Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 1 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik Organisatorisches Dozent: Prof. Dr. rer. pol. Thomas Urban Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing www.multi-media-marketing.org Wo zu finden? F 104 Wie zu kontaktieren? Tel: 03683 688-4113 email: [email protected] Wann zu sprechen? Mittwoch, 13.00 – 14.00 Uhr Vorlesung Dienstag, 14.15 – 15.45 Uhr, H 0002, gerade Woche Donnerstag, 16.00 – 17.30 Uhr, H 0001, wöchentlich Übung (ab 22.04.13) Dienstag, 10.00 – 11.30 Uhr, H 216, gerade Woche WI, IS Mittwoch, 10.00 – 11.30 Uhr, H 203, gerade Woche, MM Folie 2 von 31 1 Gliederung (1) 1 1.1 1.2 1.3 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik Grundbegriffe Merkmale und Größenklassen eines Computers Zahlensysteme und Codes 2 2.1 2.2 2.3 2.3 2.4 Rechnerarchitektur und Datenmangement Komponenten und Arbeitsweise Beurteilungskriterien Datenmanagement Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Kommunikationssysteme 3 3.1 3.2 3.3 Datenorganisation Grundlagen Entity-Relationship-Modell Datenbankverwaltung Folie 3 von 31 Gliederung (2) 3 3.1 3.2 3.3 3.3.1 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 ERP und operative Anwendungssysteme Definition und Abgrenzungen Customer Relationship Management Business Process Management Elektronischer Datenaustausch - eBusiness eShop eProcurement eMarketplace Supply Chain Management 4 4.1 4.2 4.3 4.4 Branchenneutrale operative Systeme Finanz- und Rechnungswesen Kosten- und Leistungsrechnung Personalwesen Beschaffung 5 5.1 5.2 5.3 Branchenspezifische operative Systeme CIM-Konzept Handelsunternehmen Kreditinstitute und Versicherungswirtschaft Folie 4 von 31 2 Gliederung (3) 6 6.1 6.2 Führungsinformations- und Planungssysteme Führungsinformationssystem Planungssysteme 7 7.1 7.2 7.3 7.4 Querschnittssysteme Bürosysteme Computergestützte Gruppenarbeit Multimediasysteme Wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement 8 Systemauswahl und –bewertung 9 9.1 9.2 9.3 Sicherheitsaspekte bei der Gestaltung betrieblicher IT Begriffe und Maßnahmen IT-Sicherheit in Netzen Schutz personenbezogener Daten 10 10.1 10.2 Projekt- und Changemanagement Projektmanagement Changemanagement Folie 5 von 31 Literatur • Hansen, H. R./Neumann, G. (2005): Wirtschaftsinformatik I. 9. Aufl., Stuttgart. • Hass, B./Walsh, G./ Kilian, Th. (Hrsg.) (2008): Web 2.0 – Neue Perspektiven für Marketing und Medien; Springer Verlag Heidelberg • Kollmann, T. (2009): E-Business, Gabler Verlag Wiesbaden • Meier, A./Stormer, H. (2008): eBusiness & eCommerce - Management der digitalen Wertschöpfungskette; Springer Verlag Heidelberg, 2. Auflage • Mertens, P. et al. (2004): Grundzüge der Wirtschaftsinformatik. 9. Aufl., Heidelberg • Stahlknecht, P./Hasenkamp, U. (2004): Einführung in die Wirtschaftsinformatik. 11. Aufl., Berlin, Heidelberg, New York • Wirtz, B. W. (2010): Electronic Business; Gabler Verlag Wiesbaden, 3. Auflage Folie 6 von 31 3 1 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik 1.1 Grundbegriffe Ein Beispiel • Freier Kfz-Händler betreibt Niederlassungen an mehreren Standorten und Kfz-Werkstätten • schaffte vor zehn Jahren Datenverarbeitungsanlage an und installierte seit dem in unterschiedlichen Arbeitsgebieten verschiedene Programme Folie 7 von 31 1 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik 1.1 Grundbegriffe • Mit der Zeit stellen sich Schwachstellen heraus Die Programme sind nicht aufeinander abgestimmt Auftragsannahme erfolgt manuell Werkstattabrechnung hat keine Verbindung zum Verkauf Teileverwaltung durch die Werkstätten an verschiedenen Orten nur 1x wöchentlich synchronisiert keine Abfragemöglichkeiten des Kfz-Bestands nach Hersteller, Typ, Alter, km-Leistung etc. • Wie kann der Geschäftsprozess optimiert werden? Folie 8 von 31 4 1 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik 1.1 Grundbegriffe Geschäftsprozessoptimierung • nur Unternehmen mit optimiertem Wertzuwachs können am Markt bestehen • diese Unternehmen konzentrieren sich auf Kernprozesse und reorganisieren ineffiziente Arbeitsabläufe • zu dieser Geschäftsprozessoptimierung geht der Kfz-Händler in folgenden Schritten vor: 1. Definition der Kernprozesse 2. Zerlegung der Kernprozesse in Geschäftsvorgänge 3. Ermittlung des Informationsbedarfs der Kernprozesse 4. Ermittlung von Alternativen Informationsbedarfs zur Realisierung • Wie muss der Kfz-Händler jetzt konkret vorgehen? 1 Stellung der Wirtschaftsinformatik des Folie 9 von 31 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik 1.1 Grundbegriffe Wirtschaftsinformatik BWL Informatik Technik Beschäftigung mit: operativen betriebswirtschaftlichen Systemen sowie mit Planungs- und Informationssystemen in allen betrieblichen Funktionsbereichen der Entwicklung von Computerprogrammen Kriterien zur Auswahl von Hard- und Standardsoftware für IT-Anwendungen Konzeption und Einführung von Kommunikationssystemen Verfahren zur Untersuchung des Nutzens und der Wirtschaftlichkeit des ITEinsatzes Folie 10 von 31 5 1 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik 1.1 Grundbegriffe Definitionen, Normen, Abgrenzungen • Elemente zur Darstellung von Information heißen Zeichen. • Zur Darstellung des Systems Ampel sind die Zeichen rot, gelb und grün festgelegt, sie bilden den Zeichenvorrat. • Ein geordneter Zeichenvorrat heißt Alphabet. Folie 11 von 31 1 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik 1.1 Grundbegriffe Informationen zum Zweck … • der Verarbeitung heißen Daten • der Weitergabe heißen Nachrichten Normen Die Grundbegriffe der Informationsverarbeitung sind in der DIN 44300 geregelt. Normen werden von offiziellen Gremien erarbeitet. Wichtige Normungsgremien: • DIN: Deutsches Institut für Normung e. V. • CEN: Comité Européen de Normalisation • ISO: International Standardization Org. Folie 12 von 31 6 1 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik 1.1 Grundbegriffe Standards • … werden von inoffiziellen Gremien erarbeitet: Interessenverbände Anwendergruppen einzelne Hersteller VDMA Verein Deutscher Maschinen und Anlagenbau e. V. IEEE Institute of Electrical and Electronic Engineers Folie 13 von 31 1 Gegenstand und Begriffe der Wirtschaftsinformatik 1.1 Grundbegriffe Gegenstände der Informatik Informatik Informationstechnik InformatikAnwendungen InformatikNutzung Hardware Technik Anwender Software Recht Benutzer Kommunikationstechnik Öffentliche Verwaltung Medizin BWL Folie 14 von 31 7 1.2 Merkmale und Größenklassen eines Computers Merkmale und Größenklassen eines Computer • Merkmale: freie Programmierbarkeit Arbeitsspeicher für Programme und Daten Anschlussmöglichkeiten für Geräte zur Eingabe und Ausgabe sowie zur externen Speicherung von Daten • Hauptklassen: Großrechner Zentralserver in Großunternehmen zur gemeinsamen Nutzung und der Bereitstellung zentraler Datenbestände mittlere Systeme Filial- oder Abteilungsrechner für die Nutzung einer begrenzten Anzahl von Anwendungssystemen Personal Computer (PC) ausschließliche Nutzung durch einen oder wenige Benutzer Folie 15 von 31 1.2 Merkmale und Größenklassen eines Computers Merkmale und Größenklassen eines Computer • neben den drei Hauptklassen von Computern gibt weitere wichtige Ausprägungen: Supercomputer: sind durch umfassende Parallelisierung von Komponenten erheblich leistungsfähiger als Großrechner und werden i. d. R. im Forschungsbereich eingesetzt Workstations: sind Hochleistungsarbeitsplatzrechner und werden häufig für technische Konstruktionen sowie graphische Anwendungen eingesetzt Handhelds: sind mobile Kleincomputer mit berührungssensitiven Bildschirmen und der Möglichkeit, über eine Infrarot-, Funk- oder Kabelverbindung Daten mit anderen Computern auszutauschen Folie 16 von 31 8 1.3 Zahlensysteme und Codes Grundlegende Begriffe als Information wird der Bedeutungsgehalt von Zeichen, Nachrichten, Mitteilungen etc. bezeichnet Informationen werden auf dem Rechner als Daten repräsentiert und gespeichert Informationen können aus Daten zurückgewonnen werden, wenn diese in geeigneter Weise interpretiert werden Information Repräsentation Student Werner Arbeitsscheu geb. 10.10.1980 Interpretation 01001010 01011110 11010101 … Daten Folie 17 von 31 1.3 Zahlensysteme und Codes Grundlegende Begriffe soll eine informationsverarbeitende Operation auf einem Rechner ausgeführt werden, so muss eine ihr entsprechende Operation für Daten gefunden werden, die die Informationen repräsentieren Information Informationsverarbeitung (IV) Repräsentation Information Daten Interpretation Datenverarbeitung (DV) Daten Beispiel: 22 2 = 44 IV-Funktion, „im Kopf“ gerechnet leftshift (10110,1) = 101100 DV-Funktion, vom Computer ausgeführt Folie 18 von 31 9 1.3 Zahlensysteme und Codes Grundlegende Begriffe Bits Informationen werden repräsentiert als Folge von Bits. Bit = Binary Digit ein Bit kann den Wert 0 oder 1 haben oder aus bzw. an, oder ja bzw. nein oder wahr bzw. falsch, oder schwarz bzw. weiß, oder hell bzw. dunkel, oder groß bzw. klein, oder stark bzw. schwach, oder links bzw. rechts… Folie 19 von 31 1.3 Zahlensysteme und Codes Grundlegende Begriffe Bitfolgen lässt eine Frage mehrere Antworten zu, so enthält die Beantwortung der Frage mehr als ein Bit Frage: Aus welcher Himmelsrichtung weht der Wind?, lässt 8 mögliche Antworten zu Nord, Ost Süd, West Nordost, Südost, Nordwest, Südwest jede beliebige eindeutige Zuordnung der Himmelsrichtungen zu Bitfolgen können als Codierung von Windrichtungen herangenommen werden 000 001 010 011 = = = = Süd West Nord Ost 100 101 110 111 = = = = Südost Nordwest Nordost Südwest offensichtlich verdoppelt jedes zusätzliche Bit die Anzahl der möglichen Bitfolgen, sodass gilt: Es gibt genau 2N mögliche Bitfolgen der Länge N. Folie 20 von 31 10 1.3 Zahlensysteme und Codes Grundlegende Begriffe Byte ein Byte ist ein Oktett von Bits, d. h. 8 Bits = 1 Byte ein Byte kann verwendet werden, um z. B. folgendes zu speichern: ein codiertes Zeichen (in einem Zeichencode) eine Zahl zwischen 0 und 255 eine Zahl zwischen – 128 und + 127 die Farbcodierung eines Punktes in einer Grafik bzw. in einem Bild (Pixel) Folie 21 von 31 1.3 Zahlensysteme und Codes Grundlegende Begriffe Bytes und Wörter Gruppen von xx Bits werden als … bezeichnet 16 Bits Halbwort 32 Bits Wort 64 Bits Doppelwort 128 Bits Quadwort Folie 22 von 31 11 1.3 Zahlensysteme und Codes Zeichendarstellung Welches Byte welches Zeichen darstellt, ist eine Frage der Codierung! Codierung = Vorgang des „Übersetzens“ eines Zeichens in sein Codewort Decodierung „Vorgang des „Rücküber- setzens“ eines Codewortes dazugehörige Zeichen in das Folie 23 von 31 1.3 Zahlensysteme und Codes Zeichendarstellung für die Codierung von Buchstaben Ziffern, Satzzeichen und Sonderzeichen wird als internationaler Zeichensatz Standard (American der ASCII- Standard for Information Interchange) verwendet ASCII-Code ist ein 7-Bit-Code, ein achtes Bit wird üblicherweise als Most Significant Bit (MOS) angefügt und zur Umschaltung von Zeichensätzen sowie zur Darstellung von Sonderzeichen und Symbolen verwendet Folie 24 von 31 12 1.3 Zahlensysteme und Codes Zeichendarstellung Folie 25 von 31 1.3 Zahlensysteme und Codes Zeichendarstellung und Kodierung Menschen rechnen gewöhnlich im Dezimalsystem Computer hingegen rechnen gewöhnlich im Dualzahlensystem eine Konvertierung ist erforderlich weitere Zahlensysteme, wie das Oktal-Zahlensystem oder das Hexadezimal-Zahlensystem werden zur kompakteren Darstellung der sehr langen Dualzahlen verwendet es ist notwendig, die Zusammenhänge und mathematischen Grundlagen dieser Zahlensystem zu verstehen Folie 26 von 31 13 1.3 Zahlensysteme und Codes Zahlensysteme der Wert Xb einer Zahl ist die Summe der Werte aller Einzelstellen zibi Xb znbn zn1bn1 z1b z0 z 1b 1 z m b m Xb n zibi i m Beispiel 10,012 = 1 21 + 0 20 + 0 2-1 + 1 2-2 = 2,2510 Interessante Zahlensysteme in der Informatik Basis b Zahlensystem Zahlenbezeichnung 2 8 10 16 Dualsystem Oktalsystem Dezimalsystem Hexadezimalsystem Dualzahl Oktalzahl Dezimalzahl Hexadezimalzahl Folie 27 von 31 1.3 Zahlensysteme und Codes Zahlensysteme Umwandlung von Zahlen vom Dezimalsystem in das Dualzahlensystem jede Dezimalzahl lässt sich in einer Summe aus dem Produkt einzelner Ziffern mit einer Zehnerpotenz darstellen 3.647 = 3 103 + 6 102 + 4 101 + 7 100 Folie 28 von 31 14 1.3 Zahlensysteme und Codes Zahlensysteme das gleiche Prinzip lässt sich auch auf Dualzahlen anwenden: jede Ziffer der Binärzahl wird mit der zugehörigen 2er-Potenz multipliziert die Summe ergibt die Dezimaldarstellung der Dual-/Binärzahl 10100: 1 24 + 0 23 + 1 22 + 0 21 + 0 20 = 20 16 + 0 + 4 + 0 + 0 = 20 Wie lautet die folgende Binärzahl in dezimaler Schreibweise? 