neuheiten note 1 music juni 2013

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Scherzi Musicali (© Philip Van Ootegem)
AUSGABE
JUNI 2013
GEHEIMTIPP
MULTITALENT
GIPFELTREFFEN
Händels L’Allegro
bei CARUS
Nicolas Achten
singt & spielt Purcell
Herreweghe
dirigiert Mozart
PRESSE
BESTSELLER
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
1
GESUALDO: SECHSTES MADRIGALBUCH
La Compagnia del Madrigale
GCD 922801
9
DVORAK: STABAT MATER OP.58
Herreweghe/Collegium Vocale Gent/
Royal Flemish Philharmonic/+
LPH 009
10
CHOPIN: KLAVIERKONZERT NR.1/WERKE FÜR KLAVIER SOLO
Trifonov/Rajski/Polish Chamber Philharmonic Orchestra
Sopot
DUX 0832
11
TSCHAIKOWSKY: KLAVIERKONZERT NR.1
Trifonov/Gergiev/Mariinsky Orchestra
MAR 0530
12
KINDERLIEDER VOL.1
Tübinger Neckarschwa(l)ben/Kinderchor SingsalaSing/
Wir Kinder vom Kleistpark/+
CAR 83006
5
WAGNER: DIE WALKÜRE
Stemme/Kaufmann/Pape/Gergiev/Mariinsky Orchestra
MAR 0527
13
MOZART: REQUIEM KV 626
Cleobury/Choir of King’s College Cambridge/Academy of
Ancient Music/+
KGS 002
6
MOLTER: TROMPETEN- UND KLARINETTENKONZERTE
Bauer/Spangenberg/Gazarian/
Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
COV 31305
14
HASSE: CEMBALOSONATEN
Luca Guglielmi
ACC 24255
7
DOWLAND: LACHRIMAE
Lautenstücke und Lieder in Consortbesetzung
Dunford/Hugues/Van Mechelen/Agnew/Buet
ALP 187
15
RICHAFORT/JOSQUIN/+: REQUIEM/MOTETTEN UND
CHANSONS
The King’s Singers
SIGCD 326
8
WEBER/MOZART/HUMMEL: FAGOTTKONZERTE
Rácz/Klumpp/Nordwestdeutsche Philharmonie
ARS 38124
16
LOUIS LE PRINCE: MISSA MACULA NON EST IN TE
Niquet/Le Concert Spirituel
GCD 921627
2
DANZI: DER BERGGEIST (Romantische Oper)
Bernius/Kammerchor Stuttgart/Hofkapelle Stuttgart/+
CAR 83296
3
NICOLAI: MESSE IN D-DUR/CHORWERKE A CAPPELLA
Jers/Kammerchor Consono/Folkwang Kammerorchester/+
CAR 83341
4
I VIAGGI DI FAUSTINA –
Werke von Porpora/Vinci/Mancini/Bononcini/+
Invernizzi/Florio/I Turchini
GCD 922606
DANZI: FLÖTENKONZERTE/+
Laflamme/Le Phénix
COVIELLO – COV 21305
„Das Ensemble präsentiert seine Musik
mit Spielfreude und
Frische, ohne sich
in exzentrische Extreme zu verlieren.
Laflamme spielt die zwi
Laflamme
zwischen Klassik und
Frühromantik changierenden Konzerte mit
klarem, sensiblem Ton und elegant fließender Virtuosität.“ Deutschlandfunk
I VIAGGI DI FAUSTINA
Werke von Porpora/Vinci/Mancini/+
Invernizzi/Florio/I Turchini
GLOSSA –
GCD 922606
„„Roberta Invernizzi
meistert bravourös
die Herausforderung, sowohl die
historische Sängerin zu ehren als auch ihre
eigene Gewandtheit, ihre herrliche Stimme
und ihre Darstellungskraft zu präsentieren." hr2-kultur
I DODICI GIARDINI
Lauden der Hl. Katharina von Bologna
La Reverdie/Adiastema
ARCANA – A 367
„„Die Stimmen und
die Instrumentalfarben verbinden sich
in der Einspielung
zu einem Musikerlebnis von suggestivem Zauber
Z
– versonnen
und introspektiv, beschwingt und jubelnd.
Eine CD zum Genießen und Nachdenken.“ BR Klassik
BEETHOVEN: DIE STREICHQUARTETTE VOL.2
Belcea Quartet
ZIG ZAG TERRITOIRES – ZZT 321
„Das
„
Belcea Quartet hat mit seiner
Gesamteinspielung
der BeethovenQuartette die ohnehin hoch liegende
Stückchen höher nach oben
Latte noch ein Stückche
rücken können. Alle Nachahmer haben es
nun noch schwerer.“ rbb kulturradio
BRITTEN: KLAVIERKONZERT OP.13/
VIOLINKONZERT OP.15
Shelley/Little/Gardner/BBC Philharmonic
CHANDOS –
CHAN 10764
„„Gardner und die
BBC Philharmonic
sorgen für perfekt
abgestimmte orchestrale Nuancen
Nuancen, leidensc
leidenschaftliche Dialoge
mit den Solisten und insgesamt für ein
markantes Profil. Der richtige Energieschub für den nahen Sommer“ Concerti
TELEMANN: EVANGELISCH-MUSIKALISCHES
LIEDERBUCH (AUSZ.)
Mertens/Frisch/Fritzsch/+
CARUS – CAR 83340
„„Kaum jemand
kennt sich in der
Theologie der protestantischen Kirchenmusik und ihrer
rhetorischen Umsetzung so gut aus wie
dieser Bassbariton. Mertens trifft den Nerv
von Text und Musik, es ist eine ungetrübte
Freude, ihm zuzuhören.“ FonoForum
Kölner Kammerchor/Collegium Cartusianum (© Victor Koulbak)
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
GEHEIMTIPP
Obwohl in Deutschland nur selten aufgeführt und wenig eingespielt, gehört das 1740 komponierte Oratorium L’Allegro, Il Penseroso ed il Moderato HWV 55 zu den schönsten und musikalisch
wertvollsten englischen Oratorien Händels. Die Uraufführung
wurde durch das Londoner Publikum begeistert aufgenommen,
und so wurde das Stück vom Komponisten in den Folgespielzeiten
regelmäßig wiederaufgeführt. Die mangelnde Popularität heutzutage hängt wohl einzig mit dem Aufführungsaufwand (besonders
anspruchsvolle Solopartien; im Orchester werden Glockenspiel und
Kontrafagott verlangt) und dem wenig dramatischen Sujet zusammen.
Das Libretto basiert auf einer Bearbeitung der beiden 1632 veröffentlichten
Gedichte „L’Allegro“ und „Il Penseroso“ von John Milton durch Charles
Jennens, denen dieser noch einen neu
verfassten dritten Teil „Il Moderato“
angefügt hat. Damit steht es der Cäcilienode oder Alexander’s Feast näher
G. F. Händel (© Balthasar Denner)
als den dramatischen Oratorien.
Allerdings hat Händel diesem Text einiges von seiner besten Musik
geschenkt, die es verdient hätte, weitaus bekannter zu sein. Peter
Neumann setzt sich in seiner Einspielung mit dem Kölner Kammerchor und dem Collegium Cartusianum nachdrücklich für
diesen Geheimtipp unter den Oratorien Händels ein.
GEEOR
GEORG
ORGG FRIEDRICH
FRIE
FR
IEDR
DRIC
CH HÄNDEL
L’Allegro, Il Pensoroso ed il Moderato
Neumann/Kölner Kammerchor/Collegium Cartusianum/+
CARUS
CAR 83395
R02
2 CD
2012
4 009350 833951
EBENFALLS ERHÄLTLICH:
GGEORG FRIEDRICH HÄNDEL
AAlexanders Feast HWV 75/
OOde for St.Cecilia’s Day HWV 76
KKermes/Neumann/Kölner Kammerchor/
CCollegium Cartusianum/+
CCARUS CAR 83424 (R02), 2 SACD hybrid, 2007
„Der Händel dieser Einspielung klingt ungemein luftig. Er ist
so fein musiziert, dass es keiner wuchtigen Akzente bedarf, um
die rhythmischen Gewichte hervorzuheben. Kleinste Betonungen
reichen aus, um Markierungen zu setzen, die nicht gewollt, sondern
einfach natürlich klingen. Das klingt hochsinnlich und hochmusikalisch.“ NDR
G
GEORG
FRIEDRICH HÄNDEL
BBrockespassion HWV 48
NNeumann/Kölner Kammerchor/
CCollegium Cartusianum/+
CCARUS CAR 83428 (R02), 2 CD, 2008
„Den vokalen Löwenanteil haben Nele Gramß als Tochter Zion
und Markus Brutscher als Evangelist zu bewältigen. Beide lösen bis
in kleinste Details ihre so unterschiedlichen Aufgaben mit großer
Souveränität und Feingefühl. Ohnehin lässt Peter Neumann die
emotionalen Kontraste sehr deutlich ausleuchten, hierbei unterstützt
vom reaktionsschnellen Collegium Cartusianum und der gesamten
Sängercrew.“ FonoForum
3
4
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
ORGEL IN TRANCE
LA TARANTELLA NEL SALENTO
Werke von Trad./Kircher/de Murcia/Clementi/Caresana/+
Tamminga/Tricomi/Mangiocavallo/Albarello
ACCENT
ACC 24236
T01
CD
2011
4 015023 242364
Die vorliegende Aufnahme ist so etwas wie ein historisches, theoretisches und ästhetisches Kompendium zur Tarantella und zum sog.
