Halle 180 - Departement Bau

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Architektur, Gestaltung
und Bauingenieurwesen
Halle 180
Architekturschule in einer Industriehalle
carte blanche
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Seit 1991, also seit rund 17 Jahren dient die alte Kesselschmiede der Firma Sulzer AG als Standort für
eine innovative Architektur- und Bauschule. Die Nutzungsanforderungen haben sich in dieser Zeit wegen der Einführung der Bachelor- und Masterprogramme und schon vorher aufgrund der neuen Aufgaben im Bereich Forschung & Entwicklung, Dienstleistungen und Weiterbildung entscheidend verändert.
Die ehemalige Industrieanlage vermag diese Ansprüche weit besser zu erfüllen, als manche zu diesem
Zweck geplante Gebäude.
Einem tiefen Ausbaustandard stehen als entscheidende Qualitäten vorzügliche Lichtverhältnisse und
weite Raumfluchten gegenüber. Diese gibt es hier im Überfluss. Ob die Halle 180 auch weiterhin als
Architekturschule genutzt werden kann, hängt ab 2012, wenn die provisorische Betriebsbewilligung
ein weiteres mal ausläuft, in hohem Masse vom Verständnis der Grundeigentümer (Sulzer Immobilien
AG) und dem Träger der Schule (Zürcher Fachhochschule) ab. Die noch wenig konkreten Alternativen,
von renommierten Architekturbüros geplant, müssen sich an den räumlichen Qualitäten der jetzigen
Einrichtungen messen lassen.
Die Halle 180 ist ein ausserordentliches Beispiel einer erfolgreichen Umnutzung einer – schon dem
Abbruch preisgegebenen – Industriehalle. Oft werden wir um Dokumentationsmaterial über die Realisierung der Architekturschule angefragt. Carte Blanche 8 kommt diesem Bedürfnis nach und zeigt Bilder
und Pläne der Architekturschule und erzählt die Geschichte der Halle 180 nach.
Zürich, Oktober 2008
Halle 180
Architekturschule in einer Industriehalle
Blech- und Schweissbauhalle, genannt Kesselschmiede oder Halle 180
Erbaut 1924
« Die zentralen Industrieareale des Maschinenbaukonzerns Sulzer bilden den Kern der Industriestadt
Winterthur. Das Areal Zürichstrasse, auf dem die Gründergiesserei von 1834 steht, war vor rund hundert
Jahren schon fast vollständig überbaut. Zwischen der Tössfeldstrasse und dem Rangierbahnhof besassen die Gebrüder Sulzer Reserveland, das sie als Lagerplatz nutzten. Dieser Lagerplatz wurde nach und
nach mit Lagergebäuden, Modellschreinereien, Schiffsbauhallen, mit der Spedition und schliesslich mit
der Kesselschmiede, also der Halle 180, und dem Generatorengaswerk überbaut.
Die Haupthalle der Kesselschmiede wurde 1924 auf einem rechteckigen Grundriss mit 12 Feldern von
10.03 Metern erbaut. Genietete Fachwerkstützen mit einer Breite von rund einem Meter tragen die
Kranbahnen auf 11 Metern Höhe. Durchgehende Fensterbänder sind zurückversetzt von den Längsfassaden, direkt in die primäre Tragstruktur unter dem Dach eingelassen. Die Querträger-Struktur mit
den 22.5 Meter weiten Vollwand-Rahmenbindern ist ebenfalls genietet. Sie tragen das beidseits leicht
geneigte Dach mit den Satteldach-Oberlichtern. Diese Dachlichtkonstruktion wurde von Séquin & Knobel
in Rüti patentiert und fand im Industriebau grosse Verwendung.
Gegen die Tössfeldstrasse und gegen Südwesten passte man die Aussenwände der Halle mit sekundären
Tragkonstruktionen den abgeschrägten Arealgrenzen an und erhielt so im Kopfbau gegen das Tössfeldquartier und im südlichen Spickel gegen die Bahn zusätzlich Raum.
Die Haupthalle ist gegen die Tössfeldstrasse mit einem Kopfbau aus massivem Sichtbackstein-Mauerwerk für den WC- und Garderobentrakt und einem erhöhten Hallenfeld für die querliegende, höchste
Kranbahn der Kesselschmiede abgeschlossen. Diese Kranbahn bediente ursprünglich die Kesselnieterei.
