Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen und den entsprechenden Jahrgangsstufen der Gesamtschulen Studienverlauf in Erziehungswissenschaft (nach LPO vom 27.03.2003) 1.-3. Semester Grundstudium: 2 Module Modul 1: Einführung in pädagogische Grundlagen (6 SWS) Baustein 1: Päd. Wahrnehmen, Denken und päd. Handlungsfelder Baustein 2: Übergreifende Inhalte aus Psychologie/Sozialwissenschaften Baustein 3: Orientierungspraktikum mit Vor- und Nachbereitung Modul 2: Einführung in schulpädagogische Grundlagen ( 6 SWS) Baustein 1: Schulpädagogische Grundlagen Baustein 2: Pädagogik der gewählten Schulform (Grundlagen) Baustein 3: Pädagogik der gewählten Schulform (Vertiefung) (Wählbare Schulformen sind Grundschule oder Haupt-/Real-/Gesamtschulen) Jeder Baustein ist mit 2 SWS zu studieren. Zwischenprüfung (Studien begleitend durch den Laufzettel und 2 Leistungsnachweise) Die Leistungsnachweise im Grundstudium sind in Modul 1, Baustein 1 und in Modul 2, Baustein 3 zu erbringen. 4.-7. Semester Hauptstudium (Je ein Modul aus Wahlbereich 1 und 2) Einwahlverfahren in je ein Modul aus 2 Wahlbereichen (in der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem 3. und 4. Semester) Wahlbereich 1: Pädagogik (10 SWS) Jedes Modul besteht aus 2 Bereichen: Grundlagenbereich: Modulübergreifende Kompetenzen für die 4 Module (4 SWS) Schwerpunktbereich: Modulspezifische Kompetenzen (6 SWS) Modul 3: Modul 4: Modul 5: Modul 6: Historische Bildungsforschung und Geschlechterforschung Schulforschung und Schulentwicklung Erziehungs- und Bildungsprozesse im Kindesalter Interkulturelle Bildung Wahlbereich 2: (8 SWS) Psychologie und Sozialwissenschaften Modul 7: Modul 8: Lernen und Instruktion Entwicklung und Entwicklungsförderung Modul 9: Störung und Intervention Modul 10: Soziale Interaktion und Kommunikation Modul 11: Globalgesellschaftliche Vielfalt im Rahmen grundlegender sozialwissenschaftlicher Aspekte Der Leistungsnachweis im Hauptstudium kann wahlweise in einem der beiden gewählten Module erbracht werden. Das außerschulische Praktikum wird in Veranstaltungen der Wahlbereiche angeboten und kann dort durchgeführt werden. Grundstudium Modul 1: Einführung in pädagogische Grundlagen (6 SWS) Aussagen zum spezifischen Schwerpunkt des Moduls: Das Modul legt erziehungswissenschaftliche Grundlagen für das Lehramtsstudium. Es dient dazu, sich ein eigenständiges Profil erziehungswissenschaftlicher Kenntnisse und erziehungswissenschaftlichen Denkens zu erarbeiten. Aus diesem Denk- und Theoriehintergrund lassen sich spezifische Zugangsweisen zu pädagogischen Wahrnehmungs- und Denkweisen sowie Handlungsfeldern entwickeln. Andererseits sollen die Studierenden die Wirksamkeit eigener Vorerfahrungen und Vorurteilsstrukturen bei der Wahrnehmung pädagogischer Phänomene erkennen und Selbstreflexion als notwendigen Aspekt pädagogischen Handelns einschätzen lernen. Grundelemente pädagogischer Professionalität können erarbeitet werden. Sie werden ergänzt durch die Vermittlung von Grundlagen pädagogischer Psychologie, sozialwissenschaftlicher Reflexion und philosophischen Denkens. Baustein 1: Einführung in pädagogisches Wahrnehmen, Denken und pädagogische Handlungsfelder Kompetenzen: In diesem Baustein sollen die Studierenden • pädagogische Phänomene (pädagogische Situationen, Beziehungen, Umgangsweisen und Haltungen) erkennen und reflektieren, • sich mit dem Problem der Offenheit des Menschen und der strukturellen Unabschließbarkeit pädagogischen Handelns befassen, • erkennen, dass gesellschaftliche und kulturelle Wirklichkeiten habitualisierte Vorerfahrungen hervorbringen und deren Wirksamkeit einschätzen lernen, • ihre eigenen habitualisierten Vorerfahrungen unter Einbezug pädagogischer Theorien reflektieren und korrigieren können und daraus ein Verständnis für die Notwendigkeit pädagogischer Theorien insgesamt entwickeln und ihr Theorieverständnis systematisch und historisch entwickeln, • Einblick in verschiedene vor- und außerschulische pädagogische Handlungsfelder vermittelt bekommen, • Verständnis für die Breite und Unterschiedlichkeit pädagogischer