Gut gesehen, gut gesammelt im Josephinum

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Faszination Gold
ANKÜNDIGUNG, AUKTIONEN, AUSSTELLUNG, HISTORISCHE WISSENSCHAFTLICHE INSTRUMENTE,
KOOPERATION, SAMMLUNG
GUT GESEHEN, GUT GESAMMELT IM
JOSEPHINUM
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21. MÄRZ 2016 BY
SIMON WEBER-UNGER
Sinn-licher Frans Wouters
Im Atelier des (Rokoko) Malers mit Johann
Georg Platzer
Grand Tour nach Venedig
Marc Adrian | Monografie und Werkverzeichnis
Oscar Murillo – Jung, konzeptuell,
widersprüchlich
Historische wissenschaftliche Instrumente
de oculis: Die Sammlung Aichmair im Josephinum Wien
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Luca Giordano | Erleuchtet
Gut gesehen, gut gesammelt im Josephinum - Dorotheum Blog
Pieter Brueghel | Die Vogelfalle
Ab 11. März werden im Josephinum in der Ausstellung de oculis neben den historisch
bedeutenden Beständen des Josephinums auch erstmals Objekte aus der umfangreichen
Sammlung des Augenarztes Hermann Aichmair gezeigt, die dieser dem Josephinum als
Schenkung überlassen hat.
Hans Memling Werkstatt| Meisterhaftes Malen
Das war der Dorotheum Aprilscherz 2016: Ein
Stück Geschichte: Das Dorotheum feiert
Geburtstag und versteigert eine 309 Jahre alte
Gründungs-Torte
Die Sammlung Aichmair
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Die Sammlung Aichmair mit über 600 Einzelobjekten entstand über ein halbes Jahrhundert und ist
die größte Privatsammlung, die je ins Josephinum gelangt ist. Sie umspannt einen Zeitrahmen
vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des 20. Jahrhunderts und gliedert sich unter dem Übergriff
„Auge“ in mehrere Gruppen: Diagnose Diagnostik, optische Sehbehelfe, Volkskunst, Chirurgie,
Lehrmodelle und persönliche Objekte.
Die Sehbehelfe, mit denen in erster Linie Brillen
gemeint sind, stammen aus den unterschiedlichsten
Epochen und sind in allen möglichen denkbaren
Variationen vorhanden. Optische Brillen sind ebenso
Teil der Sammlung wie Sonnenbrillen, Schutzbrillen,
Scherzbrillen und Brillenetuis. Die Brille ist sowohl
praktisches als auch modisches Accessoire und
kann aus verschiedenen Materialien wie Perlmutt,
Horn, Schildpatt, Holz, gebläutem Stahl, Silber oder
sogar Gold sein. Der Berufsstand „Mechanicus und
Opticus“ erzeugte neben Brillen meist noch
Mikroskope, Ferngläser und andere optische Geräte.
In Wien ist dieses Handwerk im 19. Jahrhundert mit
großen Namen wie Friedrich Voigtländer, Simon
Plössl oder Jacob Waldstein verbunden.
Die große Anzahl der von Hermann Aichmair
gesammelten Exemplare zeigt die große Vielfalt, die
mehrere Jahrhunderte Brillengeschichte in Europa
und Asien hervorgebracht hat haben.
Carl Reiner, Augenphantom, Wien um 1930
Die Sammlung beinhaltet auch monokulare und
binokulare Ferngläser, Lupengläser und Mikroskope.
Bildliche Darstellungen zum Thema Auge fließen auch in die
Volkskunde ein. Diese volkskundlichen Objekte nehmen in der
Sammlung Aichmair eine besondere Stellung ein.
Hervorzuheben ist eine schöne Sammlung Votivbilder,
hauptsächlich Augenvotive. Votivgaben sind Bilder oder Objekte,
die nach erfolgter Heilung von einer Krankheit als eine Art
symbolisches Opfer, oft aus einem Gelübde heraus an die
Kirche, meist in Verbindung mit einer Wallfahrt, geschenkt
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wurden. Für geheilte Krankheiten des Auges wurde
üblicherweise ein stilisiertes Augenpaar dargestellt.