Gegen die Bahn gestaltete das Baubüro Sulzer den Hallenabschluss mit einer zurückhaltend monumentalen, massiven Sichtbacksteinfassade, während Backsteine in den Seitenfassaden nur für die
Ausfachung der Stahlprofil-Wandkonstruktion dienten. Die Kesselschmiede zeigt mit dieser Mischkonstruktion im Unterschied zu früheren, kompromissloseren Bauten von Sulzer – den Übergang vom
traditionellen Bauen zur Moderne …»
Als Annexbauten entstanden:
1924 die ‹Hofkranbahn› Nr. 142
1941 der ‹Kohlenturm› Nr. 189
1942 die ‹zweite Hofkranbahn› Nr. 141 und
1943 der ‹Hallenanbau› Nr 191
aus:
Bärtschi, Hans-Peter. TECH-info. 1. Januar 1992
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Halle 180 – Feuerlösch- und Bergungsboot St. Florian 1940 / Archiv H.P. Bärtschi
Halle 180 – Einrohrdampfkessel 1933 / Archiv Sulzer
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Halle 180 – Drucktank 1935 / Archiv Sulzer
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Umnutzung der alten Kesselschmiede in eine Architekturschule
Einbau 1991
Die Industriezone der Firma Sulzer in unmittelbarer Nähe des historischen Stadtkerns der Stadt Winterthur wurde um das Jahr 1990 durch die laufende wirtschaftliche Entwicklung für neue Nutzungen
frei. Dabei wurde diskutiert, ob die bestehenden Hallen abgebrochen oder, ob sie neuen Nutzungen
zugeführt werden sollten. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, welche Nutzungen für die
Industriezonen zugelassen werden.
Die Abteilung für Architektur des Technikum Winterthur Ingenieurschule (TWI) nahm gleichzeitig die
latente Raumknappheit am TECH zum Anlass, Studien für eine Umnutzung von Industriebauten voranzutreiben. Nach Projektstudien zur Wiederverwendung der Shedhalle auf dem Sidi-Areal konzentrierte
sich das Interesse auf die Hallen auf dem Sulzer-Areal. Es entstanden Vorschläge für eine Umnutzung
der Hallen 180 und 194 und später ausführlicher für die Halle 87. Dieser markante rote Bau gleich
neben der Bahnlinie schien besonders geeignet, die Bauschule und weitere Abteilungen aufzunehmen.
Der Wunsch wurde der Firma Sulzer und den entscheidenden Stellen des Kantons mitgeteilt. „Wir hoffen
nun, dass der Kanton mit der Einrichtung eines Teils des Technikums Winterthur auf dem Sulzer-Areal
ein Zeichen setzt für die Wichtigkeit der Neunutzung dieser Gebiete“, hiess es im Begleitschreiben.
Im Laufe der Bearbeitung dieser verschiedenen Aufgaben entstand im Kreis der Dozierenden der
Wunsch, in einer der freigewordenen Hallen so bald als möglich eine Architekturschule, allenfalls auch
nur für eine beschränkte Zeit, einzurichten. Die in kurzer Zeit verfassten Arbeiten der Studierenden
zeigten beachtliche Resultate und konnten die Vertreter der Firma Sulzer überzeugen, Hand zu bieten
für ein Unterfangen, das Modellcharakter hatte. Das TWI als Schule suchte selbst neue Räumlichkeiten für die Architekturabteilung, die Firma Sulzer bot Land und Gebäude in einem Mietvertrag an
und finanzierte zusätzlich die notwendigen Um- und Einbauarbeiten. Diese Einbauten werden für die
Dauer des immer noch laufenden Provisoriums an den Kanton vermietet. Die entscheidenden Stellen
und Personen in der kantonalen Verwaltung unterstützten dieses Vorgehen nach Kräften. Die Behörden
der Stadt Winterthur, die Vertreter der Bau- und Feuerpolizei prüften die notwendigen Baugesuche
wohlwollend.
Dieses Vorgehen stellt eine glückliche, vielleicht auch einmalige Ausnahme dar. Erst die Bereitschaft
der Firma Sulzer, deren Vertreter das Vorhaben immer entschieden befürworteten, uns in dieser Form
zu unterstützen, machte die Realisierung des Projektes möglich. Mitentscheidend am Gelingen des
Vorhabens war wohl auch die Tatsache, dass Ende Mai 1991 ein Festanlass für die 700-Jahrfeier der
Gründung der Eidgenossenschaft in der Halle stattfinden sollte.