Tarantismo. Dieses anthropologische Phänomen, das mit dem Biss der
Tarantel assoziiert ist, war insbesondere in Süditalien weitverbreitet.
Es existiert in Kampanien, auf Sardinien, in Kalabrien und auf Sizilien, aber auch in Spanien und auf Korsika, wobei es besonders tief in
Apulien und in Salento verwurzelt ist. Die typischsten Ausprägungen
der verschiedenen Arten der Tarantella finden sich in Melodien und
Rhythmen unterschiedlichen Ursprungs: aus der Region Gargano
in Apulien, aus den Städten Lecce und Tarent auf der Halbinsel Salento, wobei sich Weltliches und Geistliches mischte und es sowohl
elaborierte als auch volkstümliche Versionen gab. Liuwe Tamminga
spielt bei dieser „musikalisch-medizinischen“ Reise auf einigen der
wertvollsten historischen Orgeln in Salento und in der Region um
Otranto (die teilweise den Orgelbauern Simone und Pietro Kircher
zugeschrieben werden). Diese Instrumente wurden in der jüngeren
Vergangenheit restauriert und sind nun wieder voll funktionsfähig.
Als Hauptinstrument dieser Einspielung wird die Orgel gelegentlich
mit weiteren „therapeutischen“ Begleitern wie Geigen, Zupf- und
Perkussionsinstrumenten kombiniert.
SONDERSTELLUNG
FRÜHGESCHICHTE
FACETTENREICH
Im kammermusikalischen Schaffen von
Georg Christoph Wagenseil (1715-1777)
nehmen die in einer Abschrift im Salzburger Domarchiv überlieferten sechs Quartette für drei Celli und Kontrabass durch ihre
ungewöhnliche Besetzung eine Sonderstellung ein. Die Anzahl lässt darauf schließen,
dass Wagenseil diese Werkgruppe für den
Druck vorbereitet hatte. Der Komponist
vereinigt darin italienische, französische
und deutsche Stilelemente, wie es für den
„vermischten Stil“ des 18. Jahrhunderts
typisch ist. Er ist einer der Vollender der
galanten und empfindsamen Stilepoche,
die in der Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts so wesentlich für die Ausformung
der Klassik wurde.
Heute erscheint es uns selbstverständlich,
dass das Cello als Soloinstrument im Vordergrund steht – bis gegen Ende des 17.
Jahrhundert sah das freilich ganz anders
aus: Obwohl es das Cello in einer ähnlichen Bauform wie der heutigen schon
länger gab, war die Idee, es nicht nur als
Continuo-Instrument zu verwenden, völlig neu. Besonders in Bologna gab es frühe
Cellovirtuosen, die dem Instrument immer
neue Facetten abgewannen. Stimmung
und Tonumfang waren dabei keineswegs so
einheitlich wie heute. Ein faszinierend vielfarbiges Spektrum entfaltet das Ensemble
Bassorum vox in seiner Neueinspielung,
welche die Frühgeschichte des Cellos als
Soloinstrument hörbar macht.
Französische Musiker treten hierzulande leider eher selten auf, dennoch ist die
Barockgeigerin Amandine Beyer auch in
Deutschland eine bekannte Größe. Die
Doppel-CD bietet anhand von Aufnahmen aus dem Backkatalog von ZIG ZAG
TERRITOIRES ein facettenreiches Portrait der Künstlerin. Die Aufnahmen mit
Kammermusik und Konzerten von Rebel,
Bach, Vivaldi, Matteis u.a. bieten einen
klingenden Eindruck von der Vielseitigkeit
und besonders von der Lebendigkeit ihres
Musizierens als Solistin, Kammermusikerin und Ensembleleiterin. Als Dreingabe
gibt es außerdem eine Kostprobe ihrer Einspielung der Concerti grossi Op.6, die im
Herbst 2013 erscheinen wird.
GEORG CHRISTOPH WAGENSEIL
PARTITE E DIMINUZIONE
PORTRAIT AMANDINE BEYER
Quartette für tiefe Streicher
Frühe Solowerke für Violoncello
Werke von Rebel/Bach/Vivaldi/Matteis/+
Piccolo Concerto Wien
von Gabrielli/Torelli/Jacchini/Vitali/+
Beyer/Gli Incogniti/+
Bassorum vox
ACCENT
ACC 24242
I02
2 CD
1999
4 015023 242425
COVIELLO
COV 21309
T01
CD
2012
4 039956 213093
ZIG ZAG TERRITOIRES
ZZT 325
I02
2 CD
Diverse Aufnahmedaten
3 760009 293250
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
MULTITALENT
Nach zwei erfolgreichen Produktionen auf RICERCAR und mit
der zweiten Einspielung bei ALPHA ist der junge belgische Bariton,
Cembalist, Lautenist, Harfenist und Ensembleleiter Nicolas Achten
(*1985) kaum noch als „Nachwuchstalent“ zu bezeichnen. Angesichts
seines jugendlichen Alters ist seine steile Karriere bemerkenswert: Seit
2004 hat er mit verschiedenen Ensembles musiziert, deren Liste sich
wie ein Who-is-who der Alten Musik liest: L’Arpeggiata, La Petite
Bande, Les Talens Lyriques, Les Musiciens du Louvre u.v.a. Im Jahre
2006, also als gerade Zwanzigjähriger, erfolgte die Gründung seines
eigenen Ensembles Scherzi Musicali. Darüber hinaus hat Nicolas
Achten bereits eine Gastprofessur an der University of East Anglia
und ist Gastdozent bei verschiedenen Meisterkursen. Bei seinen Auftritten begleitet sich das Multitalent bekanntlich stets selbst und belebt damit eine lange vergessene Musizierpraxis des 17. Jahrhunderts
wieder, wie sie zum Beispiel von Giulio Caccini oder Barbara Strozzi
belegt ist. Für seine zweite Einspielung bei ALPHA hat sich Achten
geistliche und weltliche Vokalmusik von Purcell ausgesucht und überzeugt auch hier mit seinem künstlerischen Ansatz, der ihn zu einem
der vielversprechendsten Exponenten der Alte-Musik-Szene macht.
HENRY PURCELL
How pleasant 'tis to love! – Vokalmusik
Achten/Scherzi Musicali
ALPHA
ALP 192
T01
CD
2011
3 760014 191923
ERSTEINSPIELUNGEN
MUSIKALISCHE BILDER
VIVALDI & DIE ORGEL
Selbst im umfangreichen und diskographisch vergleichsweise gut erschlossenen
Œuvre von Antonio Vivaldi sind nach
wie vor Entdeckungen zu machen. Dies
gilt besonders für die Sonaten für Violine
und Basso continuo des „Prete rosso“. Unverständlicherweise haben die Interpreten
und Produzenten diesen Werkkomplex –
ganz im Gegensatz zu seinen Konzerten
und Vokalwerken – bei der Vivaldi-Renaissance der letzten Jahrzehnte stets sträflich übergangen. Aus diesem Grund kann
das Ensemble Baltic Baroque bei seiner
Einspielung für ESTONIAN RECORD
PRODUCTIONS gleich eine ganze CD
mit Weltersteinspielungen von Violinsonaten des venezianischen Meister vorlegen
und für die Qualität der Werke werben.
Der Gambe wurde in Frankreich von ihren
Anhängern nachgesagt, dass man mit ihr
nahezu jedes Instrument, einschließlich der
menschlichen Stimme, imitieren könne.
Folglich bestimmten denn auch Charakterstücke anstatt des italienischen Sonatenmodells die Literatur für dieses Instrument.
Marin Marais war ein Meister dieser so genannten Pièces de caractère, bei dem er die
unterschiedlichsten Inspirationsquellen zu
nutzen wusste, vom klassischen Gemütszustand bis hin zu einer Gallenstein-Operation. Aus seinen fünf Büchern mit Pièces
de violes haben Mieneke van der Velden
(Gambe) und Fred Jacobs (Theorbe) für
RAMÉE ein abwechslungsreiches Programm voller Hingabe, Grandeur und Melancholie zusammengestellt.
Mit der Königin der Instrumente wird
man Antonio Vivaldi nicht sofort in Verbindung bringen. Nach deutschen oder
französischen Maßstäben ist Italien in dieser Zeit sowieso keine klassische Orgellandschaft. Denn man verwendete dort eher
kleine Instrumente ohne obligates Pedal.