Aufgabenstellungen in Auseinandersetzung mit diesen Handlungsfeldern entwickeln, • Strukturaspekte pädagogischer Beziehungen begreifen, • die Gelegenheit bekommen, das komplexe Verhältnis zwischen Person und Profession zu reflektieren und auf die eigenen Berufserwartungen zu beziehen. Aussagen zu den Lehr- und Lernarrangements: In dem Baustein 1 müssen 2 SWS studiert werden. Es ist ein Leistungsnachweis zu erbringen. Die Kompetenzen werden in den Grenzen erworben, die durch teilnehmeroffene Veranstaltungsformen gesetzt sind. Zum rezeptiven Lernen tritt Diskussionsbereitschaft in Kleingruppen und aktive Mitgestaltung in der Lehrveranstaltung hinzu. Baustein 2: Übergreifende erziehungswissenschaftliche Kompetenzen aus Psychologie und Sozialwissenschaften (1) Im Baustein 2 wird eine der von Psychologie und Sozialwissenschaften angebotenen Veranstaltungen ausgewählt. (2) Die in Baustein 2 besuchte Veranstaltung soll die Entscheidung für die Einwahl in das Wahlmodul im Hauptstudium erleichtern. (3) Wenn in einer der Veranstaltungen eine Qualifizierungsleistung erbracht wird, kann sie für die Einwahl in das Hauptstudium berücksichtigt werden. Kompetenzen: In diesem Baustein sollen die Studierenden • die Bedeutung psychologischen Denkens für pädagogische Handlungsfelder erkennen, • Einblick in die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen aus dem Umfeld von Sozialisation, Erziehung und Bildung erhalten. Baustein 3: Das Orientierungspraktikum (durch das Praktikumszentrum) Die Organisation des Orientierungspraktikums obliegt dem Praktikumszentrum Erziehungswissenschaftlichen Fakultät. Dort sind alle notwendigen Informationen zu erhalten. der Aussagen zum spezifischen Schwerpunkt: Das Orientierungspraktikum besteht aus einer Vorbereitung im 1. Semester (1 SWS), den 4-wöchigen Praxisstudien in der anschließenden vorlesungsfreien Zeit und einer Nachbereitung (1 SWS) im 2. Semester. Modul 2: Einführung in schulpädagogische Grundlagen Das Modul 2 umfasst 6 SWS In jedem Baustein sind 2 SWS zu studieren. Baustein 1: Schulpädagogische Grundlagen (2 SWS) Inhalt und Funktion: Der Baustein thematisiert die Schule als zukünftiges Arbeitsfeld für die Studierenden. Es führt in die Konzepte (Modelle, Theorien) ein, mit denen Schule und die darin stattfindenden Prozesse gedeutet werden. In der Auseinandersetzung damit sollen die Studierenden die Konzepte als Konstrukte mit spezifischen Erkenntnisleistungen begreifen und zugleich ihre aus der Erfahrung entstandene Wahrnehmung der Schule differenzieren. Kompetenzen: • • • Forschungsmethoden und schulpädagogisch relevante Einzelergebnisse kennen, didaktische Modelle kennen und kritisch darstellen können, gesellschaftliche und institutionelle Strukturen des Schulsystems erkennen und kritisch diskutieren können, • • • • Verfahren und alternative Formen der Leistungsmessung und -bewertung kennen und reflektieren, Merkmale der Lehrerprofessionalität reflektieren, kommunikative, diagnostische und evaluative Fähigkeiten im Blick auf Lernprozesse entwickeln, Formen der Kooperation in pädagogischen Feldern kennen lernen und erwerben. Aussagen zu den Lehr- und Lernarrangements: Die Kompetenzen werden in den Grenzen erworben, die durch teilnehmeroffene Veranstaltungsformen gesetzt sind. Zum rezeptiven Lernen tritt Diskussionsbereitschaft in Kleingruppen und aktive Mitgestaltung in der Lehrveranstaltung hinzu. Aussage über den Stellenwert im Studienverlauf: Der Baustein ist für das erste Studienjahr verbindlich. Ein Leistungsnachweis kann nicht erworben werden. Baustein 2 und 3: Schulformen (für Grundschule oder für Haupt-/Real-/Gesamtschulen) Aussagen zum spezifischen Schwerpunkt: Das Studium dieser Bausteine dient dem Zweck, sich mit den personalen und gesellschaftlichen Bedingungen und dem spezifischen pädagogischen Auftrag der jeweiligen Schulform (Grundschule oder Haupt-/Real-/Gesamtschule) auseinander zu setzen. Inhalt und Funktion: Die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer sollen sich mit den verschiedenen Kindbildern, Kinder- und Jugendwelten und ihren gesellschaftlichen