Verh. Geol. B.-A. ISSN 0016-7819 Jahrgang 1980 Heft 1 S. A 1-A 161 Wien, Oktober 1983 INHALT Einleitung 1. Personalbericht 1.1. Personalstand zu Ende des Jahres 1979 1.2. Personelle Nachrichten 1979 1.3. Personalvertretung 2. Tätigkeitsbericht 2. 1. Landesaufnahme 2.1.1. Geologische Kartierung 2.1.2. Geophysikalische Kartierung 2.1.3. Geochemische Landesaufnahme 2. 2. Projektbegleitende Grundlagenforschung 2. 3. Rohstoffsuche 2. 4. Umwelt und Geotechnische Sicherheit 2. 5. Dokumentation und Information 2. 6. Inlandsreisen und Exkursionen 2. 7, Beratungstätigkeit und Begutachtungen 2. 8. Koordinationstätigkeit Bund/Bundesländer 2. 9. Mitwirkung bei Komitees, Konzepten und Projekten im Inland 2.10. Mitwirkung bei internationalen Programmen und Projekten sowie Zusammenarbeit mit internationalen Institutionen 2.11. Bilaterale Abkommen und grenzüberschreitende Arbeiten 2.12. Auslandsaufenthalte, Dienst- und Studienreisen 2.13. Veranstaltungen der Geologischen Bundesanstalt 2.14. Eigene Einnahmen 1979 3. Arbeits- und Untersuchungsergebnisse 3.1. Geologische Karte der Republik Österreich 1 : 50.000 . . . . : 3.2. Geologische Übersichtskarte der Republik Österreich 1 : 200.000 4. Spezielle Berichte 5. Berichte über Tätigkeiten im Rahmen geowissenschaftlicher Programme und Projekte 5.1. Internationales Hydrologisches Projekt Inhaltsverzeichnis (detailliert; enthält nur namentlich gezeichnete Aufnahms- und Tätigkeitsberichte) Schriftleitung: ALBERT DAURER Die Autoren sind für Form und Inhalt ihrer Beiträge selbst verantwortlich. A A A A A A A A A A A A A A A A A A 3 4 4 7 12 12 13 13 15 15 15 16 17 18 19 19 19 19 A 21 A 21 A 22 A 23 A 24 A 24 A 24 A 151 A 154 A 157 A 157 A 158 Alle Rechte für In- und Ausland vorbehalten. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Geologische Bundesanstalt; für die Redaktion verantwortlich: Dr. Albert Daurer; alle 1031-Wien, Rasumofskygasse 23. Verlagsort: Wien; Herstellungsort: Horn, N.Ö. Ziel der „Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt,, ist die Verbreitung wissenschaftlicher Ergebnisse durch die Geologische Bundesanstalt. Satz: Geologische Bundesanstalt. Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges. m. b. H., 3580 Horn. Einleitung 1979 erfolgte ein grundlegend wichtiger Schritt zur Neustrukturierung der Geologischen Bundesanstalt im Sinne des Internationalen Gutachtens für die Reorganisation der GBA (1977) durch das volle Wirksamwerden der Dienstinstruktion, die mit Erlaß des BMWF, ZI. 71.986/2-11/79 vom 3 1 . März 1979 in Kraft gesetzt wurde. Wesentliche Punkte waren einerseits die Neugliederung der Aufgaben in Programmme und Projekte, andererseits die Verschränkung der Durchführungsverantwortung in Form der Matrixorganisation. Voraussetzung hiefür war sowohl die Einsetzung der Durchführungsverantwortlichen für die vielfältigen Projekte der GBA, als auch die Bestellung der Linienverantwortlichen für die Programme und Teilprogramme. Es wurden daher mit 1. Jänner 1979 die Leiter der Hauptabteilungen Geologie und Angewandte Geowissenschaften, mit 31. Mai 1979 die Leiter der Fachabteilungen Sedimentgeologie, Kristallingeologie, Paläontologie, Rohstoffgeologie, Hydrogeologie, Ingenieurgeologie, Geochemie, Geodatenzentrale, Kartographie und Reproduktion, Bibliothek und Verlag, sowie mit 1. Juli 1979 der Leiter der Fachabteilung Geophysik vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung in ihre Funktionen bestellt und mit 1. Oktober 1979 der Leiter der neugeschaffenen Außenstelle Leoben eingesetzt. Da die Dienstinstruktion den Aufbau und die Führung eines betriebswirtschaftlichen, mit dem finanzgesetzlich für Bundesdienststellen vorgeschriebenen (kameralistischen) Verrechnungswesen kompatiblen Rechnungssystems vorsah, wurde mit 1. August 1979 vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung ein in diese Funktion bestellter Leiter der Verwaltung aufgenommen. Die Realisierung der Grundsätze die Matrixorganisation bei der Aufgabendurchführung brachte für die Mitarbeiter der GBA insoferne keine grundsätzlichen Umstellungen mit sich, als ähnliche Durchführungsmuster auch in der Vergangenheit aus Gründen des rationellen Personaleinsatzes bereits angewendet wurden, allerdings ohne Teil eines umfassenden Gesamtkonzeptes zu sein. Was- die Hauptprogramme betrifft, wurde im Berichtsjahr insbesondere nach inhaltlicher Weiterentwicklung entsprechend der Dienstinstruktion getrachtet. So wurde begonnen, im Hauptprogramm Landesaufnahme neben dem Programm Geologische Kartierung auch die Programme Geophysikalische Kartierung und Geochemische Kartierung weiter zu konkretisieren. Im Hauptprogramm Projektbegleitende Grundlagenforschung erfolgte eine noch stärkere Verknüpfung mit den Projekten der anderen Hauptprogramme. Die zwischen Bund und Bundesländern koordinierte Rohstofforschung führte zur Abwicklung von ca. 30 Projekten im Hauptprogramm Rohstofferkundung mit den bei der GBA budgetierten Mitteln zum Vollzug des Lagerstättengesetzes. Neue Schwerpunkte im Hauptprogramm Umweltgeologie und Geotechnische Sicherheit wurden durch weitere Initiativen zur Erstellung der Hydrogeologischen Karte der Republik Österreich und der Karte der Geologisch-Geotechnischen Risikofaktoren der Republik Österreich gesetzt. Im Hauptprogramm Dokumentation und Information wurde neben den laufenden Redaktions-, Publikations-, Bibliotheks- und Archivtätigkeiten insbesondere getrachtet, die kartographischen und reprotechnischen Arbeiten durch operationelle Weiterentwicklung zu rationalisieren und die EDV-Systeme GEOPUNKT und GEOKART inhaltlich wesentlich zu erweitern. A3 Zusammenfassend kann für das Berichtsjahr festgestellt werden, daß die auf dem internationalen Reorganisationsgutachten basierende Weiterentwicklung der GBA sowohl durch äußere Impulse als auch vor allem durch innere Kräfte neuerlich wirkungsvoll vorangebracht werden konnte. Т. E. GATTINGER Vizedirektor 1 . Personalbericht 1.1. Personalstand zu Ende des Jahres 1979 Wissenschaftliches Personal: 38 Bibliothekare: 2 Nichtwissenschaftliches Personal: 38 Direktor: Hofrat Prof. Dr. FELIX RONNER; Sekretariat: Fachinspektor HEDWIG HORVATH. Juristische Stabsstelle: Rat Mag. jur. ROBERT KAUER (Z. Zt. Landtagsabgeordne­ ter) Hauptabteilung Geologie Leiter: Rat Dr. WERNER JANOSCHEK; Kanzlei: VB MELITTA ORTNER. Fachabteilung Kristallingeologie: Leiter: Rat Dr. ALOIS MATURA; Oberrat Dr. PETER BECK-MANNAGETTA, Kommissär Dr. ALBERT DAURER, Oberrat Dr. GERHARD FUCHS, Prof. L 1 Dr. ALFRED PAHR (dienstzugeteilt vom BMfUuK), Rat Dr. SUSANNE SCHARBERT, Oberrat Dr. OTTO THIELE, VB LEOPOLD STRÖMER. Fachabteilung Sedimentgeologie: Leiter: Oberkommissär Dr. JULIAN PISTOTNIK; Rat Dr. FRANZ BAUER, Rat Dr. WERNER FUCHS, Kommissär Dr. CHRISTOPH HAUSER, Oberkommissär Dr. PAUL HERRMANN, Oberrat Dr. RUDOLF OBERHAUSER, Oberrat Dr. BENNO PLÖCHINGER, Rat Dr. HANS PETER SCHÖNLAUB, VB KURT UHER VB JOSEF ZAGLER. Fachabteilung Paläontologie: Leiter: Oberrat Dr. HERBERT STRADNER; Rat Dr. ILSE DRAXLER, Oberkommissär Dr. HARALD LOBITZER, Kommissär Dr. HELGA PRIEWALDER, Rat Dr. MANFRED SCHMID, Oberkommissär Dr. FRANZ STOJASPAL, A4 VB VB VB VB KARL BAUER, JOSEF GELLNER, ERIKA KOTRBA, GISELA UHER. Hauptabteilung Angewandte Geowissenschaften Leiter: Vizedirektor Oberrat Dr. TRAUGOTT GATTINGER; Kanzlei: VB ALBERTINE TOMASCHEK. Fachabteilung Rohstoffgeologie: Leiter: Oberkommissär Dr. HERBERT PIRKL; VB Dr. JOHANN Kommissär Dr. Kommissär Dr. Oberkommissär Rat Dr. OTMAR Kommissär Dr. Fachabteilung ALBER, MARIA HEINRICH, HERBERT HEINZ, Dr. GERHARD MALECKI, SCHERMANN, GERHARD ZEZULA. Ingenieurgeologie: Leiter: Oberkommissär Dr. GERHARD SCHÄFFER; Oberkommissär Dipl.-Ing. BARBARA VECER. Fachabteilung Hydrogeologie: Leiter: Oberrat Dr. FRANZ BOROVICZENY; Kommissär Dr. WALTER KOLLMANN. Fachabteilung Geochemie: Leiter Oberkommissär Dr. PETER KLEIN; Fachinspektor OTTO BÖHM, VB LEOPOLD POPPEL. F a c h a b t e i l u n g G e o p h y s i k : N N. E i n r i c h t u n g e n für d a s L a g e r s t ä t t e n p r o g r a m m in L e o - Operationelle ben: Leiter: VB Dr. FRITZ FEHLEISEN Fachabteilungsgruppe Info-Dienste direkt dem Direktor unterstellt Fachabteilung Geodatenzentrale: Leiter: Rat Dr. WOLFGANG SCHNABEL; VB EVELINA MARINOV, VB PETER ZWAZL. Fachabteilung Kartographie und Reproduktion: Leiter VB OTTO BINDER; VB ELKE FREIBERGER, VB ILSE KROIS, VB SIEGFRIED LASCHENKO, VB MONIKA LEDOLTER, VB PETER MUNDSPERGER, VB ALFRED ROEDER, VB CHARLOTTE STEINBAUER, Amtsrat IRIS ZACK. R e d a k t i o n e n : N. N. A5 Fachabteilung Bibliothek und Verlag: Leiter: Oberkommissär Dr. TILLFRIED CERNAJSEK; Amtsrat DOROTHEA DAMISCH, VB MARIA GSCHMEIDLER, VB JOHANNA PÖLTL. Z e n t r a l - A r c h i v : N. N. EDV: N. N. Verwaltung Leiter: VB Mag. rer. soc. oec. WOLFGANG FAST; Wirtschaftsdienste: Fachoberinspektor JOSEF HUBER, VB JOSEF HLAVKA. Allgemeine Dienste: VB HEINZ DISCHEK, VB VB VB VB VB VB VB VB KATHARINA GEHRES, DIETER KUKULA, STEPHANIE MORTH, KARL ROTTER, ANNA SCHÄFFER, WALTER SCHMID, FRANZ STRAUSS, CHRISTINE ZIMMERMANN. Organogramm DIREKTOR ANGEWANDTE GEOWISS. GEOLOGIE VERWALTUNG INFO. DIENSTE Ö Ш и g О о о Ш 2 С z Z LU Ш LT A6 LU ш О UJ CO Ш о о а о sо u_ z о U- < 1 s. о X rx UJ •на g zm PO о UJ о LT ID Ш LU О z LU ЁУ О 9 о ш 13 О LT О > I LU LU X О о LU (3 CO üz So LU < LT hZ LU N LU X Q. Q LU Ö О (3 Ш О X ü. LU => LU X < X co LU X UJ -z. Ш о CD 1- X Q UJ X ß < LU h- < X < > =3 UJ X Q 1 L < < fe а н Ш i Ш CO r- а < X > d Ш о CO 1X i 1.2. Personelle Nachrichten 1979 Name GATTINGER, Wirksamkeit 1. 79 2. 79 2. 79 Einstellung als VB (l/d) 1. 79 Dr. Werner BOROVICZENY, 1.79 Dr. Franz HUBER, 1. 79 Josef PIRKL, 1.79 Dr. Herbert WOLETZ, 1. 79 Dr. Gerda KOHLMANN, 2. 79 Elisabeth GSCHMEIDLER, Min.-Erlaß Bestellung zum Leiter der 166/7-110/78 Hauptabteilung für Angewandte Geowissenschaften Bestellung zum Leiter der 166/7-110/78 Hauptabteilung für Geologie Ernennung zum Oberrat, 179.749/7-110/78 Dkl. VII 157.695/2-110/78 Ernennung zum Fachoberinspektor, DKI. V Ernennung zum Ober173.985/21-110/78 kommissär, DKI. V Versetzung in den dauernden 150.837/2-110/78 Ruhestand 117.854/2-110/78 Versetzung an das Österr. Statistische Zentralamt 196.032/1-110/79 Einstellung als VB (l/d) Dr. Traugott JANOSCHEK, Gegenstand Maria KNEISZ, 196.602/1-110/79 Sylvia HAUSER, Dr. Christoph PISTOTNIK, Dr. Julian STRADNER, Dr. Herbert KORBL, August HEINZ, Dr. Herbert SCHÖNLAUB, Dr. Hans Peter 15. 3.79 Sonderurlaub f. d. Zeit vom 174.310/17-110/79 21. 2. bis 25. 2.1979 für Teilnahme a. d. 69. Jahrestagung der Geologischen Vereinigung in Heidelberg Sonderurlaub f. d. Zeit vom 74 121/2-15/79 22. 2. bis 24. 2. 1979 für Teilnahme a. d. 69. Jahrestagung der Geologischen Vereinigung in Heidelberg Sonderurlaub f. d. Zeit vom 145.126/6-110/79 14. 3. bis 10. 5. 1979 für Teilnahme an einer Forschungsfahrt des U. S. Forschungsschiffes GLOMARCHALLENGER als Shipboard Paleontologist Einstellung als VB 196.981/1-110/79 (l/d-Ers.Kr) Sonderurlaub f. d. Zeit vom 174.298/14-110/78 20. 3. bis 14. 4. 1979 für Studienaufenthalt in Großbritannien (University Newcastle/ Tyne Sonderurlaub f. d. Zeit vom 74 121/1-15/79 30. 3. bis 11. 4. 1979 für Teilnahme am Silurian SubA7 Name STRNAD, Wirksamkeit 2. 4. 79 Ernst KLEBER, 2. 4. 79 Gegenstand kommission Meeting in Cardiff/Wales Einberufung zur Ableistung des Grundwehrdienstes beim Österr. Bundesheer Einstellung als VB (Il/p4) Min.-Erlaß 179.563/3-110/79 196.998/1-110/79 Friedrich ALBER, 17. 4. 79 Einstellung als VB (l/a) 197.918/1-110/79 Ableben (Verkehrsunfall) 179.563/4-110/79 Dr. Johann STRNAD, 21. 4. 79 Ernst LOBITZER, Dr. Harald KLEBER, 24. 4. 79 Fritz KORBL, 27. 4. 79 August HORVATH, 11. 5. 79 Hedwig ZACK, 16. 5. 79 Iris BINDER, 29. 5. 79 Otto BINDER, 31. 5. 79 31. 5. 79 31. 5. 79 31. 5. 79 31. 5. 79 31. 5. 79 31. 5. 79 31. 5.79 Otto BOROVICZENY, Dr. Franz CERNAJSEK, Dr. Tillfried KLEIN, Dr. Peter MATURA, Dr. Alois PlRKL, Dr. Herbert •PlSTOTNIK, Dr. Julian SCHÄFFER, A8 Sonderurlaub f. d. Zeit vom 21. 4. bis 28. 4. 1979 für Teilnahme am Symposium on Fossil Algae in Paris Einverständliche Lösung des Dienstverhältnisses Einverständliche Lösung des Dienstverhältnisses Verleihung des Silbernen Verdienstzeichens der Republik Österreich Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Kartographie und Reproduktion Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Hydrogeologie Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Bibliothek und Verlag Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Geochemie Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Kristallingeologie Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Rohstoffgeologie Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Sedimentgeologie Bestellung zum Leiter der 74 121/3-15/79 196.998/4-110/79 196.981/3-110/79 157.289/1-110/79 151.425/6-110/79 165.423/3-110/79 155/4-110/79 166/4-110/79 166/4-110/79 166/4-110/79 166/4-110/79 166/4-110/7 166/4-110/79 166/4-110/79 Name Wirksamkeit Dr. Gerhard SCHNABEL, 1. 7. 79 1. 7. 79 1. 7. 79 1. 7. 79 1. 7. 79 1. 7. 79 1. 7. 79 1. 7. 79 1. 7. 79 2. 7.79 2. 7. 79 Fachabteilung Ingenieurgeologie Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Geo-Datenzentrale Bestellung zum Leiter der Fachabteilung Paläontologie Sonderurlaub f. d. Zeit vom 16. 6. bis 23. 6. 1979 für Teilnahme am Symposium der Internat. Assoz. der Ingenieur-Geologen in KrakauPlock-Warschau Sonderurlaub f. d. Zeit vom 19. 6. bis 29. 6. 1979 für Teilnahme am Symposium on Triassic Stratigraphy in Southern Alps in MailandBergamo-Südalpen Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst Ernennung zum Kommissär, Dkl. Ill Erennung zum Rat, DKL VI Ernennung zum Kommissär, DKL III Ernennung zum Kommissär, DKL IM Ernennung zum Kommissär, DKL III Ernennung zum Kommissär, DKL III Ernennung zum Rat, DKL VI Ernennung zum Kommissär, DKL III Nebentätigkeit an der Geologischen Bundesanstalt als Leiter der Fachabteilung Geophysik Verleihung der Goldenen Medaille für Verdienste um die Republik Österreich Definitivstellung 2. 7. 79 Definitivstellung 31. 5. 79 31. 5.79 Dr. Wolfgang STRADNER, Dr. Herbert VECER, Dipl.-Ing. Barbara HAUSER, Dr. Christoph STRADNER, 20. 6. 79 Dr. Herbert DAURER, Dr. Albert DRAXLER, Dr. Ilse HAUSER, Dr. Christoph HEINRICH, Dr. Maria HEINZ, Dr. Herbert KOLLMANN, Dr. Walter SCHÖNLAUB, Dr. Hans Peter ZEZULA, Dr. Gerhard SEIBERL, Dr. Wolfgang BAUER, Karl DAURER, Gegenstand Min.-Erlaß 166/4-110/79 166/4-110/79 74 121/4-15/79 74 121/5-15/79 61.480/20-17/79 178.109/9- 110/79 107.460/11- 110/79 174.310/18- 110/79 174.114/13- 110/79 174.298/15- 110/79 171.381/20- 110/79 142.327/24- 110/79 176.046/13- 110/79 137.831/12- 110/79 102.264/5-110/79 178.109/11-110/79 174.310/20-110/79 Dr. Albert HAUSER, A9 Name Wirksamkeit Gegenstand Min.-Erlaß Dr. Christoph HEINRICH, 2. 7. 79 Definitivstellung 174.114/15-110/79 2. 7. 79 Definitivstellung 171.381/23-110/79 2. 7. 79 Definitivstellung 176.046/15-110/79 1. 8.79 198.983/2-110/79 1. 8.79 Einstellung als VB (l/a) mit gleichzeitiger Bestellung zum Leiter der Verwaltung Einstellung als VB (Il/p4) 6. 8. 79 Einstellung als VB (l/d) 198.878/1-110/79 Dr. Maria KOLLMANN, Dr. Walter ZEZULA, Dr. Gerhard FAST, Mag. Wolfgang STRAUSS, 199.477/1-110/79 Franz HLAVKA, Josef KOLLMANN, Dr. Walter PAHR, Dr. Alfred SCHARBERT, Dr. Susanna SCHMID, Dr. Manfred JANOSCHEK, Dr. Werner KLEIN, Dr. Peter SCHERMANN, Dr. Otmar A 10 Sonderurlaub f. d. 28. 8. und f. d. Zeit vom 10. 9. bis 14. 9. 1979 zum Zweck einer Lehrtätigkeit für den "Post Graduate Training Course on Groundwater Tracing Techniques" a. d. Univ. Graz Verlängerung der Dienstzuteilung vom 1. 9. 1979 bis 31. 10. 1979 Sonderurlaub f. d. Zeit vom 1. 9. bis 12. 9. 1979 für Teilnahme am Europ. Colloquium on Geochronology in Lillehammer/Norwegen Sonderurlaub f. d. Zeit vom 7. 9. bis 17. 9. 1979 für die Teilnahme am 16. Europäischen Mikropaläontologischen Kolloquium in Zagreb/ Jugoslawien Sonderurlaub f. d. Zeit vom 8. 9. bis 16. 9. 1979 für Teilnahme am 10. Welt-Petroleum-Kongreß in Bukarest Sonderurlaub f. d. Zeit vom 10. 9. bis 21. 9. 1979 für Teilnahme am Symposium "Methods of Geochemical Prospecting" in Ostrava, CSSR Sonderurlaub f. d. Zeit vom 10. 9. bis 21. 9. 1979 für Teilnahme am Symposium 171.381/24-110/79 BMfUuK 130.062/13-18B/79 74 121/8-15/79 74 121/6-15/79 160.823/39-110/79 117.071/24-110/79 140.522/8-110/79 Name Wirksamkeit Min.-Erlaß 1. 10. 79 "Methods of Geochemical Prospecting" in Ostrava, CSSR Sonderurlaub f. d. Zeit vom 13. 9. bis 2 1 . 9.1979 für Teilnahme am Symposium "Methods of Geochemical Prospecting" in Ostrava, CSSR Sonderurlaub f. d. Zeit vom 15. 9. bis 21. 9. 1979 für Teilnahme an der Arbeitstagung der IUGS Subcommission on Devonian Stratigraphy in Spanien Einstellung als VB (l/a) 1.10.79 Überstellung in die EGr. с 195.313/3-110/79 1.10.79 Überstellung in die EGr. с 196.032/3-110/79 1.10.79 Überstellung in die EGr. с 133.198/7-110/79 2. 10. 79 179.220/10-110/79 Sonderurlaub f. d. Zeit vom 1. 10. bis 8. 10. 1979 für Teilnahme am 3. Triaskolloquium in Cluj, Rumänien 196.602/5-110/79 Vorzeitige Auflösung des Dienstverhältnisses (Austritt) BMfUuK Verlängerung der Dienstzuteilung vom 1. 11. 1979 bis 130.062/20-18B/79 31. 8. 1980 201.414/1-110/79 Einstellung als VB (l/d) MALECKI, Dr. Gerhard SCHÖNLAUB, Dr. Hans Peter FEHLEISEN, Gegenstand 124.466/17-110/79 74 121/10-15/79 109.400/3-110/79 Dr. Fritz FREIBERGER, Elke GSCHMEIDLER, Maria PÖPPEL, Leopold PLÖCHINGER, Dr. Benno KNEISZ, Sylvia PAHR, Dr. Alfred TOMASCHEK, 5. 11. 79 Albertine MALECKI, Dr. Gerhard MALECKI, Dr. Gerhard RONNER, 1. 12. 79 Ableistung einer B-Truppenübung vom 15. 11. bis 2 4 . 1 1 . 1979 Sonderurlaub f. d. Zeit vom 27. 11. bis 20. 12. 1979 für Studienaufenthalt in Schweden und Norwegen Definitivstellung 124.466/18-110/79 124.466/19-110/79 136.725/22-110/79 Dr. Felix STRADNER, Dr. Herbert 145.126/7-110/79 Sonderurlaub f. d. Zeit vom 8. 12. bis 18. 12. 1979 für Teilnahme an einer Forschungsfahrt des U. S. GLOMAR CHALLENGER A 11 Name SCHNABEL, Dr. Wolfgang HEINZ, Dr. Herbert SEIBERL, Dr. Wolfgang Wirksamkeit Gegenstand Sonderurlaub f. d. Zeit vom 10. 12. bis 15. 12. 1979 zur Teilnahme an Arbeiten am Rechenzentrum in Hannover Sonderurlaub f. d. Zeit vom 19. 11. bis 16. 12. 1979 für Auslandsausbildung an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover, BRD Sonderurlaub f. d. Zeit vom 19. 11. bis 16. 12. 1979 für Auslandsausbildung an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover, BRD Min.-Erlaß 171.292/23-110/79 4.672/14-23/79 4.672/14-23/79 1.3. Personalvertretung Am 29. und 30. November 1979 fanden die Personalvertretungswahlen statt, bei denen vier Namenslisten kandidierten. Von den vier zu vergebenden Mandaten für den Dienststellenausschuß erhielt die „Liste Thiele" drei und die „Liste ZwazI" ein Mandat. Der Dienststellenausschuß setzt sich somit für die Funktionsperiode 1979/1983 aus OR Dr. Otto Thiele, Obmann OKoär Dr. Tillfried Cernajsek, Obmann-Stellvertreter OR Dr. Gerhard Fuchs Vb Peter ZwazI, Schriftführer zusammen. 2. Tätigkeitsbericht Mit der Bestellung der beiden Hauptabteilungsleiter am 1 . 1 . 1979 und der 10 Fachabteilungsleiter am 3 1 . 5. 1979 sowie Erlaß der Dienstinstruktion für die GBA am 3 1 . 3. 1979 trat die Reorganisation der GBA mit neuer Linienorganisation und projektbezogener Matrixorganisation in Kraft. Sämtliche Tätigkeiten der GBA wurden in Hauptprogramme, Programme und Projekte gegliedert und die für die Durchführung Verantwortlichen festgelegt („Projektleiter"). Die Durchführung der Basistätigkeiten und der ständigen Aufgaben der GBA, wie Auskunftserteilung, Behördenverfahren etc., erfolgt projektsähnlich. Zur Gewährleistung der Durchführung der Projektsarbeiten läuft die Linienverantwortung und die Programm- (bzw. Projekts-)verantwortung bei den beiden Hauptabteilungsleitern bzw. dem Direktor zusammen. Folgende Hauptprogramme bzw. Programme wurden 1979 an der GBA durchgeführt: Landesaufnahme mit den Programmen Geologische Kartierung (Verantwortung Hauptabteilung Geologie) A 12 Geophysikalische Kartierung (Verantwortung Hauptabteilung Angewandte Geowissenschaften) Geochemische Landesaufnahme (Verantwortung Hauptabteilung Angewandte Geowissenschaften) Projektbegleitende Grundlagenforschung (Verantwortung Hauptabteilung Geologie) Rohstoffsuche (Verantwortung Hauptabteilung Angewandte Geowissenschaften) Umwelt und Geotechnische Sicherheit (Verantwortung Hauptabteilung Angewandte Geowissenschaften) Dokumentation und Information (Verantwortung Direktor) 2.1. Landesaufnahme 2.1.1. Geologische Kartierung G e o l o g i s c h e K a r t e der R e p u b l i k Ö s t e r r e i c h , 1 : 5 0 . 0 0 0 : - Übergabe von Manuskriptkarten zur Druckvorbereitung: 3 Kartenblätter (96 Bad Ischl, 129 Donnersbach, 162 Köflach) - Abschluß der Geländearbeiten: 3 Kartenblätter (71 Ybbsitz, 95 St. Wolfgang, 188 Wolfsberg); bereits in vorangegangenen Jahren abgeschlossen, aber noch nicht in Druckvorbereitung: 3 Kartenblätter (7 Groß-Siegharts, 34 Perg, 139 Lutzmannsburg). - In verschiedenen Stadien der Kartierung: 50 Kartenblätter: 19 20 21 35 36 37 38 56 57 58 60 66 67 72 75 76 94 100 106 112 115 116 117 118/87 124 - Zwettl Stadt Gföhl Horn Königswiesen Ottenschlag Mautern Krems a. d. Donau St. Polten Neulengbach Baden Brück a. d. Leitha Gmunden Grünau im Almtal Mariazell Puchberg am Schneeberg Wr. Neustadt Hallein Hieflau Aspang Bezau Reutte Telfs Zirl Innsbruck/Walchensee Saalfelden 127 128 134 136 137 138 145 148 152 153 156 163 170 180 181 182 183 184 189 190 197 198 199 205 206 Schladming Gröbming Passail Hartberg Oberwart Rechnitz Imst Brenner Matrei Großglockner Muhr Voitsberg Galtür Winklern Obervellach Spittal a. d. Drau Radenthein Ebene Reichenau Deutschlandsberg Leibnitz Kötschach Weißbriach Hermagor St. Paul im Lavanttal Eibiswald 77 Geologen (GBA-Angehörige und Auswärtige Mitarbeiter) zur Gänze oder teilweise eingesetzt. A13 GEOLOGISCHE Stand der Arbeiten : LANDESAUFNAHME 31.12.1979 IST9 ausgedruckt in Druckvorbereitung Geländearbeiten abgeschlossen Geländearbeiten im Gang G e o l o g i s c h e K a r t e 1 : 2 5 . 0 0 0 ( P r o g r a m m im A u s l a u f e n ) : - Übergabe von Manuskripten zur Druckvorbereitung: 2 Kartenblätter (169 Partenen Ost und West) - Abschluß der Geländearbeiten: 4 Kartenblätter (82 [inkl. 81] Bregenz-Bodensee; 3 Blatt Karawanken Ost) - in verschiedenen Stadien der Kartierung: 6 Kartenblätter (83 Sulzberg, 110+111 Dornbim [2 Blätter], Karawanken West [3 Blätter]) - 8 Geologen (GBA-Angehörige und Auswärtige Mitarbeiter) teilweise eingesetzt. Geologische Karte 1 : 200.000 Blatt Wien/Preßburg: - Druckvorbereitungen haben begonnen, Reambulierung im Gelände. - 3 Geologen (GBA-Angehörige und Auswärtige Mitarbeiter) teilweise eingesetzt). Bundesländerserie Steiermark: - Fortsetzung der Arbeiten zur Erstellung der „Geologie der Steiermark" mit einer Geologischen Karte der Steiermark 1 : 200.000. Wesentliche Arbeitsspende durch Auswärtige Mitarbeiter, Finanzierung von Geländearbeiten durch die GBA. - 5 Auswärtige Mitarbeiter. Für die geologische Kartierung wurden 2.666 Geländetage abgerechnet, wovon 1.184 M/T auf GBA-Angehörige und 1.482 M/T auf Auswärtige Mitarbeiter entfielen. Ca. 90 % oder 2.400 M/T wurden für die Geologische Karte der Republik Österreich 1 : 50.000, ca. 7 % oder 190 M/T für die Geologische Karte 1 : 25.000 und die restlichen ca. 3 % oder 76 M/T für die geologischen Karten 1 : 200.000 Wien und Steiermark verbraucht. 2.1.2. Geophysikalische Kartierung Die aeromagnetischen Vermessungen des Bundesgebietes wurden 1979 fortgesetzt; die 1978 begonnene geologische Interpretation der aeromagnetischen Aufnahmen des westlichen Österreichs wurde abgeschlossen. (Die Geoelektrik ist dem jeweiligen Programm zugeordnet, wie z. B. Umwelt und Geotechnische Sicherheit oder Rohstoffsuche.) 2.1.3. Geochemische Landesaufnahme In folgenden Gebieten wurde die systematische geochemische Untersuchung des Bundesgebietes weitergeführt: Waldviertel, Mühlviertel, östliche und westliche Grauwackenzone, Zentralalpen zwischen Enns- und Murtal, Kreuzeckgruppe, Osttirol (2. Phase). Methodische Untersuchungen der Probenahme von biogenem Material wurden getestet. Ein mobiles Feldlabor wurde eingerichtet. 2.2. Projektbegleitende Grundlagenforschung Fürs erste wurden 12 Projekte festgelegt, in denen Teilarbeiten aus dem Bereich der allgemeinen Geologie (Elektronenmikroskopie, radiometrische Altersbestimmung, stratigraphische Einstufungen, Petrographie) durchgeführt wwurden. Die Projekte sind folgenden Fachbereichen zuzuordnen: - Korrelation und Stratigraphie (5 Projekte) - Radiometrische Altersbestimmung (1) - Fazieskunde (2) - Petrologie und Petrographie (2) - Paläontologie und Sammlungen (2) 16 Geologen (GBA-Angehörige und Auswärtige Mitarbeiter) sowie rund 10 LaboA 15 ranten und Fachkräfte wurden zur Gänze oder teilweise eingesetzt; insgesamt 171 Geländetage wurden abgrechnet. 2.3. Rohstoffsuche Den Hauptteil stellen die in den Bund/Bundesländer-Kommitees angenommenen Projekte (ausgenommen die der allgemeinen geochemischen Landesaufnahme) dar, enthalten sind aber auch die Mitwirkung bei Behördenverfahren und einschlägige wissenschaftliche Stellungnahmen und Auskunfterteilung. Demgemäß setzen sich die dafür eingesetzten finanziellen Mitteln anteilmäßig aus Eigenleistungen der GBA, Budgetpost „Vollzug des Lagerstättengesetzes", Mitteln der Auftragsforschung des BMWF, Landesmitteln und Eigenmitteln von Unternehmen zusammen. Wegen der mittelfristig nicht ausreichenden Personalkapazität der GBA wird ein wesentlicher Teil der Projekte komplett an Dritte vergeben. Im einzelnen wurden 11 der im Vorjahr begonnenen Projekte weitergeführt und 18 Projekte neu begonnen. Von diesen 29 Projekten zum Vollzug des Lagerstättengesetzes wurden durchgeführt: 8 von der Geologischen Bundesanstalt - 11 von Firmen und Unternehmen 8 von Projektnehmern aus dem universitären Bereich 2 von Projektnehmern aus dem Bereich außeruniversitärer Forschungsinstitutionen. L i s t e der P r o j e k t e Bei der Kennzeichnung der Projekte (Projekt-Code) ist gegenüber dem Vorjahr eine Änderung eingetreten, die eine Unterteilung in 5 Projektsgruppen und eine Zuordnung zu den 9 Bundesländern vorsieht. Der Projektscode setzt sich nunmehr aus dem Autokennzeichen des Bundeslandes, einem Kennbuchstaben für die Projektsgruppe, einer fortlaufenden Nummer und der Jahreszahl zusammen; der Buchstabe „F" zeigt an, daß es sich um die Fortsetzung eines Projektes aus dem Vorjahr handelt. Projektsgruppen A: Lagerstättenprojekte B: Innovation, Recycling, Substitution, Wiederverwertung, Verarbeitung, Abbau, Förderung, Aufbereitung, Verbesserung der Ausbringung, Einsparung C: Bundesweite Basisaufnahmen, Naturraumpotential, wirtschaftswissenschaftliche Begleitstudien D: Biogene Rohstoffe und Nahrungsmittelgrundstoffe E: Energieprojekte Rohstoff projekte 1979 BA 1/79 Erfassung und Beurteilung der Lockersedimente des Burgenlandes BA 5/79 Wasserhöffigkeitskarte des südlichen Burgenlandes KA 1/79 Untersuchung des geochemischen Blei-Zink-Verteilungsmodells in stillliegenden Blei-Zink Revieren der Karawanken KA 2/79 Integrierte Rohstofforschung in der Kreuzeckgruppe KA 3/79 Grundlegende geologische Untersuchungen in Bereichen, die unter den bisher bekannten erzführenden Schichten des Bergbaues Bleiberg -Kreuth liegen (Anis-Cordevol) KA 5/79 Geologische Untersuchungs- und Prospektionsarbeiten westlich von Bleiberg (Kobesnock-Tschekelnock) A16 KA 6/79 Sedimentologische und geochemische Untersuchungen der Kriterien für das Auftreten von Blei-Zink-Vererzungen in den Kalk- und Dolomitgesteinen der karnischen Stufe im Raum Bleiberg NA 2/79 Kaolinprospektion im Raum Retz, Niederösterreich NA 7/79 Erfassung von Bau- und Dekorsteinen für Rohstoffsicherungskarten OA 1/79 Erfassung und Erkundung von Lockergesteinen Oberösterreichs OA 4/79 Untersuchung und Weiterverfolgung der Kieselgurlagerstätte von Wallern bei Schallerbach, OÖ OA 6/79 Prospektion auf Flinzgraphit im Raum Aigen SA 1/79 Erfassung frostsicheren Schottermaterials für Straßenbauzwecke im Räume Paß Lueg-Schwarzach SA 5/79 Erfassung ausgewählter Diabasvorkommen StA 1/79 Geologische Detailaufnahme alter Bergbaugebiete auf OK 127, Schladming StA 2/79 Untersuchung von Hg-Anomalien im Bereich Gratwein-Gratkorn StA 5a/79 Kartierung von Bentoniten im Tertiär der Ost-, West- und Obersteiermark StA 11/79 Untersuchung scheelithaltiger Gesteine im Kristallin der Kor- und Stubalpe TA 1/79 Erfassung und Beurteilung von Natursteinen in Tirol TA 2b/79 Aufsuchung und Beurteilung von Rohstoffen für hochwertige Leichtbetonzuschläge auf keramischer Basis aus geblähtem Gestein TA 3/79 Wolframprospektion im Bereich Villgraten und Schloßberg/Lienz TA 5/79 Untersuchung der Tauernschieferhülle SE Innsbruck auf das Vorkommen von Scheelit TA 7/79 Erzlagerstätten der postvariszischen Transgressionsserie im Arlberggebiet TA 8/79 Blei-Zink Vererzungen in den Nordtiroler Kalkalpen VA 1/79 Erkundung der Karbonatgesteine des Rätikons nach Vorkommen von reinen Kalken und reinen Dolomiten VA 2/79 Aufsuchung von Rohmaterial für die Erzeugung von Splitten im Montafon, Klostertal und Walgau VA 3/79 Lockergestein aus Mur- und Hangschutt im Montafon, Klostertal und Walgau ОС 1/79\ Systematische geochemische Untersuchungen des Bundesgebietes, NC 1/79 J Teil Böhmische Masse 2.4. Umwelt und Geotechnische Sicherheit Hier sind alle Aktivitäten aus dem Fachbereich der Ingenieur- und Hydrogeologie inklusive der einschlägigen Kartierungen, Behördenverfahren und Amtshilfe zusammengefaßt. Im einzelnen wurden folgende Projekte durchgeführt: H y d r o g e o l o g i s c h e K a r t e 1 : 5 0 . 0 0 0 : Auf den 4 Blättern 58 Baden, 59 Wien, 167 Güssing und 193 Jennersdorf wurden die Geländearbeiten abgeschlossen, die beiden ersteren (58, 59) wurden als Manuskriptkarten fertiggestellt. K a r t e der g e o l o g i s c h - g e o t e c h n i s c h e n R i s i k o f a k t o r e n 1 : 5 0 . 0 0 0 : Für folgende Blätter wurde die Geländearbeit abgeschlossen: 57 Neulengbach, 66 Gmunden, 96 Bad Ischl, 155 Markt Hofgastein. Auf folgenden Blättern wurde mit der Geländearbeit begonnen: 56 St. Polten, A17 136 Hartberg, 180 Winklern. G e o e l e k t r i s c h e M e s s u n g e n wurden im Rahmen von Projekten zur Erkundung der Wasserhöffigkeit und Lockergesteinsprojekten vorgenommen. 2.5. Dokumentation und Information In diesem Hauptprogramm werden alle Tätigkeiten aus den Fachbereichen Bibliothek, Redaktion, Druckvorbereitungen, Druck und Vertrieb von Periodika und Karten; Sammlungen und Archive; (Archivgrundarbeiten sind bei den einzelnen Programmen angeführt); Zentrale Datenbank und EDV zusammengefaßt. Bibliothek - Erreichung der 200.000er Grenze an Buchbestand der GBA-Bibliothek (Zuwachs 1979: 4032 Bände, 633 Karten, 372 Mikroformen) R e d a k t i o n und V e r ö f f e n t l i c h u n g e n - Endredaktion des Werkes „Geologischer Aufbau von Österreich". - Herausgabe von 2 Heften „Verhandlungen" 1 Heft „Verhandlungen" (Proceedings of ISMIDA Symposion) 2 Heften „Jahrbuch" plus Beilagenband 1 Band „Abhandlungen" - Endredaktion der "Outlines of the Geology of Austria" mit fünf Großexkursionsführern - Herausgabe des Exkursionsführers Blatt Ybbsitz (Arbeitstagung im Gelände) - Druck von 3 geologischen Blattschnittkarten 1 : 50.000 im Vielfarbdruck (151 Krimml, 129 Donnersbach, 162 Köflach) - Druck von 3 geologischen Farbkarten 1 : 25.000 (PLÖCHINGER, EXNER, ROSS- NER) und einer SW-Karte im Großformat - Endredaktion der „Geologisch-tektonischen Karte von Österreich 1 : 1,5 Mio" - Lay-out, Druckvorbereitung und Druck von 56 aeromagnetischen Karten von WÖsterreich im Maßstab 1 : 50.000 - Druck einer geologischen Farbkarte 1 : 100.000 (Ladakh) Sammlungen - Weiterer Ausbau von Kellerräumlichkeiten zu Archiv- und Sammlungsräumen (Estrich, Elektroinstallationen, Heizung, Verputz, Einrichtung) - gemeinsam mit BGV - Neuordnung von alten Sammlungsbeständen - Fortführung der Belegsammlungen (Lagerstätten, Bohrkerne, Kartierungsbelege) Archiv Frau Gabrielle Fux, 1030 Wien, hat der Geologischen Bundesanstalt aus dem Nachlaß ihres Gatten Dr. Willibald Fux, Arzt in der Kohlengrube Sveagruva/Spitzbergen von 1922-1925, naturwissenschaftlich und geschichtlich interessantes Fotomaterial aus dieser Zeit übergeben. Auf die Aufbewahrung dieses Materials im Archiv der GBA wird hingewiesen, das somit Interessenten zur Einsicht und Auswertung zur Verfügung steht. D a t e n b a n k - EDV - System GEOPUNKT: 12000 Geländepunkte wurden bisher erfaßt, - System GEOKART: 3100 geologische Karten wurden bisher erfaßt, 750 davon 1979. Aufarbeitung alter, bisher nicht erfaßter Kartenarchivbestände; Vorarbeit für A 18 - GEOKART (ca. 1000 Kartenblätter) Erprobung erster EDV-Abrufsysteme Erweiterung der Speicherkapazität Einrichtung eines Literaturzitat-Ordnungsprogrammes Um die Bedeutung gewisser ständiger Aufgaben oder Basistätigkeiten der GBA, die nunmehr entsprechend ihrem fachlichen Schwerpunkt den Programmen zugeordnet sind, hervorzuheben und um eine bessere Vergleichbarkeit mit den Jahresberichten der vergangenen Jahre zu ermöglichen, werden die nachfolgenden Sachbereiche gesondert dargestellt. 2.6. Inlandsreisen und Exkursionen Inlandsreisen (inkl. Tagungsbesuche) und Exkursionen nahmen insgesamt 146 M/T in Anspruch. Bei der 100. Tagung des Oberrheinischen Geologischen Vereins in Dornbirn hatte ein Mitglied der GBA die Geschäftsführung inne. Im Rahmen der Tagung der Europäischen Geophysikalischen Gesellschaft (EGS) führten 2 Mitglieder der GBA eine Exkursion zum Thema „Geologie des Wiener Raumes", die von ca. 45 ausländischen Teilnehmern besucht wurden. Vom 5. bis 10. Juni 1979 fand in Lunz am See die Arbeitstagung der GBA 1979 statt, auf der die nahezu fertiggestellte geologische Manuskriptkarte des Kartenblattes 71, Ybbsitz der OK 50 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. 55 Teilnehmer aus Österreich, der BRD und der Schweiz waren bei der Tagung anwesend. Insgesamt waren 16 Mitglieder der GBA bei 20 geologischen Exkursionen als Führer tätig: Unter den über 200 Teilnehmern an diesen Exkursionen befanden sich Wissenschaftler aus: Afghanistan, BRD, CSSR, Finnland, Großbritannien, Indien, Iran, Italien, Niederlande, Rumänien, Schweiz, Ungarn, USA und VR China. Für den 26. Internationalen Geologenkongreß (Paris, 1980) wurden Vorexkursionen durchgeführt. 2.7. Beratungstätigkeit und Begutachtungen Für Beratungstätigkeit und Begutachtungen für Behörden, öffentliche Stellen und Unternehmen wurden insgesamt 49 M/T Außendienst aufgewendet. Darüberhinaus wurden zahlreiche Anfragen von öffentlichen und privaten Stellen auf kurzem Wege beantwortet. 2.8. Koordinationstätigkeit Bund/Bundesländer Für die Koordinationstätigkeit Bund/Bundesländer im Rahmen der Rohstofforschung und Rohstoffversorgungssicherung und zur Abstimmung der geologischen Landesaufnahme wurden 97 M/T Außendienst aufgewendet. 2.9. Mitwirkung bei Komitees, Konzepten und Projekten im Inland Arbeitsgruppe Fernerkundung Arbeitsgruppe Geochemie Beirat für die GBA (Schriftführung) Beirat des österreichischen Nationalkommitees für das Internationale Hydrologische Programm bzw. Nachfolgeprogramm Hydrologie Österreichs Bibliothekarische Zusammenarbeit der geowissenschaftlichen Bibliotheken Wiens A19 mit der Universitätsbibliothek Wien - Koordination der Erwerbungen Fachausschuß für Naturwissenschaften der Österreichischen UNESCO-Kommission Fachbeirat für die GBA (Vorsitz, Schriftführung) Geologische Karte der Donauländer 1 : 2,000.000 (für den Donauländeratlas des Ost- und Südosteuropainstituts Wien) Interministerielles Beamtenkommitee zum Vollzug des Lagerstättengesetzes Koordinationskomitee Bund/Bundesländer für Rohstofforschung und Rohstoffversorgungssicherung in Österreich Komitee für Aeromagnetik Nationalkommitee für das Internationale Geodynamische Projekt bzw. Nachfolgeprogramm Geophysik der Erdkruste ÖNORM-Normenausschüsse: „Natürliche Gesteine"; Arbeitsgruppe „Gesteinsfestigkeit" und „Gesteinsabnutzung" „Normung lagerstättenkundlicher Begriffe (Kohlenwasserstoffe)" „Probenahme für geochemische Aufgabenstellung" „Probenahme von Steinen und Erden" ÖROK-Arbeitsgruppe „Berg 5" (Risiko in Berggebieten) Österreichisches Nationalkomitee für das Internationale Geologische Korrelationsprogramm (IGCP) Österreichisches Nationalkomitee für Geologie (Geschäfts- und Schriftführung) Österreichisches Nationalkomitee für die Karpato-Balkanische Geologische Assoziation Projekte des Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung in Österreich: FFWF 2092 „Foraminiferen des Wiener Beckens" FFWF 2659 „Studien zum Einsatz von Nannoplankton-Fossilien in der Biostratigraphie mariner Sedimente" FFWF 2975 „Studien über Faziesverhältnisse, Stratigraphie und Tektonik österreichischer Tertiärbecken, insbesondere in Hinsicht auf ihre Kohleführung und Kohlehöffigkeit" Projekt Aeromagnetische Vermessung Westösterreichs Projekt Nutzung geothermaler Energie in Waltersdorf Verwaltungsabkommen zwischen GBA (BMfWF) und BVFA-Arsenal (BMfBT). Im Herbst 1979 (Konstituierende Sitzung des Verwaltungskomitees am 17. September 1979) wurde die Arbeitsgemeinschaft Rohstofforschung (ARGE Roh) als Gesellschaft Bürgerlichen Rechts von den vier Partnern - Geologische Bundesanstalt, Montanuniversität Leoben (vertreten durch das Institut für Rohstofforschung gem. §93 UOG), Forschungsgesellschaft Joanneum und Verein für Angewandte Lagerstättenforschung in Leoben ins Leben gerufen, um die von verschiedenen Institutionen durchgeführte Rohstofforschung - vor allem im Rahmen der Bund/Bundesländer Kooperation - besser koordinieren zu können. Am 19. Dezember 1979 schloß sich die Österreichische Akademie der Wissenschaften als fünfter Partner der ARGE Roh an. A 20 2.10. Mitwirkung bei internationalen Programmen und Projekten sowie Zusammenarbeit mit internationalen Institutionen Commission on the International Hydrogeologie Map Deep Sea Drilling Project (DSDP) Leg 66 DIN-Ausschuß „Wasserwesen" 16. European Micropaleontological Colloquium International Association of Chief Librarians at National Geological Surveys International Association of Engineering Geology (IAEG) Internationales Hydrologisches Programm International Society of Rock Mechanics IAEA-Arbeitsgruppe zur Erstellung von Richtlinien für die Lagerung radioaktiver Abfälle IGCP-Projekte: 25 Stratigraphic Correlation Tethys-Paratethys-Neogene 53 Ecostratigraphy 58 Mid Cretaceous Events 107 Trias of the Tethys Realm 145 West African Biostratigraphy and its Correlation OECD-Coordinating Group for the Radioactive Waste Disposal in Geological Formations OECD-IEA Working Party on Geothermal Energy OECD-IEA Fragen der Abfallagerung Österreichisches Organisationskomitee zur Vorbereitung der Exkursionen für den 26. Internationalen Geologenkongreß 1980 in Paris Österreichische Vertretung für die Inter Union Commission on Geodynamics Post Graduate Training Course on Groundwater Tracing Techniques (UNESCO) in Graz (Lehrtätigkeit) Subcommission on Devonian Stratigraphy Subcommission on Silurian Stratigraphy Tektonische Karte der Karpato-Balkanischen Region Working Group on the Ordovician-Silurian Boundary 2.11. Bilaterale Abkommen und grenzüberschreitende Arbeiten Vorbereitung und Durchführung der jährlichen Austauschsitzung im Rahmen des „Abkommens über die Grundsätze der geologischen Zusammenarbeit zwischen der Republik Österreich und der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik" in Wien. Vorbereitung und Durchführung der jährlichen Austauschsitzung im Rahmen der „Vereinbarung über die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Geologischen Bundesanstalt und dem Zentralamt für Geologie der Volksrepublik Ungarn" in Wien. Arbeitsgruppe für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Geowissenschaften und Rohstofforschung zwischen der Republik Österreich und der BRD. In diesem Rahmen fand auch die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der aerogeophysikalischen Vermessung Österreichs mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover statt. Besprechungen und Geländebegehungen mit Vertretern des Bayerischen Geologischen Landesamtes zur Unterstützung jeweiliger grenzüberschreitender Arbeiten im Rahmen der nationalen Kartierungsvorhaben wurden durchgeführt. A 21 Eine informelle Zusammenarbeit fand unter anderem mit folgenden ausländischen Institutionen statt: Universität München Bayerisches Geologisches Landesamt Geological Survey of India Universitäten Zürich, Bern und Basel Geologicky Ustav Dionyza Stura Bratislava Ustredni Ustav Geologicky CSSR Geologischer Dienst Ungarn Geologischer Dienst Schweden. Ein Mitarbeiter hatte eine Beraterfunktion für hydrogeologische Untersuchungen im Raum von Mascat (Oman). Grenzüberschreitende geologische Arbeiten wurden in Bayern, Schweiz, CSSR und Ungarn durchgeführt. 2.12. Auslandsaufenthalte, Dienst- und Studienreisen Beliefen sich auf insgesamt 364 M/T. Land BRD Zweck/Thema 69. Jahrestagung der Geol. Vereinigung in Heidelberg Auslandsausbildung Aerogeophysik, BGR Hannover Kooperation EDV GBA-BGR Hannover Diagenese von Karbonatgesteinen, Erlangen Arbeitsgruppe für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Geowissenschaften und Rohstofforschung zwischen der Republik Österreich und der BRD Frankreich Symposium on Fossil Algae, Paris GroßGeophysik der tiefen Erdkruste, Newcastle britannien Subcommission on Silurian Stratigraphy, Cardiff Italien Symposium on Triassic Stratigraphy in the Southern Alps, Milano—Bergamo Jugoslawien 16thEuropean Micropaleontogical Colloquium, Zagreb Mexiko Deep Sea Drilling Project (DSDP), Leg 66 des Forschungsschiffes Glomar Challenger NiederMeeting of the Directors of Western European Geological lande Surveys, Haarlem Norwegen European Colloquium on Geochronology, Lillehammer Polen Symposium of the Internat. Association of Engineering Geologists, Krakau Rumänien 10th World Petroleum Congress, Bukarest 3. Triaskolloquium, Cluj Schweden Auslandsausbildung: Methoden der Auswertung geochemischer Daten, Stockholm, Lulea; Kurzaufenthalt in Norwegen Schweiz IGCP 58, Mid Cretaceous Events, Arbeiten im Engadin Spanien IUGS Subcommission on Devonian Stratigraphy CSSR Symposium über das Perm, Bratislava A 22 M/T 8 56 6 6 7 8 26 13 11 11 57 12 8 9 8 24 8 7 8 Land Ungarn USA Zweck/Thema M/T Vergleichsbegehungen in den Kleinen Karpaten Symposium Methods on Geochemical Prospecting Vorbereitung der Austauschsitzung, Trebon Vergleichsbegehungen, Mecsek, Güns, Eisenberg Grenzüberschreitende Kartierung Lutzmannsburg Hydrogeologie Neusiedler See Karpato-Balkanische Geologische Assoziation, Executive Committee Postcruise Conference of LEG 66, DSDP Glomar Challenger, La Jolla, California 4 33 1 6 3 4 4 11 2.13. Veranstaltungen der Geolgischen Bundesanstalt Vorträge 13. Feber A. BUDWILL, W. ÜANOSCHEK & A. KRÖLL Erdölgeologie 1978 27. Feber G. GANGL Geoelektrische Messungen für hydrogeologische Feststellungen (mit Beispielen aus dem Donaubereich) 20. März B. PLÖCHINGER Kartierungsergebnisse im Mittel- und Ostabschnitt der Nördlichen Kalkalpen 27. März P. BECK-MANNAGETTA & W. MEDWENITSCH 3. April Die geologische Karte der Donauländer H. PIRKL & Mitarbeiter Rohstoffprojekte 1978/79 10. April G. SCHÄFFER Untersuchungen von Massenbewegungen im Rahmen des Geodynamischen Projekts 17. April H. P. SCHÖNLAUB Conodonten/Graptolithen-Korrelation im pelagischen Silur und Devon Mitteleuropas (Zwischenbericht zum österreichischen Beitrag IGCP-Projekt ÖKOSTRATIGRAPHIE) 24. April A. PAHR Alte und neue Probleme im Nordostsporn der Zentralalpen H. WIESENEDER 18. Dezember Neue Ergebnisse der Feld- und Laboruntersuchungen im Bereich des Kartenblattes Birkfeld (OK 135) I. BOLDIZSAR & J. VERÖ, Geol. Dienst Sopron Bericht über die Ergebnisse der geologisch-geophysikalischen Untersuchungen des Grundgebirges im Raum ÖdenburgKlingenbach Arbeitstagung Vom 5 . - 1 0 . Juni 1979 fand in Lunz/See die Arbeitstagung der GBA zur Vorstellung der geologischen Manuskriptkarte von Blatt 71 Ybbsitz statt. Die organisatorische Abwicklung lag in den Händen von W. SCHNABEL und P. ZWAZL, als wissenA23 schaftliche Führer fungierten F. K. BAUER, A. RUTTNER und W. SCHNABEL. 55 Wis- senschaftler aus Österreich, der BRD und der Schweiz nahmen an der Tagung teil. 2.14. Eigene Einnahmen 1979 Verkauf wissenschaftlicher Werke Sonstige Einnahmen Zusammen S 407.663,75 S 39.043,16 S 446.706,91 3. Arbeits- und Untersuchungsergebnisse 3.1. Geologische Karte der Republik Österreich 1 : 50.000 Blatt 7 Großsiegharts Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf den Blättern 7 Großsiegharts, 19 Zwettl/Stadt und 34 Königswiesen Von OTTO THIELE Auf Blatt Großsiegharts wurden einige noch vorhanden gewesene kleinere Kartierungslücken im nordwestlichen Kartenblattbereich geschlossen. Da die Begehungen hauptsächlich Gebiete mit Gföhler Gneis sowie schlecht aufgeschlossenes Gelände betrafen, sind keine neuen wissenschaftlichen Ergebnisse zu berichten. Im nördlichen Teil des Blattes Zwettl wurde die Kartierungslücke zwischen den Aufnahmen der auswärtigen Mitarbeiter E. KUPKA und B. SCHWAIGHOFER zwischen Modlisch, der Deutschen Thaya und Sparbach geschlossen. Es treten dort, wie zu erwarten, einerseits Rastenberger Granodiorit, zum Teil mit dioritischen Schollen oder dioritischen Partien, und andererseits als jüngere Granitart - ersteren durchsetzend - heller Zweiglimmergranit auf. Die hellen Granite sind häufig turmalinführend (oft nußgroße turmalinreiche Flecken) und werden mitunter aplitisch-pegmatoid. Im Thayatal, besonders bei und südöstlich der Kainzmühle, gibt es in diesen Graniten bzw. Granodioriten Aufschlüsse. Ansonsten muß nach Lesesteinen oder Blockfunden kartiert werden. Dazwischen können flache Mulden, die von Sedimenten unbestimmten Alters, im allgemeinen aber wohl von nicht weit verschwemmtem Verwitterungsmaterial erfüllt sind, abgetrennt werden. In ihnen treten des öfteren Vernässungen auf. Weitere Begehungen betrafen den Raum um Schwarzenau bis in die Gegend von Stegersbach. Hier ist es schwierig, eine saubere Abgrenzung von braunen, mit granitgneisartigen oder auch pegmatoiden Lagen wechselnden Schiefergneisen und den gegen Nordosten anschließenden Spitzer Gneisen zu treffen. Auf Blatt Königswiesen wurden in Ergänzung zu den Kristallinkartierungen im Gebiet südlich, südwestlich und westlich von Arbesbach Moore und Alluvionen abgegrenzt (Meloner Au, Pürrath, Hollenstein, etc.). A 24 Blatt 12 Passau Bericht 1979 über geologische Kartierungen auf den Blättern 12 Passau und 29 Schärding Von OTTO THIELE Die Kartierungsarbeiten stellen einen Beitrag für das Geologische Kartenwerk 1 : 50.000 des Bayerischen Geologischen Landesamtes L 7544/46, Blatt Griesbach und Passau dar und wurden auf der topographischen Grundlage 1 : 25.000 der bayerischen Blätter 1 : 25.000 Nr. 7446 Passau und Nr. 7546 Neuhaus a. Inn durchgeführt. Südlich des österreichisch/bayerischen Grenzüberganges stehen im österreichischen Ortsteil von Haibach (b. Passau) helle Gneise mit pegmatoiden Lagen an. Die Pegmatoide zeigen rosa Feldspate. Das Einfallen der Gneise, die am ehesten mit hellen Spitzer Gneisen des Waldviertels verglichen werden können, ist meist mittel bis steil gegen Nordosten. Beim Ortsausgang von Haibach (an der nach Freinberg führenden Straße) bis zum Wegweiser, der den Beginn des Fabersteiges anzeigt, finden sich erst Rollstücke, dann auch kleinere Aufschlüsse von Amphibolit, der ebenfalls in eine Spitzer-Gneis-Serie passen würde. In diesen meist plattig ausgebildeten Amphiboliten finden sich allenthalben schmächtige Feldspatmetatekte, zum Teil auch kleiner quergreifende Pegmatoide. In der Straßenkurve oberhalb der Sparkasse steht mäßig stark verwitterter, heller, fein- bis mittelkörniger Meta-Zweiglimmergranit an, der sich gegen Süden über die Sparkasse hinaus noch ein kurzes Stück taleinwärts erstreckt. Östlich des Metagranits gelangt man längs der Straße gegen Freinberg zuerst wieder in - zum Teil wiederum von Pegmatoiden durchsetzte - „Spitzer Gneise" und quert dann (ab km-Stein 29,0) spitzwinkelig zum Streichen einen etwa 15 m mächtigen Zug von Graphitgneisen, die gelegentlich von Kalksilikatschiefern begleitet sind, stellenweise (bei Haus Haibach Nr. 45) auch von Silikatmarmor. Die Straße weiter aufwärts finden sich bis zum Kartenblattrand Lesesteine von hellen „Spitzer Gneisen", im Waldgebiet weiter nördlich der Haibach-Freinberger Straße - also östlich von Haibach - vor allem braune, von hellem „Spitzer Gneis" und Pegmatoiden durchsetzte Biotitschiefergneise und Mischgneise als Lesesteine. Längs der im Haibachtal gegen Süden führenden Straße schließen sich an den oben erwähnten Metagranit mittelkörnige, mäßig gut geschieferte oder flaserige Biotitgneise an, die zumeist auch Cordierit zu führen scheinen. Sie können mit der Monotonen Serie des Waldviertels verglichen werden. Anfangs finden sich in ihnen noch Quergriffe (?) von Metagranit und Pegmatoiden. Nach etwa 400 m gehen diese Schiefergneise relativ rasch in Cordieritperlgneis über. Das Generalstreichen verläuft im beschriebenen Bereich N W - S E , das Einfallen im allgemeinen 50-75° gegen NE. Etwas weiter im Süden, beim Gasthaus Ortner - knapp außerhalb des Kartenblattschnittes gelegen - stehen im Bett des Haibaches wiederum lagige Schiefergneise der „Monotonen Serie" an; diesmal SW-NE-streichend (Einfallen: 120-135/60-75°). Diese quer zum Generalstreichen ziehenden Schiefergneise konnten nicht in den Kartenbereich hineinverfolgt werden, dürften jedoch strukturell jenen weiter im Südwesten bekannten, generell ebenfalls NE- bis NNE-streichenden Schiefergneisen im Bereich Fraunhof-Außerachleiten-Pyret entsprechen. A 25 Die im weiteren Aufnahmsbereich durchgeführten Begehungen konnten wohl an einzelnen Stellen Verfeinerungen des geologischen Kartenbildes bringen, ihre Ergebnisse halten sich jedoch durchwegs im Rahmen des bereits über die Kartierungen zu Übersichtskarte 1 : 100.000 des Kristallins des westlichen Mühlviertels und des Sauwaldes Berichteten. Im Anschluß zu diesen Kartierungen wurde noch in Hinblick auf das GBA-Rohstoffprojekt „Flinzgraphit" versucht, feldgeologische Indikationen für eine eventuelle Fortsetzung der an der Haibach-Freinberger Straße anstehenden Graphitgneise zu finden. Hierzu wurden Begehungen im Räume Haibach-Freinberg-Kösselbach durchgeführt. Weitere Oberflächenspuren der Graphitführung wurden jedoch nicht entdeckt. Blatt 19 Zwettl Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Waldviertel auf Blatt 19 Zwettl Von ERNST JOSEF KUPKA (auswärtiger Mitarbeiter) Die ausgeprägte Mylonitzone Rappottenstein-Türchlermühle (Zwettlbachtal) war bisher weiter in Richtung Norden nicht nachweisbar. Wohl ist in der geologischen Karte von Österreich eine Verbindung der genannten Mylonitzone mit der Vitiser Störung eingezeichnet - sie hatte jedoch sehr theoretischen Charakter, was bei der schlechten Aufschlußlage in der Monotonen Serie nördlich von Zwettl nicht verwunderlich ist. Neue landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethoden, verbunden mit Tiefpflügung, brachten im Herbst 1979 neues Material zutage. Dieses Gesteinsmaterial reichte aus, um die Mylonitzone nach Norden in den Bereich der Monotonen Serie einwandfrei verfolgen zu können. Bei den Gesteinen handelt es sich um etwas grobkörnigere Mylonite, etwa dem Vorkommen bei Waldhams entsprechend. Vereinzelt wurden auch Lesesteine gefunden, die dem Mylonittypus von Rappottenstein nahekamen. Am Ostrand des Mylonitzuges waren - wenn auch selten - wieder Trümmergesteine mit leicht rosa gefärbten Feldspaten vorhanden. Die Mylonitzone konnte von der Türchlermühle zu Kote 571 an der Straße Schickenhof-Zwettl und dann weiter zu einer Kuppe (nahe der Hochspannungsleitung), etwa 300 m östlich von Neuwirtshaus verfolgt werden. Am Westende des Ortes Niederstrahlbach und am Westrand der sogenannten Steinbühelfelder findet sie ihre Fortsetzung und zieht weiter über die Kote 628 zur Straße Gradnitz-Klein Wolfgers, wo die entsprechenden Lesesteine (etwas südlich des „S" beim Worte „Satzung" auf dem Kartenblatt) zu finden sind. Eine weitere Fortsetzung nach Norden konnte vorerst noch nicht festgestellt werden. Es ist vielleicht hier nochmals darauf hinzuweisen, daß westlich der Mylonitzone, am Südende des Ortes Oberstrahlbach und in diesem selbst (Baustellen) Schiefer- und Cordieritgneise der Monotonen Serie anstehen. Die Mylonitzone setzt sich daher einwandfrei in der Monotonen Serie fort. Weiters wurden im Berichtsjahr besonders die neuen Aufschlüsse in der Monotonen Serie aufgesucht. Eine lokale Gasleitung von Grafenschlag nach Zwettl und weiter nach NW brachte einige Aufschlüsse im Sillimanit-Biotitgneis südlich von Zwettl, lag aber sonst meist zu wenig tief, um die Verwitterungslehmschicht zu durchdringen. Eine größere Baustelle im südlichen Ortsteil von Oberstrahlbach legte den anstehenden, fast N - S streichenden Cordierit- und Schiefergneis frei. Ebenso konnte Cordierit (Pinit)-gneis bei einer Baustelle nahe Roßhalt nordwestlich von Zwettl gefunden werden. Östlich der Reichersmühle ist bei der BachreguA26 lierung ein kleinerer Bruch im Cordieritgneis zur Gewinnung von Wasserbausteinen angelegt, aber bereits wieder eingestellt worden. Am Ostrand von Königsbach wurde beim Bau eines Wohnhauses ebenfalls Cordieritgneis in 3 - 4 m Tiefe angefahren. In dieser Baugrube war auch ein etwa 30 cm mächtiger steilstehender Feinkorngranitgang in auffallend frischem Zustand (nur 1,30 m unter Geländeoberfläche) zu sehen, dessen Gesteinsbrocken in der Umgebung bis zu 500 m weit verschleppt waren. Da in dieser Gegend Cordieritgneisbrocken auf den Feldern selten sind, war hier ein Lehrbeispiel zu sehen, wie ein relativ kleiner Gang mit widerstandsfähigerem Material durch seine starke Streuung von Lesesteinen in der Verwitterungsschicht ein falsches Bild vortäuschen kann. Im Nordteil des Beobachtungsgebietes wurden bei Aushubarbeiten für eine Werkshalle westlich von Schlag Aplite und Randgranitbildungen, wie sie von der schon beschriebenen Aufschlußstelle Modlisch bekannt geworden sind, aufgefunden. Weitere Hinweise auf die angrenzende Bunte Serie wurden hier nicht beobachtet. Der Steinbruch zwischen Thaya und Allentsteig wird weiter von der HeeresForstverwaltung abgebaut. Dabei sind heuer erstmalig Lagen von Kalksilikaten ( 1 0 - 3 0 cm mächtig) und von Kalkmarmor (bis maximal 12 cm mächtig) angefahren worden. Begleitender Graphit ist spurenweise vorhanden. Siehe auch Bericht zu Blatt 7 Großsiegharts von O. THIELE Blatt 29 Schärding Siehe Bericht zu Blatt 12 Passau von O. THIELE Blatt 34 Königswiesen Siehe Bericht zu Blatt 7 Großsiegharts von O. THIELE Blatt 36 Ottenschlag Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 36 Ottenschlag Von GERHARD FUCHS Im Bereich der Monotonen Serie wurde im Berichtsjahr der Raum Gottsberg-Neukirchen/Ostrong-Rappoltenreith-Münichreith aufgenommen und damit eine Lücke in meiner bisherigen Kartierung geschlossen. Das Gebiet besteht aus den typischen Paragneisen der Monotonen Serie mit gelegentlichen Schollen und Lagen von Kalksilikatfels. Örtlich, wie um den Oberhaidhof, ist eine gesteigerte Migmatisation und Häufung granitisch-pegmatitischer Gänge festzustellen. Dioritporphyrite sind in der Zone Mayerhofen-Gottsberg-Grub häufig anzutreffen. Die Gneise des hier behandelten Gebietes tauchen regional mittelsteil gegen SE bis ESE ein. Der Schwerpunkt der Kartierung lag aber im Ostteil des Kartenblattes, wo der Raum Trandorf-Schneeberg-Kirchschlag-Kottes aufgenommen wurde. Die Dobra-Gneise, welche vom Hinterberg, östlich an Pöggstall vorbei, über Muckendorf nach N ziehen, beginnen im Räume von Kirchschlag in die NE-Richtung einzuschwenken. Der Hauptzug setzt über Pleßberg ins Gemeindeholz und Heidefeld gegen NE fort. In der Bunten Serie südöstlich von diesem Zug sind eine Reihe von Dobra-Gneislappen anzutreffen, die Antiklinalkerne darstellen, z. B. Gaßles-SinA27 genreith-Felles, Reutriegel, E Reichpolds. Auch bei Münichreith taucht ein DobraGneiskörper unter der Bunten Serie empor, der gegen N gegen Kottes fortsetzt. In der Muldenzone zwischen der genannten Antiklinale und den Singenreither und Pleßberger Dobra-Gneiszügen finden sich nur einige schmächtige Marmorzüge und -linsen, die gegen NNE in den Raum westlich Kottes ziehen. Quarzite, Amphibolite und Graphitführung weisen aber das weite Gneisareal Schneeberg-Merkengerst-Bannholzmühle-Pötzles als typische Bunte Serie aus. Der markante Kalksilikatfelszug, der den Dobra-Gneis der Streitwiesener Antiklinale umrahmt, taucht westlich von Schneeberg achsial gegen N ab. Wie schon am Südende dieser Antiklinale bei Jasenegg beobachtet, sind im Scheitelbereich Pegmatoide als Zeugen einer gesteigerten Mobilisation recht häufig. Auch die Antiklinale von Raxendorf mit Spitzer Granodioritgneis im Kern und umrahmt von einem charakteristischen Kalksilikatgneiszug taucht gegen N achsial ab. Dies ist im Bereich Großer Berg-Rabenstein überzeugend zu beobachten. Die marmorreiche Serie, die auf den erwähnten Kalksilikatfelszug stratigraphisch folgt, zieht aus dem Feistritztal gegen N gegen Elsenreith, wo sie abrupt in die ESERichtung umschwenkt und über den Weinberg gegen Wegscheid zieht. Das Gebiet Elsenreith-Bernhards-Ötzbach-Wegscheid ist außergewöhnlich reich an Marmoren, welche vorwiegend N W - S E streichen. Die gegen das Spitzertal V-förmig konvergierenden Gesteinszüge zeigen intensive Verfaltung in einer Quereinmuldung an. Diese folgt unmittelbar nördlich des achsialen Abtauchens der Raxendorfer und Streitwiesener Antiklinalen. Aus dem erwähnten Faltenknäuel ziehen die Marmore zwischen Kotteser Dobra-Gneis und Trastallberger Serpentina hindurch gegen N, in den Raum östlich Kottes. Der Serpentinit vom Trastallberg und der Rehberger Amphibolit an seiner Basis gehören zur Gföhler Einheit, die hier muldenförmig der Drosendorfer Einheit auflagert. Diese Mulde ist seicht mit mittelsteiler Lagerung in den Randteilen und weithin horizontaler Lagerung im Kern. Im Gegensatz dazu zeigt die große Einmuldung der Gföhler Einheit, die von der Westflanke des Jauerlings bis gegen Pöbring reicht, isoklinale Flanken und ist gegen W überschlagen. Diese Synklinale endet östlich von Trandorf. Rehberger Amphibolite und Graphitquarzit führende Paragneise zeigen die tektonische Zugehörigkeit an. In dem behandelten Gebiet tauchen die tektonischen Achsen vorwiegend gegen ESE ein mit Schwankungen im Bereich SE bis ENE. Nach diesen B-Achsen erfolgte die große Querverfaltung in der Bunten Serie im Gebiet Elsenreith-Wegscheid. Dioritporphyrite durchschlagen vorwiegend NE- bis NNE-streichend diskordant den Faltenbau. Diese Ganggesteine sind besonders im Gebiet Weinberg-Amstall-Ötzbach und westlich von Singenreith verbreitet. Blatt 56 St. Polten Bericht 1979 über Arbeiten für die geotechnischen Risikofaktoren-Karten 1 : 50.000 auf den Blättern 56 St. Polten und 57 Neulengbach Von BARBARA VECER Im Rahmen des mittelfristigen Programmes der Geologischen Bundesanstalt wurde mit der Erstellung der Karten 1 : 50.000 der geotechnischen Risikofaktoren im alpinen Anteil des Bundesgebietes begonnen. Die Kartenblätter 57 Neulengbach und 56 St. Polten wurden als „Pilotblätter" ausgearbeitet. A 28 Den Geländearbeiten ging voraus: Stereoskopische Luftbildauswertung, Anlage einer Rutschungskartei und eine Zusammenstellung der publizierten und nicht publizierten geologischen Kartenunterlagen. Die Aufnahmearbeiten wurden für das Blatt St. Polten zur Hälfte und für das Blatt Neulengbach abgeschlossen. Zunächst unabhängig davon wurden die Hangrutschungen auf die Topographische Karte Blatt Neulengbach eingetragen und die Koordination für die Datenbank geliefert. Auf Grund obiger Unterlagen wurde eine erste handkolorierte geologische Manuskriptkarte vom Blatt Neulengbach erstellt, welche auch geotechnische Faktoren berücksichtigt. Blatt 57 Neulengbach Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in der Molasse auf Blatt 57, Neulengbach Von WERNER FUCHS Die geologischen Begehungen betrafen im Berichtsjahr den östlichen Haspelwald und die Raipoltenbacher Höhe. Dieser Bereich von Sandstreifenschlier südlich des Moosbaches war zusammen mit im Westen anschließenden Arealen bis hin zur Traisen und im Osten bis nach Königstetten auf Grund lithofazieller und faunistische Vergleiche stratigraphisch untergliedert und als mit dem RobulusSchlier s.l. Oberösterreichs identisch erkannt worden. Die mächtigen Sandeinschaltungen in den Nordgehängen hatten sich dabei als Prinzersdorfer Sande erwiesen (vgl. W. FUCHS, 1972). Laufende mikropaläontologische Untersuchungen des bislang einheitlichen „Sandstreifenschliers" des Eggenburgs und Ottnangs im gesamten Verbreitungsgebiet zwischen Enns und Donau bestätigen und festigen die damals angewandten Kriterien. Somit liegen in jenem Abschnitt der Gestörten Äußeren Molasse tieferottnangische Schlier- und Sandfolgen vor, während in der tektonisch südlich angrenzenden Inneren Zentralen Molasse (= Subalpine Molasse von ehedem) nur eggenburgische Schichten mit dem sedimentär zwischengelagerten Buchbergkonglomerat vorkommen. Die 1924 von H. VETTERS erstmals beschriebene, kartographisch aber nie festgelegte Überschiebung von Anzing - Waltendorf ist jetzt im Süden der Ortschaften lokalisiert. Mittelsteile, ca. um 30 Grad gegen Süden pendelnde Schichteinfallswerte in den Nordabfällen des östlichen Haspelwaldes und der Raipoltenbacher Höhe kennzeichnen die ungefähr W - E streichende Störungslinie. Sie läßt sich gegen Westen zwanglos in jene S W - N E verlaufende tektonische Struktur im Nordwestgehänge des westlichen Haspelwaldes (R. GRILL, 1958) einbinden. Gegen Osten, im Tal der Großen Tulln, wird sie dagegen durch eine ziemlich genau N - S gerichtete Blattverschiebung gegen Norden versetzt und kann in der Bewegungszone von Siegersdorf-Dietersdorf weiter verfolgt werden (H. VETTERS, 1924). Ein inmitten der charakteristisch eintönigen Robulus-Faunenspektren unter dem Mikroskop entdecktes, reichlich fossilführendes Eggenburg südöstlich von Anzing erzeigt sich als an diese tektonische Linie von Anzing-Waltendorf gebunden und wird als daran hochgeschürfter Fetzen von Eggenburg interpretiert. Eine ähnliche Deutung ist für das große Lageniden und reiches Plankton bergende Eggenburg wahrscheinlich, das sich in einer seinerzeit von R. GRILL aufgesammelten kleinen A 29 Probensuite aus jener Gegend fand und durch seine Lage südlich von Großgraben als mit dieser Aufschiebung unmittelbar verknüpftes (selbständiges oder fortsetzendes) Vorkommen von Haller Schlier weiter im Osten betrachtet wird. Siehe auch Bericht zu Blatt 56 St. Polten von B. VECER. Blatt 58 Baden Bericht 1979 über die Aufnahme von Großaufschlüssen in den tertiären Ablagerungen auf Blatt 58 Baden Von RUDOLF GRILL (auswärtiger Mitarbeiter) Im Berichtsjahr wurden die durch die Wiener Außenring-Autobahn (A 21) im Bereiche des Gaadener Beckens geschaffenen Aufschlüsse studiert und bemustert. Im Stadtgebiet von Wien wurde der Großaufschluß am Sandberg westlich des Türkenschanzparkes im 18. Bezirk festgehalten, der im Zuge der Errichtung eines Pensionistenheimes und einer Anzahl von Gemeindebauten entstanden ist. Im Gaadener Becken entstand am Eichkogel SE Sittendorf, dem westlichen Ende des Mühlparz-Rückens, eine riesige Ausgrabung zur Gewinnung von Schüttmaterial für die Autobahn. Über grüngrauen ungeschichteten Mergeln waren die Grobschotter der Mühlparz-Höhe in etwa 10 m Mächtigkeit aufgeschlossen. Proben aus den Mergeln erbrachten reiche Mikrofaunen der Oberen Lagenidenzone, wie sie vom Verfasser zuletzt in den Tegeln der Künetten für die Produkten-Pipeline Schwechat - St. Valentin der ÖMV im Abschnitt SW Gaaden mitgeteilt wurden. Mergel, Mergelsande und Blockschotter beherrschen das Miozän-Profil des tiefen Einschnittes im Trassenbereich SW Punkt 326 SW Weißenbach bei Mödling. Wieder wurden aus den Mergelbänken reiche Mikrofaunen gewonnen. Diese Feststellungen schließen an die Ergebnisse von G. Тотн (1942) an, der die Aufschlüsse des seinerzeitigen Reichsautobahn-Baues in diesem Abschnitt des Gaadener Beckens in paläontologisch-stratigraphischer Richtung untersuchte. In dem früher von Kleingärten eingenommenen Areal des „Sandberges" am nordseitigen Hang des Währingerbach-Tales, südlich des Döblinger Friedhofes, entstand durch die eingangs angeführten Bauten ein Großaufschluß in sarmatischen Sanden, die im vorigen Jahrhundert insbesondere in dem östlich anschließenden Bereich des späteren Türkenschanzparks so intensiv abgebaut wurden. Im aufgeschlossenen Profil weisen die Sande, insbesondere in den höheren Partien, reichlich unregelmäßige Lagen von z. T. groben Flyschgeröllen auf. Die gelben reschen Feinsande lieferten eine eher ärmliche Mikrofauna des Mittelsarmats. Als tiefste, nicht zutage ausstreichende Schichten, wurden blaugraue Tonmergel vermerkt, die aus dem Bereiche der Fundamentierung des Pensionistenheimes und aus Bohrpfahlgründungen der tieferstehenden Gemeindebauten stammen. Ihre Mikrofauna weist ebenfalls auf Mittelsarmat (mikropaläontologische Bearbeitung von M. E. SCHMID). Zur gleichen Zeit wurden nur etwa 500 m weiter talaufwärts gegen Pötzleinsdorf zu, bei Gersthoferstraße 140, am nördlichen Steilhang Baugruben für Wohnbauten ausgehoben, und in den gelben Feinsanden fand sich eine sehr schöne untersarmatische Mikrofauna. Am Flachhang gegenüber wurden 1966 bei der Fundamentierung des Gemeindebaues Gersthoferstraße 125-129, neben der St. Nepomuk Kapelle, grüngraue Tonmergel angetroffen, die ebenfalls eine reiche Mikrofauna des Untersarmats erbrachten. Damit sind in diesem westlichen Randprofil des Wiener Beckens einige Fixpunkte zur Feingliederung des Sarmats gegeben. А 30 Bericht 1979 über hydrogeologische Untersuchungen auf Blatt 58 Baden Von WALTER KOLLMANN Für die Erstellung der Hydrogeologischen Karte OK 58 im Maßstab 1 : 50.000 konnten ergänzende hydrogeologische, hydrochemische und hydrometrische Untersuchungen fortgeführt und zum Teil abgeschlossen werden. Im kalkalpinen Anteil, in der Flyschzone, im Tertiär und Quartär wurden physikalisch-chemische Parameter von Wässern aus geologisch einheitlich aufgebauten Einzugsbereichen bestimmt und eine Beurteilung derselben in Hinblick auf die praktisch-technische Eignung durch die Kalkulation der Kalk-Kohlensäurebilanzen und pH-Sättigungsindices versucht. Möglichst simultan durchgeführte hydrometrische Trockenwettermessungen waren zur Charakterisierung des Retentionsvermögens geologisch einheitlich aufgebauter Einzugsgebiete in der Flyschzone, in klastischen bzw. nicht verkarsteten kalkalpinen Schichtfolgen und in Tertiärablagerungen angesetzt. Die auf ein MoMNQ bezogenen Ergebnisse, die interpretiert werden als approximativer Anteil des Niederschlages, welcher längerfristig gespeichert und wieder abgegeben wird, sollen auf den hydrogeologischen Karten mit Angabe des jeweiligen Standardfehlers besonders hervorgehoben werden. Bei Messungen in verkarsteten Bereichen des Helenentales (oberes Schwechattal) können zwar keine derartigen flächenbezogenen Angaben gemacht werden, es ist jedoch möglich, bei mehreren Trockenwetter-Abflußmeßstellen in kurzen Abständen an Flußstrecken im Tallängsprofil Aussagen über Fluß-Grundwasserkommunikationen zu treffen. Als interessantes Ergebnis solcher Untersuchungen konnten maßgebliche Grundwasserübertritte in das Oberflächengewässer (Alimentation der Schwechat durch Grundwassr) zwischen den Meßstellen Cholerakapelle und Durchbruch NE Scharfeneck eingegrenzt werden. Diese Feststellung erfährt eine Bestätigung durch zahlreiche direkt im Flußspiegelnivieau austretende Quellen und große Ergiebigkeit des in diesem Talabschnitt für die Gemeinde Heiligenkreuz betriebenen Brunnens. Die Alimentation dieser Grundwasservorkommen scheint in erster Linie durch in die Talfüllung einspeisende Kluftwässer aus den randlichen, tiefreichenden verkarsteten Einzugsbereichen vorstellbar. Belege dafür finden sich durch in einem Bohrmeisterprofil für einen 44 m tiefen Bohrbrunnen bei der Krainerhütte angeführte „Auslaugungsspuren" im durchörterten Felsgestein bis 42 m Teufe. Außerdem spricht das vollkommene Fehlen einer Wasserführung in den seitlich zum Schwechattal hinabführenden Gräben und Taleinschnitten ebenfalls für einen bereits ausgeprägten Tiefgang der Verkarstungsprozesse mit der entsprechenden hydrogeologischen Konsequenz. