ARCHITEKTURWETTBEWERB Neubau MCI INNSBRUCK 6 052016 Schaubild Innenraum - Atrium Energiekonzept Verschattung hinter der ersten Glasschicht der Pufferzone, low-e Beschichtung, adiabate Kühlung der Frischluft durch Sprühdüsen öffenbare Fensterelemente zur Durchlüftung gegen Überhitzung Verschattung unter dem öffenbaren Glasdach mit low-e Beschichtung, adiabate Kühlung der Frischluft durch Sprühdüsen Kaltluftsee im Atrium Hybride Lüftungsanlage mit Kälterückgewinnung für Büros, Seminarräume, etc. + + + + + + WT WP + Das in Stahlbeton geplante Gebäude, mit annähernd quadratischen Abmessungen besitzt zwei UG, EG und vier OG. Das Tragwerk basiert auf einer gerasterte Grundordnung mit zweiachsig verlaufenden Hauptachsen im Abstand von 10,25 m in Längs- und 10 m in Querrichtung. Die Vertikallasten werden in der Regel über STB-Stützen und -Wände abgetragen, bei großen Spannweiten werden wandartige Träger zur Überspannung eingesetzt, um darunter stützenfreie Räume zu ermöglichen. Die vier Hauptkerne sind vertikal durchgehend angeordnet. In den Untergeschossen werden diese lastabtragenden Elemente durch ein regelmäßiges Stützenraster aufgefangen. Die Decke ist auf Grund der erforderlichen Spannweiten, als Kassettendecke konzipiert. Die „Trägerrippen“ sind in Haupt- und Nebenrippen mit jeweils gleicher Bauhöhe, jedoch unterschiedlichen Rastermaßen gegliedert. Die Haupttragrippen liegen auf den Stützen bzw. Wänden auf. Die zweiachsige Konstruktion der Decken ermöglicht eine flexible Anordnung von Deckendurchbrüchen (Atrium, Freitreppe, mehrgeschossige Wintergärten in der Fassadenebene) Die modularen Dachelemente (Stahlkonstruktion) aus dreieckigen Stahl-Fachwerken bilden pro Reihe in Querrichtung einen Vierendeelträger (Felder verglast – Nordlicht für Büroarbeitsplätze), der auf wenigen Stützen das 4. Obergeschoss überspannt. + + + + + + + + + + + + 1OG + + + 2OG + + + + + 3OG + Bauteilaktivierung zur Kühlung mit Brunnenwasser EG Heizung Kühlung Lichtlenkung zur optimalen Tageslichtnutzung und passive solare Energiegewinnung PV Anlage in das Sheddach integriert BIPV Mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für Hörsäle, Labore, etc. PV Anlage in das Sheddach integriert BIPV > Nachhaltige, energieeffiziente Nutzung natürlicher Energieressourcen wie Grundwasser und Sonne > maximal hohe Behaglichkeit als ideale Voraussetzung für effizientes Lernen > Aktivierung der Bauteilmasse zur Wärme- und Kältespeicherung sowie als temperierte Oberfläche im Winter und im Sommer für optimalen, thermischen Komfort > Hybride Lüftung (Kombination aus kontrollierter und natürlicher Lüftung) zur Minimierung des Strombedarfs zur Luftförderung bei gleichzeitig maximal hohem Komfort und Energieeffizienz > Nutzung der passiven Sonnenenergie im Winter über das innenliegende Atrium und der in die Fassade integrierten Pufferzonen > Intelligente, adaptive Fassade für eine optimale Anpassung des Gebäudes an das Klima und den Nutzer > Maximale Tageslichtnutzung durch großzügige, transparente und transluzente Fassadenflächen, aktive Tageslichtlenkung über das Atrium Blendschutz oder in der Nacht als zusätzlichen Wärmeschirm dienen. Die in die Fassade integrierten Pufferzonen unterstützen aktiv den Wärmeschutz durch low-e Wärmeschilde, nutzen passive solare Gewinne im Winter und verbessern die Qualität der Frischluft für die Büros. Die Gebäudeanordnung mit dem zentralen Atrium, dem Einsatz großzügiger transparenter und transluzenter Fassadenflächen und Tageslichtlenkung sorgen für einen maximalen Tageslichtquotienten in Büros, Seminarräumen, Hörsälen und Laboren. Durch die Kombination von hocheffizienten LED Leuchtkörpern und einer intelligenter Lichtsteuerung