Konjunktur Lernziele Sie können… • einen Konjunkturzyklus beschreiben • eine Rezession und ihre Entstehung erläutern •die Möglichkeiten und Grenzen der Konjunkturpolitik aufzeigen •analysieren, wie und vom wem in der Schweiz Konjunkturpolitik betrieben wird Aufgabe • Lesen Sie die Broschüre Konjunkturtendenzen und beantworten Sie die Fragen. Musterablauf eines Konjunkturzyklus Produktionspotenzial Produktionspotential bei Normalauslastung Phase 1: Hochkonjunktur, Boom Phase 3: Phase 2: Rezession, KonjunkturDepression abschwung Phase 4: Konjunkturaufschwung Zeit Konjunkturentwicklung in der Schweiz (reales BIP, %-tuale Veränderung gegenüber Vorjahresquartal) 2. Erdölkrise 1. Erdölkrise Immobilienblase Dot com Blase Finanzkrise Auftrag • Recherchieren Sie im Internet nach Möglichkeiten, wie die konjunkturelle Lage der Schweiz erklärt werden kann. • Suchen Sie dazu nach Erklärungen und Definitionen von vorauseilenden, nachhinkenden bzw. gleichlaufenden Indikatoren. • Entscheiden Sie anhand von diesen Indikatoren, in welcher Phase sich die Schweizer Wirtschaft befindet. Konjunkturentwicklung in der Schweiz Säule: %-tuale Veränderung BIP gegenüber Vorquartal Linie: reales BIP pro Quartal (saisonbereinigt), rechte Skala Gleichlaufende Indikatoren: BIP und Ausrüstungsinvestitionen (real, Veränderung gegenüber Vorjahr) Gleichlaufende Indikatoren: BIP und Bauinvestitionen (real, Veränderungen gegenüber Vorjahr) BIP und Exporte (real, Veränderung gegenüber Vorjahr) BIP und Konsum (real, Veränderung gegenüber Vorjahr) BIP und Löhne (real, Veränderung gegenüber Vorjahr) BIP und Arbeitslosenquote (BIP real, Veränderung gegenüber Vorjahr) BIP und Zinsen (BIP real, Veränderung gegenüber Vorjahr, Rendite Bundesobligationen) Konsumentenstimmung Auftrag: • Beantworten Sie den Fragebogen. Konjunkturbarometer KOF 3 5.0% 2.5 4.0% 2 3.0% 1.5 2.0% 1 0.5 1.0% 0 0.0% -0.5 -1.0% -1 -2.0% -1.5 -2 -3.0% -2.5 -4.0% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Barometer KOF (linke Skala) BIP (rechte Skala, reale Veränd. VJQ) Aufgabe • Lesen Sie die S. 91 – 95. • Lesen Sie den Artikel „Index der Konsumentenstimmung – die Messung des Nicht-Beobachtbaren“ Lernziele Sie können… •die Ursachen für Konjunkturschwankungen erklären und analysieren Keine Rezession dank China http://www.srf.ch/play/tv/eco/video/keine-rezession-dankchina?id=bc31862c-8a01-477b-8b19-c884c94904f6 Ursachen für Konjunkturschwankungen • Verschiebung der Gesamtnachfrage – oder/und der Gesamtangebotskurve • monetäre Konjunkturtheorien (Veränderung der Geldmenge) • Theorie realer Konjunkturzyklen • psychologische Konjunkturtheorien • politische Konjunkturtheorien Konjunkturimpulse • Von der Nachfrageseite (Private, staatliche und ausländische Nachfrage) • Von der Angebotsseite (Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt, Bodenmarkt) Wirtschaftssubjekte • Von monetären Seite (Geldmenge, Zinsen, Wechselkurse) • Von der technischen Entwicklung • Massenpsychologische Impulse • Ökologische Einflüsse • Weltpolitische Situation • Änderung der Rahmenbedingungen Kondratieff-Zyklen http://www.srf.ch/player/tv/eco/video/kondratieffzyklen?id=71a4987f-e3bc-49cb-904b-bead026a20b2 Konjunkturtheorien Lesen Sie folgende Texte: •Theorie der langen Wellen •Das Leid mit dem Schweinezyklus Konjunkturtheorien Mulitplikator Periode 1 Ursprüngliche Nachfrageänderung Ausgelöste Nachfrageänderung 100 Veränderung Produktion Veränderung Einkommen Veränderung Konsum +100 +100 +80 2 +80 +80 +80 +64 3 +64 +64 +64 +51.2 4 +51.2 +51.2 +51.2 +41 5 ... +41 ... +500 +500 +400 100 +400 Multiplikator = 1 / (1-Grenzneigung zum Konsum) = 1 / (1-0.8) = 5 Akzelerator Nachfrageveränderung Periode 1 Periode 2 + 10% Wert Maschinenpark Investitionen 