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in den östlichen Kalkalpen auf Blatt 58 Baden Von GODFRID WESSELY (auswärtiger Mitarbeiter) Die am Kalkalpennordrand N Alland ausgeprägt Höcherbergantiklinale mit ihrem Hauptdolomitkern findet ihre östliche Fortsetzung im Steinkampel, wo ebenfalls gut gebankter, lagenweise laminitischer Hauptdolomit eine Antiklinale bildet, die an der Stirne von Kössener Schichten und Lias mit Kieselkalk und Fleckenmergelkalk begleitet wird. Die Südflanke ist durch Neogenschotter verdeckt. Unter diesem tauchen im Bachanriß auf der Brunnwiese, wie bereits berichtet, Gießhübler SchichA31 ten auf. Es handelt sich um einen Sedimentlappen, der über den durch Mergelkalke des Campan gebildeten Rand der eigentlichen Gießhübler Mulde, wie er im Autobahneinschnitt am Fuß des Kalkberges aufgeschlossen war, hinausgreift. In Fortführung der laufenden vielfach bis vor das Berichtsjahr zurückreichenden Arbeiten im Zuge des Autobahnbaues und der Verlegung der Bundesstraße südlich des Priefamtann wurden abgesehen von der neogenen Bedeckung die weitere Sedimentabfolge der Gießhübler Mulde bis zu den oberen Gießhübler Schichten sowie die tektonische Überlagerung durch Werfener Schichten sowohl im Raum südlich Priefamtann als auch N Alland aufgenommen. Genauere Untersuchungen befaßten sich mit der Deckscholle des Kalkberges, die ein vorgeprelltes Stück Peilsteindecke darstellt. Diese besteht aus Hauptdolomit und Dachsteinkalk, der häufig oolithisch ausgebildet ist, Riffkomponenten, wie Korallen und Schwammreste und gelegentlich auch Triasinen führt. Darüber lagert Lias mit Crinoiden-Hornsteinkalken (Spiculenreichtum in letzterem). Beim Aushub für die Produktenpipeline der ÖMV, die über dem Kalkberggipfel verlief, war auch Spaltenfüllung von Lias in der Obertrias ersichtlich. Ein mittel- bis dunkelbräunlichgrauer Hornsteinkalk mit Radiolarien- und Spiculenreichtum könnte Malm in Oberalmer Fazies repräsentieren. Die Schichtfolge des Kalkberges ist tektonisch stark verformt. Auf der Nordwestseite sind der Kalkbergdeckscholle transgressiv Gosaukonglomerate mit rotem Mergelkalk als Matrix und Zwickelfüllung angelagert (nach Globotruncanen Campan). Die Kalkalpenunterkante im Bereich des Steinkampel und Winkelberges besitzt flache Lagerung, da sie in der Talung zwischen beiden halbfensterartig den Flysch freigibt und die Stirne nach dem Anstieg aus der Talung ziemlich gleich hoch um den Winkelberg herum an dessen Nordseite zieht. Der Winkelberg zeigt einen komplizierten Bau, der strukturell vor die Höcherbergantiklinale einzuordnen ist, in dem die Kiesel- und Fleckenkalke des Lias eine dominierende Rolle spielen und in dem nur schmale Antiklinalkerne oder Hochschuppungen aus Hauptdolomit mit lückenhafter Kössener Ummantelung zum Vorschein kommen. Die paläogeographisch nördlichere Position zeigt sich bereits im Hauptdolomit, der häufig Rauhwackenpartien als Anzeiger von Evaporitfazies enthält. Elemente des Keupers erscheinen in einem im Abbau befindlichen Steinbruch, etwa 250 m südöstlich des Gipfels an der neuen Forststraße, die in halber Höhe um den Winkelberg herumführt. Dieser erschließt großdimensional einen in Helligkeit, Farbe und Struktur stark wechselnden, z. T. laminitischen Dolomit, wobei dunkle, kohlige Tonlagen, in stärkerem Maße jedoch grüne und violette Tonstrecken eingeschaltet sind. Außerhalb des Aufschlusses wird der Dolomit direkt von stark terrigen beeinflußtem Lias in Form roter und brauner quarzitischer Hornsteine überlagert. Daß diese Sedimente zur Kieselkalkentwicklung gehören, zeigen Einlagerungen auch dunkler, sandiger Kalke, dunkler Hornsteinkalke und dunkler Mergel. Mikrofazielle Untersuchungen der rötlichen, quarzititschen Hornsteine zeigten einen großen Reichtum an Radiolarien, z. T. auch Spiculen. Diese Fazies besitzt im Gebiet des Winkelberges große Verbreitung und hält sich eher an die den Dolomiten bzw., wo vorhanden, Kössener Schichten angrenzenden basalen Liasanteile. Stellenweise sind diesem Schichtpaket auch Fleckenkalke eingelagert. Zusammenhängendere Züge von Fleckenkalk vertreten jedoch eher einen höheren Abschnitt in der Liasabfolge. Sie wurden besonders bei Grundaushüben neuer Häuser entlang des Wirtschaftsweges Birnbauer erschlossen. Ammoniten belegen ihr Alter. Im nordwestlichsten Stirnbereich des Winkelberggebietes hat sich eine verschuppte Folge mit rotem A 32 Radiolarit, mit Spuren bunter Malmkalke, mit hellgrauen, schwarze Hornsteine führenden Kalken und zerscherten Fleckenkalken des Tithon-Neokom erhalten. Die Züge von Obertrias und Kieselkalk setzen sich östlich des Sattelbaches in ähnlicher Anordnung und Fazies fort, gelegentlich unterbrochen von Neogenresten. Einblick in die Lagerung des Hauptdolomites bietet ein Steinbruch gegenüber dem Gasthaus Zwölfer. Es ist derselbe Aufschluß, aus dem in Basalanteilen des darüber transgredierenden neogenen Blockschuttes seit langem Pikritblöcke bekannt sind. Aufschlüsse in den Kössener Schichten und im Kieselkalk finden sich entlang des Sattelbaches und an der neuen Forststraße, die in etwa 400 SH die Westflanke des Hetzenberges entlangführt. Hier wie in dem Graben, der in Ost-Westrichtung gegen das Jägermaiß hinanzieht, sind die dunklen Kieselkalke stark sandig und oft von dunklen, harten Mergelschieferzwischenlagen unterbrochen. Knapp nördlich des Grabens treten im Hangenden Spuren von rötlichen Calpionellen- und Saccocomakalken des Malm auf, bevor Hauptdolomit der nächsten strukturellen Kulisse sowie Fleckenmergelkalk an der Kalkalpenstirne einsetzt. Durch den Oberteil des Grabens zieht in NS Richtung die Grenze zwischen Kalkalpin und Buntmergelserie durch. Sie wird markiert durch ein Vorkommen von Blockbrekzie bis Grobarenit mit Komponenten aus kalkalpinem Hauptdolomit, Kieselkalk, Radiolarienkalk, Calpionellenkalk usw. und mit Exotica. Es könnte sich um Randcenoman handeln. Durch das Zurückspringen der Kalkalpenfront wird gegen Osten zu eine Einbuchtung freigegeben, deren Südrand von Neogen verdeckt ist und deren Ostrand erst wieder nahe der Straße Dornbach-Sulz bei der Abzweigung zum Lindenhof erscheint. Er ist aus Hauptdolomit, etwas Kössener Schichten, Liasfleckenmergel, bunten Jurakalken, Tithon-Neokom und Tannheimer Schichten aufgebaut (Mikrofauna aus entsprechenden Hedbgergellen und Sandschalern in letzteren). Davon ist Rhät, Lias und Unterkreide an der Straße erschlossen, bunter Jura kam beim Wasserleitungsbau (Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden) zum Vorschein. Den Inhalt der Einbuchtung bildet Klippenzone, bestehend aus überwiegend bunten Mergeln und Tonen mit Sandsteinlagen. Lithologisch läßt sich ein Abschnitt mit roten und gelbgrauen plattigen, harten Mergeln mit einer Nannoflora der Oberkreide (Bestimmung H. STRADNER) wechselnd mit bräunlichgrauen, plattigen, stärker kalkig zementierten, oft convolute bedding, Sedimentmarken und Lebensspuren aufweisenden Sandstein von einem Abschnitt mit roten Tonen (Sandschalenmikrofauna) und mürbem, kalkarmem Quarzarenit unterscheiden. An Klippen liegen Fleckenkalke und Mergel des Lias, roter und grüner Malmradiolarit (u. a. Aushub bei neuem Bauobjekt südlich des Lindenhofes), hellgrauer Tithonkalk mit schwarzem Hornstein (anstehend unmittelbar W des Lindenhofes) und in Rollstükken rötlicher Keuperquarzit vor. Bei der Fundierung für einen Neubau unterhalb des Bauernhofes Schiefer NE des Lindenhofes konnte zusammen mit tektonisch verwürgtem Material der Klippenzone ein fast 1 m großer Block dunkelgrünen basischen Gesteins (Pikrit?) festgestellt werden. Lesestücke desselben sind auch auf den Feldern darunter zu finden. Nördlich des Lindenhofes und hinter den Häusern NE desselben zieht die Grenze der Klippenzone zu den dunklen, blätterigen Tonschiefern und Sandsteinen des Eozän der Laaber Decke durch. Gegen SW zu verschwindet sie unter den Kalkalpen. Im Raum der Lindenhofeinbuchtung liegen hinter dieser Grenze kleine Schollen von Hauptdolomit und Rauhwacke, die eher kalkalpiner Herkunft sind und die die ehemalige Kalkalpengrenze markieren dürften, vielleicht auch gemeinsam mit Fleckenmergelvorkommen. Eine Zugehörigkeit zur A 33 Klippenzone ist zweifelhaft, da in dieser entsprechend ihrer paläogeographischen Lage Keuperquarzite als Vertretung der Obertrias zu erwarten wären und auch gefunden wurden. Mit der Aufnahme dieses Abschnittes wurde Anschluß an die Kartierung Rosenberg des Raumes Sulz gefunden. Der Hauptteil des Hetzenberges und das Gebiet östlich davon bis über die Straße Dornbach-Sulz und südlich davon bis über Grub hinaus wird von neogenem Schotter bis Blockschutt aus meist gerundeten Flyschkomponenten und einigen Gerollen aus der Klippenzone mit sandig-lehmiger Matrix eingenommen. Ihre kontinuierliche Überprüfung gewährte die Trasse S u l z - S Grub des bereits erwähnten Wasserleitungsbaues. Eine Einstufung dieser Schotter ist von hier aus nicht möglich. Wohl aber in östlicher Fortsetzung, wo sie sich im N-Abschnitt des Gaadener Beckens mit Tonmergeln der Lagenidenzone des Badens (Bestimmung der Mikrofauna von R. FUCHS und O. SCHREIBER) verzahnen. Einblick darin boten die frisch angerissenen Böschungen der Autobahn S Sparbach und zwischen Sparbach und Weißenbach sowie ein für den Autobahnbau verwendeter Schotterabbau im Bereich des Eichkogls E Sittendorf. In letzterem zeigte sich unter dem Schotterkörper, der auch den Zug des Mühlparz bildet, diese Verzahnung mit gelbgrauen makro- und mikrofossilführenden Mergeln. Den Gerollen der Schotter vor allem in der Nachbarschaft der Mergel sitzen häufig Balaniden, vereinzelt auch Austern auf. Im Einschnitt für die Autobahn und deren Zubringer samt Brücke S Sparbach wurden unter Schottern, denen auch eine sandig-kohlige Lage zwischengeschaltet ist, und unter gelbgrauem fossilführendem Mergel und Sandstein auch fossilreiche blaugraue Tonmergel angetroffen. An diffus eingestreuten Schotterstücken waren Korallen aufgewachsen. Im Einschnitt SW der Autobahnbrücke Weißenbach wurden bis mehrere Kubikmeter große, abgerundete Blöcke von buntem Jura (häufig SpatHornsteinkalke des Lias), Gosaubrekzie und -Sandstein, weniger großdimensioniert auch Hauptdolomit, Rhät, Fleckenkalk und Flyschsandstein freigelegt. Gegen oben zu werden diese Komponenten kleiner und diese als Wildbachrelikte anzusehenden Klastika werden zunächst von braunen und leicht violetten Mergeln und schließlich von grauem Mergel mit einer Mikrofauna der Lagenidenzone überlagert. Im weiteren Verlauf der Autobahn von der Brücke gegen NE und bei Straßenund Wegverlegungen im Bereich des Weißenbachtales war der Grenzbereich von Göller Deckenbasis mit überlagernder Gosau und Gießhübler Schichten großflächig angeschnitten. Blatt 60 Brück an der Leitha Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Tertiär und Quartär auf Blatt 60 Brück an der Leitha Von WERNER FUCHS Die Begehung des Arbesthaler Hügellandes sind nahezu abgeschlossen. Die Auswertung der aufgesammelten Mikroproben aus den Tertiärschichten ist im Gange. Der aus zwei verschiedenen Terrasseneinheiten (nämlich aus den Fluren von Lehen und N Hochstraßberg) zusammengesetzte Aufbau des morphologisch auffallend einheitlichen hochgelegenen Südufers der Donau zwischen Fischamend und Petronell, im Berichtsjahr 1978 erstmals angedeutet, hat sich im Verlaufe der letztjährigen Kartierungssaison bestätigt und abgeklärt. Nach dem „Sporn" von Deutsch-Haslau stößt das Niveau N Hochstraßberg wieder bei Regelsbrunn bis an das unmittelbare Donauufer vor, dabei die ganze Breite der Donau und Leitha scheidenden Ebenheit einnehmend, und begleitet den Strom bis zum Blattschnitt. A 34 Darüber hinaus leitet dieses Element zur sogenannten Terrasse von Petronell-Prellenkirchen über, welche deshalb nicht mehr mit der Arsenal-Terrasse (25 m über der Donau) parallelisiert werden kann. Die terrassenmorphologische Aufgliederung des Donausüdufers war durch Beachtung und Verfolgung der deutlichen Höhenunterschiede der Schotterbasen der beiden Fluren zustandegekommen. Sie deckt sich mit der Beobachtung des Autors, daß nur in ganz bestimmten Abschnitten zwischen Fischamend und Petronell große Schottergruben an der Preßburger Straße anzutreffen sind. Sie gehen in Arealen der Terrasse von Lehen um, denn die stromnahen Teile der Gerölldekce der Terrasse N Hochstraßberg sind zu dünn (bis höchstens 3 m!), gewinnen aber gegen Süden (um Scharndorf) und vor Petronell augenfällig an Mächtigkeit. Im Nordosteck des Kartenblattes, nordwestlich von Lassee, kommt noch ein kleiner Teil der nördlich davon breit entfalteten Gänserndorfer Terrasse zur Darstellung. Gegen Süden ist ein morphologisch deutlich erkennbarer Abfall bemerkbar. Nach Osten hin, östlich der Bahnhofssiedlung Schönfeld-Lassee, taucht dagegen die Hochterrasse ab und wird wahrscheinlich von den postglazial mehrfach umgelagerten, ehemals während der würmzeitlichen Extremvereisung deponierten Schottern der heutigen Donauniederung verdeckt. Es ist das die Folge tektonischer Absenkungen im Bereiche der Senke von Haringsee-Lassee. Zahlreiche oft sehr große Schottergruben erschließen einen ungefähr 8 bis 10 m dicken Geröllkörper. Die obersten 3 m werden am Terrassenrand von zusammenhängenden Kryoturbationen heftig gestört. In von der Peripherie entfernten Abschnitten scheinen sie sich in isolierte, vielfach eiskeilartige Störungen des Ablagerungsgefüges aufzulösen. Die Taschen sind von grauem Lehm mit etwas ungeregelten Gerollen erfüllt, der umgebende Schotterwurf ist durch eingeschwemmtes Material der Göttweiger Bodenbildung rotbraun gefärbt. Sein Komponentenspektrum entspricht dem eines Restschotters. Die darunter befindlichen Geröllanteile mit Sandlinsen sind frisch in ihrer Zusammensetzung kaum von solchen der Heutigen Talböden unterscheidbar. (In Verbindung damit soll nochmals eindringlich auf die Bedeutungslosigkeit von bunten bzw. Restschotterspektren als Altersindiz für Terrassen aufmerksam gemacht werden!) Im Grenzbereich zum fast ausschließlich aus Quarzkomponenten bestehenden Hangendteil treten nicht selten Konglomerierungen mit beginnender Geröllauslese auf. Lokal enthält der Schotterkörper auch ansehnliche Tertiärsandpartien als Gefrörniseinschlüsse. Die Terrassenbasis dürfte 2 bis 3 m unter der Oberfläche des südlich anschließenden Donaufeldes liegen. Der überwiegende Teil der nördlich der Donau breit entwickelten Jüngeren Anteile der Heutigen Talböden gehört dem Donaufeld an. Rußbach und Stempfeibach sowie die weiten, gleichzeitig absinkenden Gebiete der Senken von Markgrafneusiedl-Obersiebenbrunn-Leopoldsdorf und Haringsee-Lassee verhinderten die Überlieferung älterer Talbodenleisten. Der streckenweise nur undeutlich oder gar nicht ausgebildete Abfall zur Aue ist bereits eng an den Außenrand des bis heute bestehenden Auengebietes gebunden. Die Geländestufe des Fadenbaches ist dafür jedoch nur zwischen Mannsdorf und Orth heranzuziehen. Blatt 61 Hainburg Bericht 1979 über geologische Vergleichsbegehungen im Plio—Pleistozän auf Blatt 61 Hainburg Von WERNER FUCHS Die auf Blatt 60 getroffene Terrassenabfolge konnte durch notwendig erscheiA35 nende Übersichtsexkursionen auf diesem Kartenausschnitt überprüft, untermauert und gegen Osten erfolgreich fortgesetzt werden, sodaß nun der weitere Bereich der Hainburger Berge als zusätzliches wertvolles Glied in der Beispielskette treppenförmig angelegter Fluren der Donau angesehen werden darf. Die ab Regelsbrunn 45 m über dem Strom ruhende Schotterebenheit des Niveaus N Hochstraßberg geht ohne Unterbrechung in die Terrasse von Petronell-Prellenkirchen über. Aufschlüsse im Geröllkörper gibt es im Steilufer zur Donau, westlich von Petronell, beim Schaffelhof und um Schönabrunn. Der durchschnittlich 4 bis 5 m mächtige Schotter besitzt keine Deckschichten. Er wird meist von sehr kräftigen, bis zur Basis herabreichenden, isolierten oder zusammenhängenden Brodelböden und Froststauchungen gestört und ist durch eingeschwemmtes Paläosolmaterial intensiv rotbraun gefärbt. Der Inhalt der 3 bis 4 m durchmessenden Frosttaschen ist braungrauer Lehm mit Schotterschnüren und eingewürgtem fossilem Boden. Die vornehmlich aus Quarzen bestehenden Komponenten des Restschotters sind ferritisiert. Das Niveau N Hochstraßberg endet in geschlossener Verbreitung gegen Osten noch westlich von Prellenkirchen. Es setzt aber einerseits nach Süden über das kleine, erosiv abgetrennte Schotterrelikt auf dem Leithafeld östlich von Rohrau in die höchstgelegene, die Ortschaft Parndorf selbst tragende Geröllflur der Parndorfer Platte fort (Tertiärsockeloberfläche in ca. 180 m Seehöhe). Andererseits gehören auch die zwei mächtigen solitären Donauschottervorkommen des Kleinen und Großen Raubwaldes südöstlich von Edelsthal derselben Terrasseneinheit an. Die 8 bis 10 m dicken Schotterkörper sind zweigeteilt, nämlich in unter dem Einfluß aggressiver Bodenlösungen zum Restschotter gewordene hangende Abschnitte und in davon unberührt verbliebene liegende Vollschotterpartien. Die Lage der Schotter könnte als Indiz für das wohl schon viel früher erfolgte beidseitige Umfließen des Hainburger Berglandes (sowohl durch die Brucker als auch durch die Hainburger Pforte) und für das alte Bestehen des Hainburger Durchtrittes gewertet werden. Ähnlich ließen sich möglicherweise noch höher gelegene Donauschotterreste westlich von Berg zu Füßen des Hindlerberges mit Basenflächen in ca. 200 m absoluter Höhe interpretieren, doch steht noch eine Überprüfung durch den Verfasser aus. Der augenfällig tiefer liegende Tertiärsockel (etwa 25 m über der Donau) verweist die bereits erosiv stark zerschnittene Schotterdecke zwischen Prellenkirchen und Deutsch-Haslau zum Lehener Niveau. Gruben im Ortsbereich und im Südosten von Prellenkirchen gewähren Einblick in 3 bis 5 m mächtiges Gerolle ohne Deckschichten, das durch verschwemmten fossilen Leimen zumeist rotbraun verfärbt ist. Häufig sind Sandlinsen zu beobachten. Frosttaschen und Eiskeile treten weniger häufig auf und erreichen Tiefgänge von maximal 2,5 m. Darunter sind die Komponenten vielfach hell und die Gesteinsspektren bunt. Der deutliche Terrassenrest, der sich von der Fliegerschule Spitzerberg gegen Nordwesten bis zu den Eumigwerken bei Bad Deutsch-Altenburg erstreckt, gehört demselben Niveau an. Eine vergleichbare Schotterebenheit befindet sich zwischen Potzneusiedl und Neudorf. Ähnliches könnte in Relikten südwestlich von Berg vermutet werden. Im Norden von Edelsthal, zwischen Bauernluß und Hindierberg, sind teilweise bedeutende Erosionsrelikte in der Höhenlage der Terrasse von Knocking (130 m über dem Strom) erhalten geblieben. Die auf ca. 320 m Seehöhe fußende Schotterstreu der Kote 328 nordwestlich Edelsthal ist mit dem 180 m Niveau N Mauer der Melker Terrassentreppe zu parallelisieren! A 36 Beträchtliche Anteile der Terrasse S Ornding (ca. 17 m über der Donau) sind östlich von Prellenkirchen zwischen der Terrasse von Lehen und der Gänserndorfer Terrasse verbreitet. Derselben Ebenheit zuschreibbar ist auch die Wolfsthalen Terrasse mit leicht kartierbarem Sockel zwischen Hainburg und der namengebenden Ortschaft. Nördlich der Donau gehört die breite Schloßhofer Platte als ausschließliche Donaugerölldeponie gleichfalls dazu. Zahlreiche Schottergruben hauptsächlich an den Rändern, aber auch im Inneren der Flur öffnen einen ca. 7 m mächtigen Geröllkörper mit zumeist deutlicher Trennung von hangenden Restschottern im Bodenlösungseinflußbereich und liegenden bunteren und hellen Schottern. Nur lokal (beispielsweise östlich von Groißenbrunn) sind sandig-lehmigkiesige Deckschichten erhalten. In den Schottern gibt es häufig bis 2 m dicke und kreuzgeschichtete Sandlinsen. Bereiche mit gewaltigen Kryoturbationserscheinungen wechseln ab mit solchen mäßig gestörter oder ungestörter Areale. Örtlich beobachtet man unregelmäßige Konglomerierungen des Gerölles. Die Oberfläche des Tertiärsockels ist vielerorts an den Terrassenabfällen kartierbar und liegt sinnfällig unter der 160 m Isohypse. Die heutige Donauniederung im Süden der Schloßhofer Platte gehört auf Grund des häufig überlieferten Aufscheinens alter Strom- und Bachlaufmäander ohne Kommunikation bei Donaunormalwasserstand dem D o n a u f e l d an. Die junge Senke von Haringsee-Lassee sowie die auf engem Räume einander zustrebenden Gerinne von Donau, Rußbach, Stempfeibach und March haben die Erhaltung älterer Talbodenleisten und -flächen verhindert. Die bis östlich von Stopfenreuth einigermaßen verfolgbare A u s t u f e verliert sich in den weiten Mündungstrichtern dec genannten Gewässer. Das Gebiet von Lassee-Breitensee-Engehartstetten wird auf weiten Flächen von J ü n g e r e n F l u g s a n d e n bedeckt. Nordwestlich des Schlosses Niederweiden kommte es neben anderen Orten auch zu kleinen Dünenbildungen. Blatt 66 Gmunden Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Bereich des Höllengebirgsnordrandes und der Langbathzone auf Blatt 66 Gmunden Von GABRIELE ANDORFER & JOHANNES KLEBERGER (auswärtige Mitarbeiter) Im Berichtsjahr wurde vor allem der Bereich S des Langbathtales und die Fortsetzung der Langbathzone von der Lueg zum westlichen Blattrand hin bearbeitet. Das Gebiet S des Langbathbaches zeigt von Süden (Höllengebirgsnordrand) nach Norden (Langbbathtal) folgende Standardabfolge: Inverser Schenkel der Staufen-Höllengebirgsdecke: Wettersteinkalk Lunzer Schichten Opponitzer Kalk Hauptdolomit Plattenkalk Höllengebirgsüberschiebung aufrechter südlicher Schenkel der Langbathantiklinale (Langbathzone): graue Kalke (Malm? und Kreide) Radlolarite rote Knollenkalke Kössener Schichten Plattenkalk Diskordanz A 37 Mulde W Salchergraben Crinoidenkalk Hornsteinkalk Kreidemergel Hornsteinkalk Crinoidenkalk Plattenkalk Hauptdolomit N der Pledi finden sich zwei Jura-Kreide-Mulden (eine ist die bereits erwähnte Mulde W Salchergraben), eingebettet in die triadische Unterlage. Diese Mulden haben nur eine geringe E-W-Erstreckung; von der Hirschlucke bis zum Dürrengraben fehlen sie vollständig. Im Bereich des Alpengrabens ist die Jura-KreideSchichtfolge des südlichen Schenkels der Langbathantiklinale durch das überschobene Höllengebirge abgeschert. E des Dürrengrabens treten an der Deckengrenze Verschuppungen auf. Im Bereich des Vorderen Langbathsees erreicht die Langbathzone mit etwa 4 km ihre maximale N-S-Erstreckung. W des Meridians der Hirschlucke springt die Staufen-Höllengebirgsdecke an einer Störung ca. 2,2 km nach N vor. Die Breite der Langbathzone wird dadurch auf wenige 100 m und darunter reduziert, es ist nur mehr der nördliche Schenkel der Langbathantiklinale aufgeschlossen. W des Aurachkars wird er von der Staufen-Höllengebirgsdecke gänzlich überdeckt. Auch 5 der Aurachkarholzstube, wo das Höllengebirge nach S hin zurückweicht, ist eine Fortsetzung der Langbathzone zum westlichen Blattrand hin nicht mehr aufgeschlossen, liegt aber möglicherweise unter den sehr mächtigen, ausgedehnten Blockschutthalden am Fuße der Wettersteinkalkwände des Höllengebirges verborgen. Bereits vor oder während ihrer Überschiebung wurde der Nordrand der StaufenHöllengebirgsdecke (vorwiegend der Wettersteinkalk) in zwei tektonisch voneinander deutlich unterschiedene Einheiten gegliedert. Die nördlichsten Partien des Wettersteinkalkes der Deckenstirn zeigen flaches bis mittelsteiles S-Fallen; die maximal wenige 100 m weiter im S befindliche Hauptmasse lagert im Bereich der Deckenstirn mehr oder minder steil N-fallend oder saiger. Getrennt werden diese beiden Einheiten durch eine E - W streichende Störung, die bei der durchgeführten, intensiven Luftbildauswertung deutlich wurde. Diese E-W-Störung befindet sich heute durch die Überschiebung der Staufen-Höllengebirgsdecke unterschiedlich weit nach N transportiert. Erste Anzeichen einer beginnenden Tektonik in der Trias finden sich in der Langbathzone in Form von synsedimentären Brüchen im dm- und m-Bereich innerhalb des Plattenkalkes. Noch vor der Überschiebung der Staufen-Höllengebirgsdecke wird die Langbathzone in etwa E - W streichende Syn- und Antiklinalen aufgefaltet. Diskordant auf den triadischen Gesteinen aufliegender Jura z. T. mit Breccienbildungen (siehe Bericht 1976, in Verh. Geol. B.-A., 1977/1, S. A 65 ff) belegen intrajurassische Tektonik. Auch liegen an vielen Vorkommen kretazische Gesteine diskordant über Jura und/oder Trias. Die Überschiebung der Staufen-Höllengebirgsdecke erfolgte frühestens postneokom, wobei sie getrennt durch einige N - S streichende Störungen (also parallel zur Traunsee-Blattverschiebung) unterschiedlich weit nach N über die Langbathzone transportiert wurde. Die Traunsee-Blattverschiebung ist gleichaltrig oder jünger als die Hauptüberschiebung der Staufen-Höllengebirgsdecke, jedoch nicht zwingend jünger, wie WEBER (1958, p. 342) behauptet, denn die Stirn der Staufen-Höllengebirgsdecke kann bereits während des Überschiebungsaktes unterschiedlich A 38 weit nach N vorgedrungen sein, wie es auch W des Traunsees im Bereich der Langbathzone der Fall ist. Sind beide gleichaltrig, so muß die Schichtfolge des Zirler Berges (das Äquivalent der Langbathzone E des Traunsees) während des Dekkenschubes durch die Staufen-Höllengebirgsdecke mit nach N verfrachtet worden sein, sie liegt nämlich 3 km weiter im N als die Nordgrenze der Langbathzone. Die bei der Überschiebung der Staufen-Höllengebirgsdecke wirksam gewordenen N - S streichenden Störungen W des Traunsees haben jedoch nicht nur das Höllengebirge unterschiedlich weit auf die Langbathzone transportieren lassen, sondern auch in der Langbathzone selbst zu N - S verlaufenden Verstellungen geführt, z. B. Jägeralmmulde- Hochsteinalmmulde (siehe Bericht 1977, in Verh. Geol. B.-A., 1978/1, S. A 67 ff), wobei auch kretazische Gesteine miterfaßt worden sind. Diese Verstellungen klingen innerhalb der Langbathzone aus, deren Nordrand und zugleich die Flysch-S-Grenze wird von ihnen nicht mehr beeinflußt. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Flysch auf Blatt 66 Gmunden Von PETER BAUMGARTNER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Zusammenhang mit der Neuaufnahme des Blattes Gmunden wird der N-Streifen des Flyschanteiles zwischen Attersee und Traunsee aufgenommen, der in der geologischen Karte zu JANOSCHEK (1964) noch nicht kartiert wurde. Ausgehend von den vorzüglichen Aufschlußverhältnissen im Hatschek-Bruch bei Gmunden (Pinsdorfberg) zeigt sich in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von JANOSCHEK (1964) (Nordgrenze der damaligen Aufnahme S des Hatschek-Steinbruches) eine Vorherrschaft der Gesteine der Mürbsandstein führenden Oberkreide im Bereich Gmunden-Pinsdorfberg-Kronberg-Vöcklaberg. Besonders an den Aufschlüssen im Hatschek-Steinbruch ließen sich zahlreiche Rippelmarken, Sohl- und Strömungsmarken beobachten und einmessen. Die Zementmergelserie tritt zurück und wurde bisher im Bereich GmundenPinsdorf an der Gemeindestraße in der Ortschaft Kufhäusl sowie auf dem Areal der Fa. Vorwagner (N des Autobahnzubringers, Ortschaft Tiefenweg) aufgefunden. Bemerkenswert das hier gemessene und mit zahlreichen anderen Beobachtungen (z. B. Flysch Blatt Salzburg) übereinstimmende N-Fallen (60 bis 70°) an der Flysch-Nordgrenze. W der Ortschaft Kufhäusl stehen bunte Mergel bis Tonmergel an. Das Fehlen von Kalzitzähnen (typisch für die bunten Mergel des Helvetikum) und die Stellung naher Mürbsandstein führender Oberkreide und Zementmergelserie deuten auf Oberste Bunte Schiefer. Eine endgültige Einstufung steht noch aus (Proben in Bearbeitung). Im S-Abhang des Kronberges steht Mürbsandstein führende Oberkreide an. Es werden im Zuge dieser Kartierung auch Aspekte der angewandten Geologie berücksichtigt. Der W-Hang des Pinsdorfberges und der E-Hang des Vöcklaberges sind durch vernarbte und aktive, z. T. verbaute Rutschungen gekennzeichnet. Die Unterschätzung der Rutschtendenz und die Nichtbeachtung der bereits vernarbten älteren Rutschungen führte durch Errichtung von Gebäuden an ungünstigen Stellen in der Ortschaft Pinsdorf bereits zu anthropogenen Rutschungen. In zwei kleinen, alten Steinbrüchen in der Ortschaft Kufhäusl wurden „Mürbsandsteine" abgebaut. Sie dienten zur Herstellung von Schleifsteinen, Mühlsteinen, Futtertrögen und Fenster- und Türrahmen (z. B. am Haus des Verfassers). A 39 Bericht 1979 über quartärgeologische Arbeiten am N-Rand des Attersees auf Blatt 66 Gmunden Von GERHARD FORSTINGER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Rahmen einer Vorarbeit am Geologischen Institut der Universität Wien wurde unter Anleitung von Doz. DIRK VAN HUSEN der Moränengürtel nördlich des Attersees im Maßstab 1 : 10.000 kartiert. Das Hauptaugenmerk wurde auf die Spuren der letzten Eiszeit gelegt. Für die Vorarbeit wurde die Kartierung auch auf das Blatt 65, Mondsee ausgedehnt. Ähnlich wie am Traunsee, der das Zungenbecken des westlichen Astes des Traungletschers darstellt, ist auch der Attersee an seinem Nordende amphitheaterähnlich von Moränen der Würmeiszeit umkränzt. Im SE der Ager ist auf diesen Wällen des Würmhochstandes der Ort Kammer-Schörfling erbaut worden. Die Moränen setzen bei der Waldvilla am Nordhang des Häfelberges an und ziehen bis auf eine undeutliche Einbuchtung südlich von Schörfling, die kurze Zeit für einen Schmelzwasseraustritt benützt worden sein dürfte, bis zur Ager, wo sie steil abgeschnitten werden. Aus Proben, die auf ihre petrographische Zusammensetzung untersucht wurden, ergab sich ein hoher Prozentanteil von Flysch- ( 2 7 - 4 5 %), ein geringer von Gosau- (bis 1 %) und der Rest von kalkalpinen Gesteinen ( 5 5 - 7 3 %). Auffällig ist das vollständige Fehlen von kristallinen Komponenten, die in keiner der Würmperioden des kartierten Gebietes gefunden werden konnten. Eine genaue Untersuchung, auch des Gebietes westlich des Buchbergs, der den Würmgletscher in zwei Loben aufgespalten hat, könnte hier zu einer Rekonstruktion der Haupteinzugsrichtung des Eises führen. Etwas westlich der Waldvilla konnte am Nordhang des Häfelberges eine Hangrutschung gefunden werden, die durch die Übersteilung der Flyschhänge verursacht wurde. Die leicht welligen Weiden zwischen den innersten Wällen und dem See dürften die Grundmoräne darstellen, doch gibt es hier leider keinen Aufschluß. Der Bereich zwischen Ageraustritt und etwa dem Bahnhof von Kammer-Schörfling wird von einer ebenen Fläche eingenommen, welche möglicherweise eine Terrasse darstellt, die während eines frühen Rückzugstandes sedimentiert wurde. Da dieses Gebiet vollkommen verbaut ist, gibt es auch hier keinen Aufschluß. An der Außenseite der Endmoränen konnte ein deutlicher Sanderkegel nördlich der Kirche von Schörfling abgegrenzt werden, ebenso am E-Rand der Moränen. Dieser ist allerdings etwas von der angrenzenden Niederterrasse unterschnitten, da diese, hier sehr schmale, Terrasse auch später noch als Abflußrinne vom Mühlbach verwendet wurde. Diese Niederterrasse, die dem Würmhochstand zuzuordnen ist, läßt sich bis Oberachmann nach N verfolgen, wo sie dann durch den Steinbach steil abgeschnitten wird. Nach E hin wird diese ebene Fläche durch eine sanfte Geländekante von 1 - 2 m Höhe begrenzt. Das darüberliegende Niveau der Niederterrasse, mit der Ortschaft Fantaberg, dürfte während des Maximalstandes der Würmvereisung sedimentiert worden sein. Diese Maximalstandsterrasse reicht bis an den sanften Hügelzug der Rißendmoräne von Wörzing bzw. bis zum Einschnitt des Steinbaches. Die bereits erwähnte Rißmoräne von Wörzing hat ihre Fortsetzung nach N in zwei parallelen Hügelzügen, die über Reibersdorf, Neuhausen bis Kraims ziehen, wo sie nach W umbiegen. Es schließt hier eine schmale Hochterrasse an, die von der etwas breiteren Niederterrasse von Unterachmann unterschnitten wird. Diese Niederterrasse, die das Niveau der Hochstandssterrasse hat, läßt sich bis zum A 40 Agerknie bei Lenzing verfolgen. Die Hochterrasse ist etwas südlich der Straße von Unterachmann nach Kraims durch einen Neubau aufgeschlossen. Sie besteht aus einem harten Konglomerat mit sehr hohem Anteil an kristallinen Komponenten (Quarz, Amphibolit, Gneis) und stark angewitterten kalkalpinen Gerollen. Ein ähnliches Konglomerat steht auch in Seewalchen unter den Würmendmoränen an (auf Blatt 65 Mondsee). Wie mir Doz. VAN HUSEN, der zur selben Zeit östlich anschließende Gebiete kartierte und ähnliche Beobachtungen machte, mündlich mitteilte, lassen der hohe Verwitterungsgrad und die zahlreichen kristallinen Komponenten die Vermutung zu, daß hier ältere Sedimente eingearbeitet wurden. Westlich des Ageraustrittes setzt sich der Würmendmoränenwall von Schörfling über Seewalchen fort. Die petrographsiche Zusammensetzung der Moränen verändert sich hier zu Gunsten der kalkalpinen Komponenten (im Wesentlichen: Wettersteinkalk und Hauptdolomit), während Flyschgesteine (Sandsteine, Kalkmergel) bis auf 10 % zurücktreten. Nördlich der Kirche von Seewalchen gelangt man auf das Niveau eines von W herziehenden Trockentales, welches die Niederterrasse von Rosenau schüttete. Nördlich davon, bei Roitham, befinden sich noch zwei parallele Würmmoränenzüge, die im S und E durch die Niederterrasse stark unterschnitten sind. Der nördlichere Wall dürfte dem Maximalstand der Würmvereisung zuzuordnen sein. Dies wird besonders weiter westlich auf Blatt 65, Mondsee deutlich. Von diesem gehen drei Trockentäler aus. Das westlichste entwässerte zum Kraimser Bach, die beiden anderen direkt zur Ager. Alle drei sind aber bereits in Sedimenten der Rißeiszeit angelegt. Während in den Trockentälern sehr häufig Gerolle an der Oberfläche auftreten, sind die älteren Sedimente von Haidach, Neubrunn und Lenzing von einer bis zu 2 m mächtigen Erdschicht überzogen, wie an einigen Stellen bei Neubauten und Kanalgräben beobachtet werden konnte. Dadurch treten an der Oberfläche in Äckern und Wiesen bedeutend weniger Gerolle auf, was zur kartenmäßigen Abtrennung der Gebiete herangezogen wurde. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Höllengebirge auf Blatt 66 Gmunden Von WALTER FRIEDEL (auswärtiger Mitarbeiter) Der Südost-Bereich des Blattes Gmunden wird von der mächtigen nordvergenten Falte des Höllengebirges gebildet. Während der Hangendschenkel im Süden unter 2 5 - 3 5 ° ansteigt, dreht er zum Nordrand des Höllengebirges hin bis zu saigerer bzw. leicht überkippter Schichtstellung. Dieser aufrechte Faltenschenkel ist weitgehend erhalten. Im Gegensatz dazu ist der Inversschenkel durch Abscherung in seiner Mächtigkeit stark dezimiert und zeigt aufgrund von Abknickung eine tektonische Diskordanz zu dem im Norden steilstehenden aufrechten Schenkel. Dank der freundlichen Mitteilung von G. STUMMER vom Institut für Höhlenforschung konnte dieser Liegendschenkel im Zuge der Erschließungsarbeiten in der Hochlekkengroßhöhle am Fuße des sogenannten „Stierwascherschachtes" in einer Teufe von - 7 0 0 Metern unterhalb der Kote 1691 (Hochleckenkogel) von einer italienischen Forschergruppe lokalisiert werden (G. STUMMER, 1979). Das Höllengebirge ist vorwiegend aus Wettersteinkaiken aufgebaut. Im Bereich des Pfaffengrabens konnte das Liegende in Form von dunklen anisischen Kalken und Dolomiten aufgefunden werden. Aufgrund dieser Tatsache kann die Mächtigkeit des Wettersteinkalkes und des darüberliegenden Dolomits mit zirka 400 MeA41 tern angenommen werden. Über dem Wettersteindolomit folgen im Bereich des Mitterweißenbachtales die Raibler Schichten, welche vorwiegend aus Halobienschiefern bestehen. Gelegentlich konnten Rollstücke von Opponitzer Kalken gefunden werden, doch nirgends wurden diese anstehend oder gar in kartierfähiger Mächtigkeit gefunden. Die Grenze zum Blatt Bad Ischl bilden mächtige Hauptdolomite, die die Raibler Schichten konkordant überlagern. In einer Trauntalbegleitstörung ist nahe der Gsollstube Kt. 1128 Gosaukonglomerat mit reichlich exotischen Gerollen aufgeschlossen. Die Komponenten bestehen vorwiegend aus gut gerundeten bis faustgroßen Grüngesteins- und Gneisgeröllen. Die Quartärfüllungen in diesem Gebiet wurden bereits von DIRK VAN HUSEN (1977) beschrieben. Bericht 1979 über Aufnahmen im Quartär auf Blatt 66 Gmunden Von DIRK VAN HUSEN (auswärtiger Mitarbeiter) Im Anschluß an die Kartierungen um den Traunsee (Jahrb. Geol. B.-A., 120, 1977) wurden die Gebiete nördlich der Rißmoräne und weiter westlich, südlich der Ager bis zur Flyschzone kartiert. Die Älteren Deckenschotter bilden im kartierten Gebiet die größte Fläche. Sie bilden die weitgespannte, durch Dellen und steilwandige Täler untergliederte Fläche zwischen Aurach und Aubach und große Areale der Hochfläche zwischen Aurach und Traun. Dieser oberflächlich einheitlich gestaltete Kieskörper zeigt einen sehr wechselhaften Aufbau. Im Bereich des orographisch linken Aurachufers sind die groben, gut verfestigten Kiese über lange Strecken gut aufgeschlossen. Sie enthalten einen hohen Prozentsatz Kristallin (Granit, Gneis, Amphibolit) und Quarz neben Karbonaten und auffallend wenig, schlecht gerundeten Flysch. Die feldspat- und glimmerführenden Gesteine sind öfter weitgehend zu Geschiebeleichen verwittert. Weiter nach Norden nimmt der Gehalt an Karbonaten vorübergehend ab, so daß fast ausschließlich kristalline Gesteine, Quarz und Quarzite den Kieskörper aufbauen. In der weiteren Folge nimmt der Karbonatgehalt wieder zu, erreicht aber kaum 50%. Weiter westlich nimmt der Anteil gut gerundeter Quarz- und Quarzitgerölle stellenweise bis zu 80% zu (Torf, Pilling, Au). Weiter im Süden ist knapp vor den Flyschhängen ein Anteil gering bearbeiteter Flyschgeschiebe zu finden. Diese Kiese setzen sich im Westen (Buchberg, Haselberg, Schönberg, Schwertberg) und im Norden (Mariannenhöhe) fort, wo sie weitgehend aus Kristallin, Quarz und Quarziten bestehen. Im Hangenden gehen diese Kiese in schlechter gerundete, flyschreichere Sedimente über, die im Süden (Autobahn) eine größere Mächtigkeit erreichen und nach Norden langsam auskeilen. Sie treten am Buchberg und auf der Mariannenhöhe nicht mehr auf. Diese meist tiefverwitterte Auflage stellt eine lokale Schüttung am Ende der Sedimentationsphase des Kieskörpers dar. Östlich der Aurach zeigt dieser prinzipiell den selben Aufbau. In dem südlichen Teil (Unter- und Obernathal) von lokalen Einflüssen (Flysch, Karbonate) stärker geprägt, enthält er weiter im Norden (insbesondere Haselholz) viel gut gerolltes Kristallin, Quarz und Quarzite neben den im Wirkungsbereich der Traun stärker verbreiteten Karbonaten. Es handelt sich bei diesem Kieskörper (Ältere DeckenA42 schotter) offensichtlich um keine großflächige Aufschotterung, sondern um die Verfüllung einzelner Rinnen und nachfolgende laterale Einbeziehung großer Areale älterer Kieskörper mit teilweiser Umlagerung ihrer Gerolle, bis eine ausgedehnte einheitliche Fläche geschaffen war. Diese erstreckt sich vom Fuß der Flyschberge (ca. 5 0 0 - 4 9 0 m NN) bis zum Schlierhügelland nördlich der Vöckla und Ager. Reste der Mindeleiszeit sind die seit langem bekannten Endmoränenzüge von Eisengattern bis Laakirchen, die noch bis auf das Blatt 66 Gmunden reichen. Ihnen entsprechen die wallartigen Hügel SE Stötten. An sie anschließend ist der Übergang in die jüngeren Deckenschotter am Steilhang oberhalb der Eisenbahn Laakirchen-Stötten zu erkennen. Am Einschnitt der neuen Straße Laakirchen-Stötten sind wenig gerundete grobe Steine und Kiese aufgeschlossen, die durchwegs zu einem durch die Körner brechenden Konglomerat verkittet sind. Nur die schluffreichen Partien sind weniger verkittet und neigen zum Ausfrieren der Gerolle. Weiter nach Westen nimmt der Gletschereinfluß rasch ab. Es finden sich nur noch vereinzelt schluffreiche, ungeschichtete Lagen, die auch noch gekritzte Geschiebe und grobe Blöcke führen (durch Muren verfrachtetes Moränenmaterial). Es entwickelt sich hier der mindeleiszeitliche Sanderkegel, der stellenweise auf Älteren Deckenschottern (Wageneder) aufliegt. Ebenso ist dieser Übergang von Moräne in den Sanderkegel östlich Stötten in den alten Steinbrüchen (grobe Blöcke, gekritzte Geschiebe) zu erkennen, zumal er hier auch deutlich von der Oberflächenform unterstrichen wird. Auf dem Rücken nördlich Ohlsdorf außerhalb der Rißendmoräne (Jahrb. Geol. B.-A., 120, 1977) findet sich tiefverwitterte Grundmoräne mit bis zu 1 m 3 großen Karbonatblöcken, die tiefe Karren und Lösungslöcher aufweisen. Dadurch unterscheidet sich diese Grundmoräne von der wesentlich schwächer verwitterten Rißmoräne im südlichen Anschluß. Ebensostarke Verwitterungsunterschiede finden sich auf dem Moränenmaterial am Südrand der Mindelendmoränen bei Laakirchen. Sie lassen vermuten, daß die Zunge des Maximalstandes der Rißeiszeit noch den Fuß der Mindelmoräne erreichte. Im Traun- und Aurachtal schließen an die Rißmoräne nach kurzen steilen Übergangskegeln Terrassenstränge an, die sich erst nördlich des Blattes 66 Gmunden zu einer einheitlichen Hochterrasse im Trauntal vereinigen. Eine breite Hochterrassenflur erstreckt sich noch von Wankham nach Südwesten und stellt eine Abflußrinne der rißeiszeitlichen Gletscherzunge im Atterseebecken dar. Die groben, teilweise konglomerierten Kiese bestehen hauptsächlich aus Karbonaten mit einem sehr hohen Anteil an wesentlich schlechter gerundeten Flyschkomponenten. Kristallin und Quarz finden sich sehr selten und dürften hauptsächlich aus den seitlich angeschnittenen Älteren Deckenschottern stammen. Neben den in den Tälern der Traun und Ager an die Endmoränen anschließenden Niederterrassen haben sich in nahezu allen Tälern der Deckenschotter autochthone Terrassen im Niveau der Niederterrassen ausgebildet. Durch die starke Unterschneidung der mächtigen Terrassenkörper im Zuge der Erosion der Niederterrassen kam es zu teilweise großflächigen Massenbewegungen. Sie treten hauptsächlich in Bereichen mit höher liegendem Schliersockel auf (östlich Ohlsdorf, nördlich Brauching oder östlich Hattenberg, wo noch immer kein stabiles Gleichgewicht wieder hergestellt ist). Ebenso durch die starke laterale Unterschneidung während der Bildung der Niederterrasse entstanden große Instabilitäten am Nordabfall des Buchberges, deren Formen noch heute deutlich zu erkennen sind. A 43 Bericht 1979 über paläontologische Detailuntersuchungen auf Blatt 66 Gmunden Von F. TATZREITER (auswärtiger Mitarbeiter) Neben der nicht sonderlich ergiebigen Besammlung einiger Jurafundpunkte war das Augenmerk besonders auf die Detailaufnahme von drei Profilen gerichtet. Als erstes wurde ein von G. SCHÄFFER entdecktes Karnprofil an der Forststraße Tiefengraben auf Seehöhe 630 m aufgenommen. Es handelt sich dabei um eine steilstehende (45°-70°), aufrechte Serie von dunkel- bis hellgrauen, gut gebankten Kalken bis Mergelkalken mit Mergel- bzw. Tonschieferzwischenlagen. Die Mächtigkeit beträgt ziemlich genau 14 Meter. Das Schichtfallen zeigt generell gegen Süden (Messungen von 170°-190°). Das ganze Paket liegt anscheinend ohne Diskordanz zwischen Wettersteindolomit im Liegenden und Hauptdolomit im Hangenden. Ziemlich genau in der Mitte des Profils konnten zwei schichtparallele Verstellungen ausgemacht werden. Die Größenordnung der Bewegung konnte nicht ermittelt werden, dürfte aber nicht sehr bedeutend sein. In der unteren Profilhälfte springen zwei Fossilhorizonte mit dem Massenvorkommen von Bivalven bsonders ins Auge. Von B. GRUBER (Linz) wurden bestimmt: Lopha montiscaprilis (KLIPSTEIN) Septihoernesia cf. joannisaustriae (KLIPSTEIN) Schaffhaeutlia mellingi (HAUER) Myophoriopis rosthorni (BOUE) Es kann somit für diesen Abschnitt karnisches Alter, exakt höheres Jul bis tieferes Tuval, angegeben werden. An der Basis des letzten Profildrittels wäre noch eine ca. 50 cm mächtige Bank aus dichten Graukalken mit zahlreichen Bohrspuren erwähnenswert. Das zweite Profil ist wesentlich mächtiger, und zwar handelt es sich um die historische Lokalität „Gschliff" (vgl. ZAPFE, 1949) am Nordhang des Eibenberges auf Seehöhe 1320 m. Die dort zum Teil sehr gut aufgeschlossenen Kössener Schichten erreichen eine Mächtigkeit von ca. 56 Meter. Aus dem unterlagernden Plattenkalk entwickeln sich allmählich die typischen Kössener Schichten, die hier aus einer Wechsellagerung von dunklen, feinblättrigen Tonschiefern und dm-gebankten, dichten, grauen Kalken oder Mergelkalken bestehen und den mittleren Abschnitt des Profils ausmachen. Auffällig ist der enorme Fossilreichtum einzelner Lagen (Fossilliste siehe ZAPFE 1949, Eine rhätische Fauna aus dem Gebiet des Eibenberges. - Jb. oberösterr. Musealver., 94, 235-257). Gegen Hangend verschwinden die Schieferzwischenlagen, und es bleiben graue bis gelblichgraue, splittrige Kalke, die im Meterbereich gebankt sind, aber zahlreiche Internfugen aufweisen. Im obersten Drittel des Profils sind zwei 4 - 6 Meter mächtige Kalkmergel-Bänke eingeschaltet, die als deutliche, wiesentragende Geländerinnen herauswittern. Die obere Bank lieferte einige Terebrateln. Das Hangende der Kössener Schichten wird hier aus geschichtetem Dachsteinkalk gebildet. Zuletzt wurde noch eine Übersichtsprofil in karnischen Tonschiefern im Sulzgraben (Weißenbachtal) aufgenommen und beprobt. Die Mikroproben erwiesen sich allerdings als steril. Die ca. 25 Meter mächtigen feinblättrigen, dunkelgrauen Tonschiefer bauen eine kleine Wandstufe am nördlichen Hang des Sulzgrabens bei Seehöhe 550 m auf. Unterlagert werden sie von weißem, leicht eisenschüssigem, feingrusigem Wettersteindolomit. Die Schichtgrenze liegt etwa in Bachmitte und A 44 konnte nicht genau ermittelt werden. Knapp darüber befinden sich einige kalkige ca. dm-mächtige härtere Bänke, die von 20 Meter Tonschiefer überlagert werden. Es sind dann einige braune, mürbe Sandsteinbänke mit reichlich Pflanzenhäcksel eingeschaltet. Die letzten 5 Meter bilden wieder die erwähnten Tonschiefer, die von hellem, grobgebanktem Hauptdolomit überlagert werden. Blatt 71 Ybbsitz Bericht 1979 über ergänzende Begehungen westlich von Gaming und südlich von Lunz am See auf Blatt 71 Ybbsitz Von ANTON RUTTNER (auswärtiger Mitarbeiter) Durch die Geländearbeiten des Sommers 1979 wurden einige im geologischen Kartenbild des Blattes Ybbsitz noch vorhanden gewesenen Lücken geschlossen und eine Reihe der durch den intensiven Foststraßenbau der letzten Jahre geschaffenen neuen Aufschlüsse überprüft. Hier soll über drei der bearbeiteten Bereiche des Kartenblattes berichtet werden, in denen neue Ergebnisse erzielt werden konnten. Im Frühjahr 1979 mußten die Vorbereitungen für die Arbeitstagung der Geologischen Bundesanstalt getroffen werden, welche in der Zeit vom 5. bis 10. Juni stattfand. Diese Tagung bot unter anderem die Gelegenheit, einige der neuen Kartierungsergebnisse im Gebiet des Königsberges und südlich von Göstling einem breiteren Geologenkreis an Ort und Stelle zur Diskussion vorzulegen. 1. Der Zürnerberg westlich von Gaming Der stratigraphische und tektonische Aufbau der W S W - E N E streichenden, gegen N überschlagenen Jura-Kreide-Mulde des Zürnerberges wurde schon seinerzeit in Aufnahmsberichten (Verh. d. Geol. B.-A., 1950/51, 1953, 1954) geschildert, ebenso die eigenartige „Durchspießung" dieses Bauplanes durch ein tieferes tektonisches Stockwerk, dessen Achsen senkrecht dazu SSE-NNW streichen. Die Kartierung konzentrierte sich damals aber vor allem auf den Südhang des Zürnerberges. Im Sommer 1979 wurde nun das Kartenbild durch eine detaillierte geologische Aufnahme des Nordhanges und des westlichen Teiles des Zürnerberges vervollständigt. Dabei erwiesen sich die von den Bundesforsten in den letzten Jahren am Zürner-Nordhang gebauten Forststraßen als äußerst hilfreich. Diese Forststraßen bewegen sich fast ausschließlich im aufrechten Lieg e n d s c h e n k e ! der Zürner-Mulde, wo sie sehr schöne Aufschlüsse schufen. Der schönste dieser Aufschlüsse befindet sich im sogenannnten „Klaffertal" in etwa 780 m Seehöhe, an einer Straßenkurve bzw. -abzweigung, unmittelbar oberhalb der Jagdhütte P. 761. Hier liegen zunächst auf dolomitischem Plattenkalk etwa 10 Meter eines gelblichgrauen Kössener Kalkes. Darauf liegt, auf unregelmäßiger Fläche, eine 5 - 1 0 cm dicke Schicht von braunem Eisenoxyd. Sie wird überlagert von etwa 6 Metern eines dunklen braunroten Crinoidenkalkes mit Pentacrinus, Belemniten und Brachiopodenresten und einem roten (3 m) und rötlichweißen (6 m) Belemniten führenden Knollenkalk. Darüber liegen ebenflächig cm-dm-geschichtete Kieselmergel, die nach oben in Radiolarit übergehen. Das Hangende dieser Schichtfolge, um den Kern der Zürner-Mulde, bilden helle Aptychenkalke. Die Rotkalke des Jura sind hier also im ganzen nur etwa 15 m mächtig. Diese geringe - wenn auch schwankende - Mächtigkeit der Jurakalke herrscht im ganzen Liegendschenkel der Mulde vor. „Kieselmergel und Radiolarit im Hangenden A 45 der Kalke sind nur stellenweise vorhanden; an der beschriebenen Stelle beträgt ihre Mächtigkeit etwa 50 m. Falls sich herausstellen sollte, daß es sich bei dem braunroten Crinoidenkalk um Klauskalk handelt, dürfte der ganze Lias hier primär fehlen und nur durch die Eisenoxyd-Schicht angedeutet sein. Dies ist umso erstaunlicher, als nur etwa 1 km weiter südlich, im Scharnier der Mulde, blaßroter typischer Hierlatzkalk etwa 80 m mächtig ansteht. Dieser Hierlatzkalk ist im verkehrt liegenden Hangendschenkel der Mulde überall, wenn auch in wechselnder Mächtigkeit ( 2 0 - 8 0 m) vorhanden. Er wird im stratigraphisch Liegenden von einem 1 0 - 4 0 m mächtigen grauen, brecciösen Hornsteinkajk begleitet. Am Westende der Mulde scheint dieser Hornsteinkalk mit Hierlatzkalk zu verzahnen. Westlich von Vorder-Schlageben ist der graue Hornsteinkalk durch rote Kieselschiefer vertreten. Zwischen diesen Gesteinen des Lias und dem Plattenkalk ist im Hangendschenkel der Zürner-Mulde ein gelblicher, vielfach oolithischer, Korallen führender Kalk eingeschaltet, der sehr an den rhätischen „Königsbergkalk" der Königsberg-Mulde westlich von Göstling erinnert. Hier wie dort wird er von grauen Hornsteinkalken der Lias überlagert. In der Zürner-Mulde ist dieser Kalk stellenweise rötlich und Crinoiden führend; H. ZAPFE hat seinerzeit (Verh. GBA 1950/51) unter dem damals aufgesammelten Fossilmaterial Oxytoma inaequivalva Sw. und Pecten äff. Valoniensis (Rhät bis unterster Lias) bestimmt. Der in den Steilhängen westlich von Vorder-Schlageben sehr schön herauskartierbare Muldenschluß der Zürner-Mulde, in dem sowohl der Hierlatzkalk des Hangendschenkels wie der Radiolarit des Liegendschenkels vertreten sind, wird von einer größeren N - S streichenden und gegen E geneigten Störung abgeschnitten. Westlich darunter kommt das oben erwähnte t i e f e r e t e k t o n i s c h e S t o c k w e r k zutage. Es ist dies südöstlich des Gehöftes Oberau ein Gewölbe mit SSE-NNW streichender Achse, das aus hellem, gebanktem Muschelkalk und aus Reiflinger Kalk besteht und beiderseits von Lunzer Schichten (stellenweise auch Reingrabener Schichten) und Opponitzer Kalk flankiert wird. Der Block Muschelkalk + Reiflinger Kalk ist gegenüber seiner Umgebung horstartig etwas herausgehoben. Der Hauptdolomit, welcher nördlich des Gehöftes Oberau den westlichen Fuß des Zürnerberges aufbaut, gehört auch noch zu dem NE-Flügel des Gewölbes. Dieses tiefere, SSE-NNW streichende tektonische Stockwerk ist die nordwestliche Fortsetzung des Querfaltenbaues von Gaming, der südlich des Zürnerberges im Gebiet Obersberg Stickelleiten unter der Zürnermulde verschwindet und südlich von Oberau im Quellgebiet der Kleinen Erlauf wieder zum Vorschein kommt. Es ist beabsichtigt, nach Fertigstellung des Blattes Mariazell die Querfalten von Gaming in ihrer Gesamtheit zur Darstellung zu bringen. In glazialgeologischer Hinsicht ist der Rest einer Altmoräne am Rothensteinkogel (nordwestlich von Oberau) bemerkenswert, der sicherlich zu den weiter westlich bei Gadenweit aufgeschlossenen Moränen gehört. 2. Lunzer Obersee und Stainzenkogel (Pauschenalm) Mit Problemen des Jura, diesmal im Gebiet der Ötscherdecke, war auch die Nachtragskartierung im Gebiet des Lunzer Obersees und des Stainzenkogels (südlich des Großen Hetzkogels) befaßt. Rund um den Lunzer Obersee war es vor allem die grobe Hierlatz-Breccie („Obersee-Breccie" nach A. TOLLMANN), die näher untersucht wurde. Auch hier konnten die schon von der Herrnalm bekannten, in der Breccie schwimmenden Dachsteinkalkschollen herauskartiert werden. Die größte dieser Schollen befindet sich nördlich des Sees (Kogel P. 1175); sie ist etwa 250 m lang und 100 m breit. A 46 Die Breccie selbst besteht vorwiegend aus Fragmenten von Dachsteinkalk (mit Megalodonten und Loferit!) und Hierlatzkalk; daneben ist aber auch noch gelber, dichter Kalk (Rhät-Kalk?) und ein grauer Kalk (Kössener Kalk?) unter den Komponenten der Breccie zu beobachten. Das Bindemittel ist roter Kalk, zum Teil auch Crinoidengrus. Sporadisch treten in den Breccien auch kleinere Schollen (oder lokale Zwischenlagen) von grauem sandigem Kalk und Mergel auf. An der neuen Forststraße unmittelbar westlich der Hütte der Biologischen Station sind diese Gesteine schön aufgeschlossen. Eine genauere Untersuchung steht noch aus. Gegen Westen ist der Kontakt dieser Breccie mit dem Dachsteinkalk des Hetzkogel-Plateaus ein tektonischer. Die Liasgesteine des Obersees sind hier an der S - N streichenden steil gegen E geneigten „Seetalstörung" eingesenkt. Der primäre Kontakt der Breccie mit dem Dachsteinkalk ist daher hier nicht aufgeschlossen. Im unteren Teil der Ellmauer und am rechten Talhang östlich P. 1175 (schöne Aufschlüsse entlang der neuen Forststraße!) sieht man aber, daß die Breccie von normalem hellrotem Hierlatzkalk unterlagert wird, der seinerseits wieder dem westfallenden Dachsteinkalk des Reiserkogels (Blatt Mariazell) aufliegt. Die Einschüttung der Breccien-Komponenten und das Eingleiten größerer Dachsteinkalkkörper vollzog sich also erst nach Ablagerung des Hierlatzkalkes. Es wird nachzuprüfen sein, ob die Breccie überhaupt noch in den Lias zu stellen ist. Ganz andere Verhältnisse finden wir, nur 1 km in nordnordöstlicher Richtung entfernt, im Hangenden jenes Dachsteinkalkes, gegen den die Hierlatz-Breccie des Obersees an der Seetal-Störung abschneidet. Das Gebiet östlich und westlich des Stainzenkogels (P. 1509), auch Hochböden genannt, wird von cm-dm-geschichteten grauen Hornsteinkalken aufgebaut. Stellenweise sind 1,0-1,5 m dicke Bänke eines hellen, fast weißen Kalkes zwischengeschaltet, die ebenfalls Hornsteine führen können. Diese Kalke ähneln lithologisch sehr den Oberalmer Schichten; sie könnten aber auch den Lias-Hornsteinkalken der Lunzer Decke entsprechen. Megafossilien sind in diesen Kalken bisher nicht gefunden worden; eine Untersuchung der gesammelten Proben auf ihren Mikrogehalt steht noch aus. Im allgemeinen liegen diese Kalke dem Dachsteinkalk konkordant auf. An einigen Stellen ist aber eine nur wenige Meter dicke Lage von Rotkalken zwischengeschaltet. Es sind dies rote Flaserkalke, Knollenkalke, massive Kalke oder auch Crinoidenkalke. Eine solche Stelle ist an der neuen Forststraße nordöstlich der Seekopfalm aufgeschlossen. Die Rotkalke (Knollenkalk, Crinoidenkalk) sind hier insgesamt nur 2 - 3 m mächtig; die Grenze gegen den grauen Hornsteinkalk dürfte hier allerdings tektonisch gestört sein. Eine ruhige, ungestörte Unterlagerung der grauen Hornsteinkalke durch Rotkalke ist aber in der Talmulde zwischen der Pauschenalm und dem Jagdhaus Gamseck sowie südlich dieses Jagdhauses zu beobachten. Die Rotkalke erreichen auch hier keine größeren Mächtigkeiten als 20 m; sie keilen sowohl gegen SW wie gegen SE unter den Hornsteinkalken aus. Im liegenden Dachsteinkalk sind an mehreren Stellen Spaltenfüllungen zu beobachten, die aus rotem Crinoidenkalk oder aus einer mit Crinoidengrus zementierten Breccie bestehen. Sie überraschen nicht, wo die Hornsteinkalke von Rotkalken unterlagert werden, wie z. B. in den stark verkarsteten Hängen östlich unterhalb des Jagdhauses Gamseck. Spaltenfüllungen dieser Art sind aber auch an Stellen vorhanden, wo darüber an der Basis der Hornsteinkalke Rotkalk fehlt; dies ist u. a. in einer Kurve der neuen Forststraße südlich der Jagdhütte Luckenbrunn in 1300 m Seehöhe, etwa 40 m unterhalb der Basis der Hornsteinkalke der Fall. Ähnliche Spaltenfüllungen sind an der genannten Forststraße noch viel tiefer, bei etwa A 47 1220 m Seehöhe aufgeschlossen, also etwa 120 m unterhalb der Basis der Hornsteinkalke. Im einzelnen sind die Hornsteinkalke stark gestört, worauf die an manchen Stellen sehr intensive Kleinfältelung hinweist. Die Ausdehnung des Vorkommens in W-E-Richtung (zwischen Pauschenalm-Gamseck im Westen und Luckenbrunn im Osten) beträgt 1,3 km. An der Südseite des Vorkommens ist der Dachsteinkalk bis fast zu der Grenze gegen die Hornsteinkalke dolomitisiert (Grünloch-Seekopfalm). 