Nichtsdestoweniger gibt es aus der Feder
Vivaldis gleich mehrere Konzerte, in denen
er die Orgel einsetzt. Das schönste unter
ihnen ist zweifellos das lediglich einsätzig
überlieferte Concerto RV 584, in welchem
Vivaldi einfallsreich mit dem Prinzip der
venezianischen Doppelchörigkeit spielt.
Margherita Gianola und Silvio Celeghin
stellen hier einige der Konzerte mit Orgel
vor, die sie um eigene Bearbeitungen ergänzt haben.
VIVALDI: VIOLINSONATEN
MARIN MARAIS
ANTONIO VIVALDI
RV 13/24/35a/776/785/809
Images – Werke für Gambe und Theorbe
Concerto a due organi – Orgelkonzerte
Baltic Baroque
Van der Velden/Jacobs
Concerti RV 584/541/542/299/265/439
Gianola/Celeghin/Fanna/Accademia di San Rocco
ESTONIAN RECORD PRODUCTIONS
ERP 6613
CD
T01
2012
4 742229 004259
RAMÉE
RAM 1205
T01
CD
2012
4 250128 512053
STRADIVARIUS
STR 33951
T01
CD
2012
8 011570 339515
5
6
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
ENGE BEZIEHUNG
BACH ITALIENISCH
BEGEGNUNGEN
Für seine zwischen 1991 und 1996 entstandene Einspielung der Klaviersonaten bei
ARCANA verwendete Paul Badura-Skoda
fünf verschiedene Wiener Instrumente aus
seiner Privatsammlung – natürlich nur von
Klavierbauern, die Schubert bekannt waren und deren Instrumente er selbst spielte. Neben der Wahl der Hammerklaviere
überzeugt hier auch das subtile SchubertSpiel des bedeutenden Wiener Pianisten.
Nach Scarlatti und Clementi beleuchtet
der Schweizer Pianist Olivier Cavé auf seiner jüngsten CD für AEON das Klavierwerk Bachs. Roter Faden ist dabei der italienische Geschmack, der sich bei Bach eben
nicht nur im berühmten Italienischen Konzert BWV 971 niederschlägt, sondern auch
in den Konzertbearbeitungen nach Vivaldi
und Marcello oder in der frühen Aria variata alla maniera italiana BWV 989.
Um 1500 existierte in Spanien ein Nebeneinander westlicher und arabischer
Musikwelten, die sich z.B. durch Funktion und soziale Gebundenheit massiv unterschieden. Chant 1450 singt hier einerseits geistliche A-cappella-Stücke, während
Mahmoud Turkmani Improvisationen auf
der traditionellen arabischen Laute Oud
spielt. So begegnen sich Ost und West, Improvisation und Komposition, Instrumental- und Vokalmusik.
FRANZ SCHUBERT
JOHANN SEBASTIAN BACH
FLORES DE ESPAÑA
Die Klaviersonaten
Concerti, Capriccio & Aria
Orient und Okzident in der Spanischen Renaissance
Paul Badura-Skoda, Hammerklaviere
BWV 971/973/974/978/981/989/991
Werke von Escobar/Ribera/Anchieta/+
Olivier Cavé, Klavier
ARCANA
A 364
C09
9 CD
1991-1996
3 760195 733646
AEON
AECD 1111
Chant 1450/Turkmani
T01
CD
2012
3 760058 360118
CHRISTOPHORUS
CHR 77374
CD
T01
2012
4 010072 773746
UNVERFÄLSCHT
KLINGENDE ALCHEMIE
DURCHDACHT & GEFÜHLT
Obwohl die Harfe Lateinamerika erst Anfang des 17. Jahrhunderts erreichte, erfreute
sich das Instrument bald auch im Bereich der
Volksmusik großer Beliebtheit. Mittlerweile
ist die echte traditionelle Musik auch hier auf
dem Rückzug, und so ist die CD des paraguayischen Harfenisten Lincoln Almada so etwas wie eine Reflexion über die schwindende
Sensibilität, traditionelle Musik unverfälscht
zu spielen.
Anhand von Musik aus fünf Jahrhunderten – von Machaut bis Bach, über Solage,
Cornysh, Isaac und das rätselhafte Baldwin-Manuskript – errichtet das Ensemble
Sour Cream ein hypnotisches Gebäude aus
faszinierenden Klängen, das uns in die spekulative Welt der Philosophie und der Alchemie versetzt. Nachdem diese legendäre
CD jahrelang nicht erhältlich war, wird sie
nun endlich wiederveröffentlicht.
Wie eines der bedeutendsten Werke der
Kammermusikliteratur wieder lebt und
atmet, auch wenn es schon von den Musikern in einer erklecklichen Anzahl von
Konzerten gespielt wurde, kann man auf
der neuen GENUIN-CD in bewundernswerter Weise erleben: Prominente Laureaten des Deutschen Musikwettbewerbs
(darunter das Amaryllis Quartett) spielen
hier Schuberts beliebtes Oktett D 803.
UN SOLO CAMINO – DIE HARFE IN LATEINAMERIKA
THE PASSION OF REASON
FRANZ SCHUBERT
Diverse Komponisten
Fünf Jahrhunderte wissenschaftliche Musik
Oktett D 803
Lincoln Almada, Paraguay-Harfe
Werke von Machaut/Brumel/Isaac/Bach/+
Amaryllis Quartett/Krusche/Mohrmann/Eß/Hengstebeck
Sour Cream
FRA BERNARDO
FB 1211132
T01
CD
2012
4 260307 431112
GLOSSA
GCDP 31102
P02
2 CD
1993/1994
8 424562 311022
GENUIN
GEN 13269
T01
CD
2011
4 260036 252699
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
FELIX MENDELSSOHN
Sinfonien Nr.3 & 4
Brüggen/Orchestra of the Eighteenth Century
GLOSSA
GCD 921117
T01
CD
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Sinfonien Nr.39-41
Herreweghe/Orchestre des Champs-Elysées
2009/2012
8 424562 211179
PHI
LPH 011
R02
2 CD
2012
5 400439 000117
FASZINIEREND & ERHELLEND
GIPFELBESTEIGUNG
Es ist immer faszinierend und erhellend, Frans Brüggen zuzuhören, völlig unabhängig davon, welche Musik er interpretiert. Mendelssohn beschäftigt Brüggen schon seit langem (bei GLOSSA
Cabinet ist übrigens seit kurzem seine Aufnahme des Mittsommernachtstraums von 1997 wieder erhältlich). Auf seiner neuen CD
gelingt es dem Dirigenten, die Gefühlsausbrüche des Komponisten
wunderbar nachzuzeichnen, die dieser als junger Mann auf seiner
Kavalierstour erlebte. Diese Bildungsreise führte ihn sowohl unter
das helle Licht Italiens als auch in die nebelverhangenen schottischen Highlands, was sich in den zwei berühmten Sinfonien niederschlug. Brüggen hat hier die Originalfassung der Italienischen
aufgenommen, wie sie bei ihrer Uraufführung 1833 in London
gespielt wurde; so bildet sie einen stärkeren Kontrast zur später
vollendeten Schottischen. Diese CD wurde wie immer live bei einer
der Tourneen des Orchestra of the Eighteenth Century aufgenommen, in diesem Fall im Rahmen eines Konzertes in Utrecht.
Der Schlusschoral aus Bachs Kantate Nr. 107 Was willst du dich betrüben steht in Form einer anrührenden Orchestertranskription als
Zugabe am Ende der CD, die so mit einem Komponisten schließt,
der Brüggen ebenso wie Mendelssohn immer sehr am Herzen lag.
Lange ging man davon aus, Mozart hätte seine letzten drei Sinfonien ohne jeglichen äußeren Anlass oder ohne Möglichkeit zur
Aufführung komponiert, rein aus dem inneren Antrieb heraus,
diese Meisterwerke der Nachwelt zu schenken. Längst weiß man,
dass diese Sicht in den Bereich des romantisierenden Heroenkultes
gehört. Die Trias der letzten drei Mozart-Sinfonien ist vielmehr –
ähnlich wie zuvor die sogenannten Haydn-Quartette – erneut eine
künstlerische Antwort Mozarts auf Werke Haydns. In diesem Fall
war die Wiener Veröffentlichung der sechs Pariser Sinfonien des
älteren Komponisten der Auslöser für die Komposition dieser drei
Werke, die innerhalb der unglaublich kurzen Zeit von drei Monaten abgeschlossen war. Gedacht waren sie zweifellos für geplante
Akademien Mozarts in Wien, und zumindest für die G-Moll-Sinfonie deutet die Neu-Instrumentierung sogar auf eine Aufführung
hin. Tatsächlich handelt es sich hier um sinfonische Gipfelwerke
der Wiener Klassik, in die Mozart sein ganzes Genie eingebracht
hat. Zusammen mit dem Orchestre des Champs-Elysées legt
Philippe Herreweghe hier eine grandiose Gipfelbesteigung vor,
die weder schrille Töne noch extreme Tempi nötig hat, um aufhorchen zu lassen, sondern vielmehr Mozart pur bietet.
