eishalle graz - architekturwettbewerb

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ENTWURF UND MATERIALITÄT
Neuer Baukörper eigenständig in der Formensprache, den Bestand
respektierend. Ausformulierung einer Fuge zur weichen Hängeform
der Dachschale und Freistellung der A-Stützen als tragendes Element der Dachkonstruktion.
Die drei Elemente Tribüne, Volumen und schräge Fassade, aufgespannt zwischen Dach, Boden und „A-Stützen“ bilden die leicht
ablesbare Struktur des Zubaus. Durch die schräge Fassadenebene,
wird das Volumen, dessen Oberkante der Dachgeometrie folgt, geschnitten und zum Innenraum der Halle geöffnet.
Fassadenöffnungen gliedern als horizontale transparente Bänder das
Volumen in der Außenfassade. Starre Lamellen im Obergeschoß,
abgerundete Gebäudekanten und die durch Schrägen betonten Einschnitte im Erdgeschoß verstärken die massige Wirkung des Volumens, seinen Bezug zum Boden und unterstreichen damit die Leichtigkeit der nach oben strebenden Dachkante der Halle.
Dem Volumen geschuldet, ist die weiße fugenlose glatte Beschichtung der Wandoberflächen, die ohne Blechkanten im Attikabereich
und ohne wahrnehmbaren Unterschied zur Dachfläche ausgeführt
wird. Die Schnittkante zur Halle, die einen dreiseitig umlaufenden
Bügel bildet, der dem Dachverlauf folgt, wird in der jeweils aktuellen
Vereinsfarbe beschichtet.
Wände sind soweit tragend in Sichtbeton, Böden ohne Beläge aus
geschliffenem Beton, restliche Wände und untergehängte Decken
weiß geplant. Pfosten - Riegelfassaden in wirtschaftlichen Dimensionen bilden die Fassadenöffnungen. Die gekrümmte Geometrie der
Hallenfassade, die dem Verlauf der A-Stützen folgt, wird in ebene
Flächen aufgelöst. Die im oberen Bereich angeordneten Lamellen
sind öffenbar und dienen der Entrauchung der Halle. Die transparente Fassade wird innenseitig mit einem textilen Verdunkelungssystem
zur Ausschaltung der Blendwirkung und der direkten Sonneneinstrahlung auf die Eisfläche ausgestattet.
NORD - OST ANSICHT
NORD - WEST ANSICHT
FUNKTIONSBESCHREIBUNG ERDGESCHOSS
Dem Raumprogramm entsprechend, sind im Erdgeschoß der Kabinen-Profibereich, der Publikums- Gastrobereich und Technikräume
untergebracht. Der Kabinen-Profibereich nimmt den westlichen Teil
des Zubaues ein und wird von Norden erschlossen. Räume für Profisportler, Trainer und Zeugwart bilden jeweils eigene Funktionsgruppen. Die Sportler betreten die Eisfläche über die „Mixed Zone“, die
auch als Verteiler dient. Ein zweiter Eingang führt in den Bereich des
Zeugwarts und den dazugehörigen Nebenräumen.
Der Publikums- Gastrobereich mit Café, Anschnall- und Umkleideraum, sowie dem Eishockeyshop liegen transparent verglast und
durchgängig über die Gebäudetiefe zwischen dem südseitigen Gang
(Rnr.76) im Hallenbereich unter der Tribüne und dem nordseitigen
Freibereich mit der „Halle B“. Der Schlittschuhverleih, personalsparend zwischen Eishockeyshop, Anschnall- und Umkleideraum
situiert, wurde um einen Raum für die Schlittschuhschleifmaschine
erweitert. Die Raumhöhe von ca. 4,90m ermöglicht eine Zwischendecke oder wie im vorliegenden Entwurf vorgeschlagen, die Einrichtung
mit hohen Regalen.
Die zurückspringende Fassade im Norden bildet einen witterungsgeschützten Außenbereich vor den Zu- und Ausgängen, der für eine
Außenbar genützt wird. Die Öffnungen zwischen Gang (Rnr. 76),
Café und Spielfeld können temporär mit einem Sichtschutz versehen
werden.
Der Raum zur Wartung der Eisbearbeitungsmaschinen ist im Westen neben der Durch- und Einfahrt in die Halle geplant. Ein kleinerer
Technikraum befindet sich im Bereich des westlichen Treppenhauses.
Der größere verkleidete Technikbereich für die Raumlüftung wurde im
Freien auf dem Dach des Trafogebäudes im Nordosten situiert.