01100100 64 + 32 + 4 = 100 Folie 29 von 31 1.3 Zahlensysteme und Codes Zahlensysteme Handlungsanweisung für die Umwandlung „Dezimaldarstellung Binärdarstellung“ Dividiere die Dezimalzahl so lange durch 2 und runde ab, bis am Ende eine 0 steht bei jedem Schritt wird der Rest (0, 1) notiert die Dual-/Binärdarstellung ergibt sich durch die notierten Reste Ablesung in umgekehrter Reihenfolge Folie 30 von 31 15 1.3 Zahlensysteme und Codes Zahlensysteme Wie lautet die folgende Dezimalzahl in binärer Schreibweise? (500)10 (111110100)2 für die Umrechnung (Konvertierung) von Zahlen in andere Zahlensysteme gibt es mehrere Verfahren bekanntestes Verfahren ist das Horner-Schema 9C916 250510 Umrechnungsverfahren 1 47118 Umrechnungsverfahren 2 Folie 31 von 31 16 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 2 Rechnerarchitektur und Datenmanagement 2.1 Komponenten und Arbeitsweise Architektur und Technik Eingabe/Ausgabe Verarbeitung Speicherung Rechner (Zentraleinheit) Zentralrechner (CPU) Eingabegeräte Steuerwerk Rechenwerk Externe Speicher Ausgabegeräte Hauptspeicher RAM ROM Folie 2 von 54 1 2.1 Komponenten und Arbeitsweise Arbeitsspeicher (RAM): Schreib-Lesespeicher nimmt die in Aktion befindlichen Programme auf und hält die Befehle für den Zentral-(Prozessor) bereit sowie speichert die während der Verarbeitung benötigten Eingabedaten, mögliche Zwischenresultate und die als Ergebnisse entstehenden Ausgabedaten Festwertspeicher (ROM) ist ein Teil des Hauptspeichers, dessen Inhalt sich nur lesen, aber nicht verändern lässt Folie 3 von 54 2.1 Komponenten und Arbeitsweise Speicherhierarchie der internen Speicher Interne Speicher Cache Hauptspeicher Arbeitsspeicher Plattenspeicher Registerspeicher Festwertspeicher Erweiterungsspeicher Folie 4 von 54 2 2.1 Komponenten und Arbeitsweise Zentralprozessor (CPU) besteht aus: • dem Steuerwerk wird auch als Leitwerk bezeichnet, ist eine Funktionseinheit, welche: die Reihenfolge steuert, in die die Befehle eines Programms ausgeführt werden, die Befehle entschlüsselt und dabei gegebenenfalls modifiziert und die für ihre Ausführung erforderlichen digitalen Signale abgibt • und dem Rechenwerk Folie 5 von 54 2.1 Komponenten und Arbeitsweise Prinzip des Buskonzepts bei PC‘s Prozessor Steuerwerk Interner Bus Rechenwerk Register Externer Bus ROM RAM Peripheriebus Folie 6 von 54 3 2.2 Beurteilungskriterien Leistungsbeurteilung von Rechnern muss zwischen internen bzw. technischen Beurteilungskriterien, s. g. Komponentenleistungen und anwendungsorientierten bzw. nutzungsorientierten Beurteilungskriterien, s. g. Systemleistungsmaßen Folie 7 von 54 2.2 Beurteilungskriterien Komponentenleistungsmaße für Rechner Zentralprozessor Architektur Taktfrequenz Verarbeitungsbreite Induktionsrate (MIPS) = Taktfrequenz (MHz)/ Anzahl der Takte pro Befehl Folie 8 von 54 4 2.2 Beurteilungskriterien Komponentenleistungsmaße für Rechner Interner Speicher Arbeitsspeichergröße Zugriffszeit Größe des Cache Memory Folie 9 von 54 2.2 Beurteilungskriterien Komponentenleistungsmaße für Rechner Eingabe-/Ausgabesystem Übertragungskonzept Kanalkonzept Buskonzept Übertragungsraten Folie 10 von 54 5 2.2 Beurteilungskriterien zu den anwendungsorientierten Beurteilungskriterien muss auch der Kaufpreis gerechnet werden > für die Hardwarepreise eines Rechners mit einer durchschnittlichen Peripherieausstattung gelten etwa folgende Größenordnungen: Großrechner über 150.000 € mittlere Systeme über 5.000 € bis 150.000 € PCs bis 5.000 € Folie 11 von 54 2.2 Beurteilungskriterien die technologische Entwicklung befasst sich bei Rechnern (Zentraleinheiten) schwerpunktmäßig damit, Arbeitsspeicher mit größerer Kapazität und schnellerem Zugriff zu entwickeln und höhere Verarbeitungsgeschwindigkeiten der Prozessoren zu erzielen erreicht wird dies in quantitativer Richtung durch die Vergrößerung der Integrationsdichte und in qualitativer Hinsicht durch neuartige Speichermedien Folie 12 von 54 6 2.3 Datenmanagement Dateneingabe Dateneingabe Halbdirekte Dateneingabe Urbelege Direkte Dateneingabe Plastikkarten Automatische Direkteingabe Manuelle Direkteingabe Online-Datenerfassung Akustische Direkteingabe Dialogeingabe Folie 13 von 54 2.3 Datenmanagement Schriften Markierungen Handmarkierungen Klarschriften Gedruckte Markierungen Strichcodes Matrixcodes Normschriften Universalschriften OCR-A Handblockschrift OCR-B Maschinenschriften Folie 14 von 54 7 2.3 Datenmanagement Direkte Dateneingabe manuelle Direkteingabe an Bildschirmarbeitsplätzen kann durch autonome Arbeit erfolgen oder durch Einbindung in ein Gesamtsystem, als: Client in ein Client-Server-System Thin Client in ein Network-Computing-System Terminal mit Anschluss an einen Großrechner oder ein mittleres System Spracheingabe umfasst Eingabe der Daten per gesprochener Sprache Folie 15 von 54 2.3 Datenmanagement die Dateneingabe ist nie isoliert, sondern stets im Zusammenhang mit der weiteren Verarbeitung der Daten zu sehen der Wirtschaftsinformatiker sollte sich von vornherein folgende WFragen stellen: Folie 16 von 54 8 2.3 Datenmanagement Datenausgabe Indirekte Datenausgabe Direkte Datenausgabe Visuelle Datenausgabe Bildschirmanzeige Druckausgabe Akustische Datenausgabe Sprachwiedergabe Leinwandprojektion Sprachsynthese Folie 17 von 54 2.3 Datenmanagement Datenspeicherung Massenspeicher sequentielle Speicher Magnetbänder Kasetten Direktzugriffsspeicher Magnetische Speicher Optische Speicherplatten Halbleiterspeicher Magnetplatten Disketten Folie 18 von 54 9 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Bestandteile des Systembetriebs • Software wird in Anwendungs-, Systemund Unterstützungssoftware unterschieden • wichtiger Bestandteil der Systemsoftware ist das Betriebssystem, das die Grundlage für die möglichen Betriebsarten des Computers bildet und die Ausführungen der Anwendungsprogramme steuert und überwacht Folie 19 von 54 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Bestandteile des Systembetriebs • Betriebsarten und Nutzungsformen, betrieben werden können hängen von in denen Computer der Rechnerarchitektur der Hardwarekonfiguration den räumlichen Entfernungen zwischen den Komponenten sowie den Anforderungen der Anwender, vor allem von > der Anzahl der gleichzeitig eingesetzten Anwendungsprogramme und > der Anzahl der gleichzeitig tätigen Benutzer ab Folie 20 von 54 10 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Softwareeinteilung Folie 21 von 54 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Aufgaben und Arbeitsweise Betriebssysteme verbinden die Hardware und die Anwendungssoftware sie haben die Aufgaben: Folie 22 von 54 11 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Aufgaben des Betriebssystems Folie 23 von 54 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Funktionen der Middleware Folie 24 von 54 12 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Typen von Betriebssystemen Betriebssysteme lassen sich danach einteilen, ob sie proprietär oder offen und für Großrechner, mittlere Systeme oder Personal Computer konzipiert sind Folie 25 von 54 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Benutzerschnittstelle unter der Benutzerschnittstelle ist die Benutzerführung zu verstehen, die dem Benutzer am Bildschirm für den Dialog mit dem Computer gestellt wird mit ihrer Hilfe kann man bspw. Folie 26 von 54 13 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Graphische Benutzeroberfläche Folie 27 von 54 2.4 Betriebssysteme, Software und Benutzerschnittstelle Graphische Benutzeroberfläche für die Gestaltung graphischer Benutzeroberflächen gibt es zahlreiche Empfehlungen und Richtlinien, s. g. Style Guides meist wird die grafische Oberfläche in Schichten zerlegt und zwar: die Präsentationsschicht (statischer Teil) drei die Dialogschicht (dynamischer Teil) und die Anwendungsschicht funktionaler Teil) (algorithmischer und Folie 28 von 54 14 2.5 Kommunikationssysteme Die Kommunikation erfolgt zwischen Menschen zwischen Menschen und Maschinen zwischen Maschinen Form der ausgetauschten Informationen Sprachkommunikation Datenkommunikation Textkommunikation Bildkommunikation in den Versionen Standbild langsame Bewegtbilder Bewegtbilder Folie 29 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Massen- und Individualkommunikation Folie 30 von 54 15 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Um Daten zu übertragen, benötigt man: > Datenstationen, > Übertragungswege und > Übertragungsverfahren Jedes Übertragungsverfahren wird von mindestens zwei Datenstationen gebildet, die durch einen Übergangsweg, allgemeiner eine Kommunikationseinrichtung, miteinander verbunden. Folie 31 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Folie 32 von 54 16 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Folie 33 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation die Datenübertragungseinrichtung hat folgende zwei Aufgaben: als Signalübertragungsverfahren kommen zum Einsatz: Folie 34 von 54 17 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Folie 35 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Standortübergreifende Netze zur Datenübertragung kommen Telekommunikationsnetze Einsatz, wobei unterschieden wird zwischen: zum Folie 36 von 54 18 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Standortübergreifende Netze typische Festnetze sind ISDN und xDSL Merkmale von ISDN: universelle Kommunikation (Übertragung von Sprache, Daten, Bildern, Nutzung von Mehrwertdiensten) über dasselbe Netz Paralleler Betrieb denselben Anschluss mehrerer Kommunikationsarten über Möglichkeit zur Übertragung von Bewegtbildern Folie 37 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Standortübergreifende