wird der Strombedarf auf ein Minimum reduziert. Die Fassade wird in den Bereichen, die nicht transparent ausgeführt werden mit tranluzenten Profilitverglasungen mit integrierter Perlitedämmung für hohe Dämmwerte ausgeführt. Der Transparenzgrad wird gezielt je nach Raumnutzung und Tageslichterfordernis geplant. An der Fassade entsteht somit ein Spiel mit unterschiedlichen Transparenzen. Als primäre Energiequelle dient das Grundwasser. WasserWasser Wärmepumpen erzeugen Wärme zur Beheizung des Gebäudes auf Niedertemperaturniveau. Im Sommer wird das Brunnenwasser zur direkten Kühlung verwendet. Die thermische Brunnenwassernutzung ist eine sehr effiziente, ökonomisch und ökologisch nachhaltige Methode der thermischen Energieerzeugung. Eine in das Sheddach integrierte PV-Anlage (BIPV) liefert Strom für den Eigenbedarf des Gebäudes. Zur Warmwasserbereitung wird auf dem Dach des Sportzentrums eine thermische Solaranlage errichtet. Das Gebäude wird in erster Linie über die thermisch aktivierte Stahlbeton-Rasterdecke temperiert. Die Bauteile werden im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Dabei wird ein angenehmes Raumklima im Winter als im Sommer geschaffen. Durch Aufteilen der Decken in thermische Zonen kann individuell auf Orientierung und Nutzung der Räume reagiert werden. Die thermische Masse der Betondecken erlauben das zeitversetzte Be- und Entladen und reduziert somit die nötige Anschlussleistung für Heizung und Kühlung. Die Oberflächentemperaturen der Betondecke sorgt im Winter als auch im Sommer für ein komfortables Raumklima. 12:00 + + + + + + + + CO2 + + + WT WP + + + + + + + + + 3OG + 2OG + + + + + + + + 1OG + + + Fassade / Lüftung / Belichtung 4OG + + + + + + + + + Bauteilaktivierung als Niedertemperaturheizung 16:00 18:00 + O2 + + + Winter CO2 + Hybride Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für Büros, Seminarräume, etc. Tragwerk / Konstruktion + + + + 4OG + + + Verschattungselemente mit Lichtlenkung hinter der ersten Glasschicht der Pufferzone, low-e Beschichtung als adiabater Wärmeschutz in der Nacht + + + + + O2 + + + Sommer PV Anlage in das Sheddach integriert BIPV PV Anlage in das Sheddach integriert BIPV + Mechanische Lüftungsanlage mit Kälterückgewinnung für Hörsäle, Labore, etc. EG Heizung Kühlung Energiekonzept I 1:500 Sommer und Winter Tageslichtnutzung und Belichtung Ein hybrides Lüftungssystem reduziert den Strombedarf zur Luftförderung erheblich und spart somit energetisch hochwertigen Strom. Die Abluft wird mechanisch, punktuell über vier Schächte, geschossweise abgesaugt. Die Frischluft strömt über Pufferzonen in der Fassade und über das zentrale Atrium in Büroräume und Schulungsräume. Die Zuluft wird im Sommer im Atrium und in den Pufferzonen adiabat gekühlt. In der Übergangszeit kann zusätzlich über öffenbare Fenster gelüftet werden. Hörsäle, Labore und innenliegende Räum werden mechanisch be- und entlüftet, dabei kommen Quelllufteinlässe und hocheffiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz. In allen Bereichen wird die Luftmenge über Volumenstromregler und CO2 Sensoren auf ein Minimum reduziert. Alle Lüftungsregister sind auf niedrige Vorlauftemperaturen (35°C) im Winter und hohe Temperaturen (16°C) für den Sommerbetrieb ausgelegt. Die nach außen homogen wirkende Fassade reagiert auf Orientierung, Sonnenstand, wechselnde klimatische Verhältnisse und den Nutzer im Inneren. So kann die Fassade gezielt verschatten, Tageslicht ins Innere Lenken, als 10:00 Beschattungsstudie I 1:5000 20. März - 10 Uhr, 12 Uhr, 16 Uhr & 18 Uhr Konzept der Grünräume 03 - Atrium Hängender Garten + lokale Sauerstoffproduktion 02b - Kühlende Landschaft Nord, Nord-Ost 19 - 21 Grad 65- 