Julia Sauter SS 09 3. Präsensübung zur Linearen Algebra 2 Es bezeichne immer: n, m ≥ 1 ganze Zahlen, K einen Körper, R einen Ring, V einen n-dimensionalen K-Vektorraum. Aufgabe 1: Es sei Ü ∗ λ1 ... A= ê ∈ M (n; K) λn mit λ1 , . . . , λn ∈ K sind paarweise verschieden. Zeigen Sie, dass A diagonalisierbar ist und folgern Sie, dass A ähnlich zu diag(λ1 , . . . , λn ) ist. (Hinweis: Benutzen Sie VL 20.7) Aufgabe 2: a) Sei f : V → V ein Endomorphismus eines K-Vektorraums. Angenommen es gibt ein P ∈ K[T ], so dass P (f ) = 0 ∈ EndK (V ). Zeigen Sie: Ist λ ∈ K ein Eigenwert von f , so ist P (λ) = 0. Also gilt: { Eigenwerte von f } ⊂ { Nullstellen von P }. b) Sei A ∈ M (2; C) mit A2 = E2 . Wie sehen die drei möglichen charakteristischen Polynome von A aus? c) Sei A ∈ M (n; C) mit A2 − A − 2En = 0 und Spur(A) = 0. Folgern Sie: n = 3t für ein t ∈ N und χA = (T − 2)t (T + 1)2t Aufgabe 3: Sei f : V → V ein Endomorphismus, dim V = n. Angenommen f n = 0, f n−1 6= 0. Sei x ∈ V mit f n−1 (x) 6= 0. Zeigen Sie, dass f n−1 (x), f n−2 (x), . . . , f (x), x linear unabhängig sind. P i 2 (Tipp: Wenden sie auf n−1 i=0 λi f (x) die Abbildungen f, f , . . . an.) Folgern Sie, dass in dieser Basis die darstellende Matrix von f die folgende Form hat â 0 ì 1 .. .. . . ... 1 0 . Aufgabe 4: Welche Matrizen sind ähnlich zueinander? Erinnerung A, B ∈ M (n; K) heißen ähnlich, falls es ein P ∈ Gl(n; K) gibt mit A = P −1 BP . Es gilt: A, B ∈ M (n; K) ähnlich ⇒ χA = χB , Spur(A) = Spur(B), rang(A) = rang(B), dim E(A, λ) = dim E(B, λ) ∀λ ∈ K, µA = µB .1 a) Finden Sie drei Paare von ähnlichen (nicht gleichen) Matrizen. Ç å Ç å Ç å 0 −1 0 1 −1 1 A1 = , A2 = , A3 = , 1 0 0 0 −1 1 Ç å Ç å Ç å 1 −1 i 0 1 0 A4 = , A5 = , A6 = . 0 −i 0 −1 0 −1 Wenn Sie noch mehr trainieren möchten: Finden Sie für je zwei ähnliche A, B ein Matrix P ∈ Gl(2; C) mit A = P −1 BP .2 b) Zeigen Sie, dass je zwei nicht gleiche Matrizen auch nicht ähnlich sind: Ö B1 = è 0 1 0 1 0 0 0 0 1 Ö è 2 , B2 = 0 Ö , B3 = 0 è 2 6 5 0 1 7 0 0 −1 , Aufgabe 5: Sei f : V → V ein Isomorphismus. Zeigen Sie, dass für alle λ ∈ K \ {0} gilt: E(f, λ) = E(f −1 , λ−1 ). Mit Hilfe der Definition und ein paar Eigenschaften der Determinante können Sie auch die folgende Aussage beweisen: 1 χf (T ) = (−1)n T n det(f )χf −1 ( ). T Aufgabe 6: Zeigen Sie, dass für alle A ∈ M (n; K) gilt: χA (T ) = χtA (T ). (Zwar haben A und tA dieselben Eigenwerte, aber die Eigenräume müssen nicht gleich sein !) 1 Trotzdem müssen zwei Matrizen A, B, für die alle Beispiel fällt mir erst bei n = 7 ein)! 0 1 0 1 0 0 1 A= 0 1 0 diese Invarianten gleich sind, nicht ähnlich sein (aber das erste 0 1 0 1 0 ,B = 0 1 0 0 1 0 0 A und B können nicht ähnlich sein, da rang(A2 ) = 2 6= 1 = rang(B 2 ) gilt und A, B ähnlich impliziert immer A2 , B 2 ähnlich. 2 Für A3 gilt A23 = 0. Um ein P zu finden, kann man die Basis aus A3) benutzen: Sei x ∈ C2 mit A3 x 6= 0. P = (A3 x, x) ist invertierbar und P −1 A3 P = P −1 A3 (A3 x, x) = P −1 (0, A3 x) = (0, P −1 A3 x) = (0, P −1 P e1 ) = (0, e1 ) = A2