600‘000 60‘000 Ersatzinvestitionen 660‘000 (+10%) 60‘000 Ersatzinvestitionen 60‘000 Nettoinvestitionen 120‘000 Bruttoinvestitionen + 100% Periode 3 +/- 0% 660‘000 66‘000 Ersatzinvestitionen - 45% Lernziele Sie können… •die vier verschiedenen Konjunkturtheorien voneinander abgrenzen Konjunkturpolitik • Lesen Sie die relevanten Seiten im Buch. • Beantworten Sie Ihre Fragen auf dem Arbeitsblatt. •Erklären Sie Ihren konjunkturpolitischen Ansatz den anderen Personen. Die klassische Konzeption • Staat soll sich nicht in Angelegenheiten der Wirtschaft einmischen • Adam Smith • http://www.sendungen.sf.tv/eco/Nachrichten/Archiv/2010/09/07/ECOkompakt/Wirtschaft-dosiert Die klassische Konzeption • Selbstheilungskräfte (Preis- und Marktmechanismus) • keine gesamtwirtschaftliche Überproduktion möglich • Zinsmechanismus • mehr sparen höheres Kapitalangebot Zinsrückgang zusätzliche Investitionen statt Konsumnachfrage folgt Investitionsnachfrage • Preismechanismus führt automatisch wieder zum Gleichgewicht • Arbeitsmarkt immer im Gleichgewicht • Veränderungen im Arbeitsangebot oder in der Arbeitsnachfrage lösen sofort Lohnveränderungen aus • Unelastische Angebotskurve • Nachtwächterstaat Die keynesianische Konzeption • Staat soll in Zeiten einer Rezession durch die Vergabe öffentlicher Aufträge die Wirtschaft ankurbeln und in guten Zeiten sparen • John Maynard Keynes • http://www.sendungen.sf.tv/eco/Nachrichten/Archiv/2010/09/07/ECOkompakt/Wirtschaft-dosiert Die keynesianische Konzeption 1. Zentrales Problem: Konjunkturelle Arbeitslosigkeit 2. Erklärungsansatz: Nachfragedefizit: Unterauslastung mit Arbeitslosigkeit und Investitionsschwäche 3. Therapie: Staatsinterventionen zur Deckung des Nachfragedefizits. Erhöhung der Staatsausgaben und Senkung der staatlichen Einnahmen 4. Kennzeichen: Antizyklische Interventionen = Feinsteuerung mit abwechselndem Bremsen und Gas geben Der Fiskalimpuls der öffentlichen Hand Die monetaristische Konzeption • Monetarismus • Staat soll nicht in Wirtschaftsgeschehen eingreifen • Staat soll lediglich mit der Steuerung der Geldmenge wirtschaftspolitisch aktiv sein • Milton Friedman • http://www.sendungen.sf.tv/eco/Nachrichten/Archiv/2010/09/07/ ECO-kompakt/Wirtschaft-dosiert Die monetaristische Konzeption 1. Zentrales Problem: Inflation 2. Erklärungsansatz: Nachfrageüberhang durch zu grosse Geldmengenerhöhung 3. Therapie: Nationalbank muss für Gleichgewicht zwischen Geldmengen- und realem Wachstum sorgen 4. Kennzeichen: Konzentration auf die Geldpolitik, Ausrichtung des Wachstums der Geldmenge am Wachstum des Produktionspotenzials. Die angebotsorientierte Konzeption • Stagflation als zentrales Problem • Arthur Laffer Die angebotsorientierte Konzeption 1. Zentrales Problem: Stagflation, Lähmung durch Staatsinterventionen 2. Erklärungsansatz: Geldmenge Produktionspotenzial Geldmengenwachstum grösser als Wachstum des Produktionspotenzials mit Inflation als Folge. Unterauslastung Produktionskapazitäten, angebotsbedingte Investitionsschwäche mit Arbeitslosigkeit als Folge. Auslastungsgrad 3. Diagnose: Kosteninflation (Steuern, Sozialversicherungen, Löhne), Einschränkung der unternehmerischen Handlungsspielräume, zu viel Interventionismus des Staates 4. Kennzeichen: Verzicht auf kurzfristige Eingriffe in die Konjunktur. Deregulieren, Privatisieren, Staats- und Fiskalquote abbauen, Konsolidierung der Sozialversicherungen, Entlastung der Unternehmen von Kostendruck, Rahmenbedingungen verbessern. Lernziele Sie können… •die Möglichkeiten und Grenzen der Konjunkturpolitik aufzeigen •analysieren, wie und vom wem in der Schweiz Konjunkturpolitik betrieben wird Konjunkturpolitik Auftrag: • Bearbeiten Sie den Auftrag von Iconomix Konjunkturprogramme.