EBENFALLS ERHÄLTLICH (AUSWAHL):
LLUDWIG VAN BEETHOVEN
DDie Sinfonien
BBrüggen/Orchestra of the Eighteenth Century
GGLOSSA GCD 921116 (Z359), 5 SACD hybrid, 2011
EBENFALLS ERHÄLTLICH (AUSWAHL):
GGUSTAV MAHLER
SSinfonie Nr.4
JJoshua/ Herreweghe/Orchestre des Champs-Elysées
PPHI LPH 001 (T01), CD, 2009
„
„Mit
dieser Gesamtaufnahme zeigt Brüggen
eeinen in den Tempi beruhigten, aus tiefer
Kennerschaft heraus empfundenen Beethoven, der auf den großen
musikalischen Zusammenhang setzt und mit schierer Klangschönheit und Detailreichtum den Zuhörer in seinen Bann zieht.“
Klassik.com
„
„Eine
erlesene, himmlisch lichtdurchfluttete und auf verzaubernde Weise beseelte
Interpretation. Hier funkelt ein musikalischer Diamant, der uns
eine schon beinahe verlockende Ahnung gibt von den himmlischen
Freuden. Mahlers 4. Sinfonie erstmals mit historischen Instrumenten zu interpretieren ist weit mehr al eine Pionierleistung.“
BR Klassik
„Brüggens Beethoven atmet leicht, bekommt allerdings gelegentlich
auch einen Zug ins Gemütliche. Langweilig aber sind diese unglaublich differenzierten Live-Mitschnitte keine Sekunde, dafür ist
hier viel zu viel an herrlichen Details zu entdecken.“ BR Klassik
„Eine wunderbar transparente, leichte (aber nicht leichtgewichtige)
Aufnahme, die das Werk zwar nicht neu erfindet, aber doch einen
ganz eigenen, spannenden Blick darauf bietet.“ Stereoplay
7
8
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
Krzysztof Penderecki (© European Krzysztof Penderecki Music Centre)
ZUM 80. GEBURTSTAG
VON KRZYSZTOF PENDERECKI
Neben Giuseppe Verdi, Richard Wagner und Benjamin Britten gehört auch der polnische Komponist Krzysztof Penderecki zu den Jubilaren in diesem Jahr.
Penderecki studierte an der Musikakademie Krakau und nahm daneben Privatunterricht bei
Franciszek Skolyszewski. Gleich nach seinem Diplom im Jahre 1958 übernahm er an der Krakauer Musikakademie eine Professur für Komposition. Von 1972 bis 1987 war er Rektor der
Musikakademie. In den sechziger Jahren war er zweimal Dozent an der Folkwang-Hochschule
Essen.
Unter den großen zeitgenössischen Komponisten gehört Penderecki ohne Zweifel zu den bedeutendsten Sinfonikern. Wie vor ihm beispielsweise Johannes Brahms ist Penderecki ebenfalls
erst relativ spät in dieser Werkgattung in Erscheinung getreten: Seine erste Sinfonie legte er
erst kurz vor seinem 40. Lebensjahr vor. Mittlerweile hat Penderecki sechs weitere vollendet,
in denen er wie vormals Ludwig van Beethoven, Gustav Mahler oder Dmitri Schostakowitsch
mitunter auch Vokalstimmen und einen Chor einsetzt.
Im Rahmen der umfangreichen Penderecki-Edition zum 80. Geburtstag legt das polnische Label DUX hier erstmals alle Sinfonien unter der Leitung des Komponisten vor. Wer hier übrigens
die Sechste vermisst, der muss sich leider noch ein wenig gedulden. Das Stück wartet nämlich
noch darauf, von seinem Schöpfer aus der Taufe gehoben zu werden…
KRZYSZTOF PENDERECKI
KRZYSZTOF PENDERECKI
Sinfonien Nr.1 & 2
Sinfonie Nr.3
Penderecki/Polska Orkiestra Sinfonia Iuventus
Penderecki/Polska Orkiestra Sinfonia Iuventus
DUX
DUX
DUX 0897
T01
CD
2012
5 902547 008974
DUX 0898
T01
CD
2012
5 902547 008981
KRZYSZTOF PENDERECKI
KRZYSZTOF PENDERECKI
KRZYSZTOF PENDERECKI
Sinfonien Nr.4 „Adagio“ & 5 „Koreanische“
Sinfonie Nr.7 „Seven Gates of Jerusalem“
Sinfonie Nr.8 „Lieder der Vergänglichkeit“
Penderecki/Polska Orkiestra Sinfonia Iuventus
Penderecki/Polska Orkiestra Sinfonia Iuventus/+
Penderecki/Polska Orkiestra Sinfonia Iuventus/+
DUX
DUX
DUX
DUX 0899
T01
CD
2012
5 902547 008998
DUX 0900
T01
CD
2012
5 902547 009001
DUX 0901
T01
CD
2012
5 902547 009018
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
SPIELER-OPER
Prokofieffs Oper nach dem gleichnamigen Roman von Dostojewski handelt von der alles zerstörenden Spielsucht und den Intrigen
einer fragwürdigen Gesellschaft im fiktiven deutschen Kur- und
Kasinoort Roulettenburg. Prokofieffs typisch sarkastisch-ironisches
Stück kann zweifellos als einer der Höhepunkte der frühen experimentellen Phase des Komponisten angesehen werden. Mit seinen
ungewohnten Rhythmen und verfremdenden Klangfärbungen bildet das Werk des damaligen Bürgerschrecks eine vollkommene Entsprechung zu Dostojewskis Besessenheitsstudie der Romanvorlage.
Das wiederholte Kreisen des Roulettes – als zwiespältiges Symbol
unerwarteten Reichtums oder Ruins – tritt im Schlussakt mit geradezu irrwitzigen Klangfarbenwirbeln als eigentlicher musikalischer
Hauptdarsteller in den Vordergrund. Bereits 1917 vollendet, kam
die geplante Uraufführung im St. Petersburger Mariinsky Theater
wegen der russischen Revolutionswirren nicht zustande und fand
erst 1929 (grundlegend überarbeitet) in Brüssel statt. Wie so häufig
schrieb sich Prokofieff den Text zu seiner Oper selbst, versuchte
aber im Libretto den Stil der Romanvorlage beizubehalten. Die
grandiose, von der internationalen Presse hochgelobte Inszenierung
aus dem Mariinsky Theater in St. Petersburg bringt uns den frühen Prokofieff als subtilen Musikdramatiker nahe.
SERGEI PROKOFIEFF
Der Spieler
Galuzin/Aleksashkin/Gergiev/
Mariinsky Orchester/+
Sound: Dolby Sourround/DTS
Bildformat: NTSC 16:9
Regionalcode: 0
Spielzeit: ca. 2h:35min
SERGEI PROKOFIEFF
Der Spieler
Galuzin/Aleksashkin/Gergiev/
Mariinsky Orchester/+
Sound: Dolby Sourround/DTS
Bildformat: NTSC 16:9
Regionalcode: 0
Spielzeit: ca. 2h:35min
MARIINSKY
W01
MARIINSKY
X01
MAR0536
2010
DVD-Video
8
22231 85362
MAR0540
2010
Blu-ray Disc
6
8
22231 85402
9
NATIONALOPER
REHABILITATION
Moniuszkos 1848 uraufgeführte Oper Halka gilt zu Recht als die
polnische Nationaloper schlechthin und ist zusammen mit Straszny Dwór (1861/62) das bekannteste Bühnenwerk des Komponisten. In der tragischen Geschichte um die vom jungen Edelmann
betrogene Liebe des Bauernmädchens Halka wurde die polnische
Ständegesellschaft ursprünglich erstaunlich offen kritisiert, was
allerdings bald Forderungen nach Abmilderungen nach sich zog.
Nichtsdestoweniger hat die Oper in Polen einen ähnlichen Status
wie Webers Freischütz
in Deutschland. Dies
ist nicht zuletzt auch
der reichen Verwendung polnischer Folklore geschuldet, die
hier keineswegs nur
Kolorit ist, sondern
Ausdruck des polnischen Nationalgefühls.
Nirgendwo in Europa wurde im 18. Jahrhundert heftiger über die
Oper gestritten als in Frankreich: Ähnlich wie zuvor bereits Johann Christian Bach landete auch Antonio Sacchini (1730-1786)
im Jahre 1783 mit seiner ersten Pariser Oper Renaud zwischen den
unversöhnlichen
Frontlinien
der Gluckisten und Piccinisten.