In manchen Gegenden des alpenländischen Raumes war es
auch üblich, plastische Augenvotive aus Wachs herzustellen. Die
Sammlung Aichmair beherbergt nicht nur drei solche
Augenpaare sondern auch Gussformen (Modeln) aus Holz um
diese herzustellen. Das Auge als Symbol findet sich natürlich seit
Jahrtausenden in verschiedensten Kulturen, meist als Symbol für
einen Gott, Allwissenheit, Vorhersehung, Licht etc. Als Auge Gottes in geschnitzter Form oder
Amulett gegen den bösen Blick hat es sich in mehreren Exemplaren in dieser Sammlung erhalten.
Augenspiegel nach Helmholtz und
Rekoss, ab 1852
Die Gruppe chirurgischer ophthalmologischer Instrumente besteht aus Instrumenten des 19.
Jahrhunderts bis zu Instrumenten, die Prof. Hermann Aichmair während seiner langen beruflichen
Laufzeit persönlich benutzt hat. Als Lehrmodell für Operierende wurde früher das Augenphantom
verwendet, bei dem unter Benutzung von tierischen Augen Operationen geübt werden konnten. Um das Auge genauer zu verstehen, wurden auch im 19. Jahrhundert Modelle aus Glas und Gips,
Papiermaché oder Wachs hergestellt.
Die Instrumentensammlung des Josephinums
Die ophthalmologische Sammlung im Josephinum ist gemessen
an ihrer Größe und Geschichte wohl die bedeutendste ihrer Art.
Das liegt sowohl an der Stellung der Wiener Augenklinik im 19.
Jahrhundert als auch an der frühen Idee, eine Sammlung
ophthalmologischer Bücher, Zeichnungen, Instrumente,
Präparate und Modelle anzulegen und zugänglich zu machen. So
schreibt Georg Joseph Beer, der 1812 die Wiener Augenklinik
Opthalmologisches Besteck nach
Jaques Daviel, zur
Kataraktbehandlung durch
Linsenextraktion, nach 1735
begründete, im November des Jahres 1813: „Um meinen
Zuhörern aber auch hinlängliche Gelegenheit zum Nachlesen der
trefflichen ophthalmologischen Schriften zu verschaffen, legte ich
mit dem Anfang des gegenwärtigen Schuljahres den Grund zu
einer ophthalmologischen Büchersammlung, aus welcher jeder
wirkliche Theilnehmer der Augenklinik […] sowohl die wichtigsten
älteren als neueren ophthalmologischen Schriftsteller […] auf
einige Zeit mit nach Hause erhalten soll.“
Beer war bestrebt, die Sammlung ständig durch Anschaffung
neuer Bücher und Zeichnungen zu erweitern. Er selbst war ein
begnadeter Zeichner und viele seiner Werke es haben sich erhalten.
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Dass in Beers Augenklinik schon 1818 eine Lehr- und Studiensammlung neben einer historischen
chirurgischen Instrumenten-Sammlung angelegt war, ist einem zeitgenössischen Bericht einer
Wien-Reise von Johann Christian Juengken (ab 1834 Direktor der ophthalmologischen Klinik der
Charité in Berlin) zu entnehmen: „In […] dem Operations- und Hörsaale […] befinden sich die
Sammlungen […]; sie bestehen: 1. In einer zwar kleinen, aber gewählten Büchersammlung,
besonders älterer klassischer Schriften […]. 2. In einer Sammlung anatomischer und
pathologischer Präparate des Auges […]. 3. Gehört hierher noch eine Sammlung von
Augeninstrumenten, welche besonders dem geschichtlichen Studium der Instrumentalhilfe
gewidmet ist.“ Beers Schwiegersohn, Friedrich Jäger von Jaxtthal zeigte besonderes Interesse
am „geschichtlichen Studium der Instrumentalkunde“ und dürfte einen bedeutenden Anteil an der
Entstehung dieser Sammlung gehabt haben. Nachdem Anton von Rosas seinem ehemaligen
Lehrmeister Beer als Leiter der Augenklinik nachfolgte, erweiterte er nicht nur die Bibliothek und
die historische Instrumentensammlung, sondern kaufte auch eine höchst beeindruckende
Sammlung von Wachsmoulagen von Johann Nepomuk Hoffmayr an. Diese Modelle, die in
geschnitzte und blattvergoldete Rahmen montiert sind, zeigen die verschiedenen Krankheiten am
Auge.