Netze: ADSL-System Folie 38 von 54 19 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Standortübergreifende Netze: Mobilfunk Netzbetreiber eigene Frequenzen eigene Netzinfrastruktur Folie 39 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Standortübergreifende Netze: Mobilfunk Folie 40 von 54 20 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Standortübergreifende Netze: Mobilfunk Mobilfunkdiscounter fehlen eines eigenen Mobilfunknetzes einheitliche, übersichtliche Preisstruktur keine Grundgebühr kein Mindestumsatz keine subventionierten Endgeräte Prepaid, d. h. Zahlung vor Nutzung Vertriebskanäle: Internet Call-Center Lebensmitteleinzelhandel reines No-Frills-Konzept Folie 41 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze unter einem Rechnernetz ist folgendes zu verstehen: Wide Area Netzwork (WAN) sind Netze, bei denen geografisch entfernte, voneinander unabhängige Rechner über Fest- und/oder Funknetze miteinander verbunden sind Lokal Area Network (LAN) konzentrieren sich auf ein Gebäude oder Betriebsgelände der Betreiber eines lokalen Netzes ist in der Regel ein einzelnes Unternehmen Folie 42 von 54 21 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Netztopologien Folie 43 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Weitverkehrsnetze (Terminalnetze) Folie 44 von 54 22 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Weitverkehrsnetze (Terminalnetze) Folie 45 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Lokale Netze (Netzverbund) Folie 46 von 54 23 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Verteilte Verarbeitung Folie 47 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Client-Server-Modell Folie 48 von 54 24 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Aufgabenverteilung bei verteilter Verarbeitung Folie 49 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Doppelfunktion Server-Client Folie 50 von 54 25 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Zuordnungen zwischen Server-Client Folie 51 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Rechnernetze: Multi-Tier-Architektur in der Praxis werden i. d. R. drei- oder mehrstufige (Multi-Tier-)Architekturen bevorzugt Datenbank- und Anwendungsserver (Application Server) werden verschiedenen Ebenen zugeordnet Multi-Tier-Architekturen gelangen teilweise auch beim Application Service Providing zum Einsatz Anwendungsserver wird dann von einem externen Provider betrieben, während der zentrale Datenserver i. d. R. im Unternehmen verbleibt Folie 52 von 54 26 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Netzwerkmanagement alle mit der Planung, der Einrichtung und dem Betrieb aller Arten von Rechnernetzen befassten Aufgaben, werden unter dem Oberbegriff Netzwerkmanagement zusammengefasst Aufgaben Planungsphase Aufgabe Installierungsphase Folie 53 von 54 2.5 Kommunikationssysteme Technische Grundlagen der Kommunikation Netzwerkmanagement Aufgaben Betriebsphase Folie 54 von 54 27 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 3 Datenorganisation 3.1 Grundlagen DatenObjekte Personen werden durch Attribute beschrieben Kunden Lieferanten Mitarbeiter Kontoinhaber … Gegenstände Handelswaren Rohstoffe Maschinen Gebäude … abstrakte Begriffe Konten Buchungen Bestellungen Kostenstellen … Folie 2 von 54 1 3.1 Grundlagen je nach Verwendungszweck wird unterschieden zwischen ändern sich selten oder gar nicht Dateiorganisation Stammdaten Kundenwohnort Änderungsdaten geben Veränderung von Stammdaten an werden laufend aktualisiert Bestandsdaten Lagerbestand Bewegungsdaten geben Veränderung Bestandsdaten an Lagerentnahmen Folie 3 von 54 3.1 Grundlagen Formen integrierter Datenverarbeitung Alternativen sind programmintegrierte Verarbeitung mit separater Dateiverwaltung dateiintegrierte Verarbeitung mit gemeinsamer Dateiverwaltung Mehrere Programme beschreiben und lesen gemeinsam dieselben Dateien. Das ist die gebräuchlichste Form der Dateiorganisation. Jedes Programm arbeitet mit seinen eigenen Daten Fakturierung Debitorenbuchhaltung Rechnungssummen Nachteil: Redundante Daten! Folie 4 von 54 2 3.1 Grundlagen Speicherungsformen Sequenzielle Speicherung Verkettete Speicherung Indexverfahren indexsequenzielle Speicherung indexverkettete Speicherung Speicherung durch binäre Bäume Gestreute Speicherung mit direkter Adressierung indirekter Adressierung Folie 5 von 54 3.1 Grundlagen Datenbankorganisation Ziel ist, alle Daten zu einer möglichst redundanzfreien Datenbank zu aggregieren, so dass Vielfachzugriff möglich ist flexible Verknüpfungsmöglichkeiten der Daten kurze Zugriffszeiten ermöglicht werden Datenbankverwaltungssystem Datenbanksystem Dateien Folie 6 von 54 3 3.2 Entity-Relationship-Modell Beispiel BERENT vermietet PKW. Dabei interessiert die Frage: Welche Mieter, welche Wagen, wie lange gemietet haben Die Daten sind in zwei Dateien festgehalten: Folie 7 von 54 3.2 Entity-Relationship-Modell Dateien der Autovermietung Datei B Datei A MNR MNA BNR WNR MD M1 AEG B2 W12 31 M1 AEG B2 W84 160 M2 Bolle B1 W45 215 M3 IBM B3 W52 8 M3 IBM B3 W64 M3 IBM B3 M4 KaDeWe M5 Siemens M5 M6 WNR FT BJ VS MS W12 Opel Corsa 02 Allianz 60 W33 VW Golf 02 Gerling 70 W45 Opel Vectra 03 Allianz 75 324 W52 Mercedes S 03 Gerling 185 W99 387 W64 Ford Mondeo 03 Europa 75 B1 W75 106 W75 VW Golf 03 Allianz 70 B2 W12 289 Siemens B2 W99 149 W84 Ford Mondeo 04 Gerling 75 Zuntz B1 W33 57 W99 Mercedes E 04 Europa 110 Folie 8 von 54 4 3.2 Entity-Relationship-Modell Datenmodellierung Primärschlüssel sind Datei A: Datei B: Mieternummer MNR Wagennummer WNR Zur Vermeidung zeitaufwendiger Such- und Sortiervorgänge wird eine logische Datenbankorganisation (semantische Datenmodellierung) durchgeführt: Konzeptionelle Datensicht Folie 9 von 54 3.2 Entity-Relationship-Modell Schritte der Datenmodellierung Schritt 1: Beschreibung und Erfassung der Daten Schritt 2: Erfassung und Beschreibung der Beziehungen Schritt 3: Entity-Relationship-Diagramm Schritt 2: Beziehungen, Relationen 1:1 1:n m:n Mitarbeiter(in) Raum Lieferant Entity Müller Zimmer 27 A GmbH B GmbH Entity PC K38 Bauer Müller Teil 1 Teil 2 Teil 3 Entitytyp Rechner Mitarbeiter(in) Kardinalität Entitytyp Ware Folie 10 von 54 5 3.2 Entity-Relationship-Modell Relationen 1:1 1:n m:n Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter Entity Müller Boss Entity Bauer Linke Schmidt Entitytyp Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter Relation Urlaubsvertretung Berichtsweg Projektbeteiligung Kardinalität Entitytyp 3.2 Dur Moll Teil 1 Teil 2 Teil 3 Entity-Relationship-Modell Schritt 3: Grafische Darstellung Entities und Beziehungen des ERM werden im Entity-RelationshipDiagramm (ER-Diagramm) dargestellt. Wie ist dieses aufgebaut? 6 3.2 Entity-Relationship-Modell Abstraktionsmechanismen Mietobjekt Spezialisierung Generalisierung •… sind die beiden Methoden Generalisierung (Gegenteil: Spezialisierung) Aggregation (Gegenteil: Disaggregation) ist ein Auto Anhänger 3.2 Kfz ist ein PKW LKW Entity-Relationship-Modell Datenbankmodelle das geläufigste Datenbankmodell ist das relationale Datenbankmodell alle Daten werden in zweidimensionalen Tabellen (Relationen) mit fester Anzahl von Spalten und beliebig vielen Zeilen abgelegt grundlegende Bezeichnungen: Tupel für das Entity (eine Zeile in der Tabelle) Relation für den Entitytyp (die Tabelle) 7 3.2 Entity-Relationship-Modell Merkmale des Relationenmodells Edgar (Ted) Codd entwickelte 1970 bei IBM das relationale Datenbankmodell und stellte Regeln dazu auf: Zeilen beschreiben ein Entity, die Spalten sind dessen Attribute. Es gibt keine identischen Zeilen. Die Reihenfolge spielt keine Rolle. Die Anzahl der Attribute heißt Grad der Relation. Alle möglichen Attributwerte bilden die Domäne. 3.2 Entity-Relationship-Modell Grad und Domäne Wagen Mieter Nummer Name Branche Nummer Fahrzeugtyp Baujahr Versicherer Mietsatz (Euro) Mietdauer (Tage) MNR MNA BRN WNR FT M1 AEG B2 W12 Corsa BJ VS MS MD 2002 Allianz 60 W84 Mondeo 2004 31 Gerling 75 160 215 M2 Bolle B1 W45 Vectra 2003 Allianz 75 M3 IBM B3 W52 S320 2003 Gerling 185 8 W64 Mondeo 2003 Europa 75 324 W99 E240 2004 Europa 110 87 Welchen Grad hat die Relation: 9 Aus welchen Werten besteht die Domäne von MNA: AEG, Bolle, IBM 8 3.2 Entity-Relationship-Modell Unnormalisierte Form Wagen Mieter Nummer Name Branche Nummer Fahrzeugtyp Bahjahr Versicher. Mietsatz (Euro) Mietdauer (Tage) MNR MNA BRN WNR FT M1 AEG B2 W12 Corsa BJ VS MS MD 2002 Allianz 60 W84 Mondeo 2004 31 Gerling 75 160 215 M2 Bolle B1 W45 Vectra 2003 Allianz 75 M3 IBM B3 W52 S320 2003 Gerling 185 8 W64 Mondeo 2003 Europa 75 324 W99 E240 2004 Europa 110 87 Die Tabelle ist noch unnormalisiert; es kommen bei M1 und M3 Wiederholungsgruppen vor Überführung der Tabelle in die 1. Normalform! 3.2 Entity-Relationship-Modell 1. Normalform Wagen Mieter Nummer Name Branche Nummer Fahrzeugtyp Bahjahr Versicher. Mietsatz (Euro) Mietdauer (Tage) MNR MNA BRN WNR FT M1 AEG B2 W12 Corsa BJ VS MS MD 2002 Allianz 60 M1 AEG B2 W84 Mondeo 2004 31 Gerling 75 160 M2 Bolle B1 W45 Vectra 2003 M3 IBM B3 W52 S320 2003 Allianz 75 215 Gerling 185 M3 M3 IBM IBM B3 B3 W64 Mondeo 2003 8 Europa 75 324 W99 E240 2004 Europa 110 87 Das Problem, was jetzt noch besteht, sind die Redundanzen! Zur Vermeidung wird die Tabelle in die 2. Normalform überführt! 9 3.2 Primärschlüssel 2. Normalform MNR WNR MD M1 W12 31 MNR MNA BRN M1 W84 160 M1 AEG B2 M2 W45 215 M3 W52 8 M3 W64 324 M3 W99 87 M2 M3 Bolle IBM B1 B3 Entity-Relationship-Modell 3.2 WNR FT BJ VS MS W12 Corsa 2002 Allianz 60 W45 Vectra 2003 Allianz 75 W52 S320 2003 Gerling 185 W64 Mondeo 2003 Europa 75 W84 Mondeo 2004 Gerling 75 W99 E240 2004 Europa 110 Entity-Relationship-Modell 2. Normalform Ausgehend vom ER-Diagramm wird die 2. Normalform gebildet, indem: Die Objekttypen (Rechtecke) in Tabellen umgesetzt werden. Die zugehörigen Attribute (Ellipsen) bilden die Spalten der Tabelle. Die Beziehungstypen (Rhomben) werden ebenfalls in Tabellen umgesetzt. Die Primärschlüssel werden übernommen. 10 3.2 Entity-Relationship-Modell 3. Normalform MS ergibt sich aus FT und nicht aus dem Primärschlüssel Deswegen sind immer noch Redundanzen vorhanden Redundanzfrei ist erst die dritte Normalform Hier sind alle Nicht-Schlüsselattribute wechselseitig voneinander unabhängig 3.2 Entity-Relationship-Modell 3. Normalform FT MS Corsa 60 E240 110 Mondeo 75 S320 185 Vectra 75 11 3.3 Datenbankverwaltung Datenbankverwaltungssystem (DBMS) Ein DBMS (Database Management System) ist ein Programmpaket zur Verwaltung der Datenbank Datenbanksysteme, die speziell das relationale Datenmodell unterstützen, werden als Relationales Datenbankmanagementsystem (RDBMS) bezeichnet. 3.3 Datenbankverwaltung Ein RDBMS •… muss u. a. leisten: ¾Datenunabhängigkeit gg Unabhängig vom Anwendungsprogram m Unabhängig von der Systemplattform ¾Mehrfachzugriff Jeder der autorisiert ist darf im ist, Mehrbenutzerbetrieb zugreifen ¾Effizienz Zugriff muss in kürzester Zeit erfolgen ¾Datenschutz Schutz vor unbefugtem Zugriff (Missbrauch). Zugriffsrechte: Ist Benutzer zugriffsberechtigt Ist Benutzer für bestimmte Daten zugriffsberechtigt Ist Benutzer nur für Abfragen oder auch für Änderungen zugriffsberechtigt ¾Datensicherheit Schutz gegen System- und Programmfehler. Nach Ausfall muss korrekter Zustand hergestellt werden (Recovery) 1 3.3 Datenbankverwaltung Bestandteile des RDBMS Welche unterschiedlichen Schichten realisiert ein RDBMS? 