3. Das Seetal südlich von Seehof bei Lunz Schließlich soll noch kurz von Ergebnissen berichtet werden, die durch eine neuerliche Begehung der Hänge beiderseits des Seetales zwischen Seehof und dem Mittersee erzielt wurden. Am linken (westlichen) Talhang war schon seit A. BITTNER und durch die Aufsammlungstätigkeit J. HABERFELLNER'S ein kleines, zwischen Störungen eingeklemmtes Gosau-Vorkommen bekannt. Anläßlich einer Exkursion fand nun Frau Professor KUSEL (Wien) im Hangschutt südlich dieses Gosau-Vorkommens einen Aptychus. Eine genauere Nachschau lieferte dann den Nachweis von dünnschichtigen, z. T. Hornsteine führenden Aptychenkalken, die, steil ENE-fallend, am Fuß der Dachsteinkalkwände der Bärenkögel zwischen den mächtigen Hangschuttfächern zutage kommen. Weiter im Süden, E unterhalb P. 836, ist in ähnlicher Position auch Hierlatzkalk zu sehen. Diese Jura- und Kreidegesteine werden gegen den flach W-fallenden Dachsteinkalk der Bärenkögel durch eine NNW-streichende Störung abgegrenzt, die fossilreichen Gosau-Schichten stoßen an einer zweiten, S W - N E streichenden Störung gegen den Dolomit und Dachsteinkalk des Lärchensteins. Graue, cm-geschichtete und Hornsteine führende Mergelkalke stehen auch am Talboden südlich von P. 635 („Land") an. Sie sind in der Schlucht des Seebaches zwischen den beiden Elektrizitätswerken prächtig aufgeschlossen und führen hier häufig Echinodermengrus und Feinbreccien. Aptychen wurden bisher in diesen Mergelkalken nicht gefunden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich hier um die gleichen Gesteine handelt, die oben aus dem Gebiet des Stainzenkogels beschrieben wurden. Dafür würde die häufige Einschaltung von meter-gebanktem hellem Kalk und die enge Nachbarschaft mit geringmächtigem Hierlatzkalk und roten Breccien sprechen. Ähnliche Gesteine stehen auch weiter nördlich am steilen rechten Talhang oberhalb des Lochbaches an. Die Aufarbeitung der zahlreich gesammelten Proben wird vielleicht eine genauere zeitliche Zuordnung aller dieser Jura- und Kreidegesteine ermöglichen. Das Auftreten dieser jüngeren Gesteine ist zweifellos durch das Herabbiegen des Dachsteinkalkes am rechten Talhang gegen Westen, im Zusammenhang mit der seinerzeit (1948) beschriebenen Querfaltung innerhalb der Ötscherdecke, bedingt. Blatt 72 Mariazeil Bericht 1979 über Aufnahmen in der Ötscher- und der Lunzer Decke auf Blatt 72 Mariazell Von FRANZ K. BAUER Im Bereich der Ötscherdecke gibt es zwei bedeutende Querstörungen, zu denen neue Beobachtungen gemacht wurden. Die östliche Querstörung ist jene von Neuhaus, wo Hauptdolomit westwärts auf Jura aufgeschoben ist. Diese Störung biegt A 48 nicht nach Osten um, wie dies in der tektonischen Karte von A. TOLLMANN (1967) dargestellt ist. Der Jura im Profil von Neuhaus, der auf Triasinen führendem Oberrhätkalk liegt, besteht aus Filamentkalken (Klauskalk), Ruhpoldinger Radiolarit und Tithonflaserkalken. Radiolarite und Flaserkalke lassen sich von Neuhaus nach Norden über Hasenwald bis zum Sagerkogel verfolgen und markieren deutlich den Verlauf der Störung. Diese zieht östlich am Sagerkogel vorbei und streicht in das Hauptdolomitgebiet der Ötschergräben, wo sie nicht weiter verfolgbar ist. Der Jura des Sagerkogels ist eine gegen den Dachsteinkalk tektonisch abgegrenzte Scholle, im Gegensatz zu anderen weiter östlich auf Dachsteinkalk liegenden Juravorkommen. Die zweite Querstörung verläuft von Wienerbruck über Josefsberg, Mitterbach bis südlich des Erlaufsees. Im Gebiet Wienerbruck-Mitterbach grenzen Ramsaudolomit und Gutensteiner Kalk an einer Störung aneinander, welche durch stark gestörte Reste von Werfener Schichten gekennzeichnet ist. An dieser Störung erfolgte wahrscheinlich wie an jener von Neuhaus eine Westaufschiebung. Der Schluß ergibt sich aus den westlich der Störung liegenden kleineren Schollen von Gutensteiner Kalk, die teils dem Ramsaudolomit, teils dem Hauptolomit aufliegen. Diese Schollen sind vom Josefsberg über Sonnwendkogel bis südwestlich des Erlaufsees zu verfolgen. Die südlichste Scholle ist an der Bundesstraße südwestlich vom Erlaufsee aufgeschlossen, welche auf der Karte 1 : 75.000 von BITTNER (1906) als Opponitzer Kalk kartiert wurde. Die Existenz dieser beiden Querstörungen läßt die Deckentrennung in Unterberg- und Göller Decke als unwahrscheinlich erscheinen. Weiters wurde das Quartär der Mariazeller Furche aufgenommen. In den Terrassenschottern konnte an einigen Stellen ein Einfallen von 20° nach Nordosten beobachtet werden. Die Schotter wurden in einen See geschüttet, der im Norden durch den Josefsberg begrenzt wurde. Die Schotter wurden in einer Reihe von Schottergruben abgebaut und erstrecken sich von Rasing südlich Mariazell bis nördlich Mitterbach. Im Bereich des Erlaufsees liegen mächtige Grundmoränen. Endmoränenwälle sind östlich des Sees zu sehen. Im Bereich der Lunzer Decke wurden die Aufnahmen südlich von Frankenfels fortgesetzt. Es wurden die Reiflinger Kalke auskartiert, welche von der Laubenbachgegend nordostwärts über Hofstatt, Wies bis nordöstlich Stein zu verfolgen sind. Vom Gebiet östlich Puchenstuben liegt eine Karte von A. TOLLMANN (1965) vor. Neuere Forststraßen brachten viele neue Aufschlüsse, aufgrund derer ergänzende Beobachtungen gemacht werden konnten. Eine vom Geisenberg südwärts zum Hühnerkogel führende Straße schloß sehr gut die meist flach liegenden Aptychenkalke auf. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in der Frankenfelser Decke auf Blatt 72 Mariazeil Von WOLFGANG SCHNABEL Der Verfasser hat im Berichtszeitraum auf Blatt 72, Mariazell mit der Detailkartierung des Anteils der Frankenfelser Decke begonnen, wofür insgesamt zwei Kartierungssommer zu veranschlagen sind. Im Jahr 1979 wurde der Bereich des westlichen Schagerboden aufgenommen. Das kartierte Gebiet kann folgendermaßen umgrenzt werden: A 49 im W: Saggraben bzw. Jeßnitztal im S und E: Jeßnitzbach bis St. Anton-Hackstock Loidl-Pöltenkogel-Nestelberg -Eck im N: Kartenblattrand Die Frankenfelser Decke selbst liegt in zwei tektonischen Stockwerken vor, wobei die tiefere Einheit in den Gräben „Moreith" und Himmel (nördlicher Kartenblattrand) deutlich von der höheren Einheit abtrennbar ist. Auf einer flach gegen S einfallenden Schichtfolge der tieferen Einheit mit Hauptdolomit, Kössener Schichten, untergeordnet Schattwalder Schichten und spärlich Liasfleckenmergel liegt die höhere Einheit mit Rauhwacken (?Opponitzer Rauhwacke), Hauptdolomit, Kössener Schichten, Rhätoliasschiefer und wenig Liasfleckenmergel, bunten Dogger-/Malmkalken, Aptychenkalk/Fleckenmergel und z. T. mächtigen neokomen Schiefern (Schrambachschichten) und Sandsteinen mit Konglomeraten (Roßfeldschichten) auf. Diese höhere Einheit bildet ein geschlossenes Verbreitungsgebiet, welches die höheren Bereiche (Bergbauer, Almkogel, Schindlegg, Wohlfahrtsschlag, К 961 N Hofstatt) aufbaut. Sehr ungleichmäßig ist allerdings die Verteilung der älteren (triadischen) und der jüngeren (jurassisch-kretazischen) Anteile dieses höheren Stockwerkes. Während im westlichen Bereich (Almkogel, Schindlegg) ausschließlich Hauptdolomit und Kössener Schichten mit untergeordnet Schattwalder Schichten vertreten sind, erreichen die jüngeren Schichtglieder, insbesondere die Schrambach- und Roßfeldschichten, im östlichen Teil (Nestelberg, Maßing, Höllgrabenoberlauf, Frankenfels) ihre größte Verbreitung. Hier bilden auch die bunten Jurakalke hervorstechende Kalkrippen. Besondere tektonische Verhältnisse liegen im Tal der Erlauf, im Tal des Jeßnitzbaches und der Talung des Bodingbaches vor. Diese drei Gebiete, in der alten Karte 1 : 75.000 Blatt Gaming-Mariazell einheitlich als Unterkreide im Allgemeinen ausgeschieden, sind verschiedenen tektonischen Einheiten zuzuordnen und bedürfen näherer Erläuterungen. Das T a l der E r l a u f (von Neustift bis Neubruck): Hier wurden im Berichtszeitraum nur wenige Übersichtsproben entnommen, welche es aber gestatten, diese weit in die Kalkalpen einspringende „Zunge" der Rhenodanubischen Flyschzone zuzurechnen. Einen bezeichnenden Aufschluß stellt der Bahneinschnitt Neubruck dar, wo zwischen dem Straßenübergang der alten Straße nach Neustift und dem Bahnhof Neubruck in einer künstlichen Wand von etwa 40 m Länge und bis 10 m Höhe tektonisch zerscherte Kalksandsteine und Kalkmergel aufgeschlossen sind (Pkt. 72/100). Die Nannofossilanalysen (Dr. STRADNER) lieferten bezeichnende Formen des Campan, womit Zementmergelserien (oder Kahlenberger Schichten?) bewiesen werden konnten. Zwischen der Papierfabrik und der Hochquellenwasserleitung stehen W des Jeßnitzbaches Sandsteine und bunte Schiefer an, welche lithologisch an die Mürbsandsteinführende Oberkreide und die Obersten Bunten Schiefer erinnern. Das T a l des J e ß n i t z b a c h e s (von Neubruck bis Jeßnitzhof): Im Bereich des Görtenhofes überquert die Frankenfelser Decke mit Hauptdolomit das Tal, wobei hier, am Ausgang des Saggrabens, bemerkenswert mächtige Kalksinterbildungen ein Terrassenniveau bilden. Die nun südlich beidseitig des Tales folgenden flachen Wiesen (Moosbauer, Hasenöd, SW Görtenhof) neigen zu starken Rutschungen, welche eine Aufnahme sehr erschweren. Eine genaue Begehung aller Gerinne, besonders aber des Bettes des Jeßnitzbaches gestatten Einblick in die geologischen Verhältnisse, die А 50 durchaus kalkalpenfremd sind. In den Wiesen und an den Rändern der Hofzufahrten findet man Sandsteine und stellenweise rote Färbungen, in der Rutschung um den Hof Hasenöd ist deutliche Rotfärbung festzustellen. Im Gerinne NE Hasenöd sind bunte Schiefer schlecht aufgeschlossen, aus denen eine auf Flysch-Mittelkreide hinweisende Foraminiferenfauna von primitiven Sandschalerarten gewonnen wurde (Pkt. 72/424). Eine wesentliche Beobachtung ist am linken Ufer und Gehänge des Jeßnitzbaches gegenüber Hasenöd gemacht worden (Pkt. 72/400, 401, 402). Hier sind graue, sandige, glimmerige Tonmergel, z. T. wechsellagernd mit dünnbankigen Kalksandsteinen aufgeschlossen, in denen sich unschwer Megafossilien finden ließen, welche ein Alter von Unter- bis Mitteltrias ergeben haben (nach Prof. SIEBER: Psiloceras sp., Arietites cf. deffneri Opp., Belemnites acutus M I L L E R , Cardinia sp., Lima sp., im Hang ein Rollstück eines dunklen, fleckigen Kalkmergels mit einem Arietitenabdruck). Es handelt sich hier unzweifelhaft um G r e s t e n e r S c h i c h t e n , was auch durch die Mikrofauna mit massenhaft Ostracoden unterstrichen wird. Gegen E tauchen diese Flysch- und Klippengesteine unter Hauptdolomit der Frankenfelser Decke (höhere Einheit) und Aptychenkalk (tiefere Einheit im Grollenbergkogel) unter. Da die Fortsetzung dieser Vorkommen gegen W noch verfolgt werden muß (im E-Gehänge der Erlauf wurde neben Flyschgesteinen ein Radiolaritaufschluß festgestellt), kann noch nicht endgültig von einem Fenster gesprochen werden, doch ist jetzt klar, daß hier ein neues Obertagsvorkommen von Flyschund Klippengesteinen innerhalb der Frankenfelser Decke nachgewiesen werden konnte. Da offenbar auch Radiolarite unter den Klippengesteinen eine gewisse Rolle spielen, und Buntmergelserie bisher nicht nachgewiesen werden konnte, ist dieses Vorkommen eher der Ybbsitzer bzw. St. Veiter Klippenzone als der Grestener Klippenzone zuzurechnen. Eine sichere Aussage kann erst nach dem Abschluß der Schwermineraluntersuchungen der Sandsteine (?Chromitgehalt) gemacht werden. Es ist hervorzuheben, daß es sich hier n i c h t um das bekannte Jeßnitzfenster S St. Anton handelt, in welchem Frankenfelser Elemente unter der Lunzer Decke hervortreten! Die T a l u n g des B o d i n g b a c h e s sowie die südlichen Seitengräben: Das oben erwähnte Flyschvorkommen wird im S von Jurakalken und NeokomCenoman der Frankenfelser Decke überschoben. Diese kalkalpinen Gesteine haben weite Verbreitung im Bodingbach und den südlichen Seitengräben, wobei noch isolierte Vorkommen von Rauhwacken, Hauptdolomit und Aptychenkalk/Flekkenmergel zu erwähnen sind, letztere in besonderer Mächtigkeit im Grollenbergkogel. Es handelt sich um eine tektonisch stark beanspruchte Zone, in der sich kaum geschlossene Schichtfolgen nachweisen lassen. Sie ist wohl am ehesten der tieferen Einheit der Frankenfelser Decke zuzurechnen, taucht sie doch im N einwandfrei unter die höhere Einheit unter. Diese hat wohl die tiefere gänzlich überwältigt, welche im S (Hackstock Loidl) von der Lunzer Decke überfahren wird. Auch kann auf diese Weise die besondere tektonische Beanspruchung erklärt werden. Nähere Erwähnung verdienen noch die im Seitental Im Point—Zwerg bis Grübl auftretenden mächtigen Sandsteine und Konglomerate (Roßfeldschichten), wobei sich mehrere Konglomeratniveaus feststellen ließen. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der Bereich der Frankenfelser Dekke im beschriebenen Raum einen differenzierten Bau aufweist. 2 Frankenfelser Deckeneinheiten liegen flach auf dem Rhenodanubischen Flysch, der in den tieferen Talungen des Jeßnitzbaches und der Erlauf obertags aufgeschlossen ist. A 51 Der gesamte Bereich wird im S von der Lunzer Decke überschoben, welche mit Muschelkalk die Gipfelregion des Hackstock Loidl mit deutlichen Wandbildungen aufbaut. Der Deckenrand streicht dann durch den Kniebichlbach-Graben und N Brettereck weiter gegen E und springt an der Linie Pöltenkogel-Furtkogel über 2 km nach N vor. Die Ursache dieser auffallenden Struktur (wohl ein Bruch) muß noch geklärt werden. Der Überschiebungsrand mit Muschelkalk ist dann bei Nußbaumlehen und Ort gut zu beoachten, der gegenüber den Schrambachschichten der Frankenfelser Decke deutlich hervortritt. Südlich Wiesel springt der Rand wieder auffallend gegen S, hier allerdings orographisch bedingt durch die flache Lagerung des Muschelkalkes und den tief eingeschnittenen Höllgraben, in dem die neokomen Schiefer und Konglomerate der Frankenfelser Decke einen großen Bereich einnehmen, der bis Frankenfels reicht. Bericht 1979 über paläontologisch-stratigraphische Untersuchungen im Mesozoikum der Kalkvoralpen von Niederösterreich auf Blatt 72 Mariazeil Von RUDOLF SIEBER (auswärtiger Mitarbeiter) Aus dem Kartierungsgebiet von Mariazell (Blatt 72) ist zu erwähnen, daß durch Cephalopoden- und Bivalvenfunde, die Dr. SCHNABEL eingebracht hat (172/ 4 0 0 - 1 ) , 1 km N St. Anton/Jeßnitz an der Bachuferrampe Unterer bis Mittlerer Lias nachgewiesen wurde, worüber von dem Genannten eingehender berichtet wird. Bericht 1979 geologische Aufnahmen auf Blatt 72 Mariazeil Von ROBERT SPENDLINGWIMMER (auswärtiger Mitarbeiter) Ausgehend von SPRINGER'S „Neuhauser Überschiebung", war es die Absicht, diese weiter gegen Osten zu verfolgen. Dabei ergaben sich eine Reihe von Problemen. Es beginnt mit der Einstufung jenes Dolomites, der die Jura-Kieselmergel und -kalke bei Neuhaus überlagert. Diese Dolomite, sehr hell, meist gut gebankt, mittelsteil gegen SE einfallend, lassen sich einerseits gegen Osten bis zum Zellerrain, aber auch gegen Norden, in einem etwa 600 m breiten Streifen über Scheiblingwald und Pfalzkogel bis in die flache Karstwanne der Feldwies Alm verfolgen. Auf Grund der meist guten Bankung (die dem weiter im Osten weit verbreiteten Ramsaudolomit zumeist fehlt), der Hinweise auf Algen-Stromatolithrasen und der oft leichten Rotfärbung, halte ich den gesamten Bereich für Dachsteindolomit, zumal dieser an einigen Stellen von Dachsteinkalk konkordant überlagert wird, wie im Bereich der Brunnsteinmauer. Im Westen wird der Dolomit von mächtigen Jurasedimenten unterlagert. Es handelt sich um rote knollige Flaserkalke, graue und gelbliche, zum Teil massige Jurakalke, Hierlatzkalk und graubraune Kieselmergel und -kalke, die im Bereich Hasenwald bis Buchalm Spitz und auch im Gebiet nördlich des Jägerberg bis Molterboden weit verbreitet sind. Die liegenden Dachsteinkalke reichen von der Gogonzmauer, auf der noch Reste von roten Flaserkalken liegen, gegen Norden bis zum Mittereck Kogel. Im Osten setzt der Dachsteinkalk auf der Feldwies, steil gegen E fallend ein und erreicht im Gebiet Schwarzkogel-Feldwiesalm-Burgriedel weite Verbreitung. Am Burgriedel S-Hang liegen Jurakalke dem Dachsteinkalk auf, sie reichen hinunter bis Ob. Taschelbach und sind dort durch Schutt und Moränen verdeckt. A 52 Bezüglich der Überschiebungslinie wäre zu sagen, daß man zwei Richtungen ins Auge fassen muß: Eine N - S Richtung entlang der Grenze Hauptdolomit-Jura, von Neuhaus über Scheiblingwald, E Buchalm Spitz und noch weiter gegen N. Die andere Linie verliefe zuerst ebenfalls von Neuhaus gegen Norden, biegt dann aber am Sattel N Scheiblingwald gegen Osten hinunter nach Tascheibach, wobei hier die Schubfläche innerhalb des Hauptdolomites natürlich schwer zu verfolgen ist, und setzt dann östlich der Moränen und Schutthalden von Taschlbach an einer recht gut verfolgbaren Störung (Höchbauer-Brunnsteinalm) gegen Osten bis in das Gebiet des Erlaufursprung fort. Zu erwähnen ist noch ein Aufschluß an der Straße zwischen Zellerrain und Erlaufsee, etwa 300 m SW der Abzweigung nach Grünau. Es stehen dort sowohl dünn gebankte, mittelgraue, dolomitische Kalke, als auch etwas gröber gebankte reichlich Crinoiden führende dolomitische Kalke an. Auch Breccien mit Bruchstükken von Kalk-Dolomit-Rhythmiten sind aufgeschlossen. Der gesamte Komplex fällt flach gegen Süden ein. Nach der Karte BITTNER'S wurden die Kalke in das Kam eingestuft. Nach einer Bestimmung der Crinoiden von E. KRISTAN-TOLLMANN mit Dadocrinus gracilis (BUCH) als auch belegt durch Conodonten (Bestimmung durch L. KRYSTYN) mit einer für das Pelson typischen Fauna, ergeben sich auch hier neue stratigraphische Fixpunkte, die eine Klärung der doch etwas komplizierten tektonischen Verhältnisse in dem sonst so einförmigen Dolomitgebiet erleichtern. Blatt 75 Puchberg Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 75 Puchberg Von BENNO PLÖCHINGER Auf Vergrößerungen der bis 1968 evident gehaltenen OK 75 wurden im Bereich von Ober M i e s e n b a c h drei Schollen kartiert, die nach Fazies, Fossilinhalt und Lagerung zur Hohe Wand Decke gehören dürften. Weder die Annahme, daß es sich um Dachsteinkalk handelt (B. PLÖCHINGER, 1967) noch die Meinung, daß es sich um einen biogenreichen Malmkalk handelt (H. SUMMESBERGER, 1978), scheinen richtig zu sein. Der weiße bis hellbräunlichgraue, gebänderte und leicht umkristallisierte Kalk führt Halobienbrut (Dünnschliff 298 C) und steht dem Hallstätter Kalk der Balbersteine nahe. NE G e h ö f t Bach , 50 m SW der Brücke über den Miesenbach, führt die an der östlichen Straßenseite entnommene Probe 234 die in das Unternor (Lac) zu stellenden Condonten Epigondolella abneptis (HUCKRIEDE) und Gondoleila navicula HUCKRIEDE (det. KRYSTYN). Das bestätigt die pelagische Herkunft des Sediments. Zu den drei „Hallstätter Schollen" gehören die ca. 400 m lange, in östlicher Richtung einfallende, westlich der Kote 642 von einer kleinen Dolomitpartie begleitete „Klausenscholle", in der die Miesenbacher Klause gelegen ist, die mittelsteil gegen ENE fallende „Tiefenbachscholle" und die kleine, steil NE fallende Scholle nördlich davon. Die Klausenscholle ruht am bereits genannten Straßenaufschluß NE Gehöft Bach einem bunten Liaskalk der Göller Decke auf und die Tiefenbachscholle ist an ihrem Westrand von bunten Kiesel- und Radiolaritschichten und bunten Lias-Doggerkalken der Göller Decke unterlagert. Die am Weg von Haus T i e f e n b a c h 151 zum Gehöft N u ß b e r g aufgeschlossenen, ca. 50 m mächtigen, knolligen Liaskalke sind FeMn-reich und teilweise crinoidenspätig; sie fallen in südöstlicher Richtung ein und werden, wie auch H. SUMMESBERGER beobachtete, von roten, hornsteinführenden Knollenkalken und RadioA53 lariten überlagert. Diese jurassischen Ablagerungen bilden das normale Hangende einer kilometerlangen Dachsteinkalkrippe, die vom Gehöft Nußberg bis zum Gehöft W e i c h s e l b e r g reicht. Der Lias zu Beginn der Schichtfolge ist durch die Ammoniten Atractites liasicus GÜMBEL und Arietites bucklandi SOWERBY belegt. Als fossilreich erwies sich auch das Klauskalkvorkommen 40 m W des Gatters zum Gehöft Nußberg; es führt Ammoniten und Nautilus sp. Wie die obgenannten Schollen im Bereich Tiefenbach, so dürften auch die auf der Karte des Hohe Wand-Gebietes als Dachsteinkalk ausgeschiedenen Schollen zwischen dem Gehöft L e h e n und dem U n g a r b a c h der Hohe Wand Decke zugehören. Das Gestein südlich der Abzweigung nach Scheuchenstein ist ein dichter, rot durchklüfteter, bräunlichgrauer oder auch fleischfarbiger Kalk (Lösprobe 242). Die norischen, kieseligen Plattenkalke an der P r i v a t s t r a ß e S c h e u c h e n s t e i n - W a n d w i e s e , südlich der Abzweigung zum Aschergraben, erbrachten in der Lösprobe 127 eine Mikrofauna mit der Foraminifere Haplophragmoides subglobulus (G. O. GARS), der Holothurie Fissobractites subsymmetrica KRISTAN-TOLLMANN und Ostracoden (det. E. KRISTAN-TOLLMANN). Das Gestein, das entlang der Straße westlich der Wandwiese besonders gut aufgeschlossen ist, zeigt gegen SE überkippte Falten mit N E - S W streichenden und SW fallenden Faltenachsen. Auch die Falten im Querprofil entlang der zum A s c h e r g r a b e n abzweigenden Straße lassen auf eine SE-Bewegung schließen. Die hier im allgemeinen steil bis mittelsteil NW-fallenden norischen Plattenkalke weisen im westlichen Teil des quer zum Streichen laufenden Profiles dezimetermächtige Mergeleinschaltungen (Probe 240) auf. Auf halber Strecke zum Aschergraben, wo der Fahrweg von der SE- in die SSE-Richtung umbiegt, sind massigere Kalkeinschaltungen aufgeschlossen. Sie werden gegen den Aschergraben zu von steilstehenden, N E - S W streichenden, dünnbankig-knolligen, homsteinführenden Plattenkalken abgelöst. Splittrige, dunkelbraungraue Mergelschiefer, die diesen Kalken eingeschaltet sind, weisen auf ihren rostfleckigen Schichtflächen ein Pflaster aus einem Zerreibsei von Echinodermen, Muscheln, Korallen und Bryozoen auf. Noch westlich des Aschergrabens findet sich innerhalb der tonigen, 85° NW-fallenden Plattenkalke eine 5 m mächtige Mergelzwischenlage. Wie eine von W. FUCHS durchgeführte Untersuchung des Foraminifereninhaltes bestätigte, handelt es sich um ein den Placklesmergeln äquivalentes Sediment. Während jedoch die Placklesmergel an dem im südlichen Ausstrich des Aschergrabens gelegenen P l a c k l e s (K. 1132) dem Obertriasdolomit eingeschaltet erscheinen, liegen sie hier innerhalb der norischen Plattenkalke. An erstgenannter Stelle haben sie zur Bildung des Grabenrisses Anlaß gegeben. Zwischen dem obertriadischen Dolomit der H o h e n W a n d und dem Wandkalk stellen sich auffallenderweise bunte, zellige, rekristallisierte Kalke mit dichten, rötlichen Kalklinsen (Lösproben 246, 248, 249 und 255) und gelblich-rötliche Kalkrauhwacken ein. Ihre größte Mächtigkeit erreichen diese Gesteine an der Verebnung W der T u r m s t e i g h ü t t e , von wo aus sie bis zum B e r g h a u s P l a c k l e s streichen. Auch im Bereich des G r a n d g r a b e n - W i r t s c h a f t s w e g e s sind die Rauhwacken zwischen dem Dolomit und dem Wandkalk eingeschaltet. Ein wenige Meter großer Rauhwackenblock liegt am NE-Eck des Parkplatzes am Bromberger Naturpark. An der T u r m s t e i g h ü t t e , 15 m NNW der Einmündung des rot markierten Weges in den blau markierten Weg, trifft man auf einige metergroße Blöcke, die aus einer luckigen Brekzie mit bis über dezimetergroßen, kantigen Komponenten eines hellroten und hellen Wandkalkes bestehen. Wahrscheinlich sind es Sedimente des A 54 Vorriffbereiches. Auch die Brekzienlage, an welche die H u b e r t u s h ö h l e , eine Schichtklufthöhle, gebunden ist, dürfte ein Sediment der Riff-Vorderseite darstellen. Die Höhle ist 6 m tief, durchschnittlich 1,2 m hoch und 5 m breit. Zum Zweck der Faziesgliederung der Wandkalke wurden zahlreiche Proben entnommen. Der Berichterstatter verdankt Frau Dr. KRISTAN-TOLLMANN nicht nur die Untersuchung einer größeren Zahl von Dünnschliffen nach ihrem Foraminifereninhalt sondern auch die Durchsicht einiger Lösproben. Als besonders reich an Foraminiferen erwiesen sich jene Kalke, die durch ihren Gehalt an kleinen, dunklen Intraklasten auffallen. Die Untersuchung der Dünnschliffe nach dem Algeninhalt wird voraussichtlich wieder Herr Dr. J. BYSTRICK*, Bratislava, durchführen. Blatt 76 Wr. Neustadt Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Jungtertiär auf Blatt 76 Wr. Neustadt Von FRIEDRICH BRIX (auswärtiger Mitarbeiter) Die Kartierungsarbeiten auf Blatt Wr. Neustadt sind im Jahre 1979 an 30 Aufnahmstagen weitergeführt worden. Im Bereich Lindabrunn-Steinabrückl konnten die Arbeiten beendet werden. Der Streifen Wöllersdorf-Markt Piesting wurde in Angriff genommen und weitgehend abgeschlossen. Der Tertiäranteil des Gebietes Berndorf-Kleinfeld-Alkersdorf ist bis auf wenige Lücken fertig kartiert. Der Anschluß an die Geologische Karte des Hohe Wand-Gebietes von 1964 wurde durch Kontrollbegehungen im Raum Dreistetten-Hausenberg hergestellt. Die große Hochfläche Auf dem Hart-Pongratzeben-Wandern erforderte wegen der Abgrenzung der Badener von den unterpannonen Schotter- und Konglomeratkörpern eine langwierige Lesesteinkartierung. Der Bereich Eichbüchl-Neudörfl-Sauerbrunn (Nordsporn Rosaliengebirge) wurde in mehreren Übersichtsbegehungen auf neue Aufschlüsse untersucht. Abschließend wird über die Ergebnisse der Tiefbohrung Berndorf 1 kurz referiert. Alle in diesem Bericht erwähnten Fossilbestimmungen wurden von Herrn Dr. REINHARD FUCHS ausgeführt, wofür ihm herzlich gedankt sei. Gebiet L i n d a b r u n n - S t e i n a b r ü c k l Der Abgrenzung der Badener Lindabrunner Konglomeratserie gegen die im Westen und hangend auftretenden unterpannonen Piestingkonglomerate liegt die Beobachtung zugrunde, daß die älteren Gesteine meist feinkörniger ( 1 - 5 cm Durchmesser), diagenetisch mehr verfestigt und daher kompakter sind, sowie daß neben den Konglomeraten auch hellrötlichbraune Kalkarenitbänke auftreten und das Einfallen 15-25° beträgt. Die unterpannonen Sedimente dagegen liegen flacher (1-10°), sind wesentlich grobkörniger, meist unverfestigt oder mürb. Die Größe einzelner Komponenten erreicht nicht selten 2 0 - 4 0 cm, wobei länglich-ovale Stükke vorherrschen. Es handelt sich dabei überwiegend um Gesteine kalkalpiner Herkunft, Flyschgesteine sind eher selten. Diese unterpannonen Gesteine bilden nun häufig einen dünnen Schotterschleier, der oft die älteren Gesteine maskiert. Die Badener Gesteinsserie besteht ganz überwiegend aus kalkalpinen Komponenten, die Konglomerate zeigen fast immer ein karbonatisches Bindemittel, was den Piestingkonglomeraten meistens fehlt. Die Alterseinstufung der Lindabrunner Konglomeratserie in diesem Bereich kann mit Hilfe einer verarmten Mikrofauna durchgeführt werden, die in sandig-lehmigen Zwischenlagen gefunden wurde. Aus A 55 einem Aufschluß 800 m WSW Julienhof, an der Westseite eines Hohlweges, konnte bestimmt werden: Cibicides lobatulus, Cassidulina sp., Asterigerina sp., Ammonia beccarii; etwa 800 m WSW Kirche Holies fanden sich in einem aufgelassenen Steinbruch: Asterigerina planorbis, Elphidium sp., Ammonia beccarii, 1 Radiolarie (höheres Baden, Verarmungszone). Der Gesteinsstreifen mit den Badener Konglomeraten, Kalkareniten und Sandlagen zieht von Lindabrunn über die Talleiten bis zum Schießstand SSW Holies, wo er unter den Piestingkonglomeraten im Südosten und Quartärschottern im Osten verschwindet. Eine Revision früherer Ansichten muß im Gebiet des Lazarus Berges S Holies vorgenommen werden. Die hier über fossilführenden, obersarmatischen, blaugrauen, sandigen Tonmergeln lagernden Konglomerate dürften doch eher dem Unterpannon angehören als dem Sarmat (Verh. Geol. B.-A., 1978, S. A 80). Dies ergab sich beim Kartieren der Südfortsetzung dieses Konglomeratvorkommens, umso mehr als die, wenn auch spärlichen Ostracodenfunde N Steinabrückl (Verh. Geol. B.-A., 1976, S. A 110) mehr Beweiskraft haben dürften als möglicherweise aus dem Sarmat umgelagerte Cerithienreste. Gebiet W ö l l e r s d o r f - M a r k t Piesting Im Bereich N Wöllersdorf konnte gegenüber der Geologischen Karte des Hohe Wand-Gebietes eine weitere Verbreitung von Badener Gesteinen festgestellt werden. In einem Hohlweg etwa 900 m N Kirche Wöllersdorf wurden 3 - 4 m mächtige Sande beobachtet, die neben marinen Molluskenschalen (Pecten sp., Ostrea sp.) auch Mikrofossilien des höheren Baden führten: häufig großwüchsige Ammonia beccarii, dann selten Reussella sp., Nonion cf. boueanum, Spongiennadeln, Cyclammina sp., Ostracodensteinkerne. Die Sande werden von feinkörnigen Konglomeraten und hellbraunen Kalkareniten überlagert (Lindabrunner Konglomerate). Talabwärts gegen Osten folgen unter den Sanden dann ooidische Kalke und darunter Lithothamnienkalke. Diese Algenkalke sind im Steinbruch 1300 m NW Kirche Wöllersdorf sehr schön aufgeschlossen. Unter dem Waldboden folgen hier 5 - 6 m Lithothamnienkalke, darunter sind etwa 3 m gradierte Konglomerate zu beobachten. Im oberen Teil dieser Konglomeratbank ist die Korngröße 1 - 5 cm, im mittleren Teil 5 - 1 0 cm, während an der Basis kugelige Geröllkomponenten bis 20 cm auftreten. Unter diesem Konglomerat lagern etwa 5 m mächtige knollige Lithothamnienkalke mit einzelnen kalkalpinen Gerollen, darunter, bis zur Steinbruchsohle, sind noch 6 - 8 m dichte, massige Lithothamnienkalke aufgeschlossen. In diesen Kalken konnten im Schliffbild neben Lithothamnienästchen noch Foraminiferen (Milioliden, Elphidien, Globigerinen, Textularien), Ostracoden, Bryozoen, Seeigelstacheln und kugelige Radiolarien beobachtet werden. Im Hangenden dieses Steinbruches finden sich an einer neugebauten Forststraße zuunterst Lithothamnienkalke, es folgen hangaufwärts feinkörnige, harte Konglomerate, dann kann man hellbraune Feinsande sehen, die von feinkörnigen Kalkareniten überlagert werden. Letztere fallen mit 2 5 - 3 5 ° gegen SW ein. Das Hangende bilden dagegen andersartige, grobe, mürbe Konglomerate, die mit 10° gegen SE einfallen. Auffallend ist, daß einzelne der ovalen Komponenten (meist kalkalpine Kalke) bis zu 30 cm in der Längsrichtung erreichen können. Als mehr oder weniger lose Bedeckung sind diese Konglomerate oder Schotter ohne Unterbrechung über den Henninger Berg (Kote 485) bis gegen Alkersdorf zumeist als Lesesteine zu verfolgen. Es handelt sich bei dieser Serie um die unterpannonen Piestingkonglomerate. Die Fortsetzung der Lithothamnienkalkserie und der sie begleitenden FeinkonA56 glomerate und Kalkarenite gegen WNW wurde entgegen der Darstellung auf der Hohe Wand-Karte von 1964 insoferne abgeändert, als diese Schichten nicht gleich westlich des vorhin genannten Steinbruches auskeilen, sondern noch fast einen Kilometer weiterziehen und erst an den Gosauschichten N Markt Piesting abstoßen. Die Grenze gegen die überlagernden Piestingkonglomerate steigt dabei flach gegen Westen an. G e b i e t B e r n d o r f - K l e i n f e l d - A l k e rsdorf Die unterpannonen Schotter und Konglomerate, die westlich der Stadt Berndorf bis an die Kartenblattgrenze reichen, tauchen gegen Osten unter alluviale Schotter und lehmigen Verwitterungsschutt ein. Von Berndorf zieht so ein Alluvialstreifen einmal entlang des Bachbettes nach Steinhof gegen Westen und ein anderer Streifen bis Neusiedl gegen SSW. Zwischen Veitsau und Neusiedl kann man heute noch einige Reste des ehemaligen Lignitbergbaues in Form alter, verwachsener Halden sehen. Die Aufschlußverhältnisse im Kleinfelder Becken sind, was das Neogen betrifft, sehr schlecht. Etwa 350 m NNW der Kapelle in Kleinfeld sind in einem Hohlweg feinkörnige, flachlagernde Konglomerate zu sehen, am Waldrand 550 m NW der Kapelle finden sich als Lesesteine rötlichbraune Kalkarenite und rötlichgraue, feinkörnige, z. T. brecciöse Konglomerate. Da weitere Anhaltspunkte fehlen, bleibt als Einstufungshilfe die Lage unmittelbar über kalkalpinen Gesteinen und das in der Kossmat-Karte von 1916 verzeichnete Vorkommen der „Lignitstufe" bei der Kapelle Kleinfeld, das heute nicht mehr zu sehen ist. Solange keine weiteren Indizien auftauchen, wäre es also denkbar, diese Konglomerate etwa in das Baden zu stellen. Die abgeschlossene Lage des Beckens könnte eine tiefergreifende Ausräumung verhindert haben, so daß die älteren Schichten eben noch vorhanden sein mögen. Gleich SSW Grillenberg setzt die unterpannone Konglomeratserie wieder ein und zieht am westlichen Kartenrand bis gegen Alkersdorf. Wie in einem Steinbruch knapp SW Neusiedl zu sehen ist, liegen die Konglomerate söhlig oder fallen ganz schwach gegen Osten. Von Interesse ist die Mächtigkeit dieser unterpannonen Konglomerat-Schotterserie. In der Bohrung Berndorf 1 wurde nach Durchteufung dieser Serie der kalkalpine Untergrund erst bei 127 m erreicht, das ist +235 m absolut. Etwa 1 km ESE steht der Dachsteinkalk in der Brunnleiten bei ca. 490 m Seehöhe an. Das sich ergebende Gefälle von 14° zum Top der Kalkalpen in der Bohrung Berndorf 1 ist zwar deutlich geringer als z. B. der Abfall vom Guglzipf (472 m) bei Berndorf in das Triestingtal mit 18°, gibt aber doch eine Vorstellung von den morphologischen Verhältnissen in den Kalkalpen vor dem Karpat. Eine andere für das präkarpatische Relief bedeutsame Beobachtung war die Tiefenlage des kalkalpinen Untergrundes in der Schußbohrung Nr. 23 knapp S Veitsau, etwa 2 km N bis NNE Berndorf 1 (Verh. Geol. B.-A., 1977, S. A 80). Hier wurde der Hauptdolomit unter jungen Schottern und der Kohlenserie schon bei 32 m Bohrtiefe, das ist - 2 9 6 m absolut, erreicht. In der Schußbohrung Nr. 24, etwa 150 m N Kirche Grillenberg, traten ab 32 m Bohrteufe Rauhwacken und dann Dachsteinkalke auf, der Top des Kalkalpins lag bei +310 m absolut. Bei Einbeziehung der Aufschlüsse im Süden und Westen muß man daher feststellen, daß, von der Bohrung Berndorf 1 aus gesehen, der kalkalpine Untergrund nach allen Seiten ansteigt. Gebiet D r e i s t e t t e n - H a u s e n b e r g Vergleichsbegehungen zwischen den nördlichen und südlichen Abhängen des A 57 Piestingtales im Raum Markt Piesting-Wöllersdorf wurden ausgeführt, um den Anschluß der neuen Kartierungsergebnisse an die in der Geologischen Karte des Hohe Wand-Gebietes (1964) niedergelegten Ergebnisse früherer Kartierungsarbeiten zu sichern. Auffallend ist, daß die Gesteine der Badener Schichten am Nordhang des Piestingtales bei Wöllersdorf mindestens 1,5 km weiter gegen Westen reichen als am Südhang. Ein zweites interessantes Detail ist die Beobachtung, daß die unterpannonen Piestingkonglomerate und Schotter dort, wo Gosauschichten den Untergrund bilden (Markt Piesting), nicht bis in das Piestingtai hinunterreichen, dies aber sehr wohl tun, wo diese Konglomerate von Dachsteinkalken unterlagert werden (Oberpiesting). G e b i e t Auf dem H a r t - W a n d e r n - P o n g r a t z e b e n Wie eingangs erwähnt, bestand die inzwischen weit gediehene Aufnahme dieses Gebietes in einer zeitaufwendigen Lesesteinkartierung. Es mußte immer wieder die oft sehr schwierige Entscheidung gefällt werden, welche Lesesteine als zum höheren Baden (Lindabrunner Konglomerate) und welche als zum Unterpannon (Piestingkonglomerate) gehörig zu betrachten seien. Wenn indifferente Typen auftraten, waren natürlich Verwechslungsmöglichkeiten gegeben, zumal die an sich verschieden alten Gesteinskörper häufig aus gleichartigem Material bestehen. So konnten lediglich aus der Komponentengröße, der Lagerung (soweit diese überhaupt erkennbar war), der Verteilung im Raum und den ganz seltenen Fossilfunden Schlüsse gezogen werden. Die lithologischen Unterschiede zwischen den Gesteinsserien des Piestingkonglomerates und des Lindabrunner Konglomerates wurden weiter oben schon beschrieben. Hervorzuheben ist, daß beim Piestingkonglomerat, je weiter man nach Westen kommt, die maximalen Größen einzelner Geröllkomponenten in der Längsrichtung bis zu 40 cm betragen können. Bei den Lindabrunner Konglomeraten sind Sand- oder Sandsteinzwischenlagen nicht selten. Die Piestingkonglomerate im zu beschreibenden Gebiet sind häufig zu einem Schotterschleier aufgelöst, wo sie mächtiger werden, erreichen sie meist nur wenige Meter bis maximal einige Zehner von Metern. Die Oberfläche des Lindabrunner Konglomerates ist keine schiefe Ebene, sondern wurde während der Regressionsphase des Sarmats teilweise denudiert und in Täler und Höhenzüge gegliedert. In dieses Relief wurden dann die Piestingkonglomerate abgelagert. Die spätere Ausräumungsphase, vor allem während des Pleistozäns, schuf dann das heutige Talsystem. Die Lindabrunner Konglomerate mit den sie begleitenden Kalkareniten und Senden sind durch die eben geschilderten Vorgänge an den Sohlen der tiefer eingeschnittenen Täler verschiedentlich aufgeschlossen, so z. B. SW Lindabrunn (bis über Kote 353 hinaus), in der Talleiten SE Lindabrunn und im Langtal WNW Steinbruch. Am Ostende des Langtales tauchen die Lindabrunner Konglomerate etwa 250 m W der Autobahn wieder unter die Piestingkonglomerate. Gebiet E i c h b ü c h l - N e u d ö r f l - S a u e r b r u n n In diesem Gebiet am Nordsporn des Rosaliengebirges wurde in Übersichtsbegehungen geprüft, ob neue Aufschlüsse oder sonstige Beobachtungen zu verzeichnen sind. Die Verbreitung der Quarzschotter von Neudörfl gegen Süden wurde situiert. Abschließend soll kurz über das Ergebnis der T i e f b o h r u n g B e r n d o r f 1 berichtet werden. Es wird darauf hingewiesen, daß von Seiten des Ressorts Geologie der ÖMV Aktiengesellschaft eine ausführliche Darstellung vorgesehen ist. A 58 Wie schon bekannt ist (Verh. Geol. B.-A., 1979, im Druck), hatte die Bohrung am 21. April 1978 begonnen. Das neogene, fossilleere Konglomerat, das zunächst angetroffen wurde, ist auf Grund der Bohrlochmessungen 127 m mächtig. Es besteht vorwiegend aus gut gerundeten dolomitischen, seltener aus kalkigen Komponenten bis 1 cm Durchmesser, das Bindemittel ist kalkig und ocker- bis rosafarbig. Aus Analogiegründen wird diese Serie in das Unterpannon gestellt. Die Göller (Ötscher) Decke reichte bis 4158 m, darunter folgte bis 5640 m die Unterbergdecke. Damit war die Hauptüberschiebungsfläche der Kalkalpen auf die Flyschdecke erreicht. Diese Einheit hielt bis 5910 m an, wo die Hauptüberschiebung auf die Molassezone angetroffen wurde. Bei 5945 m Bohrteufe wurde dann das Kristallin der Böhmischen Masse angebohrt. Die Tiefbohrung Berndorf 1 wurde am 29. Mai 1979 bei einer Endteufe von 6028 m Kristallin eingestellt. Obwohl durch diese Bohrung keine Kohlenwasserstofflagerstätten gefunden wurden, ist sie nicht nur aus geologischen Gründen so bedeutungsvoll, sondern erbrachte auch in hydrologischer Hinsicht ein sensationelles Ergebnis: es wurde stark abgekühltes Süßwasser bis in große Tiefen innerhalb des Kalkalpenkörpers angetroffen. Der ÖMV AG wird dafür gedankt, diese kurzen Mitteilungen veröffentlichen zu dürfen. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im kalkalpinen Anteil auf Blatt 76 Wiener Neustadt Von BENNO PLÖCHINGER Der aufgelassene, kleine Steinbruch an der Hernsteiner Straße ca. 500 m NW S c h l o ß H e r n s t e i n schließt an der Westseite des H ü h n e r k o g e l s vorwiegend Klauskalk und Liasmergel auf. An seiner Nordseite wird der fast saiger stehende Klauskalk diskordant von einer ca. 3 m mächtigen Brekzie aus hellbräunlichgrauem, kieseligem Kalk der tiefmalmischen Kiesel- und Radiolaritschichten überlagert. Hellbraune Kieselsäurekonkretionen erinnern an das Gestein der gerundeten Chalzedonblöcke in der Waldparzelle 69 NE der S c h i e ß s t ä t t e bei A i g e n . Es ist damit ein neuerlicher Hinweis auf die Auswitterung dieser Blöcke aus den kieseligen Ablagerungen der Malmbasis gegeben. Eine petrographische Bestätigung der Zugehörigkeit der Chalzedonblöcke zu den tiefmalmischen Kiesel- und Radiolaritschichten ist Herrn Prof. ALBERTO CASTELLARIN (Geologisches Institut der Universität Bologna) gelungen. Nach seiner Dünnschliffuntersuchung handelt es sich um eine außerordentlich dicht gepackte Radiolaritbrekzie mit einer Chalzedonmatrix. Im teilweise zu gröberem Korn umkristallisierten feinen Mirkoquarzmosaik zeigen sich Strukturen von Radiolarien und einzelnen Schwammnadeln. Nach der Diffraktions-Analyse von Herrn Prof. RENZO SARTORI (Mineralogisches Institut der Universität Bologna) besteht das Gestein ausschließlich aus Quarz mit spärlicher Kristallinität (Typ Chalzedon) bzw. auch aus einem Quarz mit feiner Körnung (Mikroquarz). Eine Untersuchung des Gesteines durch Herrn Hofrat WIEDEN in der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Arsenal entspricht i. a. diesem Ergebnis. Allen genannten Herren dankt der Berichterstatter für ihre Hilfeleistung. 20 m über der Hernsteiner Straße findet man die östliche Fortsetzung der am Nordrand des kleinen, obgenannten Steinbruches aufgeschlossenen, endogen brekziösen kieseligen Malmkalkes. Das hier sechs Meter mächtige Gestein fällt steil gegen NE ein. Eine metermächtige, rote Knollenbrekzie (?Acanthicuskalk) überlagert mit gleichsinnigem Einfallen. Nach dem darüber liegenden Blockwerk A 59 und einem Aufschluß 50 m über Tal streichen die hellen, majolikaähnlichen, kieselig-brekziösen, muschelig brechenden Gesteine weiter gegen Osten. Das stratigraphisch höchste Malmsediment der Malmmulde nördlich des B u c h r i e g e l -Gipfels bilden die bräunlichen, körnigen Malmkalke. Leider konnten bisher nur Schwammnadeln darin gefunden werden. Die nördlich dieser Kalke anzutreffenden roten, knollig-flasrigen Klauskalke der Parzelle 83, S des Hühnerbründls, und die ca. 300 m NE des Steinbruches an der Hernsteiner Straße, in 70 bis 120 m über Tal gelegenen Klauskalkvorkommen gehören zur nördlichen Flanke der E - W streichenden Malmmulde. Am Vorkommen 70 m über Tal überlagern die bunten Jurakalke mit mittelsteilem ESE-Fallen einen oolithischen Dachsteinkalk. Zu diesen bunten Jurakalken gehören ein 3 m mächtiges Paket dünnplattiger Kalke, ein 3 m mächtiges Paket roter Knollenkalke (Klauskalk), ein roter kieselig-knolliger Kalk und ein Radiolarit (Kiesel- und Radiolaritschichten). In diesen kieseligen Ablagerungen der Malmbasis liegt eine E - W streichende, 10 m lange und 3 m dikke Linse rötlichen, belemnitenführenden Jurakalkes, die von einer metermächtigen, roten Knollenbrekzie begleitet wird. Offenbar stellt sie eine kleine Gleitscholle dar. Die Malmsedimente nördlich des Buchriegel-Gipfels markieren regional gesehen die Trennung zwischen der Vorder Mandling-Schuppe im Norden von der Dürre Leiten-Schuppe im Süden. Das erinnert an die Verhältnisse an der Überschiebungslinie der Hohe Mandling-Schuppe über die Geyer-Schuppe südlich der Mandlingalm. An der H a r b e r g - S ü d s e i t e , am Rande jener Weingärten, die sich im Vöslauer Gemeindegebiet am östlichen Ende der Triestingbucht befinden, tritt ein hellocker bis leicht rötlich gefärbter, südfallender Dachsteinkalk auf, der von lumachellenführenden Kössener Mergelkalken überlagert wird. Ein in NE-SW-Richtung angeordneter, gestaffelter Bruch setzt die obertriadischen Gesteine zur Gainfarner Bucht hin ab. Auch der Grenze Hauptdolomit-Dachsteinkalk folgt ein NE-SW-Bruch. Er wird durch eine ab und zu ersichtliche tektonische Rauhwacke verdeutlicht. Knapp unter der H e l e n e n h ö h e und nördlich der H a r z b e r g s t r a ß e liegen alte Abbaue in der miozänen Gainfarner Brekzie. Diese begrenzt das beschriebene, 500 m lange und bis 150 m breite obertriadische Kalkvorkommen von Nordosten, Südosten und Süden her. Blatt 7 7 Eisenstadt Bericht 1979 über die Aufnahme von Großaufschlüssen in den tertiären Ablagerungen auf Blatt 77 Eisenstadt Von RUDOLF GRILL (auswärtiger Mitarbeiter) Die Bauarbeiten an der Burgenland-Schnellstraße S 31 erbrachten im Berichtsjahr schöne Aufschlüsse zwischen NW Kleinfrauenhaid und N Mattersburg. Tiefe Einschnitte wurden durch den Knoten Hornstein der Südostautobahn A 3 geschaffen. Wertvolle Proben in einem ansonst recht mäßig aufgeschlossenen Gelände lieferten die Fundierungsgruben einer neuen Nahversorgungs-Hochspannungsleitung, die vom Umspannwerk Wimpassing etwa 2 km SE des Ortes in südwestlicher bis südlicher Richtung zieht. Bei Begehungen im Gebiet östlich des obigen Straßenabschnittes konnten Bauaufschlüsse in pannonischen Tonmergeln in Hirm , südlich des gleichnamigen Baches festgehalten werden. In der großen Grube auf der Anhöhe südlich des Ortes A 60 kann man derzeit die teilweise recht groben Terrassenschotter mit schlecht gerundetem Lokalgeröllen gut studieren, die im letzten Aufnahmsbericht von Aufschlüssen längs der S 31 angeführt wurden. Westlich der S 31 wurde das Gebiet um S i g l e ß und K r e n s d o r f begangen. Eine obersarmatische Mikrofauna fand sich dabei in Tonmergeln der aufgelassenen Sandgrube halbwegs zwischen Sigleß und dem Straßenknoten Mattersburg. Die im Berichtsjahr von Müllendorf bis zum K n o t e n H o r n s t e i n , etwa 2 km SW Kirche Hornstein, weitergediehene Südostautobahn erbrachte durch die Verbindungsstraße bzw. Auffahrten Hornstein und Neufeld ein wertvolles Querprofil durch die Senke zwischen dem Leithagebirgsrand und dem Neufelder See. In den geschichteten blaugrauen Tonmergeln des Einschnittes im flachen Rücken SW des Dofbaches etwa 1,5 km SW Kirche Hornstein (NE Kote 238) fanden sich reiche Ostracodenfaunen des Mittelpannons, ebenso wie in dem Einschnitt der Neufelder Auffahrt. Dieses Profil findet gegen NE eine gewisse Verlängerung durch die Beobachtungen im Ortsbereich von Hornstein, wo im Berichtsjahr für die am Nordrand des Ortes entstehende Siedlung ein WNW-ESE ziehender Kanal gebaut wurde. Eine Reihe von Proben des aus Tonmergeln aufgebauten Profils lieferte reiche Ostracodenfaunen des Mittelpannons (Bearbeitung Dr. T. CERNAJSEK). Im Gegensatz zu diesen Beobachtungen erwiesen sich die Proben aus den Fundierungsgruben der eingangs erwähnten H o c h s p a n n u n g s l e i t u n g im Norden dieses Gesamtprofils als eher fossilarm, teilweise als fossilleer. Vom unmittelbaren Randbereich des Leithagebirges abgesehen, wo u. a. ein Mast auch im Semmeringkalk steht, bewegt sich das übrige Profil im wesentlichen in Tonmergeln, Mergelsanden und reschen Sanden. Das N E - S W ziehende Profil kreuzt die Eisenstädter Bundesstraße 700 m N Kote 240 (bei der Feldwegkreuzung) zwischen Wimpassing und Hornstein und quert die Straße Hornstein-Pottendorf ca. 1100 m WNW der Abzweigung von der Eisenstädter Bundestraße. Von hier zieht es in südlicher Richtung und war im Berichtsjahr noch über etwa 1200 m Länge in Bau. Nach den bisher geschlämmten und bearbeiteten Proben scheint das Profil aber ebenfalls dem Pannon (im Sinne der neuen Nomenklatur) anzugehören. Vielleicht ist die spärliche Ausbeute an Ostracoden auch auf die geringe Tiefe der Aufschlüsse zurückzuführen. Anschließend wurden die Aufschlüsse am A b f a l l zur L e i t h a - N i e d e r u n g südlich Wimpassing studiert und beprobt. Die vorwiegend als Sande mit Kies- und Schottereinlagen entwickelten Schichten werden seit langem ins Oberpannon (Pont) gestellt und auch die neuen Begehungen bestätigen diese Annahme. Wahrscheinlich findet im Gebiet NW Hornstein einer jener SSW-NNE streichenden Brüche seine Fortsetzung, die im Bereiche der Wiener Neustädter Pforte insbesondere durch die Schürfbohrungen der RAG bekannt wurden. Blatt 82 Bregenz Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Tertiär und Quartär auf den Blättern 82 Bregenz und 83 Sulzberg Von PAUL HERRMANN Im Berichtsjahr brachte der Bau der Autobahn interessante Aufschlüsse im spätglazialen Schwemmkegel von Fronhofen. Er besteht aus einer Wechsellagerung von Schotter mit schluffigem Zwischenmittel und geröllfreiem Schluff. Eine Auszählung der Gerolle ergab fast 80 % verschiedene Karbonate bei nur 11 % KristalA61 lin (Quarzit, Amphibolit und Gneis). Aus dem Schluff wurde eine kleine Gastropodenfauna gewonnen, aus der F. STOJASPAL Vallonia costata (O. F. MÜLLER), Vallonia pulchella (O. F. MÜLLER) und Eucobresia nivalis DUMONT & MORTILLET bestimmen konnte. Leider haben alle genannten Arten eine weite klimatische Toleranz (frdl. mündl. Mitt. von F. STOJASPAL). Im Jagdbach und an der Straße Aach-Riefensberg wurden die Mergel der Weißachschichten beprobt. Sie lieferten reichlich umgelagerte Foraminiferen, an autochthonen Fossilien jedoch nur vereinzelte Characeen. Neue Aufschlüsse zeigten, daß der auf den bisherigen Karten als Moräne ausgeschiedene Hang von Riefensberg mindestens teilweise aus fluviatil geschütteten Sedimenten besteht, wobei E-fallende Schüttungskörper in der großen Schottergrube von Riefensberg-Unterdorf eine der heutigen Entwässerung entgegengesetzte Strömung anzeigen, die durch die Vergletscherung des Achtales bedingt war. N des Rotachtales wurde festgestellt, daß die Basisnagelfluh der OMM im Kesselbach tatsächlich, wie in der Geologischen Karte von Bayern, Blatt Weiler dargestellt, fehlt. Dafür wurde in dem namenlosen Bach N Fischanger eine 1 m mächtige Nagelfluhbank festgestellt, die sich mit keiner der bekannten Nagelfluhen des Pfänders parallelisieren ließ. Sie dürfte mit den Geröllschnüren in Zusammenhang stehen, die am Rand des Leckenbachtobels im Liegenden der Kanzelfelsennagelfluh, also in der weiter W konglomeratfreien Zone der glaukonitführenden Sandsteine auftreten. Blatt 83 Sulzberg Siehe Bericht zu Blatt 82 Bregenz von P. HERRMANN Blatt 91 St. Johann Bericht 1979 über fazielle und paläontologische Untersuchungen in den Dachsteinkalken zwischen Steinplatte und Hochkönig auf den Blättern 91 St. Johann, 92 Lofer, 124 Saalfelden und 125 Bischofshofen Von WERNER PILLER (auswärtiger Mitarbeiter) Die Untersuchungen im Berichtsjahr dienten vor allem der Vervollständigung der in den Jahren 1977 und 1978 gemeinsam mit H. LOBITZER gewonnenen Ergebnisse (Verh. Geol. B.-A., 1979) in den Riffgebieten der Steinplatte und des Hochkönigs. Das gegenüber älteren Vorstellungen von PILLER & LOBITZER (Verh. Geol. B.-A., 1979) und PILLER (SEPM, spec, pap., in Druck) modifizierte Fazieskonzept im Riffkomplex der Steinplatte konnte durch genauere laterale Verfolgung der einzelnen Fazieszonen weiter untermauert werden. Insbesondere die Verbreitung der Lumachellen, die zwischen dem Vorriff- und dem Riffbereich eine markante Grenzziehung zulassen, konnten ebenso wie der Bereich des Riffhanges besser gefaßt werden. Einen weiteren Punkt der Untersuchung stellte die Fortsetzung der RiffFazies nach Nordosten dar, die nach den bisherigen Untersuchungen noch unklar war (PILLER & LOBITZER, 1979, Abb. 2). Tatsächlich konnte der Riffbereich gegenüber der früheren Darstellung nur noch unwesentlich weiter nach Nordosten verfolgt werden, da er dann, bedingt durch stärkere, störungsgebundene Erosion, aussetzt. Es folgen offensichtlich tiefere Teile des Riffkomplexes , die keine klare A 62 Fazieszonierung erkennen lassen. Am Süd- und Südwestabfall des Steinplajte-Riffes wurde ebenfalls versucht, zusätzliche Informationen zu gewinnen, was aber durch die schlechte Zugänglichkeit und starke tektonische Beanspruchung dieser steilen Wände erschwert wird. Abgesehen von Bivalvenlumachellen an der Riffbasis, die mehrere Meter mächtig werden können und mehrere hundert Meter lateral zu verfolgen sind, konnte im Wandbereich selbst nur ein hoher Anteil an Thecosmilien beobachtet werden, die aber keinerlei fazielle Differenzierung erkennen lassen. Größeres Augenmerk wurde auf die Beprobung des Riffhanges gelegt, um dessen Fauna und Flora zu vervollständigen, wobei insbesonders interessante Sphinctozoen gefunden wurden. Eine detaillierte Untersuchung der Lumachellenfauna ist noch ausständig. Der zweite Schwerpunkt der Untersuchungen lag auf dem Riffgebiet des Hochkönigs, das bisher nur unzureichend aus der älteren Literatur bekannt war und im vorangegangenen Jahr lediglich übersichtsmäßig begangen wurde. Dabei konnte jetzt bestätigt werden, daß das Riff am Hochkönig einen anderen Typus als jenes an der Steinplatte repräsentiert. Der Riffbereich selbst wird, wie im DachsteinkalkRiff des Hohen Göll (ZANKL, 1969, Abh. Senck. Naturforsch. Ges.), aus unregelmäßig verteilten Riffknospen aufgebaut, die durch unterschiedlich große Areale aus Schuttmaterial getrennt sind. Innerhalb des Riffbereiches fehlt eine Zonierung, wie sie auf der Steinplatte auftritt, und auch der Anteil an Riffbildnern in situ ist wesentlich geringer. Die relative Häufigkeit der einzelnen Riffbildner ist ähnlich wie im Hohen Göll, mit einem relativ hohen Anteil an Kalkschwämmen, während Korallen in phaceolider Wuchsform nicht so dominieren. Leider sind die Gesteine sehr stark umkristallisiert und die Anwitterung der Gesteinsoberflächen ist meist ungünstig, wodurch die Untersuchungen wesentlich erschwert wurden. Vor allem in den Gesteinsdünnschliffen zeigen die Biogene kaum erhaltene Primärsturkturen und sind dadurch meist nicht näher determinierbar. Die von BITTNER (Verh. Geol. R.-A., 1884) gemeldeten Funde von Heterastridium conglobatum REUSS konnten, im Gegensatz zu ZAPFE (Verh. Geol. B.-A., 1961), bestätigt werden. Sie sind am Südwestfuß der Torsäule, sehr schlecht erhalten, anzutreffen und zeigen eine lagenweise Anreicherung in arenitischem bis ruditischem Schuttsediment. Eine scharfe Grenzziehung zwischen dem Riff- und Vorriffbereich ist nicht durchzuführen, allerdings zeigen die Sedimente unterhalb der Torsäule und östlich davon kaum Organismen in Lebensstellung, sondern bestehen hauptsächlich aus Bioklasten, oft in bunter siltitischer Matrix, daneben sind auch Breccien von zementiertem Riffmaterial zu beobachten. Diese Erscheinungen rechtfertigen eine Zuordnung dieses Bereiches zum Vorriff, das offensichtlich mit einem relativ flachen Winkel gegen das Becken hin einfiel. Auffällig ist das relativ häufige Vorkommen von Ammoniten, die nicht nur im Vorriffbereich am Fuße der Torsäule in bunten Sedimenten auftreten (BITTNER, 1884), sondern auch über weite Teile des Riffareals in oft beträchtlichen Häufigkeiten vorkommen. Die Riffzone ist relativ breit ausgebildet (etwa 2 - 3 km) und streicht von Südwesten nach Nordosten. Beeindruckend sind die an der Riffrückseite, am West- und Nordwestrand des Gletschers, vorhandenen Grobschuttsedimente, die eine sehr gute Schichtung der Grobarenit- und Ruditkomponenten im dm-Bereich erkennen lassen, während eine Bankung nur im Meter- bis Dekameterbereich zu beobachten ist. Die Sedimente bestehen größtenteils aus gerundeten Riffschuttkomponenten. Sie sind unter kontinuierlich abnehmender Korngröße, Verlust der Schichtung und Abnahme der Bankmächtigkeiten bis an die Torschartenstörung und westlich davon noch im Steinernen Meer zu verfolgen. Sie stellen den Übergang in die ausgedehnte Lagune des Steinernen Meeres und der LeoA63 ganger und Loferer Steinberge dar. Aus den letzgenannten Bereichen wurden im Berichtsjahr nur einige Vergleichsproben aus talnahen Lagen entnommen. Blatt 92 Lofer Siehe Bericht zu Blatt 91 St. Johann von W. PILLER. Blatt 94 Hallein Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 94 Hallein Von HERMANN HÄUSLER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Zuge der vergleichenden Bearbeitung der Hallstätter Schollen der Lammerzone wurde die Lammereck-Scholle neu kartiert und mit Hilfe von Conodonten eingestuft. Für die isolierten Hallstätter Schollen nördlich und östlich von Golling konnten weitere stratigraphische Hinweise gefunden werden. a) Die auf Manganschiefern des Tirolikums lagernde Obertriasscholle des Lammerecks besteht hauptsächlich aus grauen, kieseligen, massigen bis gering gebankten Kalken des Nor (Lac-Alaun), denen im Hangenden rötliche obernorische bis sevatische Hallstätter Kalke folgen. Da diese Kalke von der hier massenhaft Hallstätter Komponenten führenden Strubbergbrekzie überlagert werden, kann auf ein Eingleiten der Lammereckscholle in Malm geschlossen werden. Die fossilführende Pötschen/Pedatakalkscholle südlich der Wirrau ist eine Schuppe der Lammereckscholle. b) Die Hallstätter Schollen nördlich der Lammer konnten bis jetzt folgendermaßen eingestuft werden: Der Felszug aus Hallstätter Kalk der Kote 852 nördlich Hinterkellau ergab einen Schichtumfang von Ladin bis Sevat. An der Basis der Scholle 300 m südöstlich K. 852 ist Ob. Anis-Ladin aufgeschlossen. D 512 (det. L KRYSTYN): Gondoleila excelsa (MOSHER) Astformen von Gladigondolellate?/?ytf/s-MultielementKOZUR & MOSTLER Die rötlichen Kalke im Hangenden dieses Bankkalkes (D 512) ergaben ca. 250 m südlich der K. 852 ein cordevolisch bis julisches Alter: D 405 (det. L. KRYSTYN): Gladigondolella tethydis (HUCKRIEDE) Enantiognathus petraeviridis (HUCKRIEDE) Gondolella cf. polygnathiformis BUDUROV & STEFANOV Hindeodella triassica MÜLLER Die roten, endogen brekziösen Kalke am Westrand der Scholle (ca. 625 m WSW Kote 852) ergaben basales Oberkarn: D 511 (det. L. KRYSTYN): Gondolella polygnathiformis BUDUROV & STEFANOV Epigondolella nodosa (HAYASHI) Alter: Tuval 3/1 Im Hangenden folgen gelblich-rötliche massige Hallstätter Kalke D 911 (det. L. KRYSTYN): Gondolella steinbergensis (MOSHER) Alter: Alaun-Sevat A 64 Die Nordflanke der Scholle besteht aus Mitteltriasdolomit, wobei wegen des vermuteten Überganges in Hallstätter Kalk eine sekundäre Dolomitisierung nahe liegt. Eine Störung trennt die Scholle K. 852 von den nördlich anschließenden Roßfeldschichten des Osterhorntirolikums. Die Scholle mit Brachiopoden führenden Rotkalken südlich vom Wurzer konnte bereits ins Nor eingestuft werden: D 416 (det. L KRYSTYN): Epigondolella abneptis (HUCKRIEDE) Epigondolella permica (HAYASHI) Alter: Lac 2-Alaun 1 In der Rabensteiner Scholle dürfte hingegen nur die Obertrias in echter Hallstätter Entwicklung vorliegen, die Mitteltrias besteht aus basal dünngebankten Schichten, die gegen das Hangende grob gebankt bis massig werden und stark sekundär dolomitisiert sind. Diese dünngebankten, SW fallenden Dolomite 500 m NW des Rabensteins führen sehr spärlich Conodonten des Oberanis: D 879 (det. L. KRYSTYN): Gondoleila constricta MOSHER & CLARK Nach mehreren Zehnermetern kieseliger, graubrauner, grob gebankter bis massiger Dolomite, die im Hangenden ins Ladin eingestuft werden konnten: D 881 (det. L. KRYSTYN): Glauigondolellate№ytf/s-MultielementKOZUR & MOSTLER Gondolella sp. (cf. excelsa) folgen auf engem Raum 300 m WNW Kote 631 (Rabenstein) helle, brekziöse, norische D 883 Metapolygnathus communisti HAYASHI Morphotyp В Epigondolella sp. Alter: Lac 1/1 und sevatische Hallstätter Kalke: D 882 Gondolella navicula steinbergensis (MOSHER) Epigondolella postera (KOZUR & MOSTLER) Epigondolella abneptis (HUCKRIEDE) Neispathodus hernsteini MOSTLER Chirodella dinodoides (TATGE) Hindeodella suevica TATGE Hindeodella triassica MÜLLER Alter: Untersevat Für die höchsten Anteile der im Hangenden der basal brekziösen Oberalmer Schichten auftretenden und mit diesen in fraglichem Kontakt stehenden Hallstätter Kalke konnte östlich Kote 631 (Rabenstein) ein norisches bis sevatisches Alter belegt werden: D 412 (det. E. KRISTAN-TOLLMANN): Holothurien: Theelia stellifera ZANKL Theelia variabilis ZANKL Theelia assymmetrica MOSTLER Theelia patinaformis MOSTLER Theelia sp. Foraminiferen: Ammodiscus sp. ?Endothyranella sp. Diplosphaerella ramosa KRISTAN-TOLLMANN Diplosphaerella reducta KRISTAN-TOLLMANN A 65 Ophiuren: Stachel, Wirbel Placoidschuppe Alter: nach der Gesamtfauna Nor D 412 (det. L. KRYSTYN) Epigondolella bidentata MOSHER Hindeodella triassica MÜLLER Hindeodella suevica TATGE Chirodella gracilis MOSTLER Prioniodina muelleri (TATGE) Alter: (Alaun 2)-Servat Westlich des Egelsees konnte der über einer dolomitisierten Mitteltrias folgende Hallstätter Kalk nördlich der Kapelle ins Nor eingestuft werden: D 527 (det. B. GRUBER): Halobia plicosa (MOJS.) Alter: Alaun 1 - 2 Die 250 m NE Kote 514 (Karlstein) anstehenden Hallstätter Kalke führen am Nordende der Scholle in einer Linse Halobiiden des tieferen Nor D 887 (det. B. GRUBER) Halobia rugosa Alter: Tieferes Lac 1 Die massigen, hellen bis rötlichen Kalke am Schollensüdrand führen Conodonten: D 886 (Det. L. KRYSTYN): Epigondolella a. spatulata (HAYASHI) Epigondolella abneptis abneptis (HUCKRIEDE) Gondolella steinbergensis (MOSHER) Alter: Alaun 1 Die tetkonische Stellung dieser in Schollen auftretenden, fossilführenden mittelobertriadischen Hallstätter Kalke ist noch fraglich. Die Hallstätter Beckenentwicklung der Lammerzone in Graufazies, die am Westfuß des Gollinger Schwarzenberges zwischen Mehlstein und Haarecker ab dem Tuval einsetzt und bis in das Sevat reicht, konnte schon früher erfaßt werden (H. HÄUSLER, 1979). Es gelang nun auch knapp nördlich des Haarecker eine Einstufung der über dem Wettersteindolomit folgenden und im Liegenden der Pötschen/ Pedataserie befindlichen Bankkalke ins Oberkarn: D 904 (det. L. KRYSTYN): Gondolella polygnathiformis BUDUROV & STEFANOV Epigondolella nodosa (HAYASHI) Hindeodella triassica MÜLLER Hindeodella suevica TATGE Alter: Tuval 3 Oberhalb des Weges vom Haarecker zur Hinterkellau, 250 m vor der Abzweigung zum Egger folgen über Wettersteindolomit graubraune, gering Hornstein führende, schlecht gebankte Kalke, die spärlich D 515 (det. L. KRYSTYN): Gondolella cf. polygnathiformis BUDUROV & STEFANOV Alter: Oberkarn führen. Auch 350 m SE Kote 852 führen die gegen SE fallenden, braunen gebankten Kalke Conodonten des Oberkarn: D 903 A 66 (det. L. KRYSTYN): Epigondolella nodosa (HAYASHI) Chirodella gracilis MOSTLER Hindeodella triassica MÜLLER Alter: Tuval 3 Diese karnischen Kalke der tirolischen Schwarzenbergserie befinden sich im Liegenden der grünen Tonschieferflatschen (Haselgebirge?) führenden basalen Oberalmer Schichten. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in der Osterhorngruppe auf Blatt 94 Hallein Von BENNO PLÖCHINGER Die Ergebnisse der Neuaufnahme im H a l l s t ä t t e r S c h o l l e n g e b i e t ö s t l i c h von G o l l i n g werden in einer in den Verhandlungen der Geol. B.