Der Schweizer Musik ein Fenster ö nen

Lokalzeitung für Stadt und Region Murten
Freitag,
3. Juni 2016
AZ 3280 Murten
162. Jahrgang Nr. 44
Einzelnummer Fr. 2.50 (inkl. 2.5% MWSt.)
Erscheint Dienstag und Freitag
Orientierungsschule Murten
Gelungener Orientierungslauf
trotz Schlechtwetter | Seite 8
Waghalsiges Abenteuer
Dreiseenfahrt mit
selbstgebautem Floss | Seite 2
Der Schweizer Musik ein Fenster öffnen
MURTEN
Die Sommerfestspiele «Murten
Classics» bieten mit dem Thema
«La Suisse» dem Publikum die
Chance, Schweizer Orchester,
Schweizer Komponisten sowie
Solistinnen und Solisten kennenzulernen. Das Festival dauert vom
14. August bis zum 14. September.
Kaspar Zehnder, Künstlerischer Leiter
der Murten Classics, arbeitet permanent
an Themen für das Festival. So setzte er
sich auch mit der Frage auseinander, wieso in der Schweizer Öffentlichkeit eher selten von der Schweizer Musik gesprochen
oder diese als eigenständige Musik wahrgenommen wird. «Diese Herausforderung
nehmen wir nun mit dem diesjährigen
Thema an den Murten Classics an», sagte er an der Pressekonferenz vom Dienstag. Das Festival befruchtete die Schweizer Szene bereits in der Vergangenheit mit
neuen Ideen, wie mit dem «Artist in Residence» oder mit der Präsentation von jungen und unbekannten Solistinnen und Solisten, die heute international auftreten.
Kaspar Zehnder ist zudem überzeugt davon, dass ihm das Publikum der Murten
Classics das Vertrauen schenkt, «auch
wenn Unbekanntes in das Programm aufgenommen wird». Von über 400 Musikerinnen und Musikern, inklusive Orchester, kommen 219 aus der Schweiz.
Kamilla Schatz – Artist in Residence
Mit der Schweizerin Kamilla Schatz wird
eine der international renommiertesten Violinistinnen am Festival zu hören
und zu erleben sein. Das erste Konzert
– das Doppelkonzert h-Moll von Johannes Brahms – spielt sie mit dem Cellisten
Razvan Suma, mit dem Berner Sympho-
Gasleitungen
eröffnen neue
Möglichkeiten
MURTEN | Zwischen Muntelier und Su-
giez soll eine neue Gasleitung verlegt werden. Das Projekt von Groupe E Celsius tangiert auch die Bodenverbesserungskörperschaft Galmiz. Denn die Leitungen führen
durch deren Perimeter und unter Flurwegen durch. Die BVK Galmiz will nun die Gelegenheit nutzen und im Zusammenhang
mit den Arbeiten ein Teilstück des Flurweges entlang der Moosstrasse asphaltieren
lassen. Davon dürfte in Zukunft auch der
Langsamverkehr profitieren: Denn die bestehende Route für Radfahrer und Skater
würde über dieses neu erstellte Wegstück
umgeleitet. Das Dossier liegt derzeit beim
Tiefbauamt des Kantons zur Prüfung. mkc
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(v. l.) Kaspar Zehnder, Künstlerischer Leiter, Jacqueline Keller, Direktorin, Daniel Lehmann, Präsident der Sommerfestspiele Murten Classics
nieorchester unter der Leitung von Mario Venzago. Sowohl unter dem lokalen
wie unter dem internationalen Aspekt
muss das Eröffnungskonzert vom Donnerstag, 18. August, gesehen werden. Die
Concordia Fribourg und Chœur et Maîtrise St-Pierre-aux-Liens, Bulle, unter der
Leitung von Jean-Claude Kolly mit dem
Sprecher Yann Pugin, führen das Oratorium «Nicolas de Flue» von Arthur Honegger auf. «Niklaus von Flüe vermittelte am Stanser Verkommnis und setzte
sich für den Zusammenhalt der Eidgenossenschaft ein», sagte Kaspar Zehn-
der zur Wahl des Stückes des ebenfalls
berühmten Schweizer Komponisten Arthur Honegger. Aufgeführt wird erstmals die «Grosse Konzert-Ouvertüre»
von Johann Carl Eschmann. Christian