3.3 Datenbankverwaltung SQL (Structured Query Language) Die b Di bekannteste k t t Abf Abfragesprache h für fü RDBMS ist i t die di von Donald D. Chamberlin 1973 konzipierte und von IBM und Qracle weiterentwickelte SQL (Structured Query Language) Abfrageoperationen haben die Grundform ¾SELECT WNR ¾FROM W ¾WHERE FT = ‘Golf' 2 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 4 ERP und d operative ti Anwendungssysteme A d t 4.1 Definition und Abgrenzungen Definition Ein betriebliches Anwendungssystem besteht aus: ¾ Anwendungssoftware ¾ und den zugehörigen Daten Je nach Verwendungszweck wird unterschieden zwischen: ¾ operativen Systemen Lohn- u. Gehaltsabrechnung ¾ Führungssystemen M Managementinformationssystem ti f ti t ¾ Systemen für den elektronischen Informationsaustausch E-Procurement ¾ Querschnittsystemen Bürosysteme (MS Office) 3 4.1 Definition und Abgrenzungen Einteilung betrieblicher Anwendungssysteme nach dem Verwendungszweck 4.1 Definition und Abgrenzungen Integrierte Systeme Was ist unter einem integrierten System zu verstehen und wie k kann dieses di realisiert li i werden? d ? 4 4.1 Definition und Abgrenzungen ERP-System und unternehmensübergreifende Anwendungen 4.1 Definition und Abgrenzungen Standardsoftware Welche unterschiedlichen Entscheidungen können getroffen werden? 5 4.1 Definition und Abgrenzungen Pakete für Standardsoftware Drei unterschiedliche Pakete fü Standa für Standardsoftware dsoft a e sind verbreitet: ¾Integrierte Pakete ERP-Systeme (SAP R/3) ¾Pakete zur Unterstützung der g g eines Vorgangskette Geschäftsprozesses ¾Pakete für ein abgegrenztes betriebliches Arbeitsgebiet Auftragsbearbeitung/ Fakt ie ng Fakturierung Personalabrechnung 4.1 Definition und Abgrenzungen Einführung von R/3 SAP schlägt das so genannte „Reference Reference Based Business Process Reengineeering“ bestehend aus folgenden Schritten vor: ¾ Der in Frage kommende Geschäftsprozess (BP) wird grafisch erfasst. ¾ Der SAP-Referenzprozess wird gegenübergestellt ¾ Lassen sich die Arbeitsabläufe an den SAP Ref.-prozess anpassen? ¾ oder muss die Standardsoftware angepasst werden? SAP-Referenzmodell für den Geschäftsprozess Auftragsbearbeitung im Versandhandel. 6 4.1 Definition und Abgrenzungen Anpassung der Standardsoftware •… wird als Customizing bezeichnet und ist in zwei Formen möglich: ¾Parametrisierung ¾zusätzliche individuell entwickelte Programme in ABAB/4 oder in Java 4.1 •Anwendung wird über Parameter in Form von Eintragungen in Tabellen (Bildschirmdialog) an Bedürfnisse des Unternehmens angepasst •Individuelle Individuelle Zusatzprogramme werden erstellt, die über Schnittstellen mit SAP R/3 angesprochen werden können Definition und Abgrenzungen Die „Implementation Roadmap“ Wie ist bei der Implementierung eines Softwareprogramms vorzugehen? h ? 7 4.1 Definition und Abgrenzungen Operative Systeme im Unternehmen Abrechnung von Massendaten Unterteilung in ¾administrative Buchführungsarbeiten Verwaltung von Beständen Lagerbestand ¾und dispositive Systeme Vorbereitung dispositiver Tätigkeiten Tourenplanung To enplan ng im Vertrieb Materialbeschaffung Werkstattsteuerung Bestellwesen im Handel 4.1 Definition und Abgrenzungen Anwendungsgebiete operativer Systeme im Industriebetrieb 8 4.1 Definition und Abgrenzungen Branchenabhängigkeit von Anwendungssystemen Unterschieden werden ¾branchenabhängige ¾und branchenneutrale operative Systeme. Bei den branchenneutralen dominieren drei Anwendungsgebiete: ¾Finanzbuchhaltung ¾Lohn- und Gehaltsabrechnung ¾Fakturierung 4.2 Customer Relationship Management Customer Relationship Management ¾ erfolgt die Zusammenfassung aller Beziehungen eines Unternehmens mit seinen Kunden in einem Anwendungssystem, so wird von einem Customer Relationship Management (CRM)-System gesprochen g, Verkauf und Service ¾ die kundenorientierten Prozesse im Marketing, werden über ein integriertes System koordiniert und möglichst im Sinne der Kundenzufriedenheit optimiert ¾ ein CRM-System umfasst hierbei folgende Komponenten für: 9 4.2 Customer Relationship Management Customer Relationship Management ¾ CRM-Systeme beziehen hierzu viele Informationen aus anderen Anwendungssystemen, insbesondere aus ERP-Systemen ¾ der gesamte Vertrieb wird stark von den Entwicklungen im Bereich des Electronic Business beeinflusst ¾ zu modernen Vertriebssystemen gehören daher weitergehende Funktionen wie 4.2 Customer Relationship Management Geschäftsprozess „Kundenauftragsbearbeitung“ 10 4.2 Customer Relationship Management Anwendungssysteme im Vertrieb die wichtigsten Anwendungssysteme der Vertriebs sind ¾ im administrativen Bereich Angebotsbearbeitung und –überwachung Auftragsbearbeitung und Fakturierung ¾ im dispositiven Bereich Versanddisposition Versandlogistik und Außendienstunterstützung 4.2 Customer Relationship Management Anwendungssysteme im Vertrieb ¾ Auftragsbearbeitung umfasst die Kalkulation und Abgabe von Angeboten sowie die Bearbeitung von Kunden- und Interessentenanfragen ¾ sie übernimmt das Erfassen, Prüfen und Verwalten von Kundenaufträgen und hat folgende Schnittstellen: 11 4.2 Customer Relationship Management Anwendungssysteme zur Außendienstunterstützung ¾ Anwendungssysteme zur Außendienstunterstützung werden Computer Aided Selling (CAS)-Systeme Computer-Aided-Selling (CAS) Systeme genannt ¾ zum Leistungsumfang gehören Besuchsplanung und -vorbereitung Angebotserstellung und Auftragsannahme direkt beim Kunden Besuchsberichtserstattung ¾ werden d die di erfasste f t Daten D t in i geschlossener hl Form F in i einer i zentralen t l Datenbank verwaltet, wird von einem Database-Marketing gesprochen ¾ Außendienstmitarbeiter können dann dem Kunden zu jedem Zeitpunkt individuelle Angebote erstellen Î 1to1-Marketing 12 4.3 Business Process Management Geschäftsprozessmanagement beschäftigt sich mit dem Herausfinden, Gestalten, Dokumentieren und Verbessern von Geschäftsprozessen „Wer macht was, wann, wie und womit?“ ist eine zentrale Fragestellung wenn alle unternehmensinternen Auftraggeber ebenfalls als Kunden aufgefasst werden, dann sind Geschäftsprozesse ausnahmslos kundenorientiert Ziel des Geschäftsprozessmanagements ist, die in jedem Unternehmen existierende Information zu den eigenen Geschäftsprozessen zu nutzen, um sich auf den Kunden auszurichten und als Ergebnis die Unternehmensziele besser zu erreichen Folie 1 von 54 4.3 Business Process Management hierzu zählen: kennen der eigenen Geschäftsprozesse Gestalten und Verbessern der Prozesse Dokumentieren der Abläufe, weil es z. B. das Gesetz vorschreibt. prozessorientierte Kostenkalkulation abbilden der Unternehmenseinheit mit fest definierten Rollen und Rechten so flexibel wie nötig sein, sodass die Ausnahme zur Regel werden kann. klare Schnittstellen zwischen Prozessen festlegen, sodass Prozessketten und Verschachtelungen von Prozessen einfach gebildet werden können Folie 2 von 54 1 4.3 Business Process Management Geschäftsprozessmanagement umfasst daher drei Teile: Folie 3 von 54 4.3.1 Elektronischer Datenaustausch – eBusiness Definition E-Business theoretische Sichtweise E-Business ist die Nutzung der Informationstechnologien für die Vorbereitung (Informationsphase), Verhandlung (Kommunikationsphase) und Durchführung (Transaktionsphase) von Geschäftsprozessen zwischen ökonomischen Partnern über innovative Kommunikationsnetzwerke. praxisorientierte Sichtweise E-Business ist die Nutzung von innovativen Informationstechnologien, um über den virtuellen Kontakt etwas zu verkaufen, Informationen anzubieten bzw. Auszutauschen, dem Kunden eine umfassende Betreuung zu bieten und einen individuellen Kontakt mit den Marktteilnehmern zu ermöglichen. Folie 4 von 93 2 4.3.1 Elektronischer Datenaustausch – eBusiness Electronic Business Intranet Geschäftspartner Extranet Anbieter Business-to-Business (BtoB) Nachfrager Internet Business-to-Consumer (BtoC) E-Commerce E-Commerce Quelle: Weiber, R. (2002), S. 10 Folie 5 von 93 4.3.1 Elektronischer Datenaustausch – eBusiness Akteure im eBusiness Information, Kommunikation, Transaktion zwischen Behörden G2G Behörden Information, Kommunikation, Transaktion zwischen Behörden und Unternehmen bzw. Konsumenten G2B Information, Kommunikation, Transaktion zwischen Unternehmen B2B Unternehmen G2C Information, Kommunikation, Transaktion zwischen Konsumenten Konsument C2C B2C Information, Kommunikation, Transaktion zwischen Unternehmen und Konsumenten Quelle: in Anlehnung an Merz, M. (2002), S. 24 Folie 6 von 93 3 4.3.2 eShop Referenzarchitektur eines eShops Elektronische Mehrwerte Browser Internet unstrukt. Inhalte Katalog‐ struktur Shop‐Software Produkt‐ info. Daten‐ Austausch Banner‐Management Download‐ Transakt.‐ bereich daten OLAP‐Werkzeug ERP‐System (FiBu, WaWi etc) Kunden‐ profile Banner‐ pool Recommendation‐ Engine Payment/Billing Privider Shop‐Software Data‐ Warehouse Folie 7 von 54 4.3.2 eShop Frontend- und Backend-Komponenten • Funktionen im Frontend-Bereich, mit direkter Schnittstelle zum Kunden: Folie 8 von 121 4 4.3.2 eShop • Funktionen im Backend-Bereich, zur internen Abwicklung der elektronischen Prozesse seitens des Shop-Betreibers sowie der Administration der Plattform: Folie 9 von 121 4.3.2 eShop System-Komponenten • technische Infrastruktur Backend-Funktionen zur Realisierung der Frontend- und • Integration der Anforderungsabstimmung mit den zugehörigen Benutzeroberflächen- und Programm-Komponenten • entscheidende System-Komponente ist der Webbrowser, zweite wichtige der Webserver • E-Shop ist i. d. R. mit einem immensen Datenvolumen verbunden Datenbankmanagement-Systeme (DBMS) dritte Komponente zur Speicherung, Abfrage und Manipulation großer Datenmengen Folie 10 von 121 5 4.3.2 eShop Programm-Komponenten • bilden die serverseitige Logik der Internetapplikation und somit die Umsetzung der Frontend- und Backend-Funktionen ab • hinsichtlich der Serverprogrammierung bestehen zwei Alternativen: serverseitige Skriptsprachen und Hochsprachen • Wie kooperieren alle Komponenten untereinander zusammen? Folie 11 von 121 4.3.2 eShop • Auswahlkriterien für die Wqhl einer Systemlösung: – Integrationsgrad zwischen dem E-Shop und dem eventuell schon vorhandenen Warenwirtschaftssystem sowie mögliche Schnittstellen zwischen E-Shop, realem Lager und Logistiklösung – Administrationsfähigkeit des Systems zur einfachen flexiblen Handhabung administrativer Tätigkeiten – Rentabilität Ownership des Systems hinsichtlich der Total Cost und of • drei Grundmodelle können unterschieden werden: – Betreiber-Modell – Dienstleister-Modell – Partner-Modell Folie 12 von 121 6 4.3.2 eShop Betreiber-Modell • wichtiges Kriterium bei der Auswahl sind die Kosten, die nicht nur mit dem Kauf der Hard- und Software verbunden sind, sondern vor allem auch mit dem personellen Aufwand • Bereitstellung von genügend Ressourcen, die und den Unterhalt des Systems gewährleisten die Instandhaltung • beim Betreiber müssen die Fähigkeiten zum Aufbau und Betrieb des E-Shops vorhanden sein • folgende Aufwendungen