Von beiden Seiten angefeindet, hatten auch seine übrigen
Opern kaum noch eine wirkliche Chance. Zermürbt von den
andauernden Querelen starb
er 1786 in Paris. Die Einspielung mit Christophe Rousset
und Les Talens Lyriques rehabilitiert einen unterschätzten Opernkomponisten, den
Charles Burney zusammen mit
Jommelli und Piccinni immerhin zu den größten Komponisten Italiens zählte.
STANISLAW MONIUSZKO
Halka
Borodina/Lykhach/Buczek/Michnik/Orchester der Oper Breslau/+
ANTONIO SACCHINI
Renaud
Rousset/Le Talens Lyriques
DUX
EDICIONES SINGULARES
DUX 0538
O02
2 CD
2009
5 902547 005386
ES 1012
2 CD
T02
2012
9 788493 968656
9
10
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
BRITISCHE ENTDECKUNGEN
FAST VERGESSEN
ÜBERRASCHEND
Womöglich ist der 200. Geburtstag von
Benjamin Britten in diesem Jahr eine guter Anlass, sich eingehender mit Musik von
der Insel zu beschäftigen. Tasmin Little
offeriert uns eine erste Auswahl mit britischen Violinsonaten. Neben den beiden
bekannten Namen Britten und Walton
gibt es mit Howard Ferguson (1908-1999)
auch einen hierzulande weitgehend unbekannten Namen zu entdecken.
York Bowen (1884-1961) wurde oft als
„englischer Rachmaninoff“ bezeichnet. In
der Tat verstand er es, in seinen Klavierwerken eine ebenso individuelle wie ansprechende Mischung aus der russischen
Klavierschule mit ihrer pianistischen Virtuosität und rhythmischen Kraft und aus
westeuropäischen Traditionen mit Nachklängen von Debussy und Ravel zu kreieren. Joop Celis bricht hier eine Lanze für
den fast Vergessenen.
Adam Falckenhagen (1697-1754) ist einer
der repräsentativsten deutschen Lautenisten des 18. Jahrhunderts, dessen Schaffen
heute allerdings leider immer noch viel zu
wenig bekannt ist. Die Schönheit seiner
Musik liegt in der Balance zwischen der
ausgewogenen und stabilen Form und dem
überraschenden Inhalt, der reich an theatralischen Effekten und dramatischen und
anmutigen Kontrasten ist.
BRITSCHE VIOLINSONATEN VOL.1
YORK BOWEN
ADAM FALCKENHAGEN
Werke von Britten, Walton und Ferguson
KLAVIERWERKE
Lautensonaten Op.1
Little/Lane
Joop Celis, Klavier
Alberto Crugnola
CHANDOS
CHAN 10770
T01
CD
0
2012
95115 17702
CHANDOS
CHAN 10774
P04
4 CD
0
0
2005-2010
95115 17742
CHRISTOPHORUS
CHE 01852
CD
6
D01
2003
4 010072 018526
TOLLE ALTERSSÜNDEN
BEKANNTER UNBEKANNTER
ERFOLGSGEHEIMNIS
Rossinis späte Klavierwerke sind geistreiche,
viel zu wenig bekannte Kostbarkeiten. Laura
Alvini verwendet für ihre Aufnahme Rossinis Pleyel-Flügel, den er bis 1855 benutzte,
ehe er Italien endgültig verließ. Später wurde das Instrument zusammen mit anderen
Erinnerungsstücken in die Sala Rossini des
Konservatoriums von Bologna gebracht und
steht heute im zugehörigen Civico Museo Bibliografico.
Die Lieder des sogenannten „Mönch von
Salzburg“ gehören zu den am weitesten
verbreiteten des gesamten Mittelalters –
und zu den schönsten. Die ihm zugeschriebenen 49 geistlichen und 56 weltlichen
Lieder sind in über hundert Handschriften
überliefert. Dagegen ist über das Leben
dieses Liederdichters und Komponisten
aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
ausgesprochen wenig bekannt.
Georg Philipp Telemanns Erfolgsgeheimnis
war nicht zuletzt die genaue Kenntnis der
Möglichkeiten und Stärken der verschiedenen Instrumente. Dies gilt natürlich auch
für die Oboe. Auf der vorliegenden Einspielung werden vier Kompositionen Telemanns für Oboe und Basso continuo vorgestellt; sie stammen aus vier verschiedenen
Sammlungen, die in den Jahren zwischen
1716 und 1740 veröffentlicht wurden.
GIOACHINO ROSSINI
MÖNCH VON SALZBURG
GEORG PHILIPP TELEMANN
Preludes für Klavier
Mein traut gesell
Werke für Oboe
Laura Alvini, Fortepiano
Weltliche Lieder des späten Minnesangs
Suite TWV 41:g4/Sonaten TWV 41:B6 & g6/+
Ensemble für frühe Musik Augsburg
CHRISTOPHORUS
CHE 01862
CD
D01
1992
4 010072 018625
CHRISTOPHORUS
CHE 01872
D01
CD
Dombrecht/Kuijken/Kohnen
1995
4 010072 018724
CHRISTOPHORUS
CHE 01882
CD
D01
1990
4 010072 018823
11
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
STRAUSS UND DIAGHILEW
RICHARD STRAUSS
Josephslegende Op.63/Liebeszene aus Feuersnot/Festmarsch Op.1
Järvi/Royal Scottish National Orchestra
CHANDOS
U01
CHSA 5120
2012
SACD hybrid
0
95115 51202
9
Auch wenn sich Richard Strauss 1912 mit der Komposition seines
ersten Balletts offensichtlich etwas schwer tat, so ist doch mit der
Josephslegende für Diaghilews berühmte Ballets russes eine ausgesprochen reizvolle Partitur entstanden, die zu Unrecht im Schatten seiner
sinfonischen Dichtungen steht. Besonders faszinierend gelangen dem
Komponisten die Passagen, in denen er die letztendlich vergeblichen
Verführungskünste der Frau des Potiphar darstellt. Der Umstand,
dass die Pariser Premiere im Mai 1914 stattfand, also am Vorabend
des Ersten Weltkrieges, dürfte für die weitgehende Vernachlässigung
dieser Ballettpartitur mitverantwortlich sein. Andererseits war auch
dem 1947 daraus destillierten sinfonischen Fragment mit reduzierter
Orchesterbesetzung keine wirkliche Verbreitung beschieden, obwohl
niemand Geringeres als Fritz Reiner die Uraufführung in Cincinnati
besorgte. Für CHANDOS stellt Raritätenexperte Neeme Järvi die
originale Ballettpartitur Op.63 zusammen mit zwei weiteren StraussRaritäten vor: einmal die finale Liebesszene aus Strauss‘ ebenfalls
selten aufgeführter Oper Feuersnot (1901) und das stolze Op.1 des
erst zwölfjährigen Komponisten, ein Festmarsch für großes Orchester.
1876 komponiert, wurde dieser erst 1881 auf Kosten seines Onkels
bei Breitkopf & Härtel veröffentlicht.
UNTERREPRÄSENTIERT
MUSIK IM EXIL
CHORENTDECKUNGEN
Die Musikgeschichte ist manchmal rätselhaft und nicht selten sogar richtig ungerecht: Obwohl es sich bei Alfredo Casella
(1883-1947) um einen der bedeutendsten
italienischen Komponisten in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts handelt, ist
er heute weitgehend aus dem Bewusstsein
der Musikliebhaber – und den Konzertprogrammen sowieso – verschwunden,
und selbst diskographisch wurde er bislang
sträflich vernachlässigt. Zum Glück schafft
das britische Label CHANDOS in diesem
Punkt bereits zum dritten Mal Abhilfe und
beschert uns mit der dritten Sinfonie und
der frühen sinfonischen Rhapsodie Italia
zwei orchestrale Höhepunkte aus dem entdeckenswerten Œuvre des Italieners.
Die vorliegende CD ist der Beginn einer
neuen Serie bei CHANDOS mit Kammermusik von Komponisten, die in den
1903er Jahren aus Europa fliehen mussten.
Den Anfang machen fünf unterschiedlich
besetzte Kammermusikwerke des gebürtigen Deutschen Paul Ben-Haim (18971984), der in München als Paul Frankenburger geboren wurde. Zunächst Assistent
von Bruno Walter und Hans Knappertsbusch, war er danach von 1924 bis 1931
Kapellmeister in Augsburg. Im Oktober
1933 emigrierte er nach Palästina, wo er
in Tel Aviv als Dirigent und Komponist
wirkte. Die Musik der dortigen Juden und
Araber beeinflusste mit ihrer Melodik und
Rhythmik sein weiteres Schaffen, für das
sein Klarinettenquintett exemplarisch ist.
Benjamin Brittens Chorwerk reicht von
kleindimensionierten Stücken für Knabenchor bis hin zu großangelegten chorsinfonischen Werken wie der Spring Symphony
oder dem War Requiem. Zum 100. Geburtstag des Komponisten in diesem Jahr
bietet CHANDOS die Gelegenheit, sich
mit einigen der bemerkenswerten A-cappella-Chorwerken Brittens zu beschäftigen.