-A. erscheinenden Arbeit gesondert dargelegt, so daß hier nicht darauf eingegangen werden muß. Ausständig ist noch die von Herrn Dr. L. KRYSTYN freundlicherweise zugesagte Untersuchung von Lösproben aus den obertriadischen Hallstätter Kalken nach ihrem Conodonteninhalt. Die biofazielle Bearbeitung zweier Proben aus dem allodapischen Malmkalk hat der Berichterstatter dem Herrn Dr. T. STEIGER, Paläontologisches Institut der Universität Erlangen-Nürnberg, zu verdanken. Auch darüber soll bei einer späteren Gelegenheit eingehender berichtet werden. Es handelt sich um Malmkalkproben, die eine für einen Turbidit erforderliche Diversität der Bestandteile mit Komponenten aus der Trias (darunter Hallstätter Kalk), aus dem (?) Dogger und aus dem Malm zeigten. An der Abzweigung der S p i e l b e r g s t r a ß e von der durch das M ö r t l b a c h t a l verlaufenden Bundesstraße sind unmittelbar NNW des S ä g e w e r k e s S t r u b in 10 m Mächtigkeit sanft SSE-fallende, dezimeter- bis halbmetermächtige Mergelkalkbänke der Kössener Schichten aufgeschlossen. In ihrem Liegenden folgt eine 2 m mächtige Zwischenlage aus dunkelgrauen bis schwarzen Mergelschiefern, dann ein ca. 10 m mächtiges Paket halbmetergebankter Kössener Mergelkalke und eine 7 m mächtige Korallenkalklage. Am linken Mörtlbachufer zeigt sich die Schichtfolge gegenüber jener des rechten Ufers abgesenkt und mit sanftem SSWFallen. S G e h ö f t G a i ß a u befindet sich an der östlichen Straßenseite ein Parkplatz, der im Norden von 30° ostfallenden, 5 m mächtigen Adneter Kalken und darunter liegenden, 10 m mächtigen Hornsteinknollenkalken des Lias begrenzt wird. Wie nördlich davon, entlang der Straße zu sehen, überlagern 30° ENE-fallende, tonige Oberalmer Kalke. An der Postautohaltestelle W a l d b l i c k , vor der zum Wiestal abfallenden Straßenstrecke, stehen 5 m mächtige Adneter Kalke und liegend davon wenige 10 m mächtige Hornsteinknollenkalke an. Ein ENE-WSW-streichender Bruch trennt diese liassischen Ablagerungen von der Hauptdolomitzone, die in über 2 km Breite bis zum Wiestal reicht. Der Dolomit ist auf 1 km Erstreckung in enge Falten mit NNE-SSW-streichenden Achsen gelegt und fällt im allgemeinen in nordwestlicher Richtung ein. Im Bereich des Jagdhauses Höhenwart weist er eine sanft SW-fallende Schichtstellung auf. Der vom S c h m i t t e n s t e i n , von der Kote 1529, gegen NW über die Kote 1195 zum Mörtlbachgraben erodierende „ S c h m i t t e n s t e i n g r a b e n " schließt in 860 m SH., am linken Ufer, sanft SSE-fallende, liassische Hornsteinknollenkalke auf. Hangend folgen in 870 m SH. eine rote, bioklastische Kalkbank des höheren Lias A 67 und ein 2 m mächtiges Paket dünnbankiger, roter Radiolarite, dann bis 950 m SH. vorwiegend hellgrünlichgraue, sanft in südlicher Richtung einfallende kieselige Mergelkalke der Tauglbodenschichten. Bei 965 m SH. fällt an einem Wasserfall eine innerhalb der Kiesel- und Radiolaritschichten gelegene, ca. 10 m mächtige Einschaltung aus einem körnigen, bräunlichgrauen Kalk auf, und in 1020 m SH. gelangt man zu einem mindestens 50 m langen Olistholith aus roten Lias-Doggerkalk. Von H i n t e r s e e aus führt eine Forststraße zum L a d e n b a c h g r a b e n . Vor seinem Austritt in die Hinterseer Talung befindet sich eine Staumauer, die zum Schutz der Ortschaft Hintersee erreichtet wurde. Von NE der Ladenbergalm aus bewegt sich nämlich am Ladenberg-Osthang, zwischen 1020 und 1210 m SH., eine Rutschung in Richtung Ladenbachgraben. Das Rutschgelände liegt vorwiegend im Bereich der Kössener Schichten, erfaßt aber auch den Lias und die Kiesel- und Radiolaritschichten (Tauglbodenschichten). Verfolgt man den oberhalb der J a g d h ü t t e L a d e n b e r g (1133 m) vorbeiführenden Forstweg, gelangt man in ca. 1200 m SH., SW der Hütte, zu einem ansehnlichen Aufschluß, in dem innerhalb der kieseligen Ablagerungen des tiefen Malm eine 40 m lange und 5 m mächtige Gleitscholle aus Adneter Kalk (mit Grammoceras sp., Phylloceras sp. etc.) liegt. Eine metermächtige Konglomeratlage (Olisthostrom) in ihrem Liegenden wird von einem 5 m mächtigen roten Radiolarit unterlagert. Radiolaritkomponenten im Konglomerat verweisen auf die schon fortgeschrittene Diagenese nahezu altersgleicher Sedimente zur Zeit der Olisthostrombildung. Veröffentlichungen von Frau Dr. BRISKA SCHÄFER und Herrn BABA SENOWBARI- DARYAN (Universität Erlangen-Nürnberg) werden der Neuaufnahme an der Rotwand und am Feichtenstein zugute kommen. Blatt 95 St. Wolfgang Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in der flyschartigen Gosau auf Blatt 95 St. Wolfgang Von ROMAN LAHODYNSKY (auswärtiger Mitarbeiter) 1979 wurde die Kartierung im Süden und Westen des Kreide-Tertiär-Beckens von Gosau fortgesetzt. Brekzien, Sandssteine und graue Mergel der Ressenschichten setzen im Elendgraben an der Mündung des Knablbaches über Haselgebirge ein. Im Zuge einer Schichtaufwölbung treten sie vor Einmündung des Horngrabens nochmals zutage. Eine charakteristische grobe Brekzienbank mit kalkalpinen und exotischen Komponenten in 1100 m Höhe im Knabl- und Triebenbach wird sich mit einer ähnlichen auf oberösterreichischer Seite vom Feichteckgraben zum Hinteren Glaslbach durchstreichenden Bank verbinden lassen. Im liegenden Abschnitt der Nierntaler Schichten können einige gradierte Feinbrekzien und Sandsteinbänke am Westhang des Hornspitz vom Horngraben zum Triebenbach verfolgt werden. Die Schichtfolge der höheren Gosau ist auf Salzburger Seite (westlich des Höhenzuges Hornspitz-Höhkögerl) tektonisch stark gestört, was eine Parallelisierung der rotgrauen Mergelwechselfolgen erschwert. Mehrere Aufwölbungen mit zum Teil überkippten Bänken führen zu Schichtwiederholungen; in Bachaufschlüssen gut einsehbar nördlich der Spießmaisalm oberhalb der Kote 1204, im Bach südlich der Elendgrabenalm und im Triebenbach, wo neben Ressen- auch Randoschichten miterfaßt werden. An einigen - die Hänge östlich des Elendgrabens querenden — Störungen kam es außerdem zu einem trepA68 penförmigen Absitzen der Schichtpakete. Eine solche Störung verläuft vom linken Knablbach über den Horngraben hinweg zum Oberlauf des Elendbaches. In den roten Mergeln sind Bereiche mit slumping-Strukturen eine häufige Erscheinung. Die Achsen dieser synsedimentären Falten und deren gegen W bis N gerichtete Vergenz zeigen in Übereinstimmung mit Unterflächenmarken von Sandsteinbänken eine gegen NW gerichtete Paläoströmung. Die Wechsellagerung von oft nur wenige mm dünnen Mergellagen und dicken Kalkmergelbänken (unterhalb der Elendgrabenalm, bei der Höhenkote 1181 sowie an der Rotwand) läßt sich als distaler Ablagerungsbereich interpretieren (Faziestyp D/G nach MUTTI & Ricci LUCCHI, 1975). Die Zone der ersten gradierten Brekzienbänke mit Quarz- und Phyllitkomponenten läßt sich als Leithorizont in allen Bächen zwischen Ameissee und Falmberg durchverfolgen. Im Liegenden einer solchen Bank zeugt ein Bereich aus Sandstein- & Feinbrekzienhnsen, knolliger Kalkmergel und in weiche Mergel gekippter Kalkmergelschollen von der Aufarbeitung durch den Turbidit. Ein Rest dieser Zone ist 200 m südlich der Spießmaisalm aufgeschlossen. Gegen Hangend folgt im Gebiet der Quellbäche des Elendgrabens ein Komplex gradierter Sandsteine im Wechsel mit chaotischen Ablagerungen: rote Mergel mit slumping-Strukturen und Olisthostrome. Mergel mit einzelnen Quarzkörnern und Phyllitstücken können häufig entlang der Störung gegen die Nierntaler Schichten beobachtet werden (z. B. westlich des Falmbergs und Höhbichls, an der Zwieselbergforststraße östlich der Liesenhütte und oberhalb des Bachdurchlasses unter die neue Schipiste NW Kote 1103). Gradierte, ebenflächig laminierte Sandsteinbänke mit Phyllitbruchstücken und vorwiegend graue Mergel sind im obersten Teil der orographisch links dem Elendgraben zufließenden Bäche und entlang der Zwieselalmstörung mehrmals aufgeschlossen, so z. B. östlich des Speckpalfens, im ausgetrockneten Ameissee, in Gerinnen N der Kleinedtalm, NW Kote 1315, beim Edtalmgatterl und im Bach W der Lahnmööser. Eine überkippte Lagerung an den Rändern dieses Komplexes kann an einigen Stellen entlang der Zwieselalmstörung und der Störung gegen die Nierntaler Schichten bobachtet werden. Großteils von Brüchen (Rotwandstörung) begrenzt lagern im Gebiet der Großedtalm die groben Brekzien der Zwieselalmschichten (als grain-flow Ablagerung dem Faziestyp A2 zuordenbar) muldenförmig und diskordant darüber. Schliffe aus dazwischengeschalteten Kalkmergelbänkchen legen eine Einstufung ins Paleozän (?Zone der dünnwandigen Globigerinen) nahe. In den Nierntaler- und Zwieselalmschichten der wesentlich schlechter aufgeschlossenen kleinen Gosauvorkommen von Rigaus und Schorn (Arzbach bzw. Hackergraben) treten Olisthostrome häufig auf. Die Richtungsauswertung einiger Flutkolke ergibt auch hier eine Paläoströmung gegen W - N N W . Was die mitunter tiefgreifenden Massenbewegungen im Kartierungsgebiet betrifft, so ist festzustellen, daß die Ausbisse der Bewegungsbahnen mit den älteren tektonischen Strukturlinien häufig übereinstimmen. Blatt 100 Hieflau Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Paläozoikum der Nördlichen Grauwackenzone auf Blatt 100 Hieflau Von GÜNTHER SCHARFE (auswärtiger Mitarbeiter) Im Berichtszeitraum konnten die 1977 begonnnen Kartierungen W des PleschA69 Gscheideggkogel-Zuges fortgesetzt sowie Übersichtsbegehungen S des Leobner Törls (OK. 131) und E der Mödlinger Hütte (OK. 99) durchgeführt werden. Die Aufbereitung weiterer 80 Conodonten-Testproben von verschiedenen Aufschlüssen des Sauberger Kalkes zeitigte - wie auch die erste Probenserie durchwegs negative Ergebnisse. Die Ursache dafür dürfte in der im Arbeitsgebiet stärkeren Umkristallisation, der beträchtlichen Verrohwandung und der tektonischen Beanspruchung dieser Karbonatgesteine liegen. Für letztere wollen wir - zumindest vorläufig - den Begriff „Sauberger Kalk" („Erzführender Kalk") beibehalten. Wenn auch im bearbeiteten Raum keine biostratigraphsichen Fixpunkte zur Verfügung stehen, so dürfte doch zumindest die heute vorherrschende Ansicht einer syngenetischen Vererzung der Karbonatserie für einen Vergleich mit der des Eisenerzer Gebietes sprechen. Bei der Vererzung der Sauberger Kalke des Johnsbachtales handelt es sich meist um mit der Rohwand nesterförmig oder massig verwachsenen Spateisen-, selten um Brauneisenstein. U. d. M. wurden Magnetkies, Kupferkies und Pyrit, fallweise mit Übergängen zu Framboidpyrit, festgestellt. Stylolithen, Calcitadern und Dendriten sind häufig, lediglich eine Probe erbrachte Hinweise auf rekristallisierte Biogenreste und auf Bioturbation. Abrupte Farbwechsel von blaugrauen oder schwarzen zu weißen bzw. gebänderten Typen sind fast überall zu erkennen. Stellenweise treten auch Bankungsfugen deutlich in Erscheinung. In dem von N E - S W verlaufenden Längs- und mehreren um E - W verlaufenden Querstörungen durchsetzten Kerbtal des Sebringgrabens weist der Kalk Reibungsbreccien, Harnischflächen und ein ausgeprägtes Kluftnetz auf. Gefügemessungen ergaben flach nach NW oder NE abtauchende Faltenachsen, die sich auch auf der Scheiben und in entsprechenden Vorkommen am Pleschkogel nachweisen ließen. N-S-Profile durch den Graben zeigen den Porphyroid im Liegenden und, tektonisch wiederholt, im Hangenden des Sauberger Kalkes, möglicherweise unter Zwischenschaltung eines im m-Bereich mächtigen Schieferbandes. Die Untersuchungen der bisherigen Proben müssen die Frage, ob es sich in diesem Bereich nicht doch nur um einen stark verschieferten Porphyroid handelt, offen lassen. U. d. M. zeigen sich Runzelschieferung, gelängte Quarzzeilen und eine mikroskopisch nicht mehr auflösbare Grundmasse. Falls hier Tonschiefer nachweisbar sind, könnten diese den in den Eisenerzer Alpen stark reduzierten Radschiefern entsprechen oder auf die sich somit ebenfalls wiederholende Porphyrunterlage (Gruppe der Silbersbergphyllite) bezogen werden, soferne es sich nicht überhaupt um sedimentäre „Mischzonen von Porphyroid und Tonschiefermaterial" i. S. HIESSLEITNER'S (1931) handelt. E vom Rotkogel sind im Porphyroid agglomeratische Partien entwickelt. Die sich dem Sauberger Kalk im Hangenden anschließende, mächtige Tonschiefergruppe (Silbersbergphyllite?) wird an der E-Begrenzung des Arbeitsgebietes (NNE vom Pleschkogel und an dessen Gipfel) selbst von kleinen Vorkommen verrohwandeter Kalke überlagert. Röntgendiffraktometeranalysen dieser tuffitisch verunreinigten Schiefer (meist Chlorit-Serizit-Phyllite) aus dem Bereich NNE der Brunnfurtneralm entsprechen durchwegs den im W, S Donner anstehenden. Auch makroskopisch ergeben sich keine Unterschiede zwischen den von HIESSLEITNER (1935) unterschiedenen „Tonschiefern im Liegend" und denen „im Hangend des Erzführenden Kalkes". Dieser im Arbeitsgebiet relativ schlecht aufgeschlossenen Gesteinsserie zuzuzählen sind die hauptsächlich im S des Gscheideggkogels auftretenden und im N-Teil des Westabfalles des Plesch-Gscheideggkogel-Rückens vorwiegend als Rollstücke anA70 zutreffenden, porösen, rostigen Sandsteine. Hier und in dem von der Forststraße umgrenzten Gebiet S der Finsterbergeralm konnten Quarzite häufiger beobachtet werden. Innerhalb der Tonschiefergruppe wurden in den Bereichen Finsterbergeralm -Plonau-Johnsbachtal, Grössingeralm-Brunnfurtneralm-Gscheideggeralm-Kote 1168 und SW des Gscheideggkogels bisher nur, etwas steiler als im Sauberger Kalk, gegen NW abtauchende B-Achsen nachgewiesen. Die vom Ebner zum Gscheidegger ziehenden Wände bestehen aus Dachsteinkalk (non Liaskalk, REDLICH 1923, Kte.) und zeigen am First des N der beiden Felsentore der Klamm Megalodonten. Der Forstweg SW der Schröckalm erweist eine i. Ggs. zu AMPFERERS (1935) Kartendarstellung nach S größere Verbreitung der - hier an der Grenze zu den paläozoischen Schiefern saiger stehenden - Werfener Schichten (mit linsig zerscherten Quarzen). Gehängebreccien mit meist karbonatischem Bindemittel finden sich mächtig aufgeschlossen S des Weges von Johnsbach zur Mödlinger Hütte in 1140 m SH, als geringermächtigere Vorkommen weiter W in 1385 m SH, ferner bei der Abzweigung der Straße vom Johnsbachtal zum Wolfbauer, E des Stichweges, der von der Schröckalm gegen S führt (hier auch Ausbildung von Frosthügeln!) und in der Nähe des Forstweges auf die Scheiben. Die Komponentengröße der Breccien schwankt zwischen 0,5 und 2 cm. Moränenreste sind ersichtlich N und NE vom W. H. Donner bis zum Gehöft Oberkainz, beim W. H. Ödsteinblick, N der Schule bis zum Wasserfall, S Wolfbauer und auch S von diesem linksseitig des Johnsbaches, vom Gehöft Ebner über Gscheidegger in die Plonau, auf der Ebneralm und von der Pfarreralm bis zum Neuburgsattel (hier mit typisch sumpfigem Boden). Auch im Bären-und Sonntagskar ist Moränenmaterial aufgeschlossen. Zwischen Plesch- und Gscheideggkogel zeigt eine, an eine N E - S W verlaufende, dann auf N W - S E einschwenkende Störung gebundene Kluftgasse mehrere hintereinander geschaltete dolinenartige Hohlformen mit 0,5 bis 4 m Durchmesser und bis 2 m Tiefe, die als Sumpfseen ausgebildet sind. Dohnen und Sumpfseen lassen sich mit dem Auftreten von Kalk und abdichtenden Schiefern erklären. Genannter Zug läßt außerdem Wandbildung an seiner E-Seite, karähnliche Einschnitte als vermutliche Reste eines alten Hochtalsystems und starke Solifluktionserscheinungen deutlich werden. Von dem Altflächenrest der Schafbodenalm zieht ein doppelter Grat gegen N. Am Fuß der Wandbildung des Ploden sind Rotlehme und Dolinen aufgeschlossen. Der Kamm von der Kainzenalm zum Niederberg im W und zum Rotkogel im E schließt die Form eines Tellersackkares ein. Unter den zahlreichen Verebnungen ist die zwischen 1390 und 1425 m SH im Bereich Neuburgsattel (Altflächenrest!)-Humlechner-Foitlbaueralm die flächenmäßig größte und geschlossenste. Eindeutig als Schichtquellen lassen sich der bei der Wolfsbacher Niederalm (zwischen Kalk und Porphyroid) entspringende und der die Zoseggalm passierende Bach (zwischen Werfener Schichten und Schieferfolge) identifizieren. Am linken Ufer des Baches zwischen Pfarrer- und Schröckalm sind durch dessen Hangunterschneidungen mehrere 7 m hohe Anrisse zu beobachten. Bedeutend erscheinen auch jene im Schiefermaterial des Oberlaufes des Schafgrabenbaches. A 71 Blatt 101 Eisenerz Bericht 1979 über geologische Aufnahmen und Revisionen im Paläozoikum auf Blatt 101 Eisenerz Von HANS PETER SCHÖNLAUB Im Berichtszeitraum wurden Arbeiten im Raum Pflegalm-Rötzgraben-Hieslegg Sattel-Planauerkogel durchgeführt, weiters auf der Nordwestseite des Polster, am Glanzberg, im Gebiet der Donnersalpe, am Größenberg (Kressenberg), in der Großflöz, bei der Kotalm und Plattenalm sowie Ergänzungen in der Umgebung des Eisenerzer Reichensteins (Grüblzinken, Rössl) sowie am Erzberg (von hier ist eine ausführliche Darstellung im Druck). Im Gebiet der Pflegalm überquert das Altpaläozoikum den Rötzgraben. In dem vom „Plotschboden" herabführenden Graben werden devonische Kalke von Präbichlkonglomerat transgressiv überlagert. Im basalen Teil finden sich häufig Ankeritgerölle. Zudem sind an der Basis der Präbichlschichten milde, graue Schiefer, violette Schiefer und Tufflagen von 1 - 2 m Mächtigkeit ausgebildet. Diese basale Folge erreicht an der von der Pflegalm ausgehenden und den Rötzgraben übersetzenden Forststraße eine Gesamtmächtigkeit von etwa 50 m. Die basalen Präbichlschichten sind weiters im Graben SE des Wildgatters, der ebenfalls vom Plotschboden in den Rötzgraben führt, gut aufgeschlossen. Die hier vorkommenden Gesteine unterschieden sich von den „üblichen" Präbichlkonglomeraten durch ihre zahlreichen gerundeten Ankeritgerölle, weiters Porphyroidgerölle und lose gepackte helle Kalktrümmer. Die Konglomerate sind in diesem Graben mindestens 100 m mächtig, sie liegen auf Porphyroid. An der vom GH Hieslegg zum Planauerkogel führenden Forststraße ist die Grenze Porphyroid/Präbichlschichten gut aufgeschlossen. Auch hier findet sich in den transgressiv auf dem Porphyroid liegenden Präbichlkonglomeraten häufig Porphyroid als Komponente des unmittelbaren Untergrundes (Forststraße Hieslegg-Thalerkogel). Der Porphyroid reicht westlich des Planauerkogels im Edergraben bis an die von Tragöß zum Hiesleggsattel führende Straße. Der Planauerkogel wird von Präbichlkonglomeraten aufgebaut. Am Kamm vom Polster gegen den Niederpolster sind in Erosionsresten mehrfach Vorkommen von Präbichlschichten erhalten. Es sind meist Sandsteine, violette Schiefer und quarzreiche Brekzien. Westlich des Niederpolster (Polsterboden, Kohlereben) zeigt sich im Vergleich zu älteren Aufnahmen eine wesentlich kompliziertere Tektonik; sie wurde weitgehend mit Hilfe der Conodontenstratigraphie aufgelöst. Am Kamm zwischen Niederpolster und Polsterboden stehen in 1700 m Höhe obersilurische Orthocerenkalke an, die liegend in eine Wechselfolge mit helleren Kalken übergehen. Am Polsterboden schließlich folgen Schiefer und Sandsteine (Polsterquarzite) als Basis einer höheren Schuppe. Auf der gegen den Krempelgraben entlang des Kammverlaufs folgenden Wiese treten in Höhe 1580 m rosa gefärbte oberordovizische Cystoideenkalke mit zahlreichen Cystoideen-Theken auf. Die Verfolgung dieses Niveaus in Richtung Wintereben bereitete wegen der ungenügenden Aufschlüsse große Schwierigkeiten. Östlich des Krempelgrabens konnten keine Cystoideenkalke gefunden werden. Die Begehungen am N-Hang des Krempelgrabens zeigte, daß hier der Porphyroid von Polsterquarziten (in Höhe 1420 m) und Cystoideenkalken (in Höhe 1450 m) überlagert wird. Darüber folgt Silur und Unterdevon in einer reinen Kalkfazies. Gegen den Winterebengraben folgen hangend dazu mindestens zwei Schuppen mit Porphyroid, Polsterquarzit, Cy : A 72 stoideenkalk und Silur. Die Grenzlinie des zusammenhängenden Verbreitungsgebietes der Präbichlschichten gegen Altpaläozoikum ist folgend zu ziehen: Östlich des Polstergipfel-oberer Einlaßgraben-Querung der Forststraße im Raum Wintereben-etwa 100 m südwestlich der Einmündung des Einlaßgrabens in den Gsollgraben. Der Kalkzug an der Nordwestflanke des unteren Gsollgrabens (über Gsollhof und unter Glanzberg) besteht hauptsächlich aus Kalkschiefern und bunten Sauberger Kalken des Unterdevons. Sie werden am „Sattelanger" im obersten Teil der Felswand von etwa 20 m mächtigen Konglomeraten der Präbichlschichten transgressiv überlagert. Am Glanzberg ist die Auflagerung auf Ankeriten ca. 40 m unter dem Forststraßenniveau. Der Steig, der in ca. 1050 m vom Kölchgraben um den Glanzberg zum Gsollhof führt, schließt anfangs Präbichlschichten auf; am Wegeknick folgt Porphyroid, der die Fortsetzung vom Erzberg darstellt; anschließend ist starke Überrollung durch Sauberger Kalke zu beobachten. Zuletzt quert der Steig tonreiche Kalke im Wechsel mit kompakteren crinoidenführenden Bänken und fleischfarbene grob gebankte Kalke. Conodontenfaunen weisen sie als Unterdevon aus. Im Raum Tulleck-Donnersalpe wurden Revisionen entlang der neu angelegten Forststraße von Hohenegg auf die Donnersalpe durchgeführt. Die Straße trifft in ca. 1140 m Höhe in den Tullgraben; hier sind obersilurische Eisenkalke im Hangenden von schwarzen Kieselschiefern verbreitet. Die vor Erreichen des Weißenbachs folgenden Schiefer gehören mit großer Wahrscheinlichkeit ins Karbon (Eisenerzer Schichten). Sie beginnen an der Kammkante gegen den Weißenbach, schalten im oberen Nebengraben des Weißenbach an der Forststraße Kalke ein und grenzen ca. 500 m östlich der Querung des Weißenbach gegen silurische Schiefer. Interessant ist der Kontakt der erwähnten Kalke gegen die Schiefer: Etwa 50 m östlich des Nebengerinnes zum Weißenbach sind hellgraue bis rötliche Sauberger Kalke ausgebildet, die von 1 m mächtigen Crinoidenspatkalken reliefartig überlagert werden; darüber folgen 0,5 m grünliche Schiefer und anschließend eine Kalkbrekzie, die eine Mächtigkeit bis zu 10 m erreicht. Die Eisenerzer Schichten werden etwa 100 m mächtig, sie lagern bis 3 m mächtige helle Lydite ein. Conodonten stufen die Gerolle der Kalkbrekzie in das Oberdevon und das Unterkarbon ein; die liegenden Sauberger Kalke gehören hingegen in das Unterdevon. Ähnliche Brekzien fanden sich am Top der liegenden Kalkplatte nahe dem Ende der erwähnten Forststraße im Hangenden von Sauberger Kalken. Auch hier werden geringmächtige Eisenerzer Schichten von einer Silur-Folge mit Kieselschiefern, plattigen Kalken und löchrigen Kalken tektonisch überlagert. Die Westgrenze des Altpaläozoikums in der Großfölz ist gut an der Forststraße zur Schirmbacheralm aufgeschlossen. In einer Höhe von 1020 m (Bereich der Kehren der Oberen Lagstatt) führt die Straße an der Grenze der tieferen Kieselschiefer gegen die höheren Obersilurkalke. Transgressiv werden letztere in den östlichen Seitengräben von den Präbichlschichten überlagert. Westlich der Großfölz verhindert mächtiger Kalkschutt an der Ostseite des Kaiserschilds Einblick in geologische Grenzen. Die Forststraße auf den Größenberg schließt nach der Kehre von Blumau in den Erzgraben silurische Kieselschiefer im Liegenden von vererzten Kalken auf (die Kieselschiefer stellen die Fortsetzung der bekannten Vorkommen des Stadlergrabens dar). Anschließend folgt Schutt mit auffallend starker Beteiligung von Orthoceren-führenden Obersilurkaiken, die große lithologische Ähnlichkeit mit den Kokkalken der Karnischen Alpen haben. Um die erste Kehre findet sich Porphyroid, im A 73 Anschluß daran „löchrige" Eisenkalke und Schiefer. In der folgenden Linkskehre ist in Höhe 1050-1060 m erneut Silur verbreitet. An diese örtlich stark verfaltete Zone schließt ein Bereich mit plattigen tonreichen Kalken an, die ihrerseits plattige Grobsandsteine unterlagern. Wir halten sie für Äquivalente der Cystoideenkalke bzw. Polsterquarzite. In Höhe 1140-1150 m bei der nächsten Rechtskurve wird der Porphyroid von einer etwa 30 m mächtigen Kalklinse unterlagert; die Position und Ausbildung erinnert an die Kalke im Gerichtsgraben, die ebenfalls im Liegenden des Porphyroids angetroffen werden (G. FLAJS & H. P. SCHÖNLAUB, 1976). Folgt man der Straße nach der Kehre weiter, so finden sich nach dem Zug der plattigen Sandsteine flachliegende, undeutlich gebankte Kalke, aber auch hellgraue, rosa und violett gefleckte Kalke, die dem Obersilur zuzurechnen sind. Daran schließen wiederum plattige Sandsteine an. In der Linkskehre in Höhe 1200 m sind löchrige Kalke verbreitet, die eine Conodontenfauna des jüngeren Ordoviz führen. In der folgenden Rechtskehre zeigt sich dabei klar, daß die oben mehrfach genannten plattigen Sandsteine über diesem Ordoviz liegen, das auch nach der Kurve auftritt. Die grauen Sandsteine sind cm- bis dm-gebankt und auffallend glimmerreich. In der am Rücken gelegenen nächsten Kehre finden sich Eisenkalke und schwarze bis dunkelgraue Schiefer. Der Verband zu den davor verbreiteten Gesteinen ist unklar. Fest steht, daß dieser Zug mit den zu Beginn der Forststraße angetroffenen Kalken und Schiefern zu verbinden ist. In Fortsetzung der Straße gegen die Ofneralm und den Stadlergraben folgen eine kleine Linse von Porphyroid im Bereich des Kammrückens, eine mächtige Schieferzone, ein schmales Band von Porphyroid und schließlich schwarze silurische Kieselschiefer im oberen Stadlergraben (H 1320 m). Der vom Sattel südlich des Größenbergs im Nordosten und Norden um den Gipfel herumführende Steig quert zu Beginn silurische Kalke, die den aus Devon bestehenden Gipfelaufbau unterlagern. Etwa auf halber Entfernung vom Sattel zur Forststraße folgen nach einer Störung ein Porphyroidkeil, dann Silurkalke und schließlich wieder die schon erwähnten Zone mit Schiefern und plattigen Sandsteinen. Am Hang südöstlich der Tullinger Alm stehen als Unterlage der devonischen Kalke von „Auf der Stang" graue Schiefer mit eingelagerten, stark verfalteten, dünnplattigen Lyditen an. Letztere werden bis 8 m mächtig. Wir halten sie für Karbon. In Höhe 1370 m folgen darüber unterdevonische Kalkschiefer, die im allgemeinen flach lagern, gelegentlich aber auch stark verfaltet sind. Sie bauen den gesamten Rücken südlich der Stang bis nach Norden an die Straße von Galleiten zur Tullinger Alm auf; auf ihrer nordöstlichen Seite werden sie von verschiedenfarbigen silurischen Kalken unterlagert, die ihrerseits das normale Hangende der Kieselschiefer im Stadler- und Sauerbrunngraben darstellen. Um die Kotalm tritt dabei lokale Schuppung auf. Die sandigen Schiefer, die die Verebnungsfläche der Kotalm bilden, werden für Ordoviz gehalten; sie dürften mit dem etwa 100 m westlich der Kotalm am Steig liegenden kleinen Vorkommen von ordovizischen Kalken im Verband stehen. Im Sattel südlich von „Auf der Stang" sind Eisenerzer Schichten verbreitet. Sie reichen im Norden bis westlich der Jagdhütte oberhalb der Kotalm; ihre Position ist stets hangend zur Devon-Kalkfolge, deren höchste Partien hier oberdevonische Conodonten lieferten. Innerhalb der Schiefer wurden mehrfach verschieden mächtige Lyditeinschaltungen kartiert (Umgebung der verfallenen Halterhütten nordöstlich des Sattels). Der markierte Steig von der großen Scharte über Lärchkogel zur Plattenalm quert westlich des Lärchkogels in einem kleinen Vorkommen im Hangenden mächA74 tiger Kalke eine wenige Meter breite Schiefer-Lydit-Folge. Die obersten Kalkpartien sind stark crinoidenführend; häufig sind hier Anreicherungen von Hornstein. Die Conodonten datieren diese Kalke als zum Oberdevon II gehörend. Über den Schiefern (= Eisenerzer Schichten des Karbons) folgen die Devonkalke der Westfortsetzung des Reichensteins. Die tektonische Trennfuge, angezeigt durch das Schieferband, setzt nach Osten fort in Richtung Lärchkogel und zwar knapp über das Niveau des Steiges; in nordöstlicher Richtung ist die Überschiebungsbahn weiters wenige Meter unter dem Steig aufgeschlossen, der die Rippe westlich der Geißalm quert. Die Kalke des Lärchkogels beginnen zuunterst mit Obersilur (Steig in Höhe ca. 1220 m); unter und nördlich der Geißalm wird dieser Zug von intensiver Schuppung betroffen, hervorgerufen durch den Kontakt von silurischen Kieselschiefern im Weiritzgraben mit Porphyroid und Kalken. Im Profil von der Plattenalm zum Rössl ist dadurch bedingt, eine dreimalige Wiederholung von Porphyroid mit obersilurischen Kalken aufgeschlossen. Im Norden des Eisenerzer Reichenstein liegt entlang des Grete-Klinger-Steiges und des Theklasteiges eine E-W-streichende Antiklinalstruktur vor, die Silurkalke im Kern und devonische Sauberger Kalke an den Flanken zeigt. Im Süden schließt an die Silurkalke das Devon des Reichenstein an, im Norden ebenfalls Devon, das bis an den Sattel südlich des Rössl reicht. Hier sind lokal wenige dm mächtige Schiefer und Lydite als trennendes Element zweier lithologisch gleich aufgebauter Devonschuppen ausgebildet (z. B. Sattel südlich Grüblzinken oder am Aufstieg vom Präbichl zum Reichenstein in Höhe 1720 m im Kar südlich des Rössl-Gipfels). Die tektonische Trennfuge, charakterisiert durch das erwähnte Schieferband (Eisenerzer Schichten!) fand sich wiederholt am Grete-Klinger-Steig in östlicher Richtung im Hangenden devonischer Kalke und im Liegenden von wenige Meter mächtigen Silurkalken der folgenden Schuppe; nach Osten ist es im Süden des Vordernberger Zinken bis über die Krumpalm zu verfolgen, wo die Schiefer zudem mächtige Lydite einschalten. Nach Norden setzen die Schiefer über den Grüblzinken in das Grübl fort, wo sie ebenfalls die hauptsächlich devonischen Kalke des Kamms vom Rössl zur Lannerhütte mehrfach tektonisch unterteilen. An der Basis des Devons sind hier mehrere Meter mächtiges kalkiges Obersilur erhalten sowie westlich der Lannerhütte ein Porphyroidkeil. Blatt 105 Neunkirchen Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallin auf den Blättern 105 Neunkirchen und 136 Hartberg Von FRANZ R. NEUBAUER (auswärtiger Mitarbeiter) Die zur Verfügung gestellte Zeit wurde für eine Übersichtsaufnahme des steirischen Kristallinanteils auf diesen Kartenblättern verwendet. Das kartierte Gebiet wird im N durch den Kamm Mönichkirchen-Hochwechsel-Herrenstein, im W durch den Schwarzenbach und die Schwarze Lafnitz, bzw. durch die Straße Bruck-Vorau-Vornholz, im S durch den Kamm Zeiler Rücken-Masenberg-Reibersdorf abgegrenzt. Im E wurde die Kartierung bis zur Tertiärauflagerung geführt (Reibersdorf-Burgfeld-Stögersbach), während nördlich davon der Anschluß an die Karte von MOHR (1913) gesucht wurde. Für die Aufnahme waren im nördlichen Teil die Profile von FAUPL (1970) wesentlich. Das gesamte Gebiet muß infolge tertiärer Überformung als aufschlußarm gelten. Anstehendes findet sich meist nur in den tief eingeschnittenen Bächen. A 75 Das tektonisch tiefste Stockwerk bilden nördlich der Lafnitz die durch beinahe durchgehende Albitführung gekennzeichneten Gesteine des Wechselkerns, dem im Süden das in der Abgrenzung dazu umstrittene Waldbacher Kristallin auflagert. Als tiefste Kartiereinheit lassen sich im Wechsel grünliche Chloritgneise mit bis 1 cm großen Feldspäten erkennen, welche flach S bis SW fallen. Die Gneise beinhalten vereinzelte Linsen von Grünschiefern. Darüber liegt zwischen Kogelreith-Steinerner Stiege-Semelegger ein 40 bis 80 m mächtiges Paket granatführender Glimmerschiefer, die von einer mächtigen Folge von durchwegs dunkel pigmentierten (Albit-)Phylliten, feldspatreichen Glimmerschiefern und feinkörnigen Paragneisen überlagert wird. Dieser Schichtstoß ist durch verschiedene Einlagerungen gut gliederbar, und zwar finden sich im Gebiet südlich „Gemeindewald" saiger stehende, ENE streichende Graphitquarzite. Ähnliche, seit HOLZER (1961) bekannte schwarze Quarzite, Paragneise und Phyllite streichen von der Verzweigung Hinterer Waldbach/Schwarzenbach über Gschweindt-Irrbühel zum Himberg und finden sich auch westlich des Hochkogel und beim Hilmtor. Bemerkenswerterweise beinhalten diese schwarzen Gesteine am und westlich des Irrbühels wenige m mächtige helle Orthogneise, welche petrographisch mit dem Orthogneiskörper des Hundsmühlbaches (MOHR, 1913) identisch sind. Dieser Gneis streicht im Bereich des Hundsmühlbaches in die tieferen Anteile der pigmentierten Wechselgneise usw. und keilt westlich Ifang aus. Tektonisch höher liegen weit verfolgbare helle, feinkörnige Quarzite. So konnte der seit MOHR (1913) bei Schwaighof bekannte Quarzit bis zur Hirschsprungeben (verlassene Steinbrüche) verfolgt werden, während andererseits ein stark in Linsen aufgelöstet Band von den Forststraßen SE Hirschkogel, in ESE streichende Großfalten gelegt, bis zum aufgelassenen Steinbruch NE Demmeldorf zieht. Den hangenden Anteil der pigmentierten Wechselgneise usw. kennzeichnen mehrere, westlich St. Lorenzen WNW, östlich davon E - W streichende, i. a. steil SSW bzw. S fallende Albitamphibolitzüge, die immer wieder von Glimmerschiefern begleitet werden. Durch eine Störung von den Wechselgneisen abgegrenzt, konnten SE des Herrensteins graue bis grünliche Phyllite (liegende Wecheslschiefer?) kartiert werden, welche porphyroidverdächtige helle Gneise (entsprechend den Granitgneisen von VETTERS, 1970) einschließen. Über diesen, der Wechseleinheit zugerechneten Gesteinen liegen mit scharfer Grenze, die etwa von Koppel über Wilfing zum Gehöft „Bauer in Höfen" verläuft, steil SSW fallende, weiter im E saiger gestellte Amphibol führende Gneise (Albitgneise, -phyllite nach FAUPL, 1970; Waldbacher Kristallin s. Str.). Es fand sich kein kartierbares Kriterium, diese gegen die Hornblendegneise der „Vorauer Serie" (SCHWINNER, 1932) abzugrenzen, wenn eine solche Grenze überhaupt erforderlich ist. Sie beinhalten ähnliche Einlagerungen und werden gemeinsam besprochen (siehe unten). Südlich Brück lagern diesen Hornblendegneisen zwei durch Phyllite, Amphibolite und Hornblendegneise getrennte, bis zum Gehöft Bühl verfolgbare Orthogneiskörper auf, welche flach nach SSW fallen. Ähnliche Orthogneise finden sich auch im Wiedenbach nördlich der Lafnitz. Das Profil wird über den Orthogneisen mit hellen Phylliten und feinschuppigen Glimmerschiefern fortgesetzt, denen zwischen Weißenbach und Gehöft Tamp infolge flachem SSW-Fallen breit ausstreichende Graphitquarzite und -phyllite folgen, die wiederum von den üblichen Hornblendegneisen der „Vorauer Serie" überlagert werden. Dieses Paket wird außerdem durch eiA76 ne postkristalline Schieferung mit straffer Streckung (ca. 240/15-30°) gekennzeichnet. Der gesamte Raum SW des Tertiärlappens Vorau-Lafnitzmühle-Riegl wird bis hin nach Reibersdorf-hinterer Steinbachgraben-Franzi in der Mühle (S Vorau) von der „Vorauer Serie" aufgebaut. Die unter Hornblendegneisen und -glimmerschiefern zusammengefaßten Gesteine sind wechselhaft ausgebildet, ihr allgemeines Kennzeichen ist eine fast durchgehend vorhandene Hornblendeführung. Immer wieder leiten die Hornblendegneise in mehr oder weniger mächtige Amphibolite über. Unter diesen sind für den liegenden Anteil dunkelgrüne Plagioklasamphibolite (vergleichbar mit den Gabbroamphiboliten von CORNELIUS, 1952) charakteristisch. Sie lassen sich von der Lafnitzsäge bis zum Steinfeld verfolgen (ein Horizont?), häufig sind damit auch dünnere Glimmerschieferlagen verbunden. Im Nordteil der „Vorauer Serie" sind auch mit Aplitgneisen wechsellagernde Bänderamphibolite weit verbreitet („Hornblendegneise und Amphibolite vom Typus Ofenbach" nach FAUPL, 1970). In den Gräben nördlich Lebing, bzw. südlich Gehöft Schachlbauer (nördlich der Lafnitz) anstehende helle Orthogneisbänder sind eventuell als Fortsetzung der Orthogneise südlich Brück aufzufassen. ESE streichende, mächtigere Glimmerschieferpakete finden sich nur westlich des Grabens Steinbach-Voraubach im Weißenbach und zwischen Brandleiten und Riegersbach. Struppige Granatglimmerschiefer (1 cm großer Granat, ± Amphibol) kennzeichnen den hangenden Anteil der „Vorauer Serie" zwischen Vorau und Brunnmeister. Charakteristisch für die „Vorauer Serie" sind auch meist schieferungsparallel eingelagerte Pegmatite, welche besonders zwischen dem Löffelgraben und Straßleiten, aber auch südlich Eichberg, bei Koglerau nördlich der Lafnitz und im Weißenbach weit verbreitet sind. An die „Vorauer Serie" sind auch fast alle die von TUFAR (1960-1970) beschriebenen Erzvorkommen gebunden. Durch die Kartierung konnten zahlreiche anstehende Kiesanreicherungen gefunden werden: Häufig vererzt sind die Plagioklasamphibolite, in deren Nähe besonders zwischen Voraubach und Rohrbachgraben syngenetische Erzbänder in Glimmerschiefern usw. zu finden sind. Nesterförmige Kiesanreicherungen sind v. a. in den Aplitlagen der Hornblendegneise usw. vom „Typus Ofenbach" im nördlichen Teil der „Vorauer Serie" verbreitet. Die „Vorauer Serie" streicht westlich Kleinschlag bei steilem SSW-Fallen W N W - E S E und kommt gegen E zunehmend in den Bereich einer großwelligen Verfaltung mit ca. E-W-Achsen. Besonders deutlich sind 100 m-Falten mit postkristalliner, flach südfallender Achsenflächenschieferung im Haid- und Burggraben SW Schlag bei Thalberg und solche NW Eichberg. Unklar sind die Beziehungen der „Vorauer Serie" zu den Glimmerschiefern mit den Amphiboliteinlagerungen NW Vorau. Hier finden sich auch geringmächtige Granatfelse, Karbonateinlagerungen und Quarzite (Bergbauspuren im Dörflergraben und beim Fuchs im Gstanach). Die „Vorauer Serie" wird südlich Vorau - teilweise unter Zwischenschaltung granatführender Glimmerschiefer - von Grobgneis und seinen Derivaten (Weißschiefer) flach überlagert. Die Grenze streicht etwa vom Gehöft Franzi in der Mühle über den hinteren Steinbachgraben ins Zeilerviertel. Es handelt sich vorwiegend um sandig-grusig verwitternde („Sandviertel") Augengneise, die im Liegenden wie Hangenden vollständig in Weißschiefer umgewandelt sind. Hervorragende Aufschlüsse im Bach SSE Franzi in der Mühle lassen die tektonisch verursachte Umwandlung von Grobgneis in Weißschiefer über walzenförmig aufgelöste Grobgneiskörper, die in Weißschiefer „schwimmen", erkennen. A 77 Im Westgehänge des hinteren Steinbachgrabens liegt ein mehrere m mächtiges „Tonalit"-Band schieferungsparallel im Grobgneis, ebenso wie mehrere Glimmerschiefer- bzw. Chloritglimmerschieferhorizonte auskartiert werden konnten. Seltener sind Linsen von mehrere m mächtigen hellen Quarziten nahe der Hangendgrenze (vergl. CORNELIUS, 1952!). Hangend des Grobgneises folgen wieder verschiedene Glimmerschiefer, deren liegende Anteile kräftig pegmatoid durchtränkt sind und einen Orthogneiskörper beinhalten (Steinbruch 400 m östlich Schert). Von den üblichen Glimmerschiefern sind chlorit- und chloritoidführende Glimmerschiefer ebenso wie gebänderte biotitreiche Glimmerschiefer und Gneise abtrennbar, während der seit EIGEL(1889), GEBERT (1947) bekannte, über den Lüßwaldsattel nach N streichende Augengneiskörper in SH 900 m endet. Das Gebiet westlich der Furche Vorau-Oberes Sandviertel wird von N - S streichenden, flach W fallenden Glimmerschiefern aufgebaut, die von Augengneisen, welche beim Gehöft Hansl von W heranstreichen und über Rechberg und Taverne nach S ziehen, überlagert werden. Unter den erkannten Störungen sticht v. a. eine SSW streichende Bruchlinie heraus, welche über Demmeldorf-Weißenbach-Vorau in den Sattel bei der „Taverne" streicht. Über dem kristallinen Grundgebirge liegt Tertiär, von dessen geschlossener Verbreitung östlich der Linie Schlag bei Thalberg-Rohrbach mehrere Lappen weit in das Innere des Kristallins vorstoßen. So reichen Blockschotter im Rohrbachgraben bis südlich Gehöft Holzer. Der bedeutendere, seit BRANDL & HAUSER (1950) und EBNER & GRAF (1977) bekannte Lappen zieht von Burgfeld über das Lafnitztal -Kottingsdorf-Vorau bis südlich Greilberg und markiert eine ältere Furche, die quer zum heutigen Entwässerungsnetz liegt. Die Füllung besteht aus Blockschottern mit gut gerundeten, bis mehrere m3 großen Blöcken des umgebenden Kristallins, die ziemlich genau bis zur 600 m-Schichtlinie hinaufreichen. Darüber finden sich v. a. Lehme mit und ohne Gerolle. Konglomerate mit roter Matrix im Bachbett des Burg- wie Haidgrabens belegen die tertiäre Anlage dieser N - S streichenden Rinnen. Weit verbreitet sind aufschlußlose tertiäre Verebnungsflächen im weiten Becken um Vorau. V. a. südlich des Kammes Hochwechsel-Niederwechsel und südlich des Lorenz- und Hochkogel werden weite Hänge durch Schuttdecken verhüllt. Inwieweit es sieh bei Schuttakkumulationen NW der Thalberger Schwaig und NW Reiterer Haus um Moränen handeln könnte, bedarf fachkundiger Prüfung. Weitere Kartierungen betrafen das Kristallin im SW-Eck des Kartenblattes südlich Pöllau am Ostabfall des Rabenwaldes. Das Liegende bilden westlich Freiberg flach S bis WSW fallende Augengneise, denen pegmatoid/granitoid durchtränkte Glimmerschiefer bis Paragneise auflagern. Die pegmatoiden/granitoiden Körper liegen häufig diskordant zur Schieferung, konkordante Einschaltungen bilden helle Aplite. Zwischen Wiesenbauer und Lehen findet sich eine von Pegmatoiden freie Zone mit Granatglimmerschiefern, welche von einem Orthogneis- bzw. Migmatitkörper überlagert wird. Charakteristisch sind granat- und biotitreiche und amphibolführende „Restif'-Partien, wobei besonders im Hangenden fließende Übergänge zu den pegmatoiden Glimmerschiefern vorkommen. Als Hängendstes der Glimmerschiefer findet sich beim Eckweber ein steinbruchmäßig verwerteter, schieferungskonkordant eingeschalteter Orthogneiskörper, an dessen Rändern Granat und Biotit angereichert und mit dm dicken, feinkörnigen Amphibolitbändern verbunden sind. A 78 Der durch eine Störung abgetrennte Burgstall besteht aus pegmatoiden Glimmerschiefern und Migmatiten. Die Einengungstektonik wird von zwei Faltensystemen beherrscht, nämlich älteren, nach WNW abtauchenden Achsen und jüngeren, meist mit 190/10 um N - S pendelnden offenen Falten. Blatt 112 Bezau Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kalkalpin auf Blatt 112 Bezau Von KURT CZURDA (auswärtiger Mitarbeiter) Ziel des Kartierungsauftrages ist die Auskartierung des kalkalpinen Anteils auf Blatt 112 Bezau. Die Aufnahme wird im Maßstab 1 : 10.000 durchgeführt, der Druck soll 1 : 50.000 erfolgen. Das Gebiet ist mit Abschluß des Berichtszeitraumes großenteils auskartiert. Das Areal umfaßt das Bergland beiderseits der Bregenzer Ache südlich Bad Hopfreben und erstreckt sich über den Schadona Paß nach W bis ins hintere Große Walsertal nach Seewald, Gemeinde Fontanella. Der tektonische Bau wird geprägt durch das Oberostalpin der Allgäudecke, die hier in Randschuppen aufgelöst ist. Von N nach S: Zitterklapfen-, Walsertal-, Wandfluh-Schuppe. Charakteristikum ist die Aufschiebung auf den Vorarlberger Flysch entlang der NW-Begrenzung des Kartierungsareals. Hier werden an der Basis des Oberostalpins Jungschichten (überwiegend Kreide-Alter)-Schürflinge mitgeschleppt: Gesteine der Arosa-Zone. Selbst innerhalb des Oberostalpins, d. h. zwischen den erwähnten Schuppen oder abgescherten Teile derselben treten Kreidegesteine der Arosazone auf: z. B. zwischen Zitterklapfen- und Gröshorn-Schuppe an der Grauen Furggel. Stellenweise sind typischer Weise Ophiolithkörper diesen Kreideschieferserien zwischengeschaltet. Da sich die Kreideschiefer als jüngste stratigraphische Einheit auch des Oberostalpins der Zitterklapfen-Schuppe faziell nicht von denen der Arosazone unterscheiden, wird diese Fazies vielfach als Randcenoman bzw. randostalpine Kreideserie zusammengefaßt. Dieser Umstand und die Tatsache, daß auch an der Basis der Schuppen innerhalb des Oberostalpins Arosazone auftritt, bereitet bei der Ausscheidung und Abtrennung dieser verschiedenen tektonischen Einheiten auf der Karte Schwierigkeiten. Nach Kenntnis des Randcenomans wird es schwer, die Arosazone gar einem vom Ostalpin getrennten Sedimentationstrog, dem Penninikum, zuzuschreiben. Dem Problem der Abtrennung der Kreideschiefer, insbesondere auch von den Allgäuschichten, galt ein Teil der Kartierungsarbeit, der sich die petrographische Analyse anschloß. Im allgemeinen folgen über dem hellgrauen, mikritischen Aptychenkalk, der auch Fleckenkalke führen kann, konkordant hell- bis dunkelgraue, teilweise grünlichgraue oder auch rote Mergel, die abschnittsweise Flecken führen. Die Kreideschiefer, die im Kartierungsgebiet gering mächtig in der Jungschichtensynklinale südlich des Zitterklapfen vorkommen, sind wahrscheinlich als Fortsetzung dieses Muldenkernes flächenmäßig weiter ausgedehnt tiefer unten im Bereich der unteren Grünalm (N Buchboden) wieder zu finden. Da sie im Gelände wie gesagt schwer von gewissen Abschnitten der Allgäuschichten zu unterscheiden sind, wurden einige Proben entnommen und quantitativ petrographisch mit sicheren Lias Fleckenmergeln verglichen. Die Ergebnisse der wenigen analysierten Proben der Kreideschiefer variieren so stark, daß ohne Trendanalyse hiermit keine A 79 schlüssigen Aussagen getroffen werden können. Dies wird noch Aufgabe weiterführender Untersuchungen sein, und es muß auch noch die Hilfe der Mikropaläontologie dazu herangezogen werden. Außer dem Weiterverfolgen des Kreideschieferproblems wurde die Kartierung vor allem zwischen Pregimel Bach und Muttenalpe im Bereich der Synklinale südlich des Hauptdolomitzuges des Zitterklapfen weitergeführt. Desgleichen wurde im Gebiet Seewaldsee-Blasenka versucht, die dort zwischen Oberostalpin und Flysch liegende Arosazone genauer zu fassen und vor allem Schollen der Zitterklapfen-Schuppe (mit Trias-Gesteinen) von echter Arosazone (mit cenomanen Kreideschiefern = rote und graugrüne Mergel) abzutrennen. Blatt 117 Zirl Bericht 1979 über Aufnahmen im Kristallinanteil auf Blatt 117 Zirl Von AXEL NOWOTNY (auswärtiger Mitarbeiter) Die im Jahre 1976 begonnenen Arbeiten der Kartierung des südlichen Abschnittes des Kartenblattes 117 Zirl wurden im Jahre 1979 fortgesetzt. Die Begehungen beschränkten sich auf den südlichen Bereich zwischen Flauerlinger Joch und Enterbach S-Bereich einerseits und andererseits dem Gebiet um den Bingeshof SE von Pfaffenhofen. Während die liegenden Anteile, wie bereits in den vorangegangenen Berichten beschrieben wurde, von Quarzphyllit und Glimmerschiefer aufgebaut werden, treten hangend von Muscovit-Biotit-Plagioklas-Chloritgneis, südlich einer glazial angelegten Verebnung in 1600 m Seehöhe, massig ausgebildete Albitblastenschiefer auf. Einschaltungen innerhalb dieses Komplexes von feinkörnigen Gneisen und Quarziten verlaufen entlang dem Tiefen Tal in SE Richtung und bilden einen markanten Abschnitt im Gelände. Der Verlauf der Albitblastenschiefer gegen E südlich der Archbrandhütte kann nur auf Grund von Lesesteinen belegt werden. Der Ostabhang zum Enterbach zeigt durchwegs Albit-Mikroklin-Hellglimmer-Biotitgneise, die jedoch nur im unmittelbaren Bachbereich aufgeschlossen sind. Das Gebiet E der Archbrandhütte (Hoarlig) wird von mächtigen glazialen Sedimenten bedeckt. Die Albit-Mikroklin-Hellglimmer-Biotitgneise können E des Enterbaches bis in das Gebiet des Omesberghofes W von Ranggen verfolgt werden. Der SW Bereich des Kartenblattes im Gebiet des Bingeshofes SE von Pfaffenhofen ist stark glazial überprägt. Aufschlüsse finden sich lediglich in Bacheinschnitten. Es handelt sich meist um helle Phyllite mit Einschaltungen von dunklen Chloritphylliten und breiten Mylonitzonen, die an Karbonatlagen (siehe Bericht 1976) gebunden zu sein scheinen. Der Bereich des Blahnbaches zwischen Bingeshof und Parthhütte wird von mächtigem Bergsturzwerk bedeckt. Es handelt sich bei dem Material meist um Glimmerschiefer und helle Mikroklin-Plagioklas-Chloritgneise, wobei untergeordnet auch Albitblastenschiefer auftreten. Die geringen Aufschlüsse in diesem Gebiet werden von Steilstufen aus Serizitquarzit gebildet, die ein generelles Schichteinfallen von 150/45 zeigen. A 80 Blatt 118 Innsbruck Bericht 1979 über mikrofazielle und mikropaläontologische Untersuchungen im Wettersteinkalk der Innsbrucker Nordkette auf Blatt 118 Innsbruck Von RAINER BRANDNER & WERNER RESCH (auswärtige Mitarbeiter) Durch eine umfassende mikrofazielle und mikropaläontologische Bearbeitung des Wettersteinkalkes an der Innsbrucker Nordkette - es wurden 50 polierte bzw. angeätzte Anschliffe und über 150 Großdünnschliffe untersucht - konnten die notwendigen Grundlagen für eine faziesorientierte kartenmäßige Darstellung dieser komplexen Abfolge erstellt werden. Am Südrand einer mächtigen Karbonatplattform, die den Hauptanteil der hier höchsten tektonischen Einheit, der Inntaldecke stellt, ist über die Zeit des Ladin und Cordevol eine phasenhaft sehr unterschiedliche Riffentwicklung ausgebildet. Wiederholtes Auftreten von synsedimentären Spaltenbildungen, Megabreccien und Anzeichen von „Ertrinken" von bereits zementierten Riffarealen weisen diesen Plattformrand als eine Zone permanenter tektonischer Aktivität aus. Meeresspiegelschwankungen dürften zudem zur Komplexität der Riffentwicklung beigetragen haben. Entgegen der bisherigen Ansicht läßt die Analyse dieses Plattformrandes auf einen nur flach einfallenden „slope" mit einem allmählichen Übergang zum Reiflinger- bzw. Partnachbecken schließen. Die geringe Neigung des Plattformabhanges dürfte auch der Grund für das Fehlen einer deutlichen Übergußschichtung sein, wie sie für die Südtiroler Dolomiten typisch ist. Für die paläogeographische Analyse des Wettersteinkalkes an der Nordkette ist die räumliche Erfassung der Faziesbereiche unumgänglich. Sie basiert auf kartierbaren Fazieseinheiten, die gegenüber dem Aufnahmsbericht für 1978 nun genauer typisiert werden konnten: - Sedimente des distalen „slopes" (Riff-Feinschutt, mit unregelmäßigen Einschaltungen von beckenbetonten Areniten bis Lutiten); in diesem Faziesbereich kommen die ältesten mitteltriadischen Riffbildungen der Innsbrucker Nordkette in Form von Knollenriffen (vgl. WILSON, 1975, S. 22) vor. - Die eigentliche Riffkernfazies läßt sich in verschiedene, offenbar gesetzmäßig angeordnete Biotope geliedern, wobei zwei Riffareale über größere Bereiche gut faßbar sind: a) hochenergetische Randzone mit hoher Faunendiversität b) Feinschutt-betonte reef flat-Areale. - Megabreccien mit Riesengroßoolithen; ein lokales Phänomen an der Nordkette; Bildung in Zusammenhang mit synsedimentärer Tektonik am leichtesten verständlich. - Sand shoal-Bereiche, die die Grenze zur eigentlichen Lagune bilden; charakteristisch sind z. T. schräggeschichtete Arenitkörper mit häufigen diagenetischen Strukturen der Auftauchzone (tepee-Strukturen (Fladite), vadose Zemente, bankweise deutlich bituminös). Die mögliche Zonierung und kartenmäßige Darstellung der Lagune in riffnahe und rifferne Bereiche bedarf noch spezieller Untersuchungen. Es hat sich gezeigt, daß eine rationelle Fazieskartierung im Riffbereich erst nach der Herausarbeitung der einzelnen Biotope erfolgen kann. Hier wurden bisher fünf, teilweise sehr artenreiche Biozönosen erkannt. Auch für die Verteilung der verschiedenen Foraminiferengruppen zeigt sich immer mehr eine charakteristische Faziesabhägigkeit. A 81 Durch die Erosionsnische der Zuflüsse zum Höttinger Graben ist an der Nordkette die seltene Möglichkeit gegeben, ein dreidimensionales Bild der Faziesverteilung im Ladin/Cordevol zu rekonstruieren. Damit kann unter anderem auch die ursprüngliche Breite des Plattformabhanges zum Partnachbecken angegeben werden. Die ersten Aufnahmen zeigen, daß der Verlauf des Plattformrandes keineswegs geradlinig in E/W Richtung erfolgt. Der unregelmäßige Verlauf drückt offensichtlich das Relief des Untergrundes aus. Die folgende Riffentwicklung ergibt sich aus der zeitlichen und räumlichen Verteilung der Faziesbereiche: Mit beginnender Sedimentation des Wettersteinkalkes kommt es in Arealen geeigneter Wassertiefe zur Bildung von einzelnen isolierten Riffen. Diese sind in einer ca. 200 m mächtigen Abfolge mehr im E des Untersuchungsgebietes (östlich der Linie Seegrube/Hafelekar) entwickelt. Sie markieren eine distale, etwas tiefere Zone eines Plattformabhanges gegen ein S anschließendes Becken. Die einzelnen Knollenriffe - schon vom Tal aus gut sichtbar - zeigen in den linsigen Anschnitten eine deutliche grobe Bankung, verursacht durch wiederholte Unterbrechung des Riffwachstums. Für dieses vorübergehende Aussetzen der Riffbildung ist Seeboden-Absenkung und/oder eustatischer Meeresspiegelanstieg verantwortlich, ablesbar an beckenbetonten Sedimentationsphasen (rötlich gefärbte Lutite mit Filamenten, Radioarien, Conodonten und Ammoniten). Die beschränkte Größe der Knollen-Riffe erklärt sich durch den in dieser Tiefenzone (Bereich der Wellenbasis) erschwerten Abtransport des reichlich anfallenden Riffschuttes - die Riffe „ertrinken" im Schutt. Größere Riffe dürften daher erst mit dem Flacherwerden (= stärkere Wasserbewegung) der generell regressiven Abfolge entstehen. In dem sich über die Knollenriff-Abfolge gegen das Becken hin vorbauenden Hafelekar-Riffkomplex, einem typischen Flachwasserriff, ist entsprechend der unterschiedlichen Wasserturbulenz eine schmale Riffrandzone und ein breiter Riffdachbereich zu erkennen. Die eigentliche Barriere zur teilweise hypersalinaren Lagune im N bilden mächtige „sand-shoal"-Zonen (von uns bisher nur nördlich der Hafelekarspitze untersucht), die SARNTHEIN'S „Unterer Schollenserie des Wettersteinkalks" entsprechen und nach ihm eine Mächtigkeit von ca. 130 m aufweisen. Großschollen und teilweise Rotschlammfüllungen werden als tepee-Strukturen gedeutet. Die Riffzonen keilen im Bereich des Gleirschjöchls gegen E hin aus. Der Grund für diese auffallende Unterbrechung in der Riffbarriere könnte in einer hier verlaufenden Wasserstraße zu suchen sein, in der nährstoffarmes und stärker salinares Wasser von der Lagune zum Becken hin abfließt. Ähnliche, rezente Verhältnisse werden von den Bahamas beschrieben. Synsedimentäre Bruchtektonik führt zu lokalen Komlpikationen in dieser generell den rezenten Riffmodellen entsprechenden Faziesanordnung. Lokales Zerbrechen eines bereits verfestigten Riffes im Bereich des Goetheweges (Südhang der Hafelekarspitze) hat Verstellungen als auch lokale Ansammlungen von Blockwerk mit mehrere Meter großen Riffblöcken zur Folge. Der Porenraum dieses Blockwerks wurde in mehreren Phasen zementiert („Riesengroßoolithe"). Eine genauere Darstellung der Ergebnisse ist im Druck. Erst nach Abschluß der Fazieskartierung können anhand einer detaillierten paläographischen Rekonstruktion eventuell zusätzliche Hinweise zur Klärung der komplexen tektonischen Verhältnisse erwartet werden. A 82 Der Großteil der Geländearbeiten war auf die Erstellung eines Exkursionsführers für den Internationalen Geologischen Kongreß, Paris 1980, ausgerichtet. Bericht 1978 über geologische Aufnahmen im Quartär und in der Trias für die Umgebungskarte Innsbruck 1 : 25.000 auf Blatt 118 Innsbruck (Nachtrag) Von OSKAR SCHMIDEGG (auswärtiger Mitarbeiter) In diesem Jahr wurden im Frühjahr und Frühsommer die Aufnahmen im Bereich der Moränen der jungen Schlernvorstösse fortgesetzt, wobei natürlich auch Quartär- und Triasablagerungen einbezogen wurden. Dabei wurde besonders im bewohnten Gebiet auf Grundaushebungen geachtet. Von den Begehungen werden hier wichtigere Ergebnisse aufgezählt: Bei den derzeit im Gange befindlichen Lawinenverbauungen oberhalb der A l l e r h e i l i g e n h ö f e ergaben besonders die neuen Zufahrtsstraßen neue Aufschlüsse, hauptsächlich R a u h w a c k e n des Felsuntergrundes der Trias, ferner über die Art und Beschaffenheit der Moränen. Am Oberrand des Siedlungsgebietes Sad räch (W Schlotthof) sind Schiernschotter als Schuttkegel aufgedeckt. Im H ö t t i n g e r G r a b e n reichen die Schiernmoränen an der Westseite bis in den verbauten Bereich herab (650 m). An der Ostseite besteht der ganze Hügelbereich von der Talmulde BurgstadI zum Steilabfall oberhalb der Kirche (ebenfalls 650 m) aus kalkiger Schiernmoräne. Es dürfte sich wohl beiderseits um Endmoräne handeln, die hier unmittelbar auf die tonigen Sande der Terrassenablagerungen zu liegen kommt. Bei BurgstadI treten auch Schiernschotter auf. N des Planötzenhofes und stellenweise auch im Gehänge zum Höttinger Graben liegen auf der älteren eiszeitlichen Moräne kalkige Schiernmoränen in einzelnen Schollen. M ü h l a u liegt anscheinend, wie es auch auf der österr. Spezialkarte eingezeichnet ist, auf einem aus der Mühlauer Klamm kommenden Schuttkegel. Das stimmt aber nach meinen neuen Aufnahmen nicht. Wenigstens westlich des durch den Ort fließenden Mühlauer Baches und das ist der größere Anteil, wird der Untergrund von Mühlau durch Tone und Sande der Terrassensedimente beherrscht, die teilweise frei anstehen, auch in Form von Hügeln, oder in Baugruben zum Vorschein kommen. Schiernmoräne liegt zusammenhängend darüber von der Ausmündung der Mühlauer Klamm bis etwa 600 m herab, dann noch in einzelnen Schollen bis in die Höhe des Hauptplatzes und tiefer. Weitere Begehungen wurden noch in den weiter östlich liegenden Bereichen durchgeführt, so oberhalb Rum, oberhalb Thaur und am Runstboden. Von den Ergebnissen sei hier nur erwähnt, daß an verschiedenen Stellen unter den Schiernmoränen T e r r a s s e n s c h o t t e r zum Vorschein kommen. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Diluvium und in der Trias für die Umgebungskarte Innsbruck 1 : 25.000 auf Blatt 118 Innsbruck Von OSKAR SCHMIDEGG (auswärtiger Mitarbeiter) Die ebenfalls bearbeiteten Bereiche im südlichen Mittelgebirge (nördlich Rinn und Tulfes) sind wegen der Zusammenhänge bei Blatt 148, Brenner enthalten. Es ergab sich heuer die Gelegenheit im Frühsommer in den schon schneefreien untersten Hängen der Nordkette - den Höttinger Büheln und darüber - geologische Begehungen durchzuführen. Dabei wurde zunächst besonders auf die UnterA83 Scheidung der lokalen, also kalkalpinen Moränen geachtet. In den in diesem Jahr vorwiegend begangenen Bereichen sind es vor allem die Jüngsten Gletschervorstösse aus der Nordkette, der Schlußvereisung nach O. AMPFERER, bzw. dem Schiernstadium nach R. v. KLEBELSBERG. Ersterer hat bereits in einer Arbeit (1943) die Ablagerungen der Schlußvereisung in ihren schönsten Vorkommen beschrieben, leider keine Kartierung vorgelegt, die wahrscheinlich auch nicht durchgeführt wurde. In höheren Bereichen, die hier nur gestreift wurden, folgen mehr und mehr Moränen der älteren Rückzugstadien, wie etwa an der Seegrube und darunter. Diese Moränen der Schlußeiszeit sind gegenüber den eiszeitlichen an ihrem Material gut zu erkennen. Sie führen reichlich Kalkgerölle (seltener Kristallin), die gut poliert und geschrammt sind, eingehüllt in kalkiges, oft etwas sandiges Feinmaterial von hellgelblicher bis grauer Farbe und sind so gut von den hocheiszeitlichen fast ganz aus kristallinem Material bestehenden Moränen unterscheidbar. Regional finden wir W des Höttinger Grabens die Moränen folgender ausgeprägterer Vorstösse: 1. Dem Einschnitt der Kranebitter Klamm im W und E vorgelagert sind mächtige, typisch kalkalpine Moränen, im W bis zum Hirschboden hinaufreichend (W davon noch ein Bereich eiszeitlicher Kristallinmoräne). Im E - sie trägt hier den Kerschbuchhof - ist sie noch größer und inntalabwärts abgebogen. Zwischen beiden Moränen zieht sich der jüngere Schuttkegel des Kranebitter Baches bis zum Inn. Er enthält auch ältere Anteile, wie Innschotter, die während der Schottergewinnung aufgedeckt wurden. 