müssen beachtet werden: – Webserver – Schnittstellen – Design – Programmierung – Unterhalt Folie 13 von 121 4.3.2 eShop Dienstleister-Modell • für den physischen Betrieb der Website kann neben dem Aufbau und Betrieb aus einer Hand auch das Outsourcing in Frage kommen • Outsourcing: Auslagerung von Informations- und Kommunikationstechnologien an Dritte • spezielle Form des Outsourcing ist die Auslagerung von Software Application Service Providing (ASP) • Überlegungen bei der Auslagerung bestimmter Anwendungen müssen immer auch unter dem Aspekt des Datenschutzes und der Datensicherheit gemacht werden Folie 14 von 121 7 4.3.2 eShop Partner-Modell • hierbei wird nicht nur eine Komponente oder mehrere Teilkomponenten an einen Dienstleister abgegeben, sondern gleich der gesamte E-Shop-Betrieb • lediglich die Artikeldaten werden in den E-Shop des Partners eingepflegt • nachfolgende Abwicklung des Online-Bestell- und Bezahlprozesses obliegt allein dem Partner • Was sind Voraussetzungen für das Partner-Modell? Folie 15 von 121 4.3.3 eProcurement Marketplace-Modell • die für die Bestellabwicklung erforderlichen Funktionen sowie OnlineKataloge werden i. d. R. durch den Marktplatzbetreiber (Intermediär) betrieben • analog zu Sell-Side-Lösungen unterstützen Marketplace-Lösungen das einkaufende Unternehmen beim Sourcing, weniger aber beim Genehmigungsprozess • optimale Integration mit bestehenden Systemlösungen auf Nachfragerseite ist auch bei Nutzung einer reinen Marketplace-Lösung nicht gegeben • Bsp. für ein mercateo.de Marketplace-Modell: E-Procurement-System von Folie 16 von 93 8 4.3.3 eProcurement Sell-Side-Modell • hierbei werden sowohl Einkaufssoftware als auch ein Online-Katalog vom Lieferanten zur Verfügung gestellt • es handelt sich hierbei um ein, primär im B2B-Bereich zum Einsatz kommende Shoplösung • der wichtige Vorteil einer derartigen Lösung liegt darin, dass der Lieferant seine Produkte optimal präsentieren und produktspezifische Funktionen integrieren kann • viele Sell-Side-Lösungen erlauben eine Integration mit dem ERPSystem bzw. der Warenwirtschaft des Unternehmens • mittels integrierter Systeme kann der Beschaffer Informationen wie die Bestellhistorie oder den Auftragsstatus abfragen • wesentliche Unterstützung des Beschaffers beim Sourcing, nicht jedoch bei unternehmensinternen Verfahren Folie 17 von 93 4.3.3 eProcurement Buy-Side-Modell • die Einkaufssoftware und der überwiegende Teil des Online-Kataloges werden von einem Unternehmen (Nachfrager) betrieben • Einsatz einer eigenen Einkaufslösung hat zwei Vorteile: lieferantenübergreifende Auswahl der gewünschten Produkte einmalige und lieferantenunabhängige Abbildung von Regeln für den Beschaffungsprozess und sorgt für die Einhaltung von Rahmenbedingungen Buy-Side-Lösungen bezeichnet werden oft als Desktop-Purchasing-Systeme Was ist ein Desktop-Purchasing-System? Folie 18 von 93 9 4.3.3 eProcurement Client-Komponenten eines DPS-Systems • bei Desktop-Purchasing-Systemen handelt es sich um eine ClientServer-Architektur • Kommunikation zwischen Clients und Server erfolgt über Standards der TCP/IP-Protokollfamilie • auf der Clientseite werden bei einer Desktop-Purchising-Lösung lediglich einfache Arbeitsplatzrechner mit Webbrowser benötigt • Administration und Benutzerschnittstellen Systempflege erfolgt über webbasierte • Kommunikation zwischen clientseitigem Webbrowser und serverseitigem Procurement-System basiert stets auf dem TCP(IP aufbauendem Hypertext Transfer Protokoll (HTTP) Folie 19 von 93 4.3.3 eProcurement Server-Komponenten eines Desktop-Purchasing-Systems (DPS) Benutzerschnittstelle/Webbrowser Prozesse und Workflows Bestellanforderung Genehmigungsworkflow Statuscheck, Verfügbareits-/Preisprüfung, Ausschreibungen konfigurierte Warenkörbe Bestellung Status, Verbuchung, Abwicklung, Warenempfang Bestellungen Datenbank-APIs Bestellanforderungen Produktkatalog und Content Management Suche/Sourcing/Konfiguration Content Management MSPC Datenbank-APIs Systemadministration Profilverwaltung Regelverwaltung E-Mail EDI Kommunikation/Integration mit Lieferentansystem Bestelld.-APIs Katalog-APIs Admin-APIs Integration mit internen Informationssystemen Sicherheit (SSL) XML Benutzer-/Lieferantenpr. Genehmigungsregeln Datenbank-APIs … Netzwerkinfrastruktur Quelle: Dolmetsch, R. (2000), S. 216 Folie 20 von 93 10 4.3.3 eProcurement Server-Komponenten eines DPS-Systems • stellen diejenige Software dar, die für die eigentliche Applikationslogik sowie für die Datenhaltung verantwortlich ist • serverseitige Komponenten sind i. d. R. verteilte Systeme • Warum eignen sich hierfür verteilte Systeme? Folie 21 von 93 4.3.3 eProcurement • Desktop-Purchasing-Systeme bestehen aus drei verschiedenen Arten von Server-Komponenten: Komponenten für Prozesse und Workflows enthalten die Logik zur Verwaltung von Bestellanforderungen und zur Ausführung von Bestellungen durch die Bedarfsträger. Komponenten für Produktkatalog und Content Management enthalten die Logik zur Suche, Sourcing und Produktkonfiguration. Komponenten zur Systemadministration werden i. d. R. von der Einkaufsabteilung genutzt. • die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten sowie die Integration zu internen Informationssystem wird durch Application Programming Interfaces (APIs) sichergestellt Folie 22 von 93 11 4.3.4 eMarketplace Grundstruktur eines elektronischen Marktplatzes virtueller Kontakt www. marktplatz-name .de/.com virtueller Kontakt Informationen, Alternativen Vorschläge Marktplatzbetreiber Informationen, Marktpreise, Vorschläge www. marktplatz-name .de/.com Marktdaten Marktdaten Objektdaten Objektdaten Daten Datenzu zu Handelspartnern Handelspartnern Nachfrager Datenbank Anbieter reale Transaktion Folie 23 von 121 4.3.4 eMarketplace Online-Systemschnittstellen • Problem beim Aufbau elektronischer Marktplätze: das Füllen der Datenbank mit produktbezogenen Daten ist aufwendig und teuer • B2B- und B2C-Marktplätze müssen ihren Lieferanten Online-Systemschnittstellen anbieten automatisierte Übermittlung der Produktdaten • technische Offenheit muss gegeben sein Ziel: möglichst vielen Teilnehmern die Partizipation zu ermöglichen • Integrationsfähigkeit ist eine wesentliche Anforderung an die technische Marktplatz-Lösung systemseitige, prozessbezogene und informationstechnische Integration Folie 24 von 121 12 4.3.4 eMarketplace Online-Produktklassifikationen • Erstellung der anbieterübergreifenden Datenbank Suchfunktionalität berücksichtigen, die dem Kunden auf dem Marktplatz angeboten wird • Nachfrager nimmt das Produktangebot Multilieferantenkatalog wahr als einen einzigen • Produktdaten verschiedener Anbieter müssen zu einer einheitlichen Metastruktur konsolidiert werden geschieht mit Produktklassifizierungssystemen • Merkmale zur Beschreibung von Produktklassifizierungssystemen: Hierarchieebenen Merkmalsystem Branchenbezogenheit Geographische Ausrichtung Funktionale Ausrichtung Folie 25 von 121 4.3.4 eMarketplace Online-Katalogaustausch • Mehrwert für den Kunden durch die suche nach unterschiedlicher Hersteller aus einem Datenbestand Produkten • Neben der einheitlichen Klassifizierung Vorgehen für den OnlineKatalogaustausch der Produktarten finden • Schnittstelle zwischen den Systemen der Kunden und dem elektronischen Marktplatz finden, die einen automatisierten Austausch der Artikeldaten zulässt • Nutzung einheitlicher Katalogaustauschformate: Daten müssen in einem definierten Format zur Verfügung gestellt werden, um diese mit minimalen Aufwand in die eigene Datenbank zu überführen Existenz von Standards notwendig, da Produktdaten nicht nur für einen, sondern oft mehrere Marktplätze zur Verfügung gestellt werden Folie 26 von 121 13 4.3.4 eMarketplace • Merkmale von Katalogdatenaustauschformaten: • E-Business-Eignung • Kompatibilität zu Klassifizierungsstandards • Aktualisierungsfähigkeit • Internationale Anwendbarkeit • Komplexität der Datentypen Folie 27 von 121 4.3.4 eMarketplace Anbieter-Modell • ein oder wenige Anbieter betreiben einen Marktplatz • es werden überwiegend informationsorientierte E-Marketplace gestaltet, weniger mit Preisvergleichsfunktion • Produktdifferenzierung in den Mittelpunkt stellen • angebotsseitige Marktplätze entstehen insbes. in Märkten mit relativ hoher Marktmacht und –konzentration der Anbieter • Wie wirkt sich eine hohe Marktmacht auf die Gestaltung eines EMarketplace aus? Folie Folie28 28von von121 54 14 4.3.4 eMarketplace Nachfrager-Modell • ein bzw. weniger Nachfrager versuchen einen E-Marketplace zu betreiben • tendenziell werden preisorientierte E-Marketplace konstruiert • zwei Problembereiche werden adressiert: fehlender Marktpartner fehlender Wettbewerb • ein mögliches Beispiel für nachfragerseitige Marktsysteme ist die Nachfragerbündelung Folie Folie29 29von von121 54 4.3.4 eMarketplace Makler-Modell • hier Versucht ein unabhängiger Handelsmittler den E-Marketplace zu betreiben • sie entstehen i. d. R. aus polypolistischen Situationen heraus • Marktplätze ohne aktiven zentralen Betreiber: lediglich der elektronische Handelsraum wird zur Verfügung gestellt nur eine thematische Aufstellung von potentiellen Handelspartnern und –objekten wird angeboten es wird nicht auf konkrete Transaktionswünsche eingegangen Folie Folie30 30von von121 54 15 4.3.4 eMarketplace • Marktplätze mit aktiven zentralen Betreiber: ein Broker bzw. Organisator greift aktiv in das Marktgeschehen ein es sammelt Angebote und Gesuche auf seiner Datenbank und ordnet diese nach best. Koordinationsmechanismus diese aktive Vermittlungsleistung wird als unternehmerisches Produkt offeriert Folie Folie31 31von von121 54 4.3.4 eMarketplace Marktplatz-Komponenten • Multiliederantenkatalog • Auktionsmodul • Anbieter-/Nachfragerlisten • aggregierte Bestellungen • Transaktionsunterstützung • Content Management • Produktsuche • Verfügbarkeitsprüfung • Business Rules • Benutzerverwaltung • Zugangskontrolle Folie Folie32 32von von121 54 16 4.3.4 eMarketplace Server-Komponenten • System-, Oberflächen- und Programm-Komponenten • Wie kann eine typische Schichtenarchitektur abgebildet werden? Folie Folie33 33von von121 54 4.3.4 eMarketplace Teilnehmer-Komponenten • eingesetzt werden Web-Service-Technologien • diese stellen einen Technologie- und Standardmix der Daten-Beschreibungssprache XML, dem Verzeichnisdienst UDDI (Universal Description, Discovery and Integration), der Web-Service-Beschreibungssprache Description Language) sowie WSDL (Web Services dem Schnittstellenprotokoll SOAP (Simple Object Access Protocol) dar • Vorteile: • Plattformunabhängigkeit • Beschreibbarkeit und Integrierbarkeit • Modularität und Interoperabilität Folie Folie34 34von von121 54 17 4.3.5 Supply Chain Management Koordination einer strategischen und langfristigen Zusammenarbeit von Herstellern im gesamten Logiostiknetzwerk zur Entwicklung und Herstellung von Produkten – sowohl in Produktion und Beschaffung, als auch in Produkt- und Prozessinnovation jeder Hersteller ist dabei in seinen Kernkompetenzen tätig die Auswahl der Hersteller erfolgt Realisierung kurzer Durchlaufzeiten über ihr Potential zur allerdings genügt es nicht, einzelne Geschäftsbereiche oder Hersteller