Radecke aus Murten – Eschmann ist dessen Urgrossvater – machte Kaspar Zehnder das Werk zugänglich, wie er dies bereits bei seinem anderen Urgrossvater,
dem Komponisten Robert Radecke, getan hatte. Es spielt das Sinfonie Orchester Biel Solothurn. Murten Classics bietet mit dem Konzert des Werks «Wendung» der Schweizer Komponistin Céci-
le Marti (*1973) mit dem Schweizer «Zofo
duet» eine Uraufführung. Hervorzuheben ist der Auftritt des Schweizer Solisten Christian Holenstein, der an seinem
Konzert mit Posthorn, Alphorn, Horn
und Naturhorn auftreten wird. Am diesjährigen Festival treten zu Mario Venzago auch die Schweizer Dirigenten Christoph-Mathias Mueller, Simon Gaudenz
und Johannes Schlaefli auf, die im Ausland arbeiten. Ebenfalls sind Kompositionen von Schweizer Komponisten wie
Ernst Theodor Fröhlich, Joachim Raff,
Joseph Lauber, Frank Martin, Caroline
Zwischen Revolutions- und Zeltplatz
MURTEN Einer der Schauspieler, die beim
Murtner Freilichtspektakel «Helvetische Revolution» mitwirken,
ist Moritz A. Sachs, bekannt aus
der ARD-Serie «Lindenstrasse».
Der Murtenbieter traf den bodenständigen 37-Jährigen in Murten,
wo er seit April zeltet.
Boissier-Butini, Robert Hermann, Othmar Schoeck oder Fabien Müller zu entdecken und zu geniessen. Zu hören sind
Werke von ausländischen Komponisten wie Mendelssohn, Wagner, Brahms,
Tschaikowsky oder Rossini, die über die
Schweiz oder von der Schweiz inspiriert
komponierten. Kaspar Zehnder wies auf
das «Wohltemperierte Klavier» von Johann Sebastian Bach hin, das nach fast
100-jährigem Dornröschenschlaf im 19.
Jahrhundert berühmt wurde, weil der
Zürcher Verleger Hans Georg Nägeli das
Werk erstmals 1801 verlegte.
tb
RAIFFEISEN SEE-LAC
Die Raiffeisenbank
im Seebezirk ist
auf Kurs.
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LAUFSPORT
Der Semimarathon
lädt Laufbegeisterte ein.
Mitten auf einer Wiese unter Bäumen bei
einem Murtner Bauernhof steht es, das
Zelt des deutschen Schauspielers Moritz A. Sachs. «Ich campe viel und mag
es, draussen zu sein», sagte der 37-Jährige im Gespräch mit dem Murtenbieter.
«Es ist praktisch, man kann selber kochen. Man hat auch seine Ruhe. Und ist
es nicht schön hier auf dem Hof?»
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Mit dem Velo zur Bühne
Dieses Teilstück des Flurweges entlang
der Moosstrasse soll asphaltiert werden.
Locker und unkompliziert erzählte der
Schauspieler nicht nur, wie er das Campen in Murten erlebt, sondern auch von
seiner Arbeit beim Freilichtspektakel
«Helvetische Revolution». Sachs verkörpert die Figur des Peter Philipp Wolf, des
deutschen Chefredaktors der «Zürcher
Zeitung». «Die Rolle wurde mir förmlich
auf den Leib geschneidert», meinte er lachend und machte Bemerkungen betref-
Moritz A. Sachs als Peter Philipp Wolf, Chefredaktor der «Zürcher Zeitung»
fend seines äusseren Erscheinungsbilds.
Das Stedtli kannte der Schauspieler bereits als Gast der Premiere von «1476», des
Erstlings von Murten Productions. In Murten gefalle ihm besonders die Aussicht auf
den See und den Vully vom Lindensaal
aus, wie der «Lindenstrasse»-Schauspieler erzählt. Noch hatte Sachs nicht viel
Foto: Ch. Ellena
Zeit, um sich die Region anzusehen. «Ich
will unbedingt bald mit dem E-Bike nach
Freiburg fahren.» Dieses hat er eigens aus
seinem Wohnort Köln mitgebracht — und
pedalt damit jeweils auch zu den Vorstellungen. Moritz Sachs über das Nomadenleben, Selfies — und den Berner Dialekt. ea
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Der Murtenbieter
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