Es bietet sich selten die Gelegenheit die Schule zu bauen, in der man selber unterrichtet. Sicher war
dabei nur die Unsicherheit, dass das Provisorium in einer Industriehalle ein Experiment sein würde. Ein
Experiment jedoch, das sich gelohnt hat. Kollegen, Schulleitung und Behörden haben geholfen diese
Idee zu verwirklichen. Eine spezielle Art Schule entstand. Programm ist eine offene Atmosphäre für einen Atelierbetrieb von 240 bis 300 Studierende, für Seminare, Vorlesungen, Team- und Einzelarbeiten.
Jeder Studierende hat einen eigenen Arbeitsplatz und ungehinderten Zugang zum Gebäude und seinen
Dienstleistungen während 24 Stunden am Tag.
Die Halle 180, die ehemalige Kesselschmiede erbaut 1924, ist eine der letzten Hallen auf dem Lagerplatzareal Richtung Südwesten. Ihre Abmessungen von l/b/h 120x25x14 Metern sind beeindruckend.
Der Einbau besteht aus der Addition von 4 Stahlplattformen, die vom Kopfbau und von den Aussenwänden abgesetzt sind. Dadurch entsteht eine breite Erschliessungszone an der Nordfassade, von der die
oberen Geschosse über Treppen und Brücken erreicht werden können. Auf diesen Galerieen finden in
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12 Gruppen rund 240 Studierende Platz. Unter den Plattformen auf leicht erhöhten Podesten, sind die
Bibliothek und die Arbeitsplätze der Dozierenden angeordnet. Daneben, durch nischenartige Einbauten
getrennt, befinden sich die Seminar- und Vorlesungszonen. Im keilförmigen Nebenschiff der Halle
gibt es Platz für Ausstellungen und andere Aktivitäten. Der Halle gegen die Tössfeldstrasse vorgestellt
ist ein dreigeschossiger Kopfbau aus Backstein. Er enthält die Werkstatt, sanitäre Einrichtungen und
Gruppenräume für Studierende.
Die Planung für die Sulzer Halle 180 begann im Juni 1990, die Baueingabe erfolgte am 29. November
1990, die Baubewilligung traf am 21. Dezember ein. Baubeginn war am 20. Februar 1991. Fertig wurde
der Umbau Ende Oktober. Ein einschneidender Termin war die 700-Jahrfeier der Gründung der Eidgenossenschaft Ende Mai in der Sulzer Halle. Bis zu diesem Zeitpunkt musste der Boden mit integrierter
Heizung fertig gestellt und benutzbar sein. Die eigentlichen Bauarbeiten konnten erst nach dem Fest
beginnen.
Wichtig für das gelingen des Projektes waren drei planerische Massnahmen, nämlich:
.
Der Entscheid, die Tragstruktur der Einbauten in Stahl zu erstellen, was umfangreiche Besprechungen
mit der Feuerpolizei nach sich zog, weil diese auf verschiedenen baulichen Massnahmen bestand, die
nur durch gezielte Simulationsberechnungen umgangen werden konnten.
.
Der Entscheid die Halle 180, ihre Struktur und ihre Hülle möglichst nicht zu tangieren. Dies war möglich, weil die Einbauten einige Meter von der Aussenhülle weg platziert wurden und so auf ein Isolieren
der Gebäudehülle verzichtet werden konnte.
.
Der Entscheid alle Zonen und Flächen offen zu lassen und nicht mit baulichen Massnahmen räumlich
abzutrennen. Ein kühner Entschluss im Hinblick auf die Organisation des Unterrichts in der Halle. Einzige abschliessbare Räume sind das alte Werkmeisterbüro und die Archive unter den Stahlplattformen.