durch elektronischen Datenaustausch miteinander zu verknüpfen, vielmehr müssen die Anwendungssysteme auch hinsichtlich der eingesetzten Methoden koordiniert werden Folie 35 von 54 4.3.5 Supply Chain Management Folie 36 von 54 18 4.3.5 Supply Chain Management zentrale Aufgaben des SCM Integration interner Ketten der beteiligten Firmen Netzwerkweite Anwendung bekannter Methoden der Planung und Steuerung Folie 37 von 54 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 5 Branchenneutrale operative Systeme 19 5.1 Finanz- und Rechnungswesen Hauptaufgabe des Finanzwesens ist die Sicherung der Liquidität, d. h. der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens die Liquiditätsplanung ist ein typisches Dispositionssystem, das als Grundlage für die kurz- und mittelfristige Beschaffung oder Verwendung von Finanzmitteln dient Programme zur Liquiditätsplanung basieren in erster Linie auf den Daten der Finanzbuchhaltung und liefern Folie 39 von 54 5.1 Finanz- und Rechnungswesen Anwendungssysteme zu Finanzbuchhaltung umfassen primär die üblichen Teilbereiche der Buchhaltung, d. h. Folie 40 von 54 20 5.1 Finanz- und Rechnungswesen Informationstechnische Struktur der Buchhaltungsprogramme Folie 41 von 54 5.1 Finanz- und Rechnungswesen Programme der Finanzbuchhaltung mit internen und externen Schnittstellen Folie 42 von 54 21 5.1 Finanz- und Rechnungswesen die Realisierung der informationstechnischen Arbeitsabläufe hängt vom Integrationsgrad der Daten und Programm ab Alternative 1 Folie 43 von 54 5.1 Finanz- und Rechnungswesen Alternative 2 Alternative 3 Folie 44 von 54 22 5.1 Finanz- und Rechnungswesen Alternative 4 Folie 45 von 54 5.1 Finanz- und Rechnungswesen Alternative 5 Bewertung Folie 46 von 54 23 5.2 Kosten- und Leistungsrechnung die Kosten- und Leistungsrechnung gliedert sich primär in die klassischen Teilsysteme: Kostenarten-/Kostenstellenrechnung einschl. der Erstellung des Betriebsabrechnungsbogens (BAB) mit Verteilungs- bzw. Umlageverfahren für die Gemeinkosten Kostenträgerrechnung als Vor- und Nachkalkulation für die Produkte Betriebsergebnisrechnung oder kurzfristige Erfolgsrechnung (Kostenträger-zeitrechnung) nach dem Gesamtkosten- oder dem Umsatzkostenverfahren einschl. der Deckungsbeitragsrechnung Folie 47 von 54 5.2 Kosten- und Leistungsrechnung Schnittstellen hat die Kosten und Leistungsrechnung zu den Anwendungssystemen: Standardsoftware ist nicht so verbreitet wie bei der Finanzbuchhaltung, weil es keine gesetzlichen Verpflichtungen gibt kleine und mittlere Betrieb führen häufig keine Kosten-, sondern allenfalls eine (kurzfristige) Erfolgsrechnung durch Folie 48 von 54 24 5.2 Kosten- und Leistungsrechnung Dialogfähigkeit der Programme besitzt bei der Kostenrechnung nicht dieselbe Bedeutung wie bei der Finanzbuchhaltung, weil die Kostenrechnung im Normalfall auf der Basis von Istdaten durchgeführt wird die entsprechenden Daten werden ausschließlich von anderen Arbeitsgebieten (Finanzbuchhaltung, Fertigung, Personalabrechnung u. a.) übernommen Direkteingabe entfällt somit weitgehend Vorteilhaft ist der Dialogbetrieb, durchgeführt werden sollen: wenn folgende Änderungen Folie 49 von 54 5.2 Kosten- und Leistungsrechnung Integrationsfähigkeit bei den in der betrieblichen Praxis eingesetzten Anwendungssystemen für das Finanzund Rechnungswesen hat sich lange Zeit auf die Programm- und Diensteintegration beschränkt inzwischen greifen aber fast alle Anwendungen des Finanz- und Rechnungswesens auf eine Datenbank zu über die Grundfunktionen hinausgehende Anwendungssysteme im Bereich der Kosten- und Leistungsrechnung Folie 50 von 54 25 5.2 Kosten- und Leistungsrechnung damit ist auch der Übergang des Rechnungswesens zum Controlling gewährleistet so lassen sich die Kostenstellenrechnung zum Bereichscontrolling und die Kostenträgerrechnung Projektcontrolling ausbauen zum Produkt-, Auftrags- oder gleichzeitig wird der Trend der Profitcenter-Organisation unterstützt, die bspw. häufig für den gesamten IT-Bereich eingeführt wird und die Basis für ein Unternehmenscontrolling Führungsinformations-systems geschaffen mit Hilfe eines Folie 51 von 54 5.3 Personalwesen die beiden wichtigsten operativen Systeme des Personalwesens sind Personalabrechnung und Zeitwirtschaft Hauptkomponente der Personalabrechnung ist die Lohn- und Gehaltsabrechnung mit folgenden Bestandteilen Bruttoabrechnung Folie 52 von 54 26 5.3 Personalwesen Nettoabrechnung Nachweise (Bescheinigungswesen) und Auswertungen Folie 53 von 54 5.3 Personalwesen Zahlungsdienst Folie 54 von 54 27 5.3 Personalwesen Bestandteile der Lohn- und Gehaltsabrechnung Folie 55 von 54 5.3 Personalwesen kleine Anwendungssysteme der Personalabrechnung, die häufig mit der Lohn- und Gehaltsabrechnung gekoppelt werden, sind Provisionsabrechnungen Reisekostenabrechnungen Telefonabrechnungen Mietabrechnungen Belegschaftsverkauf aus informationstechnischer Sicht besteht das Grundschema aller Anwendungssysteme der Personalabteilung ebenso wie bei der Finanzbuchhaltung aus den Funktionen Verwaltung, Verarbeitung, Auskünfte und Auswertungen Folie 56 von 54 28 5.3 Personalwesen Programme zur Zeitwirtschaft befassen sich mit der Ermittlung der Anwesen- und Abwesenheitszeit der Mitarbeiter sie basieren entweder auf der Positiverfassung, bei der alle Anwesenheiten und die Abweichungen vom Sollzustand erfasst werden oder auf der Negativerfassung, bei der nur die Abweichungen vom Sollzustand (Dienstreise, Freistellung, Krankheit, Urlaub etc.) registriert werden zur Personalwirtschaft Personalplanung i. w. S. gehören Programme zur Verwaltung der Mitarbeiterqualifikationen und mitarbeiterbezogene Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen Vorauswahl von Bewerberdaten Bewerbern und zur Verwaltung von Folie 57 von 54 5.4 Beschaffung Aufgaben der Beschaffung sind in allen Unternehmen sehr ähnlich die Anwendungssysteme sind überwiegend branchenneutral als Standardsoftware realisiert und mit anderen Anwendungssystemen über Schnittstellen verbunden und damit integriert die wichtigsten Stammdaten für die Beschaffungsfunktion betreffen die Artikel bzw. Materialien, die Lieferanten und die Beziehungen zwischen beiden, ggf. ergänzt um Konditionen sowie spezielle Daten bei Beschaffungen der öffentlichen Hand sind weiterhin die Regeln für Ausschreibungen zu beachten Folie 58 von 54 29 5.4 Beschaffung Geschäftsprozess „Beschaffung“ Folie 59 von 54 5.4 Beschaffung neben den operativen Basis-Beschaffungsprozess werden auch dispositive Aufgaben von Anwendungssystemen übernommen dabei ist grundsätzlich zu unterscheiden Folie 60 von 54 30 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 6 Branchenspezifische operative Systeme 6.1 CIM-Konzept unter Computer Integrated Manufacturing (CIM) wird folgendes angestrebt alle fertigungstechnischen Arbeitsabläufe und alle betriebswirtschaftlich-organisatorischen Dispositions- und Steuerungsaufgaben zu einem geschlossenen Gesamtsystem zu integrieren folgende Ziele werden hierbei angestrebt: auf der technischen Seite: auf der organisatorischen Seite: auf der betriebswirtschaftlichen Seite: 1 6.1 CIM-Konzept Bestandteile des CIM-Konzepts 6.1 CIM-Konzept Bestandteile des CIM-Konzepts Technische Komponenten Computer Aided Design (CAD) umfasst das computergestützte Entwerfen, Zeichnen und Konstruieren einschl. der zugehörigen technischen Berechnungen hinsichtlich der Darstellungstechniken wird bei CAD je nach den durch die Programme gegebenen Möglichkeiten unterschieden in: Computer Aided Manufactoring (CAM) umfasst alle computergestützten Fertigungsverfahren und die Systeme der innerbetrieblichen Logistik zusammen 2 6.1 CIM-Konzept Bestandteile des CIM-Konzepts Technische Komponenten die wichtigsten computergestützten (innerbetrieblichen) Logistiksysteme sind: Materialflusssysteme flexible Fertigungszellen und –systeme Instandhaltungssysteme Materialflusssysteme werden benötigt: flexible Fertigungszellen: 6.1 CIM-Konzept Bestandteile des CIM-Konzepts Technische Komponenten flexible Fertigungssysteme (FFS): Instandhaltung umfasst die Inspektion, die Wartung und die Instandsetzung von Produktionsanlagen Anwendungssysteme für die Instandhaltung unterstützen: 3 6.1 CIM-Konzept Bestandteile des CIM-Konzepts Produktionsplanungs- und -steuerungssysteme die Produktionsplanung und –steuerung (PPS) befasst mit dem Gesamtprozess der Planung und der Ausführung von Fertigungsaufträgen 6.1 CIM-Konzept Bestandteile des CIM-Konzepts Logistikkette von PPS-Systemen 4 6.1 CIM-Konzept Bestandteile des CIM-Konzepts Erzeugnisstruktur mit Stückliste und Teileverwendungsnachweis 6.1 CIM-Konzept Bestandteile des CIM-Konzepts Materialbedarfsnachweis 5 6.1 CIM-Konzept Informationtechnische Realisierungsformen die zur PPS gehörenden Arbeitsgebiete Materialwirtschaft, Fertigungsplanung und Fertigungssteuerung sind untereinander, mit den anderen operativen Systemen und mit den technischen Komponenten CAD, CAP und CAM durch Datenflüsse eng verbunden 6.1 CIM-Konzept Datenflüsse zwischen Funktionen im Fertigungsbereich 6 6.1 CIM-Konzept Datenintegration 6.1 CIM-Konzept Beispiel eines Vernetzungskonzepts der Fertigungsindustrie 7 6.1 CIM-Konzept Engineering Data Management 6.2 Handelsunternehmen in Handelsunternehmen werden unter dem Oberbegriff Warenwirtschaft der Warenfluss, d. h. die physische Distribution von Waren und das Warenwirtschaftssystem als Gesamtheit aller Informationen über die Waren zusammengefasst charakteristisch für den Handel sind die drei betrieblichen Arbeitsgebiete: 8 6.2 Handelsunternehmen Funktionen von Warenwirtschaftssystemen 6.2 Handelsunternehmen mit dem Einsatz computergestützter geschlossener Warenwirtschaftssysteme werden die folgenden Nutzenpotentiale angestrebt: Verringerung des Erfassungsaufwandes und Vermeidung von Fehlern beim Kassiervorgang artikelgenaue Wareneingangs- und –ausgangserfassung Beschleunigung des Verkaufs Reduzierung der Lagerbestände attraktive Sortimentsgestaltung Vermeidung von Inventurdifferenzen Rationalisierung des Bestellwesens … 9 6.2 Handelsunternehmen Vernetzungskonzepte von Warenwirtschaftssystemen 6.3 Kreditinstitute und Versicherungswirtschaft Anwendungssysteme in Kreditinstituten lassen sich – wie bei allen Dienstleistungsunternehmen – in Systeme auf der Kundenseite und Systeme für bankinterne Aufgaben einteilen die bankinternen Anwendungssysteme unterstützen 10 6.3 Kreditinstitute und Versicherungswirtschaft die gesamte IT-Unterstützung auf der Kundenseite wird von den Kreditinstituten unter der Bezeichnung Electronic Banking zusammengefasst im einzelnen werden dazu gerechnet: im Firmenkundenbereich im Privatkundenbereich 6.3 Kreditinstitute und Versicherungswirtschaft Beteiligte im Kartenzahlungsverkehr 11 6.3 Kreditinstitute und Versicherungswirtschaft Verteilte Verarbeitung in Kreditinstituten 6.3 Kreditinstitute und Versicherungswirtschaft in der Versicherungswirtschaft treten gegenüber anderen Branchen in größerem Umfang standardisierte Geschäftsvorfälle mit einheitlich gestalteten schriftlichen Anträgen, Meldungen, Verträgen etc. auf da sich das Versicherungsgeschäft zum großen Teil im Außendienst abspielt, lassen sich vorteilhaft alle Möglichkeiten von mobilen PCs nutzen allerdings ergeben sich durch den dezentralen PC-Einsatz nicht automatisch auch Produktivitätsgewinne, wenn bspw. anstelle der Verwendung vorgangsorientierter Textbausteine individuelle Briefe verfasst werden 12 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 7 Führungsinformations- und Planungssysteme 7.1 Führungsinformationssysteme Führungsinformationssysteme (FIS) haben die Aufgabe, Managern Informationen führungsrelevant, rechtzeitig und in geeigneter Form bereitzustellen. 