Im Bereich der beiden abgerundeten Gebäudeecken befindet sich
jeweils ein Treppenhaus. Neben ihren Funktionen als Fluchttreppen
zur Evakuierung des Obergeschoßes und den dazugehörigen Tribünen dient die westliche Treppe mit dem Lift zur Erschließung des
VIP- Bereiches, die östliche zur Erschließung des Büros. Der Lift
kann in eine zukünftig geplante Tiefgarage nach unten geführt werden. Eine Lösung zur Anbindung der Treppe an die Tiefgarage sollte
nach Vorliegen eines entsprechenden Projektes erarbeitet werden.
OST ANSICHT
NORD ANSICHT
EISHALLE GRAZ - ZUBAU
WEST ANSICHT
Rolltor
Eismaschinen
Zugang
Zeugwart
Rolltor
Fluchttreppe West
Zugang VIP
Zugang
Profibereich
Außentreppe
Café
Umkleide
Anschnallbereich
Außentreppe
Fluchttreppe Ost
Zugang
Halle A
Technik
Eingang
Eishockeyshop
ERDGESCHOSS GRUNDRISS M 1:200
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PERSONENSTRÖME
VIP‘s, Heim- und Gastmannschaft erreichen die Halle von Nordwesten. Eishockeyzuschauer und Eislaufpublikum betreten die Halle
von Süden und werden unter der Osttribüne, von der Halle getrennt
in Richtung Norden geführt. An diese Erschließung sind Eishockeyshop, Umkleiden und Publikums-Cafeteria angeschlossen.
FLUCHTWEGE UND BRANDSCHUTZ
PERSONENSTRÖME
Evakuierungsfall 1 - Tribüne besetzt
In 40m Gehweglänge sind von jeder Stelle jeden Raumes im Obergeschoß ein Treppenhaus und eine Außentreppe erreichbar. Zur Verfügung stehen zwei Treppenhäuser Ost und West mit Treppenbreiten
von 180cm (118 Personen/Minute) und zwei Außentreppen mittig an
der Nordfassade mit Breiten von jeweils 120cm (78 Personen/Minute).
Vom westlichen Teil der VIP Tribüne flüchten ca. 130 Personen,
sowie das Personal aus dem Restaurant über das westliche Treppenhaus. Der mittlere Teil der VIP Tribüne mit ca. 200 Personen wird
über das Restaurant und die beiden nördlichen Außentreppen evakuiert. Der östliche Teil der VIP Tribüne, ein Teil der Sitzplatztribüne und
das Büro mit insgesamt ca. 150 Personen flüchten über das östliche
Treppenhaus.
Ein Teil der Sitzplatztribüne Ost und West flüchtet mit jeweils 60 bzw.
70 Personen in den tiefer liegenden Stehplatzbereich, von dort über
jeweils ein Treppenhaus im Westen und im Osten in das Erdgeschoß, von wo aus der Freiraum zu erreichen ist. Über diese beiden
Treppenhäuser mit einer Kapazität von jeweils 118 Personen/Minute
werden auch die jeweils 168 Personen aus den beiden seitlichen
Stehplatztribünen evakuiert, wobei für diesen Bereich eine Evakuierungsdauer von ca. 2 Minuten erreicht werden kann.
EVAKUIERUNGSFALL 1
Evakuierungsfall 2 - VIP Restaurant besetzt
Für die ca. 420 Personen im Restaurant sind in 40m Gehweglänge
von jeder Stelle jeden Raumes ein Treppenhaus und eine Außentreppe erreichbar. Insgesamt stehen vier Fluchtwege zur Verfügung.
Über das westliche Treppenhaus flüchten ca. 120 Personen, über
die beiden nördlichen Außentreppen ca. 200 Personen und über das
östliche Treppenhaus ca. 180 Personen einschließlich eines Teiles
der Osttribüne und des Büros. Die Evakuierung der Tribünen Ost und
West erfolgt nach dem oben beschriebenen Szenario.
Durch die Verwendung von ausschließlich nicht brennbaren Materialien der Brennbarkeitsklasssen A1 und A2 erfolgt aus den Bauteilen
kein Beitrag zur Brandlast.
Die Entrauchung der Halle erfolgt über drehbare Glaslamellen die
in die schräge Fassade unter der Hallendecke, im erforderlichen
Ausmaß eingebaut werden. Die Zuluft wird über die Zugangstüren
Ost bzw. ergänzenden Öffnungen und das Rolltor West, die über die
Brandmeldeanlage angesteuert werden, realisiert.