2. Der nächste weiter östlich erfolgte Vorstoß kam aus Richtung Schneekar in einer schmalen Rinne herab und zog sich durch das Lahntal in den Bereich der Allerheiligenhöfe bis unter die heutige Mittenwaldbahn. Im Galgenbühel wurden durch einen Schotterabbau darunter Innschotter aufgedeckt. Weiter nach Osten (unter Fuchseck) steht wieder eiszeitliche Moräne zu Tage, doch im nächsten Rücken von der Buzzihütte - hier sehr schön mit gekritzten Geschieben erschlossen - bis herab zum Bertholdihof (662 m SH) ist wieder reichlich kalkige Jungmoräne abgelagert, wahrscheinlich ein östlicher Arm des Gletschers aus dem Lahntal, der hier gegen Osten abgelenkt wurde. Merkwürdig ist hier der mit Kalkmoräne erfüllte Wegeinschnitt unter Fuchseck. Es muß schon früher hier eine Furche bestanden haben, die dann der Gletscherarm zur Buzzihütte mit Moräne ausgefüllt hat. 3. Der nächste größere Vorstoß zog sich naturgemäß durch den tiefen und auch breiteren Einschnitt des Höttinger Grabens herab. Es sind hier mächtigere Massen von kalkigen Lokalmoränen abgelagert worden, wobei allerdings stellenweise auch ältere Stadien der Rückzugsmoränen enthalten sein können. Die Moränen reichen aber nicht sehr tief, kaum bis dorthin, wo der Einschnitt des Höttinger Baches in das Inntal übergeht. Wahrscheinlich sind beträchtliche Teile der Jungmoräne erodiert worden. Auffällig ist eine Auflagerung von typischer Kalkmoräne (Schiernmoräne), die sich von W des Höttinger Bildes (im Anschluß an eine mächtigere Moräne) in annähernd immer gleicher Höhe 700 m W hinzieht. Der „Stangensteig", jetzt in diesem Bereich Fahrweg, ist genau dieser kalkigen Moräne gefolgt, so daß sie dadurch gut und übersichtlich erschlossen ist. Der ganze Bereich, „Hofwald" genannt, bis zum unteren Waldrand und darunter ist durch ungefähr der Fallinie folgende Rippen und Furchen zerlegt, deren obere Spitzen (in 900 m Höhe) die genannte Kalkmoräne bilden. Darüber folgt steileres Felsgelände (Muschelkalk mit Dolomit). A 84 Im Hauptteil nach unten herrscht hocheiszeitliche Moräne mit reichlich Kristallingeschieben, die bis etwa 720 m, also ungefähr zum unteren Waldrand, herabreicht. Am Rücken des Hocheck in 820-800 m MH konnte ich vorwiegend als Aufschluß eines Forstweges eine schmale Einlagerung bis zu wenigen Metern eine k a l k i g e M o r ä n e zusammen mit flachliegenden S c h o t t e r n und S a n d e n feststellen. Der Wegaufschluß verläuft rund um den Rücken des Hocheck, diametral 300 m in E - W und 200 m in N - S , wodurch in diesem Bereich die flache Lagerung, 10 bis 20° gegen N, sichergestellt ist. Die Aufschlüsse reichen nach W knapp bis zum Boden des „Tuifltales". In genau gleicher Höhe steht an der Westseite Höttinger Breccie an, die hier schon von O. AMPFERER (1927) und A. PENCK auf geologischen Karten dargestellt wurde. Eine gleichartige Einlagerung aus kalkiger Moräne mit Sanden fand sich auch weiter im Westen auf einer neuen Forststraße oberhalb der Allerheiligenhöfe. Der Aufschluß liegt jedoch um etwa 80 m tiefer, in 720 m MH. Das Erscheinungsbild ist jedoch dasselbe. Auch hier ist durch eine Forststraße ein schmales Band (stellenweise bis 10 m) mit reichlich Kalkgeschieben, sowie kalkigen Schottern und Sanden auf etwa 300 m Länge aufgeschlossen. Es ist ebenfalls in flacher Lagerung zwischen eiszeitlicher Moräne eingeschaltet, deren Mächtigkeit nach oben fast 100 m, nach unten etwa 80 m beträgt. Auch hier ist in der Fortsetzung nach Westen Höttinger Breccie aufgeschlossen, die auch von A. PENCK schon erwähnt wurde. Es sind mehrere getrennte Felsen, die bei flachem Einfallen nach S sicher anstehend sind. 4. Zwischen Höttinger Graben und Mühlauer Klamm liegt das verhältnismäßig flache Hungerburgplateau, das neben wenig Aufschlüssen des Felsgrundes, hauptsächlich mit viel Lehm, aber auch kristallines Geschiebe führender eiszeitlicher Moräne bedeckt ist. Der junge Gletschervorstoß hat aber auch hier vielfach seine deutlich erkennbaren Ablagerungen zurückgelassen. Sie sind aber zu einem großen Teil in einzelne Lappen zergliedert, die vielfach sehr wenig mächtig, oft nur als dünne Überlagerungen vorhanden, sind. Auch am Abbruch gegen das Inntal finden sich die kalkigen Moränen, so besonders in der Einbuchtung des Ölberges wie am Sprenger Kreuz, auf dem Ölberg selbst und am Fallbach. Die Aufnahmen werden hier fortgesetzt. Siehe auch Bericht zu Blatt 87 Walchensee von G. HEISSEL Blatt 123 Zell am See Bericht 1979 über geologische und stratigraphische Aufnahmen im Leoganger Tal auf Blatt 123 Zell am See Von APOSTOLUS DIMOULAS und JOSEF-MICHAEL SCHRAMM (auswärtige Mitarbeiter) Aufbauend auf einer geologischen Kartierung, die im Rahmen einer Dissertation am Institut für Geowissenschaften der Universität Salzburg (Vorstand Prof. Dr. GÜNTHER FRASL) 1979 abgeschlossen werden konnte (A. DIMOULAS: Geologische Untersuchungen im Bereich um Leogang, Land Salzburg), wurden im Berichtsjahr geologische und stratigraphische Aufnahmsarbeiten im Tal der Leoganger Ache zwischen Saalfelden und Hütten durchgeführt. Dabei wurde den postvariszischen Serien (Nördliche Kalkalpen) besondere Beachtung gewidmet. Während im Bereich des Saalfeldener Beckens und des untersten Abschnitts A 85 des Tales der Leoganger Ache der Kontakt zwischen der Grauwackenzone und den Nördlichen Kalkalpen durch mächtige Lockersedimente der Beobachtung entzogen wird, findet sich die Grenze am nordschauenden Hang des Burgsteines S Hütten an zwei Stellen aufgeschlossen. Und zwar wurde durch einen Wegbau NW Forsthofalm (noch nicht in der OK verzeichnet) ein steil nordfallendes, etwa 1 m mächtiges Mylonitband freigelegt, welches eine deutliche Grenzfläche zwischen flach südfallenden dunkelgrauen Serizitphylliten (Wildschönauer Schiefer) einerseits sowie andererseits einer Abfolge von Metasilt- bis -Sandsteinen, bunten tonschieferartigen Phylliten und einer Grobbrekzie (alles der Hochfilzener „Gruppe"*) angehörend) bildet (von S nach N beschrieben). Hingegen zeigt sich im Graben S Talacker in ca. 970 m SH eine mäßig südfallende Grenze in Gestalt einer mehrere Meter mächtigen Mylonitzone. Wiederum von S nach N beschrieben, werden dort mittelsteil südfallende graue Phyllite und Metapsammite durch den erwähnten Mylonit von gelblich anwitternden sandigen Phylliten (bereits zur Hochfilzener „Gruppe" gehörend) und violetten, phyllitisch erscheinenden (offenbar ausgewalzten) Partien der Grobbrekzie getrennt. Die Grenzfläche wird hier von einer Schar parallel verlaufender Störungen begleitet, welche innerhalb der Grobbrekzie als Harnischflächen ausgebildet sind. Verglichen mit den tektonischen Verhältnissen im westlichen Nachbargebiet (J. G. HADITSCH & H. MOSTLER, 1970), wo ein Südfallen der Grenzfläche überwiegt, dürfte auch im hiesigen Aufnahmsgebiet ein Südfallen vorherrschen. Bei den derzeit gegebenen Aufschlußverhältnissen läßt sich ein etwa E-W-gerichteter, um die Saigerstellung pendelnder Grenzverlauf (rund 500 m S der Leoganger Ache parallel zu dieser velaufend) vermuten. Die postvariszische Schichtfolge beginnt im Aufnahmsgebiet mit Sedimentgesteinen der H o c h f i l z e n e r G r u p p e . Diese setzt mit einer Grobbrekzie ein. Die Alterseinstufung der vorher erwähnten geringmächtigen, meist violettgrauen, sandigsiltigen bis phyllitischen Bildungen, welche jeweils direkt am Kontakt zur liegenden Grauwackenzone festzustellen sind, muß vorerst offen bleiben, wenn auch in Analogie zu weiter ostwärts am Filzensattel (zwischen Hintertal und Dienten) in gleicher Position gefundenen Sedimenten Oberkarbon in Frage kommen dürfte. Die Grobbrekzie enthält am Burgstein überwiegend eckige bis leicht kantengerundete, 2 bis 10 cm große Dolomitkomponenten (wohl vom nahegelegenen Spielbergdolomit), andere Gesteine der Grauwackenzone sind hier nicht aufgearbeitet. Komponentenart und -form weisen also auf rasche Schüttungen (kurze Transportweiten) aus einem naheliegenden, lokal begrenzten Liefergebiet hin. Mitunter tritt das rötliche bis violette Bindemittel mengenmäßig so zurück, daß der Eindruck eines brekziösen Dolomits entsteht. Diese grobe Basalbrekzie baut S Hütten die Wände des Burgsteins auf, ostwärts ist sie derzeit nirgends aufgeschlossen. Unmittelbar über den groben Basisbildungen folgt eine feinerklastische Serie aus Tonschiefern, Sandsteinen und Quarzkonglomeraten, deren Gesamtmächtigkeit 50 m nicht überschreiten dürfte. Aufschlüsse finden sich südlich des Gehöftes Talacker sowie am Talboden südlich der Leoganger Ache bis unmittelbar E Leogang (Saubach Graben). Nördlich der Leoganger Ache steht diese Serie lediglich unterhalb der ÖBB-Trasse rund 500 m ESE Eisenbahnstation Leogang an. Nach H. MOSTLER (1972) bildet diese ins Ober-Rotliegend einzustufende Serie den basalen Teil des „Permoskyth Sandstein Komplexes", A. TOLLMANN (1976) rechnet sie zu den höheren Partien seiner Hochfilzener Schichten. Die weiter im Westen *) Terminologie gemäß H. D. HEDBERG (1976): „International Stratigraphic Guide". Die Hochfilzener „Gruppe" entspricht den Hochfilzener Schichten (A. TOLLMANN, 1976). A 86 aus dem gleichen stratigraphischen Niveau (und zwar aus roten Tonschiefern) beschriebenen Magnesitkonkretionen wurden in den entsprechenden Tonschiefern des Arbeitsgebietes nicht festgestellt, sie sind hier vielmehr in den stratigraphisch nächsthöheren oberpermischen Silt- bis Sandsteinen verbreitet. Diese im Bereich um Leogang bis zu 500 m mächtigen bunten Sandsteine (Permoskyth Sandstein Komplex sensu H. MOSTLER, 1972; Alpiner Buntsandstein sensu O. KÜHN, 1962) bilden nach der von A. TOLLMANN (1976) wiedergegebenen Darstellung die Hangendserie der Hochfilzener Schichten. Jedoch vertritt der größte Anteil dieser mächtigen Sandsteine hier stratigraphisch die ostwärts auftretenden unteren sandig-quarzitisch ausgebildeten Partien der Werfener Schichten. Bereits E. FUGGER & K. KASTNER haben 1883 („Aus den Salzburgischen Kalkalpen" - Mitt. f. Salzb. Landeskunde, 23, 145-169) vom Südgehänge des Sonnberges (NW Leogang) eine sandige Serie unter dem Begriff „Schattseitener Schiefer" beschrieben. Entsprechende Aufschlüsse wurden ausschließlich nördlich der Leoganger Ache kartiert und zwar entlang der Gräben des Hinterretten Baches (N Hütten), des Reiter Baches (bis in rund 1200 m SH), sowie zwischen Bad Leogang, Vorder und Hinter Sonnberg bis in 1300 m. Im Bereich des Ullachgrabens sind diese Sandsteine infolge der komplizierten Schuppentektonik teilweise amputiert. Die (Permoskyth)-Sandsteinserie läßt sich zwanglos in einen Liegendanteil (in welchem Magnesitkonkretionen gehäuft auftreten) und einen Hangendanteil mit gebankten Sandsteinen gliedern und auskartieren. Ein weiteres auffallendes Merkmal der tieferen Sandsteine sind die vorwiegend an Klüften auftretenden Aragonitbüschel. Während die tieferen, magnesitführenden Sandsteine aus dunkelroten bis violetten, aber auch grauen und grünlichen siltigen bis grobsandigen Sedimenten bestehen, sind die höheren, gebankten Sandsteine durchwegs heller gefärbt. Es überwiegen rosa bis bräunlichrote Quarzsandsteine mit den typischen Serizitschüppchen auf den s-Flächen. Charakteristisch für das höhere Niveau sind überdies Oszillationsrippel, Schräg- und Kreuzschichtung. Über der Hochfilzener Gruppe konnte ein Niveau auskartiert werden, welches in allen bisherigen Bearbeitungen dieses Gebietes scheinbar der karbonatischen Mitteltrias zugerechnet wurde. Und zwar handelt es sich um eine maximal 80 m mächtige Folge aus mittelgrauen bis gelblichgrauen dolomitischen Siltsteinen, cmbis dm-gebankten gelblichgrauen bis olivgraugrünen Doloaphaniten und dunkelgrauen, cm-gebankten leicht bituminösen Dolomiten. Aufgrund der gefundenen benthonischen Fauna war eine Einstufung ins Oberskyth möglich. Unter anderem wurden Costatoria costata ZENKER, Gervillia exporrecta LEPSIUS und Entolium discites (SCHLOTHEIM) freundlicherweise von Herrn Univ.-Doz. Dr. GOTTFRIED TICHY be- stimmt. Eine ausführlichere Veröffentlichung über dieses den Werfener Kalken zeitlich entsprechende Schichtglied wird derzeit ausgearbeitet. Die besten Aufschlüsse dieser mit dem Arbeitsbegriff „ L e o g a n g e r F o r m a t i o n " versehenen Sedimentgesteine finden sich im Maisbachgraben (einem Seitengraben des Rohreckgrabens = NNW Ullach), weiters am Südwestgehänge des Sinningerberges zwischen 900 und 1000 m SH und ebenfalls um 900 m in dem vom Gehöft Perner zum Lettelkaser verlaufenden Graben. Weitere, für Profilaufnahmen allerdings ungeeignete Aufschlüsse sind vom Pernergraben (um 930 m), vom Südgehänge des Biebingerberges, um Gunzenreit (Ullachgraben), vom Birnberggraben (bei 830 m) sowie NNE Riedl Alm in rund 1300 m SH zu vermerken. Vereinzelt treten im Hangenden der „Leoganger Formation" Meter mächtige Lagen von Rauhwacke auf. Im Maisbachgraben (um 1000 m) ist diese als gelblichgraue, mehlig verwitternde monogene Feinbrekzie (mit KomponentendurchmesA87 sern bis zu 1 cm) ausgebildet. Mit typischem G u t e n s t e i n e r D o l o m i t und Kalk wird schließlich die reine Karbonatgesteinsentwicklung der Mitteltrias eingeleitet. Die Gutensteiner Schichten setzen NNE Riedl Alm sowie im Bereich des Sinningerberges in rund 1300 m SH ein und sinken ostwärts (Saalachdurchbruch) bis ins Tal. Ab etwa 1100 m auf dem Biebingerberg und nach Westen bis auf 1300 bis 1400 m ansteigend treten helle feinkörnige Kalke und Dolomite auf, welche dem an der Typlokalität NE Saalfelden verbreiteten S t e i n a l m k a l k entsprechen. In dem der Grauwackenzone angehörenden Abschnitt des Aufnahmsgebietes herrscht annähernd E-W-Streichen vor. Das generelle Südfallen weicht mitunter gegen SE oder SW ab (Fallwinkel zwischen 20 und 50°). Anhand kleinerer Falten und Fältelung im Finstersbachgraben sowie am neuen Forstweg S Hirnreit konnten schwebende, teils flachst gegen E, teils flachst gegen W abtauchende b-Achsen mit annähernd E-W-Verlauf festgestellt werden. Die intensive tektonische Beanspruchung zeichnet sich durch wenigstens eine Transversalschieferung ab. Die im Gelände erkannten Störungen ließen sich auch in den Luftbildern verifizieren. Überregionale Störungen wurden nicht beobachtet. Die auf die Grauwackenzone beschränkten Störungen erstrecken sich in etwa N-S-Richtung und zeichnen den Verlauf einiger Gräben vor, z. B. Finstersbachgraben. Im Gegensatz zum generellen Südfallen der Gesteine der Grauwackenzone ist im kalkalpinen Anteil allgemein ein mehr oder weniger geneigtes Nordfallen zu verzeichnen. Die Neigungswinkel schwanken zwischen 15 und 60 Grad. Das steilere Einfallen ist auffallenderweise stets gegen die karbonatische Triasentwicklung hin zu beobachten. Im weiteren Bereich um den Ullachgraben ist ein - durch junge Bruchtektonik zusätzlich komlpizierter - Schuppenbau festzustellen. Fünf Teilschuppen, in denen sich die Schichtfolgen jeweils von sandigen, höheren Partien (der Hochfilzener Gruppe) bis zum Gutensteiner Niveau wiederholen, bauen die „ U l l a c h S c h u p p e n z o n e " auf. Die räumlich geometrisch äußerst merkwürdige Begrenzung dieser Schuppenzone ist - wie erwähnt - durch junge Brüche bedingt, welche auch in den Luftbildern deutlich zu erkennen sind. Neben einer Reihe von N-S-verlaufenden Störungen, die z. B. den Verlauf des Perner-, Rohreck-, Eckersbach- und Reiterbachgrabens bestimmen, treten weiters ENE-WSW-Störungen auf, welche sich ebenfalls morphologisch abzeichnen. Ein System von annähernd NW-SE-gerichteten Bruchlinien durchsetzt alle bisher genannten Richtungen und kann teilweise (ohne größere Verstellung!) in die Grauwackenzone fortgesetzt beobachtet werden. Ausgedehntere Massenbewegungen (Hangkriechen) wurden kartenmäßig im Bereich der Kühbichl Alm, SE Hirnreit sowie SE Hörl erfaßt (Grauwackenzone). Demgegenüber treten die instabilen Hangbereiche der Kalkalpenbasis zwar flächenmäßig, jedoch nicht mengenmäßig zurück. Nördlich der Leoganger Ache wurde weiters eine Reihe von Ufererosionsbereichen im Detail aufgenommen. Blatt 124 Saalfelden Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in den Dientener Bergen (Grauwackenzone) auf Blatt 124 Saalfelden Von JOSEF-MICHAEL SCHRAMM (auswärtiger Mitarbeiter) In Ergänzung zu den bisher auf dem Kartenblatt 124 durchgeführten eigenen Aufnahmsarbeiten sowie unter Berücksichtigung der geologischen Neuaufnahme A 88 des Südost-Quadranten durch С EXNER (1979) wurden im Berichtsjahr 1979 Be­ gehungen ausschließlich östlich von Dorf-Dienten vorgenommen, und zwar im Bereich Bürgl Alm-Kollmannsegg-(Mühlbacher) Schneeberg. Entlang des untersten Abschnitts der Altenbergwand-Forststraße sind vorwiegend Metasedimente der Wildschönauer Schiefer-Serie freigelegt. In diese stark variierenden Phyllite schalten sich mehrere kleinere Karbonatgesteinslinsen ein, deren Längserstreckung 500 Meter wohl kaum übersteigen. An der Kehre in rund 1300 m SH (= 750 m E Kirche Dienten) steht ein mittel- bis dunkelgrauer, relativ feinkörniger, etwa cm-gebankter, bräunlich verwitternder kalkiger Dolomit an, welcher mit 25° flach nach NE einfällt. Conodontentests verliefen bisher zwar erfolglos, jedoch dürfte aufgrund der lithologischen Ähnlichkeit mit den weiter im Westen gelegenen silurischen Karbonatgesteinen der Entachenalm bzw. des Primbach Kogels (vgl. mit H. MOSTLER, 1968) auch hier eine entsprechende Einstufung gerechtfertigt sein. In etwa 1550 m SH, also etwa 250 m nördlich der Bürgl Alm, sind graue Kalkphyllite und feinkörnige Kalke entlang der Forststraße angeschnitten. Dunkelgraue, mehr oder weniger kalkführende Phyllite finden sich weiters am Forstweg zwischen der Bürgl Alm und der Wastl Alm (= Felderer Alm). Sie zeigen meist intensive Fältelung (flach nach WNW abtauchende b-Achsen) und wenigstens 2 Transversalschieferungen. Durch den Forststraßenbau wurden etwa 200 m WNW Wastl Alm überdies Klüfte mit Erzbergit und Eisenblüte freigelegt. Am Kamm, welcher vom Kreuz 1737 zum Kollmannsegg verläuft, treten in den mittel- bis dunkelgrauen Karbonatgesteinen Einschaltungen von kieseligen Lagen auf, z. B. 200 m NE Wastl Alm in 1720 m, weiters zwischen 1790 und 1810 m, sowie ein 15 bis 20 m mächtiger schwarzer Kieselschiefer rund 200 m nördlich des Ahornsteins. An der WSW-Seite des Kollmannsegg zeichnen sich den Phylliten zwischengelagerte Quarzit- und Karbonatlagen morphologisch deutlich ab. Am Gipfel des Ahornsteins sowie an dem nach SW zum Sulzbühel verlaufenden Kamm stehen Chloritphyllite und Arkoseschiefer an. Diese Metatuffe und -tuffite fallen generell flach nach S bzw. SSW ein und sind lediglich im Bereich von Störungen, wie etwa an der Kote 1774, mehr oder weniger steilgestellt. Zwischen Ahornstein und Klausalmkreuz treten in Anrissen graue Serizitphyllite und -quarzite zutage. Von der Kote 1834 erstreckt sich ein Zug grünlichgrauer Chloritphyllite und -quarzite nördlich des Schneeberg-Kreuzes bis zum (Mühlbacher) Schneeberg. Hier kann ein mittelsteiles (40 bis 70°) SW- bis S-Fallen gemessen werden. Die Anhöhe des Schneeberg-Kreuzes selbst ist wiederum aus grauen Serizitquarziten und -phylliten aufgebaut. In den Gräben östlich (in ca. 1700 m SH) und NNW (in 1680 m) des Klausalmkreuzes sind als stratigraphisch höchstes Niveau grauviolette siltige Schiefer der Violetten Serie (G. GABL, 1964) aufgeschlossen. Ein für eine Profilaufnahme geeigneter gut erschlossener Kontakt mit der stratigraphisch liegenden Grauen Serie (= Wildschönauer Schiefer-Serie) konnte hier bisher nicht gefunden werden. Scharen von kleineren NNW-SSE-verlaufenden Störungen treten SE Ahornstein sowie südlich des Schneeberg-Kreuzes auf. An der Schneeberg-Ostflanke konnten E-W-Brüche festgestellt werden. Vernässungen und damit zusammenhängend Bewegungen von Lockermassen (erkennbar an Fließwülsten, Buckelwiesen, Hanganrissen und dergleichen) lassen sich in verschiedenen Größenordnungen im gesamten Aufnahmsgebiet beobachten. Diesbezüglich berichtenswert erscheinen jedoch lediglich die Bereiche 300 m А 89 SW Bürgl Alm, die Hänge SW und NE Kollmannsegg, das Quelleinzugsgebiet des Fellersbaches, sowie die Südhänge des Ahornsteins. Die Geländearbeiten werden auch 1980 vom Verfasser fortgesetzt. Siehe auch Bericht zu Blatt 91 St. Johann von W. PILLER Blatt 125 Bischofshofen Siehe Bericht zu Blatt 91 St. Johann von W. PILLER Blatt 127 Schladming Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im kristallinen Grundgebirge auf Blatt 127 Schladming Von JOHANN ALBER Im Sommer 1979 wurde das mittlere Preuneggtal zwischen Schoberspitz Burglalm-Roßfeldspitz im Norden und Weitgaßschartl-Faslalm-Schiedeck im Süden begangen. Das Gebiet ist nördlich der Linie Ruppeteck-Stierlochbrücke-Guschen aus chloritisierten, oft granatführenden Biotitgneisen, granatführenden Biotit-Serizitknotengneisen mit Pseudomorphosen von Serizit nach Andalusit, leukokraten Biotit-Plagioklasgneisen, Granitgneisen, Chlorit-Muskovitgneisen, Quarzandesittuffiten und Amphiboliten mit steil- bis mittelsteiler nordfallender Schieferung aufgebaut. Die basischen bis intermediären Metatuffite und Amphibolite sind meist nur über kurze Strecken im Streichen verfolgbar. Südlich davon folgt die mächtige Serie der Quarzphyllitgesteine, die im gesamten südlich anschließenden begangenen Gebiet anhalten. Auf der Westseite des Preuneggtales folgt einem 5 - 2 0 m mächtigen Chlorit-Serizitschieferband, das den Schwermineralgehalt der Quarzphyllitserie aufweist, ein bis über 100 m mächtiger Komplex mit Quarzkonglomeraten, wechsellagernd mit geringmächtigen, karbonathältigen Serizitphylliten und grünlichgelblichen Karbonatquarziten. Diese gehen nach Süden in mehr oder minder mächtige helle Quarzite mit Einlagerungen von Serizitphylliten und karbonatführenden Chlorit-Serizitphylliten über. An diese schließen mächtige Chlorit-Serizitphyllite, Karbonat-Chlorit-Serizitphyllite und Serizit-Karbonat-Quarzphyllite an, die südlich der Steinkarhöhle durch Wechselllagerung mit grünlichweißen Quarziten und Quarzitschiefern und Metaarkosen in die Serie der Lantschfeldquarzite übergehen, welche letztere bei der Moarhofalm das Preuneggtal gegen Osten queren. Die auf der Westseite des Preuneggtales so einheitlich aufgebaut erscheinende Serie der Quarzphyllitzone wird am Ostkamm etwas verkompliziert. Am Schneider streicht ein ca. 100 m mächtiges Lantschfeldquarzitpaket von der Patzenalm im E herüber und keilt einige 100 Meter westlich K. 2009 im Schutt aus. Östlich der Oberen Reiteralm und am Hochfeldmandl hebt ein Kristallinlappen, der von Osten herüberstreicht, etwas unterhalb des Kammes nach W aus und Konglomerate, Quarzite und eingelagerte Chlorit-Serizitphyllite legen sich darunter muldenförmig (oder tauchsattelförmig) um das Kristallin herum. Nach S fortschreitend über die Obere Moarhofalm und die Westflanke des Schiedeck gehen die Gesteine der Quarzphyllitserie von weißgelben, mächtigen Quarziten, Karbonatquarziten, Serizitquarzitschiefern und darauffolgenden Chlorit-Serizitphylliten, ähnlich A 90 wie auf der Westseite des Tales, durch Wechsellagerung mit weißen Quarziten, Metaarkosen und Serizitphylliten in die Lantschfeldquarzite der Unteren Moarhofalm über. Die These von H. P. FORMANEK (1963), daß es sich bei einem Großteil der Gesteine, die das Schiedeck und den im NW davon folgenden Bereich der Moarhofalm, Oberen Neudeckalm und Aigneralm aufbauen, um Mylonite handelt, kann auf Grund von Schwermineral- und Dünnschliffuntersuchungen und des Geländebefundes nicht weiter aufrecht erhalten werden. Es handelt sich dabei um eine Abfolge von Gesteinen der Quarzphyllitserie. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Permoskyth der Nördlichen Kalkalpen auf Blatt 127 Schladming Von ERDOGAN ERKAN (auswärtiger Mitarbeiter) Im Herbst 1979 wurde der liegende Abschnitt des Permoskyth westlich und teilweise auch südöstlich der Dachsteinstraße geologisch aufgenommen. Die Grauwackenzone bildete den Südrahmen des Aufnahmsgebietes. Die Grauwackenzone im Liegenden der Basisbrekzie des Permoskyth besteht aus verschiedenen Gesteinsarten. Östlich der Dachsteinstraße sind in dieser Zone hauptsächlich grüngraue, linsig zerscherte Serizit-Chloritquarzite mit weißen Quarzgängen und dunkelgraue, pyhilitische Quarzite vorhanden. Westlich der Dachsteinstraße sind in der gleichen Zone neben den aufgezählten Typen graue Phyllite, grüne, gebänderte Quarzite, dunkelgraue, phyllitische Quarzite, grüne, Chloritoid führende Phyllite mit weißen Quarzadern mit Chlorit und Siderit, hellgrüne bis weiße Serizitschiefer und Serizitquarzite (s, 334/22, s 2 58/06) weit verbreitet. Diese letztgenannten Gesteinstypen der Grauwackenzone sind als Komponenten in der daraufliegenden Basisbrekzie des Permoskyth reichlich vorhanden. Der untere Abschnitt des Permoskyth im Bereich der Dachsteinstraße wurde vom Liegenden zum Hangenden in folgende Lithoeinheiten unterteilt: 1. Basisbrekzie bzw. -konglomerat 2. Grüne und graue Quarzite mit Phyllitlagen 3. Feinkörnige, helle Quarzite mit Feldspatgrus 4. Bunte Quarzite und Phyllite 1. Bei der Basisbrekzie handelt es sich um eine Metabrekzie mit mm bis 10 cm großen Komponenten. Das Bindemittel ist ein blaugrauer, phyllitischer Quarzit. Die Komponenten bestehen aus cm großen, weißen, rosa oder violetten, kantigen Quarzen, mm bis dm großen dunkelgrauen Phylliten, Chlorit-Serizitphylliten oder hellgrünen Serizitschiefern und Serizitquarziten der darunterliegenden Grauwackenzone. Die Zugehörigkeit der Basisbrekzie bzw. -konglomerate zum permoskythischen Verband wurde in der Arbeit „Uran- und gipsführendes Permoskyth der östlichen Alpen, Geol. B.-A., Bd. 120, H. 1, Wien 1977 des Berichterstatters auf S. 363 begründet. Zusätzlich muß hier erwähnt werden, daß die Basisbrekzie ebenfalls innerhalb der daraufliegenden, permoskythischen Quarzite und Phyllite auftritt, wie dies z. B. etwa 200 m oberhalb der 4. Kehre an der Dachsteinstraße zu sehen ist. Dieser Hinweis dokumentiert wiederum das permoskythische Alter der Basisbrekzie bzw.-konglomerate. Das ss der Basisbrekzie ist durch die Lage der flachen Komponenten relativ A 91 deutlich angedeutet. Das Bindemittel dieser Brekzie führt südwestlich der 1. Kehre der Dachsteinstraße und nördlich der Kote 1414 an mehreren Stellen Chloritoide. Die Mächtigkeit der Basisbrekzie schwankt gebietsweise ziemlich stark. Nahe dem westlichen Blattrand ist sie etwa 6 m mächtig. Sie nimmt jedoch gegen Osten allmählich zu und im Bereich der südlichen Dachsteinstraße erreichen sie etwa 70 m Mächtigkeit. Östlich der Dachsteinstraße ist die Basisbrekzie bedeutend weniger mächtig. 2. Im Hangenden der Basisbrekzie folgt die zweite Lithoeinheit mit wechsellagernden grünen bzw. grauen Phylliten, phyllitischen Quarziten und verschiedenen (blaugrauen oder dunkelgrauen, gebankten oder massigen, z. T. gebänderten und serizitischen) Quarziten. An der Basis enthält diese Lithoeinheit relativ grobkörnige, karbonathältige, grüne, rötlich bis bräunlich anwitternde Quarzite, die einen markanten Leithorizont bilden. Diese Quarzite sind von hellgrünen, feinkörnigen, phyllitischen Quarziten unter- und überlagert. Am Westrand der Karte kommen im Hangenden der phyllitischen Quarzite mehrere dünne Karbonatlagen vor. Diese karbonatische Ausbildung erinnert an das mittelostalpine Permoskyth des Paltentales (Obersteiermark) und an die unterostalpinen, permoskythischen Schichtglieder, wo das liegende Permoskyth ebenfalls Karbonatlagen enthält. Eine etwa 3 m mächtige, blaugraue, quarzitische Phyllitlage führt etwa 250 m oberhalb der 4. Kehre an der Dachsteinstraße reichlich Chloritoide. Zwischen dieser chloritoidführenden Lage und dem südlich gelegenen Basisbrekzienvorkommen findet sich als Seltenheit der beschriebenen Lithoeinheit eine 1 Meter mächtige rosa Quarzitlage. Die Serizitschiefer und Serizitquarzite dieser Lithoeinheit führen nordöstlich der Kote 1414 Malachit. 3. Diese Lithoeinheit besteht aus hellgrauen oder hellgrünen, feinkörnigen, meistens massigen oder dickbankigen, z. T. gebänderten Quarziten mit feinem Feldspatgrus. Diese Quarzite sehen den Semmeringquarziten täuschend ähnlich. Sie sind im westlichen Abschnitt des Aufnahmsgebietes z. T. kreuzgeschichtet. 4. Diese im Gelände sehr markante Lithoeinheit ist aus wechesellagernden roten, grünen oder grauen, meistens cm bis dm gebankten, z. T. gebänderten Quarziten bzw. quarzitischen Sandsteinen und Phylliten zusammengesetzt. Sie ist durch Übergänge mit der liegenden Lithoeinheit verbunden und enthält gelegentlich ebenfalls Feldspatgrus. Hangende Teile dieser Einheit sind im Bereich der Glössalm nicht aufgeschlossen. Südlich der Glössalm, auf der Westseite der Dachsteinstraße, in etwa 1485 m Seehöhe, im Bereich einer Quelle ist ein interessantes Profil aufgeschlossen. Hier ist vom Liegenden zum Hangenden die folgende, nordfallende Schichtfolge zu sehen: etwa 5 m mächtige wechsellagernde graue Tonschiefer und Quarzite. Nach einer Aufschlußlücke folgen einige Meter mächtige, hellgrüne, z. T. dünngeschichtete, phyllitische Quarzite und schwarze, dünnplattige oder dunkelgraue, massige Quarzite. Darauf liegen 2 m mächtige, ockergelb anwitternde, phyllitische Tonschiefer und einige m mächtige Rauhwacke, die z. T. quarzitisch ausgebildet sind. Sie sind lithoiogisch mit den mittelostalpinen Karbonatquarziten bzw. Rauhwacken des „Gaishornfensters" (Paltental, Obersteiermark) vergleichbar. Im kartierten Bereich wurden 2 NNE streichende Störungen festgestellt. Die mit einem weißen, kalkigen Bindemittel festverkitteten Gehängebrekzien A 92 nordöstlich des Gehöfts „Walcher" gehören zum Quartär. Weitere quartäre Schichtglieder bilden Hang- und Bachschutt. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im kristallinen Grundgebirge (Schladminger Tauern) auf Blatt 127 Schladming Von ALOIS MATURA Im Sommer 1979 wurde im Obertal die Westflanke im Bereich MelcherspitzBromriesenalm sowie die Ostflanke zwischen Eschachalm und dem Eiskar kartiert. Die Kristallinserien, die den Bergstock der Melcherspitze aufbauen, bestehen aus feinkörnigen, plattigen Chloritgneisen mit hellen Quarz-Feldspat-Zeilen und häufigen Hellglimmertafeln. Diesen Gneisen sind häufig mehrere Meter mächtige Granitgneislagen mit z. T. porphyrischem Gefüge eingeschaltet. Solche Orthogneiskörper treten auffällig gehäuft in einer Zone auf, die im Westen von nördlich Hochfeld über Melcherspitz und das Obertal gegen Osten streicht und den benachbarten Kamm in der Gegend der Seekarscharte quert. Ein größerer Orthogneiskörper dieser Zone befindet sich im Ostfuß der Melcherspitze nördlich Hopfriesen. Im Nordostfuß der Melcherspitze wurde ein Keil von z. T. geröllführenden, steil nach Norden einfallenden Quarzphylliten gefunden, die im Hangfuß mehr als hundert Meter mächtig sind, nach oben zu schmäler werden und schließlich im unteren Drittel des Hanges auskeilen. Am Kamm südlich der Melcherspitze wird die Paragneis-Orthogneis-Serie von einer mehr als hundert Meter mächtigen Zone von Gneisphylliten unterlagert. Diese Gneisphyllite ziehen nach Westen in den Talgrund des Patzenkares, verlieren sich aber nach Osten in dem stark überrollten Hang nördlich der Bromriesenalm. Sie werden bei К 2089 von hellen, z. T. geröllführenden Quarzitschiefern unterlagert. Darunter folgt dann in dieser Kammregion ein größerer Körper von Lantschfeldquarzit. In einigen prächtigen Aufschlüssen kann man das gut erhaltene sedimentäre Gefüge mit Wechsellagerung im dm-Bereich von reinen Quarzlagen und porösen, karbonatführenden Quarzlagen sowie Quarzitschiefern beobachten. Ein Kristallinkörper mit Chloritgneisen und Amphiboliten reicht vom Sattel nordöstlich des Vogelsang etwa 200 m nach Norden in das Patzenkar hinunter. Weiter westlich im Nordhang des Vogelsang sowie im Bereich des Kornreitwiftl schließen unruhig gefügte Quarzphyllite an, wie sie für die Hauptmasse der Radstädter Quarzphyllite typisch sind. Im Hangbereich um die Bromriesenalm wird Schladminger Kristallin von mehreren Quarzphyllit-Lamellen durchsetzt. Die nördlichste und hängendste Lamelle mit Quarzitschiefern und Lantschfeldquarzit konnte bis in die Höhe von etwa 1500 m nördlich der Bromriesenalm den Hang hinunter verfolgt werden. Durch tektonische Vorgänge von dieser Lamelle möglicherweise isoliert konnte mehrere hundert Meter nördlich der Bromriesenalm ein größeres Vorkommen von Lantschfeldquarzit gefunden werden, das dort eine auffällige Wandstufe bildet. Die nächst tiefere Quarzphyllit-Lamelle quert direkt den Bereich um die Jagdhütte auf der Bromriesenalm. Sie ist in ihrem Verlaufe durch reichliche Geröllführung charakterisiert. Die darunter vorkommenden dünnen Quarzphyllite scheinen linsenförmige Körper zu bilden, deren mögliche gegenseitige Verbindung nicht erkannt werden konnte. Die Bromriesenbaue sind an letztere, örtlich vererzte Quarzphyllitvorkommen gebunden. А 93 Ein Kristallinkörper mit Chloritgneisen und Amphiboliten reicht vom Sattel nordöstlich des Vogelsang etwa 200 m nach Norden in das Patzenkar hinunter. Weiter westlich im Nordhang des Vogelsang sowie im Bereich des Kornreitwiftl schließen unruhig gefügte Quarzphyllite an, wie sie für die Hauptmasse der Radstädter Quarzphyllite typisch sind. Im Hangbereich um die Bromriesenalm wird Schladminger Kristallin von mehreren Quarzphyllit-Lamellen durchsetzt. Die nördlichste und hängendste Lamelle mit Quarzitschiefern und Lantschfeldquarzit konnte bis in die Höhe von etwa 1500 m nördlich der Bromriesenalm den Hang hinunter verfolgt werden. Durch tektonische Vorgänge von dieser Lamelle möglicherweise isoliert konnte mehrere hundert Meter nördlich der Bromriesenalm ein größeres Vorkommen von Lantschfeldquarzit gefunden werden, das dort eine auffällige Wandstufe bildet. Die nächst tiefere Quarzphyllit-Lamelle quert direkt den Bereich um die Jagdhütte auf der Bromriesenalm. Sie ist in ihrem Verlaufe durch reichliche Geröllführung charakterisiert. Die darunter vorkommenden dünnen Quarzphyllite scheinen linsenförmige Körper zu bilden, deren mögliche gegenseitige Verbindung nicht erkannt werden konnte. Die Bromriesenbaue sind an letztere, örtlich vererzte Quarzphyllitvorkommen gebunden. Trotz der relativ guten Aufschlüsse im Hangfuß westlich Hopfriesen und trotz eifrigen Suchens konnte keine Verbindung der Quarzphyllitzone und Lantschfeldquarzite der Bromriesenalm mit dem im Hirzegg auf der anderen Talseite gegenüber Hopfriesen ansteigenden Zug von Quarzphyllit und Lantschfeldquarzit (Quarzit vom Typus Hirzegg; FORMANEK, 1964) gefunden werden. Im Gehänge nordwestlich Hopfriesen ist zwischen 1260 und 1300 m Höhe eine Art Terrasse ausgebildet, die in den Höhenschichtlinien der Karte nicht so zum Ausdruck kommt wie es in der Natur der Fall ist. In diesem Hangniveau sind ausgedehnte Moränenablagerungen vorhanden. Gletscherschliff an der untersten Talstufe zeigt eine nach Norden mit etwa 12° ansteigende Striemung. Den 3 0 - 5 0 m mächtigen kontinuierlichen Zug von Lantschfeldq uarzit und Quarzphyllit, der im Osthang des Obertales vom Hirzegg gegenüber Hopfriesen bis zur Wasserfallrinne reicht, hat schon FORMANEK (1964) beschrieben. Nicht nur die Mächtigkeit sondern auch die einfache Schichtfolge dieses erstaunlichen, fast 3,5 km langen Zuges bleibt konstant. Die obere Hälfte wird von hellen Quarzitschiefern, die untere von weißen, plattigen Lantschfeldquarziten eingenommen. Vereinzelt sind unter den Lantschfeldquarziten noch Rauhwackevorkommen erhalten. Aus dieser Abfolge ist vermutlich eine permoskythische Serie in inverser Lagerung abzulesen. Im Gehänge östlich der Eschachalm sind unterhalb dieser Lamelle im Kristallin weitere Quarzphyllitzüge eingeschaltet, die aber wegen schwankender Mächtigkeiten und stärkerer Beteiligung von Faltung und Bruchverstellung sowie wegen des schwierigen Geländes nicht leicht zu korrelieren sind. In diesem Bereich sind auch die Roßbleibaue umgegangen. Zickzack-Feinfältelung mit steil nordfallender Transversalschieferung und südvergentem Bewegungssinn sind typisch für das Gefüge der Quarzitschiefer und des angrenzenden schiefrigen Kristalline. Die markante Wasserfallrinne verläuft entlang eines eingscharigen, steil nordfallenden Störungsbündels. Die Versetzung des hier angrenzenden Lantschfeldquarzites sowie beobachtbare Harnischstriemung läßt auf eine Relativbewegung mit vertikaler Absetzung der Nordscholle um etwa 90 m schließen. In der Nordscholle liegt die Grenze zwischen den unterlagernden + migmatitischen, häufig plattigen A 94 und feinkörnigen Gneisen zu dem überlagernden Lantschfeldquarzit in 1735 m Höhe und ist tektonisch gestört. Über etwa 25 m von plattigem, weißen Lantschfeldquarzit folgen in etwa der gleichen Mächtigkeit helle Serizit-Quarzit-Schiefer. Diese werden ohne eine erkennbare tektonische Grenzfläche von gebänderten Amphiboliten, und diese wieder von Gneisphylliten überlagert. In der Südscholle grenzt der etwa 30 m mächtige Lantschfeldquarzit nicht direkt an das unterlagernde Kristallin, sondern ist von diesem durch einen etwa 30 m mächtigen Horizont von Quarzphylliten getrennt. Die Abfolge im Hangenden entspricht jener der Nordscholle. In der steilen Flanke zwischen der Wasserfallrinne und dem Eiskar setzt der Lantschfeldquarzit nicht mehr fort. Auch die Fortsetzung der begleitenden hellen Quarzphyllite und damit eine direkte Verbindung zu den Vorkommen im Eiskar konnte bisher nicht gefunden werden. Ob jene hellen, z. T. bankigen (?Arkose)Gneise, die im Eiskar die hellen Quarzphyllite begleiten, als Vertreter des Lantschfeldquarzites betrachtet werden können, wird erst geklärt werden müssen. Südlich des Eiskarbaches ist im Talgrund des Obertales sowohl lithologisch als auch strukturell ein Umschlag zu beobachten. Gegenüber der ruhigen Lagerung mit relativ einheitlichem, mittelsteilem Nord- bis Nordostfallen im nördlichen Bereich macht sich hier eine stärkere Verfaltung nach E-W-Achsen bemerkbar, an der homogene, helle, z. T. migmatitische Bändergneise sowie Bänderamphibolite beteiligt sind. Die unruhige Anordnung von vererzten Quarzphyllitvorkommen im Bereich der Jagdhütte bei К 1573 scheint mit diesen Faltenstrukturen in Zusam­ menhang zu stehen. Dieser erwähnte lithologische und strukturelle Umschlag wurde schon im westlich benachbarten Duisitzkar beobachtet (Bericht 1977). Dieser südliche Bänderamphibolit-Bändergneis-Komplex könnte eine Metavulkanitserie darstellen. Blatt 134 Passail Bericht über geologische Aufnahmen auf den Blättern 134 Passail und 164 Graz Von HELMUT W. FLÜGEL (auswärtiger Mitarbeiter) Im Rahmen der Arbeiten an der Geologischen Karte der Steiermark wurde es notwendig, auf den Blättern Passail und Graz Detailkartierungen 1 : 10.000 durchzuführen. Sie umfassen einen rund 10 km breiten Streifen zwischen dem TyrnauerGraben und dem Schöckel, der den Hochtrötsch-Stock sowie den Westteil des Passailer Beckens umfaßt. Die Aufnahme des Hochtrötsch bestätigte weitgehend ältere Untersuchungen. Der von Pfannberg gegen Nordosten streichende Schöckelkalkzug findet in der Nordflanke des Hochtrötsch keine Fortsetzung. Hier werden die liegenden Kalkschiefer mit Einschaltungen von Sandsteinbänken ohne Zwischenschaltung von Schöckelkalk direkt von einer Schwarzschiefer- bzw. Tuffit-/Diabas-Folge überlagert, die ihrerseits von den Kalken und Dolomiten des Trötschgipfels diskordant überschoben ist. Der Nordost- bis Osthang des Trötsch und Fragnerberges wird von einer Schuppenzone verschiedener Kalke (auch Schöckelkalke) und gelber Marmore aufgebaut, die mit Schwarzschiefern bzw. Tuffitschiefern wechsellagern. Ihr Liegendes bilden östlich des Fragnerberges Serizitphyllite und Tuffitschiefer, die das tektonisch Hangende einer mächtigen Folge von Schwarzschiefern mit Einschaltungen von Kalken darstellen. Diese Folge baut die Hänge beiderseits des А 95 Talgraben auf. Bei generellem Südwestfallen ist sie intensiv verfaltet. Im Südhang des Hartnerberges wird die genannte Folge von flach nordfallenden Plattenkalken mit Sandsteineinschaltungen überlagert. Östlich des Rechberg findet sich im Gehänge gegen Blumau-Kampeck im Liegenden der genannten Schwarzschiefer, die hier den Kamm zwischen WH-Brandhof und Nordfuß des Rechbergkogel bilden, eine vulkano-klastische Folge, die durch den bis in den cm-Bereich gehenden Wechsel dunkler, sedimentärer Lagen mit Tuffithorizonten charakterisiert ist. Ihre petrologische Bearbeitung ist derzeit im Gange (H. HERITSCH). Die Folge läßt sich gegen Westen bis in den Südfuß des Fragnerkogels verfolgen, wobei sie durch Einschaltung eines SchwarzschieferKalkbandes zweigeteilt ist. Ihr Liegendes bilden Serizitphyllite mit lokalen Einschaltungen von Tuffitschiefern bzw. Quarziten. Letztere haben im Windhofkogel größere Mächtigkeit. Sie könnten ein Äquivalent der Hundsberg-Quarzite sein. Auf eine detaillierte weitere Untergliederung dieser Phyllitfolge, wie sie von L. WEBER profilmäßig durchgeführt wurde, mußte verzichtet werden, da sich zeigte, daß eine kartenmäßige Ausscheidung größerer Bereiche nicht möglich ist. Wieweit ein östlich Pröllhof in dieser Folge eingeschalteter Marmorzug ihre Gliederung erlaubt, müssen die weiteren Kartierungen zeigen. Die Aufnahme des Grenzbereiches zwischen den Granatglimmerschiefern um Plenzenreith und den Schiefern der Passailer Mulde ergab, daß die Granatglimmerschiefer das vermutlich tektonisch Liegende verschiedener Folgen des Passailer Beckens darstellen. So finden sich westlich des Wölling-Grabens Serizitphyllite, südlich des Schlagtoni Quarzitschiefer und im Lauskogel bzw. bei Feichtgraben Tuffitschiefer im Hangenden der Granatglimmerschiefer. Örtlich schalten sich an der Grenze Marmorlagen ein. Wie bereits E. CLAR feststellte, bilden zum Teil mächtige Dolomite und Quarzite im Raum südöstlich von Radegund eine „Grenzzone" zwischen Radegunder Kristallin und Schöckelkalk. Die marmorartigen Dolomite entsprechen vollkommen denen des Raasberges bei Weiz, während die Quarzite große Ähnlichkeit mit denen des Lamm- bzw. Schwarzkogel südlich des Trötsch zeigen. Die enge Bindung dieser Quarzite und Dolomite an den Schöckelkalk, die auch westlich der Mur feststellbar ist, läßt die Frage des Alters der „Raasberg-Folge" aufleben. Derzeit ungeklärt ist die Bedeutung einer Nordsüd-Struktur, die vom Schöckel über das Passailer Becken östlich Windhof-Rechberg bis in die Sandsteine des Sullberg-Osthanges verfolgbar ist. An ihr lenken die aus dem Raum Schrems gegen Südosten streichenden Züge nach Süden ein, um im Gebiet des Windhofkogel in die charakteristische Nordostrichtung des Passailer Feldes einzuschwenken. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Rennfeldkristallin auf Blatt 134 Passail Von FRANZ R. NEUBAUER (auswärtiger Mitarbeiter) Die Abgrenzung des kartierten Gebietes an der westlichen Blattgrenze ist durch vorhandene Detailkarten gegeben: Im N wurde die Grenze gegenüber HOMANN (1955) etwa mit der Linie Wolfsattel-Gräbischgraben gezogen, im E verläuft sie vom Bachgraben zum Brandnerberg. Südlich des Kammes Brandnerberg-P. 1373, bzw. östlich des Schlaggrabens ist die Karte von SY (1955) vorhanden, während südlich der Linie Alois Schwach-Siedlung-Gabraunbach CLAR et al. (1929) anschließen. A 96 Geologisch liegt das Kartierungsgebiet im wesentlichen zwischen der Eiwegg-Linie (SCHMIDT, 1920) und der Mitterriegler-Linie (HOMANN, 1960). Südlich der Eiwegg-Linie finden sich bei vorwiegend NE-Streichen und bei saigerer Lagerung bzw. steilem Südfallen an den Südabfällen des Braunhuberkogels plattige Serizitquarzite mit dünnen Amphibolitbändern, SW des Feisterergrabens gut geschieferte Amphibolite. An diese schließen gegen NW braungraue quarzitische Gneise an, in welche zwischen Braunhuber Kogel und Großegger Kogel gegen 100 m mächtige Augenglimmerschiefer bis Augengneise eingelagert sind. Der Liegend- wie Hangendübergang entwickelt sich aus glimmerreichen Gneisen und Glimmerschiefern, in denen immer wieder Amphibolitbänder vorkommen. Die Eiwegg-Linie wird morpholgoisch durch aufschlußlose Mulden und Einsattelungen gekennzeichnet und läuft über Rieger-Obersattler-P. 844 in den Hang südlich des Gabraunbaches hinein. Das Gebiet nördlich dieser Linie wird durch eine über den Buchecksattel laufende N-S-Störung in eine W- und E-Scholle geteilt. In der Westscholle mit dem Rennfeldgipfel herrscht generelles NE- bis ENEStreichen bei unterschiedlichem N-Fallen bis saigerer Lagerung. Die Schichtfolge beginnt nördlich des Gabraunbaches mit dicht mit Granat gepackten Granatglimmerschiefern bis -gneisen und mit Amphibolitlinsen durchsetzten quarzitischen Gneisen, auf welche westlich des Pretschgrabens drei, vermutlich störungsbegrenzte, Amphibolitschollen folgen. Dünne, wenige Meter mächtige Marmorlinsen finden sich stets mit Amphiboliten verknüpft am Hang NW Pernegg und WNW Lammegger. Die unteren Südabfälle des eigentlichen Rennfeldes werden von den üblichen quarzitischen, meist kräftig durchbewegten Gneisen aufgebaut. Diesen sind immer wieder, wie bereits HOMANN (1960) berichtet, dm bis m mächtige Amphibolitbänder eingeschaltet, unter welchen besonders im tieferen Bereich Amphibolite mit Epidotschnüren und -nestern und gebänderte Amphibolite (Wechsellagerung Amphibolit/Aplit) hervorstechen. Besonders an letzteren sind im gesamten Kartierungsgebiet ca. 50-70° streichende, flach NE abtauchende Falten im m-Bereich und parallel laufende Lineationen zu beobachten. Seltener sind jüngere E - W streichende l2-Lineationen und N—S streichende l 3 -Lineationen. Die quarzitischen Gneise verfingern mit von W gegen E auskeilenden groben, sehr feldspatreichen Plagioklasgneisen. Der Rennfeldgipfel wird von den durch STINI (1917) beschriebenen Hornblendegesteinen aufgebaut: Zuunterst fallen augige Hornblendegneise (Feldspataugen!) auf; wenige m mächtige, feldspatfreie Hornblendefelse begleiten diesen Horizont. Die augigen Hornblendegneise leiten in mächtige Amphibolite, diese in Hornblendegneise über. Im Hangenden schließen nördlich des Rennfeldgipfels grobe Plagioklasamphibolite (Saussuritamphibolite nach STINI, 1917) an, die wiederum in feinkörnige Amphibolite übergehen. Die darauf auflagernden quarzitischen Gneise gleichen denen im Liegenden, einschließlich der geringmächtigen Amphibolit-, Quarzit- und Hornblendegneisbänder. Unklar in der Bedeutung und Abgrenzung zu den quarzitischen Gneisen sind im Hangenden anschließende, durchwegs phyllonitisierte glimmerreiche Paragneise (?) und Glimmerschiefer. Die Grenze zu den quarzitischen Gneisen läuft einem ca. 1 m mächtigen Horizont eines blaugrauen Glimmermarmors zwischen Hiesbauer Graben und „K" von Betegg Krz. parallel. Außerdem treten in diesen phyllonitisierten Glimmerschiefern einige Grüngesteinslinsen auf. A 97 Östlich des Bucheck Sattel-Bruches herrschen komplexere tektonische Verhältnisse. Die Südabfälle des Buchecks bauen quarzitische Gneise mit den üblichen Amphiboliteinlagerungen auf, die einen zwischen Bach NE Kienhofer bis zum Kamm N Rieger verfolgbaren, mehrere m mächtigen, stets mit Glimmerschiefern verknüpften Silikatmarmor beinhalten. Er ist im östlichen Teil um E-W-Achsen bei Südvergenz verfaltet (Falten im 100 m-Bereich). Weiter südlich sind geringmächtige Augenschiefer aufgeschlossen, zwischen Pretsch- und Feisterergraben südlich Gehöft Reiter plattige Glimmerquarzite. Am Bucheck und am Kamm östlich davon bilden Amphibolite den Kern einer flachen NE-streichenden Mulde. Im Gebiet NW dieses Kammes folgen durchwegs steil nach N einfallende quarzitische Gneise, die lokal in Quarzite übergehen. In deren Nähe finden sich bereits von HOMANN (1960) erwähnte granitgneisähnliche Gesteine, harren jedoch noch der petrographischen Bestätigung. Die verschiedenen Hornblendegesteine des Rennfeldes finden sich vermutlich allerdings in stark reduzierter Mächtigkeit und gegen NE ausdünnend - zwischen Reiteibl Graben und dem Kamm südlich P. 1110m wieder. Die Nordgrenze des Kartierungsgebietes bildet die morphologisch durch Einsattelungen und Gräben hervortretende Mitterriegler-Linie, an welcher häufig starke Kataklase und Mylonite beobachtet werden können. Im SE-Seitenarm des Sölsnitzbaches sind schwarze, dünnblättrige Phyllite an dieser Störung eingeklemmt, welche wohl als Karbon gedeutet werden können. In den Südabfällen des Sölsnitzberges nördlich der Störung wurden teilweise phyllonitisierte Gneise und Glimmerschiefer kartiert. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallin und Paläozoikum auf Blatt 134 Passail Von HEINZ HÖTZL (auswärtiger Mitarbeiter) In Fortsetzung der ein Jahr zuvor durchgeführten Aufnahmen zwischen dem Stanzertal und dem südlich davon gelegenen Ehweingraben wurde 1979 die Kartierung auf den Rücken Ofener Kogel-Serkogel ausgedehnt. Dieser Höhenrücken wird im N vom Ehweingraben und im S vom Jasnitztal begrenzt. Zusätzlich wurden Begehungen auf der anschließenden Südseite des Jasnitztales bis zur Kammlinie Aibel-Ederkogel-Eiweggsattel-Brandner Berg durchgeführt. Das genannte Gebiet wird im nordwestlichen Teil vom Rennfeldkristallin und im Südosten vom Grazer Paläozoikum aufgebaut. Das Rennfeldkristallin streicht mit seinen hauptsächlich aus Schiefergneisen und Amphiboliten bestehenden, steil stehenden Gesteinsfolgen in SE-NW-Richtung. Direkt östlich der Ortschaft Jasnitz steht zunächst ein mächtiger Schiefergneiszug an. Er baut das Lockeneck sowie die Hänge beidseitig der Einmündung des Ehweingrabens auf. Nach E folgt ein ca. 300 m breiter Amphibolitzug, der ursprünglich in einem leicht geschwungenen Bogen mit den Amphiboliten des Rumboldeck in Verbindung stand. Das verbindende Bogenstück ist allerdings heute an einer 30°-Störung um 300 m nach NE versetzt. Zwischen dieser und einer weiteren 60°Störung (im Bereich des Gehöftes Ehweingraben) sind die anstehenden Gneise stark beansprucht und teilweise mylonitisiert. Weitere Amphibolitzüge streichen westlich des Ofener Kogels sowie westlich des Gehöftes Fürstaller durch. Der letztgenannte Zug ist wieder einige 100 m breit und nach NE über den Schafberg bis zum Hammerkogel (SW von Stanz Oberdorf) zu verfolgen. Südlich des Jasnitztales setzt er zunächst aus, doch schalten sich in streichender Fortsetzung in Richtung Brandner Berg wieder Amphibolite ein. . A 98 Die Grenze Rennfeldkristallin-Grazer Paläozoikum wird von steilstehenden SW-NE-streichenden Störungen gebildet. Vom Traßnitzbach im N über das Gehöft Kitzel und Fürstaller bildet eine 45 c -streichende und saiger stehende Störung die Grenze. Südlich des Gehöftes Fürstaller ist an dieser Störung von SW ein 500 bis 600 m breiter Kristallinkeil eingeschoben, wodurch das Grazer Paläozoikum im Bereich des Gehöftes Steiner, nördlich des Jasnitz Baches, etwas nach E zurückspringt. Ein weiterer, allerdings nur 100 m breiter Kristallinkeil setzt dann SW des Eiweggwirtes ein. An den die Keile begrenzenden Störungen ist sowohl das Kristallin als auch das Paläozoikum mylonitisiert. Das Grazer Paläozoikum streicht aus dem Gebiet Stanzberg-Hochschlag kommend in NNW-Richtung fast senkrecht auf das Rennfeldkristallin zu. Während die basalen Anteile - Grüngesteine und Tonschiefer - im Bereich des Traßnitz Baches beinahe senkrecht von der begrenzenden Störung abgeschnitten werden, biegen die höheren kalkigeren Lagen im Bereich des Serkogels zunächst nach W um. Bei weiterer Annäherung an das Kristallin schwenkt ein Teil der Kalke westlich vom Gehöft Kleinlahner an einer Knickfalte oder durch Eindrehung bedingt vollständig in die SW-NE-Streichrichtung des Kristallins und der begrenzenden Störung ein. Dieser Kalkzug ist allmählich ausdünnend, vom Jasnitztalwirt in südwestlicher Richtung über die Höhe westlich des Eiwegg Sattels bis in den Knollgraben zu verfolgen. Am Rücken Ofener Kogel-Serkogel schließt das Paläozoikum zunächst mit dunklen Tonschiefern an das Kristallin an. Die Tonschiefer bauen vor allem die unteren zum Traßnitzbach geneigten Hänge des Serkogels auf. Überlagert werden sie von Kalkschiefern und Plattenkalken, denen fünf bis zu 60 m mächtige Tonschieferlagen eingeschaltet sind (E- und N-Hang des Serkogel). Westlich des Serkogels wird diese Wechselfolge an einer dem oberen Ehweingraben parallelen Störung schräg abgeschnitten. Im Hangenden folgt dann der mächtige, den Rükken der Lahngasse aufbauende Kalkzug. Er wird überlagert von Tonschiefern, die vom südlichen Teil der Lahngasse in NNW-Richtung über die Gehöfte Großlahner und Kleinlahner durchziehen. Nach weiteren Kalken (vom Ebenschlag nach NNW verlaufend) und geringmächtigen Tonschiefern folgen am Übergang vom Ebenschlag zum Aibel massige Grüngesteine (Mächtigkeit ca. 60 m), die nach NW bei zunehmender Durchschieferung bis zum Gehöft Schrotter zu verfolgen sind. Vom Aibel über Eder Kogel zum Eiwegg Sattel schließt eine vielfältige Wechselfolge von Kalken, Schiefern, verschieden ausgebildeten basischen Vulkaniten, Sandsteinen und stark ausgewalzten Konglomeraten an. Diese in der Literatur als Dornkogelfolge bekannte Serie wird zur Zeit von anderer Seite einer Neubearbeitung unterzogen. Das Streichen dieser Serie schwenkt nördlich der genannten Kammlinie gegen Westen zunehmend in die N - S Richtung um. Die gesamte Folge wird an einer S W - N E streichenden Störung im Bereich Eiwegg Sattel-Eiweggwirt abgeschnitten. Jenseits dieser Störung folgt der schon weiter oben genannte S W - N E streichende Kalkzug, der an einer weiteren Störung an das Rennfeldkristallin angrenzt. Blatt 136 Hartberg Bericht 1979 über Aufnahmen von Hanginstabilitäten auf Blatt 136 Hartberg Von WALTER KOLLMANN Zur Verifizierung der Luftbildinterpretation wurden im Berichtsjahr Begehungen A 99 mit einer Dokumentation von instabilen Hängen durchgeführt. Das vorläufig fertig kartierte Gebiet umfaßt etwa ein Drittel des gesamten Kartenblattes, ausgehend vom südlichen Blattschnitt bis auf die Höhe von Zeil bei Pöllau-Ringkogel-Lungitz-Markt Allhau. Als bestimmendes morphologisches Element bei von Massenbewegungen gekennzeichneten Hängen konnten Solifluktionserscheinungen, Buckelwiesen und seichtgründige Rutschungen im tertiären Anteil erkannt werden. In erster Linie konzentrieren sich im Einzugsbereich von Quellmulden und bei starker Sohlerosion Böschungsbrüche und Abrißnischen kleinerer Rutschungen. Als besonderer Risikofaktor, welcher u. a. bei Fundamentierungsarbeiten hohe, z. T. unvorhergesehene Kosten verursacht, muß das Moor südlich Hartberg („Gmoos") angesehen werden. Siehe auch Bericht zu Blatt 105 Neunkirchen von F. NEUBAUER. Blatt 137 Oberwart Bericht 1979 über Aufnahmen im Kristallin auf Blatt 137 Oberwart Von ALFRED PAHR Im Berichtsjahr wurde vor allem der Nordrand des Blattes 137 Oberwart untersucht, sowie Vergleichsbegehungen auf Blatt 106 Aspang vorgenommen. Auf Blatt Oberwart handelte es sich um Revisionsbegehungen, die auf Grund von neu entstandenen Aufschlüssen (meist Güterwege) notwendig geworden waren. Der größte derartige Aufschluß entstand durch die Verbreiterung bzw. Neutrassierung der Landesstraße Kothmühle-Schlag (östlich Schäffern). Dadurch wurden auf etwa 4 km Länge die Hüllschiefer des Grobgneises, mit einzelnen Grobgneislagen nördlich der Kothmühle, in der Kehre oberhalb der Einmündung des Spanbaches, sowie knapp südlich Schlag, erschlossen. Dieser großräumige Aufschluß zeigte auch die große Variationsbreite der Hüllschiefer: Wir finden, neben den meist quarzreichen, hell- bis dunkelgrauen „typischen" Hüllschiefern auch phyllitische Lagen, Granatglimmerschiefer mit und ohne Diaphthoreseerscheinungen, z. T. mit Pseudomorphosen von Serizit bzw. Chloritoid nach Staurolith, chloritreiche Abarten, auch schmächtige Amphibolitbänder und, mit zunehmendem Feldspatgehalt, immer wieder Gneislagen verschiedener Korngröße und Mächtikgeit. Eine kartenmäßige Erfassung der einzelnen Gesteinstypen ist wegen des raschen Wechsels und der meist ungünstigen Aufschlußverhältnisse nicht möglich. Auch der Grobgneis zeigt verschiedene Ausbildung in bezug auf Korngröße und Durchbewegung, jedoch lassen sich die größeren Bereiche meist gut im Gelände abgrenzen und auf der Karte darstellen. Größere Grobgneiskörper finden sich östlich Schlag in einem Streifen, der die nördliche Blattgrenze noch überschreitet, ebenso wie westlich von Vorwald (Pkt. 798 und westlich davon). Auf der (unterostalpinen) Grobgneisserie liegen im untersuchten Bereich mehrer größere Schollen der (mittelostalpinen) Sieggrabener Serie. Ihre Erhaltung (und z. T. auch ihren Umriß) verdanken sie zahlreichen Störungen, an denen sie abgesenkt und so vor der Erosion bewahrt wurden. Eine dieser Schollen (auf Blatt Oberwart 0,5x1 km) erstreckt sich vom Raum westlich Schlag über Vorwald bis gegen Zobern (schon auf Blatt Aspang). Sie ist größtenteils aus (oft granatführendem) Amphibolit aufgebaut, untergeordnet finden sich auch Biotitgneis (nordwestlich Schlag) und einzelne Schollen von hellem Marmor (Höhe NNE Schlag, westlich der nach Zobern führenden Straße). A 100 Nach einer Unterbrechung von etwa 500 m Länge, die von Grobgneisserie eingenommen wird (um Schloß Ziegersberg), setzen an einer Nord-Süd verlaufenden Störung neuerlich Gesteine der Sieggrabener Serie in einem etwa 3 km langen und im Durchschnitt 0,6 km breiten Streifen ein, der sich von Pichl gegen SSE bis Zöbersdorf erstreckt. Nördlich Pichl endet diese Deckscholle in zwei Armen: Der westliche Zweig enthält neben Biotitgneis, Amphibolit und Marmorschollen auch eine größere Einlagerung (200x100 m) eines serpentinisierten Ultrabasits (Peridotit) und greift nach Norden noch auf Blatt Aspang über. Im Raum von Pichl gegen Süden treten Biotitgneis, Granatamphibolit und kleinere Marmorschollen auf, südlich der Kapelle Pkt. 770 wird der Biotitgneis herrschend. Ein etwa 100 m südlich dieses Punktes neu angelegter Steinbruch erschließt dieses Gestein, hier besonders feldspatreich und damit wesentlich heller als sonst üblich. Auch diese Deckscholle wird (an ihrer Ostseite) von einer dem Tannwaldgraben folgenden und nach Norden bis über die Blattgrenze reichenden, morphologisch gut kenntlichen Störung begrenzt. Weiter gegen Osten finden wir westlich des Waldbauernriegels (Pkt. 869) einen ausgedehnten Bereich von Hüllschiefern, nach Süden bis zum Tal des Hochneukirchen-Baches reichend. Den östlichen Bereich des Waldbauernriegels baut zum größten Teil Grobgneis auf, auch im Raum von Hosien und südlich Prägart finden wir größere Grobgneiskörper in den Hüllschiefern. Zur Klärung der Frage nach dem Zeitpunkt der Überschiebung der Sieggrabener Serie auf die Grobgneisserie konnten keine Anhaltspunkte ermittelt werden: Es fanden sich an keiner Stelle Vorkommen von eindeutig erkennbaren permomesozoischen Gesteinen in der Fuge zwischen den beiden Serien. Im Raum östlich Goberling (am nördlichen Hang des Glasbachtales) ergaben im Zusammenhang mit dem Bau einer Hochspannungsleitung vorgenommene Aushubarbeiten und neuangelegte Zufahrtswege neue Aufschlüsse. Sie zeigten, daß die schon bisher bekannten Schollen von triasverdächtigen Gesteinen (Typus „Weißer Steinbruch") wesentlich größere Ausdehnung besitzen als bisher angenommen. Neben neu erschlossenen Dolomit- und Rauhwackenlagen in den Phylliten führten die an einem Zufahrtsweg aufgeschlossenen basalen Serizitquarzite z. T. sogar noch die für den Semmeringquarzit typischen rotgefärbten Quarzgerölle. Nordwestlich Goberling (nördlich Pkt. 499 Pfaffenberg) konnte die Überschiebung der Grobgneiseinheit auf Grünschiefer der Rechnitzer Serie nun genauer lokalisiert werden. Südlich von Aschau wurde eine genauere Abgrenzung zwischen dem Kristallin (Grobgneisserie) und tertiären Abigerungen (Sinnersdorfer Serie) durchgeführt. Am östlichen Blattrand (östlich der Kleinen Plischa, Pkt. 638) kamen durch tiefgründiges Umpflügen eines Kahlschlages auf einer größeren fläche Ophikalzit und Grünschiefer in einem bisher aufschlußlosen Bereich zu Tage. Auf Blatt 106 Aspang wurden Vergleichsbegehungen im Kunzgraben (nordwestlich Grimmenstein) und im Raum Wiesfleck (NNW Krumbach) vorgenommen. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Tertiär und Quartär auf den Blättern 137 Oberwart und 138 Rechnitz Von PAUL HERMANN Auf Blatt Oberwart wurden neue Bauaufschlüsse untersucht. Als interessant erwiesen sich dabei lediglich die Aufschlüsse, die SE Schreibersdorf durch die VerA 101 breiterung der Straße nach Willersdorf entstanden. Hier erschien roter Sand, nach oben heller werdend und überlagert von 3,5 cm mächtigem kohligem Ton, der seiner Position nach dem bekannten Flöz von Schreibersdorf entspricht. Da im Hangenden des Kohlentons helle Sande ohne Kohlespuren folgen, muß angenommen werden, daß das Flöz hier schon auf diese Mächtigkeit geschrumpft und stark verstaubt ist. Auf Blatt Rechnitz wurde hauptsächlich das Waldgebiet N der Rabnitz begangen. Während die Gräben weitgehend ins Kristallin einschneiden, sind die Rücken bedeckt von Sedimenten, die teils sicher dem Neogen (Pliozän?) entstammen, teils quartären Ursprungs sein dürften. Eine sichere Abgrenzung ist in dem schlecht aufgeschlossenen Gebiet kaum möglich. Im Steinbruch Oberpullendorf wurden an einigen Stellen Basaltproben genommen. Die Hoffnung, karbonatfreie Partien für eine absolute Altersbestimmung zu finden, erfüllte sich nicht. Blatt 138 Rechnitz Siehe Bericht zu Blatt 137 Oberwart von P. HERRMANN. Blatt 145 Imst Bericht 1979 über Aufnahmen im kalkalpinen Anteil auf Blatt 145 Imst Von PETER NIEDERBACHER (auswärtiger Mitarbeiter) In den Sommermonaten 1979 wurden Bereiche des Kalkalpins auf dem Blatt 145 Imst begangen und kartiert. Das Arbeitsgebiet wird im W durch den Larsennbach und den Rüsselbach, im S durch die Kalkalpensüdgrenze und das Inntal begrenzt. Im Gebiet der Larsennscholle und des Tschirgant wurden Übersichtsbegehungen durchgeführt. Im S des kartierten Bereiches lagern kalkalpine Gesteine (Alpiner Verrucano) auf Landecker Quarzphyllit. Der Übergang ist zwar tektonisch stark beeinflußt, aber nicht durch eine durchgehende Bewegungsbahn begrenzt. Darüber folgen Alpiner Muschelkalk und Partnachschichten. Die Partnachschichten verzahnen an wenigen Stellen, beispielsweise NW von Plattenrain, mit Wettersteinkalk in Riffschuttfazies. Die Reichenhallerentwicklung ist im gesamten Arbeitsgebiet unterdrückt. Nach einer steil S fallenden Bewegungsbahn folgt ein mächtiger Hauptdolomitkörper, der den S-Flügel einer Mulde mit reduziertem N-Flügel bildet. Kössener Schichten und Juragesteine liegen im Kern (Vogelgraben und Vorderspadegg). Die Struktur wird gegen N von der Starkenbach-Störung begrenzt. Anschließend folgt eine tektonische Wechsellagerung von Alpinem Muschelkalk und Partnachschichten. Die Schichtfolgen der Einheiten südlich des Inns liegen steil S fallend und überkippt vor. Der Hauptdolomit am N-Rand des Inntales fällt mittelsteil gegen S ein. Die Richtung des Inntales wird in diesem Bereich durch das Streichen der Strukturen bestimmt. Die tektonische Beanspruchung nimmt von N nach S zu. Dies äußert sich durch Schuppung, Faltung und Mylonitisierung weiter Bereiche. Östlich von Wald schwenkt der Kalkalpensüdrand von WSW-ENE auf S W - N E um. Dieser Knick ist durch den Anschub des Ötztalkristallins bedingt, das die südA 102 lieh der einheitlichen Inntaldecke (Tschirgant) gelegenen Einheiten unter sich begräbt. Die Larsenscholle im NW des Arbeitsgebietes liegt als annähernd E - W streichende Mulde vor. Sie umfaßt stratigraphisch Alpinen Bundsandstein bis Hauptdolomit. Der Bundsandstein tritt tektonisch stark reduziert nur an der N-Begrenzung der Scholle auf. Den größten Teil der Basis bildet der Alpine Muschelkalk. Im N und W ist der Kontakt zum Liegenden tektonisch, im E und SE sind durch das Fehlen von Aufschlüssen die Beziehungen zum Untergrund unklar. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Unterengadiner Fenster auf Blatt 145 Imst Von FRIEDRICH HANS UCIK (auswärtiger Mitarbeiter) Infolge ungünstiger Witterung konnten 1979 in der knappen zur Verfügung stehenden Ziet nur 9 Aufnahmstage erzielt werden. Erster Schwerpunkt war die Fortsetzung der Kartierung in der nordöstlichen Fensterecke zwischen Inn und Faggenbach, die auch zu einem vorläufigen Abschluß gebracht werden konnte. Der Überschiebungsrand ist im Abschnitt Inn-Außergufer-Straße Kaunerberg-Puschlin nirgends unmittelbar zu beobachten, die hängendsten aufgeschlossenen Gesteine des Fensterinneren sind stets Trias(?)dolomite. Bemerkenswert sind die Verhältnisse im Liegenden des großen Dolomitzuges etwa 300-500 m NNE Obergufer, die z. T. an neuen Böschungsaufschlüssen entlang eines Bewässerungsgrabens studiert werden konnten. Vom Hangenden zum Liegenden: paläozoischer Quarzphyllit (ca. 10 m; der exakt die Verbindung zwischen den beiden neuentdeckten Vorkommen von Quarzphyllit und Ladiser Quarzit an der Straße nach Puschlin bzw. bei Untergufer darstellt - vgl. Aufnahmsberichte 1977 und 1978); verschiedene Gesteine der Höheren unterostalpinen Schiefer (einige Meterzehner); 50 cm rauhwackiger Gips; ein nicht sicher zuordenbarer silbergrauer Phyllit (knapp 2 m); nach ca. 15—20 m ohne Aufschlüsse eine bis etwa 50 m mächtige bzw. im Streichen ca. 150 m lange Dolomitscholle; graue Kalkschiefer und graue-blaßbunte Phyllite; Diabasschiefer des breiten Diabaszuges, der - schon von HAMMER (1914) sehr exakt kartiert - von der Talsohle S Untergufer gegen E hangaufwärts bis in die Almwiesen E Mairenbühel durchzieht. Die bereits inmitten der Schieferserien liegende, im Gelände weithin sichtbare Dolomitklippe könnte sowohl durch tektonische Verschuppung von der Hauptmasse der Trias abgespalten worden oder aber (was mir wahrscheinlicher erscheint) ein von der anstehenden Dolomitmasse durch Verwitterung abgelöster und über den Steilhang abgestürzter Riesenblock sein. Der von HAMMER E oberhalb Obergufer eingetragene Gips steckt bei insgesamt recht spärlichen Aufschlüssen in der unmittelbaren Umgebung inmitten grauer-blaßbunter Phyllite, die vermutlich noch eher ins Niveau der „Neokomschiefer" gehören. Es konnten jedoch im Gegensatz zu HAMMERS Angaben (Jb. Geol. B.-A., 1914, S. 456) am Rand der zumindest 5 - 8 m mächtigen Gipslinse einige kleine Dolomitblöcke gefunden werden (bis etwa 1 m Durchmesser); teilweise ist der Gips von Dolomitgrus bzw. gröberen Dolomitfragmenten durchsetzt. Für chemische und pollenanalytische Untersuchungen wurden Proben des Gips entnommen. Die Liegendgrenze des basalen Triaszuges konnte S Innergufer ( = Weißehaus auf dem neuen Blatt Imst) recht genau kartiert werden. Die Angaben HAMMERS über tektonische Komplikation an dieser Grenze, durch welche eine liegende DoloA103 mitscholle mitten in den Ladiser Quarzit eingeschuppt wurde, konnten nicht bestätigt werden. Der Ladiser Quarzit hat nach meiner Kartierung seine Hangendgrenze etwa 150 m S der Kapelle von Weißehaus. Von den verschiedenen einstigen Bergbauversuchen bei Martinsbach (vg. HAMMER, Jb. Geol. B.