Jacques MERCIER Jacques Mercier wurde 1972 mit dem Ersten Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb in Besançon ausgezeichnet, nachdem ihm zuvor mit Einstimmigkeit der erste Preis im Fach Dirigieren am Conservatoire National Supérieur von Paris zugesprochen worden war. Als Assistent von Pierre Boulez beim Ensemble Intercontemporain in Paris profitierte er auch von den Ratschlägen Herbert von Karajans und begann in der Folge schnell eine internationale Karriere an der Spitze von Orchestern mit großem Prestige wie dem Orchestre de Paris, Orchestre national de France, London Symphony Orchestra, Orchestre de la Suisse romande. Er trat ebenso in Berlin auf wie bei den Salzburger Festspielen oder in Seoul, Montréal, Kyoto, Helsinki und Madrid. Von 1982 bis 2002 war er Musikalischer Leiter und Chefdirigent des Orchestre national d’Île-de-France, eine Position, die er seither beim Orchestre national de Lorraine bekleidet. Gleichzeitig war er sieben Jahre lang Chefdirigent des Turku Philharmonic Orchestra in Finnland. Dies war eine ihn sehr prägende Erfahrung im Umgang mit Werken nordeuropäischer Komponisten. Für die Entdeckung ihrer Werke in Frankreich setzt er sich seitdem mit Hingabe ein. Mercier hat aber auch eine besondere Fähigkeit und große Aussagekraft im Bezug auf das französische Repertoire des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zur Musik unserer Zeit. Als Operndirigent widmet er sich besonders dem französischen Repertoire: Carmen, Faust, Béatrice et Bénédict, Lakmé, Les Pêcheurs de perles (Perlenfischer). Seine große Neugier im Bezug auf das Repertoire spiegelt sich auch in seiner Diskographie wider, die regelmäßig ausgezeichnet wird. Mit dem Orchestre national d’Île-deFrance hat er Bacchus et Ariane von Albert Roussel eingespielt (Grand Prix de l’Académie Charles Cros), sowie Djamileh von Bizet (Preis der Académie du disque lyrique); mit dem Orchestre National de Lorraine L’An Mil von Pierné (Diapason d’or 2007), Antoine et Cléopâtre von Fl. Schmidt (Diapason d’or) und Le Petit Elfe Fermel’Œil, ebenso von Fl. Schmidt (Diapason d’or und Choc 2014). Im Mai 2015 gewann er erneut einen Diapason d’or für ein Album mit Musik von Jacques Ibert. Jacques Mercier wurde im Jahr 2002 von der Gewerkschaft der Musik- und Theaterkritiker zur „Persönlichkeit des Jahres“ gewählt, und bei einer Tournée des Orchestre Nationale de Lorraine hat ihn die deutsche Presse als „Magier des Taktstocks“ bezeichnet.