Halle 180 – Baustelle 1991
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Halle 180 – Ansicht vom Gleisfeld
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Studentenarbeitsplätze auf den Galerien
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Blick über die Arbeitsplattformen der Studierenden
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Vergrösserung des Raumangebotes um drei Felder der Halle 180
Ausbau 1997
Nach fünf Jahren lief die erste Betriebsbewilligung aus. Sie konnte nochmals um 5 Jahre verlängert
werden. Gleichzeit konnten 3 Achsenfelder zusätzlich hinzugemietet werden. Hinter der Brandschutzwand bleibt ein grosser Versammlungsplatz ausgespart, wo die räumliche Wirkung der Industriehalle
ihre volle Wirkung entfalten kann. Die zusätzlichen Nutzflächen liegen in dem sich konisch ausweitenden niederen Hallenteil. Analog den ursprünglichen Einbauten – wie etwa die Werkmeisterbüros, die
jetzt die Administration aufnehmen – wurden abschliessbare Theorieräume in dieser Schicht platziert;
diese sind belüftet, haben direkte Fluchtwege ins Freie und sind mit Brandschutztüren von der Halle
abgeschottet. Darüber befinden sich offene Seminarbereiche für den Unterricht; drei im neuen hinteren
Hallenteil, einer im vorderen Hallenteil über dem neu eingeführten CAAD-Labor. Die bestehende Brandschutzmauer teilt die beiden Hallenteile. Aus Kostengründen und wegen der praktischen Zonierung in
zwei Brandabschnitte wurde sie belassen. Mit einer Serie von Massnahmen wurden visuelle und funktionelle Verbindungen hergestellt. Die Südostfassade gegen das Gleisefeld wurde mit einer zusätzlichen
Verglasung und vorgehängten Metallelementen für einen einfachen passiven Sonnenschutz versehen.
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Übergang zwischen vorderem und hinterem Hallenteil (Brandschutzwand)
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Innenansicht des hinteren Hallenteils (Blickrichtung Gleisfeld)
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Galerie im Bereich der Seminarräume im hinteren Hallenteil
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Sanierung Gebäude 180, Einbau Mensa und Hörsaal Gebäude 189/191
Erweiterung 2003
Die Nutzungsbewilligung der Halle 180 konnte 2003 für 10 Jahre verlängert werden. Im Rahmen der
Betriebsverlängerung wurde die gesamte Dachfläche saniert, d.h. mit einer neuen Abdichtung versehen
und mit einer thermischen Isolation als Umkehrdach ausgestattet. Die Oberlichtfenster gegen Süden
wurden mit Senkrechtmarkisen bestückt. Vier Hubtore im Bereich der internen Erschliessungsstrasse
erlauben Austritte auf den Vorplatz und dienen der natürlichen Ventilation im Sommer.
Die offene Handbibliothek wurde vergrössert und zur Baubibliothek der ZHAW ausgebaut. In diesem
Bereich wurden die elektronischen Medien zusammengefasst.
Die nicht genutzten Zonen im Kopfbau gegen die Tössfeldstrasse wurden durch Wände von den notwendigen Erschliessungsflächen abgetrennt und können so als Büroräume für das Departement A genutzt
werden.
Der bisherige Dozentenraum der Halle 180 wurde für eine permanente Nutzung vorbereitet. Er erhielt
Fenster für eine natürliche Belichtung und Belüftung der Arbeitsplätze. Der schlecht genutzten Veloständer wurde zu einem gedeckten Zugang für den neuen administrativen Teil der Schule.
Im Gebäude 189 wurde eine Mensa eingerichtet; die Böden gelb gestrichen; die Wände teilweise. Ein
Officebereich, eine Garderobe und Serviceeinrichtungen konnten realisiert werden. Rote Beleuchtungskörper und schwarze Tische und Bänke sorgen für etwas Stimmung.
Im Gebäude 191 wurde ein Ausstellungs- und Aktionsraum eingerichtet. Dazu brauchte es für die
Grösse des Raumes nur wenige Eingriffe. Der Boden wurden blau gestrichen. Es wurde eine direkte Verbindung in die Halle 180 geschaffen. Zusätzlich erlaubt ein Eingang von aussen, den Saal für externe
Anlässe anzubieten. Minimale Wandverkleidungen zur Verbesserung der Akustik, eine Projektionswand
und eine Möblierung mit einfachen Mehrzweckstühlen stehen zur Verfügung. Der ganze Ausbaustandard
ist wiederum erheblich tiefer, als bei anderen Bauten der Hochschule.
Die drei Gebäude 180, 189 und 191 bilden die Basis für den weiteren Ausbau der Bauhochschule der
ZHAW am Standort Tössfeld.