Zu entdecken sind hier neben der großartigen Hymn to St. Cecilia zahlreiche reizvolle
weniger bekannte Kompositionen, die von
den Finzi Singers unter Paul Spicer mit
gleicher Hingabe gesungen werden. Kein
Zweifel, die große englische Chortradition
der vorausgegangenen Jahrhunderte wurde
durch Britten bereitwillig aufgegriffen und
meisterhaft weitergeführt.
ALFREDO CASELLA
PAUL BEN-HAIM
BENJAMIN BRITTEN
Orchesterwerke Vol.3
Kammermusik
Chorwerke a cappella
Italia Op.11/Sinfonia Op.63 (Sinfonie Nr.3)/+
Klavierquartett Op.4/Klarinettenquintett Op.31a/+
Spicer/The Finzi Singers
Noseda/BBC Philharmonic
ARC Ensemble
CHANDOS
CHAN 10768
T01
CD
0
2012
95115 17682
CHANDOS
CHAN 10769
5
T01
CD
0
2012
95115 17692
CHANDOS
CHAN 10771
4
M03
3 CD
0
1997-1999
95115 17712
9
12
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
VERNEIGUNG
SEELENLEBEN
HOMMAGE
ROBERT SCHUMANN
Werke von Barrios/Tárrega/Mertz/
Schumann’s Fantasy / Adagio & Allegro Op.70/
Castelnuovo-Tedesco
Fantasiestücke Op. 73/Drei Romanzen Op. 94/+
Armin Egger, Gitarre
Ensemble Contraste
ARS PRODUKTION
ARS 38137
U01
2013
CYPRES
SACD hybrid
CYP 1667
T01
2012
CD
4 260052 381373
5 412217 016678
Die CD des Gitarristen
Giitarristen A
Armin Egger ist nicht nur eine Geste der
Verneigung vor einigen großen Komponisten der Gitarrenliteratur,
sondern zollt zwei für ihn zentralen musikalischen Größen Tribut:
seinem Instrument, der Gitarre, sowie dem Genre der Oper. Beide
Bereiche lässt der Gitarrist Egger überzeugend verschmelzen.
Die belgische Formatio
Formation
i n Ensemble Contraste legt hier eine gelungene Umsetzung Schumannscher Kammermusik vor, die nicht
zuletzt von einem geradezu verschworenen und interagierenden
Aufeinanderhören der Musiker getragen wird. Dies führt den Hörer
vom musikalischen Salon direkt in Schumanns Seelenleben.
BÖHMISCHE ROMANTIK
REIZVOLL
WENZEL HEINRICH VEIT
LETTERS
Du bist wie eine Blume – Lieder
Lieder von Britten/Argento/Duarte
Johannes Klüser, Tenor
Weir/Niehusmann
Tomás Spurny, Fortepiano
ARS PRODUKTION
ARS 38520
T01
2011
DREYER GAIDO
CD
DGCD 21078
T01
2004
CD
4 260052 385203
4 260014 870785
Wenzel H
Heinrich
einrich Veit (1
(1806-1854) gehört zu den wichtigsten
deutsch-böhmischen Komponisten in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts. Sein Liedschaffen umfasst sieben zu seinen Lebzeiten
herausgegebene Liederzyklen, drei einzelne Lieder mit Opuszahl
und zahlreiche nicht publizierte, die nur in einer Handschrift erhalten geblieben sind.
Lieder mit Gitarrenbegleitung
Gitarreenbeglee
sind eine wenig bekannte, aber
nichtsdestotrotz ausgesprochen reizvolle Spielart des Kunstliedes.
Weit entfernt von jeglichem sentimentalen Ständchenkitsch und
Zupfgeigenhansel-Image stellen der Tenor Scot Weir und der Gitarrist Volker Niehusmann hier unter dem Titel „Letters“ herausragende Beispiele vor.
ENTDECKUNGEN
RARITÄTEN
JOSEF SCHELB
IGNAZ JOSEPH PLEYEL
Klavierstücke zu zwei und vier Händen
Genesis /Streichquartett Es-Dur Ben 352/Streich-
Speidel/Witoschynskyj/Meliksetian
quintett g-Moll Ben 287/Streichsextett F-Dur Ben 261
Janácek Quartett/Matousek/Jelinek
ARS PRODUKTION
ARS 38522
T01
2012
CD
ARS PRODUKTION
ARS 38822
T01
2012
CD
4 260052 385227
4 260052 388228
Die hier von
n Sontraud S
Speidel, Ira-Maria Witoschynskyj und
Ruben Meliksetian eingespielten Werke geben einen Eindruck
vom Klavierschaffen des oberrheinischen Komponisten Josef Schelb
(1894-1977). Stilistisch reicht seine Musik von der Spätromantik
über den Expressionismus bis zu einer gemäßigten Klassischen Moderne mit erweiterter Tonalität.
Auf der jüng
jüngsten
gsten Fo
Folge
olge d
der Pleyel-Edition finden sich einige besonders reizvolle Raritäten in Ersteinspielungen. Darunter etwa
ein Streichquartett mit nur einer Violine, aber dafür mit zwei Bratschen und Violoncello sowie ein Streichsextett mit Violoncello und
Kontrabass. Das Quintett Ben 287 dürfte das Vorurteil vom leichtgewichtigen Pleyel entkräften.
MUSIKLAND THÜRINGEN
NACHWUCHSPFLEGE
ORCHESTERMUSIK DER FAMILIE SCHUNCKE
THE PANUFNIK LEGACIES
Werke von Hugo, Johann Christoph und Herrmann
Werke von McCormack/Mason/Piper/+
Schuncke
Roth/London Symphony Orchestra
Baleff/Philharmonie Baden-Baden
GENUIN
GEN 13280
T01
2012
CD
LSOlive
LSO 5061
4 260036 252804
Drei Weltersteinspielungen von Orchesterwerken aus dem 19. Jahrhundert von drei Mitgliedern der thüringischen Musikerdynastie
Schuncke bietet diese CD. Ähnlich wie die Bachs brachte sie über
mehrere Generationen hinweg Musiker und Komponisten hervor.
Ein eindrucksvoller Beleg für den immer noch zu halbherzig erschlossenen Musikreichtum dieses Landes.
G01
2012
CD
8
22231 50612
6
Seit 2005 ermöglicht es d
das LSO-Panufnik-Programm jedes Jahr
sechs jungen Komponisten, ein kurzes Werk für das London Symphony Orchestra zu komponieren. Die CD bietet eine Auswahl
aus den mittlerweile 45 Kompositionen der letzten Jahre. Das Programm ist dem Andenken an den verstorbenen Komponisten Andrzej Panufnik gewidmet.
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
IM ORCHESTER
Diese Produktion ist keineswegs eine weitere konventionell abgefilmte Aufführung von Holsts grandioser Orchestersuite The Planets.
Vielmehr werden hier die Musik und das Philharmonia Orchestra
unter Esa-Pekka Salonen durch 37 Kameras in High Definition
auch optisch perfekt eingefangen. Der Zuschauer gerät auf diese
Weise mitten ins Orchestergeschehen, gerade bei diesem Werk eine
außerordentlich reizvolle Sache. Dass wir hier auch eine grandiose
Interpretation zu hören bekommen, muss eigentlich kaum noch erwähnt werden – aber sicher ist sicher…
GUSTAV HOLST
The Planets
Salonen/
Philharmonia Orchestra
SIGNUM CLASSICS
SIGDVD 009
Sound: PCM stereo/DTS HD Master Audio 5.1
Bildformat: NTSC 16:9
Regionalcode: 0
Spielzeit: ca. 112 Minuten
T01/
2012
DVD-Video
35212 00099
6
GUSTAV HOLST
The Planets
Salonen/
Philharmonia Orchestra
SIGNUM CLASSICS
SIGBRD 001
1
Sound: PCM stereo/DTS HD Master Audio 5.1
Bildformat: NTSC 16:9
Regionalcode: 0
Spielzeit: ca. 112 Minuten
V01
2012
Blu-ray Disc
35212 00010
6
6
INTENSIV
HÖRENSWERT
KAROL SZYMANOWSKI
SOMTIME I SING
Sinfonien Nr.1 & 2
Lieder mit Gitarre
Gergiev/London Symphony Orchestra
Padmore/Szymanski
LSOlive
SIGNUM CLASSICS
LSO 0731
M01
2012
SACD hybrid
8
22231 17312
SIGCD 332
T01
2012
CD
0
6
35212 03322
7
In seiner Einspielung der beiden
b
ersten Sinfonien von Karol Szymanowski (1882-1937) lotet Valery Gergiev mit seinem grandiosen
London Symphony Orchestra trefflich die intensive Expressivität
und exotische Sinnlichkeit dieser Musik aus. Die gelungene Produktion macht einmal mehr deutlich, dass Szymanowski zu den
ganz großen Komponisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
gezählt werden muss.