-A., 1914, Zeitschrift Ferdinandeum Innsbruck 1915) konnte ein Schürfstollen gefunden werden. Er liegt In felsigem Gelände ca. 500 m NE GH Alpenrose unmittelbar neben einem schmalen Fußsteig in rund 1230 m SH. Er wurde bereits im Kristallin, wenigstens 100 m vom Überschiebungsrand entfernt, angeschlagen und zunächst ca. 12 m annähernd quer zum Streichen vorgetrieben, ehe er eine etwa 1 m breite, tektonisch stark mitgenommene und brandige Verwerfungszone erreichte, in welcher ein Querschlag rund 3 m in östlicher Richtung vorgetrieben wurde. Erze wurden mit diesem Schürfstollen offenbar nicht gefunden. Zweiter Arbeitsschwerpunkt war 'der steile linksufrige Hang des Kaunertales im Bereich Wiesele-N Ochsenkopf (Kote 2.153)-Petersbach. Dank neuer Forststraßen konnten auf dem z. T. weithin von Schutt völlig bedeckten Gehänge wesentliche neue Aufschlüsse beobachtet werden. Ein schmaler Streifen bunter B.sch., den HAMMER (1914) unmittelbar entlang des Kristallinrandes beobachtete, ist wahrscheinlich der letzte Ausläufer der Prutzer Serie S des Faggenbaches, vertreten durch Höhere Schiefer; diese Umdeutung erfolgte nicht nur nach der regionalen Tektonik, sondern vor allem auch wegen des Auffindens von paläozoischem Quarzphyllit im Liegenden dieser Höheren Schiefer, welche in einer Mächtigkeit von 100-7200 m hangaufwärts bis fast 1700 m SH verfolgt werden konnten, stets unmittelbar im Liegenden des Kristallinrandes. Der Verlauf der Grenze zwischen liegender Pfundser Serie und hangender Pezidserie im Raum E Burgschroffen bis zum Fenster-E-Rand konnte auch 1979 noch nicht endgültig geklärt werden. Zwar konnten einige der von HAMMER bereits beobachteten Einschuppungen von bunten B.sch. bestätigt und durch weitere neue Beobachtungen (?Triasblöcke, Quarzitschollen - etwa N unterhalb Wiesele) ergänzt und erweitert werden, andererseits aber waren die von HAMMER auskartierten und möglicherweise sehr wichtigen Vorkommen von Verrucano (Ladiser Quarzit) am Petersbach sowie die knapp NW davon gelegene Triasscholle bisher nicht wiederzufinden. Da schon in ca. 1400 m SH die auskeilende Schuppe der Höheren unterostalpinen Schiefer unmittelbar von Crinoidenkalken unterlagert wird, welche höchstwahrscheinlich zur basalen Pfundser Serie gehören, kann keinesfalls mit um das NE-Ende des Fensters gleichmäßig und konzentrisch herumstreichenden und schräg am Fensterrand abschneidenden einzelnen Zonen gerechnet werden. Die bisherigen Aufnahmen haben gezeigt, daß hier kein einfaches kuppeiförmiges Abtauchen am NE-Ende einer Antiklinale vorliegt, sondern vielfach gestörte Verhältnisse, tiefgreifende Verschuppungen, schneller Wechsel des Einfallens auf kürzeste Distanz, Querverwerfungen (vielleicht etwa N - S verlaufend) u. s. m. Es wird eine vollständige Begehung dieses steilen und unübersichtlichen, z. T. aufschlußarmen, z. T. von kaum oder unbegehbaren Schieferfelsen durchsetzten Hangabschnittes notwendig sein. Schließlich wurde im Sommer 1979 damit begonnen, durch Aufnahme von Detailprofilen am Ostrand des Fensters die Kartierung gegen S voranzutreiben. Dabei zeigte sich am „Saurücken" (d. i. der niedere Rücken S Fendels zwischen den Koten 1531-Sauress und 1870-Sattele), daß die nach HAMMER (1914) hier nur durch eine ganz schmale Zone mit Brekzien SE Kote 1870 vertretenen bunten B.sch. in Wirklichkeit in viel größerer Mächtigkeit vorhanden sind; sie reichen zumindest etwa 650 m NW Kote 1870 (also bis etwa 1700 m SH hinab), sodaß die A 104 gesamte Zone im Kartenbild an die 900 m breit ist und eine glaubwürdige Fortsetzung der so überaus breiten Zone bunter B.sch. am Kamm N Fendels darstellt. Die Serie bunter B.sch. wird hier - ähnlich wie N Fendels - vor allem durchgraueblaßbunte Phyllite vertreten, zu welchen aber noch feinere Sandsteine bis gröbere Konglomerate (letztere besonders W Kote 1870-Umgebung der beiden Liftstationen), grüne Phyllite, sowie bräunliche, sandige Schiefer kommen. Der eigentliche Fensterrand ist hier jedoch nicht aufgeschlossen, sondern auf viele hundert Meter Breite durch mächtige Schutt- und Blockhalden aus dem Kristallin überdeckt, sodaß erst in über 2000 m SH anstehendes Kristallin zu beobachten ist. Auch am nächsten gegen S hin folgenden Kamm Zirmesköpfl-Schlantekopf wird die ca. 800-900 m breite Zone bunter B.sch. zu einem sehr wesentlichen Teil von grauen-blaßbunten Phylliten gebildet, zu welchen aber auch helle sandige Schiefer, braunsandige Schiefer sowie vor allem in den hangenden Abschnitten Konglomerate (Gerölldurchmesser z.T. bis über 10cm, vereinzelt Gerolle von vergrüntem Granit!) treten. In etwa 2205 m SH ist am Kamm inmitten der bunten B.sch. ein heller Kalk in Gestalt zahlreicher, bis etwa 2 m großer Blöcke zu beobachten, seine Mächtigkeit im Profil dürfte 4 - 5 m betragen. Im Hangenden der bunten B.sch. folgt wieder ein schmaler Streifen grauer B.sch., in dem zwar einige bräunliche Quarzite (? der Sadererjochserie - vgl. Bericht 1976), aber keine typischen Crinoidenbrekzien zu beobachten waren. Typische Crinoidenbrekzien der Sadererjochserie sind dafür in großer Menge, vermengt mit braunen Quarziten, auf jenem Rücken zu beobachten, der sich NNW des Schlantenkopf von ca. 2350 m SH (= Kristallinrand) gegen NNE hangabwärts bis etwa 2200 m SH (d. i. unmittelbar W des „K" von „Karle" auf Blatt Imst) hinabzieht. Diese Serie mit festen Crinoidenkalken bildet auch die Schwelle des „Karle", welches oberflächlich völlig trocken ist; aus einer karstartig erweiterten Kluft entspringt aus diesem Schieferzug wenige Meter unterhalb der Karschwelle eine Quelle mit mehrere Sekundenlitern. Hier treten im Liegenden der Gesteine der Sadererjochserie zunächst typische sandige bunte B.sch. auf, noch weiter im Liegenden wieder graue-blaßbunte Phyllite. Ein noch ungelöstes Problem ist das Verhältnis der in diesem Gebiet zwischen Faggenbach im N und der Bergler Alm im S stets unmittelbar unter dem Überschiebungsrand des Kristallins, aber im H a n g e n d e n einer breiten Zone bunter B.sch. auftretenden Gesteine der Sadererjochserie, da diese weiter im S (Sadererjoch-Gschneier Alm-Lahnkopf) zwar ebenfalls mehr oder minder knapp unterhalb des Kristallinrandes, aber stets in den hangenden Anteilen der basalen Antiklinale aus grauen B.sch. und im L i e g e n d e n der tiefsten, spärlichen Reste von bunten B.sch. auftreten (vgl. Bericht 1976). Besonders im Profil Zirmesköpfl-Schlantekopf sind jedoch über die grauen-blaßbunten Phyllite deutliche sedimentäre Übergänge zw. den bunten B.sch. un den grauen B.sch. im Liegenden (Zirmesköpfl) bzw. im Hangenden (Sadererjochserie) zu erkennen. Auf jeden Fall konnten im Liegenden dieser breiten Zone bunter B.sch. noch keine Gesteine der Sadererjochserie gefunden werden, sodaß es derzeit wahrscheinlich erscheint, daß diese bunten B.sch. im Nordabschnitt des Fenster-E-Randes eine tiefe Einfaltung oder -schuppung darstellen. Die Klärung wird erst durch eine Neukartierung im Gebiet Bergler Alm-Platzer Tal zu finden sein, das ist aber bereits südlich des Blattes Imst auf dem Blatt 172 Weißkugel. A 105 Blatt 148 Brenner Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Tauernfenster auf Blatt 148 Brenner Von WOLFGANG FRISCH (auswärtiger Mitarbeiter) Die diesjährigen Aufnahmen konzentrierten sich auf die Nordseite des Padastertales, eines kleinen östlichen Seitentales des Wipptales zwischen Schmirn- und Navisertal bei Steinach, und die gegen das Naviser Tal hin abfallende Kammregion. Ferner wurden Begehungen in den von Moränen, Hangschutt und Talzuschüben bedeckten Hängen östlich von Steinach am Brenner und rund um Stafflach am Ausgang des Valser Tales ausgeführt. Die Kartierung bewegte sich ausschließlich in der Bündner Schiefer-Formation der Glocknerdecke. Die im Vorjahr in den Nordhängen des Schmirntales aufgestellte Gliederung dieser Formation kann aufgrund des komplizierten tektonischen Baues und der Ähnlichkeit der Schichtglieder bzw. den Übergängen unter ihnen nur schwer über größere unaufgeschlossene Bereiche wie z. B. die PadastertalSüdseite wiedergefunden werden. Auf der Padastertal-Nordseite lassen sich jedoch die kalkreichen Phyllite der Schafseitenspitze über Sunntiger und Bendelstein nach W verfolgen. Ein Profil von der Einmündung des Inzenbaches, eines rechten Seitenbaches des Padasterbaches, über die Inzentaler Ochsenhütte zum SW-Kamm des Schröffelkogels bei P. 1920 umfaßt folgende Schichtglieder: Über kalkreichen Bündner Schiefern, die nach oben hin etwas stärker betont schwarzphyllitische Zwischenlagen und quarzreiche Bänke aufweisen, folgen kalkfreie Schwarzphyllite mit millimeterdünnen Quarzitlagen, die auch mitunter karbonatführend sein können. Über diesen befindet sich ein Band, in dem Kalkphyllite mit Schwarzphylliten im Zentimeterbereich wechsellagern: die kalkfreien Schwarzphyllitanteile machen hier einen wesentlich größerem Anteil als bei den kalkreichen Pyhlliten aus und halten mengenmäßig mit den kalkreichen Lagen etwa die Waage. Diese Schichtglied schwillt gegen W rasch an, enthält aber dort reichlich quarzreiche Bänke und im Durchschnitt weniger schwarzphyllitisches Material. Darüber folgen wieder Schwarzphyllite, reich an dünnen, oft etwas Karbonat führenden Quarzitlagen. Über diesen stehen wieder kalkreiche Phyllite an, die rhythmisch mm-dünne Schwarzphyllitlagen führen, die aber mengenmäßig gegenüber den kalkigen Partien stark zurücktreten. Am Kamm gegen den Schröffelkogel finden sich dann Schwarzphyllite, Chloritphyllite und Dolomitschollen. Die kalkreichen Phyllite im Liegend- wie im Hangendteil des beschriebenen Profils stehen mit den im Vorjahr kartierten und beschriebenen Kalkphylliten des Schafseitenkopfes in Verbindung. Bereits im Einschnitt des Inzentales, wenig östlich des Profils, stehen von der Einmündung in den Padasterbach bis unmittelbar unterhalb des Gipfels des Schröffelkogels durchwegs kalkreiche Phyllite an: Die Schwarzphyllite und das weniger kalkreiche Schichtglied in der mittleren Partie des beschriebenen Profils keilen somit in einer flachliegenden Synform im tiefen Einschnitt des Inzentales und weiter nch E rasch aus. Geringmächtige Schwarzphyllitlagen sind weiter östlich im vorspringenden SSW-Kamm des Bendelsteins wieder anzutreffen. Das Kartenbild läßt somit nur die Deutung eines Großfaltenbaues zu. Entsprechen der im vorjährigen Bericht aufgestellten Abfolge würden die kalkreichen Phyllite im liegenden und hangenden Teil des beschriebenen Profils das stratigraphisch Hangende zu den kalkfreien bzw. kalkärmeren Schichtgliedern in dessen A 106 Mittelteil bilden. Kalkärmere Phyllite finden sich auch wieder liegend des Profils weiter einwärts im Padastertal im Gebiet um die Padasteralmen. Eine direkte Verbindung zu den kalkärmeren Phylliten und kalkfreien Schwarzphylliten des Sumpfkopfes am Kamm gegen das Schmirntal ist unter der Schuttbedeckung der Rutschhänge der Padastertal-Südseite anzunehmen. Der Großfaltenbau hat nach den bisherigen vorläufigen Ergebnissen nach W oder WSW eintauchende Faltenachsen und flach nordwärts geneigte Achsenebenen. Demnach liegt nordvergenter Tauchfaltenbau vor, wie er für die Region des nordwestlichen Tauernfensters charakteristisch ist. Innerhalb der Bündner Schiefer wurde in dieser Region Tauchfaltenbau bisher jedoch noch nicht nachgewiesen. Der Horizont mit Chloritphylliten und Dolomitschollen des Schröffelkogels (Westflanke der Gipfelpartie) hängt möglicherweise direkt mit dem „Zug des Sägenhorstes" zusammen. Ob alle entsprechenden Vorkommen zwischen Brenner (s. frühere Berichte) und Sägenhorst einem einzigen Niveau angehören, muß noch geklärt werden. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Innsbrucker Quarzphyllit und dem aufliegenden Diluvium für die Umgebungskarte Innsbruck 1 : 25.000 Von OSKAR SCHMIDEGG (auswärtiger Mitarbeiter) Gebiet Patscherkofel-Glungezer Im Bereich oberhalb der Aldranser Alm und der Rinner Alm bis gegen Halsmarter sind wieder neue Forstwege entstanden und noch im Bau. Sie haben die mit dicht überwachsenen Moränen und Blockwerk erfüllten Kare und Hänge wenigstens teilweise besser zugänglich gemacht und auch Aufschlüsse von anstehendem Fels geschaffen, wie man sie unter dem dichten Blockwerk oft kaum erwartet hätte. Da diese Forstwege hier gerade in der bunten Zone der Quarzphyllite liegen, bieten sie interessante Aufschlüsse. Besonders oberhalb der A l d r a n s e r Alm zieht in MH 1750 m ein Forstweg hindurch, der weiße quarzitische Paragneise erschloß, die mit den angrenzenden Phylliten oft wechsellagern. Der Forstweg ist noch nicht fertig, so daß in dieser Zone noch weitere interessante Aufschlüsse zu erwarten sind. NE der Kriegerkapelle stehen weiße, mehr feinkörnige und gut von den Phylliten abgegrenzte Q u a r z i t e mit wenig Feldspat an, auch Amphibolite mit blasser Hornblende, die im Gelände oft kaum als solche erkennbar sind. Von dem zur Kriegerkapelle führenden Forstweg wurde bei der letzten Biegung nach Osten eine neue Abzweigung bis in die Kalte Kuchl weitergeführt. Diese hat hier ein vorher besonders schlecht gangbares, blockzerfallenes und autark bewachsenes Gelände erschlossen. Auch hier stehen nach der vorläufigen Dünnschliffdurchsicht (mit nur wenigen Schliffen) weiße bis hellgraue P a r a g n e i s e und Q u a r z i t e an, sowie auch dunkle Amphibolite. Ein dunkler G r a p h i t q u a r z i t erwies sich als ein Amphibolit mit blasser Hornblende und viel Graphit. Diese Serie zieht gegen H a l s m a r t e r hinüber, wobei im Gehänge weiter unten bei etwa 1612 m noch einmal Amphibolite und helle quarzitische Gneise auftreten. Im allgemeinen sind auch die Phyllite dieser Serie durch eine gewisse Festigkeit und Grobblockigkeit gekennzeichnet. Im weiteren wird diese Serie durch stark phyllonitische Schiefer ohne bemerkenswerte Einlagen abgelöst, bzw. gehen in solche über. So wird besonders der Felssporn, der von der Einsattelung des Halsmarter nach NNE zieht, davon aufgebaut. Allerdings zeigt sich auch hier ein oberA107 flächennahe sehr grobblockiger Zerfall, durch eine Klüftung bedingt. Auch hier sind keine Einlagerungen mehr. Nur tiefer unten am unteren Felsrand ober der Stiftsalm ist eine auffällige Kalklage eingeschaltet, ebenso auch oberhalb der Stalsinsalm. Das tiefere Gehänge gegen Tulfes ist großenteils von Moränen überdeckt, doch kommt an vielen Stellen Quarzphyllit zum Vorschein, der in mittleren Hanglagen sehr dünnblättrig und oft sehr ebenschiefrig ist. In 1200 m MH ist oberhalb eines neuen Forstweges darin eine Lage von weißem Quarzit eingeschaltet. Auf der Patscherkofelkuppe wurden die Detailaufnahmen in Gneisen und Glimmerschiefern mit besonderer Beachtung der Staurolithführung fortgesetzt. Bei Tarzens schloß ein neuer Forstweg wieder eine Lage heller Porphyroide auf. Mittelgebirgsterrasse Tulfes—Igls Der Terrassenteil, der sich vom Bereich Tulfes-Rinn nach N gegen Hall erstreckt, ist durch relativ tief in Richtung NE eingeschnittene Täler zergliedert. Wie schon in den Aufnahmen von O. AMPFERER ersichtlich ist, wird er hauptsächlich von Diluvialablagerungen aufgebaut. Fels steht in größerer Ausdehnung nahe dem Berghang, besonders E Tulfes an. Revisionsbegehungen erbrachten verschiedene Ergänzungen und Abänderungen. Die äußeren Bereiche gegen das Inntal zeigen noch den eigentlichen Aufbau aus mehr grobschotterigen Terrassensedimenten mehr in der Höhe und darunter liegenden Bändertonen und Sanden. Im Inntalbereich sind sie besonders durch den Bau der Autobahn erschlossen worden. Über diesen Terrassensedimenten liegen die Moränen der Würmeiszeit, die bergwärts und nach W hin zunehmen, wobei die darunter liegenden Schotter immer mehr verdeckt werden. Die Moränen haben vielfach größere Ausdehnung als bisher angenommen wurde. Auch die Felsaufschlüsse sind geringer. Am ausgedehntesten noch im Poltental und an der Südseite des Knappentales. Hier hat auch alte B e r g b a u t ä t i g k e i t Spuren hinterlassen. Die „Teufelsmühle" W Rinn ist sicher ein alter Stollen aus der Zeit des Bergbaues, wenn auch in den begleitenden Chloritschiefern und Quarzphylliten kaum Erzspuren zu sehen sind. Der Rücken N des Knappentales ist ganz von Moränen überdeckt. Trotzdem fanden sich deutliche Anzeichen eines Stollens mit sicher nicht der Moräne entstammenden Phyllitstücken, die spurenweise Erz enthalten. W Rinn (am untersten Berghang) und am Sparberegg kommen ausgedehnte Ablagerungen von vorwiegend aus Q u a r z bestehenden S a n d e n vor, die den Rückzugsbildungen des Gletschers angehören. Sie haben eine Ausdehnung von 500-600 m in der Länge und werden zu Golfplätzen genutzt. Kleinere in Mulden liegende Vorkommen von Quarzsanden in einer Größe bis etwa 50 m fanden sich SW Kienberg und auf der Südseite des Kammes N der Musmühle. Im Bereich von Igls bis hinunter nach V i l l wurden die T e r r a s s e n s e d i m e n t e mit den hier sehr deutlich ausgeprägten S t u f e n kartiert. Die schöne Stufung ist bedingt durch die vorwiegend geringere Größe der Komponenten. Es sind hauptsächlich Sande bis Kiese, mit nur sehr geringem Anteil von größeren Gerollen, die aber in der Beschaffenheit in der Erstreckung meist länger anhalten. Grobschotter kommen stellenweise auch vor. Sie überwiegen erst in den Steilhängen gegen das Silltal. Die Aufschlüsse sind im ganzen Bereich sehr spärlich und oft nur durch Maulwurfshäufen gegeben. Auch die Umgebung des ehemaligen Viller Sees besteht aus solchen mehr sandigen bis kiesigen Sedimenten. Auch Tone dürften enthalten sein, worauf sekundäre Tonablagerungen in den nach Vill abziehenden Furchen hinweisen. A 108 Die Terrassenstufen sind bei der Erosion sehr deutlich und ebenflächig herausgearbeitet bzw. hinterlassen worden, bedingt durch den meist gleichmäßig schichtigen Aufbau. Es konnten 6 deutliche Terrassen festgestellt werden. Die größte ist die „Untere Gebreite", auf der auch der Ortskern von Igls liegt, in einer Höhe von 870 m MH. Sie war anscheinend von tonigen Sanden bedeckt. Die 20 m tiefer liegende Terrasse („Taubenkräul") ist hingegen stark zerschnitten, wobei die Teilbereiche sich aber in einer Ebene gut verbinden lassen. Auffallenderweise sind die dazwischen liegenden Furchen nach EW und NS orientiert, was auf eine tektonische Grundanlage hinweist. Die weitere Ausbildung ist natürlich durch Erosion erfolgt. Der Kurpark entspricht einer höheren Terrasse (910 m MH), ist aber talseitig bereits mit Moränen bedeckt. Bei Schloß Taxburg tritt zwischen Moränen noch einmal eine ebene Terrasse auf (etwa 950 m MH). Die hier etwas gröberen Schottter sind durch einen Bruch erschlossen. Dieser Terrassensedimente werden nach S durch den Einschnitt des Ahrntales abgeschnitten, setzen sich aber nach S in der Gegend von Patsch weiter fort. In der Einsattelung W Vill stehen gut erschlossene Sande an. NW davon steht der Rest eines Konglomerates gleich dem von Ampaß an. Blatt 152 Matrei in Osttirol Bericht 1978/79 über geologische Aufnahmen im Frosnitztal (Hohe Tauern) auf Blatt 152 Matrei in Osttirol Von WOLFGANG FRANK, CHRISTINE MILLER und L. HOKE (auswärtige Mitarbeiter) Serienbestand Altkristallin Die Südgrenze des Altkristallins verläuft im Kartierungsgebiet entlang folgender Linie: N К 3114 (Frosnitztörl), Frosnitzbach bei ca. 2150 m, N Dabernitzkogel, NFlanke der Raneburgspitze, E Ohrkogel. W der Raneburg Alm tritt eine markante Versetzung durch die hier durchstreichende bedeutende Bruchlinie ein. Die Knorrkogelorthogneise variieren von Mikroklinaugengneisen (Raneburg Alm) bis zu weißschieferartigen Typen. Im Bereich der Knorrkögel haben die am wenigsten verschieferten Bereiche starke Ähnlichkeit mit dem „Scharkogelgneis" aus den Riffldecken N des Weißsees. Starke migmatische Durchaderung ist für den Bereich Löbben Törl-Kristallwand-N Badener Hütte charakteristisch. Die Frosnitzer Ochsenalpe wird größtenteils von Biotitplagioklasgneisen (ähnlich denen des Ötztaler Altkristallins) aufgebaut. In diesen Serien ist an vielen Stellen die variszischen Metamorphose durch noch erhaltene Formrelikte von Feldspäten und grobkörnige Hellglimmer, sowie durch die Durchaderung mit sauren verschieferten Gängen ersichtlich. Hangend folgt eine Albitgneisgruppe und Hellglimmerschieferserie, die auch schon variszisch nicht oder schwach metamorphes Paläozoikum umfassen könnte. B ü n d n e r s chi e f e r s e r i e Die Basis der Bündnerschieferserie stellt eine zu ihrem Internbau deutlich diskordante Grenzfläche dar. Im basalen Teil der Bündnerschieferserie tritt eine Gesteinsfolge auf, die lithologisch der Brennkogelfolge entspricht: Permoskythquarzite, Dolomit und Kalkmarmore der Trias (z. B. Steinsteg). Glimmerschiefer mit Chloritoid und Quarzitschiefer mit Keuperlithologie kommt u. a. S vom Frosnitztörl und im Raneburgkar vor. Mit diesen Triasvorkommen verknüpft folgen stark klastisch beeinflußte Gesteine wie grau-weiße Quarzitschiefer mit häufigen dunklen PhyllitA 109 lagen und Linsen, Karbonatquarzite, verschiedenfarbige reine Quarzite, dunkle Phyllite mit kalkigen Lagen, auch Kalkglimmerschiefer. Besonders schön ist diese Abfolge im Vorfeld des Frosnitzkeeses beiderseits des Weges zur Badener Hütte aufgeschlossen. Die durchschnittliche Mächtigkeit der Serie bewegt sich in der Größenordnung von 100 m mit starken Schwankungen. Ganz offensichtlich gehören zu dieser Serie auch die dunklen quarzitischen Phyllite, welche innerhalb des Altkristallins S К 3246 als tektonische Mulde erhal­ ten geblieben sind und die ihren ursprünglichen feinbrecciösen Charakter noch oft erkennen lassen. Reliefbedingt erscheint die östliche Fortsetzung dieser Mulde erst wieder im Schnitzkar als dünne, im Altkristallin eingeschaltete Zone. Das von SCHMIDEGG im Bereich des oberen Mauertales kartierte Vorkommen von dunklen Glimmerschiefern (Karbon), das sich bis zum Großen Happ erstreckt, stellt die westliche Fortsetzung dar und bildet jedenfalls am Großen Happ einen Teil der relativ autochthonen Jurafolge der Brennkogelserie. Engstens mit der klastischen Basisserie verknüpft, folgt eine Ophiolith-Kalkglimmerschieferabfolge, welche durch das Auftreten von Eklogiten charakterisiert ist. Reliktstrukturen zeigen, daß gabbroide Gesteine, Pillowlaven, Hyaloklastite und Tuffe und Tuffite (Karbonat) das Ausgangsmaterial dieser nun in verschiedenem Erhaltungszustand vorliegenden Eklogite waren. Diese Metabasite wechsellagern engstens mit Kalkglimmerschiefern. Immer wieder treten kartierungsmäßig gut abtrennbare reine Kalkmarmore, z. T. auch Dolomite auf, deren stratigraphische Stellung fraglich ist. In einigen Fällen sprechen weitere lithologische Merkmale für ein triadisches Alter. Ob diese eklogitische Ophiolith-Kalkglimmerschieferserie im stratigraphischen Verband mit der Brennkogelfolge stand, oder dieser Kontakt tektonisch ist, muß wegen der extremen Durchbewegung offen bleiben. Im obersten Mailfrosnitzkar, und zwar am besten in der Karstufe N К 2931 aufgeschlossen, ist jedenfalls der primäre Verband von Metabasiten mit Quarziten und Arkosegneisen unmittelbar sichtbar. Besonders die liegenden Teile der beschriebenen Gesteinsserien zeigen in einer Mächtigkeit von einigen hundert Metern eine außerordentlich heftige Durchbewegung mit weithin verfolgbaren Faltenstrukturen (E-W-Achsen), die besonders gut im Bereich der Weißen Wand, der Michelbachspitze und der Raneburgspitze sichtbar sind. Außerdem ist für diesen Basalbereich eine ausgeprägte Ausdünnung aller Lagen charakteristisch. Das Interngefüpge mancher Eklogitlinsen ist gegenüber diesem Lagenbau verstellt. Die Bildung der Eklogitparagenesen interferierte mit der Anlage einer etwa N - S streichenden Lineation, die als eine ältere, deformierte Gefügeprägung oft noch erhalten geblieben ist. Über dem extrem tektonisierten Basalhorizont folgt die für die Glocknerdecke charakteristische Prasinit-Kalkglimmerschieferabfolge, die südlich des Raneburgkares relativ mächtig ist. Diese Zone wird von der mehrere 1000 m mächtigen Hauptmasse der PrasinitKalkgimmerschieferfolge des südlichen Frosnitztales durch eine markante zusammenhängende Gesteinsserie abgetrennt, welche aus Permoskythquarziten, Triasmarmoren und Arkose- bzw. Albitgneisen besteht. Dieser Trennungshorizont quert die Ostbegrenzung des Frosnitztales am Grat der Strichwand bei 2400 m, ist wieder aufgeschlossen NE К 1046 an der Katalalpe und besonders gut N der DaberA 110 nitzhöhe. Das Frosnitztal quert diese Quarzitserie bei 1870 m, zieht dann zusammenhängend zur Hohen Achsel und in das Gehänge N der Seekopfscharte weiter. Bis zur Südbegrenzung des Frosnitztales und noch darüber hinaus folgt nun die einheitliche Prasinit-Kalkglimmerschieferabfolge mit mittelsteilem Einfallen. Hervorzuheben ist der Metagabbro im Achseltal, der Serpentinit S des Schober mit Metarodingitgängen und Talk-Breunerit-Randbildungen. Im unteren Mailfrosnitztal waren einige quarzreiche Hellglimmerschieferlagen kartierbar. Am Fuß der S-Begrenzung des Achseltales tritt wenige m über der Basis des Kalkglimmerschieferzuges eine Lage von Omphacitmarmor auf, die bei 2380 m einsetzt und in der Schober N-Wand auskeilt. Anscheinend führte eine vulkanogene Beeinflussung des Ausgangsmaterials zur Bildung dieser glimmerfreien, nur Zoisit, Omphacit und Quarz führenden Marmorlage. Gut erhaltene Vulkanitstrukturen sind in diesem Komplex an vielen Stellen zu finden. Besonders eindrücklich sind die großen Moränenblöcke von Pillowlaven und Hyaloklastiten in der orographisch linken Seitenmoräne des Mailfrosnitztales vor allem bei 2380 m. Anstehend findet man sie ebenfalls häufig im Kammzug Sailkogel-Goriander Röte. Im gleichen Bereich, beginnend etwa mit dem Schober-Ostsporn sind Lawsonit-Pseudomorphosen in den Prasiniten weit verbreitet, während die Prasinite im Liegenden häufig granatführend sind. Gedanken zur Entwicklungsgeschichte Bei der Betrachtung der Kartierung fällt zunächst die markante tektonische Diskordanz an der Basis des Systems der Glocknerdecke auf. Aufgrund der faziellen Entwicklung kann man in den sandig-klasitischen Basisabfolgen der Bündnerschiefer eine Fortsetzung der Seidlwinkldecke im Glocknergebiet sehen. Im Lichte der vorhandenen Modellvorstellungen zur Paläogeographie der Bündnerschiefer scheint es sehr wahrscheinlich, daß zwischen den Bündnerschiefern in Brennkogelfazies und der eklogitischen Ophiolithfolge eine frühe Überschiebungsbahn anzunehmen ist. Die Triasvorkommen und der stark quarzsandige Charakter der Brennkogelfolge weisen deutlich auf die Ablagerung auf einem kristallinen Untergrund, eventuell am Kontinentalabfall, hin. Derzeit ist noch ungeklärt, ob die Mulden von Brennkogel im Altkristallin ± autochthon betrachtet werden können, oder ob hier ebenfalls eine bedeutende tektonische Basalfläche vorliegt. Von der Verteilung der Hochdruckparagenesen, welche dem Altkristallin völlig fehlen, ist es eindeutig, daß die Bildung der eklogitischen Gesteine in einer anderen Position erfolgte als wir sie heute vorfinden und daß die diskordante tektonische Basalfläche einen späteren Bewegungshorizont darstellt. Mit der Basis des Permotrias-Trennhorizontes Hohe Achsel-Dabernitz Höhe ist eine weitere bedeutende Bewegungsfläche sichtbar, welche wiederum die älteren (altalpinen) Zusammenhänge der Hochdruckmetamorphose zerstört hat. Diese Linie begrenzt nämlich das Auftreten der relativ gut erhaltenen Eklogite. Südlich dieser Linie tritt zwar der Omphazitmarmor im Achseltal auf, die eklogitischen Metabasite wurden jedoch wesentlich intensiver in Prasinite umgewandelt. Diablastische Gefüge und Granatrelikte sind weit verbreitet, reliktische Omphacite selten. Durch die Kartierung und die Metamorphosezonierung wird an der Basis des Prasinitzuges von Zedlacher Alm und Katal Alpe ein weiterer Bewegungshorizont erfaßbar. Auf engstem Raum grenzen hier nämlich die ehemals nur Lawsonit führenden Prasinite und der Omphazitmarmor aneinander. Die Basalfläche ist außerdem durchgehend und immer sehr scharf ausgeprägt, während die hangenden Prasinite und Kalkglimmerschiefer A 111 durchwegs miteinander eng verzahnt sind. Außerdem treten an dieser Linie auch die Serpentinitlinsen vom Schober und eine Reihe weiterer Linsen W des Frosnitztales als Hinweise auf eine bedeutende Bewegungsfläche auf. Die Bildung der Hochdruckparagenesen ist nach heutigen Vorstellungen im Zusammenhang mit Subduktionszonen zu sehen. Es ist von besonderer Bedeutung, daß die hier kartierte Hochdruckmetamorphosezone auch die klastischen Bündnerschiefer in Brennkogelfazies, die aus dem Nordteil des südlichen penninischen Ablagerungsbereiches stammen, erfaßte. Damit ist klargelegt, daß diese in den Hohen Tauern aufgeschlossene Hochdruckmetamorphosezone nicht jener Hauptsubduktionszone entsprechen kann, welche nach einfachen Modellvorstellung im STeil diese Ablagerungsraumes anzunehmen wäre. Die Existenz dieser heute nicht mehr erschlossenen südlichen, über längere Zeit aktiven Subduktionszone findet eine deutliche Unterstützung, bedenkt man die ursprüngliche Breite des südpenninischen Ozeans und die tektonische und metamorphe Entwicklung im südlich anschließenden Ostalpin. Blatt 154 Rauris Bericht 1979 über geologisch-petrographsiche Aufnahmen im penninischen Anteil des Wolfbachtales/Pinzgau und seiner Umgebung auf Blatt 154 Rauris Von JOHANNES KLEBERGER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Sommer und Herbst des Berichtsjahres wurde die Kartierung des hinteren Wolfbachtales und seiner Umrahmung, d. h. des Schaidmoosgrabens, des westschauenden Hanges des hinteren Sulzbachtales, eines Teiles des Weixelbachtales und der höher gelegenen Hänge der ostschauenden Flanke des Rauristales am östlichen Blattrand des Blattes 154 im Anschluß an die vorjährigen Arbeiten durchgeführt. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der Verbreitung und dem unterschiedlichen Aussehen der Grüngesteine geschenkt. Es konnten einige Unterschiede zwischen den im N, d. h. N des Achenkopfes und des Baukogels vorkommenden Grüngesteinszügen und den weiter im S im Bereich Schwarzwand—Tristenwandkopf anstehenden Grüngesteine beobachtet werden. Die nördlichen Vorkommen führen nicht selten noch reliktische Amphibole und ebensolche farblose Pyroxene. Diese hypidiomorphen Pyroxene können bis zu 3 mm groß werden, randlich sind sie in Chlorit und Amphibol umgewandelt. Die neugebildeten Amphibole sind selten länger als 0,3 mm, stengeiförmig ausgebildet und besitzen einen schwachen Pleochroismus von fast farblos bis blaßgrünlich. Demgegenüber sind die reliktischen Amphibole vielfach nur noch netzartig vorhanden, sie erreichen Größen bis zu 3,5 mm. In den wahrscheinlich diopsidischen Pyroxenen findet man von den Kornrändern her vordringende „Schläuche", die mit blaßgrünlichem Chlorit gefüllt sind. An einigen Stellen treten in diesen Chloriten auch ?Biotite mit einem Pleochroismus von beinahe farblos bis blaßbräunlich auf. Die Länge dieser fraglichen Biotite übersteigt 0,1 mm nur selten. S der Linie Baukogel-Achenkogel finden sich im Arbeitsgebiet keine Pyroxenrelikte mehr in den Grüngesteinen. Ihre Hauptverbreitung haben die Grüngesteine in einem großen Prasinitzug, welcher vom Rauiristal S der Ortschaft Rauris über den Hoch Bühel und die Steinbach Alm bis zum Grat N der Schwarzwand hinaufzieht. An einigen Stellen ist dieser in einzelne Zehnermeter mächtige Lagen aufgespalten, wobei dann Rauriser Phyllite und Kalkphyllite zwischen den einzelnen Grüngesteinslagen auftreten. Vom Grat N der Schwarzwand in Richtung W baut er die A 112 steilen Wände um die Kote 2098 auf, im Talgrund des Wolfbachtales wird er verdeckt durch Hangschutt und die quartäre Talfüllung. W des Wolfbachtales tritt dieser Prasinitzug im Wald SE der Pichl Alm in kleinen isolierten Aufschlüssen wieder zutage, um dann gegen W hin am Grat N des Tristenwandkopfes zwischen der Kote 2187 und der Kote 2117 mit den gleichen Merkmalen und der gleichen Mächtigkeit wie N der Schwarzwand wieder aufzutreten. (Näheres über die Lagerungsverhältnisse im Aufnahmsbericht des Vorjahres in: Verh. Geol. B.-A., 1979/1). Diese Grüngesteine sind i. A. feinkörniger als die schon erwähnten Vorkommen im N und zeigen vielfach schon makroskopisch einen feinlagigen Aufbau, während dies im N selten der Fall ist. Dieser Lagenbau dürfte am ehesten ein Anzeichen für die sedimentäre Bildungsgeschichte dieser Gesteine sein. Die z. T. mm- bis cm-dicken Epidot (bzw. Klinozoisit)-, Chlorit- oder Albit-betonten Lagen lassen sich häufig über Aufschlußdimensionen hin verfolgen. In einer Probe besteht der Verdacht auf Kreuzschichtung im mm- bis cm-Bereich. Die insgesamt sehr feinen rythmischen Sedimentationsabfolgen haben gewisse Ähnlichkeit mit rezenten „air-fall" Sedimenten, sie erscheinen sich am ehesten als Metatuffe und Metatuffite zu erklären. Epidot, Chlorit und Albit sind häufig mit über 90 Vol.% die wichtigsten Phasen der einzelnen Lagen, doch beteiligen sich manchmal auch Quarz und Karbonat in beträchtlichem Ausmaß. In den südlichen vereinzelt auch gröberen Grüngesteinsvorkommen treten reliktisch Pseudomorphosen von schwach pleochroitischen (fast farblos bis blaßgrünlich) Amphibolen nach primären ?Amphibolen auf, deren Größe zwischen 0,1 mm bis 0,5 mm liegt. Unweit der Kote 2098, ca. 1 km NW der Schwarzwand konnten bis zu 0,2 mm lange Biotite mit deutlichem Pleochroismus von blaßgrün bis intensiv flaschengrün beobachtet werden. Die vereinzelt in diesen Biotiten vorgefundenen Sagenitnädelchen sprechen für ihre Reliktherkunft, ihr häufiges Auftreten quer zum S! eher für eine Mineralneubildung. Von den Spaltflächen her werden sie bereits wieder chloritisiert. S der Linie Breitebenscharte- Freudenkopf bis hin zur Südgrenze des bisher aufgenommenen Gebietes beim Wetterkreuz S des Breitebenkopfes sind die nur noch wenige Zehnermeter und weniger mächtigen Grüngesteinsbänder und Linsen nicht mehr ausschließlich dem regionalen Bauplan folgend, welcher ein mittelsteiles N bis NNE Einfallen aufweist, in die Gesteine der Bündnerschieferserie eingeschaltet. E des Breitebenkopfes, an beiden Flanken des Grates zwischen ihm und dem Wetterkreuz und auch auf den S- bzw. SW-schauenden Hängen des hinteren Weixelbachtales oberhalb der Lohning Hochalm gibt es auch flachliegende Linsen und Züge von vorwiegend feingebänderten, z. T. mit Magnetit vererzten Prasiniten, die diskordant zum regionalen s stehen. Ob dies die Folge einer Differentialtektonik ist oder durch die Intrusion basischen Materials in Form steilstehender Gänge zu erklären ist, muß noch untersucht werden. Bericht 1979 über Untersuchungen an Massenbewegungen im Gebiet des Wolfbachtales/Pinzgau auf Blatt 154 Rauris Von JOHANNES KLEBERGER (auswärtiger Mitarbeiter) Die im halbkreisförmigen Talschluß des Wolfbachtales im Jahre 1977 errichteten Meßstrecken in Form von Pflockreihen, die der genaueren Erfassung des momentanen Bewegungszustandes dienen sollen, wurden im Berichtsjahr nachgemessen. Bei der Kontrollmessung des Meßprofiles I, welches vom Grat, der W des WolfA 113 bachtales liegt, in 2170 m Höhe etwa 200 m SE des Freudenendkopfes herab nahe an der Sommerer Alm vorbei bis an den Rand der tiefen Erosionsrinne des Wolfbaches verläuft, ergaben sich bei zwei Teilstrecken signifikante Längenänderungen im cm-Bereich auf ca. 50 m Meßdistanz. Diese beiden Teilstrecken fallen mit Hangstufen zusammen. Das Meßprofil II verläuft von 2100 m Höhe E unterhalb der Kote 2228 in gerader Linie hangabwärts ca. 200 m N der Sommerer Alm vorbei bis hin an die Kante der Erosionsrinne des Wolfbaches. Der Abstand zwischen Meßpunkt 1 und Meßpunkt 2 hat sich innerhalb von zwei Jahren um 70 cm vergrößert. Im Bereich des Rutschkörpers selbst liegen die Veränderungen im cm-Bereich und nur selten darüber. Sie fallen mit Hangstufen zusammen, die dadurch am wahrscheinlichsten als Ausbißflächen rutschungsinterner Bewegungszonen zu erklären sind. Mit einer Bewegungsweite von 70 cm im Beobachtungszeitraum kommt der Grenzfläche Anstehendes-Rutschmasse eine dominante Rolle im Bewegungsbild zu. Das Meßprofil IM, welches ca. 150 m S der Breiteben Scharte (Kote 1937) in 2000 m Höhe beginnt, dann N der Kendlhof Alm vorbei bis an den östlichen Rand der steilen Rinne des Wolf baches verläuft, ergab bei der Nachmessung 1979 an 5 der insgesamt 35 Teilstrecken Längenänderungen im cm-Bereich bis zu 10 cm. Der unterste Meßabschnitt, der im unmittelbaren Einflußbereich der steilgeböschten Erosionsrinne des Wolfbaches liegt, erfuhr eine Streckung um 40 cm und zeigt damit in diesem Meßprofil die stärkste Dynamik. Sie ist wahrscheinlich auch auf die den Böschungsfuß unterschneidende Erosionswirkung des Wolfbaches zurückzuführen. Die Untersuchungen werden vom Verfasser fortgesetzt. Blatt 155 Hofgastein Bericht 1979 über die Bestandsaufnahme von geotechnischen Risikofaktoren auf Blatt 155 Hofgastein Von JOHANN ALBER An Hand von Luftbildern, Geländebefahrungen und Angaben aus der Literatur wurde versucht, eine Vielzahl von verschiedensten geotechnischen Risikofaktoren im gesamten Gebiet des Kartenblattes zusammenzutragen. Geophysikalische Methoden wurden in diesem Rahmen nicht verwendet. Die einzelnen Risikofaktoren wurden mit fortlaufenden Nummern versehen und auf Karteiblättern beschrieben. Über 200 Risikofaktoren wurden erfaßt. Die Gesteine bzw. geologischen Körper wurden in Bezug auf ihre Härte, Massigkeit, Schiefrigkeit, Klüftigkeit, Wasserführung und ihr mechanisches Verhalten in fünf verschiedene Gruppen unterschieden. Die nach N einfallenden, hoch- bis teilbeweglichen dunklen Tonschiefer, Serizitphyllite, Qaurzitschiefer, Schwarzphyllite und phyllitischen Kalkglimmerschiefer, im nördlichen Bereich des Arbeitsgebietes vorherrschend, stellen in N-fallenden Hängen ein vermehrtes Risiko und bei erhöhter Wasserführung ideale Bedingungen für Massenbewegungen jeglicher Art dar. Gefährliche Wildbäche weisen in diesen Bereichen auf langsame rezente Hangbewegungen hin. Dazu gehören im Raum Dorfgastein der Mayerhofbach, der Luggaubach, der Harbach, der Aubach und Kampbach, im Bereich um Hofgastein der Steinbach und der Leidalmbach. Südlich von Hofgastein sind die N-fallenden HänA 114 ge des Remsach- und des Scheiblinggrabens in Bewegung, was durch zahlreiche frische Abrisse und Stauchwülste belegt werden konnte. Im Großarltal sind besonders die Hänge südlich des Unterberg- und Harbaches und südlich des Elmaubaches in sehr langsamer kriechender und gleitender Bewegung, begünstigt durch das fast hangparallele Einfallen der Gesteinsschichten, und gekennzeichnet durch Abrißspalten und durch zahlreiche Muren an den Hangfüßen. Die Gegend um Hüttschlag ist durch zahlreiche bekannte Bergstürze gekennzeichnet, wobei massige, wasserdurchlässige Kalkglimmerschiefer und Prasinite über mobilen wasserstauenden phyllitischen Kalkglimmerschiefern abgefahren sind. Genannte Körper sind oft mit Moränen überdeckt, welche im untersten Bereich infolge Durchnässung durch erhöhten Wasseraustritt zu fließen beginnt, besonders gut beobachtbar im Hubalpen Graben und im südlichsten Bereich des Großarl Baches. Mächtigere Moränenpakete sind auch im Reitalpengraben und am Westhang südlich von Hüttau in Bewegung. Im südlichen Bereich des Kartenblattes 155, in den massigen, klüftigen, wasserdurchlässigen granitischen Gneisen, stellen hauptsächlich Schutthalden als Geschiebefrachten ein potentielles Risiko dar. Die übersteilen Flanken des Kötschach-, des Anlauf- und des Mallnitzer Seebachtales weisen zahlreiche gefährliche Lawinenrinnen auf. Blatt 156 Muhr Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 156 Muhr Von CHRISTOF EXNER (auswärtiger Mitarbeiter) In der älteren Tauernliteratur scheint mitunter ein Goldbergbau „Kölnbrein" auf, dessen Lage bisher unbekannt war. Ich fand die zugehörigen Stollen und Halden in der Kaltewandspitze-S-Wand. Der einige m-mächtige erzführende Quarzgang streicht N 15° E und fällt 45° E. Im S taucht er aus dem Gehängeschutt in Seehöhe 2605 m auf und zieht schräg nach NNE durch die Wand bis Seehöhe ca. 2730 m. Die oberflächlich sichtbaren Bergbauteile sind ein 50 m langer, 10 m tiefer und 5 m hoher Abbau im S und 4 Stollenmundlöcher oder Pingen im N (unmittelbar südlich des Gipfels der Kaltewandpsitze P. 2822). Darunter befinden sich ausgedehnte kleinstückige Bergbauhalden am Fuße der Wand mit viel Gangquarz mit „Grauerz", Kluftmylonit mit limonitischen Überzügen und Resten von Dachpappe. Gebäudereste aus Stein waren nicht auffindbar (Lawinen!). Das Nebengestein des Quarzganges besteht aus Bänder- und Scholienmigmatit, dessen Paläosom auch Quarz-Knollengneise (wahrscheinlich Geröllgneise), Scheelit und Karbonat führende Biotit-Fuchsit-Schiefer, Epidosit und Chlorit-Strahlstein-Schiefer enthält. Das Neosom besteht aus Aplitgneis, Aplit und Pegmatit mit 5 cm großen, idiomorph auswitternden Kalifeldspatkristallen. Regional folgt der Gangquarz einer Kluft, die gefüglich der (bc)-Fläche der alpidischen Querstruktur dieses Gebietes entspricht (meridional verlaufendes Kalkmarmorband der Silbereckserie: Lange Wand-Unterer Schwarzsee- Kaltewand). Die Migmatite wurden in den prächtigen künstlichen Aufschlüssen rund um die Kölnbreinsperre des Malta-Wasserkraftwerkes studiert. Auffallend sind karbonatreiche Phyllonite, welche anscheinden rekristallisierte Quetschzonen in basischem Paläosom der Bändermigmatite darstellen. Ein solcher, mehrere m mächtiger KarA 115 bonatschiefer in Begleitung von Amphibolit, Hornblendegarben- und Biotitschiefer befindet sich 100 m SE Sporthotel. Er streicht E - W und fällt 50° N. Seine Fortsetzung bildet der Amphibolit unter dem Gipfel des Lausnocks. Am besten ist der karbonatführende Phyllonit am obersten Trassenweg (Seehöhe 1945 m) an der orographisch rechten Felsflanke der Kölnbreinsperre aufgeschlossen. Hier enthält er Porphyroblasten von Biotit, Chlorit, Granat und Kalifeldspat. Wiederum treten in seinem geologischen Verbände Amphibolit, Strahsteinfels (bis 1 m mächtige Smaragditknödel) und Biotitschiefer als Paläosom der Bändermigmatite auf. Der biotitreiche Granitgneis des Sonntagsbodens wird von Apliten durchschlagen. Diese wiederum werden von einem noch jüngeren, 0,6 m mächtigen Lamprophyrgang („Floitit") durchschlagen (N 165° E/saiger), der knapp N vom MundlochFensterstollen des Triebwasserstollens (350 m SSW Sporthotel) ansteht. Kleinere Floititschollen finden sich als Paläosom im Migmatit 200 m W Sporthotel. Im Wastelkar und auf der Mahrschneid weisen mehrere langhinstreichende Granatglimmerschieferlagen auf einen recht komplizierten Faltenbau des Granit-, Tonalit- und Migmatitgneises. Diese N-fallenden Gesteine sind mehrfach verschuppt. Die höchst gelegene Tonalitgneisschuppe auf der Mahrschneid und im anschließenden Teil des Wastelkars wird von Granatglimmerschiefer umhüllt. Westlich des Krumpenkars sind Tonalit- und Granitgneis miteinander verfingert. Isolierte, rings von Granitgneis umgebene Tonalitgneisschollen stehen im rückwärtigen Langkar in Seehöhe 2200 m und am Steinkareck-E-Grat in Seehöhe 2100-2200 m an. Somit verläuft die Hangendgrenze der Tonalitgneisdecke recht kompliziert, was auch durch die Untertagsaufschlüsse im Maltastollen belegt ist. Die Granatglimmerschiefer (Draxelserie) unter der Tonalitgneisdecke sind am Winterriegel 160 m, am Hochalmkarspitze-S-Grat 30 m und am Kleine Hochalmspitze-S-Grat 240 m mächtig. Die Mächtigkeitsschwankungen sind tektonisch bedingt (sichtbare Liegendfalten mit meridionalen Querachsen). Am zuletzt genannten Grat befinden sich in den Granatglimmerschiefern 6 Graphitquarzitlagen mit Mächtigkeiten zwischen 0,1 und 1 m. Prächtige Aufschlüsse in den 100 m mächtigen Granatglimmerschiefern zwischen Bändergneis (unten) und Tonalitgneis (oben) liefern die Anschnitte des neuen Güterweges und der Wasserkraftbauten bei der Fassung des Hochalmbaches. Die geologischen Aufnahmsarbeiten im Hochgebirge wurden dankenswerter Weise durch die Österreichische Draukraftwerke AG. tatkräftig unterstützt. Blatt 161 Knittelfeld Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallin auf Blatt 161 Knittelfeld Von LEANDER PETER BECKER (auswärtiger Mitarbeiter) Das Kartierungsgebiet umfaßte die nordöstlichste Ecke des erwähnten Kartenblattes, jenen Teil, der zwischen dem Tertiärbecken im Süden und dem Kartenschnitt im Norden bzw. Osten gelegen ist. Das Aufnahmsgebiet wird etwa im zentralen Teil durch die Talalluvionen des hier Nordwest-Südost verlaufenden Ingeringbaches durchfurcht. Im Ostteil des Gebietes herrschen vorwiegend saure, aplitische, gelegentlich hornblendeführende Gneise vor. Ohne scharfe Grenzen können sich Züge von Augengneis, Biotitgneis bzw. Biotitquarzitgneis konkordant einschalten, zwischen dem Tremmelberg (Pkt. 1194) im Westen und dem Bürgerforst im Osten sind nur A116 gelegentlich Amphibolitzüge neben hellen Quarziten den Aplitgneisen eingelagert. Gegen Westen und Süden häufen sich die Amphibolitlagen im sauren Gneis, wobei die Mächtigkeit dieser Einschaltungen im mm bis mehrere 10 m Bereich liegen können. Die größten Mächtigkeiten finden wir unmittelbar im Bereich des Tremmelberges und westlich davon, Richtung Hammergraben (Ingering). Hier werden die ± gebänderten Amphibolite von stark durchbewegten bis phyllonitischen Granatglimmerschiefern überlagert. Westlich des Ingeringbaches setzt das Kristallin des Fiatschacher Zuges wiederum mit einer gneisigen Abfolge ein: Aplitgneise, hornblendeführende Gneise neben Granitgneisen und Augengneis. Südlich der Fiatschacher Höhe aber dominieren die hornblendeführenden Gesteine, wie etwa Hornblendegneise, Bänderamphibolite und Gemeine Amphibolite. Weiter gegen Westen, zum Teil schon außerhalb des Kartierungsgebietes werden die Amphibolite von den bereits besprochenen Gneistypen wieder abgelöst. Im Westbereich des Gebietes konnten insgesamt drei geringmächtige Lagen von Serpentinit ausfindig gemacht werden. Die nördlichste liegt etwa knapp 500 m nordnordwestlich der Adlerkuppe an einem neuen, auf der Karte nicht eingezeichneten Güterweg. Ein weiterer kleiner Serpentinitkörper steht rund 600 m südlich der Adlerkuppe, kurz nach einer Straßenabzweigung an. Die dritte Linse liegt im Bereich des oberen Kropfgrabens, unmittelbar an dem nördlich der Felferhütte vorbeiziehenden Güterweg. Im Talschluß des Fiatschacherbaches, unmittelbar am Güterweg nördlich der Schirkhütte, konnte ein geringmächtiger Zug von Aktinolithschiefer auskartiert werden. Im Westen, nur etwa 200 Schritt südlich der Stadloberhütte liegt ein geringmächtiger Zug von Marmor bis Silikatmarmor. Unmittelbar nordwestlich des Österreichringes, etwa bei der Ortschaft Blümeltal, werden die Gneise und Hornblendegesteine von zum Teil ± granatführenden Glimmerschiefern überlagert. Die Glimmerschiefer liegen konkordant zu den Gesteinen des Fiatschacher Zuges. Das Schieferungsgefüge des gesamten Bereiches streicht generell Nordwest-Südost bis Ost-West. Nur an einzelnen Stellen, wie etwa in unmittelbarer Nähe der nordnordost verlaufenden Bruchstörungen, konnten abweichende Richtungen eingemessen werden. Der gesamte Kristallinanteil ist intensiv verfaltet, wobei die Achsen meist flach gegen West bis Nordwest einfallen. Die Faltengrößen konnten von mm bis in den mehrere m-Bereich beobachtet werden. Zwar ist das Haupteinfallen der Schieferung gegen Süd bis Südwest gerichtet, durch den erwähnten Faltenbau können aber auch entgegengesetzte Einfallrichtungen auftreten. Blatt 163 Voitsberg Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallin auf Blatt 163 Voitsberg (Steiermark) Von LEANDER PETER BECKER (auswärtiger Mitarbeiter) Die Kartierung 1979 umfaßte folgendes Gebiet: Oberer Kainachgraben nördlich der Ortschaft Kainach bei Voitsberg, Heiligenwasser, Krautwasch, Neuhof sowie Nordgehänge des Neuhofgrabens bei Übelbach. Drei geologische Großbaueinheiten liegen im erwähnten Kartierungsstreifen vor. Es sind dies von Süden nach Norden (was in diesem Falle gleichzusetzen ist mit hangend und liegend): Kainacher Gosau, Grazer Paläozoikum und Kristallin des A 117 Stub-Gleinalpenzuges. Die beiden erstgenannten Baueinheiten wurden nur grenzmäßig erfaßt, da sie von anderen Bearbeitern im Detail aufgenommen werden. Die Tiefstanteile des Kristalline liegen im Norden, es sind dies dem „Vulkanogenen Komplex" des Gleinalmkristallins zugehörende gebänderte bis aplitische Amphibolite, die etwa Nordost-Südwest bis Ostnordost-Westsüdwest streichen bei generellem Südeinfallen. Diese hornblendereiche Gesteinsserie wird von einem rund 350 m mächtigen, ebenfalls Südost einfallenden Augengneiszug überlagert. Mit diesem Gneis setzen die Hüllschiefergesteine der Gleinalm ein. Die untere Hülle wird von hellen Glimmerschiefern, gemeinen Amphiboliten, feingebänderten Amphiboliten und geringmächtigen Zügen von z. T. stark geschieferten Serpentiniten aufgebaut. In einem dieser gebänderten Amphibolite ist eine wenige 10er m mächtige Augengneislinse (zwischen Tiefsattel und Bärendumpf) eingeschaltet. Die höheren Partien dieser unteren Serie leiten durch Einschaltungen geringmächtiger Marmorlagen in die nächst höhere, kalkreichere, obere Hülle über. Neben den bis mehrere 100 m mächtigen Karbonatlagen ist diese Hülle durch dunkle Glimmerschiefer bis dunkle, quarzitische, z. T. staurolithführende Glimmerschiefer charakterisiert. Hornblendegesteine, helle Quarzite und einzelne Linsen von Pegmatitgneisen sind nur von untergeordneter Bedeutung. Zur Paläozoikumsgrenze hin werden die Metamorphite merklich durchbewegter, z. T. phyllonitisiert, z. T. diaphthoritisiert. Die Grenze ist tektonischer Natur. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 163 Voitsberg Von FRITZ EBNER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Berichtsjahr erfolgten die Aufnahmen 1. im Verzahnungsbereich Rannach-Fazies/Hochlantsch-Fazies im Raum Pleschkogel-Grabenwarter Kogel-Rauner Kogel und 2. im Raum Eisbach Kogel-Eichkogel-S, Eisbach, Schirninggraben, Plankenwart, Forstkogel. Im Unterdevon zeigt der Verzahnungsbereich eine Vertretung der Dolomit-Sandstein-Folge durch eine als Kalkschiefer-Folge bezeichnete Entwicklung. Im nun kartierten Gebiet ergaben sich biostratigraphische Fixpunkte vom ?Gedinne-Ob. Ems durch conodontenstratigraphische Untersuchungen von BUCHROITHNER 1978 (Mitt. naturwiss. Ver. Stmk. 108). In einem gut aufgeschlossenen Profil im Grabenwartergraben läßt sich die Kalkschiefer-Folge vom Liegenden zum Hangenden lithologisch folgend gliedern (das aufgesammelte Probenmaterial wird dzt. noch untersucht): - SilWSandsteine mit untergeordnet Karbonateinschaltungen - plattige, graue-schwarze Kalke mit Einschaltungen von Silt-/Sandsteinen mit Scalarituba, Crinoidenschuttkalken und Dolomiten. In den hangenden Anteilen tritt eine Wechsellagerung von siltig/sandigen Gesteinen mit grauen Kalken auf. Bemerkenswert ist auch das lokale Auftreten einer ca. 1 m mächtigen Lage von Fleckengrünschiefern (aufgeschlossen auf Seehöhe 900 an der Forststraße aus dem Grabenwartergraben zum Pleschpeter) in stratigraphisch hohen Anteilen dieser Abfolge. - Dolomite (örtlich mit Einschaltungen von Sandsteinen) Über dieser Abfolge, die zumindest teilweise als fazielle Vertretung der DolomitA118 Sandstein-Folge anzusehen ist, folgt eine Entwicklung, die stark an die Rannachfazies erinnert: Über unterschiedlich mächtigen, teilweise reichlich Korallen und Brachiopoden führenden Barrandeikalken liegen bisweilen Amphiporen führende Mitteldevondolomite und darüber die bis zu 80 m massigen, hellgrauen Kalke des Platzlkogels, die als Äquivalente des Kanzelkalkes angesehen werden (EBNER et al., 1979, Mitt. Naturwiss. Ver. Stmk. 109). Im Aufnahmsbericht 1978 wurden diese Kalke noch mit dem Arbeitsterminus „Hangendkalk" bezeichnet. Der Rauner Kogel (bis zu den Mitteldevondolomiten), Paar Kogel, Grabenwarter Kogel und Höllerer Kogel bauen sich aus den o. g. Gesteinen mit meist mittelsteilem N W - S W Fallen auf. Entlang einer E - W Störungslinie durch die Einsattelung beim Jagerpauli erscheint dabei der Rauner Kogel gegenüber dem Süden abgesunken zu sein. Eine weitere markante Störungslinie (NNW—SSE) ist vom Gehöft Paar in den Grabenwartergraben zu verfolgen, wo sie im Bereich des Gehöftes Grabenwarter in eine E - W verlaufende Störungszone einmündet. Südlich dieser Linie folgt mit mittelsteilem SW-Fallen eine mächtige Abfolge von Dolomiten mit kartierungsmäßig nicht ausscheidbaren Einschaltungen von Silt-/Sandsteinen mit teilweiser Sca/a/vMa-Führung. In den hangenden Anteilen dieser Dolomite treten mitunter recht mächtige Knollen- und Netzkalke auf (Conodontenproben werden dzt. untersucht). Der Eichkogel-Südabfall zeigt bedingt durch eine vom Türkbauern nach NNW verlaufende Störung eine Zerlegung in zwei Einheiten: eine westliche nach NE einfallende Einheit bestehend aus Dolomiten, Barrandeikalken, Mitteldevondolomiten, Kanzelkalken und Steinbergkaiken und eine östliche inverse Einheit aus ± hangparallel nach SE einfallenden Steinbergkaiken, Kanzelkalken und Mitteldevondolomiten. Dieser Baustil fügt sich gut in das von NOSSING et al. 1977 (Mitt. Naturwiss. Ver. Stmk. 107) entworfene Bild über die Tektonik des Eichkogels. Südlich des Schirninggrabens setzt sich das Paläozoikum aus meist massigen Dolomiten (NW-Fallen) zusammen, die im Raum Plankenwart-Jagerberg von einem mächtigen Komplex von gelbbraun anwitternden Sandsteinen mit unregelmäßigen Dolomiteinschaltungen unterlagert werden. Nach S lassen sich diese Sandsteine bis in den Bereich der Kote 608 nördlich des Forstkogels verfolgen. Südlich davon folgen dann massige Dolomite, die nördlich des Forstkogels von einer E - W bis N W - S E verlaufenden Störung von den S-fallenden Steinbergkaiken und Sanzenkogelschichten des Forstkogels abgeschnitten werden. Im Bereich des Mayerbauern und Jostbauern südlich des Markogels finden sich in den o. g. gelbbraunen Sandsteinen ungeklärter stratigraphischer Position ?störungsbedingt Einschaltungen von Kherer Schichten (Fleckengrünschiefer, unreine flaserige Kalke, Tonschiefer). Zwischen dem Paläozoikum des Eisbach-/Eichkogel-Zuges und dem Paläozoikum von Plankenwart findet sich unteres Badenien in verschiedener fazieller Ausbildung. Im Bereich des Schirninggrabens treten fluviatile Eckwirtschotter auf, die in den grundgebirgsnatien Buchten von Eisbach und Rein von limnischen Reiner Schichten, bestehend aus kohlenführenden Schichten, Süßwassderkalken und Tegeln, vertreten werden (EBNER & GRAF, 1979, Mitt. Bl. Abt. Miner. Landesmus. Joanneum 47). Ein bis 15 cm mächtiger Süßwasserkarbonatzug verlaufend von der Kote 442 SSE des Annateiches bis zum Weißerdekreuz und dann nach S auskeilend markiert dabei in auffallender Weise die Faziesgrenze zwischen limnischer und fluviatiler Entwicklung. Möglicherweise sitzen diese Süßwasserkalke einer paläozoischen Schwelle auf, durch die die scharfe Begrenzung der fluviatilen Rinne A119 entlang des Schirninggrabens gegen die Reiner Schichten begründet wäre. Im Becken von Eisbach verzahnen gegen das dolomitische Grundgebirge Reiner Schichten mit mächtigen Roterdebildungen. Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Paläozoikum auf Blatt 163 Voitsberg Von ALOIS FENNINGER (auswärtiger Mitarbeiter) Die gemeinsame mit EBNER, F. und HOLZER, H.-L. begonnene Kartierung am Westrand des Grazer Paläozoikums im Bereich des Stübing- und Stiwoiigrabens wurde fortgesetzt und teilweise durch Detailbegehungen ergänzt. Im Räume Fuchskogel (758 m) liegt eine Platte von dolomitischen Siltsteinen der Dolomitsandstein-Folge über Kalken unsicherer stratigraphischer Stellung (die bisher durchgeführten conodontenstratigraphischen Untersuchungen lieferten keine Ergebnisse). Hauptaugenmerk wurde auf einige Spezialprobleme gelegt: 1. Durch Profilaufnahmen der Crinoiden-Schichten wurde versucht, Alter und Natur dieser zu erfassen. Conodontenstratigraphisch (det. EBNER) lieferten die wenigen, zumeist schlecht erhaltenen Exemplare ein Alter im Zeitraum Obersilur bis Unterdevon. Die Aufnahme der einzelnen Profile zeigte, daß die CrinoidenSchichten keine faziell einheitliche Entwicklung darstellen, sondern daß plattige teilweise crinoidenführende Kalke bis Dolomite im Liegenden der Dolomitsandstein-Folge unter dem Sammelbegriff Crinoiden-Schichten zusammengefaßt werden. 2. Am Weg Großstübing-Bameder auf der Höhe 745 m, nördlich Gehöft Spandl treten in der Kalkschieferfolge einzelne dm-mächtige Kalklagen auf, die die Kalkschieferentwicklung quer durchspießen. Es handelt sich um synsedimentäre „dykes", die derzeit untersucht werden. 3. Gemeinsam mit EBNER , F. wurden die für die Kalke des Platzl-Kogel (EBNER, FENNINGER, HOLZER, 1979) charakteristischen Spaltenfüllungen zur Klärung ihrer Genese im Detail beprobt. Ihre Bearbeitung ist noch nicht abgeschlossen. Bericht über die Aufnahmsarbeiten auf Blatt 163 Voitsberg Von LEOPOLD WEBER (auswärtiger Mitarbeiter) Die Aufnahms- und Revisionsarbeiten auf Blatt OK 163 (Voitsberg) wurden im August 1979 durchgeführt. Kartiert wurden jene Bereiche des Grazer Paläozoikums, in denen tonig-phyllitische Gesteine auftreten und noch nicht durch die laufende geologische Detailaufnahme des Verfassers begangen wurden. 1. Kherer Schichten im Bereich Gehöft Steinkellner/östlich Stiwoll. Östlich der Gehöfte Steinkellner bzw. Gießel (OK 163) treten Kherer Schichten zutage, deren tektonische Position schwer deutbar ist, zumal natürliche Gesteinsaufschlüsse relativ selten sind. Da diese Gesteinsabfolge nicht im normalen Schichtverband zu den benachbarten Unterdevon Dolomiten, bzw. den mitteldevonen Kanzelkalken steht, muß eine komplizierte Lagerung angenommen werden. Da westlich des nunmehr aufgenommenen Gebietes Kherer Schichten durch südvergente Rückfaltung auch auf den mitteldevonen Karbonatserien aufliegen, darf analog dazu eine ähnliche Lagerung auch hier angenommen werden, zumal auch hier (nördlich Kote 536) Kherer Schichten auf den DolomiA120 ten liegen. Der phyllitische Gesteinskomplex der Kherer Schichten ist muldenartig verfaltet, sodaß die - üblicherweise im Hangenden der Gesteinsabfolge auftretenden Karbonatphyllite - im Kern der Mulde liegen. Der Großteil der Kherer Schichten östlich des Anwesens Gießel wird von Chloritphylliten (metamorph überprägte Tuffe bzw. Tuffite), hellgraubraunen Karbonatphylliten und untergeordnet schwarzgrauen, wechselnd karbonatführenden Schwarzphylliten (-schiefern) aufgebaut. Im Süden wird dieser schollenartige Komplex von Kherer Schichten von Tertiär überlagert, sodaß weitere Aussagen über die Verbreitung nicht möglich sind. 2. Bereich östlich Schloß Rabenstein. Aufgenommen wurde jener Bereich, welcher zwischen der Schnellstraße Graz-Bruck a. d. Mur, der nördlichen und der östlichen Blattschnittgrenze liegt. Generell darf angenommen werden, daß im Murtal keine Störungen größeren Ausmaßes bestehen. Die westlich der Mur auftretenden Gesteinsserien können daher auch östlich der Mur verfolgt werden. Der markante Schöckelkalkzug setzt sich, wenn auch mit deutlich geringerer Mächtigkeit gegen Nordosten fort. Im Hangenden der Schöckelkalke treten Schwarzschiefer und Karbonatphyllite auf, welche auf Grund der regionalen Tektonik invers lagern und den Oberen Schiefern zuzuordnen sind. In diesen konnte etwas außerhalb des Kartenblattes ein Bleiglanzausbiß lokalisiert werden, welcher mit den bekannten Lagervererzungen westlich der Mur korrelierbar ist. Der Komplex der Oberen Schiefer wird diskordant von Gesteinen der Rannachdecke überlagert, wobei auffallenderweise - im Gegensatz zur Fortsetzung der Rannachdecke westlich der Mur - Kalkschiefer („Crinoidenkalke") in erheblicher Mächtigkeit am Aufbau beteiligt sind. Örtlich sind diese Kalkschiefer unregelmäßig dolomitisiert. Auffallendstes Schichtglied sind zweifelsohne mehrere Meter bis Zehnermeter mächtige hellgraubraune Quarzitlagen, die in die Kalkschiefer eingeschaltet sind. Der sonst westlich der Mur charakteristische Unterdevondolomit ist im bearbeiteten Abschnitt nicht aufgeschlossen. 