Die komplette Sammlung der Augenklink im
dritten Hof des Wiener allgemeinen
Krankenhauses befand sich in genau 12
Schränken und wird um 1840 folgendermaßen
beschrieben: „1) eine vollständige Sammlung
von Augengläsern, Augenphantome, eine
Augen-Dampfbad-Maschine, Augenschirme,
eine Volta’sche Säule u.s.w.; 2) eine
systematisch geordnete Sammlung historisch
merkwürdiger und jetzt gebräuchlicher
Operations-Instrumente von den besten
Meistern, namentlich Malliard und Schleifer in
Kinesiskop nach Purkyne, Ferdinand Durst, Prag um 1860
Wien, verfertigt; 3) Zeichnungen interessanter
Augenkrankheiten, an dieser Klink beobachtet,
größtentheils von Prof. Beer verfertigt; 4) 30 Wachspräparate von Hofmayer in Wein, ungemein
schön gearbeitet; 5) eine im Entstehen begriffene Sammlung für vergleichende Anatomie, 80
Präparate; 6) theils getrocknete, theils in Weingeist bewahrte anatomische und pathologische
Präparate des Auges, worunter besonders gelungene Einspritzungen und Nervenpräparate von
Dr. Hyrtl; 7) eine bedeutende Bibliothek […]“
1859 wird die Sammlung als „okulistisches anatomisch-pathologisch-komparatives Museum“ und
„okulistische Instrumenten- und Büchersammlung“ bezeichnet. In den folgenden Jahrzehnten
wächst die Sammlung stetig und erst 1969 werden Teile der Instrumentensammlung von
Wolfgang Funder publiziert. Die I. Universitäts-Augenklinik gibt die Sammlung schließlich im Jahr
1976 als Dauerleihgabe in die Sammlungen des Josephinums. Damals wurden insgesamt 319
Instrumente und Instrumentenkästen, die Wachsmodelle von Hoffmayr, sämtliche Bücher und
Zeichnungen übergeben und inventarisiert.
Sie bilden noch heute den
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Kernbestand der
ophthalmologischen Sammlung
des Josephinums: Die
Instrumentensammlung besteht
aus einer umfangreichen
Sammlung Augenspiegel ab
1852, 32 Kassetten mit
mehreren Dutzend
ophthalmologischer
Operationsinstrumenten aus
dem 18. und 19. Jahrhundert
Ophthalmometer nach Helmholtz, Moritz Meyerstein, Göttingen um 1870
und einigen
Operationsbestecken in
aufwändig gestalteten
Lederetuis, manche aus dem
Besitz von Prof. Beer.
Zusammen mit den kürzlich erhaltenen Wachsmodellen zur Entwicklung des menschlichen Auges
nach Hochstetter aus der Werkstatt F. Ziegler zeigen sie die große Vielfalt dieser unschätzbaren
Sammlung zur Geschichte der Augenheilkunde in Wien.
Interventionen von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern
Als Teil der Ausstellung werden außerdem Interventionen von sechs zeitgenössischen Künstlern
und Künstlerinnen präsentiert, deren Arbeiten auf unterschiedliche Weise das Auge und das
Sehen im weiteren Sinne behandeln: Nadja Bournonville, Kerstin von Gabain, Zenita Komad, Eva
Kot’átková, Anja Manfredi und Nadim Vardag.
Literatur
Beer 1813
Juengkens 1820
Schmiedl 1843
Deutscher Universitäts-Almanach für 1859, Fernau, Leipzig 1859
Funder 1969
de oculis
11. März bis 8. Oktober 2016
im Josephinum Wien
Auktion Historische wissenschaftliche Instrumente, Modelle und Globen im Dorotheum
Die Auktion Historische wissenschaftliche Instrumente, Modelle und Globen am 31. März 2016
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bietet eine gute Möglichkeit um die eigene Sammlung zu erweitern, eine neue zu starten oder
einfach den Katalog durchzublättern und Interessantes und Wissenswertes zu entdecken.
Historische wissenschaftliche Instrumente, Modelle und Globen
Donnerstag, 31. März 2016, 17 Uhr
Besichtigung ab 25. März 2016
Palais Dorotheum
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