Der britische Komponist A
Alec Roth kann ein umfangreiches Œuvre
vorweisen, das nahezu alle Gattungen umfasst. Dazu gehören gleich
mehrere Zyklen mit Gitarrenliedern auf Texte u.a. von John Donne
und Thomas Wyatt. Der renommierte Tenor Mark Padmore und
der mexikanische Gitarrist Morgan Szymanski machen mit dieser
leider viel zu wenig gepflegten Gattung und Roths hörenswerten
Beiträgen bekannt.
ERLESEN
SPANNEND
ANDRÉ CAPLET
MEXIKANISCHE KLAVIERKONZERTE
Die Kammermusik mit Bläsern
Werke von Zyman/Rolón
Ensemble Initium/Wagschal/Quatuor Ardeo
Corona/Bühl/Nürnberger Symphoniker
TIMPANI
TYXart
TIM 1C1202
T01
2012
CD
TXA 13024
3 377891 312022
Als Assistent von Debussy und Gewinner des Prix de Rome (immerhin gegen Maurice Ravel) hätte André Caplet (1878-1925)
mehr Aufmerksamkeit verdient, denn nur wenige CDs sind bislang
ausschließlich seiner Musik gewidmet. Das Ensemble Initium legt
eine besonders gelungene Einspielung seiner teilweise erlesen besetzten Bläserkammermusik vor, die sich in der Suite persane sogar
bis zum Dezett erweitert.
T01
2012
CD
4 250702 800248
Die Pianistin Claudia Corona
Cor
und die Nürnberger Symphoniker
unter der Leitung von Gregor Bühl legen auf dieser CD spannende
Musik aus Mexiko von den Komponisten Samuel Zyman (*1956)
und José Rolón (1876-1945) vor. Beide Konzerte begeistern durch
die individuelle Integration typischer Stilelemente und charakteristischer Rhythmen aus der mexikanischen Volksmusik.
13
14
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
WELT-TUBATAG
INNEHALTEN
WHY NOT ?
VERGÄNGLICHKEIT
Werke für Tuba und Harfe
Werke von Bach/Mendelssohn/Schubert/Britten/+
von Duda/Telemann/Näther/+
Fassbaender/Kostner/Vokalensemble Novocanto
Hofmeir/Mildner
GENUIN
GEN 13278
T01
2011/2013
SPEKTRAL
CD
SRL 412111
T01
2012
CD
4 260036 252781
4 260130 381110
Seit 1982 iist
st der erste Frei
Freitag
it im Mai Welt-Tubatag. An diesem Tag
soll das nur allzu gern unterschätzte und belächelte Instrument gebührende Anerkennung erfahren. Andreas Martin Hofmeir (Tuba)
und Andreas Mildner (Harfe) haben sich hier zu einer ungewöhnlichen, aber auch überzeugenden Verbindung zusammengefunden,
die einen ganzjährigen Welt-Tubtag ermöglicht.
Die Auseinandersetz
Auseinandersetzung
zung m
mit der Flüchtigkeit des Lebens steht im
Mittelpunkt dieser Collage von Chormusik und Wort. Brigitte
Fassbaender als feinsinnige Textinterpretin und das Vokalensemble
Novocanto unter Wolfgang Kostner nähern sich dem Thema mit
großer innerer Haltung und zeitgemäßer Ausdruckskraft. So wird
die Aufnahme zum Moment des Innehaltens.
GROSSARTIG
EXILANTEN-CAFÉ
PORTRAIT
EXILES‘ CAFÉ
Werke von Dukas/Bach/Händel/Mahler/+
Werke von Bartók/Chopin/Rachmaninoff/Milhaud/+
10forBrass
Lara Downes, Klavier
GENUIN
GEN 13294
T01
2012
STEINWAY & SONS
CD
STNS 30016
T01
2012
CD
4 260036 252941
0
34062 30016
7
Diee ju
jungen,
ungen
n vom Pub
Publikum
bliku heißgeliebten Musiker der mehrfach
preisgekrönten Formation 10forBrass lassen es auf ihrer GENUINDebüt-CD mächtig krachen, was die Vielseitigkeit betrifft: von der
Renaissance bis zum Jazz, von zarten Debussy-Klängen bis zum
entrückten Mahler-Lied. Eine großartige Scheibe, tatsächlich nicht
nur für Blechbläser-Fans!
Nicht erst die Ma
Machtergreifung
achteergre
der Nazis zwang Komponisten ins
Exil, bereits Chopin entfloh der russischen Unterdrückung in seiner polnischen Heimat nach Frankreich. Lara Downes hat einige
der bekanntesten vertriebenen Komponisten in einem fiktiven Exilanten-Café versammelt, wo wir neben Chopin und Rachmaninoff
auch Bartók und Strawinsky begegnen.
INTENSIVE AUSEINANDERSETZUNG
HOMMAGE
HARALD GENZMER
NOCTURNAL
Orgelwerke
Werke von Britten/Walton/Takemitsu/Bennett
Gerhard Weinberger, Orgel
Stefano Grondona, Gitarre
TYXart
TXA 13023
T01
2012
CD
STRADIVARIUS
STR 33954
T01
2012
CD
4 250702 800231
8 011570 339546
Harald
dG
Genzmer
enzm
mer (1909
(1909-2007)
2
gilt als einer der international bekanntesten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Innerhalb seines
umfangreichen kompositorischen Gesamtwerks nimmt die Orgelmusik einen wichtigen Platz ein. Gerhard Weinberger hat sich seit
Jahrzehnten intensiv mit dem Orgelwerk Genzmers auseinandersetzt und einige der hier eingespielten Werke uraufgeführt.
Die CD des
des italienischen
italienischen Gitarristen Stefano Grondona ist in
mehrfacher Hinsicht eine Hommage: Sie erinnert an den 80. Geburtstag von Julian Bream, Widmungsträger aller hier eingespielten
Stücke, und natürlich an den 100. Geburtstag von Benjamin Britten, dessen titelgebendes Gitarrenstück Nocturnal übrigens 1963,
also vor fünfzig Jahren entstand.
KALEIDOSKOP
PERSÖNLICHE AUSWAHL
KALEIDOSKOP – DIE BRUCKNERORGEL IN ST. FLORIAN
IN CHORDIS ET ORGANO –
Werke von Bruhns/Buxtehude/Bruckner/+
DIE BRUCKNERORGEL IN ST. FLORIAN
Klaus Sonnleitner, Orgel
Werke von Wagner/Vivaldi/Bach/Reger
Andreas Etlinger, Brucknerorgel St. Florian
SPEKTRAL
SRL 412107
T01
2012
CD
SPEKTRAL
SRL 412106
4 260130 381073
Siee gilt als eines derr größten
größte und sicher bedeutendsten Instrumente
in Österreich: Die Brucknerorgel im Augustiner-Chorherrenstift
St. Florian. Der Stiftsorganist Klaus Sonnleitner präsentiert virtuos das einzigartige Klangspektrum mit einem breit gefächerten
Programm vom Barock bis in die Moderne. Ein prächtiges Kaleidoskop der Orgelmusik!
T01
2012
CD
4 260130 381066
Der Organi
Organist
nist Andre
Andreas
eas Et
Etlinger ist ein versierter Kenner der berühmten Brucknerorgel im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian.
Mit einer sehr persönlichen Auswahl unterschiedlichster Werke verschafft er dem Hörer einen besonderen Zugang zu der Klangwelt
des einzigartigen Instruments, darunter drei Stücke für Orgel und
Violoncello aus eigener Hand.
15
NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC JUNI 2013
EINZIGARTIGE TONDOKUMENTE
Über keine Epoche der Bayreuther Festspiele herrscht heute mehr
Unkenntnis als über diejenige von Cosima Wagner (1837-1930).
Dies liegt zum einen an dem beträchtlichen zeitlichen Abstand, zum
anderen aber auch daran, dass der ideologische Überbau jener Jahre
stets die Beschäftigung mit ihren künstlerischen Ergebnissen überwuchert hat. Auf der Basis von Wagners Schriften und ihren eigenen
Erinnerungen ging es Cosima von Anfang an um die Schaffung eines
eigenen dramatisch-musikalischen Stils. Wie die Aufnahmen zeigen,
war das Klangbild nicht so einheitlich, wie die bisherige Forschung
annahm und Cosima Wagner es seinerzeit wohl anstrebte. Es gab
einen Bayreuther Stil, aber nicht alle Sänger unterwarfen sich ihm!
Die Edition rekonstruiert die Festspielbesetzungen der Ära Cosima so
vollständig wie möglich und präsentiert somit das gesamte klingende
Erbe des frühen Bayreuth. Die 12 CDs mit 305 Aufnahmen von 93
Sängern vermitteln uns als einzigartige Tondokumente ein scharfes,
lebendiges Bild vom Vortragsstil der Ära Cosima.