70% Luftfeuchtigkeit Frischer Sauerstoff - und optimales Lehr / Lernumfeld im Atrium 01 – Außenraum Ankommen in Innsbruck Der Eingangsbereich des neuen Universitätszentrum und Busbahnhofes wird zum neuen Verkehrsknotenpunkt - vom Ankommen zum Austauschen, Verweilen und Weiterfahren. Für Ankommende des Busterminal steht daher das Erleben der orts-typischen Landschaft im Vordergrund. Da der Vorplatz nach Süden auch hohen Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, wird bewusst mit technischer Unterstützung eine natürliche Kühlung der Umgebungstemperatur bei Hitzetagen durch Hochdrucknebel vorgesehen. Die Choreographie des Außenraumes wird mit Sensoren je nach Wetter gesteuert und angepasst. Ziel ist es einen natürlichen Außenraumkomfort für eine hohe Aufenthaltsqualität zu ermöglichen. 3) Begrüntes Atrium – Hängender Garten - Orangerie Das Herzstück des Gebäudes ist ein hängender und Frischluft produzierender Garten über das gesamte zentrale Atrium. Der dem Gebäude eingeschriebener Innenhof entwickelt sich über 4 Geschoße und wird intensiv begrünt. Er ist mit einem leichten öffenbaren Glasdach überspannt, sodass auch dieser Grünraum im Sommer geöffnet werden kann und zur Durchlüftung und Kühlung des Gebäudes beiträgt, im Winter bleibt er geschlossen, und kann somit als Wintergarten auch in der kalten Jahreszeit als Grünraum genutzt werden. Er wirkt als klimaaktiver Puffer (Kompaktheit, Wärmeverluste, Wärmerückgewinnung, Raumklima etc.). Alle Räume und Ebenen des Gebäudes profitieren vom Blick in den grünen Innenhof, der fließende Raum zwischen den Kuben der Hörsäle erweitert sich in die grünen Pflanzenräume. 02 – Innenräume – Climate Capsules Die klima-aktiven Temperaturspeicher, werden in der kälteren Jahreszeit als Wärmepuffer unterstützend für die Luft-Heizung aktiviert und bringen somit frisch mit Sauerstoff angereicherte Luft in die Büroräume. > moderiert Klima durch träge Masse der Luftmenge mit > befeuchtet die Luft, und produziert frischen Sauerstoff für die Benutzer des Gebäudes > Gemäßigtes / mildes Klima / „Orangerie“ > Microgreens – hängende Pflanzen 2a) SÜD / SÜD WEST Wärmende Landschaft, Mediterrane Gerüche und Erfrischende Farben Klima – mediterranes wärmendes Klima dient zur Unterstützung der Heizung im Winter und den oft klimatisch schwierigen Übergangszeiten. Innerhalb der sogenannten „Klima-Capsules“ werden eigenständige Ökosysteme eingepflanzt die das ganze Jahr über das Innenraumklima positiv beeinflussen und als Erlebnisräume, Ruheoasen oder Labore von diversern Forschungsinstituten, möglicherweise in Kooperation mit den Bundesgärten bewirtschaftet und kultiviert werden. 01- Ankommen - Vorplatz Landschaft in Innsbruck Eingangsbereich Universitätsplatz Bus und Fußgängerterminal Ebene UG 01, EG 2b) NORD/NORD OST Kühlender Klimapuffer – Nordische Tundra, feuchtes Immergrün 02 a - Wärmende Landschaft Die an der Nordseite angeordneten Klimakapseln werden zur Speicherung kühler Luft aktiviert. Während heißer Sommermonate werden diese ‚kühleren’ Landschaftsräume aktiviert und können so starke Hitzespitzen ausgleichen und nachhaltig moderieren. Gleichzeitig dienen die Räume ebenso als Erlebnisräume, Ruheoasen oder Labore und können von allen Vielfältig bespielt werden. Süd / Süd-West Wärmende Wüstenlandschaft, Mediterrane Gerüche und Erfrischende Farben 23 - 28 Grad Celsisus Active ‚Climate Capsule’ Die klima-aktiven Temperaturspeicher, werden in der kälteren Jahreszeit werden diese als Wärmepuffer unterstützend für die Luft-Heizung aktiviert und bringen somit frisch mit Sauerstoff angereicherte Luft in die Büroräume. Grünraumkonzept > feuchtes Kontinentalklima > Räume werden im Sommer als Puffer zum Kühlen benutzt