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Blick von der Galerie der Mensa in den Blauen Saal
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Blauer Saal
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Eingang Saal und Mensa, Gebäude 191 / 189
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Mensa, Gebäude 189
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Verdichtung gegen Innen
Einbau Aquarium 2006, Schaulager 2007
In verschiedenen Ausbauschritten werden durch einfache Massnahmen laufend gewisse Anpassungen
vorgenommen, um die Nutzungsabläufe im Hochschulbetrieb zu optimieren und um so den Anforderungen des erweiterten Leistungsauftrags der Fachhochschulen besser gerecht zu werden. Weil keine
zusätzlichen Flächen hinzugemietet werden konnten, erfolgt seit 2003 eine Verdichtung gegen Innen.
Ein Element dieser Bemühungen ist das „Aquarium“. Zwischen zwei Hallenstützen im seitlichen Hallenteil zwischen Axe 8/9 ist ein überhöhter Träger gespannt, quer dazu wurden in regelmässigen Abständen IPE-Profile aufgehängt. Die gegenüberliegende Wand übernimmt das andere Auflager. Profilbleche
und schwimmend verlegte Holzwerkstoffplatten bilden den oberen Teil der Tragkonstruktion. Seitliche
Abschlüsse bestehen aus steckbaren Metallgestellen oder Blechplatten, die mit der Unterkonstruktion verschraubt wurden. Eine vorgefertigte Metalltreppe erschliesst die Plattform. Massive Holztische
dienen als Arbeitsflächen für Studierende und Dozierende. Unter der Metallkonstruktion sind raumhohe
schiebbare Glaselemente montiert. Sie definieren einen Sitzungsort, der je nach Bedarf offen oder
geschlossen genutzt werden kann. Da die Decke, der Boden und die Metallprofile hellgrün sind, liegt
die Bezeichnung im Titel nahe. (siehe auch carte blanche 3/Aquarium)
Im hinteren Teil der Halle wurden 2007 über dem bestehenden Lagerraum zusätzliche Flächen für das
Ausstellen von Mustern und Modellen geschaffen. Schaulager heisst der nicht unbescheidene Name
der bescheidenen Einrichtung, Die Tragkonstruktion im Erdgeschoss wurde verstärkt. Darauf aufgebaut
wurden zwei Ebenen mittels Errex-Regalen und Holzwerkstoffplatten. Umlaufend verkleidet wird die
Aufstockung mit Neomat-Lichtplatten. Zuoberst befinden sich begehrte Arbeitsplätze.
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Aquarium
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Schaulager als Aufstockung des ehemaligen Lagerraumes
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Ausblick
2012 laufen die Verträge für die Nutzung der Halle 180 ein weiteres Mal aus. Dann wird über die
Zukunft der Halle 180 entschieden. Seit längerem bestehen interne Projekte und Pläne wie unter
Verwendung der Gebäude 180/189 und 191 eine überregionale Bauhochschule organisiert werden
kann, wo Fachbereiche wie Architektur, Bauingenieurwesen, Raumplanung, Landschaftsarchitektur
und Facility Management ihre Studienprogramme anbieten und in den Bereichen Lehre, Weiterbildung,
Forschung & Entwicklung und Dienstleistung spartenübergreifend aktiv sein können. Die Grundeigentümer und der Kanton Zürich haben 2007 eine Testplanung über das Areal Lagerplatz organisiert. Sie sind
dabei, die Resultate intern zu bewerten.
Die Halle 180, als vielleicht erste Umnutzung auf dem Sulzerareal, ist und bleibt aufgrund ihrer räumlichen Qualität Gradmesser für eine weitere Entwicklung der Architektur- und Bauschule an diesem oder
anderen Standorten.