DIE ÄRA COSIMA
Frühe Sänger der Bayreuther Festspiele
PAN CLASSICS
Z280
PC 10288
PRESSESTIMME ZUR ERSTVERÖFFENTLICHUNG:
„So kommt diese Ahnengalerie deklamierender Stimmen einer Ehrenrettung gleich: für Cosima – aber auch für eine Gesangskultur, in der noch
das Kunstwerk, nicht die bloße Vokalartistik im Mittelpunkt stand.“
KulturSpiegel
AAD, mono, 1900-1930
12 CD
7 619990 102880
VOLIERE
DIE KELTISCHE MUSE
EVERGREENS
Einer weit verbreiteten Theorie zufolge sollen die frühen Menschen durch die
Vögel zum Musizieren animiert worden
sein. Kein Wunder, dass unsere gefiederten
Freunde schon immer eine wichtige Rolle
in der Musik gespielt haben. Die vorliegende CD präsentiert eine ganze Reihe klassischer Stücke, die mit Vögeln zu tun haben.
Ihren Auftritt haben dabei sowohl Singvögel wie die Nachtigall als auch Vögel wie
der Pelikan, den man vielleicht nicht unbedingt wegen seiner schönen Stimme kennt.
Das Federvieh verewigt haben Komponisten von Thibaut de Navarre (1201-1253)
bis hin zu Charles Villiers Stanford. Eine
abwechslungsreiche Voliere, die keiner besonderen Pflege bedarf und absolut katzensicher ist.
Kein anderes Instrument steht in unserem Bewusstsein so sehr für das Keltische
wie die Harfe, und nicht von ungefähr
schmückt sie auch das Wappen von Irland.
Die keltische Muse äußerst sich allerdings
nicht nur über dieses, sondern auch über
andere Instrumente. Die CD präsentiert
hier eine ganze Reihe weiterer traditioneller Musikinstrumente, die den typischen
„celtic sound“ ausmachen. Zu hören sind
dabei traditionelle Weisen aus den unterschiedlichsten keltischen Ländern Großbritanniens. Die besondere, authentisch
keltische Atmosphäre wird stimmungsvoll
ergänzt durch alte Lieder, die von Liebe,
Natur, Heimat und heroischen Taten berichten. Da schmeckt das Guinness gleich
noch mal so gut…
Auf dem Kontinent lange als „Land ohne
Musik“ verlacht, hat England selbstverständlich auch eine eigene Musiktradition
und einen reichen Schatz an Volksmusik
vorzuweisen, was jenseits des Ärmelkanals
lediglich ignoriert wurde. Besonders im
19. Jahrhundert besann man sich, vor dem
Hintergrund des blühenden Empire auf
sein eigenes musikalisches Erbe und lernte
auch die Qualitäten der englischen Volksmusik zu schätzen. Kein Wunder, dass die
heimlichen Nationalhymnen wie Elgars
Pomp and Circumstance March No.1 oder
Parrys Jerusalem just aus dieser Zeit stammen. Hier sind nun die Evergreens fast alle
versammelt und beschwören mit anderen
typisch englischen Musikstücken den „Spirit of England“.
MUSIK FÜR VOGELFREUNDE
THE CELTIC MUSE
SPIRIT OF ENGLAND
Werke von Vivaldi/Schumann/Grieg/Daquin/+
Trad.
Werke von Elgar/Holst/Händel/Parry/+
Hill/Lindo/Spring/Dragonsfire/+
Diverse Interpreten
THE GIFT OF MUSIC
THE GIFT OF MUSIC
THE GIFT OF MUSIC
CCL 1269
K01
Diverse Aufnahmedaten
CD
6
58592 12692
CCL 1270
1
K01
Diverse Aufnahmedaten
CD
6
58592 12702
CCL 1272
7
K01
Diverse Aufnahmedaten
CD
6
58592 12722
5
WELT DER WIEGENLIEDER –
WIEGENLIEDER DER WELT
Mit Wiegenliedern singen weltweit Millionen Mütter, Väter und
Großeltern ihre Kinder in den Schlaf. Die schönsten Vertreter aus
25 Nationen sind exklusiv für diese CD-Sammlung eingespielt
worden. Die Aufnahmen internationaler Wiegenlieder entstanden
größtenteils in Berlin. In kaum einer anderen Stadt kommen so
viele Musiker aus aller Welt zusammen. Der Arrangeur und Musiker Jens Tröndle, der renommierte Filmkomponist Andreas Koslik (Ein Hausboot zum Verlieben, Polizeiruf 110) sowie der Weltmusiker und Produzent Ramesh Weeratunga (schrieb unter anderem
Welthits für Sally Oldfield) haben sich Sänger und Instrumentalisten aus aller Welt ins Studio geholt und die schönsten Wiegenlieder
aus ihrer Heimat aufgenommen. Traditionelle Begleitinstrumente
unterstreichen deren originalen Klang. In dieser reichhaltigen
Sammlung von Wiegenliedern finden wir manches Fremdartige,
zugleich zeigt sich aber auch viel Gemeinsames. Das sollte nicht
verwundern, denn überall und von jeher liegt Eltern das Gedeihen
ihres Kindes am Herzen. Dazu braucht es Geborgenheit, viel Ruhe,
aber auch Freude und innigen Kontakt. Mit der vorliegenden Aufnahme wird das bekannte und preisgekrönte „Liederprojekt“ zur
Förderung des Singens mit Kindern weitergeführt und um eine internationale Sammlung erweitert.
WIEGENLIEDER AUS ALLER WELT
Frankreich/Tschechien/Nordamerika/Neuseeland/Russland/Korea/Armenien/
Indien/Libanon/Deutschland/Südafrika/China/+
Diverse Interpreten
CARUS
CAR 83011
T01
CD
2012
4 009350 830110
EBENFALLS ERHÄLTLICH:
WIEGENLIEDER VOL.1
W
DDanz/Prégardien/Kaufmann/Moll/Schreier/
SSWR Vokalensemble/+
CCARUS CAR 83001 (T01), CD, 2012
WIEGENLIEDER VOL.2
W
BBanse/Gerhaher/Scholl/Mields/Ziesak/Singer Pur/+
CARUS
CARU
CCA
RUSS CAR 83002 (T01), CD, 2012
„„Mehr kann man eigentlich nicht tun, um
Wiegenliedern neue Wertschätzung zu geben.“
W
SSpiegel online
„„Demonstriert wird, wie reich und vielgesstaltig doch die deutsche Abend-, Schlaf- und
Wiegenlied-Kultur eigentlich ist, weit mehr
W
eeben als rein funktionale Bettberieselung.“
BR Klassik
BR
KKINDERLIEDER VOL.1
PPrégardien/Danz/Kirschschlager/+
CCARUS CAR 83006 (T01), CD, 2011
KKINDERLIEDER VOL.2
Mields/Schindler/Ziesack/Kinderchor SingsalaSing/+
M
CCARUS CAR 83007 (T01), CD, 2011
„„Das Liederprojekt des Stuttgarter
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er C
Carusa us
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uVerlags kann man gar nicht genug
V
nugg ppreisen.
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[[...] Die Darbietung der Liederr hat
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nichts Verstaubtes an sich. Das häng
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ssicherlich
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mit den feinfühligen Arrangements zusammen, die sehr
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n Sound
SSooun
nd unserer
unse
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seere
rer
rer
und gekonnt (aber nie aufgesetzt oder anbiedernd) den
Tage mit einbeziehen.“ Badische Zeitung
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Musikeditionspreis
reiis
„Best Edition“ 2012
„„Ältere und neuere Lieder werden in erfrisschender Weise dargeboten, oft mit Pep und in
uungewohntem „Dress", mit vielen originellen
Ansätzen. … [Ein] lobenswerte[s] Projekt, von
A
dem sich hoffentlich viele anstecken lassen.“
Kirchenzeitung für das Bistum Aachen
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Musikeditionspreis
„Best Edition“ 2012
KINDERLIEDER
KIND
KKI
NDER
E LIED
ERLIED
E ER VVOL
VOL.3
O .33
OL
Oelze/Mammel/Banse/Hoppel
Hoppel
Club/+
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Mamm
Mamm
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D, 22012
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Ausgezeichnet
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Edition“ 2012
IMPRESSUM: note 1 music gmbh . Carl-Benz-Straße 1 . D-69115 Heidelberg . Tel: 06221/720351 . Fax: 06221/720381 . [email protected] . www.note1-music.com
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TEXTE: B
TEXTE
Bernhard
h d Blattmann
Bl tt
| REDAKTION:
REDAKTION M
Manfred
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PRESSE & REPERTOIRE: Bernhard Blattmann . [email protected] . Tel: 06221/720267 | ADMINISTRATION: Renate Sauer . [email protected] . Tel: 06221/720351
GESCHÄFTSFÜHRUNG: Hanno Pfisterer . Sandra Kohlheyer . Michael Sawall
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