4. Spielt die tektonische Aktivität eine Rolle?

Werbung
Expedition in die Unterwelt
Höhlenforschung in Südwest-Deutschland
Warum ist die Höhlenverteilung in Baden-Württemberg so unterschiedlich?
Geologische Karte Baden-Württembergs
Höhlen finden sich vor allem in den Kalkgebieten
Baden-Württembergs: die meisten liegen im Malm
der Schwäbischen Alb (Abb. 2: blaues Gebiet), nur
wenige im Muschelkalk des Kraichgaus und des
Baulands (Abb. 2: lila Gebiet).
Aber warum ist die Verteilung so unterschiedlich?
Den folgenden vier Hypothesen wurde als erstes
nachgegangen:
Abb. 1, Geologische Karte, Statistisches
Landesamt (1999)
Abb. 2, Geologische Karte, mit Höhlen,
Statistisches Landesamt (1999), bearbeitet
1. Ist das Alter der Gesteine maßgebend für die
Häufigkeit von Höhlen?
2. Liegt es an der chemische Zusammensetzung der
Gesteine?
Der 50 Millionen Jahre große Altersunterschied
zwischen Malm und Muschelkalk spielt in diesem
Fall keine große Rolle, da er aus geologischer Sicht
klein ist.
Die Analyse der Kalkgesteine mithilfe der Röntgendiffraktometrie und Röntgenfluoreszenz ergab, dass
Muschelkalk reiner (höherer Kalkgehalt) ist. Dies
bedeutet, dass er sich leichter lösen lässt.
 Widerlegt
 Widerlegt
3. Klima- Spielen die unterschiedlichen
Niederschlagsmengen eine Rolle?
4. Spielt die tektonische Aktivität eine Rolle?
Zum Paläoklima gibt es keine Aufzeichnungen. Die
Unterschiede heutzutage sind zu gering, um einen
Einfluss auf die Höhlenbildung auszuüben.
 Widerlegt
Man kann die tektonische Aktivität der Gebiete
vernachlässigen, da sie zu nah beieinander liegen um
unterschiedlich beeinflusst zu werden.
 Widerlegt
Höhlenbildung:
Kalke sind von Natur aus wasserundurchlässig. Bereits bei geringen tektonischen Belastungen bilden sich feine
Haarrisse und Klüfte aus. Einsickerndes Regenwasser kann den Kalk nur schlecht bis gar nicht aus dem Gestein
lösen. Erst durch die Reaktion mit Kohlensäure, die das Regenwasser mithilfe von atmosphärischem
Kohlenstoffdioxid bildet, wird der Kalk zu wasserlöslichem Calciumhydrogencarbonat umgewandelt. So entstehen
immer größere Risse im Gestein; im Verlauf von Jahrmillionen bilden sich so genannte Karsthöhlen.
Lösung
CaCO3 +
H2CO3
Calciumcarbonat
Kohlensäure
Ca(HCO3)2
Ausfällung
Calciumhydrogencarbonat
H2O + CO2
Wasser
Kohlenstoffdioxid
Abb. 4, Wimsener Höhle
Abb. 3, Nebelhöhle
Poster: Anika Schorpp, Elena Spancken, Matthias Hackbusch, Moritz
Brantner, Jan Splett
Herunterladen