13 7.1 Führungsinformationssysteme Typen von Führungssystemen 7.1 Führungsinformationssysteme •… zum Aufbau des FIS (1) werden? Welche Informationen sollen aufgenommen (2) Wie sollen Daten bereitgestellt werden? (3) In welcher Form sollen Daten angeboten werden? (4) In welchen Schritten soll vorgegangen werden? 14 7.1 Führungsinformationssysteme 1 • Managementzyklus besteht aus Zielsetzung Planung Entscheidung Realisierung (durch Delegierung) Kontrolle 7.1 Führungsinformationssysteme 1 • Managementzyklus besteht aus Zielsetzung Planung Entscheidung Realisierung (durch Delegierung) Kontrolle 15 7.1 Führungsinformationssysteme 1 Kontrollsystem (Plan-Ist-Vergleich) 7.1 Führungsinformationssysteme 2 Data-Warehouse-Konzept 16 7.1 Führungsinformationssysteme 3 • Daten können in Form von Bildschirmanzeigen oder als Ausdrucke • angeboten werden. • starke Visualisierung ist angebracht • KonTraG verpflichtet Aktiengesellschaften zur Früherkennung 7.1 Führungsinformationssysteme 3 • In diesem Zusammenhang sind die IT-Verfahren wichtig: OLAP Data Mining Text Mining 17 7.1 Führungsinformationssysteme 3 verteilte Kundendaten Marktforschung eigene Daten Datenaufbereitung Datenanalyse Standardreports • • Standardreports Listen • • Listen Data Warehouse Statistiken • • Statistiken POS Wettbewerb • konsistente Daten AbwicklungsTransaktionsdaten … Ad-hoc-Abfragen • • Ad-hoc-Abfragen • einheitliche Formate OLAP • • OLAP • Bereinigungen • Transformationen Kundenstammdaten Data-Mining/Web• • Data-Mining/WebMining Mining Multivariate-Analyse• • Multivariate-Analysemethoden methoden Sonstige 7.1 Führungsinformationssysteme 3 Fokus der OLAP (Online Analytical Processing)-Systeme liegt nicht in operativen Transaktionen, sondern in der Analyse von Daten bei OLAP-Systemen sind die konkreten Datenbankserver, sowie die Frontend-Analyse-Applikationen für den Anwender gemeint charakteristisch für OLAP-Analysetools Darstellung und Analyse von Daten ist die mehrdimensionale Visualisierung findet in Data Cubes statt einzelne Dimensionen kommen durch entsprechende textindizierte Würfelkanten zum Ausdruck 18 7.1 Führungsinformationssysteme 3 7.1 Führungsinformationssysteme 3 19 7.1 Führungsinformationssysteme 3 7.1 Führungsinformationssysteme 3 20 7.1 Führungsinformationssysteme 3 • In diesem Zusammenhang sind die IT-Verfahren wichtig: OLAP Data Mining Text Mining 7.1 Führungsinformationssysteme 3 Data Mining Data Mining ist die Extraktion von implizitem, vorher unbekanntem und potentiell nützlichem Wissen, welches aus Daten in Datenbanken gewonnen werden kann Durchführung der Analysen erfolgt im Gegensatz zum Abrufen von Standardhypothesen als kreativer Prozess, in dem Hypothesen im Arbeitsfortschritt dynamisch entwickelt und überprüft werden Wissensextraktion ist jedoch nicht Schrittes, sondern ein Prozess aus Ergebnis eines einzelnen Selektion und Aufbereitung der Daten, über Generierung interessanter Datenmuster (eigentliches Mining) bis hin zur Ergebnis-Repräsentation und -Interpretation 21 7.1 Führungsinformationssysteme 3 Anwendungsfelder des Data Mining: Prognose, z. B. "Wird ein Kunde einen hohen Wert generieren?" oder "Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde ein bestimmtes Produkt X erwirbt?" Beschreibung, z. B. "Welche Merkmale weisen typische Käufer von Technologiefonds auf?" oder "Welches Verhalten deutet auf die Abwanderung eines Kunden hin?" Klassifikation, z. B. "Wird der Kunde auf ein bestimmtes Direct Mailing reagieren?" oder "Ist der Besucher der Web Site ein potenzieller Neukunde?" Segmentierung, z. B. "In welche homogene Gruppe können Wertpapieranleger hinsichtlich ihrer Risikobereitschaft aufgeteilt werden?" Abweichungsanalyse, z. B. "Warum hat sich das Kundenverhalten geändert?" oder "Warum stimmt die Response-Prognose für eine Kampagne nicht mit den eingetretenen Ereignissen überein?" 7.1 Führungsinformationssysteme 3 • In diesem Zusammenhang sind die IT-Verfahren wichtig: OLAP Data Mining Text Mining 22 7.1 Führungsinformationssysteme 3 Text Mining Unternehmen verfügen über eine große Anzahl von OnlineDokumenten, die wichtige Informationen enthalten, wie z. B. eMails von Kunden, über ein Feedback von Produkten und Serviceleistungen Intranet-Dokumente, wie Memos oder Präsentationen, die die Unternehmens-Expertise reflektieren technische Reports, die neue Technologien enthalten mit Text-Mining werden Datenbestände automatisch nach versteckten interessanten Strukturen und Mustern untersucht, da sich die einzelnen Dokumente in ihrem Strukturierungs- und Formalisierungsgrad stark unterscheiden 7.1 Führungsinformationssysteme 3 • Partielle FIS: Vertriebsinformationssysteme Marketinginformationssysteme Personalinformationssysteme Controllinginformationssysteme 23 7.1 Führungsinformationssysteme 4 Vorgehensweise bei der Entwicklung von Führungsinformationssystemen orientiert sich am Phasenmodell der Systementwicklung Istanalyse: alle vorhandenen operativen Systeme, insbes. die ihnen zu Grunde liegenden Dateien und Datenbanken und alle bereits existierenden Auswertungen, Berichte sowie direkten Anfragemöglichkeiten zu analysieren Sollkonzept: Informationsbedarf festzulegen, welcher top-down analysiert und bottom-up konstruiert wird für den Erfolg der Entwicklung von FIS ist von entscheidender Bedeutung: 7.2 Planungssysteme • IT-Unterstützung im Planungsprozess durch Alternativrechnungen: definitorische Gleichungen Verhaltensgleichungen Komplexe mathematische Modelle Netzplantechnik 24 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 8 Querschnittssysteme 8.1 Bürosysteme Abgrenzung: • Als Bürosysteme werden Anwendungssysteme bezeichnet, die die typischen Bürotätigkeiten durch Hardware, Software und Kommunikationsdienste unterstützen. • Da Bürotätigkeiten in allen betrieblichen Anwendungs- und Funktionsbereichen ausgeübt werden, gehören Bürosysteme zu den Querschnittssystemen. 1 8.1 Bürosysteme Wichtige Fragestellungen, um einen Überblick zu Bürosystemen zu erhalten: 8.1 Bürosysteme Haupttätigkeiten an Büroarbeitsplätzen 2 8.1 Bürosysteme • nach dem Verrichtungsprinzip können die Haupttätigkeiten an Büroarbeitsplätzen zu folgenden Gruppen zusammengefasst werden: 8.1 Bürosysteme • Unterschied zwischen Büroautomation und Bürokommunikation • Büroautomation: Tätigkeiten, die auf den eigentlichen Büroarbeitsplatz beschränkt sind. • Bürokommunikation: Informationsaustausch mit anderen Büroarbeitsplätzen innerhalb und außerhalb des eigenen Unternehmens. 3 8.1 Bürosysteme • konkrete Einzelziele von Bürokommunikationssystemen: 8.1 Bürosysteme • die Vorgehensmodelle für die Planung und Einführung von Bürosystemen orientieren sich weitgehend am Phasenschema des Systementwicklungsprozesses Istanalyse: Bürotätigkeiten werden nach Art und Häufigkeit erhoben • einzelfallorientierter Vorgang • sachfallorientierter Vorgang • routinefallorientierter Vorgang • Anforderungsdefinition • Systemauswahl • Systemeinführung 4 8.1 Bürosysteme die von den Bürosystemen unterstützten Aufgaben lassen sich wie folgt einteilen: arbeitsplatzbezogene Einzeltätigkeiten arbeitsplatzübergreifende Gruppenarbeit klassische Bürosysteme unterstützen nur einzelne, isolierte Bürotätigkeiten moderne Bürosysteme bieten unter der Bezeichnung Workgroup Computing die Möglichkeit zur Gruppen- oder Teamarbeit Spezialfall: Workflowmanagementsysteme 8.1 Bürosysteme Unterstützungsmöglichkeiten für Bürotätigkeiten 5 8.1 Bürosysteme • unter der Bezeichnung Officepaket werden in integrierter Form Programme für die Standardanwendungen angeboten: 8.2 Computergestützte Gruppenarbeit Gruppenarbeit = gemeinsame Bearbeitung einer Aufgabe durch ein Gruppe bzw. Team computergestützte Gruppenarbeit wird als Computer Supported Cooperative Work (CSCW) bezeichnet Gruppenmitglieder können: zur selben oder zu versch. Zeiten an der gemeinsamen Aufgabe arbeiten sich am selben Ort oder an verschiedenen Orten befinden zum selben oder zu verschiedenen Unternehmen gehören 6 8.2 Computergestützte Gruppenarbeit da die meisten Aufgaben, die im Büro arbeitsteilig erledigt werden, ist das Einsatz-gebiet für CSCW-Werkzeuge sehr groß Systementwickler legen eine Entwicklungsdatenbank (Repository) gemeinsam an und nutzen diese auch zusammen Außendienstmitarbeiter führen für einen gemeinsamen Zugriff einen Termin-kalender und legen Informationen über den Kunden ab es gibt vier wichtige Anwendungen 8.2 Computergestützte Gruppenarbeit Workflowmanagementsystem im IT-Gesamtsystem 7 8.3 Multimediasysteme • Multimedia bedeutet zunächst nur viele Medien • es werden unterschieden: > statische Medien, d. h. Daten, Texte, Graphiken, Zeichnungen und Standbilder > dynamische Medien, d. h. Bewegtbilder und Tonfolgen • Multimediasysteme sind Querschnittssysteme und durch folgende zwei Merkmale gekennzeichnet: 8.3 Multimediasysteme Schwerpunkte des Einsatzes von Multimediasystemen: 8 8.4 Wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement • wissensbasierte Systeme beruhen auf der Auswertung von gespeichertem Wissen • verwenden Prinzipien und Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) • zur KI gehören hauptsächlich die Anwendungen: 8.4 Wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement Komponenten von Expertensystemen 9 8.4 Wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement Wissensrepräsentation durch semantische Netze 8.4 Wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement • Verwendbarkeit von Expertensystemen für Aufgaben wie • im betriebswirtschaftlichen Bereich kommen Expertensysteme zur Anwendung, für 10 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 9 Systemauswahl und -bewertung 9 Systemauswahl und -bewertung Auswahlprozess • … für Standardsoftware sollte gründlich vorgenommen werden, da Einführung nur schwer rückgängig gemacht werden kann. 1. 2. 3. 4. • In jedem Fall sollte in folgenden Schritten vorgegangen werden: 5. 6. 