3. Im Räume Großstübing wurden darüberhinaus zwei neue Forstwegaufschlüsse aufgenommen und in die bereits vorliegende Kartierung miteinbezogen. Blatt 164 Graz Siehe Bericht zu Blatt 134 Passail von H.W. FLÜGEL. Blatt 167 Güssing Bericht 1979 über hydrogeologische Untersuchungen auf den Blättern 167 Güssing und 168 Eberau Von WALTER KOLLMANN Da von Seiten des hydrographischen Dienstes im gesamten südlichen Burgenland keine Grundwassermeßsonden betreut werden und somit keine längerfristigen Grundwasserstands-Ganglinien vorliegen, wurden im Rahmen des Projekts „Wasserhöffigkeitskarte Südburgenland" in zwei verschiedenen Talschaften (unteres Strem- und Pinkatal) Beobachtungsnetze eingerichtet. Die GrundwasserabstichA 121 messungen werden von einem örtlichen Beobachter ca. zweimal wöchentlich vorgenommen. In diesem Bereich wurden seit 9. Juni 1979 in den Ortschaften Hagensdorf 4 Brunnen Luising 1 Brunnen Moschendorf 2 Brunnen gemessen, insgesamt also 7 Grundwasserstände laufend aufgezeichnet. Die Untersuchungen umfassen die Feststellung des Flurabstandes und etwa monatlich der Grundwassertemperatur und elektrolytischen Leitfähigkeit. Es ist beabsichtigt, die zusätzlichen Messungen in Zukunft öfter vorzunehmen. Im Berichtszeitraum erfolgte etwa Ende August eine abermalige chemische Vollanalyse der Brunnenwässer und von ausgewählten Stellen eine Beprobung für die Untersuchung der stabilen Isotope Deuterium und Sauerstoff-18 sowie für das instabile Isotop Tritium. Es wurden zur Ermittlung der Verweildauer und Regenerierung von diesem Beobachtungsnetz vier oberflächennahe Grundwässer, drei Niederschlagssammelproben, zwei Oberflächenwässer und ein artesischer Brunnen in Strem der Durchführung massenspektrometrischer Analysen an der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Arsenal zugeführt. Eine Darstellung der Meß- und Analysenergebnisse und eine Interpretatioan derselben ist dem Abschlußbereicht 1979 für das Projekt zu entnehmen. Allgemein kann derzeit ausgesagt werden, daß im ziemlich feuchten Sommer des Jahres 1979 Schwankungen vorläufig nur im Dezimeterbereich festgestellt werden konnten. Mit der Fragestellung, den Aufbau des Terrassenkörpers und eine eventuell überregionale Wasserentnahme zu testen, wurde vom 28.8. bis 31.8.1979 eine 38,5 m tiefe Aufschlußbohrung auf der Hochterrasse östlich Hagensdorf niedergebracht. Die Beweggründe dazu ergaben sich aus vorhergehenden hydrogeologischen und geomorphologischen Studien (Terrassenkartierung) und der Empfehlung aufgrund wiederholter geoelektrischer Messungen (R. RAMMNER, 1976 und B. VECER & A. HROMAS, 1979), wobei für das prognostizierte Material mit einem spezifischen geoelektrischen Widerstand von etwa 110-180 Ohmmeter und 1 3 - 3 4 m Mächtigkeit ein Durchlässigkeitsbeiwert k, in der Größenordnung von etwa 10"13 m/ s erwartet werden konnte. Tatsächlich erbrachte der Bohraufschluß lediglich eine geringmächtige, sandige Fein- bis Mittelkieslage und im Liegenden bis zur Endteufe durchwegs Schluff. Diese Erfahrung kann als Begründung herangezogen werden, daß zur Interpretation der im Frühjahr 1979 durchgeführten 70 geoelektrischen Tiefensondierungen die Niederbrindung der Aufschlußbohrung als logische Fortsetzung indirekter Untersuchungsverfahren überaus wichtig gewesen ist. Außerdem ist bei der Kompliziertheit und starken lateralen wie vertikalen Wechsellagerung des Untergrundaufbaues nur ein kombinierter Einsatz mehrerer geophysikalischer Verfahren zielführend. Über die im Herbst 1979 von Seiten der F. A. Geophysik (GBA) in Angriff genommenen erweiterten Messungen (Hammerschlagseismik kombiniert mit Geoelektrik) auf der Zwischenterrasse nördlich von Hagensdorf wird nach Abschluß des geplanten Programms gesondert berichtet werden. Um den approximativen Anteil des infiltrierten Niederschlages, der längerfristig gespeichert, von den oberflächennahen Grundwasserträgern wieder abgegeben wird, über einen längeren Zeitraum als von W. KOLLMANN (1979) bearbeitet worden ist, zu ermitteln, wurden mehrfach wiederholte i. a. Simultanabflußmessungen A 122 durchgeführt. Das Ergebnis dieser in sommerlichen und herbstlichen Trockenperioden in geologisch einheitlich aufgebauten Einzugsbereichen ausgeführten hydrometrischen Messungen dient der Darstellung des Retentionsverhaltens auf den hydrogeologischen Manuskriptkarten. Zusätzlich dazu wird bei der Auswertung versucht, Flußstrecken mit nennenswerten Flußwasserversickerungen bzw. damit einhergehender Grundwasseranreicherung (Influenz) und potentieller Verunreinigung oder stärkere Grundwasserübertritte in das Oberflächengewässer - also eine Alimentation des Flusses durch Grundwasser (Effluenz) - ausfindig zu machen. Blatt 168 Eberau Siehe Bericht zu Blatt 167 Güssing von W. KOLLMANN. Blatt 170 Galtür Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 170 Galtür Von GERHARD FUCHS Im Berichtsjahr wurde die Kartierung des Silvretta-Kristallins des oberen Jamtales abgeschlossen. Die Gesteine des Engadiner Fensters, vorwiegend durch Kreideflysch vertreten, bauen wie bereits bekannt, im ESE-Ast des Jamtales weite Bereiche auf. Die tieferen Talhänge vom Breiten Wasser an gegen SE, sowie die Karböden des Fluchthorn- und Kronen Ferners bestehen aus Fenstergesteinen. Über diesen erhebt sich schroff der aus Kristallin aufgebaute Kamm Fluchthorn-Krone. Der letzt genannte Berg besteht größtenteils aus stark beanspruchten Mischgneisen mit Augengneisbänken sowie geringmächtigen Amphiboliten an der Basis. Diese bauen gegen N zu den Kamm Pauleckturm-Zahnspitze auf. An den tiefsten Kammteilen, am Rande gegen die angrenzenden Gletscher sind bereits Kreideflysch und gelegentlich Meterschollen von triadischen Dolomiten und Kalken zu beobachten. Am Zahnjoch bilden Mischgneise den unmittelbaren Überschiebungsrand gegen das Engadiner Fenster. Sie finden sich auch weiter gegen W als Fetzen an der Basis der Amphibolitmasse des Fluchthornstockes (Fluchthorn SW-Sporn). Im Bericht 1977 wurden Misch- bis Orthogneiszüge in der basalen Amphibolitmasse des Silvretta-Kristallins SW, E und N der Jamtal-Hütte beschrieben. Entsprechende Bänder finden sich auch in der Talflanke westlich des Jambaches. Die Misch- bis Orthogneise des Zungenbereiches des Jamtal Ferners setzen in der Flanke gegenüber der Jamtal-Hütte gegen N fort und werden nördlich der Kote P 2261 an einem Bruch abgesenkt. Von dort bis oberhalb der Kote P 1921 (an der Jamtal-Straße) ist das Gneisband nur in den tiefsten Teilen der Felsflanke aufgeschlossen. Es ist anzunehmen, daß sich das Band nördlich von dem angegebenen Punkt mit dem entsprechenden Band östlich des Jambaches verbindet. Der höhere Gneiszug, der den Ht. Salzgrat durchzieht, ist im Getschnerkar größtenteils durch Moräne bedeckt. Er ist von der Kote P 2391, mehrfach durch Brüche versetzt, durch die westliche Talkflanke bis WSW der Jamfassung zu verfolgen. Die Fortsetzung dieses Zuges ist in der Gneismasse Finsterkar Spitze - Schnapfenloch Spitze zu suchen, die aber vorwiegend aus Paragneisen aufgebaut wird. Der beschriebene Gneiszug wird von mächtigen Amphiboliten überlagert, die vom Totenfeld bis zur Scheiben Alm zu verfolgen sind, wo sie das Tal übersetzen A 123 und die westlichen Teile der Kämme aufbauen, welche das Schnapfenloch umrahmen. Im Hangenden dieser Amphibolite folgen Mischgneise mit geringmächtigen Amphiboliteinschaltungen, die vom Getschner Ferner über Ht. Getschner Spitze, Grenzkamm zwischen Jam- und Roßtal, Sedel Spitze bis ins Kar östlich der Sedelfurgge verfolgt wurden. Die Mischgneise sind nach NW- bis NNW-Achsen mit den unter- und überlagernden Amphiboliten intensiv verfaltet. Über den Roßberg hängen die Mischgneise mit denen der Bieler Höhe und der westlichen Flanke des Klostertales zusammen. Die Amphibolite der Bodmer Spitze verbinden sich mit denen der Umrahmung des Silvretta Stausees. Damit deutet sich eine riesige Liegendfalte an, mit den Augengneisen des Bieltales und Piz Buins im Kern. Der regional gegen NW abtauchende liegende Faltenbau des Silvrettakristallins wird im untersuchten Bereich vorwiegend durch N W - S E - aber auch E-W-streichende Störungen versetzt. Die Sprunghöhen liegen im Zehnermeter-Bereich, sodäß der Zusammenhang der Gesteinszüge noch gut zu erkennen ist. Bezüglich des Verstellungssinns scheint an den NW-streichenden Brüchen die NE-Scholle meist angehoben, während die N-Schollen an den E-W-Störungen meist abgesenkt sind. Bericht 1979 über Aufnahmen im Silvrettakristallin auf Blatt 170 Galtür Von MARTIN THÖNI (auswärtiger Mitarbeiter) Neben Revisionsbegehungen im oberen Fimbertal wurde im Berichtsjahr der Bereich des Pardatscher Grates, des Rauhen Kogels und die Paznauntal-Südseite SE Mathon kartiert. An der Scharte ins Velilltal, 1250 m NE Alpenhaus Idalpe, ist die Überschiebungsbahn des Silvrettakristallins über den Randserien des Unterengadiner Fensters gut aufgeschlossen. Das basale Kristallin wird unterlagert von einem wenige Zehnermeter mächtigen Span von hellen Dolomiten und Kalkschiefern unsicherer tektonischer Stellung. In die im Liegenden folgenden Tasnaschiefer, Radiolarite, Serpentinite und teilweise sehr grobkörnigen Pyroxenite sind nochmals mindestens zwei schmale Späne von Altkristallin eingeschuppt. Die Metamorphite des Pardatscher Grates bestehen aus einer von Pseudotachyliten durchschlagenen einförmigen Paragneisserie mit Glimmerschieferzwischenlagen. Die s-Flächen stehen saiger oder fallen steil Richtung NW ein. An der Skipiste in einer Höhe von 2300 m NW des Pardatscher Grat-Gipfels kommen vereinzelt grobkörnige Muskowit-Turmalin-Pegmatite vor. Das Gebiet des Rauhen Kogels S Ischgl zeichnet sich durch eine vergleichsweise bunte Lithologie aus. Das Profil an der Ostseite dieses Berges zeigt über einem einförmigen Komplex von fein- bis mittelkörnigen, zum Teil pigmentierten Paragneisen ab m 2290 bis zum Gipfel (2470 m) drei Lagen von Amphibolit mit Zwischenschaltungen von Paragneisen, Muskowitgranit- bzw. Biotitgranitgneisen. Die unterste Amphibolitlage wird Richtung N zunehmend mächtiger und geht in der Mitte in Eklogitamphibolite über. Diese Gesteine sind als lithologischer Leithorizont um den Rauhen Kogel herum zu verfolgen und bilden die untersten Steilwände WNW des Rauhen Kogel-Gipfels (zwischen m 1920 und m 2035). Da die Serien hier steil bis mittelsteil Richtung S bis SSW fallen, während E des Rauhen Kogels mittelsteiles WNW-Fallen der s-Flächen vorherrscht, ergibt sich für den weiteren Bereich die theoretische Form einer muldenartigen Struktur, deren Achse etwa Richtung SW einfallen müßte. Die in den Steilwänden W des Rauhen Kogels beobA 124 achteten b-Achsen (m-Bereich) fallen dagegen mittelsteil bis steil Richtung WNW/ NW. Die amphibolitreiche Serie des Rauhen Kogels streicht weiter gegen SW und baut im wesentlichen die Südseite des Paznauntales S und E Mathon auf. Da die s-Fächen in diesem Gebiet jedoch generell mit dem Hang (mittelsteil WNW-NW) einfallen, wird eine wesentlich größere Mächtigkeit der Amphibolite vorgetäuscht als ihnen in Wirklichkeit zukommt. Biotitamphibolite treten nur untergeordnet neben Hornblende-Plagioklasamphiboliten auf. Blatt 181 Obervellach Bericht 1979 über paläontologisch-stratigraphische Aufnahmen auf den Blättern 181 Obervellach, 182 Spittal an der Drau, 186 St. Veit an der Glan, 197 Kötschach, 198 Weißbriach, 199 Hermagor, 201 Villach, 203 Maria Saal und 204 Völkermarkt Von RUDOLF SIEBER (auswärtiger Mitarbeiter) Die diesjährige Geländearbeit hatte außer paläontologisch-stratigraphischen Untersuchungen auch Fundortebemusterungen und Fossilaufsammlungen zum Ziele. Es wurde besonders Kärnten berücksichtigt; es werden auch einige Angaben zur Kohlengeologie angeführt, die von anderer Seite eingehender behandelt werden. Im Mesozoikum wurde im Zusammenhang mit Kartierungen in den Gailtaler Alpen jüngstes Paläozoikum bis Kam, aber besonders Anis verfolgt. Im Fellbachgraben unmittelbar S Fellbach SW Kleblach-Lind im Drautal (Blatt 181, 182, 198, 199) konnte die Fundstelle einer durch Dr. HAUSER aufgedeckten Brachiopodenlumachelle aus hauptsächlich Coenothyris vulgaris (SCHLOTH.) und Tetractinella trigonella (SCHLOTH.) aufgesucht werden. Durch die Untersuchung des reichen Materiales konnte ein Fixpunkt für mittel-, aber nicht höchstanisisches Alter festgelegt werden (C 105-77; HAUSER 1979). Diese kennzeichnende Lumachelle ist weiter verbreitet und fand sich auch beim Schießübungsplatz Maarwiese SE Feistritz/Drau, wo ihr nach ihrer Fossilführung die gleiche stratigraphische Stellung zukommt. Im Fellbachgraben ließen sich außer Wurstelbildungen und undeutlichen Lebensspuren keine Fossilien sammeln. Eine ähnliche Schichtabfolge war auch an den neuen Aufschlüssen der Straße von Feistritz/Drau nach Kreuzen zu verfolgen, in welchen nur undeutliche Fossilreste der Unteren Trias auftraten. Bei dem in den Plattenkalken östlich des Ostendes des Weißensees unmittelbar beim Gasthof Ch. MEYER an der Straßenabzweigung von Stockenboi nach Kreuzen gefunden ziemlich gut erhaltenen, großen Ganoidfisch (Acanthopterygier), handelt es sich wohl um Colobodus cf. ornatus AG., der vorwiegend in der Oberen Trias (Nor) auftritt und einen stratigraphischen Fixpunkt abgeben kann. Auf die Möglichkeit des Auftretens von Ganoidfischen in diesem Gebiet konnte bereits früher hingewiesen werden (SIEBER, 1955; WARCH, 1979). In dem an das Kartierungsgebiet der Gailtaler Alpen nach W anschließenden Teil der Lienzer Dolomiten wurden das Lesachtal und besonders die Profile der S-Seite der Riebenkofelspitze N Liesing und St. Lorenzen bemustert (Blatt 197 Kötschach). Die höhere kennzeichnende Obertriasfolge enthält einen reichen Bestand meist kleinwüchsiger Rätbrachiopoden (Rhätina gregaria [SUESS] u. a.), während die tieferen Triasanteile wenig fossilreich sind. Eine eingehende Bemusterung ist noch vorgesehen. In Mittelkärnten und in den Karawanken wurden besonders die Carditaschichten auf das Vorkommen der kennzeichnenden, als karnisch angesehenen BrachiopoA 125 denart Spiriferina lipoid! BITTNER, deren Typusstücke völlig in Verlust geraten sind, und auf andere Fossilien untersucht. Es konnten im Gebiet um St. Veit/Glan (Blatt 186) zwischen Eberstein (Görtschitztal) und Polling und am Zopplgupf Aufsammlungen gemacht werden, wodurch die Fundorteangaben von BITTNER (1890) geprüft und erweitert werden konnten. Die Dolomite des ehemaligen Werksteinbruches gegenüber der Eisenbahnstation Polling führen derzeit nur nicht gut erhaltene Brachiopodenreste, während sie in den Kalkbänken der hangenden, braungrauen Mergeln besonders am Beginn des Weges nach Gösseling häufiger zu finden sind. Dasselbe ist auch an der E-Seite des Zopplgupfes der Fall. In den Dolomitbrüchen von Eberstein ist derzeit keine Fossilführung zu beobachten. Zahlreiche gut erhaltene Brachiopoden dieses Gebietes konnten in einer Privatsammlung in Passering eingesehen werden, die für eine eventuelle Neubearbeitung in Betracht kommen. Auch im Bereich des locus typicus der genannten Art treten am Hochobir W Eisenkappel an der neu angelegten Obirstraße zahlreiche Brachiopidenfundstellen auf, die namentlich an der ersten Straßenbiegung abwärts der Eisenkappeier Hütte ergiebig waren. Ferner ließ sich die besprochene Art auch an der NE-Seite des Hochobirs bei Rechberg-Zauchen unmittelbar nach den letzten Häusern noch im Wiesengebiet am Markierungsweg zur Portschulakapelle (Blatt 203 Maria Saal) aufsammeln. Die Neuuntersuchung dieser Art soll eine Klärung ihres derzeit nicht eindeutigen Leitwertes ergeben. Schließlich sei noch auf einige Tertiärbegehungen hingewiesen, die im Zusammenhang mit den im Laufe des vergangenen Jahres durchgeführten, umfangreichen Sammlungsarbeiten an Floren aus Kohle- und anderen Gebieten, im geländemäßigen Anschluß an die besprochenen Bereiche des Mesozoikums unternommen wurden. So konnte das Eozän von Guttaring bei Treibach-Althofen (Blatt 186 St. Veit/Glan) besucht und auf Hinweise für ein allochthones oder autochthones Vorkommen der Kohle geprüft werden. Ferner wurden die Kohleschichten an der neuen, unmittelbar N vom Bahnhof Rosenbach (Blatt 201 Villach) westwärts ziehenden Straße angesehen und beprobt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen kommen in einem anderen Zusammenhang zur Besprechung. Blatt 182 Spittal an der Drau Siehe Bericht zu Blatt 181 Obervellach von R. SIEBER. Blatt 186 St. Veit an der Glan Siehe Bericht zu Blatt 181 Obervellach von R. SIEBER. Blatt 189 Deutschlandsberg Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Neogen des Florianer Beckens auf Blatt 189 Deutschlandsberg Von Dr. PETER BECK-MANNAGETTA Auf dem Blatt Deutschlandsberg gehört der wesentlich Teil des Jungtertiärs den Florianer Schichten (Baden) an, die im Florianer Becken - einem Teilbecken des Grazer Beckens - W des Sausalgebirges verbreitet sind. Im S werden diese Schichten von den Eibiswalder Schichten unterlagert. Im NE reicht NE der Kainach, N Lieboch, ein Teil des Jungtertiärs von Dobl ins Kartenblatt. A 126 Die Florianer Schichten liegen vor allem im W mit den Schwanberger Blockschottern den Eibiswalder Schichten diskordant auf, wobei sich gegen das Beckeninnere (gegen E) die Korngröße der Kristallingerölle deutlich verringert. Die Gliederung der Florianer Schichten, wurde in drei unveröffentlichen Dissertationen der Universität Graz (V. JENISCH, 1956; E. WALTER, 1951 und W. DILLER, 1957) versucht, und die Vorkommen der Sandstein- und Mergelfolgen gleichmäßig durchgezogen. Vor allem nach der Mikrofauna teilte W. DILLER (1957) einen Süßwasserbereich im W von einem brackisch bis marinen Bereich im E auf. Schon F. ROLLE (1856) fiel der Gehalt von Lyditgeröllen in den kiesigen Sanden der Florianer Schichten auf. Diese glimmerreichen Sande bis Sandsteine zeigen bei kreuzgeschichteter Lagerung Kiesschnüre mit Gerollen von maximal 3 cm Größe, die neben vorwiegend Quarzit- und (Milch)Quarz- auch Lyditgerölle unregelmäßigen Abrollungsgrades aufweisen. Mit wesentlich kleineren Glanzkohlestückchen weisen diese Bestandteile der Kiese auf eine Einschüttung aus einem altpaläozoischen Gebiet mit jungtertiärer kohleführender Bedeckung hin und sind daher nicht aus dem Gebiet der heutigen Koralpe zu beziehen. Die Suche nach einem Übergang der lyditführenden Sande mit rein Kristallingerölle-führenden Schottern als Äquivalente des liegenden Schwanberger Schotters blieb erfolglos. Ebenso blieb ungeklärt, ob diese Schotter sich mit jeweils höheren Lagen der feinklastischen Serien der Florianer Schichten verzahnen, wie dies N und NE Stainz den Anschein hatte (P. BECK MANNAGETTA, 1979). Jedenfalls bilden die lyditführenden Sande mit Kiesschnüren zwar keinen auf weite Strecken durchziehenden stratigraphischen Horizont, scheinen jedoch die einzige aus der tonig mergeligen Abfolge abgliederbare petrographische Untereinheit zu sein. Von den bezeichnenden sauren vulkanischen Tuffen dieses Raumes, die von F. EBNER einer genauen Studie unterzogen werden, konnten nur beim Hausbau-Aushub S K. 360, SW Lannach, in ca. 370 m feinschichtige, 2 - 3 cm mächtige Lagen beobachtet werden, die bereits Kollegen F. EBNER von dieser Stelle und von einem Brunnenbau Е Lannach, N der Eisenbahn, bekannt war. Weitere Stellen von Tuff­ vorkommen sind allein aufgrund der Beschreibung der Ansässigen als „seifiger Ton" zu erschließen. Keinesfalls stellen die sauren Tuffe einen durchgehenden stratigraphischen Horizont dar, doch sind sie ein wichtiger Hinweis für die obere Begrenzung der Florianer Schichten (K. KOLLMANN, 1965). Das Auftreten der marinen bis brackischen Faunen läßt eine derzeit unvollständige Westgrenze der Fossilfundpunkte ziehen, die N des Gleinzbaches von Ragnitz nach S Krottendorf zieht, N Groß St. Florian über Rassach bis ca. 400 m W Schloß Stainz gegen NW verläuft und von dort über Rutzendorf nach NE bis W Lannach zu verfolgen ist. Die bisherigen Fundstellen von Anhäufungen marin-brakkischer Fossilien bezogen sich bis auf wenige Ausnahmen auf die gröberen Sande, die meist lumachellenartige Anhäufungen wie postmortale Zusammenschwemmungen zeigen. Vielfach sind nur Abdrücke und Steinkerne in braunen Sanden vorzufinden, die oftmals von Blattabdrücken begleitet sind. Weiter W- bis NWwärts überwiegt der Süßwassereinfluß, der in Funden von Blattabdrücken ja gelegentlich kleinen Kohleflözen bemerkbar ist (Schamberg; S Stainz). Die lyditführenden Sande reichen ungleich weiter westwärts als die marinen Faunen und zwischen ihnen und den Kristallinschottern der Koralpe dürfte sich eine unregelmäßige Übergangszone einschalten, die wegen des Fehlens der charakteristischen Schichtkörper und der notwendigen Aufschlüsse schwer erfaßbar ist (V. JENISCH, 1956). Eine etwas bedenkliche Hilfe könnte der schwache Kalkgehalt der sandig A 127 mergeligen Schichten sein, der sich stellenweise in dem Auftreten kalkliebender Florenelemente ausdrücken kann. Die bisherigen Aufsammlungen der Makrofauna wurden von Herrn Dr. F. STOJASPAL untersucht und ergaben eine einheitliche Einstufung aller Fossilfundpunkte in das Unter-Baden. Weitere Bestimmungen der Pollenflora von Frau Dr. I. DRAXLER und die Bestimmung der Mikrofauna von Herrn Dr. M. SCHMID stehen noch aus. Im S bildet ca. der Verlauf der Schwarzen Sulm die Grenze der Florianer zu den liegenden Eibiswalder Schichten, die den Rücken SW St. Peter im Sulmtal aufbauen und über Unter Kalkgrube weiter gegen W verfolgt werden können. W Hollenegg, S Neuberg, sind in dem Graberl S und SE Griller, sowie ESE Garber sandige Tone und teilweise konglomeratische Sandsteine aufgeschlossen, die absätzige Lagen von Glanzkohle führen und in teilweise jetzt noch schliefbaren Stollen auftreten. Es könnte sich um ein Auftauchen der Eibiswalder Schichten am Ostrande der Koralpe handeln (?). Quartär Die quartären Ablagerungen im Florianer Becken auf Blatt Deutschlandsberg lassen sich für eine Darstellung auf einem geologischen Kartenblatt 1 : 50.000 grob in folgende Gruppen teilen: Alluvionen i. a. (Aulehme, Sande, Schotter etc.) Alluviale Vernässungen Alluviale Schotterfächer Altalluviale Terrassen Altalluviale Schotterfächer Quartäre Lehme (und Sande; nicht zuordenbar) Würmeiszeitliche Terrasse (Schotter, Sande, Lehme) Rißeiszeitliche Terrasse und Lehme Altpleistozäne Ablagerungen i. A. (Vorrißeiszeitlich) Plio-pleistozäne Ablagerungen (Schotter und Lehme) Torfvorkommen, Moore Nach M. EISENHUT (1965) ist zwischen Deutschlandsberg und Groß St. Florian ein ausgedehnter pleistozäner Schwemmfächer verbreitet. W Stainz dehnt sich gegen den Bergrand zu eine breite Würmterrasse aus, auf der SW K. 345, SW Stainz, in ca. 1,5 m Tiefe ein Gyttja-Horizont (I. DRAXLER) auf 60 m Länge aufgeschlossen wurde. Ausgedehnte vorwürmeiszeitliche Terrassenflächen mit 2 , 5 - 3 m Lehmbedeckung sind auf einem jungtertiären Sockel (Eibiswalder Schichten) S St. Peter-W Oberbergla verbreitet. Der Angerkogel, E Schwanberg, ist eine tertiäre Aufragung, auf der altpleistozäne Schotter in der Mitte liegen. Auf einer Exkursion mit Dr. M. EISENHUT wurden die maßgeblichen Punkte besucht. Die abgeschnittene Talmulde des NW Leibenfeldes hält Dr. M EISENHUT (1965) für eine vorrißeiszeitliche Talweitung der Laßnitz. Die Terrassenflächen N W - N E Groß St. Florian in ca. 340 m Höhe werden als riß- vorrißeiszeitliche Bildungen angesehen. Ein Versuch, aus dem einzigartigen Riedmoos der Niederen Laßnitz W des Gerhardhofes, SE Steinbauermühle, Hölzer für eine Altersbestimmung zu gewinnen, scheiterte an der Verbauung der Laßnitz für einen Teich. Die plio-pleistozänen Lehme und Schotter auf dem Rücken N der Laßnitz wurden von Gersdorf-Schamberg-Oberbergla (NE Frauental) und zwischen Rassach-Tanzeisdorf verfolgt (E. WALTER, 1951). Die weitere Verbreitung und Unterteilung der quartären Bildungen des westlichen Florianer Beckens wird M. EISENHUT als auswärtiger Mitarbeiter der Geologischen Bundesanstalt darstellen. A 128 Blatt 193 Jennersdorf Bericht 1979 über hydrogeologische Untersuchungen auf Blatt 193 Jennersdorf Von WALTER KOLLMANN Seit dem 23.7.1979 werden im Raum Rax-Neumarkt/Raab etwa entlang einer Linie quer zum Raabtal vorläufig drei Brunnen ständig beobachtet. Es handelt sich dabei durchwegs um sehr oberflächennahe Grundwässer (ca. 2 m unter GOK), die aus diesem Grunde größeren Spiegelschwankungen (vorläufig: 0 , 5 - 1 m) unterworfen sind. Es ist gedacht, nach Verdichtung des geoelektrischen Sondierungsnetzes im Bereich günstigerer Anomalien die Brunnenbeobachtungen in Richtung südlich Weichselbaum auszuweiten und zusätzlich einige Peilrohre niederzubringen. Zwei für Isotopenuntersuchungen ausgewählte Brunnen konnten den Ergebnissen aus der Tiefbohrung St. Martin gegenübergestellt werden (P. HACKER & W. KOLLMANN, 1980). Während des Grundwasser-Beobachtungszeitraumes werden in Jennersdorf wie auch in Hagensdorf und Luising laufend Niederschlagssammelproben gezogen, die eventuell zum Zweck genauerer Interpretation oder für die Entscheidung zur Heranziehung einer länger beobachteten Station als Vergleich zusätzlich analysiert werden könnten. Eine Wiederholung der Isotopenbeprobungsserie zu hydrometeorologisch unterschiedlichen Bedingungen während der Schneeschmelze bzw. Frühjahrsregen dürfte nach der ersten Auswertung an einigen Punkten empfehlenswert sein. Parallel dazu erweisen sich hydrochemische Analysen für die Interpretation von Mischwasserkomponenten aus verschiedenen Horizonten als zielführend. Blatt 197 Kötschach Siehe Bericht zu Blatt 181 Obervellach von R. SIEBER. Blatt 198 Weissbriach Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Oberkarbon der AuernigSchichten, Karnische Alpen im Räume des Naßfeld Von ALOIS FENNINGER (auswärtiger Mitarbeiter) Die Aufnahmen auf Blatt 198 beschränkten sich im wesentlichen auf Ergänzungen des im Maßstab 1 : 5000 kartierten und im Detail aufgenommenen Garnitzenprofiles. Diese Aufnahmen wurden notwendig, da durch den Bau zahlreicher Schlund Lifttrassen neue, aber vergängliche Aufschlüsse entstanden. Sie bestätigten die bisherigen Ergebnisse, ermöglichten aber eine detailliertere lithologische Aufnahme einzelner Teilabschnitte und ließen den durch Störungen zerstückelten Antiklinalbau der unteren kalkreichen Schichtgruppe im Bereich der Punkte 1902-1856 m deutlicher erkennen. Die neuen Aufschlüsse im Bereich Watschigeralm-Kühweger Thörl ermöglichen es, den Verlauf und das Geschehen an der Gartnerkofel-Südrandstörung klarer zu erfassen. A 129 Südöstlich Punkt 1902 m am Weg zur Garnitzen Alm wurde eine reiche Sphinctozoen-Fauna aufgesammelt, die die derzeitige Bearbeitung der SphinctozoenFauna der Auernig-Schichten erweitert und ergänzt. Bericht 1979 über geologisch-geotechnische Aufnahmen der Großhangbewegung Naßfeld, Gailtal/Kärnten, auf Blatt 198 Weissbriach Von LUDWIG GAMSJÄGER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Rahmen einer Dissertation, die von der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit der Geologischen Bundesanstalt vergeben wurde, wurde im Berichtsjahr mit geologischen und ingenieurgeologischen Kartierungen bzw. Bearbeitungen der Großhangbewegung Naßfeld begonnen. Das für diese Untersuchung zu bearbeitende Gebiet reicht vom Gartnerkofel bzw. Staatsgrenze mit Italien im Süden bis in den Talbereich des Gailtales im Norden. Die Ostgrenze bildet in etwa die Linie Schwarzwipfel-Krone, im Westen wird das Gebiet vom Rudnigbach begrenzt. Mit der geologischen Kartierung wurde im Bereich der Treßdorfer Höhe, also im westlichen Aufnahmegebiet, begonnen. Dabei konnten die Ergebnisse von PREY & KAHLER im wesentlichen bestätigt werden. Lediglich der größere Maßstab (1 : 10.000) ermöglichte stellenweise eine genauere Erfassung verschiedener Schichtglieder (z. B. Moränen). Bei der Kartierung treten insbesondere bei der neuerstellten lithologischen Gliederung der Schichtfolge der Rattendorfer Schichten bzw. der Auernigschichten insoferne Schwierigkeiten auf, da die lithologische Untergliederung der vorhandenen geologischen Karte nicht zweckmäßig erscheint. Die ingenieurgeologischen Untersuchungen gliedern sich in eine Kartierung sowie in eine datenmäßgie Erfassung der Bewegungen. Bei der Kartierung wird versucht, die von der Großhangbewegung betroffenen Gesteine in mehr oder weniger wasserstauende bzw. wasserdurchlässige Gesteine zu gliedern, da schon jetzt gesagt werden kann, daß der Wasserhaushalt dieses Gebietes entscheidend zu den Massenbewegungen beiträgt. Ferner wurden die Strukturen im Rutschgebiet und übergeordnete Störungen mit Hilfe von Luftbildern ausgewertet und zum Teil im Gelände verifiziert. Auf Grund dieser Auswertungen wurden geodätische Messungen vorgenommen, um bestehende Bewegungen in diesem Raum nachweisen zu können. Diese Messungen werden mit Meßergebnissen des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen, sowie des Straßenbauamtes Villach korreliert. Weiters wurden zur Erfassung von Bewegungen im Auflösungsbereich im Fels Konvergenzmeßstrecken an folgenden Stellen eingerichtet: Gartnerkofel Westfuß, Kammleiten (Р 1998 m) Reppwand, Treßdorfer Höhe und Zweikofel. Zur Erfassung von Massenbewegungen im Rutschbereich wurden 3 Meßstrekken eingerichtet, die mit einem Stahlmaßband gemessen wurden, wobei die Zugkraft mit einer Federwaage konstant gehalten wird. Dies ermöglicht später einen Ausgleich des Maßbanddurchhanges. Die Gesamtlänge der Meßstrecken beträgt ca. 3400 m. Die Vermessungsarbeiten wurden dankenswerterweise vom Bundesministerium für Landesverteidigung durch Bereitstellung von fünf Präsenzdienern sowie einem Geländefahrzeug ermöglicht. A 130 Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Paläozoikum der Karnischen Alpen auf Blatt 198, Weissbriach Von HANS PETER SCHÖNLAUB Im Jahre 1979 wurde die geologische Kartierung des Alt- und Jungpaläozoikums in den Karnischen Alpen östlich des Stranigbaches bis in den Dobergraben fortgeführt, und damit der Anschluß an die Naßfeldkarte (KAHLER & PREY, 1959) hergestellt. Spezialaufnahmen betrafen die in den Vorjahren gefundenen Silur- und Unterdevonprofile entlang des neu angelegten Wirtschaftsweges von Oberbuchach zur Gundersheimer Alm, die gemeinsam mit Doz. Dr. H. JAEGER, Berlin, untersucht wurden. Hierüber wird in einer eigenen Arbeit berichtet werden (Carinthia II, 1980, im Druck). Weiters wurden die im Laufe der Kartierung des Kartenblattes in der Vergangenheit gefundenen Pflanzenvorkommen im Hochwipfelflysch mit Dr. H. W. J. VAN AMEROM, Heerlen, beprobt. Großen Dank schuldet der Berichterstatter Herrn Dir. A. PRiMAS/Dellach im Gailtal für die Begleitung im teilweise schwierigen Gelände der West- und Nordabstürze des Hochwipfels. Vom Sattel zwischen Schulter und Hochwipfel nach Norden ausgehend, folgt nach einem Keil von Auernigschichten, die die Unteren Pseudoschwagerinenkalke unterlagern, sandiges Hochwipfelkarbon und nach einem weiteren kleinen Sattel das von GORTANI (1923, 1924), HABERFELNER (1931) und HERITSCH (1943) be- schriebene Vorkommen von Kieselschiefern und Lyditen mit einer reichen Graptolithenfauna (horizontweise Neuaufsammlungen sind hier geplant). An diesen Zug schließen mächtige Lyditbrekzien an, die mit Unterbrechungen nach Norden bis über den Gipfel des Hochwipfels reichen und sowohl nach Westen als auch nach Osten mehrere hundert Meter verfolgt werden können. Es handelt sich dabei um Mächtigkeiten in der Größenordnung von etwa 300 m. Nach Kenntnis des Autors dürften diese Vorkommen die mächtigsten in den Karnischen Alpen sein. In Höhe 2060 m in einem kleinen Sattel nördlich des Gipfels folgt eine schmale Zone mit schiefrig ausgebildetem Silur und geringmächtigen Kalkeinschaltungen, die SilurConodonten führen. Diese Zone streicht nach Westen unter dem Hochwipfel in den obersten Urschgraben und weiter in den Marchgraben, wo sie mit dem Vorkommen der Gugel zu verbinden ist. Im Urschgraben wurde dabei in Höhe 1880-1950 m eine Folge von schwarzen Schiefern, hellen Lyditen, Kieselkalken, löchrigen Scyphocrinites-führenden Kalkbänken und dolomitischen Kalken festgestellt. Einzelne Kalkbänke sind hier bis 1 m mächtig. In einem kleinen Seitengraben in Höhe 1820 m erbrachten Conodonten, die aus einer etwa 4 m mächtigen Wechselfolge von dunklen Mergelschiefern und cm- bis dm dicken Kalklagen gewonnen werden konnten, eine Lochkov-Fauna mit Ozarkodina stygia. Im Urschgraben folgt an diese Kalk-Schieferzone nach Norden zu vorwiegend schiefriges Hochwipfelkarbon. Mehrfach sind darin Einlagerungen von Konglomeraten zu beobachten, die auch Kalke als Gerolle führen; so im Bereich des Wasserfalls in Höhe 1510-1520 m, in Höhe 1370 m und in der Umgebung jener Stelle, wo die Forststraße von Westen auf den Urschgraben trifft (etwa 400 m westlich des Endes der Straße). Am Kamm vom Hochwipfel gegen den Kirchbacher Wipfel folgen im Anschluß an das erwähnte Silur Schiefer des Hochwipfelkarbons; lokal sind geringmächtige Lyditbrekzien-Horizonte und cm-dicke sandige Lagen eingeschaltet. In Umgebung von Pkt. 1873 dominieren Sandsteine. Gegen den Kirchbacher Wipfel zu schließt eine schiefrige Entwicklung an, in die im Gipfelbereich mehrere Brekzienhorizonte eingelagert sind, sowie nördlich davon tonreiche Kalke des Unterkarbons III sedimentär eingeschaltet sind (vgl. Aufnahmsbericht 1978). A 131 Eine vergleichbare Knollenkalklage, ebenfalls mit reichen Conodontenfaunen des cu III, liegt am Steig, der vom Kamm gegen das Kar im Norden des Hochwipfels abzweigt. Die Kalklinse ist etwa 1,5 m mächtig und liegt in Höhe 1925 m innerhalb grauer und bräunlicher griffeliger Schiefer. Etwa 50 m über diesem Steig schalten sich ins Hochwipfelkarbon auch oberdevonische Kalke ein; sie stammen aus einer wenige Meter mächtigen Kalklinse, etwa 200 m östlich der ersten Kalklage. Der Zug silurischer Gesteine ist im Kar nördlich des Hochwipfel infolge Schuttüberdeckung nur sporadisch aufgeschlossen; am Kamm nordöstlich von Pkt. 2095 ist das intensiv verschuppte Silur in der Ausbildung schwarzer graptolithenführender Kieselschiefer jedoch gut aufgeschlossen. Hier liegt der Graptolithenfundpunkt von E. HABERFELNER (1931). Die östliche Fortsetzung ist im Graben bei Pkt. 1637. Der Zug endet bei der Einmündung dieses Grabens in den Dobergraben westlich Pkt. 1277. Hier sind den Kieselschiefern auch Kalkbänke eingeschaltet, die silurische Conodonten führen. Nördlich dieses Zuges von silurischen Gesteinen tritt, wie erwähnt, Hochwipfelkarbon auf. Bemerkenswert ist darin im Kar nordöstlich von Pkt. 2095, d. h. zwischen dem nordverlaufenden Rücken des Mitterling und dem in nordöstliche Richtung ziehenden Rücken, die Einschaltung einer Kalkrippe von ca. 20 m Mächtigkeit. Es handelt sich um Amphiporenkalke, die in einer völlig fremden Umgebung liegen! Bereits bei HERITSCH (1936, Karte) scheinen sie eingetragen. Nach der nun vorliegenden Kartierungsaufnahme muß festgestellt werden, daß es sich zweifelsohne um die Fortsetzung der Gesteine des Feldkogelzuges handelt, der somit nicht im Straniger Graben endet. Tektonische Position und die Lithologie geben dieser Ansicht recht. An der Ostseite des gleichen Kars fanden sich erneut Vorkommen von tonreichen Kalken innerhalb der schiefrigen Ausbildung des Hochwipfelkarbons; auch sie führen cu Ill-Conodonten. Ein weiteres Vorkommen von Unterkarbon liegt im obersten Döbernitzengraben in einer Höhe von etwa 1650 m und zwar am Rücken westlich von Pkt. 1779. Es handelt sich um eine 0,5 m mächtige Knollenkalklage mit auffallend großen Crinoidenstielen innerhalb grünlicher Schiefer, die mit bläulichen Anlauffarben verwittern. Im gleichen Graben treten etwa ab Höhe 1400 und nach Norden zunehmend mächtige Sandsteinlagen im Hochwipfelkarbon auf. Einzelne Bänke werden dabei über 1 m mächtig (hier sei festgestellt, daß innerhalb des Hochwipfelkarbons in nördlicher Richtung generell der Anteil von Sandsteinen und Grauwacken in den Schiefern klar zunimmt). Der vom Rattendorfer Riegel über Pkt. 1532, Pkt. 1380 und Oberraun nach Norden abzweigende Rücken führt im oberen Teil des Seitengrabens des Döbernitzenbaches in Höhe 1350 m-1400 m als Einschaltung im Hochwipfelkarbon mächtige Geröllschiefer. Im Norden schließt daran eine stark verschuppte Folge von Hochwipfelflysch an, in der schiefrige und sandige Lagen abwechseln. Bis 3 m mächtige Grauwackenlagen konnten dabei längs der Straße von Unterdöbernitzen nach Oberraun in Höhe 1020 m beobachtet werden; ihnen entspricht die Ausbildung des Hochwipfelkarbons an der neu angelegten Forststraße an der Westflanke des Döbernitzengrabens um Höhe 900 m (in der streichenden Fortsetzung nach Westen werden die grauwackenreichen Gesteine an der Forststraße zur Wipfel Alm ebenfalls angetroffen, vgl. Aufnahmen 1978). Der im Norden des Rattendorfer Riegels anschließende Raum wird von Hochwipfelkarbon aufgebaut. Grobbankige Sandsteine sind auf den nördlichsten Teil beschränkt, so im Zedelgraben bei Pkt. 886 und auf der von Rattendorf zur Riegel Alm führenden Straße östlich von Pkt. 1063. Etwa 200 m nach Abzweigung dieses Almweges von der Straße zur Rattendorfer Alm führen die schiefrigen Partien eine A 132 etwa 4 m mächtige Einlagerung tonreicher Kalkknollen; karbonatische Partien innerhalb der Schieferentwicklung wurden außerdem im östlichen Seitengraben des Zedelbaches gefunden und zwar in Höhe 1140 m. Die östlichsten Aufschlüsse mit starker Sandführung im Hochwipfelkarbon wurden im Bereich des Kartenblattes am Ausgang des Dobergrabens festgestellt. Der in der Karte von KAHLER & PREY (1959) südlich Tröpolach endende Zug von altpalöäozoischen Bänderkalken setzt am Beginn der Straße zur Rattendorfer Alm erneut ein und hält am Nordfuß des Gebirges bis etwa 1 km östlich des Fietschbauer z. T. wandbildend an. Die E-W-streichenden Kalke bestehen basal aus bräunlichen Dolomiten, darüber folgen blaugraue dünngebankte Bändefkalke, anschließend charakteristische Kalkschiefer des Unterdevons, während die höchsten Partien blaugraue oder helle gebänderte Kalke sind. Die mit durchschnittlich 60° nach Süden einfallenden Kalke werden von Sandsteinen und Schiefern des Hochwipfelkarbons überlagert. Am Osthang des Rattendorfer Riegels sind Aufschlüsse von Hochwipfelkarbon infolge der starken Überdeckung durch Moränen auf wenige Gräben beschränkt. Die mächtige Quartärüberdeckung reicht im Dobergraben geschlossen bis etwa an die Brücke bei Pkt. 1105, grabeneinwärts sind jedoch auf kleinflächigen Schultern und Geländeabsätzen wiederholt Moränen anzutreffen (z. B. an der Nordflanke des Schwandgrabens und an der Nordseite des Doberbaches zwischen Schwandgraben und der Brücke bei Pkt. 1105). Etwa 200 m westlich dieser Brücke schaltet sich im Hochwipfelkarbon, ca. 50 m über dem Talboden in einem Seitengerinne eine weitere Kalkrippe ein (Höhe ca. 1220 m). Die etwa 8 x 2 m große Linse gebankter Kalke geht nach oben allmählich unter Zunahme von Schiefern in das Hochwipfelkarbon über. Nach Conodonten gehören die obersten Anteile in die obere costatus-Zone, d. h., sie sind jüngstes Oberdevon. Mit einer über 10 m mächtigen Quarzkonglomeratbank unterlagern die obersten Auernigschichten an der Westseite der Schulter die Unteren Pseudoschwagerinenschichten. Gegen den Sattel nördlich der Ringmauer zu sind die permischen Kalke durch zahlreiche E - W und W S W - E N E streichende Brüche nach unten versetzt, sodaß die Klastika der Grenzlandbänke den Grenzkamm und den Kessel nördlich der Ringmauer bilden. Eine markante Störung zieht dabei durch den Sattel unmittelbar nördlich der Ringmauer, die nach Nordosten in den Seitengraben des Schwandgrabens fortsetzt. In diesem Graben unterlagern ebenfalls Quarzkonglomerate und Schiefer der Auernigschichten die Unteren Pseudoschwagerinenschichten. Hierbei ist im obersten Teil des Grabens nördlich der Verebnungsfläche von Pkt. 1833 (nahe Vereinigung des Steiges mit dem alten Militärweg) eine Antiklinalstruktur in den obersten Auernigschichten ausgebildet. Die obersten Lagen der Auernigschichten (ebenfalls mit Quarzkonglomeraaten) sind weiters auf der Südseite der Ringmauer in mehreren kleinräumigen Aufschlüssen vorhanden. Auf der Ringmauer selbst werden bei Pkt. 1953 die Unteren PseudoschwagerinenSchichten von Schiefern der Grenzlandbänke überlagert. Das reliktische Vorkommen ist mächtigkeitsmäßig nicht zu erfassen. Der Grenzkamm vom Sattel südlich der Ringmauer bis an die Westseite des Zottach Kopfes wird von den Grenzlandbänken aufgebaut. Sie formen eine deutlich ausgeprägte Antiklinale, wobei im Kern im Kar südlich der Zanklhütte Untere Pseudoscnwagerinenkalke in mehreren Aufschlüssen sowie im Hauptgraben freigelegt sind. Im Bereich des Rattendorfer Sattels streichen die Grenzlandbänke etwa E - W und fallen mit durchschnittlich 20° nach Süden; die Umkehr zu N-Fallen erfolgt nach der Störung bei Pkt. 1847. Im Verlauf des Grenzkamms konnten insgesamt 5, z. T. 2 - 3 m mächtige KalkhoriA 133 zonte innerhalb der Grenzlandbänke festgestellt werden; jener vom Grenzstein n327 führt dicht gepackt große Onkoide. Etwa 60 m unter dem Zusammenfluß mehrerer Bäche aus dem Kar und südwestlich der Rattendorfer Alm bilden die Unteren Pseudoschwagerinenschichten im Hauptgraben einen markanten Absatz. Während darunter gegen den Schwandgraben zu eine Wechselfolge von Konglomeraten und Schiefern der Auernigschichten aufgeschlossen ist, folgen nach oben zu in mittelsteiler Lagerung (70/30 S bis 120/50 SE) die Grenzlandbänke, die im Graben gegen den Rattendorfer Sattel nahezu durchgehend verfolgt werden können. Hier konnten insgesamt 7 Kalkeinschaltungen gefunden werden. Dabei sind jedoch tektonische Wiederholungen nicht auszuschließen. Die Kartierung des Jungpaläozoikums umfaßte das Gebiet zwischen dem „Hochwipfelbruch" im Norden und der Staatsgrenze im Süden, der Straniger Alm im Westen und der Rattendorfer Alm im Osten. Östlich der Straniger Alm wird das Verbreitungsgebiet der vorwiegend flach lagernden Auernigschichten durch einen Keil von Hochwipfelschichten zweigeteilt. Das steilgestellte und etwa N W - S E streichende Hochwipfelkarbon besteht hauptsächlich aus Schiefern, östlich von Pkt. 1542 und 1574 sind jedoch auch helle Lydite sowie Lyditbrekzien verbreitet. Während diese Schiefer im SE im Kar westlich des Straniger enden, halten sie nach NW spitz zulaufend bis knapp unter die Straniger Alm an und sind z. B. noch an der östlichen Straßenflanke vorhanden. Große Flächen um den Straniger werden von Grödener Schichten eingenommen. Sie liegen sowohl am Grenzkamm zwischen Pkt. 1794 und Pkt. 1574 mit unterlagernder Tarviser Brekzie tektonisch auf den Auernigschichten als auch zwischen Straniger und Kleiner Cordin Alm. Hier fallen Dolomitknollen mit Kupfervererzung besonders als Einlagerung auf. An der Basis der Grödener Schichten ist die Tarviser Brekzie an der Westseite des Straniger erhalten, ein weiteres Vorkommen ist die bekannte zerscherte Falte an der Westseite des Kamms vom Straniger zur Gugel. Im Graben nordöstlich der Kleinen Cordin Alm könnte die Basis der Bellerophonschichten in einem wenige m2 große Vorkommen reliktisch erhalten sein. Die im allgemeinen Ost-West verlaufende Nordgrenze des Jungpaläozoikums, die sich dank neuer Forststraßen im NE der Straniger Alm gut ziehen läßt, erfährt infolge eines jungen Querbruchs im Marchgraben zwischen Gugel und Kleiner Cordin Alm einen Knick. Östlich der Kleinen Cordin Alm folgt sie etwa dem Grabenverlauf in Richtung auf den Sattel zwischen Schulter und Hochwipfel. Die östliche Fortsetzung folgt nahezu exakt dem Schwandgraben zu Pkt. 1382. Während westlich der Schulter die jungpaläozoischen Gesteine an der Grenzzone steil gestellt sind, sind die Konglomerate und Schiefer der Auernigschichten im Schwandgraben auffallend flach gelagert (Einfallen zwischen 20 und 30° nach Süd). Siehe auch Bericht zu Blatt 181 Obervellach von R. SIEBER. Blatt 199 Hermagor Siehe Bericht zu Blatt 181 Obervellach von R. SIEBER. A 134 Blatt 200 Arnoldstein Bericht 1979 über Geländearbeiten auf den geologischen Kartenblättern 200 Arnoldstein und 201/210 Villach/Assling Von NIKOLAUS ANDERLE (auswärtiger Mitarbeiter) Im Rahmen der Erstellung der Erläuterungen für die geologischen Kartenblätter 200 Arnoldstein und 201/210 Villach/Assling wurden mir für das Jahr 1979 10 Geländetage zur Verfügung gestellt. Die Geländearbeiten habe ich in der ersten Hälfte des Monats Juni 1979 durchgeführt. Das Ziel dieser Begehungen war die zur Zeit bestehenden Schottergruben, Steinbrüche und Lehmvorkommen zu besichtigen, um für die Bearbeitung des Abschnittes „Die nutzbaren Gesteine" hinsichtlich der beiden geologischen Kartenblätter 200 und 201/210 entsprechende Hinweise zu sammeln, die der heutigen Nutzung der Gesteine in diesem Raum entsprechen. In diesem Zusammenhang wurden folgende Gebiete besucht und die in diesen Räumen vorkommenden Schottergruben und Steinbrüche besichtigt. 1. Der Raum Wollanig und Amberg nördlich der Drau, wo die Steinbrüche Gummern, im Grastal und bei Weissenstein besichtigt wurden. Es handelt sich vorwiegend um Marmorsteinbrüche, deren Gewinnungsprodukte eine vielfältige Verwendung aufweisen. 2. Der Raum Gerlitze, wo die Steinbrüche bei Treffen, bei Annenheim, bei Sattendorf, bei Steindorf und Tiffen besichtigt wurden. Auch diese genannten Steinbrüche verwerten die kristallinen Kalke des Gerlitzenzuges. 3. Der Raum Köstenberg, wo vor allem neue Brüche, welche durch den Bau der Autobahn und durch die Errichtung des zweiten Bahngleises zwischen Föderlach und Velden entstanden sind, besichtigt wurden. 4. Der Raum Paternion, Stockenboiergraben und Kreuzen, wo die verschiedenen Schottergruben an der Südseite des Drautales und die Steinbrüche des Stokkenboiergrabens und der Umgebung von Kreuzen besichtigt wurden. 5. Der Raum Bleiberg-Kreuth, wo vor allem der große Steinbruch der Bleiberger Bergwerksunion an der Straße Nötsch-Bleiberg am westlichen Hange des Nötschgrabens besichtigt wurde. 6. Der Raum Töplitsch, Kellerberg und Rubland, wo in den verschiedenen Horizonten der Permotrias größere und kleinere Steinbrüche im Bereich des Kellerbergzuges vorhanden sind und die heute zum Teil im Abbau (Steinbruch bei Kellerberg) stehen. 7. Der Raum Rosenbach, Rosegg und Schlatten, wo zahlreiche alte Steinbrüche in den metamorphen Kalken bei Schlatten, bei Rosegg, St. Gertraud usw. vorhanden sind. In diesem Raum hat in der letzten Zeit besonders im Zusammenhang mit der Errichtung der beiden Draukraftwerke Feistritz im Rosental und Rosegg eine rege Steinbruchtätigkeit eingesetzt. 8. Der Raum an der Südseite des Dobratsch zwischen Nötsch, Arnoldstein und Villach, wo es viele alte Steinbrüche im Bereich der palaeozoischen Kalke (Flaserkalke an der NW-Ecke des Schossberges nördlich von Maglern und bei Pressendellach) vorhanden sind und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch teilweise abgebaut wurden. 9. Der Raum Rosegg-St. Egyden und Velden, wo die verschiedenen Schottergruben zwischen Velden und Rosegg, die zur Zeit abgebaut werden, besichtigt werden konnten. Außerdem sind in diesem Raum die Dolomite des St. KaA135 threiner Kogels (Punkt 722 m) und die westlich davon gelegenen Marmore der Otuchowa und der Höhenkote 614 durch mehrere Steinbrüche erschlossen worden. 10. Der Raum St. Andrä und Wernberg, wo vor allem der Seebacher Granit durch verschiedene Steinbrüche abgebaut wird. 11. Der Raum St. Magdalen, St. Ulrich und Föderlach östlich von Villach, wo in den letzten Jahrzehnten nach dem Kriege in den verschiedenen eiszeitlichen und nacheiszeitlichen Schotterterrassen große Schotterabbaue erfolgt sind, die vorwiegend für den Bau der Kraftwerke und der Autobahn Verwendung gefunden haben. Im Zusammenhang mit diesem Bericht wird auf die Einzelheiten der Untersuchungsergebnisse verzichtet. Es kann aber in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen werden, daß die Ergebnisse bereits in den beiden Erläuterungen für die geologischen Kartenblätter 200 Arnoldstein und 201/210 Villach/Assling im Abschnitt „Die nutzbaren Gesteine" ausgewertet worden sind und dieser Abschnitt der Erläuterung bereits im Sommer 1979 zum Druck bei der Geologischen Bundesanstalt eingereicht wurde. Bericht 1979 über paläontologisch-stratigraphische Untersuchungen auf Blatt 200 Arnoldstein Von RUDOLF SIEBER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Fundgebiet des Paläozoikums von Nötsch bei Bleiberg-Kreuth (Blatt 200 Arnoldstein) konnte zu den in Behandlung befindlichen Lokalitäten Thorgraben, Hermsberg und Oberhöher ein neues Fossilvorkommen durch Dr. SCHÖNLAUB bei der Brücke S des Nötschgraben (Jacomini)-Steinbruches (P 721) gefunden werden. Es ergab sich hier ein verhältnismäßig reicher Bestand vor allem an Bivalven und Gastropoden, weiters kamen auch Brachiopoden und Pflanzen vor. Der zum Teil nicht sehr günstige Erhaltungszustand ermöglichte aber die Bestimmung zahlreicher Arten, die in teilweiser Abweichung bisher bekannter Faunen auf ein noch unterkarbonisches (Vise-) Alter hinweisen. Es können angegeben werden: Gastropoda: Euphemites urii (FLEMING), Straparollus (Euomphalus) pentangulatus (Sow.), Naticopsi cf. planispira PHILLIPS, Murchisonia sp., Loxonema sp. Bivalvia: Nucula gibbosa FLEMING, Polidevcia cf. attenuate (FLEMING), Leptodesma (Leiopteria) sp., Schizodus sp., Edmondia c sulcata (PHILLIPS), Sanguinolites costellatus M'COY, Allorisma (= Wilkingia) sp. Brachiopoda: Productide. Blatt 201 Villach Siehe Berichte zu Blatt 181 Obervellach von R. SIEBER und zu Blatt 200 Arnoldstein von N. ANDERLE. Blatt 203 Maria Saal Bericht 1979 über Aufnahmen im Karawankenvorland auf Blatt 203 Maria Saal. Von DIRK VAN HUSEN (auswärtiger Mitarbeiter) Tertiär Im Anschluß an die Aufnahmsarbeiten in den Jahren 1973 bis 1978 im Tertiär der Karawankennordseite östlich des Freibaches wurde 1979 mit der Kartierung im A 136 westlichen Anschluß begonnen. In den tertiären Kiesen und Konglomeraten, die dem westlichen Teil des ehemaligen Schwemmkegels des Freibaches entsprechen (Kartierbericht 1973), ist eine deutliche Wechsellagerung der groben, mäßig sortierten, gut verfestigten Karbonatkiese aus dem Einzugsgebiet des Freibaches mit den quarzreichen sandigen Kiesen des Vorlandes zu finden. Innerhalb der groben Schüttung zeigen feinere, wesentlich feinstoffreichere Lagen Zeiten ruhigerer Sedimentation im Schwemmkegelbereich an. Am Abfall des Gupf nach Norden zur Drau ist der Einfluß des Freibaches noch wesentlich stärker als gegen Westen (Trieblach, Wutte). Hier bilden die mächtiger werdenden, sandreichen quarzführenden Kiese ausgeprägte Quellhorizonte. Der Hangfuß des Schwarzen Gupfs zwischen Jager und Piskernig wird von vorwiegend karbonatreichen, gut verfestigten Kiesen aufgebaut, die in ihrer Zusammensetzung und Abfolge den hangenden Anteilen der tertiären Schichtfolge entsprechen. In diesen ist eine kleine Gleitscholle eingelagert, die im Freibachtal östlich Nagu am Hangfuß angeschnitten ist. Auf diese horizontal lagernde Abfolge sind die Karawanken an einer 20-30° nach S einfallenden Fläche aufgeschoben. In der Bewegungsfuge finden sich auch hier wie weiter im Osten die feinstoffreichen Quarzkiese aus dem liegenden Bereich der tertiären Schichtfolge, über denen (W Piskernig) eine geringmächtige Abfolge der „Sockeldecke" folgt. Weiter im Westen ist in die klastische Tertiärserie eine ausgedehnte Gleitscholle aus dunkelbraungrauem zum Teil dolomitisiertem Kalk der Mitteltrias (wahrscheinlich Gutensteiner Kalk) eingelagert. Sie bildet die hügelige Umgebung nördlich und westlich von St. Margareten im Rosental. Obwohl diese Sedimentstrukturen gänzlich erhalten sind, ist die Auflockerung der dünnbankigen spröden Karbonate durch die Gleitbewegung sehr stark, was sich in den weitgespannten, tief eingesenkten, trockenen dolinenartigen Hohlformen im Schollenbereich auswirkt. Diese sind besonders gut im unmittelbaren Einzugsgebiet großer Quellen ausgebildet, die an der Grenze zu den unterlagernden feinstoffreichen Tertiärkiesen austreten. Randlich (besonder beim Plumpf) ist ein allmählicher Übergang aus dem immer stärker aufgelösten Schollenmaterial in die seitlich anschließenden Konglomerate und Kiese zu beobachten. Dies entspricht gänzlich dem bereits weiter im Osten gewonnenen Sedimentationsbild der Gleitschollen (Kartierberichte 1975, 1976 Carinthia II, 1976). Überlagert wird die Gleitscholle wieder von quarzreichen sandigen Kiesen, die auch die Basis der Wettersteindolomitscholle im westlichen Anschluß bilden. Sie baut die Hügel westlich Sabosach auf und ist durch die Unterschneidung des Gotschuchenbaches in ihrer vollen Mächtigkeit aufgeschlossen. Auch sie wird durch eine dünne Lage der quarzreichen sandigen Kiese vom Hangenden getrennt. Beim Wrojan ist durch diese mobilen Horizonte eine großflächige Massenbewegung entstanden. Quartär Die Entwicklung der quartären Sedimente westlich des Freibaches ist ähnlich der Hochfläche von Abtei durch das schrittweise Zurückweichen der Eisfront gekennzeichnet. So ist aus dieser Zeit eine Serie von Wällen, Kanten und Staukörpern südlich Oberdörfel erhalten. Der südlichste Wall beim Piskernig entspricht der Würmeiszeit. Die Internstrukturen dieser Wälle und Kanten sind oft rein fluviatil, was auf eine besonders rege Materialverfrachtung durch Wasser im Bereich der Einmündung des Freibaches hinweist. A 137 Aus den ersten Phasen des Eiszerfalls stammen auch die Os- und Kamesbildungen auf der Hochfläche des Gupfs, die aus kaum umgelagertem (Kritzung vorhanden) Moränenmaterial bestehen, dem die Feinkomponenten weitgehend fehlen. Aus einer späteren Phase des Abschmelzens, als die Hochfläche von St. Margareten bereits eisfrei war, stammen die ausgedehnte Eisrandterrasse bei Niederdörfl und Schuschnig und die Kamesbildung bei Trieblach. Zu ihr könnten die Moränenwälle bei Plaßnig und W St. Margareten passen, die eine Gletscherzunge anzeigen, die das Rosental noch ganz erfüllt hat. Aus dieser Zeit oder nur knapp davor stammt auch die riesige Hangbewegung am Nordabfall des Schwarzen Gupfs. Sie greift in mehrere Staffeln zerlegt bis über 1300 m Höhe in den Hang hinauf und erstreckt sich am Fuß zwischen Jager und Umwiesen. Hier geht sie in einen Schuttstrom über, der dasselbe Erscheinungsbild und den gleichen Internaufbau wie die periglazialen Formen nördlich der Topitzer und Oistra (Kartierbericht 1975) aufweist. Er besteht vornehmlich aus Wettersteinkalk und überlagert südlich Jager die Würmgrundmoräne. Bei diesen Formen erfüllen die karnischen Tonschiefer als Auslösung und Gleitmittel die gleiche Funktion wie bei den Formen weiter im Osten. Siehe auch Bericht zu Blatt 181 Obervellach von R. SIEBER. Blatt 204 Völkermarkt Siehe Bericht zu Blatt 181 Obervellach von R. SIEBER. Blatt 205 St. Paul im Lavanttal Bericht 1979 über Aufnahmen im Kristallin des Blattes 205 St. Paul im Lavanttal (Koralpe) Von GEORG KLEINSCHMIDT, STEPHAN ENGEL, EDITH HERBER, KURT-VOLKER KUNDRUS und WERNER SANDAU (auswärtige Mitarbeiter) Die geologische Neuaufnahme des südlichen Koralpenkristallins auf Blatt 205 St. Paul i. L. wurde 1979 in folgenden Teilgebieten fortgesetzt: 1. S- und SW-Hang des Kleinalpl zwischen Kleinschneiderkogel und Rainz/Gundisch; S-Hang des Breitenkogels N St. Vinzenz zwischen Hiesing- und Schwarzenbach (G. KLEINSCHMIDT). 2. Die Soboth zwischen Soboth-Ort und der Feistritz (Untersoboth) und zwischen Schwarzenbach und Gaschitz (Gradsichkogel und Rajoken) (S. ENGEL). 3. Lamprechtsberg zwischen Augsti, Goriup, Fluder und Brettereck mit Magnetkieslagerstätte (Е. HERBER). 4. Koralpenfuß zwischen Niederhof und Lavamünd einschließlich Burgstallkogel (K.-V. KUNDRUS). 5. Lavamünd-Wölblgraben (unterer Magdalens- und Lorenzenberg) (W. SANDAU). Die Aufnahmen Nr. 2 bis 5 wurden im Zusammenhang mit Diplomarbeiten angefertigt. Die Kartierungen von Е. HERBER (3) und W. SANDAU (5) wurden im Be­ richtsjahr abgeschlossen. Die Aufnahmen von St. ENGEL (2) und K.-V. KUNDRUS (4) bilden den Beginn von Diplomkartierungen. Das petrographisch-stratigraphische Gerüst für die Aufnahmen bildeten die Gliederungen von BECK-MANNAGETTA (1970) und KLEINSCHMIDT & RITTER (1976) und deren Ergänzungen in den Aufnahmsberichten 1976 bis 1978: A 138 G l i m m e r s c h i e f e r g r u p p e : in erster Linie Plankogelserie; Übergangsbereich; Gneisgruppe: obere Schiefergneisserie (mit Diopsidmarmoren), (obere) Blastomylonitgneisserie, untere Schiefergneisserie (mit Eklogiten bzw. Eklogitamphiboliten), zweigeteilt durch den mittleren Blastomitgneiszug, tiefste Blastomylonitgneisserie, oft als Plattengneise, Gneisquarzite der zentralen Serie = zentraler Gneisquarzit (BECK-MANNAGETTA, 1950; 1970). 1. Kleinschneiderkogel-Rainz-Gundisch (a); N St. Vinzenz (b) (KLEINSCHMIDT) a) Im Raum S, W, SW Kleinalpl liegen Gesteinsgrenzen und s-Flächen überwiegend flach, mit einem statistischen Maximum von fast horizontaler Lagerung. Dadurch folgen die Gesteinsgrenzen etwa den Höhenlinien. Das Hauptgestein ist Blastomylonitgneis, und zwar zumeist in Plattengneisausbildung. Er ist der tiefsten Blystomylonitgneisserie zuzurechnen. Dieses Gestein bildet bis jetzt mit den Aufnahmen des Vorjahres einen geschlossenen, fast einlagerungsfreien Komplex von rd. 14 km 2 von Gundisch im W (Gaich, Berensteiner) bis zur Linie Breitenkogel-Ochsenstall-E Steinberger Hütte. Nach N setzt es sich etwa bis zum Blattrand fort, im NE und E wird es im Gipfelgebiet des Kleinalpl, im Bereich Kleinschneider- und Popplerkogel vom Hangenden, der unteren Schiefergneisserie mit ihren Eklogitkörpern abgedeckt. Im NW (Rainz) und SW (Findenigg, Weißenegger) kommt das Liegende, die zentralen Gneisquarzite, darunter hervor. Zum Abtauchen nach S vgl. Bericht 1978. Bedeutendere Einlagerungen im tiefsten Blastomylonitgneis sind lediglich die Schiefergneise NW und SW Brandl. Ob es sich dabei um Einlagerungen s.s. handelt oder um Einfaltungen (so daß die Blastomylonitserie hier verdoppelt wäre) oder um bruchtektonisch begrenzte Vorkommen, läßt sich bis jetzt nicht entscheiden. Als s-parallele, auf über 1 km Länge verfolgbare, z.T. sicher über 1 0 m mächtige Einschaltung hat sich der Pegmatoid von Brandl herausgestellt. Die Marmorlinse W Fligelberg (KIESLINGER, 1926) konnte trotz intensiver Nachsuche nicht bestätigt werden, ähnlich eine zweite bei Axtel (nur ein Lesestein im Bereich des ehem. Gehöftes). Die untere Schiefergneisserie besteht im Aufnahmsgebiet überwiegend aus groben Schiefergneisen mit zahlreichen Eklogit(Amphibolit)-körpern. Die größten befinden sich am SW-Hang des Kleinschneiderkogels und zwischen Kleinschneiderund Popplerkogel, hier als Kern einer flachen SW-NE-Mulde, zugleich Teil des noch zu bearbeitenden großen Eklogitgebietes weiter östlich. Die Serie der zentralen Gneisquarzite (BECK-MANNAGETTA, 1950; 1970) baut mit blastomylonitischen, quarzitischen Gneisen die Bereiche Pfödl-Christlenkogel-Weißenegger-Findenigg und die Schlucht Rainz-Kote 807 auf. Die Gesteine variieren schon makroskopisch sehr, und zwar von glimmerschieferartigen Typen mit Granatblasten und Disthenflasern bis zu plattengneisähnlichen Quarziten. Sie konnten für den Bereich Christlenkogel im Bericht 1978 noch nicht serienmäßig zugeordnet werden und wurden mit Gesteinen des Übergangsbereichs verglichen. Die Serie enthält W Rainz und S Punkt 807 grobkörnige Marmore (Kalzit-0 2 - 5 mm), Kalksilikatgesteine und dünne Amphibolitlagen. Im Grenzbereich gegen die Blastomylonitgneise gibt es zwischen Findenigg und Berensteiner sowie im Räume Rainz Übergangsgesteine. A 139 Das Gebiet ist von zahlreichen Störungen zerschnitten, von denen die meisten etwa parallel zum Lavanttalgraben westabschiebend mit ca. 140° streichen. Besonders gehäuft konnten sie in der Schlucht W Rainz und im Raum Findenigg erfaßt werden. Beobachtungen zur Einengungstektonik bestätigen das komplexe Bild der Aufnahmen seit 1972. Im Kartenbild wirkt sich allerdings nur die jüngere, offene Faltung aus, so im Raum Steinberger Hütte-Kleinschneiderkogel. Ihre Achsen haben sehr unterschiedliche Richtungen (70°, 100°, 120-170°), so daß ihre Prägung wohl ebenso uneinheitlich ist. Voraus gehen mehrere Deforamtionen mit stärkerer Einengung (Isoklinalfaltung). E der Steinberger Hütte und SW des Kleinalpl ließ sich die offene Faltung als 4. Deformation nachweisen. Auch zwischen Kleinalpl und Steinberger Hütte, sowie W Brandl ist die Schieferung isoklinal wiedergefaltet, d. h. es liegen mindestens drei ältere Deformationen vor. Die B-Achsen der isoklinalen Falten streuen ähnlich wie die der offenen (50-60°, um 140°). Sie liegen oft, aber nicht immer parallel zur Plattengneislineation. Diese hat ihr Maximum bei 140/0. b) Das Gebiet S des Breitenkogels N St. Vinzenz wird von der unteren Schiefergneisserie eingenommen. Ihre Schiefergneise sind von einigen Blastomylonitzügen und kleinen Eklogitlinsen durchsetzt. Ca. 250 m NW St. Vinzenz konnte ein weiteres Mn-Quarzitvorkommen gefunden werden, das dem W Zangl entspricht (s. Bericht 1977). Der komplizierte Verlauf der Gesteinsgrenzen ist bei generell flachem SE-Fallen vor allem durch offene Faltung um verschiedene Achsen (ca. 20°, ca. 70°, ca. 130°) bedingt. Zerschnitten wird das Gebiet von E-W-, 40°- und 140°-Brüchen. 2. Soboth (ENGEL) Das kartierte Gebiet besteht ausschließlich aus der Gneisgruppe und umfaßt den Bereich der oberen Schiefergneise, der oberen Blastomylonitgneisserie und der unteren Schiefergneise mit eingelagerten Eklogiten (Eklogitamphiboliten). Der Raum südlich Soboth wird von Gesteinen der oberen Gneisgruppe eingenommen. Eingelagert sind mehrere bis zu 50 m mächtige Blastomylonitgneiszüge sowie mengenmäßig untergeordnet Amphibolit- und Marmorlinsen. Die Gesteine um Kummerpeter gehören demnach nicht zu den unteren Schiefergneisen, wie von KLEINSCHMIDT & RITTER (1976) dargestellt. Die bisherige Kartierung deutet eine E - W verlaufende muldenartige Struktur mit steilem, nach S gerichtetem Einfallen im N und flacher Lagerung im S an. Das Gebiet N der В 69 zwischen Gradischkogel und Gaschitz setzt die Gesteins­ folge zum Liegenden hin fort. Unter den Zweiglimmerschiefern und -gneisen der oberen Schiefergneisserie taucht zwischen Skutnik und Nedwed die obere Blasto­ mylonitgneisserie auf. Sie erstreckt sich nach NE bis über die Gaschitz und möglicherweise im E um den Narrenfelsen herum zur Dreieckebene. Innerhalb der Blastomylonitgneise ließ sich SW Nedwed auf 300 m Länge eine schmale Zone mit zahlreichen bis cm-großen Feldspataugen auskartieren. Unmittelbar nördlich davon verläuft eine Kalksilikatfelslinse. Kalksilikatgesteine mit Skapolithführung, z. T. in Marmor übergehend, streichen auf der Dreieckebene auf ca. 100 m Breite aus. NE St. Leonhard ist im Blastomylonitgneis eine über 300 m lange Graphitquarzitlinse enthalten. Nordwestlich anschließend wird die Gegend um den Skutnikbach, Nordteil des Rajoken bis zum Schwarzenbach von der unteren Schiefergneisserie eingenommen. Die Matrix ist grober Schiefergneis, der den Eklogitkomplex des Gradischkogels enthält, im Bereich des Rajoken von schmalen Blastomylonitgneisbändern А 140 durchzogen wird, und in dem vom Höllgraben bis zum W-Hang des Rajoken mit Unterbrechungen ein Augengneishorizont (Schiefergneistyp „Hirschkogel N": KLEINSCHMIDT [1976]) verfolgbar ist. Bei der Auskartierung des Eklogitkörpers am Gradischkogel wurde versucht, die bereits von KIESLINGER (1928) angesprochene Problematik der Grenze gegen den Schiefergneis zu klären. Aufschlußarmut und Schuttüberdeckung verhinderten jedoch auf weite Erstreckung, diese Grenze exakt festzulegen und über die mögliche Südbegrenzung des Eklogits durch eine Störung zu entscheiden. Die kartierten Störungen passen gut zum Kluftnetz. Hauptkluftrichtungen sind: 20-40°, 130-140°, um 0°, untergeordnet um 90°. Die Deformationsachsen streuen stark; Hauptrichtungen: 60/20 NE, 90/30 E, 140-150/20-30 SE. 3. Lamprechtsberg, Umgebung der Magnetkieslagerstätte (HERBER) Fast das gesamte Arbeitsgebiet gehört der unteren Schiefergneisserie mit groben Schiefergneisen als Hauptgestein an. Im weitgehend störungsfreien NE-Sektor enthält der Schiefergneis die Magnetkieslagerstätte Lamprechtsberg. Folgende Erzminerale konnten nachgewiesen werden: Magnetkies, „Zwischenprodukt", Pyrit, Limonit, Kupferkies, Mackinawit, Zinkblende, Bleiglanz, Rutil und Graphit. In der Gangart konnte Quarz, Granat, Glimmer, Amphibol und Karbonat festgestellt werden. Erst SW der Linie Frießnig-Graf-Augsti treten zahlreiche annähernd parallele Störungen auf, die NNW streichen und sich z. T. über größere Strecken verfolgen lassen. Entlang der Linie St. Lamprecht-Pachoinig durchzieht eine solche Störung das gesamte Gebiet und ist mehrfach durch Mylonite belegt: Baugrube bei St. Lamprecht, 200 m N davon, SE Rieger. Die groben Schiefergneise enthalten rieben vielen kleinen etwa zwischen Rieger und Pachoinig sowie zwischen St. Lamprecht und Graf zwei größere, felsbildende Eklogitkörper von jeweils rund 500 m SW-NE-Erstreckung. Sie sind von NNWStörungen durchsetzt bzw. begrenzt. Ersterer enthält SE Rieger mehrere 15° streichende Quarz- bzw. Quarz-Feldspat-Gänge, deren mächtigster (bis 10 m) für die frühere Glaserzeugung abgebaut wurde. Weitere Einlagerungen im Schiefergneis sind: Blastomylonitgneis (vgl. Bericht 1978) und kleine Linsen von Amphibolit (z. B. S Pankart), Pegmatoid (z. В E Ruthart), Kalksilikatfels (z. B. NE Pachoinig) und Marmor (z. B. bei Pankart). im SW treten zwischen Stranker und Grill feinkörnigere Zweiglimmerschiefer und -gneise (obere Schiefergneisserie?) auf, die von den groben unteren Scheifergneisen durch eine SW-abschiebende NW-SE-Störung abgetrennt sind. Die Störung war beim Bau der TAG-Pipeline NE Koller aufgeschlossen, sie ist ebenso im Bachlauf ca. 600 m W St. Lamprecht nachweisbar. Die Zweiglimmerschiefer bzw. gneise enthalten N und NW Kleinmünzerkreuz und entlang der Gemeindestraße Lamprechtsberg mehrere kalksilikatreiche Marmorlinsen. 