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Visualisierungen, Ausbau Bauhochschule am Standort Tössfeld
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Kenndaten
Bauchronologie
1924
31. Oktober 1991
17. Februar 1997
5. Januar 2004
Baujahr der Kesselschmiede
Inbetriebnahme Einbau Halle 180
Inbetriebnahme Ausbau Halle 180
Inbetriebnahme Sanierung Halle 180, Erweiterung Gebäude 189 / 191
Gebäudekennwerte
Einbau 1991
Nettonutzfläche
Geschossfläche
Rauminhalt
Anlagekosten
5 410 m2
5 533 m2
53 172 m3
5 566 000 SFr
Ausbau 1997
Nettonutzfläche
Geschossfläche
Rauminhalt
Anlagekosten
1 521m2
1 999 m2
12 900 m3
3 001 000 SFr
Sanierung/Erweiterung 2003
Nettonutzfläche
Geschossfläche
Rauminhalt
Anlagekosten
783 m2
952 m2
7 447 m3
3 717 000 SFr
Aquarium/Einbau 2006
Hauptnutzfläche
Rauminhalt
Anlagekosten
135 m2
469 m3
420 000 SFr
Schaulager/Einbau 2007
Hauptnutzfläche
Rauminhalt
Anlagekosten
150 m2
180 m3
219 000 SFr
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Die Beteiligten
Bauträger
Sulzer Immobilien AG, Winterthur
Kanton Zürich, Finanzdirektion, Liegenschaftenverwaltung
Zürcher Fachhochschule
Schule
ab 1991
ab 1998
ab 2007
Technikum Winterthur Ingenieurschule, Abteilung für Architektur
Zürcher Hochschule Winterthur, Studiengang Architektur
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften,
Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen
Sulzer Halle 180, Tössfeldstrasse 11, 8406 Winterthur
Architekten
Mäder+Mächler Architekten, Zürich
Eppler Maraini Schoop, Baden
Bauingenieur
Rolf Schlaginhaufen sen., Frauenfeld
Sulzer Industrie- und Bürobau, Winterthur
Huber+Gemperle Bauingenieure, Wil
Elektroingenieur
Sulzer Industrie- und Bürobau, Winterthur
Axima AG, Winterthur
IBG, Winterthur
HLK-Ingenieur
Otti Gubser, Benglen
Axima AG, Winterthur
Kunst
Katharina Knapkiewicz, Zürich
Photos
Archiv Sulzer, Archiv H.P. Bärtschi, Peter Gadola, Heinrich Helfenstein,
Hubert Mäder, Pepe Mallent, Toni Winiger
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Anhang
Gebäude 189
Gebäude 180
0 1
34
3
5
10
Gebäude 191
Erdgeschoss
35
sse 11
Tössfeldstra
0 1
36
3
5
10
1. Galeriegeschoss
37
0 1
38
3
5
10
2. Galeriegeschoss
39
01
40
3
5
10
Schnitt Gebäude 191 / 180, Nordfassade und Südfassade
41
0 1
0 1
42
3
3
5
5
10
10
Schnitt Gebäude 189 / 180, Ostfassade und Westfassade
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Ansicht Ostfassade
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carte blanche
Idee dieser Schriftenreihe ist, persönliche Vorlieben von Mitarbeitern der Bauschule einem engeren und weiteren Publikum bekannt zu machen. Die Verantwortlichen publizieren im Rahmen
einer vorgegebenen Struktur ihre Beiträge. 12 Exemplare werden als Farbkopien ausgedruckt,
zwei gehen in die Bibliothek, die übrigen werden signiert und verteilt. Die Dokumentation wird
dann als pdf-Datei auf dem Server öffentlich zugänglich gemacht. c.b. erscheint 4-mal im Jahr.
c.b. 1:
c.b. 2:
c.b. 3:
c.b. 4:
c.b. 5:
c.b. 6:
c.b. 7:
c.b. 8:
Interieurs – Skizzen von Stephan Mäder, Januar 2007
... da und dort – Fotos von Stephan Mäder, Juli 2007
Aquarium, Einbau in der Halle 180, Oktober 2007
Exterieurs – Skizzen von Stephan Mäder, Dezember 2007
Master of Arts ZFH in Architektur, Januar 2008
Druckgraphiken – Abzüge in Ätzverfahren von Stephan Mäder, April 2008
Neues aus Berlin – Studentenarbeiten und Bilder aus dem Jahr 2007, Juni 2008
Halle 180 – Architekturschule in einer Industriehalle, Oktober 2008
c.b.8|mdrs
Impressum
Herausgeber: Konzept: Druck: Publikation:
ZHAW Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen
Stephan Mäder / Toni Winiger
CLC, Auflage: 20 Exemplare
pdf-Datei auf server: www.archbau.zhaw.ch
Ausgabe: 08 - Oktober 2008
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