1 9 Projektbegründung Systemauswahl und -bewertung 1. • umfasst alle Aktivitäten, die dazu dienen, ein IT-Projekt zu initialisieren und führt zur Erteilung des Projektauftrags • sie lässt sich durch folgende Tätigkeiten charakterisieren: 9 IstAnalyse Systemauswahl und -bewertung 2. Anhand des Projektauftrags ist zuerst festzulegen: welche Geschäftsprozesse und zugehörigen Aktivitäten oder welche betrieblichen Arbeitsabläufe analysiert werden sollen in welchen Organisationseinheiten, d. h. Abteilungen bzw. Stellen, dazu Erhebungen vorgenommen werden müssen W-Fragen zur Analyse von Arbeitsabläufen: 2 IstAnalyse 9 Systemauswahl und -bewertung 9 Systemauswahl und -bewertung 2. ABC-Analyse IstAnalyse 2. • die wichtigsten Techniken zur Erhebung des Istzustandes sind: 3 9 IstAnalyse 2. Darstellungstechniken - Funktionsbaum - 9 IstAnalyse 2. Systemauswahl und -bewertung Systemauswahl und -bewertung Darstellungstechniken - Balkendiagramm - 4 9 IstAnalyse 2. Darstellungstechniken - Entscheidungstabelle - 9 IstAnalyse Systemauswahl und -bewertung Systemauswahl und -bewertung 2. • für die Bewertung des Istzustandes ist wie folgt vorzugehen: • zu unterscheiden ist hierbei zwischen: quantifizierbaren Mängeln und nicht quantifizierbaren Mängeln • die Schwachstellenanalyse schließt mit einer Auflistung der (möglichen) Ursachen für die festgestellten Mängel ab 5 9 SollKonzept Systemauswahl und -bewertung 3. • Anforderungen an das geplante Anwendungssystem festlegen: • die Erhebungstechniken sind weitgehend identisch mit denen der Erhebung des Istzustandes • Schwerpunkt liegt auf der Erhebung der Benutzeranforderungen 9 SollKonzept Systemauswahl und -bewertung 3. Wirtschaftlichkeitsvergleich - Kostenvergleichsrechnung - 6 9 SollKonzept Systemauswahl und -bewertung 3. Wirtschaftlichkeitsvergleich - Kostenvergleichsrechnung mit Amortisationsrechnung - 9 SollKonzept Systemauswahl und -bewertung 3. Wirtschaftlichkeitsvergleich - Struktur von Wirtschaftlichkeitsvergleichen - 7 9 Ausschreibung Systemauswahl und -bewertung 4. •… sollte mindestens folgende Punkte enthalten: 9 Ausschreibung Systemauswahl und -bewertung 4. • Für das Einholen von Referenzen empfiehlt sich ein Fragebogen, der nach vorausgegangener telefonischer Kontaktaufnahme verschickt wird. • Welche konkreten Fragen könnte der Fragebogen enthalten? 8 9 Grobbewertung Systemauswahl und -bewertung 5. • … erfolgt nach K.-o.-Kriterien unvollständige Angebote im Preis viel zu hohe … Leistungsumfang nicht abgedeckt zu hoher Anpassungsaufwand unsichere Wartung gewünschte Plattform nicht verfügbar keine Referenzkunden • drei bis max. fünf Angebote sollten übrig bleiben 9 Feinbewertung Systemauswahl und -bewertung 6. Kriterium • Eine Vergleichsrechnung wird zur weiteren Reduzierung der Angebote durchgeführt (Nutzwertanalyse) relevante Kriterien zusammenstellen und prozentual gewichten Gewicht Kaufpreis, Euro Anpassungsaufwand, Pers.tage Schnittstellen Netzfähigkeit Benutzerfreundlichkeit Anzahl Referenzen Summe, Prozente 9 9 Feinbewertung Systemauswahl und -bewertung 6. Nutzwertanalyse Angebote gegenüberstellen Angebot Kriterium A B C 12.000 15.000 30.000 12 4 3 Schnittstellen bedingt ja Nein Netzfähigkeit unbegrenzt Max. 3 Ben. Nein Benutzerfreundlichkeit Dokument. Assistenten Hilfefunktion 150 30 60 Kaufpreis, Euro Anpassungsaufwand, Tage Anzahl Referenzen 9 Feinbewertung Systemauswahl und -bewertung 6. Nutzwertanalyse Angebote gegenüberstellen Kriterium Gewicht A B C 1 2 3 4 5 6 Nutzwert 10 9 Feinbewertung Systemauswahl und -bewertung 6. Nutzwertanalyse Sensitivitätsanalyse Kriterium Gewicht A B C 1 2 3 4 5 6 Nutzwert 11 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 10 Sicherheitsaspekte bei der Gestaltung der betrieblichen IT 10.1 Begriffe und Maßnahmen unter IT-Sicherheit wird die Bewahrung von IT-Systemen, d. h. Rechnern, Netzen, Daten und Programmen, vor jeder Art von Zerstörung oder Beeinträchtigung verstanden unter Datenschutz wird die Bewahrung der schutzwürdigen Belange von Betroffenen vor Beeinträchtigungen durch die Verarbeitung ihrer Daten verstanden, wobei es sich bei den Betroffenen um natürliche oder juristische Personen handeln kann pragmatisch bedeutet Datenschutz den Schutz sowohl der Daten als auch von Computersystemen und Programmen vor missbräuchlicher Benutzung 1 10.1 Begriffe und Maßnahmen IT-Sicherheitsmaßnahmen sind alle Maßnehmen und Einrichtungen, die dazu dienen, die IT-Sicherheit herbeizuführen oder aufrechtzuerhalten allgemein gliedert man nach den zu schützenden Gegenständen in Objektschutz Hardware- und Kommunikationsschutz Software- und Datenschutz 10.1 Begriffe und Maßnahmen um wirkungsvolle Maßnahmen festlegen zu können, müssen zuerst die Gefahren und Bedrohungen erkannt werden die internationalen Kriterien für die Bewertung der Sicherheit von Systemen der Informationstechnik gehen von drei Grundgefahren aus 2 10.1 Begriffe und Maßnahmen konkrete Bedrohungen sind: Katastrophen und höhere Gewalt technische Störungen menschliche Handlungen unbeabsichtigte Handlungen mangelnde Sorgfalt durch Ungewissheit oder beabsichtigte Handlungen wie Terrorakte, Vireneinschleusungen oder den Missbrauch von Daten, Programmen und Computersystemen 10.1 Begriffe und Maßnahmen zur Entscheidung, ob durchgeführt werden, Vorgehensweise: und welche IT-Sicherheitsmaßnahmen empfiehlt sich folgende formale 3 10.1 Begriffe und Maßnahmen Organisatorische IT-Sicherheitsmaßnahmen aus der Vielzahl der organisatorischen Einzelmaßnahmen zur ITSicherheit, die sowohl die Arbeitsabläufe in der IT-Abteilung als auch die PC-Nutzung in den Fachabteilungen betreffen sind die Wesentlichsten: 10.1 Begriffe und Maßnahmen Organisatorische IT-Sicherheitsmaßnahmen Prüfziffernverfahren am Beispiel der ISBN 4 10.2 IT-Sicherheit in Netzen • Ausweitung der Netze, mit denen der Zugriff auf Daten und Programme, die auf zentralen Servern gespeichert sind und die Nutzung des elektronischen Geschäftspartnern sowie Datenaustauschs mit der Onlinedienste und des Internets • die wichtigsten Maßnahmen, die die IT-Sicherheit in Netzen betreffen, sind Zugriffskontrollen, Kryptografische Verfahren und Firewalls 10.2 IT-Sicherheit in Netzen Prinzip der kryptografischen Verschlüsselung 5 10.2 IT-Sicherheit in Netzen Symmetrische und asymmetrische Verschlüsselung 10.2 IT-Sicherheit in Netzen Prinzip der Firewall 6 10.3 Schutz personenbezogener Daten mit dem Datenschutz für personenbezogene Daten befasst sich das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) aus dem Jahre 1990 in der Neufassung vom August 2002 unter personenbezogenen Daten werden Einzelangaben über persönliche und sachliche Verhältnisse von natürlichen Personen verstanden beim Umgang mit personenbezogenen Daten wird unterschieden: 10.3 Schutz personenbezogener Daten Behandlung nach § 3 BDSG 7 Fakultät Informatik, Professur Wirtschaftsinformatik, insb. Multimedia Marketing Grundlagen Wirtschaftsinformatik Kapitel 11 Projekt- und Changemanagement 11.1 Projektmanagement Systementwicklung die IT-Abteilung Systementwicklung befasst sich mit der Entwicklung von neuen und mit der Wartung von bestehenden Anwendungssystemen sie wird auch als Anwendungsentwicklung oder kurz „Projekte“ bezeichnet die Systementwicklung erfolgt 8 11.1 Projektmanagement Systementwicklung Abgrenzung von Systementwicklung und Projektmanagement 11.1 Projektmanagement ein Entwicklungsvorhaben wird in manchen Unternehmen schon dann als IT-Projekt bezeichnet, wenn es nur wenige Manntage beansprucht, in anderen erst ab der Größenordnung eines Mannjahres am häufigsten ist die Bemessung nach Mannmonaten bzw. im Zuge der Gleichberechtigung nach Personen- oder Personalmonaten zu Beginn jedes IT-Projektes ist festzulegen: 9 11.1 Projektmanagement • Projektteams werden interdisziplinär aus Mitarbeitern Fachabteilungen und der IT-Abteilung zusammengesetzt der • häufig kommen noch Beratungsfirmen hinzu • ein Projektteam sollte > aus höchstens sieben Bearbeitern bestehen > nicht länger als zwei Jahre dauern > höchstens 10 bis 15 Personaljahre betragen 11.1 Projektmanagement der Projektleiter wird vom IT-Management – bei großen Projekten in Abstimmung mit dem IT-Lenkungsauschuss – ernannt er stammt meistens aus der IT-Abteilung, weil die Mitarbeiter aus den Fachabteilungen meist nur für begrenzte Zeit im Projekt arbeiten neben der fachlichen Qualifikation muss er Organisationstalent, Motivationsfähigkeit und Führungseigenschaften (Durchsetzungsvermögen, Entscheidungsfreudigkeit, Verantwortungsbewusstsein) besitzen er muss von allen Seiten im Unternehmen anerkannt werden und belastbar sein 10 11.1 Projektmanagement der Projektleiter ist für das Projektmanagement verantwortlich hierunter versteht man folgende Aufgaben: problematisch erweist sich immer die zu Projektbeginn anstehende Aufwand-schätzung für das Projekt 11.1 Projektmanagement (Projekt-)Planung des Mitarbeitereinsatzes 11 11.1 Projektmanagement • für die Aufwandschätzung werden folgende Verfahren eingesetzt: > bei der strukturierten Anwendungssystem in Strukturblöcke zerlegt neben formalen Modellen Systementwicklung wird überschaubare Module das bzw. > aufgrund von Erfahrungswerten wird der Aufwand für jedes Modul geschätzt > die Einzelschätzungen werden zu einer Abschätzung für den Projektaufwand in der Phase Realisierung addiert > Verfahren wird mit fortschreitender Projektdauer mehrmals wiederholt > Hochrechnung auf die gesamte Projektdauer erfolgt mit Hilfe der prozentualen Anteile der einzelnen Projektphasen am Gesamtprojekt 11.1 Projektmanagement die Projektüberwachung hat die Einhaltung dies erfolgt durch Projektbesprechungen in festen zeitabständen, mündliche Berichterstattungen in Ausnahmesituationen, regelmäßige schriftliche Projektberichte und/oder Anzeigen des Projektstatus am Bildschirm auf Anforderung 12 11.1 Projektmanagement Voraussetzung für die regelmäßige Berichterstattung sind Tätigkeits- oder Arbeitsfortschrittsberichte der Projektbearbeiter, die unter Verwendung eines phasenorientierten Tätigkeitsschlüssels angefertigt werden Tätigkeitsberichte dienen gleichzeitig als Basis für die Weiterbelastung Systementwicklung und der Kosten der als Datenmaterial in Form einer Projektdatenbank oder Softwarefaktoren-bibliothek für zukünftige Projektplanungen 11.1 Projektmanagement Tätigkeiten der Mitarbeiter der Systementwicklung 13 11.1 Projektmanagement • Tätigkeitsberichte werden per Programm verwaltet und ausgewertet, wobei die Dateneingabe > entweder anhand von Vordrucken, die von den Projektbearbeitern im festen Rhythmus ausgefüllt und anschließend erfasst werden oder > üblicherweise durch direkte Dateneingabe der Projektbearbeiter mit Hiölfe von Bildschirmmasken • die Auswertung kann > zeitorientiert zu festen Zeitpunkten (Projektfortschrittsbericht) bzw. auf Anforderung oder > ereignisorientiert bei Abschluss einzelner Projektphasen oder des gesamten Projektes erfolgen 11.1 Projektmanagement Projektabschlussbericht 14 11.1 Projektmanagement die Projektsteuerung besteht darin, bei Plan-/Istabweichungen geeignete Maßnahmen zu treffen solche sind z. B. zu den Managementaufgaben des Leiters der Systementwicklung gehören: 11.2 Changemanagement Change Management wird als herbeigeführte Veränderungen Organisation verstanden. geplanter Wandel, bewusst im Funktionieren einer Change Management beabsichtigt in erster Linie die Erziehung von Mitarbeitern zu neuen Verhaltensweisen Change Management, also die Veränderungen möglich machen, umfasst den Umgang und die flexible Anpassung eines Unternehmens an die ständigen Veränderungen 15 11.2 Changemanagement Entscheidend ist die Frage, wie umfassende Veränderungsprozesse zielorientiert umgesetzt und gesteuert werden können. Meist setzt nicht das Instrument selbst den ausschlaggebenden Impuls, sondern der Prozess seiner Entstehung: 11.2 Changemanagement Wahrnehmungsprobleme 16 11.2 Changemanagement Emotionale Behinderungen 11.2 Changemanagement Umgebungshindernisse 17 11.2 Changemanagement Kognitive Hindernisse 18