim
Am Bölt 27
48527 Nordhorn
Dr. Ana-Maria Marele, Stefanie Seeberg, Jutta Dykhuis, Anke Heetlage
Zahnärztin, Zahnarzthelferin, Zahnmedizinische Fachassistentin
05921 – 96 – 1856/1858
[email protected], [email protected]
Freitags sowie in den Ferien: 08:00 – 12:00 Uhr
Kath. Familienbildungsstätte und KEB
in Nordhorn, Steinmaate 2
48529 Nordhorn
Frau Bäsemann - Bereich Kochen und Ernährung
Frau Gottwald - Bereich Eltern/Kind
05921 89910
[email protected][email protected]
www.fabi-nordhorn.de
Vormittags 08:00 bis 12:00Uhr zusätzlich Mo., Di., und Do. 14:00
bis 18:00 Uhr
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Chefarzt Dr. med. Jörg Langlitz
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie und Neonatologie
Telefon: 059 21-84-15 80
[email protected]
Diabetologische Schwerpunktpraxis
Dr. med. S. Leferink
Denekamper Straße 5
48529 Nordhorn
05921/ 78499678
Mo.-Fr.: 8.00 bis 13.00 Uhr
Mo., Di., Do. 14.00 bis 18.00 Uhr
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Chefarzt Dr. med. Markus Jansen
Facharzt für Geburtshilfe und Gynäkologie,
Perinatalmedizin, onkologische Gynäkologie
und Urogynäkologie
Telefon: 059 21 84-15 60
Familienhebammen
Landkreis Grafschaft Bentheim
Van-Delden-Straße 1-7
48529 Nordhorn
05921/ 96-1474
Kinderarztpraxis
Andreas Höfer
Dr. Cäcilia Borgmeyer
Monika Schnieders
Kriegerstraße 1
48529 Nordhorn
Tel: 05921/ 34708
Kinderarztpraxis
Dr. Peter Rawohl
Osnabrücker Str. 1
48529 Nordhorn
Tel: 05921/ 4499
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Kinderarztpraxis
Manfred Rieke
Gildehauser Weg 79
48529 Nordhorn
Tel: 05921/ 4041
nifbe Netzwerk Südwest, Regionalbüro Nordhorn
Nino-Allee 2
48529 Nordhorn
Gerlinde Schmidt-Hood
Netzwerkmanagerin
05921-96 17 14
[email protected]
www.nifbe.de
Sprechzeiten nach Vereinbarung
Kerstin Heuermann
Quendorfer Str.28
48465 Schüttorf
Hebamme
05923/990781
[email protected]
www.ganz-gesund.net
Praxis für Ernährungsberatung und Ernährungstherapie
49843 Uelsen
Gertraud Pfingsten
Diätassistentin
05942 1806
[email protected]
www.praxis-pfingsten.de
Termine nach Absprache
Ernährungsberatung
QuEr vital GbR
Y. Matthei, S. Kalter
Veldhauser Straße 163
48527 Nordhorn
Yvonne Matthei
Sandra Kalter
Oecotrophologin (FH), Diätassistentin (VDD)
05921/ 179021
[email protected]
www.ernaehrungsberatung-nordhorn.de
Termine nach Vereinbarung
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Gesund aufwachsen in der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Ernährungsberatung
Karin Wargers
Dessauer Str. 4a
48529 Nordhorn
UGB Gesundheitstrainer
Schwerpunkt Allergieberatung
05921/ 14504
[email protected]
Mo.-Mi.: 10.00 bis 16.00 Uhr
Ernährungsberatung
Margret Herzog
Schwarzer Weg 30
49767 Twist
Margret Herzog
Zertifiziert Diätassistentin VFED
05936/ 919181
05936/ 919180
[email protected]
www.ernaehrungsberatung-herzog.de
Nach Vereinbarung
Ernährungsberatung:
Andrea Krieger-Möller
Bawinkeler Str. 7
49811 Lingen
[email protected]
05963/ 981021
Zertifizierte Ernährungswissenschaftlerin, Dipl. Ökotrophologin
Selbsthilfegruppen:
Frühchen-Treff
Gertrud Greve
Carolin Bonte
05921/ 84-4341
Elterntreff:
Diabeteskranker Kinder
Hindrika Averes-Neumann
05921 32456
Selbsthilfegruppe Zöliakie Grafschaft Bentheim
Stefanie Poppenburg
05923 6339
Impressum
Herzlichen Dank sagen wir allen, die an diesem Wegweiser mitgewirkt haben.
Das Netzwerk FokusFrüheErnährung und die
Arbeitsgruppe „Gesund aufwachsen und entwickeln“
Herausgeber und Copyright:
Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim
Am Bölt 27, 48527 Nordhorn
Redaktion:
Annegret Hölscher, Diplom-Psychologin, Diät- und Ernährungsberaterin
Sandra Kalter, Diätassistentin
Yvonne Matthei, Dipl.oec.troph. (FH)
Gestaltung:
u.d.e – united design ensemble GmbH
www.ude-werbeagentur.de
Bildnachweis: Die in dieser Broschüre verwendeten Bilder stammen von freepik.com, pixabay.com, iStockphoto.com und fotolia.de
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Am Bölt 27, 48527 Nordhorn
Tel. 05921-96-1867
[email protected]
www.gesundheitsregion.grafschaft-bentheim.de
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