EVAKUIERUNGSFALL 2
LAGEPLAN M 1:1000
TRAGWERK
Das Bauwerk wird in Stahlskelettbauweise, mit massiven Decken und
wenigen erforderlichen massiven Wandscheiben errichtet. Die Stahlstützen stehen im Raster von 5,50 x 6,00 bis 4,90m. Der Innenausbau
mit Ständerwänden ermöglicht die Adaptierbarkeit der Raumeinteilung.
Die oberste leicht gewölbte Dachdecke wird von einem Balkenraster
mit hallenseitigen Randträgern mit Spannweiten von 11m getragen, der
auch den unteren Abschluss der schrägen Hallenfassade bildet. Die Decke über dem Erdgeschoß bildet eine statische Einheit mit den schubfest verbundenen STB- Fertigteilen der Tribüne, die zur Aussteifung der
Konstruktion herangezogen werden. Die Tribüne ruht auf gerollten Trägern und der massiv ausgeführten Wandscheibe zum Spielfeld.
BRANDSCHUTZ
Die Konstruktion leistet im Obergeschoß R60 und im Erdgeschoß
R90. Technik-, Lagerräume, Profisportlerbereich, das Café und der
Schlittschuhverleih bilden eigenständige Brandabschnitte im Erdgeschoß. Der Eishockeyshop und der Anschnall-Umkleideraum bilden
gemeinsam mit dem Zugangsbereich unter der Tribüne (Rnr.57) einen
ca. 400m2 großen Brandabschnitt.
Im Obergeschoß bilden die beiden Fluchttreppenhäuser, Küchentrakt,
Lagerräume und Büro eigenständige Brandabschnitte. Die Glasfassade zwischen VIP Bereich und der Halle ist aufgrund der nicht ausreichend brandbeständigen Hallendecke als Brandabschnitt auszuführen, der hier mit einem textilen vertikalen Feuerschutzvorhang geplant
ist. Die drei Zugangstüren zur Tribüne bleiben für den Evakuierungsfall vom Vorhang unberührt.
SPRENGISOMETRIE TRAGWERK
ANSICHT TRIBÜNENGEOMETRIE
FUNKTIONSBESCHREIBUNG OBERGESCHOSS
Im Obergeschoß sind der VIP Bereich mit Restaurant, Tribünen,
Medienbereich, Nebenräume und das Büro angeordnet. Die dem VIP
Restaurant vorgelagerte Tribüne wird in den Ecken an die tiefer gelegenen Stehplatztribünen Ost und West angebunden. Über der Durchfahrt in der westlichen Tribünenkurve befindet sich der Regieplatz.
Die Sichtlinienüberhöhung auf den Zuschauertribünen wurde unter
Berücksichtigung des Bestandes optimiert, so dass ein C- Wert von
10 cm für die Sitzplätze und 9 cm für die Stehplätze erreicht wurde.
Das sich zur Halle und nach Norden öffnende VIP Restaurant kann
dem Multifunktionsraum zugeschaltet werden. Die Räume für die
Presse sind ebenso wie die Cateringküche, Personalraum und dazugehörige Nebenräume im westlichen Teil untergebracht. Die Sanitäranlage und das Büro befinden sich im östlichen Teil.
BARRIEREFREIHEIT
QUERSCHNITT
EISHALLE GRAZ - ZUBAU
INNENANSICHT
Osttribüne
Stehplatzbereich
Umgang Eisfläche
Bande
Zugang
Anschnall - Umkleide
Eishockey Shop
Café
Zugang Mixed Zone
Durchfahrt
Eismaschine/LKW
Bande
Umgang Eisfläche
OBERGESCHOSS GRUNDRISS M 1:200
Westtribüne
Stehplatzbereich
Bande
Zugang
Innenfassade
Aussenfassade Halle
Brandentrauchung
Glaslamellen
Innenfassade VIP
Brandrauchvorhang
Fassade
Außentreppe
Außenbereich Nord
Zugang Halle B
Sämtliche Bereiche des Zubaus und die zugehörige Tribüne sind barrierefrei geplant. Die jeweils 5 Tribünenplätze für Rollstuhlfahrer mit
Begleitperson sind in unmittelbarer Nähe der Treppenhäuser (gesicherte Bereiche) angeordnet. Sie werden über einen Lift erschlossen,
der sich am westlichen Treppenhaus befindet. Die Rollstuhlplätze im
östlichen Bereich sind über den Verteilergang zwischen Nordtribüne
und VIP Restaurant erreichbar. Ein Behinderten WC im Obergeschoß
wäre sinnvoll und kann im Bereich der Nebenräume (Rnr.57, und 27)
eingeplant werden.
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