Rhythmus und Sehen – Phänomene der Wahrnehmung und die

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Musik & Mensch
Konzert- und Kolloquiumsreihe
2013 / 2014
«Zeit und Raum»
phkultur.ch
Kolloquium
Rhythmus und Sehen – Phänomene der
Wahrnehmung und die Orientierung in
Zeit und Raum
Mi 6. November 2013, 18.00 Uhr in der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, Riehenstrasse, Basel
Programm
Begrüssung Markus Cslovjecsek, Prof., Leiter der Professur für Musikpädagogik PH FHNW
Referent
Diskutant
Pascal Abegg, Augenoptikermeister und Sportoptometrist
Dagmar Widorski, MSc in Science of Education, Professur für Bildungstheorien und inter
disziplinären Unterricht, PH FHNW
Thema
Aktuelle Motoriktheorien postulieren eine Einheit von Wahrnehmung und Handlung zur Regulation der Bewegung:
«We must percieve in order to move, and we must also move in order to percieve» (vgl. Birklbauer, 2006, 169).
Wer zum Beispiel im Wald Mountainbike fährt oder in einem der zahlreichen Sportspiele im Tor steht, weiss um die
Bedeutung einer hohen Aufmerksamkeit. Eine gute zentrale und periphere Sehleistung und ein gutes Tiefensehvermögen sind entscheidend für die Einschätzung aktueller Entfernungen und Geschwindigkeiten. Hier setzt die Sportoptometrie an. Sie befasst sich unter anderem mit den Anforderungen, die während einer sportlichen Aktivität
an das visuelle System bzw. an den Handelnden und seine Wahrnehmung von Zeit und Raum gestellt werden.
Ziel ist die Optimierung der sportlichen Leistung.
In der sportoptometrischen Praxis und der damit verbundenen Forschung wurde Erstaunliches festgestellt: die Resultate von klassischen Sehtests können innert kurzer Zeit, zum Beispiel nach Beginn einer Trainingseinheit,
variieren. Damit wird die Validität herkömmlicher Sehtests grundsätzlich in Frage gestellt. Die Beziehung zwischen
der Funktionalität unseres (visuellen) Wahrnehmungssystems, der motorischen Leistungsfähigkeit und bestimmter
optischer Hilfsmittel ist komplexer als uns dies Brillenverkäufer vorgaukeln.
In diesem Kolloquium wird gezeigt, wie durch ein Wechselspiel von zentraler und peripherer Stimulation des visuellen Systems sich eine Sehleistung sofort verändern lässt und wie sich ein Nervensystem zum Beispiel durch den
rhythmischen Wechsel von Spannung und Entspannung in seiner Funktion neu reguliert. Der Zusammenhang von
Aufmerksamkeitsregulation und Körperspannung kann in dieser Weise direkt erlebt werden: Kurzsichtigkeiten,
Hornhautverkrümmungen und andere Fehlsichtigkeiten können sich durch Haltungsveränderungen, bzw.
Tonusveränderungen innert Sekunden verändern. In der Praxis der Sportoptometrie werden durch einfache rhythmische Übungen Sehfunktionen nachhaltig zu verbessert. Da damit aber auch ganz allgemein die Aufmerksamkeit
und Präsenz der Probanden beeinflusst wird, geht es um mehr als die reine Sehleistung – es geht um unsere Autonomie und unser Da-Sein.
Pascal Abegg, geboren am 29. August 1968:
«Durch ein Mikroschielen litt ich jahrelang unter Doppelbilder und hatte kein
Stereosehen. Diese Schwierigkeiten haben mich sowohl in der Schule als
auch später im Sport oft behindert. Ich bin auf der olympischen 470er Jolle,
national und international gesegelt und wurde einerseits durch den Sport
aber auch durch meine Ausbildung zum Augenoptiker, auf die Sportoptometrie an der Universität Bochum aufmerksam.
Nach vielen weiteren Ausbildungen und Kursen habe ich 2003 im Alter von
35 Jahren das Stereosehen erlangt.»
> Augenoptikermeister und Sportoptometrist.
> Lehrauftrag an der ETH Zürich, Sport und Bewegungswissenschaften, Praktikum Physiologie
> Lehrauftrag bei me-di-kom, Privatinstitut für medizinische und psycholo-
gische Bildung Karlsruhe
> Gründer und Geschäftsführer von Sportsvision Pascal Abegg AG
(www.sportsvision.ch)
> Segelt seit 7jährig, 1987 bis 2001 im Weltcup in der olympischen 470er-Jolle
Pascal Abegg trainiert seit 1999 Leistungssportler verschiedener Disziplinen in der Schweiz und im Ausland im
visuellen Bereich und arbeitet heute auch mit Kindern mit Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, mit fehlsichtigen oder die
schielenden Kindern und Erwachsenen, Unfalltraumapatienten, Schlaganfallpatienten und Berufsgruppen, wie beispielsweise Piloten und Sondereinheiten von Polizei und Militär, wo die visuelle Wahrnehmung eine besondere Rolle
spielt.
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Konzert mit dem Ensemble Polysono unter der Leitung von René Wohlhauser
Professur für Musikpädagogik
im Jugendalter
Pädagogische Hochschule FHNW
Obere Sternengasse 7
4502 Solothurn
[email protected]
www.phkultur.ch/musikundmensch
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