4. Koralpenfuß Niederhof-Lavamünd (KUNDRUS) Auffälligstes und wichtigstes Element des kartierten Gebietes ist die Lavanttaler Störung, die das Koralpenkristallin im NE von jungen Sedimenten im SW trennt. Sie verläuft, vor allem morphologisch durch den Anstieg des Koralpenkristallins markiert, mit ca. 150° von Niederhof bis NE Burgstallkogel. Hier wird sie durch eine 40° streichende Störungsschar nach SW versetzt. Zwischen Burgstallkogel (= Trias) und Magdalensberg (= Kristallin) streicht sie mit ca. 140° über Herke nach SE. Die Hauptkluftrichtungen (Trias des Brugstallkogels: 130-150°, Kristallin: 55° und 165°) dürften unmittelbar mit dem Störungsnetz zusammenhängen. А 141 Das bearbeitete Kristallin E Krottendorf/Burgstallkogel ist aus mehreren etwa 150° verlaufenden Streifen aufgebaut, die ihrerseits durch die 40-50°-Störungen in weitere Teilschollen zerlegt sind. Am stärksten herausgehoben ist der östlichste Streifen: denn der Bereich zwischen Matschnig, Kliesch, Klieschkeusche und Birkbauer besteht aus groben Schiefergneisen der unteren Schiefergneisserie. Der westlichste Streifen unmittelbar E des Burgstallkogels besteht dagegen aus Gesteinen der Übergangsserie „Glimmerschiefer mit großem Muskovit", aufgeschlossen z. B. beim Gehöft 500 m SE Burgstallkogel-Gipfel und hier an die Lavanttaler Hauptstörung grenzend. Der übrige bisher kartierte Kristallinbereich zwischen diesen beiden Streifen wird aus Zweiglimmerschiefern und -gneisen der oberen Schiefergneisserie gebildet, in die SE Goriup und N der Linie Kleinmünzerkreuz-Sägewerk Romanelli/Krottendorf Marmore eingschaltet sind. Diese Marmore sind um 110° bis 120° streichende Achsen gefaltet. Die oberen Blastomylonitgneise sind an Störungen unterdrückt. Sie stehen z. B. im Bach unterhalb Matschnig auf 500 m Seehöhe an. Der nichtkristalline Anteil des Gebietes besteht zu einem großen Teil aus würmzeitlichen Terrassensedimenten (PENK, 1909). Die Terrassen liegen auf ca. 360, 390 und 405 m Seehöhe. Ihre schotterführenden Sedimente werden N der Linie Wenze-Neubauer durch Verwitterungsschutt des Kristallins abgelöst bzw. überdeckt. Am Straßenverlauf E und im S Sägewerk Holler sowie am Weißenberger Bach W Schwarzenbach treten graue, halbverestigte Feinsande bis Schluffe vermutlich tertiären Aters auf. Auch S Sägewerk Romanelli grenzen die Terrassensedimente an Tertiär (n. BECK-MANNAGETTA, 1952: Torton), das sich im unteren Lauf des Ölbaches bis etwa zur 400 m-lsohypse verfolgen läßt. Beim Fröhlich konnte nur ein Teil der Tortonfolge (BECK-MANNAGETTA, 1952) wegen verschlechterter Aufschlußverhältnisse angetroffen werden: die Austernbänke in den fossilführenden, kalkreichen Sanden mit dem eingelagerten Braunkohleflöz. Nach S anschließend bis zum Bach NE Burgstallkogel liegen bis etwas 440 m Höhe mächtige Lockermassen aus Kristallinverwitterungsschutt vor. Der NE-Hang des Burgstallkogels ist mit Bergsturztrümmern aus Triasdolomit bedeckt (KIESLINGER, 1926), die bis zur Lavant im N und zum Bach im NE reichen und auch einen kleinen Bereich permoskythischer Sedimente am nach S gerichteten Knie der Lavant überschütten. Etwa 100 m W der Eisenbahnbrücke über die Lavant existiert ein kleines Dazitvorkommen (KIESLINGER, 1926). Es handelt sich um zwei etwa N - S streichende Gänge, die sich nach S in den Bereich der Drauterrasse verfolgen lassen. Der Burgstallkogel selbst besteht aus Ladindolomit, der sich noch in der Drauterrasse NE Pfarrdorf bis 900 m SE des Gipfels fortsetzt. 5. Lavamünd—Wölblgraben (SANDAU) Die Schwerpunkte der Aufnahmsarbeiten lagen im Gebiet entlang der Drautalstraße und im Bereich der Verbreiterungsarbeiten der В 69 (Magdalensberg). Das Talgebiet weist bei schlechten Aufschlußverhältnissen eine große Vielfalt an Gesteinsformationen auf. Die Lavanttalstörung selbst ist hier weitgehend unter den Schottern der Drauterrassen (s. Bericht 1978) verborgen. Dennoch konnten eine ganze Reihe neuer Beobachtungen gemacht werden. Bei den Ladindolomitvorkommen im Terrasseneinschnitt SW Herke (KIESLINGER, 1926) dürfte es sich lediglich um größere Blöcke im Drauterrassenschotter handeln. Dafür spricht vor allem auch ein rd. 20 m3 großer Ladindolomit-Block in der Kiesgrube (Gemeindesteinbruch) NW Multerer. Phyllitische Tonschiefer stehen unmittelbar S des Multererbaches E der Drautalstraße an. 50 m E der Bundesstraßenbrücke über den Multererbach folgt ein zugehöriger, wohl paläozoischer DoloA 142 mit. Er ist stark tektonisiert und mylonitisiert; denn hier zieht mit 140° die Lavanttalstörung hindurch. NE davon folgen die Gesteine der oberen Schiefergneisserie. Weiter südlich, offenbar nach einer E-W-Störung, wird die Terrassenböschung W Juschki entlang der В 80 von 100 m S Multererbach bis zu km 30 aus triadischen Gesteinen aufgebaut; flach übereinander liegend folgen von E nach W: Permoskythsandstein, Werfener Schichten, Hornsteinplattenkalk, nochmals Tone. Eine weitere E-W-Störung trennt diese Gesteine bei km 30 von der südlich anschließenden Gosau ab. Diese ist hier im Bereich des Punktes 349 konglomeratisch ausgebildet. Gut 100 m E hiervon läßt sich abermals die Lavanttalstörung unter den Drauschottem nachweisen (Bacheinschnitt). Trotz der jungen Verhüllung läßt sich so Richtung und Verlauf der Hauptstörung durch vier Fixpunkte recht genau angeben: E Burgstallkogel-unterer Multererbach-E Punkt 3 4 9 - E Rabenstein; 140°-150°. Etwa parallel dazu verläuft ein Bündel von Störungen zwischen Hornigkreuz und Matschnig, die Grenze obere/untere Schiefergneise versetzend. Dies ließ sich anhand von Aufschlüssen mit entsprechenden Myloniten und Quarzgängen bei Verbreiterungsarbeiten an der В 69 sehr genau kartieren. Im Glimmerschieferbereich der oberen Schiefergneisserie zwischen Jamnig und Hornigkreuz konnten einige zusätzliche verfaltete Marmor- und Kalksilikatkörper erfaßt werden. Letztere enthalten oberhalb Jamnig Hessonit mit {110} + {211}. Bericht 1979 über Aufnahmen im Kristallin beiderseits der Drau, sowie im Perm und Mesozoikum der St. Pauler Berge auf Blatt 205 St. Paul i. L. Von FRIEDRICH THIEDIG (auswärtiger Mitarbeiter) Die 1971 begonnenen Arbeiten konzentrierten sich zunächst auf das Kristallin südlich der Drau am Kömmelgupf (1065 m) zwischen dem westlichen Blattrand bis zum Motschelberg (Diplomarbeiten VOGLER, 1974; KEMPE, 1974). Nördlich der Drau wurde der prävariskische Untergrund sowie das Perm und Mesozoikum der St. Pauler Berge einschließlich des Rainkogel, Weinberg und Lubitschkogel kartiert (Diplomarbeiten CHAIR, 1975; KLUSSMANN, 1976; LÜDKE, 1977). Nach einer Unterbrechung wurden diese Arbeiten 1979 wieder fortgesetzt. Die drei neuen Schwerpunkte lagen im Bereich des Kristalline südlich des Kömmelgupf, in dem Dreieck, das vom westlichen Blattrand, der Staatsgrenze und der Kömmelstraße gebildet wird (v. GOSEN). Außerdem wurde das Kristallingebiet östlich und südlich des Motschelberges in Angriff genommen, das sich zwischen der Drau und der Staatsgrenze befinden (STOLTE). Neue Erkenntnisse in der Stratigraphie und Tektonik sowie neue Wegaufschlüsse in den St. Pauler Bergen machten Begehungen und Revisionskartierungen notwendig, die vor allem durch Herrn SEEGER ausgeführt wurden. 1. In dem Kartenbereich südlich des Kömmelgupfes zwischen Kömmelstraße, St. Margarethen und vlg. Filip mit dem Blattschnitt als westlicher und der Staatsgrenze als östlicher Begrenzung bilden Phyllite die Hauptmasse der Gesteine. Quantitative Wechsel in Quarz- und Feldspatgehalt erbringen laterale und vertikale Änderungen in der Phyllitausbildung, diese sind jedoch kartenmäßig nicht erfaßbar. Im cm- bis dm-Bereich sind vereinzelt Lagen feinbröckeliger Chloritschiefer eingeschaltet. Die Mächtigkeiten können zunehmen, sodaß kartenmäßig erfaßbare Grünschiefervorkommen auftreten. Diese Schiefer besitzen ihre Hauptverbreitung im A 143 Bereich der Kömmelstraße (S Kömmelgupf) und in Einzelvorkommen östlich St. Margarethen. Sie besitzen eine Variabilität, die von chloritführenden Phylliten bis zu Fe-karbonatlagigen Chloritschiefern reicht (Meta-Tuffe bis -Tuffite). Vereinzelt treten amphibolführende Chloritschiefer auf. Hellgraue plattige Quarzite bis Quarzschiefer finden sich in Einzelvorkommen E und NE St. Margarethen (Hang S Pogatsch) und im Bachlauf N Juri. Die Quarzite zeigen fließende Übergänge zu den Phylliten. E und NE St. Margarethen (Ostabfall zur Staatsgrenze, Bereich Weißenstein) treten in den Phylliten geringmächtige Lagen schwarzer abfärbender Kohlenstoffphyllite auf, die nicht als durchlaufender Zug, sondern nur in linsigen Vorkommen ausgeschieden werden konnten. Mit den Kohlenstoffphylliten verbundene Karbonate wurden nicht angetroffen, lediglich das Vorkommen am Weg WNW Kulmesch zeigt neben den Kohlenstoffphylliten cm-dicke Lagen karbonatischer Kohlenstoffphyllite. Von zwei Ausnahmen abgesehen zeigt die Phyllitserie kein Biotitwachstum (gebänderter Quarz-Feldspatphyllit, Hang E Petschnik, NE des unteren Bachlaufes, Höhe 760 m NN; biotitführender Quarzit bis Quarzschiefer, Bachlauf WSW Hutter, Höhe 730 m NN). Die Phyllite sind nach B2 isoklinal verfaltet, die prägende Schieferung entspricht dem s 2 (über Quarzlagen nachweisbar). Vereinzelt tritt eine isoklinale B3-Faltung mit dritter Schieferung s 3 hinzu. Das prägende Gefüge (B2/s2 bzw. B3/s3) wird von offenen Falten im cm- bis maximal m-Bereich überprägt, an einzelnen Aufschlüssen nachweisbar. Dabei treten neben NNE- bis NE-vergenten Falten ebensogut N- bis NW-vergente Falten auf. Erstere Falten sind in Einzelbereichen älter, sie werden dann von den N- bis NW-vergenten Falten einer welligen Verbiegung mit ± W-E-Achsen überprägt. An vielen Aufschlüssen fehlt die erste offene Faltung, es treten dort nur die N- bis NW-vergenten Falten auf. Junge Bildungen sind die an der S Spitze des Aufnahmsgebietes auftretenden Schotter S Grablach (Umgebung des vlg. Filip), ferner die von jungen Sedimenten (meist Lehmen) bedeckten Verebnungen des Kömmelgupfes und der Region des Globatschenweges. Tertiäre Roterden wurden in einem kleinen Vorkommen an der „Geländenase" NE Petek (Höhe 820 m NN, an der Straße) beobachtet. 2. Das Bergland südlich der Drau zwischen Staatsgrenze und dem Motschelberg (798 m) besteht überwiegend aus grauen bis grünlichen Phylliten und Metadiabasen, Metadiabastuffen bis Tuffiten. Die mächtigen tertiären bis quartären Verwitterungsdecken erschweren eine genaue Auskartierung der als Lesesteine oft gut ansprechbaren Gesteine. Bemerkenswert sind sehr hell verwitternde Gesteine, die teilweise als quarzführende Porphyroide angesprochen werden konnten, aber möglicherweise auch Metatuffe oder umgelagerte Metagrauwakken darstellen. Eine mikroskopische Bearbeitung steht noch aus. Eine Besonderheit stellt das Vorkommen eines Schwarzschiefers dar, auf dem sogar Bergbau umging. Schwach metamorphe graue Tonschiefer wurden vor allem 200 m südlich und 500 m W Leitung gefunden. Phyllite mit wechselnden Quarzgehalten wurden vor allem westlich und südöstlich der Ortschaft Bach, am Osthang des Motschelberges und südöstlich der Draubrücke angetroffen. Südwestlich vlg. Stern sind Übergänge zu grünlichen Metatuffen verwischt. In wenigen Fällen nimmt der Quarzgehalt stark zu, so daß die Bezeichnung Serizitquarzite zutrifft. Lokal begrenzt ist ebenfalls ein A 144 Kalkphyllitvorkommen ca. 100 m westlich der Straße vlg. Knabel nach Berg ob Leitung, südlich der Abzweigung zu vlg. Cernerkroch. Sehr variabel sind helle grünliche Schiefer, die alle Übergänge zwischen Phylliten und Grünschiefern aufweisen mit sehr unterschiedlichen Gehalten an Chlorit, Feldspat, Serizit und Quarz. Im frischen Aufschluß erscheinen sie oft massig (Nordseite Motschelberg). Dunkle Grünschiefertypen, die sehr zäh, hart, massig und stärker verwitterungsresistent sind, treten morphologisch deutlich hervor. Typisch sind geringe Kalkgehalte, die primärer Herkunft sind oder aus der Albitisierung herrühren und häufig löchrig herauswittern. Ein als „Fleckentuff" bezeichnetes grünes Gestein weist auf Schieferungsflächen 1 - 4 cm 2 große dunkle Flecken auf, die von ausgewalzten Biotiten oder Hornblendekristallen (Kristalltuffe) herrühren könnten. Ein Vorkommen eines dunkelgrünen, splittrig harten, massigen Gesteins konnte 300 m westlich Vischograd aufgefunden werden. Die grobkristalline Struktur und das Intersertalgefüge lassen auf einen Metavulkanit (Metabasalt) schließen. Von besonderer Bedeutung sind die auffallend hellen Feldspatgesteine, die westlich der Zollhäuser und westlich Leifling gefunden wurden. Auch im südlichsten Zipfel in der Nähe der Staatsgrenze bei vlg. Obrietan und vlg. Stranjik wurden diese feldspatreichen, hellen Gesteine angetroffen, die relativ leicht verwittern. Da die mikroskopischen Untersuchungen an den meist stark verwitterten Gesteinen noch ausstehen, kann zwischen Metaquarzporphyren (Lipariten), Metatuffen, -tuffiten und Metagrauwacken noch nicht unterschieden werden. In manchen Bereichen ist ein hoher Quarzgehalt typisch, es sind einzeln herauswitternde wasserklare Quarze bis zu 2 mm Durchmesser (maximal 70 %), auch Gehalte an Hellglimmern sind zu erkennen. Ganz nahe der Staatsgrenze, 150 m westlich vlg. Cernerkroch, wurde ein sehr auffälliges, bisher einmalig entdecktes Gestein gefunden, ein tiefschwarzer, z. T. glänzender, kohlig abfärbender Schiefer, der zu Schürfen nach Kohle zu Beginn dieses Jahrhunderts Anlaß gab. Dieser Schwarzschiefer ist von feinen weißen Kluftbelägen (Gips) durchzogen. Quartäre Ablagerungen sind vor allem die groben pleistozänen Drauschotter, die mehrere Terrassen bilden. Vor allem die nordexponierten Hänge sind dick mit Verwitterungslehmen und Schutt bedeckt, die oft Hangrutschungen und Bodenfließen bewirkt haben. Besonders tiefgründige Verwitterung, vermutlich bereits tertiären Alters, gibt es auf höher gelegenen Verebnungen, die häufig mit alten Bergbauernhöfen besiedelt sind. Alle Gesteine sind mehrfach geschiefert und zeigen im Handstückbereich Falten und Runzeln. Großfalten sind nicht aufgeschlossen, aber durch die KurzLangschenkel-Beziehungen an kleineren Falten ableitbar. Störungen sind im einzelnen noch nicht einwandfrei nachgewiesen worden, aber auffällig werden die 60° (NE-SW) und 315° (NW-SE)-Richtungen der Klüfte in der Morphologie nachgezeichnet. 3. Die Kartierarbeiten in den St. Pauler Bergen betrafen vor allem die Fragen nach einem möglichen Deckenbau. Bei früheren Kartierungen waren uns südlich St. Paul, in den Nordhängen nahe der Straße zum Johannesberg, schon inverse Schichtlagerung bzw. größere Falten aufgefallen. Neueste Untersuchungen, die wir Dr. LEIN, Wien, verdanken, ergaben, daß die bisher ins Ladin A 145 eingestuften „Wetterstein-Riffkalke" als oberkarnische Tisovek-Kalke erkannt wurden (GRUBER, LEIN & SEEGER, 1980). Daraus könnten sich möglicherweise neue tektonische Vorstellungen über den Bau der St. Pauler Berge ableiten. Von besonderer Bedeutung sind auch die ersten Nachweise alpidischer Schieferung in den permotriadischen und karnischen tonigen Gesteinen der St. Pauler Bergen (v. GOSEN & THIEDIG, 1979). Die Kartierarbeiten werden 1980 fortgesetzt. Blatt 206 Eibiswald Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 206 Eibiswald Von PETER BECK-MANNAGETTA Da der größte Teil der Aufnahmstage für die Aufnahme des Tertiärs auf Blatt 189, Deutschlandsberg verwendet wurde, konnten nur geringe Anteile des Blattes Eibiswald aufgenommen werden, wobei vor allem die komplizierten Grenzverläufe zwischen Kristallin und Jungtertiär untersucht wurden. NE Vordersdorf besteht das Kristallin vorwiegend aus Granatglimmerschiefer, die im Etzendorfer Bach in Glimmerquarzite übergehen. Der Kristallinsporn SW „W.h.", E Vordersdorf, konnte nicht bestätigt werden (A. KIESLINGER, 1929). Im Westteil der Mulde im N ist das Kohlentertiär (obere? Eibiswalder Schichten) am Rand gegen das Kristallin mit kleinen Glanzkohlenbänken steilstehend aufgeschlossen; N des Etzendorfer Baches an der Straße in 360 m sind den Glimmerquarziten auch Kalksilikatschiefer eingeschaltet. Die plio-pleistozänen Ablagerungen sind als rote Lehme mit Quarz-Pegmatitblöcken aus Schottern (A. WINKLER, 1929) festzustellen; eine Unterscheidung von Resten der Schwanberger Blockschotter (Baden) ist hier schwer zu treffen. W Wernersdorf wurde die Tertiärgrenze norwestwärts verfolgt, wobei N W.h. Herbstmühle die Ablagerungen des Schwanberger Blockschotters (mit Sanden) gut aufgeschlossen sind. Diese Schotterrinne zieht westwärts parallel zum Tal der Weißen Sulm im N quer zum Schwarzbach und läßt sich mit dem Vorkommen von Schwarzberger Blockschotter bei Kleiner (P. BECK-MANNAGETTA, 1979) verbinden. Die pleistozäne Schotterterrasse NE Fürpaß (A. WINKLER, 1929) zeigt eine größere Verbreitung und im Graben N Fürpaß sind gegen E die Schwanberger Blockschotter diskordant über den Eibiswalder Schichten aus tonigen Sanden bis Konglomeraten mit bis zu kopfgroßen Gerollen aufgeschlossen. Erstere sind E Strutz bis 530 m zu verfolgen, wo sie sich mit dem Lokalschutt der Eklogitamphibolite vermischen. In Graberl ESE K. 436 reicht das Kristallin mit teilweise zerquetschtem Eklogitamphibolit bis an die Straße N des Mesnitzbaches. W W.h. Strutz, W des Schwarzbaches, teilt sich die Blockschotterrinne und reicht gegen N über den Schwarzbach bis etwa 740 m Höhe unterhalb Raffler hinauf. Auffallend ist die große Anzahl von Quarzblöcken. Gegen NE keilt diese Rinne W Löscher aus. Getrennt von dieser Rinne zieht ein Schotterrest von dem scharfen Straßenknie (Brücke) in 720 m, NE Reisser, bis in den kleinen Sattel N Hohl hinauf und endet W der Straßengabel, SW Koglegg, in ca. 815 m im Plattengneis. Damnach zieht der Plattengneis von SW Koglegg nach S und biegt SW K. 820 unter der quartären Blockhalde gegen SE um, um von Reisser südostwärts unter Blockschotter bei Kleiner unterzutauchen. Weiter SE auf der Nordseite der Weißen Sulm taucht er wieder auf bis E der Schwarzbachmündung; von dort weg zieht der Plattengneis südwärts über den Buchenberg, wo A 146 er im W von einer NNE-SSW-verlaufenden Störung beim Kreuz in 740 m ± senkrecht in N-S-Richtung abgeschnitten wird. Die hangende Gneisglimmerschiefer Serie mit Eklogitamphiboliten streicht von Veitlwirt-St. Anna gegen SE und quert E Herbstmühle-Steinbruch Guntschberg (mehr von Marmor begleitet) die Weiße Sulm gegen S. In diesen Gneisglimmerschiefern (A. KIESLINGER, 1929) treten N Wölfl in 1000 m Höhe in N-S-Richtung, am neuen Weg in 990 m W Veitlwirt und E Ehrenweber, S.K. 935 in 870 m, W-E-verlaufende Quarzgänge auf, die früher abgebaut wurden. Blatt 211 Windisch Bleiberg Bericht 1979 über Aufnahmen in der Trias der Südkarawanken auf Blatt 211 Windisch Bleiberg Von FRANZ K. BAUER Im Zuge der von Osten nach Westen fortschreitenden Kartierung wurden im Berichtsjahr die geologischen Aufnahmen im oberen Bärental, Gebiet Klagenfurter Hütte, fortgesetzt. Der Grenzkamm mit dem Hochstuhl wird von dem etwa 1000 m mächtigen Dachsteinkalk aufgebaut. Er ist überall deutlich gebankt und faziell der Lagunenfazies zuzuordnen. Am Bielschitza Sattel grenzt er an einer Störung an den Schierndolomit. Der Schierndolomit der Bielschitza ist massig ausgebildet und enthält undeutliche Riffbildner. Diese und das Großoolithgefüge weisen auf eine Riff-Fazies hin. Unter dem Schierndolomit liegt im Norden eine mitteltriadische Profilfolge mit Bekkensedimenten, bestehend aus Mergeln, tuffeführenden Hornsteinknollenkalken und dunklen Bankkalken, die in den Schierndolomit übergehen. Dieses Profil ist östlich der Klagenfurter Hütte bei 1714 (Karweg) aufgeschlossen. Nördlich baut der Schierndolomit den Kosiak auf. Südlich (Gebiet Matschacher Alm), westlich und nördlich (Gebiet Motschiwa) des Kosiak kommen darunter anisische Schichtglieder hervor. Das anisische Profil beginnt mit Dolomiten, welche zum unteren Teil gehören. Darüber liegen, in einem Graben westlich der Matschacher Alm aufgeschlossen, eine klastische Serie mit Konglomeraten und Sandsteinen und Vulkanite. Darüber folgen über 100 m mächtige massig ausgebildete Kalke, die sich von der Matschacher Alm gegen Norden erstrecken. Diese Kalke treten auch nördlich des Kosiak auf und bilden die markanten Felsen von Motschiwa, jene östlich des Kosiak Kars und die Felskuppel mit der Kote 1582. Auf der Motschiwa finden sich Tufflagen. Die Kalke bilden einen markanten Horizont in der Mitteltrias der Südkarawanken. Sie bauen Kosmatitza und Heilige Wand auf und sind gegen Osten durch die ganzen östlichen Südkarawanken zu verfolgen. Die Kalke sind Mikrite bis Arenite. Da sie an einer Reihe von Stellen Riffbildner enthalten, sind sie mit Recht als Riffkalke anzusprechen. Über diesen ins Ober Anis zu stellenden Kalken setzt die Schichtfolge mit Tuffen und Mergeln fort. Die Mergel kommen nördlich der Matschacher Alm vor und sind in einem schmalen Zug ostwärts bis zur Klagenfurter Hütte zu verfolgen. Rotkalke, welche an anderen Stellen in den Südkarawanken über dem Riffkalk kommen, wurden hier nicht gefunden. Tektonisch ist das Gebiet des Kosiak als Mulde aufzufassen, an deren Rändern im Norden und Süden unter dem Schierndolomit ältere (anisische) Schichten emporkommen. Gegen Süden zum Dachsteinkalk besteht eine große Störung. Nördlich des Kosiak liegen unter der anisischen Schichtfolge Werfener Schichten. Die Aufschlüsse sind infolge der großen Schutt- und Quartärbedeckund sehr A 147 spärlich. Die Werfener Schichten sind östlich der Stou Hütte nachweisbar, wo sie von 1050 m SH bis in 1350 m SH zu verfolgen sind. Im Gebiet der Kosiak Jhtt. sind sie von Grödener Schichten, die an der Forststraße aufgeschlossen sind, unterlagert. Anhang Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 66 Gmunden Von HANS SORDIAN (auswärtiger Mitarbeiter) Von Mitte November bis Ende Dezember 1979 erfolgten, ausgehend von Aurach am Hongar (SH 488 m), Begehungen in Richtung Süden bis zum Höhenzug Hongar (SH 943 m)-Alpenberg (SH 973 m), der hier etwa die äußerste Nordgrenze der Flyschkartierung durch W. JANOSCHEK (1964) bildet. Die Mindel- und Riß-Endmoränen verhüllen den Untergrund gegen Süden bis mindestens in den Raum Kasten-Halbmoos (H. KOHL, 1976). Das Bett der Dürren Aurach schneidet von der Einmündung des Steinbaches bei der Straßenbrücke (SH 527 m) zwischen Kasten und Lixlberg bis zu Westautobahn nur in Moränen bzw. in die Hochterrasse ein und erreicht an keiner Stelle deren Liegendes. Die vorherrschende Verdeckung des Flysches durch Rutschmassen, Hanggekrieche und Bewuchs ist eine der wohlbekannten Schwierigkeiten, die sich jeder Flyschkartiertung entgegenstellen. Umso erfreulicher ist es, im Grabensystem des Forstgrabens (SSE-SE Kasten) direkt in den Wasserläufen eine Fülle relativ guter Aufschlüsse anzutreffen. Sie setzen um 530 m SH ein und reichen bis ca. 700 m SH hinauf, stellenweise noch etwas höher. Vorwiegend in diesem Höhenabschnitt konnten vorerst insgesamt 28 Schlämmproben aufgesammelt werden. Die Probennahmen erfolgten grundsätzlich nur aus gut schlämmbaren Gesteinen und wurden jeweils durch vorangegangene Aufgrabungen möglichst weitgehend gegen Verfälschungen durch Verunreinigungen bzw. Vermischungen abgesichert. Besonders für die Vorkommen fraglichen Helvetikums, aber auch für fragliche Obere Bunte Mergel (Bunte Schiefer) und fragliche Oberste Bunte Schiefer (Oberste oder Höchste Bunte Schiefer) besteht Hoffnung auf belegende oder zumindest hinweisende mikropaläontologische Befunde. Überwiegend herrscht in den beobachteten Flyschserien ein mittleres bis steiles Einfallen gegen S und damit ein generelles E-W-Streichen vor. Lebensspuren und Strömungsmarken auf vielen Schichtunterseiten weisen auf Serien mit Normallagerung hin. Ob rutschsüchtige Nordhänge (Buckelwiesen, Hanganrisse, etc.) des Verbindungskammes Hongar-Alpenberg (z. .B. Hongarlifthänge) auf Helvetikum bzw. Gaultflysch hinweisen, konnten durch die zum Jahresende einsetzenden Schneefälle nicht mehr überprüft werden. Da auf Anhieb im Gelände meist nur der Gaultflysch und gewisse HelvetikumSchichtglieder leicht erkennbar sind, während sonst nur der Serienvergleich hilft, war eine Exkursion in das Aufnahmsgebiet gemeinsam mit Dr. S. PREY von besonders großem Wert. A 148 Blatt 8 7 Walchensee Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Mesozoikum des Karwendelgebirges auf den Blättern 87 Walchensee und 118 Innsbruck Von GÜNTHER HEISSEL (auswärtiger Mitarbeiter) Im Berichtsjahr 1979 erstreckte sich die geologische Aufnahmstätigkeit über große Gebiete des Karwendelgebirges. Der Hauptanteil der Kartierungsarbeit wurde im nördlichen Karwendel geleistet. Einige wenige Übersichtsbegehungen fanden auch auf den Blättern 117 Zirl und 119 Schwaz statt. Gerade im Nordkarwendel hat sich wieder einmal gezeigt, daß die bisher veröffentlichten geologischen Arbeiten sowie geologischen und tektonischen Kartenunterlagen an den tatsächlichen geologischen Gegebenheiten teilweise weit vorbeigehen. Auch eigene (bereits veröffentlichte) Ansichten müssen, wie im folgenden kurz erläutert, revidiert werden, wobei sich allerdings am Grundsätzlichen der neuen tektonischen Gliederung des Karwendeis (Inntaldecke, Karwendelschuppenzone, Lechtaldecke) nichts ändert, sondern im Gegenteil diese Gliederung untermauert werden kann. Die Hauptprobleme ergaben sich mit der Lechtaldecken-Südgrenze und den damit verbundenen Konsequenzen auf die Lechtaldecke und die Karwendelschuppenzone. Obwohl die Südgrenze der Lechtaldecke aufgrund von vermuteten Scheinserien bisher immer schwer zu deuten war, schien sie zuletzt eindeutig festgelegt zu sein, s. z. B. G. HEISSEL, 1978: S. 238, S. 255 (Geol. Paläont. Mitt. Innsbr., Bd. 8, Festschr. W. HEISSEL, Innsbruck 1978). Nun scheint es sich in diesem Gebiet aber nicht überall um tektonisch komponierte Scheinserien zu handeln, sondern um eine offensichtlich durchgehende und praktisch ungestörte Schichtfolge innerhalb der Lechtaldecke! Aufgrund dieses Befundes zieht sich die Südgrenze der Lechtaldecke von der Steinlochscharte gegen E quer durch das Gamskar und etwa auf halber Höhe durch die Torwände bis zum Gipfel 2180 (W der Tälelespitze). Dann zieht sie durch die Lebendige Reise, überquert das Johannestal und führt am S-Rand der Erzklamm hinauf zum Grat N des Falkenstandes und durch die Steinbruchrinne ins Laliderer Tal. Somit existiert weder die Steinspitzschuppe noch die Erzklammschuppe, da beide Teil der Lechtaldecke sind, die in diesem Gebiet frei von großen Störungen ist. Tälelespitze, Stuhlscharte und Stuhlkopf, Risser Falk, Laliderer Falk und Südlicher Falk (Steinspitze) sind demnach Gipfel in der Lechtaldecke. In dieser Region entspricht die derart festgelegte Südgrenze etwa jener, wie sie A. TOLLMANN (1976) auf Taf. 2 („Der Bau der Nördlichen Kalkalpen. Orogene Stellung und regionale Tektonik", 449 S., 130 Abb., 7 Taf., Anh., Deuticke, Wien) darstellt, jedoch mit dem Unterschied, daß es innerhalb der Lechtaldecke keine bedeutenden Störungen gibt, die auf die Existenz einer Schuppung (Falkschuppe etc.) hinweisen würden. Das neu erarbeitete tektonische Inventar bringt jedoch auch neue Probleme bei der tektonischen Ausdeutung mit sich. In diesem Gebiet liegt der gesamte Südteil der Lechtaldecke (S-Flügel der Mittenwalder Karwendelmulde) überkippt bzw. invers (Einfallen der Schichten 60°-20° nach S, im Mittel etwa 45° S), ohne daß irgendwo ein Umbiegen in einen S daran anschließenden Sattel festzustellen ist. Die inkompetenten Gesteine (Alpiner Muschelkalk, Reichenhaller Schichten) zeigen auf dem kaum gefalteten Wettersteinkalk in Riff-Fazies teilweise wilde Faltungen vom cm-Bereich bis in den Hundertermeterbereich bei teils bedeutenden Abweichungen von der sonst üblichen Nordvergenz (z. T. Ostvergenzen). Diese inkompetenten Schichten müssen A 149 z. Т. vom Wettersteinkalk abgeschert sein, in manchen Gebieten sieht man jedoch die konkordante Abfolge noch ganz deutlich (z. B. Blausteigkar, orographisch rechts, zwischen 1900 und 2000 m SH), womit bewiesen ist, daß es sich dabei um keine Decken- oder Schuppengrenze handeln kann. Ähnliches zeigt sich auch in der südlich daran anschließenden Karwendelschuppenzone in den Schuppen mit unter- bis mitteltriadischer Schichtfolge. Als Beispiel sei hier lediglich der Höhllahner S des Mahnkopfs mit ostvergent intensiv gefalteten Gesteinen der Reichenhaller Schichten und des Muschelkalks angeführt. E des Laliderer Baches ändern sich die Verhältnisse innerhalb der Lechtaldecke. Hier scheinen durch mehrere Störungen (z. B. Möserkar) Schuppen zu entstehen, die aus der Lechtaldecke in die Karwendelschuppenzone übergehen. Somit scheint sich nicht nur E des Laliderer Tales, sondern auch W davon, vielleicht sogar bis jenseits von Scharnitz eine mögliche Herkunft und Entstehung der Schuppen, und damit eine genauere paläogeographische Rekonstruktion abzuzeichnen. Eine endgültige Klärung der eben kurz umrissenen Verhältnisse sollen die Geländebegehungen 1980 bringen, wobei festzuhalten ist, daß die Problematik sich auf Blatt 119 Schwaz fortsetzen wird. Es wurden aus der Fülle neuer Ergebnisse hier absichtlich nur einige Details angeführt, eine ausführliche Veröffentlichung nach vollständiger Entschlüsselung des geologischen Baus des nördlichen Karwendels ist geplant. Erwähnenswert ist der Fund von PbS im Mittelkar (Tortal, 1480 m SH) in lagunärem Wettersteinkalk, wenige Meter unterhalb der Raiblergrenze. In den überaus interessanten Partnachschichten im Raum Tortal-Rontal wurden gemeinsam mit Herrn Univ.-Porf. Dr. H. MOSTLER mehrere Profile aufgenommen. Die Veröffentlichung dieser Arbeiten ist geplant. Im zentralen Bereich der Inntaldecke können ebenfalls wertvolle Neuerkenntnisse erbracht werden, die im Gegensatz zu den bisherigen Ansichten (einschließlich der eigenen) stehen. So endet die Hinterautal-Hinterödalm-Jagdgraben-Synklinale nicht in einer Störung, die durch die Reps-Nordwand bis jenseits der Roßlochscharte zieht. Hingegen ist der Wettersteinkalk der Nordwand zwischen Reps und Hochkanzel mehrfach sehr eng gefaltet, teilweise sogar mehr oder weniger isoklinal. Östlich der Roßlochspitze ist die isoklinale Faltung im Wettersteinkalk (lagunäre Fazies) nur noch schwer zu erkennen. Die Gleirschkamm-BettelwurfnordwandÜberschiebung, für die hier der bessere Name Gleirschnordwand-Bettelwurfnordwand-Überschiebung vorgeschlagen wird, zieht nicht bis zum Rand der Inntaldekke im Gebiet der Walder Alm, sondern läuft nach den Erkenntnissen der Geländebegehungen 1979 im Gebiet Triefende Wand-Ödkarlbach knapp N des Vomper Baches aus und geht in eine deutliche Mulde über. Es dürfte sich dabei um die Vomper-Loch-Synklinale handeln, deren Existenz erst die Position der Nordalpinen Raibler Schichten, z. B. N der Melansalm etc. vernünftig erklären läßt. Diese Synklinale bildet somit das Bindeglied zwischen der Lafatscher-Roßkopf-BettelwurfNordwand-Antiklinale und der Gleirschkamm-Bettelwurf-Antiklinale. Letztere konnte nunmehr auch schön in den Nordwänden des Hundskopfes und des Walder Zunterkopfes beobachtet werden. Die beiden bereits bekannten Raibler Vorkommen am Rücken des Niederbrandjochs befinden sich als kleine Erosionsreste in den Mulden einer schwachen, leicht nordvergenten Faltung des lagunären Wettersteinkalks. In der Arzler Reise scheint der Riffschutt des Wettersteinkalks extrem weit herunter zu reichen, unter Vertretung der oberen Teile des Alpinen Muschelkalks. Eine endgültige Klärung steht noch aus. A 150 Zusammen mit Herrn Univ.-Porf. Dr. H. MOSTLER wurde die permoskythische Abfolge bei der Vintlalm einer Profilaufnahme unterzogen, ebenso ist eine solche im Grenzbereich Buntsandstein-Reichenhaller Schichten der Bärenklammschuppe E von P 1335 in der oberen Rumer Mulde im Gange. Eine Veröffentlichung aller Ergebnisse ist geplant. Gemeinsam mit Herrn Dr. P. GSTREIN wurde die geologische Aufnahme der alten Stollen im Bereich der Thaurer Schuppe fortgesetzt. Zu erwähnen ist u. a. das Auffinden von Pietra verde innerhalb der Partnachtonschiefer sowohl untertag als auch in einem Aufschluß am Fahrweg auf die Rumer Alm bei 1022 m SH. 3.2. Geologische Übersichtskarte der Republik Österreich 1 : 200.000 Bericht 1979 über Arbeiten auf Kartenblatt „Steiermark" 1 : 200.000 HELMUT W. FLÜGEL & F. NEUBAUER, Graz In Fortführung der 1977 begonnenen Arbeiten auf den Manuskriptkarten 1 : 100.000 für Kartenblatt Steiermark 1 : 200.000 (Vergleich Verhandlungen 1979) wurden 1979 - bezogen auf die Kartenblätter 1 : 50.000 - folgende Arbeiten durchgeführt bzw. sind für 1980 vorgesehen: 72 Mariazell: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Revisionsbegehungen. 73 Türnitz: Übertragung der vorhandenen Karten, Reinzeichnung abgeschlossen. 96 Bad Ischl: 1980 Übertragung der vorhandenen Karte nach Vorlage topographischer Unterlage. 97 Mitterdorf: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Revisionsbegehungen. 98 Liezen: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Revisionsbegehungen im kalkalpinen Anteil, Übernahme der Aufnahmen K. METZ (Grauwackenzone). 99 Rottenmann: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Übernahme der Aufnahmen von K. METZ und H. P. SCHÖNLAUB (Grauwackenzone). 100 Hieflau, 101 Eisenerz: Übertragung der vorhandenen Karte. 1980: Übernahme Aufnahme H. P. SCHÖNLAUB (Grauwackenzone). 102 Aflenz-Kurort, 103, Kindberg, 104, Mürzzuschlag: Übertragung der vorhandenen Karten, Reinzeichnung abgeschlossen. 105 Neunkirchen: Übertragung der vorhandenen Karten, Revisionsbegehungen (NEUBAUER), Reinzeichnung abgeschlossen. 106 Aspang: Übertragung der vorhandenen Karten, Reinzeichnung abgeschlossen. 124 Schladming: Übertragung der vorhandenen Karten, Revisionsbegehungen (BECKER), Reinzeichnung abgeschlossen. 128 Gröbming: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Revisionsbegehungen kalkalpiner Anteil. 129 Donnersbach, 130 Oberzeiring: Übertragung der vorhandenen Karten, Reinzeichnung abgeschlossen. 131 Kalwang, 132 Donawitz: Übertragung der vorhandenenn Karten. 1980: Übernahme der Aufnahme H. P. SCHÖNLAUB (Grauwackenzone). 133 Leoben: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Revisionsbegehungen Gleinalpe-Mugel. 134 Passail: Übertragung der vorhandenen Karten und Neuaufnahmen (Berichte 1 : 50.000 FLÜGEL, NEUBAUER). 1980: Revisionsbegehungen und Neuaufnahmen paläozoischer und kristalliner Anteil. A 151 135 Birkfeld: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Revisionsbegehungen. 136 Hartberg, 137 Oberwart: Übertragung der vorhandenen Karten und Neuaufnahme (Bericht 1 : 50.000 NEUBAUER), Reinzeichnung abgeschlossen. 158 Stadl, 159 Murau, 160 Neumarkt: Übertragung der vorhandenen Karten, Revisionsbegehungen (Bericht 1 : 50.000 NEUBAUER), Reinzeichnung abgeschlossen. 161 Knittelfeld: Übertragung der vorhandenen Karten, Revisionsbegehungen (Bericht 1 : 50.000 BECKER), Reinzeichnung abgeschlossen. 162 Köflach: Übertragung der vorhandenen Karten, Reinzeichnung abgeschlossen. 163 Voitsberg: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Revisionsbegehungen und Kartierungen paläozoischer Anteil. 164 Graz: Übertragung der vorhandenen Karten, Revisionsbegehungen (Bericht 1 : 50.000, FLÜGEL). 1980: Revisionsbegehungen und Kartierungen paläozoischer und kristalliner Anteil. 165 Weiz: Übertragung der vorhandenen Karten. 1980: Revisionsbegehungen und Kartierungen kristalliner Anteil. 166 Fürstenfeld, 167 Güssing, 188 Wolfsberg, 189 Deutschlandsberg, 190 Leibnitz, 191 Kirchbach, 192 Feldbach, 193 Jennersdorf, 205 St. Paul, 206 Eibiswald, 207 Arnfels, 108 Mureck, 209 Radkersburg: Übertragung der vorhandenen Karten, Reinzeichnung abgeschlossen. Daraus ergibt sich für die Kartenblätter 1 : 100.000 als Grundkarten des Kartenblattes Steiermark 1 : 200.000 zu Beginn des Jahres 1980 folgende Situation: 48/13 Salzburg: topographische Unterlagen fehlen. 48/14 Linz: Manuskriptkarte weitgehend fertiggestellt, Revisionsbegehungen notwendig. 48/15 St. Polten: Manuskriptzeichnung weitestgehend fertiggestellt, Revisionsbegehungen bzw. Kartierungen notwendig. 48/16 Wien, 47/13 Spittal a. d. Drau, 47/14 Klagenfurt: Reinzeichnung fertiggestellt. 47/15 Graz: Südteil: Reinzeichnung fertiggestellt. Nordteil: Revisionsbegehungen und Kartierungen notwendig. 47/16 Steinamanger: Reinzeichnung fertiggestellt. Bericht 1979 über stratigraphische Arbeiten im Paläozoikum auf den Blättern 158 Stadl, 159 Murau und 160 Neumarkt Von FRANZ R. NEUBAUER Ausgehend von den stratigraphischen Ergebnissen von EBNER et al. (1977), BUCHROTHNER (1978), SCHÖNLAUB (1978) und NEUBAUER (1979a) wurde im vergangenen Sommer v. a. versucht, mit über den gesamten Murauer Raum gestreuten Testproben für Conodonten, die Stellen bzw. Profile zu finden, an denen positive Ergebnisse zusätzliche Detailarbeiten sinnvoll erscheinen lassen. Mit diesen Arbeiten wird eine Einstufung und Korrelation der lithostratigraphischen Kartiereinheiten THURNER'S versucht. Sie beschränken sich auf die Phyllitareale der Stolzalpen und Murauer Decke. Ausgangspunkt für die Begehungen und Beprobungen waren die Detailkarten von THURNER (1929-1970). О Die zuletzt von THEYER (1969) beschriebenen Dolomite des Hansennocks zei­ gen eine Profilzusammensetzung, die sie eher als Mesozoikum ausweisen, jedoch konnten keine Fossilien nachgewiesen werden. Ebenso dürften neuaufgefundene А 152 Dolomitlinsen (mit Crinoiden) in der Schuppenzone des Schadingerwaldes als mesozoisch anzusprechen sein. Q Phyllitgebiete südlich des Ackerl-Kristallins zwischen Schachmanngraben und Prankertiefe: Die Dolomitlinse südlich des Stegerecks konnte nicht aufgefunden wrden. Durch eine Forststraße nördlich der Tiefböden neu aufgeschlossen wurde eine stark verschieferte mit ca. 2 m mächtigen Kalken und Quarzporphyren in Verbindung stehende Dolomitlinse. Sie lieferte wenige unbestimmbare Conodontenbruchstücke. О Neu aufgefunden wurden auch einige mit Graphitphylliten verknüpfte Dolomitlinsen nördlich des Röttingbaches (südlich der Ackerlhöhe; keine Fossilreste). О In der westlichen Fortsetzung der Murau-Gruppe (nach NEUBAUER, 1979) wur­ den im Paal- und Berglergraben zahlreiche Proben aus den Bändermarmoren und häufig mit Kies vererzten Dolomiten des Melkerbodens untersucht (negatives Ergebnis). 0 Frauenalm: Hier konzentrierten sich die Untersuchungen auf durch den Straßenbau zwischen Hotel Frauenalpe bis zur Kurve in SH 1520 m aufgeschlossenen schwarzen Kalke und Dolomite, welche mit grünen Metavulkaniten direkt in Verbindung stehen. Weiters wurden die mit Phyllitflatschen durchsetzten Marmore NE Mogsalmkogel, die weißen Kalkmarmore SE dieses Kogels und neu aufgefundene Eisendolomitlinsen beprobt (negatives Ergebnis). О Zahlreiche Proben betrafen einen zwischen Rinegg bis zum Sauwinkel verfolg­ baren Dolomithorizont an der Basis der Metadiabas-Gruppe der Stolzalpe. Neben geringmächtigen Eisendolomiten, die innerhalb der Metadiabas-Gruppe liegen (negatives Ergebnis), konnte zwischen Grafenhütte und Gehöft Leitner ein invers liegenden Silur(?)-Devon-Profil erkannt werden (vgl. NEUBAUER, 1979b). Es besteht im Hangenden aus bankigen Dolomiten, welche obersilurisch-unterdevonische Conodonten und einen Orthoceren (?) führen, unterdevonischen Flaserkalken und Dolomiten des Ems, die möglicherweise mit Metavulkaniten verbunden sind. Diese Dolomite streichen nach N zur Straße Rinegg-Hochdraschl (bei THURNER, 1929, 1958 als Rauhwacke ausgeschieden). Vergleichbare Flaserkalke fanden sich an den Kuppen südlich Rinegg, welche von Dolomiten unterlagert werden, in denen Ems, Mitteldevon und Oberdevon nachgewiesen werden konnte. Beide Profile gehören somit zur Auen-Gruppe nach NEUBAUER (1979) und belegen ein eigenständiges Silur-Devon in der Stolzalpendecke. О Eine nicht unmittelbar vergleichbare Profilzusammensetzung zeigen Eisendolo­ mitzüge, die am Rücken östlich Glanzwald (NE Stolzalpengipfel) über geringmächtige graue Kalke mit Metavulkaniten in Kontakt stehen, stark um ESE verlaufende Achsen verfaltet sind und gegen SE bis zum Laasenwald verfolgt wurden. Sie lieferten bisher nur schlecht erhaltene Conodontenbruchstücke (u. a. Spathognathodus sp.). О Keine Conodonten konnten bisher aus den Bänderkalken des Blasenkogels und den gelben Bänderkalken NW St. Blasen gewonnen werden. Sie werden von Graphitphylliten mit Metakeratophyrlinsen überlagert. О Adelsberg östlich Neumarkter Sattel: Die auf der Metadiabas-Gruppe aufliegen­ de Schichtfolge, bestehend aus hellen Quarziten, gelben und grauen, häufig Crinoiden führenden Dolomiten, Kalkphylliten und grauen Bänderklaken, ist stark verfaltet und lieferte Conodonten des Unterdevons (siehe NEUBAUER, 1979b, 1980). А 153 © Die durchwegs weißen bis selten rötlichen Karbonate im Phyllit- und Arkoseschieferareal östlich der Grebenze zwischen Thayabach und Groberberg sind deutlich kristallin und müssen als fossilfrei gelten. ф Keine Conodonten brachten auch die bisher aufgesammelten Proben der „gel­ ben Seie von Mühlen" und der Dolomitlinsen in den Graphitphylliten im Gebiet zwischen Schönhof, Mühlen und Trattnerkogel. 4. Spezielle Berichte Tätigkeitsbericht 1979 über die Interpretation der aeromagnetischen Vermessung Westösterreichs Von H. HEINZ, R. GUTDEUTSCH & W. SEIBERL Im Herbst 1978 und im Frühjahr 1979 wurde an der Geologischen Bundesanstalt und am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien eine erste Interpretation der Ergebnisse der aeromagnetischen Vermessung Westösterreichs in Angriff genommen. Eine erste Übersicht über die gesamte Vermessung, wurde bereits gegeben (HEINZ, 1979, unveröff. Ber. GBA). Darin wurde das Anomalienmuster zunächst mit der Oberflächengeologie verglichen; einige Anomalien bzw. Anomaliengruppen wurden für eine vorrangige Detailuntersuchung (Suszeptibilitätsmessungen, terrestrische Magnetik, Gravimetrie, geologische Detailaufnahmen sowie Hubschrauberbefliegung) ausgewählt. Diese Detailuntersuchungen haben mittlerweile teilweise begonnen und sollen im nächsten Jahr ausgeweitet werden. Es handelt sich dabei um fünf Anomalien bzw. Anomaliengruppen, die östlich von Kitzbühel und in der Südwestecke des Tauernfensters (Hochstegen- und Greiner Zone) liegen. Von den beiden erstgenannten Anomalien wurden bereits Störkörpermodelle gerechnet, die geologisch wohlinterpretierbar sind. Eine gute Übereinstimmung mit gravimetrischen Messungen und damit eine wertvolle gegenseitige Ergänzung beider Untersuchugnsmethoden ergab sich im Falle der Anomalienhäufung östlich des Unterengadiner Fensters (Eklogite, Eklogitamphibolite, Ultrabasite im ostalpinen Altkristallin der Ötztaldecke). Die Analyse der Tiefenstrukturen unter den nördlichen Kalkalpen und im Molassebereich beschränkte sich bisher auf die Verfolgung von Lineamenten (z. B. Engadiner Linie), wobei sich eine fruchtbare Wechselwirkung zwischen Satellitenbildinterpretation und Auswertung der Isogrammentrends ergab. Die schon bekannte Anomalie mit ihrem Zentrum bei Berchtesgaden wurde neuerlich berechnet. Eine geologische Interpretation ist derzeit noch ausständig, da der östliche Anschluß nur teilweise vermessen wurde. Bericht über Arbeiten für das Projekt Nr. 2975 des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich im Jahre 1979 Von OTTO THIELE (Projektleiter) Im Rahmen des Projekts „Studien über Faziesverhältnisse, Stratigraphie und Tektonik österreichischer Tertiärbecken, insbesonders in Hinsicht auf ihre Kohlenführung und Kohlehöffigkeit" konnte im Berichtsjahr die Bearbeitung einzelner Bundesländer weit vorangetrieben und zum Teil abgeschlossen werden. V o r a r l b e r g : Die im Vorjahrsbericht skizzierten Arbeiten wurden von M. HEINRICH weitergeführt. Ein ausführlicher Bericht ist weit fortgeschritten und wird im kommenden Jahr fertiggestellt. A 154 T i r o l : J. MEYER lieferte eine detaillierte Studie über das Tertiärbecken des Unterinntales und von Kössen-Walchsee. Darin findet sich - auch kartenmäßig gut dokumentiert - eine zusammenfassende Darstellung von Geologie, Stratigraphie und Tektonik sowie eine Betrachtung über die Vorkommen sowie eine Betrachtung über die Vorkommen und Vorräte von nutzbaren Gesteinen wie Kohle, Bitumenmergel und Zementmergel. Vorschläge für eventuell erfolgversprechende Untersuchungsarbeiten auf Kohle werden gegeben. Damit sind die in Tirol geplant gewesenen Arbeiten abgeschlossen. S a l z b u r g : Mit der bereits im ersten Projektjahr erfolgten Bearbeitung der Tertiärbecken von Wagrain und Tamsweg (M. HEINRICH, 1976, 1977) wurden die Arbeiten in diesem Bundesland abgeschlossen. Eine Betrachtung der Salzburger Molassezone erfolgt eventuell noch in Zusammenhang mit der Bearbeitung Oberösterreichs. K ä r n t e n : Der umfangreiche Bericht von N. ANDERLE über das Klagenfurter Bekken und seine Kohlenvorkommen sowie der Kohlenindikationen entlang des Karawanken-Nordrandes und der Vorkommen des Krappfeldes wurden im Berichtsjahr graphisch ergänzt und vom Projektleiter endredigiert. Vorschläge für weitere Untersuchungen, in erster Linie das Klagenfurter Becken betreffend, wurden gegeben und nach ihren Erfolgsaussichten gereiht. Die Beprobung und mikropaläontologische Untersuchung von Kohlenbohrungen im Lavanttal durch M. E. SCHMID wird weitergeführt. Ansonsten ist die Bearbeitung Kärntens abgeschlossen. S t e i e r m a r k : E. GEUTEBRÜCK übernahm die Aufgabe einer übersichtlichen Gesamtdarstellung der kohlenführenden und kohlehöffigen Tertiärgebiete der Steiermark. Diese umfangreiche Studie, die neben kurzen geologischen und montangeologischen Charakteristiken auch Bergbaugeschichte, Förderdaten und Restvorräte der zahlreichen steirischen Kohlenvorkommen ausweist, führte zu einer nach Prioritäten gereihten Auswahl von noch untersuchenswerten Gebieten. Der Bericht ist mit Jahresende in der Endfassung begriffen und steht ab Februar 1980 zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit anderen Rohstoffprojekten (K. NEBERT & E. GEUTEBRÜCK) wurden von M. E. SCHMID mikropaläontologische und von R. SAUER Schwermineraluntersuchungen an Proben aus südsteirischen Kohlenrevieren durchgeführt. Abgesehen von diesen Hilfestellungen, die auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden sollen, und einer eventuellen noch von K. NEBERT zur Ausführung kommenden Detailstudie über das Weizer Becken, ist die Bearbeitung der Steiermark abgeschlossen. N i e d e r ö s t e r r e i c h : H. LIEBERMANN lieferte aufgrund der im Lagerstätternarchiv der GBA vorhandenen Unterlagen eine Übersicht und systematische Zusammenstellung der niederösterreichischen tertiären Braunkohlenvorkommen. Zu den schon von anderen Rohstoffprojekten (W. E. PETRASCHECK, AUSTROMINERAL) als prospektionswürdig herausgestellten Lagerstätten wurden noch einige zusätzliche Empfehlungen für weitere Untersuchungen gegeben. Durch obigen Bericht angeregt, wurde mit einer systematischen Durchsicht und Auswertung der im Erdölarchiv der GBA befindlichen Kernberichte der Erdölbohrungen begonnen. Als Modell einer solchen Auswertung wurden von J. MEYER und dem Projektleiter die pontischen Lignitvorkommen im Räume Mühlberg-Bernhardsthal-Rabensburg und ihre Lagerungsverhältnisse durch Strukturkarten, Kohlenmächtigkeitskarten usw. dargestellt. Dieser Bericht steht ab Jänner 1980 zur Verfügung. O b e r ö s t e r r e i c h : Auch von der oberösterreichischen Molassezone wurden die Berichte über die zahlreichen Erdölbohrungen nach Kohlenindikationen durchgearbeitet. Weitere Arbeiten in diesem Bundesland sind geplant bzw. unfertig. A 155 B u r g e n l a n d : Die im Vorjahr angekündigte Veröffentlichung von K. NEBERT „Die Lignitvorkommen Südostburgenlands" ist 1979 erschienen. Ebenso die Dissertation von H. TRAUSSNIGG, die eine ausführliche Darstellung der Geologie und Montangeologie der Neogenbucht von Bubendorf enthält, sowie der Bericht von K. NEBERT über das Becken von Drassmarkt. Eine umfangreiche und graphisch gut ausgestattete Publikation von K. NEBERT, E. GEUTEBRÜCK & H. TRAUSSNIGG, welche die im Rahmen des Projektes im Mittelburgenland (Tauchen, Bubendorf und Drassmarkt) ausgeführten Abeiten und ihre wissenschaftlichen Ergebnisse zusammenfassend darstellt, wurde abgeschlossen und in Druck gegeben. Eine Gesamtdarstellung der burgenländischen Braunkohlevorkommen ist durch K. NEBERT in Ausarbeitung. Im Jahre 1979 fertiggestellte Berichte: ANDERLE, N.: Bericht über Kohlenführung und Kohlehöffigkeit des Klagenfurter Beckens und seiner Umgebung (2. Fassung, redigiert von O. THIELE). - MS., II+44 S., 5 Abb., 3 Beil., Wien Mai 1979. LIEBERMANN, H. M.: Übersicht und Verteilung der Braunkohlevorkommen in Niederösterreich. - MS., 73 S., 31 Abb., 1 Beil., Wien Okt. 1979. MEYER, J.: Das Tertiär des Unterinntales und des Beckens von Walchsee-Kössen-Reith i. Winkel (Tirol). - MS., 69 S., 11 Beil., Wien Okt. 1979. NEBERT, K.: Ergebnisse der kohlengeologischen Untersuchungen im Neogengebiet von Drassmarkt (Burgenland). - MS., 91 S., 26 Abb., 3 Tab., 2 Taf., Graz Juli 1979. Im Jahre 1979 erschienene Veröffentlichungen: NEBERT, K.: Die Lignitvorkommen Südostburgenlands. - Jb. Geol. B.-A., 122, 143-180, 10 Abb., 6 Tab., 3 Taf., Wien 1979. THIELE, O.: Bericht über Arbeiten am Projekt Nr. 2975 des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich im Jahre 1977. - Verh. Geol. B.-A., 1978, A166-167, Wien 1979. TRAUSSNIGG, H.: Das kohlenführende Neogen der Bubendorfer Bucht und seine kristalline Umrahmung. - Diss. nat. Fak. Univ. Graz, 190 S., 67 Abb., 8 Tab., 5 Taf., Graz 1979. Zum Jahresende 1979 in Fertigstellung begriffene Berichte: GEUTEBRÜCK, E.: Übersicht über die kohlenführenden und kohlehöffigen Tertiärgebiete der Steiermark. - MS., 245 S., 105 Abb., 67 Tab., 1 Taf., Leoben Jänner 1980. MEYER, J. & THIELE, O.: Die pontischen Lignitvorkommen im Räume von Mühlberg-Bernhardsthal-Rabensburg (Niederösterreich). - MS., 21 S., 6 Beil., Wien Jänner 1980. In Druck befindliche Veröffentlichungen: NEBERT, K., GEUTEBRÜCK, E. & TRAUSSNIGG, H.: Zur Geologie der neogenen Lignit- vorkommen entlang des Nordostsporns der Zentralalpen (Mittelburgenland). (91 MS., 27 Abb., 12 Tab., + Taf.) erscheint in: Jb. Geol. B.-A., 123, Wien 1980. , THIELE, O.: Bericht über Arbeiten am Projekt Nr. 2975 des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich im Jahre 1978. - (4 MS.) erscheint in: Verh. Geol. B.-A., 1979, H. 1 (Wien). A 156 5. Bericht über Tätigkeiten im Rahmen geowissenschaftlicher g r a m m e und Projekte Pro- 5.1. Internationales Hydrologisches Projekt Bericht 1979 über die geoelektrischen Messungen im Rahmen des Internationalen Hydrologischen Projektes Von BARBARA VECER Im Rahmen des Internationalen Hydrologischen Projektes wurden geoelektrische Messungen im Bereich des Wiener Beckens auf den Kartenblättern 1 : 50.000 Nr. 58, 59 und 77 durchgeführt. Die Messungen wurden zur Erstellung der Hydrogeologischen Karten 1 : 50.000 vorgesehen. Es wurden insgesamt 75 Tiefensondierungen für die erste Phase der Erkundung durchgeführt. Im Rahmen des Projektes „Wasserhöffigkeitskarte für das südliche Burgenland" (OK 167 und 193) wurden in vier Gebieten (Bezirke Oberwart, Güssing und Jennersdorf) insgesamt 70 geoelektrische Tiefensondierungen durchgeführt. Für die hydrogeologische Fragestellung im Bereich des zukünftigen Stauraumes Melk (OK 55) wurden 6 Tiefensondierungen in Zusammenarbeit mit der DOKW durchgeführt. Sämtliche Meßwerte wurden für die computermäßige Auswertung der Ergebnisse in Leoben vorbereitet. A 157 INHALTSVERZEICHNIS (detailliert) ALBER, J.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im kristallinen Grundgebirge auf Blatt 127 Schladming ALBER, J.: Bericht über die Bestandsaufnahme von geotechnischen Risikofaktoren auf Blatt 155 Hofgastein ANDERLE, N.: Bericht 1979 über Geländearbeiten auf den geologischen Kartenblättern 200 Arnoldstein und 201/210 Villach/Assling ANDORFER, G. & KLEBERGER, J.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Bereich des Höllengebirgsnordrandes und der Langbathzone auf Blatt 66 Gmunden BAUER, F. K.: Bericht 1979 über Aufnahmen in der Ötscher und der Lunzer Decke auf Blatt 72 Mariazeil BAUER, F. K.: Bericht 1979 über Aufnahmen in der Trias der Südkarawanken auf Blatt 211 Windisch Bleiberg BAUMGARTNER, P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Flysch auf Blatt 66 Gmunden BECK-MANNAGETTA, P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Neogen des Florianer Beckens auf Blatt 189 Deutschlandsberg BECK-MANNAGETTA, P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 206 Eibiswald BECKER, L. P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallin auf Blatt 161 Knittelfeld BECKER, L. P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallin auf Blatt 163 Voitsberg (Steiermark) BRANDNER, R. & RESCH, W.: Bericht 1979 über mikropaläontologische Untersuchungen im Wettersteinkalk der Innsbrucker Nordkette auf Blatt 118 Innsbruck . . . BRIX, F.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Jungtertiär auf Blatt 76 Wr. Neustadt CZURDA, K.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kalkalpin auf Blatt 112 Bezau DIMOULAS, A. & SCHRAMM, J.-M.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Leoganger Tal auf Blatt 123 Zell am See EBNER, F.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 163 Voitsberg . ERKAN, E.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Permoskyth der Nördlichen Kalkalpen auf Blatt 127 Schladming EXNER, Ch.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 156 Muhr . . . . FENNINGER, A.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Paläozoikum auf Blatt 163 Voitsberg FENNINGER, A.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Oberkarbon der Auernig-Schichten, Karnische Alpen im Räume des Naßfeldes FLÜGEL, H. W.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf den Blättern 134 Passail und 164 Graz FLÜGEL, H. W. & NEUBAUER, F.: Bericht 1979 über Arbeiten auf Kartenblatt „Steiermark" 1 : 200.000 FORSTINGER, G.: Bericht 1979 über quartärgeologische Arbeiten am N-Rand des Attersees auf Blatt 66 Gmunden FRANK, W., MILLER, Ch. & HOKE, L.: Bericht 1978/79 über geologische Aufnahmen im Frosnitztal (Hohe Tauern) auf Blatt 152 Matrei in Osttirol FRIEDEL, W.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Höllengebirge auf Blatt 66 Gmunden FRISCH, W.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Tauernfenster auf Blatt 148 Brenner FUCHS, G.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 36 Ottenschlag . А 158 A 90 A 114 A 135 A 37 A 48 A 147 A 39 A 126 A 146 A 116 A 117 A 81 A 55 A 79 A 85 A 118 А 91 А 116 А 120 А 129 А 95 А 151 А 40 А 109 А 41 А 106 А 27 FUCHS, G.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 170 Galtür . . . . FUCHS, W.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in der Molasse auf Blatt 57 Neulengbach FUCHS, W.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Tertiär und Quartär auf Blatt 60 Brück an der Leitha FUCHS, W.: Bericht 1979 über geologische Vergleichsbegehungen im Plio-Pleistozän auf Blatt 61 Hainburg GAMSJÄGER, L : Bericht 1979 über geologisch-geotechnische Aufnahmen der Großhangbewegung Naßfeld, Gailtal/Kärnten, auf Blatt 198 Weißbriach GRILL, R.: Bericht 1979 über die Aufnahme von Großaufschlüssen in den tertiären Ablagerungen auf Blatt 58 Baden GRILL, R.: Bericht 1979 über die Aufnahme von Großaufschlüssen in den tertiären Ablagerungen auf Blatt 77 Eisenstadt HÄUSLER, H.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 94 Hallein . . A 123 A 29 A 34 A 35 A 130 A 30 A 60 A 64 HEINZ, H., GUTDEUTSCH, H. & SEIBERL, W.: Tätigkeitsbericht 1979 über die Interpre- tation der aeromagnetischen Vermessung Westösterreichs HEISSEL, G.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Mesozoikum des Karwendelgebirges auf den Blättern 87 Walchensee und 118 Innsbruck HERRMANN, P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Tertiär und Quartär auf den Blättern 82 Bregenz und 83 Sulzberg HERRMANN, P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Tertiär und Quartär auf den Blättern 137 Oberwart und 138 Rechnitz HÖTZL, Н.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallin und Paläozoikum auf Blatt 134 Passail KLEBERGER, J.: Bericht 1979 über geologisch-petrographische Aufnahmen im penninischen Anteil des Wolfbachtales/Pinzgau und seiner Umgebung auf Blatt 154 Rauris KLEBERGER, J.: Bericht 1979 über Untersuchungen an Massenbewegungen im Gebiet des Wolfbachtales/Pinzgau auf Blatt 154 Rauris A 154 A 149 A 61 A 101 A 98 A 112 A 113 KLEINSCHMIDT, G., ENGEL, S., HERBER, E., KUNDRUS, K.-V., & SANDAU, W.: Bericht 1979 über Aufnahmen im Kristallin des Blattes 205 St. Paul im Lavanttal (Koralpe) KOLLMANN, W.: Bericht 1979 über hydrogeologische Untersuchungen auf Blatt 58 Baden KOLLMANN, W.: Bericht 1979 über Aufnahmen von Hanginstabilitäten auf Blatt 136 Hartberg KOLLMANN, W.: Bericht 1979 über hydrogeologische Untersuchungen auf den Blättern 167 Güssing und 168 Eberau KOLLMANN, W.: Bericht 1979 über hydrogeologische Untersuchungen auf Blatt 193 Jennersdorf KUPKA, E. J.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Waldviertel auf Blatt 19 Zwettl LAHODINSKY, R.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in der flyschartigen Gosau auf Blatt 95 St. Wolfgang MATURA, A.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im kristallinen Grundgebirge (Schladminger Tauern) auf Blatt 127 Schladming NEUBAUER, F. R.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallin auf den Blättern 105 Neunkirchen und 136 Hartberg NEUBAUER, F. R.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Rennfeldkristallin auf Blatt 134 Passail NEUBAUER, F. R.: Bericht 1979 über stratigraphische Arbeiten im Paläozoikum auf den Blättern 158 Stadl, 159 Murau und 160 Neumarkt NIEDERBACHER, P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im kalkalpinen Anteil auf Blatt 145 Imst NOWOTNY, A.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Kristallinanteil auf Blatt 117 Zirl PAHR, A.: Bericht 1979 über Aufnahmen im Kristallin auf Blatt 137 Oberwart . . A 138 A 31 A 99 A 121 A 129 A 26 A 68 A 93 A 75 A 96 A 152 A 102 A 80 A 100 A 159 PILLER, W.: Bericht 1979 über fazielle und paläontologische Untersuchungen in den Dachsteinkalken zwischen Steinplatte und Hochkönig auf den Blättern 91 St. Johann, 92 Lofer, 124 Saalfelden und 125 Bischofshofen PLÖCHINGER, В.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 75 Puchberg . PLÖCHINGER, В.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im kalkalpinen Anteil auf Blatt 76 Wiener Neustadt PLÖCHINGER, В.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in der Osterhorngruppe auf Blatt 94 Hallein RUTTNER, A.: Bericht 1979 über ergänzende Begehungen westlich von Gaming und südlich von Lunz am See auf Blatt 71 Ybbsitz SCHARFE, G.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Paläozoikum der Nördlichen Grauwackenzone auf Blatt 100 Hieflau SCHMIDEGG, O.: Bericht 1978 über geologische Aufnahmen im Quartär und in der Trias für die Umgebungskarte Innsbruck 1 : 25.000 auf Blatt 118 Innsbruck (Nachtrag) SCHMIDEGG, O.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Diluvium und in der Trias für die Umgebungskarte Innsbruck 1 : 25.000 auf Blatt 118 Innsbruck . . SCHMIDEGG, O.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Innsbrucker Quarzphyllit und dem aufliegenden Diluvium für die Umgebungskarte Innsbruck 1 : 25.000 SCHNABEL, W.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in der Frankenfelser Dekke auf Blatt 72 Mariazeil SCHÖNLAUB, H. P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen und Revisionen im Paläozoikum auf Blatt 101 Eisenerz SCHÖNLAUB, H. P.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Paläozoikum der Karnischen Alpen auf Blatt 198 Weißbriach SCHRAMM, J.-M.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in den Dientener Bergen (Grauwackenzone) auf Blatt 124 Saalfelden SIEBER, R.: Bericht 1979 über paläontologisch-stratigraphische Untersuchungen im Mesozoikum der Kalkvoralpen von Niederösterreich auf Blatt 72 Mariazell . . . SIEBER, R.: Bericht 1979 über paläontologisch-stratigraphische Aufnahmen auf den Blättern 181 Obervellach, 182 Spittal an der Drau, 186 St. Veit an der Glan, 197 Kötschach, 198 Weißbriach, 199 Hermagor, 201 Villach, 203 Maria Saal und 204 Völkermarkt SIEBER, R.: Bericht 1979 über paläontologisch-stratigraphische Untersuchungen auf Blatt 200 Arnoldstein SORDIAN, H.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 66 Gmunden . SPENDLINGWIMMER, R.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf Blatt 72 Mariazeil TATZREITER, F.: Bericht 1979 über paläontologische Detailuntersuchungen auf Blatt 66 Gmunden THIEDIG, F.: Bericht 1979 über Aufnahmen im Kristallin beiderseits der Drau, sowie im Perm und Mesozoikum der St. Pauler Berge auf Blatt 205 St. Paul im Lavanttal THIELE, O.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen auf den Blättern 7 Großsiegharts, 19 Zwettl/Stadt und 34 Königswiesen THIELE, O.: Bericht 1979 über geologische Kartierungen auf den Blättern 12 Passau und 29 Schärding THIELE, O.: Bericht über Arbeiten für das Projekt Nr. 2975 des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich im Jahre 1979 THÖNI, M.: Bericht 1979 über Aufnahmen im Silvrettakristallin auf Blatt 170 Galtür. UCIK, F. H.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Unterengadiner Fenster auf Blatt 145 Imst VAN HUSEN, D.: Bericht 1979 über Aufnahmen im Quartär auf Blatt 66 Gmunden . VAN HUSEN, D.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen im Karawankenvorland auf Blatt 203 Maria Saal A 160 A 62 А 53 А 59 А 67 A 45 A 69 A 83 A 83 A 107 A 49 A 72 A 131 A 88 A 58 A 125 A 136 A 148 A 52 A 44 A 143 A 24 A 25 A 154 A 124 A 103 A 42 A 136 VECER, В.: Bericht 1979 über Arbeiten für die geotechnischen Risikofaktoren-Karten 1 : 50.000 auf den Blättern 56 St. Polten und 57 Neulengbach VECER, В.: Bericht 1979 über die geoelektrischen Messungen im Rahmen des Internationalen Hydrologischen Projektes WEBER, L : Bericht 1979 über die Aufnahmsarbeiten auf Blatt 163 Voitsberg . . . WESSELY, G.: Bericht 1979 über geologische Aufnahmen in den östlichen Kalkalpen auf Blatt 58 Baden А 28 А 157 А 120 А 31 А 161