Bedingungen auseinandersetzen. Gleichzeitig sollen die Studierenden Einblicke in verschiedene Konzeptionen des Bildungsbegriffs und daraus folgend in die didaktischen Konstruktionen und Lernwelten innerhalb der Grundschule bzw. Haupt-/Real-/Gesamtschule erhalten. Dabei kommt eine besondere Bedeutung der Übergangsproblematik zu. Ebenso sollen die angehenden Lehrerinnen und Lehrer die Institution Schule und ihre Rolle darin reflektieren. Schließlich werden im Baustein pädagogische Gestaltungsmöglichkeiten und innovative Entwicklungen im Grundschulunterricht (u. a. veränderte Schuleingangsphase und jahrgangsübergreifender Unterricht) oder in der Haupt-/Real-/Gesamtschule aufgegriffen. Grundschule soll als „Basisstation“ bzw. die Haupt/Real-/Gesamtschule als weiterführende Schulformen des Schulsystems deutlich werden. Dabei werden Probleme des Übergangs zu den weiterführenden Schulen oder in den Beruf thematisiert. Kompetenzen: Die Studierenden sollen • gesellschaftliche Bedingungen des Aufwachsens kennen lernen sowie Kind- und Jugendbilder von Erwachsenen und Weltsichten von Kindern und Jugendlichen in ihrem Wandel wahrnehmen können, • Grundwissen zu schulformspezifischen didaktischen Theorien und ihren schulpädagogischen Umsetzungen erwerben, • Schule als eine gesellschaftliche Institution kennen sowie ihre künftige Berufsrolle darin reflektieren lernen, • Kenntnisse über Diagnose- und Fördermöglichkeiten sowie über innovative methodische Arrangements im Unterricht (vom Anfangsunterricht bis zum Ende der Sekundarstufe I) einschließlich spezifischer Übergänge erwerben, • die basislegende Bedeutung der Grundschule für die weitere Schulerfahrung und den weiteren Schulerfolg des Kindes erkennen sowie Probleme des Überganges auf die weiterführenden Schulen • reflektieren, über den Aufbau der Schulbildung in anderen Ländern informiert werden. Aussagen zu den Lehr- und Lernarrangements: Bei einer Einschreibung in die Schulformen „Grundschule“ oder „Haupt-/Real-/Gesamtschule“ sind die Bausteine 2 und 3 bezogen auf die jeweiligen Schulformen zu studieren. Die Vorlesung „Grundfragen der Grundschulpädagogik“ stellt einen verpflichtenden Bestandteil des Studiums der Schulform Grundschule dar. Die Vorlesung „Grundfragen der Schulpädagogik mit besonderer Berücksichtigung des Jugendalters“ stellt einen verpflichtenden Bestandteil des Studiums der Schulform Haupt-/Real-/Gesamtschule dar. Aussage über den Stellenwert im Studienverlauf: Im Baustein 3 muss ein Leistungsnachweis erbracht werden. Hauptstudium Wahlbereich 1: Pädagogik In der Pädagogik umfassen alle Module zwei Bereiche: Einen gemeinsamen Grundlagenbereich (A) mit 4 SWS und einen Schwerpunktbereich (B) mit 6 SWS. Die Bereiche A und B können auch nebeneinander studiert werden. A: Aussagen zum Grundlagenbereich: Das Studium des Bereiches A des Moduls dient dem Zweck, Grundlagen der Pädagogik vertiefend zu erwerben. Dazu werden vier Bausteine angeboten, von denen mindestens zwei mit je 2 SWS belegt werden müssen: Baustein 1: Allgemeine Didaktik, Bildungs- und Lerntheorien, Medien Baustein 2: Leistungsbeurteilung und Evaluation Baustein 3: Kultur, Kommunikation und Ethik Baustein 4: Umgang mit Differenz Inhalt und Funktion: Den zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern soll der Bereich A des Moduls einen vertiefenden Zugang zu allgemein-didaktischen, bildungs- und lerntheoretischen Problemstellungen und Lösungen in pädagogischen Handlungsfeldern und Berufen bieten. Dazu gehören auch medienbezogene Reflexionen und Umsetzungen. Theorien und Praktiken der Leistungsbeurteilung und Evaluation sollen in ihren Grundlagen vermittelt werden. Für Lehrerinnen und Lehrer ist eine Reflexion im Blick auf grundlegende Fragen der Interaktion von Menschen vor dem Hintergrund ihrer Kultur und Gesellschaft notwendig. Dabei sollen Prozesse der Identitätsbildung wie der Sozialisation reflektiert werden. Die Kommunikation auf der Beziehungs- und Inhaltsseite soll für das professionelle Handeln der Lehrenden theoretisch reflektiert, praktisch analysiert und didaktisch umgesetzt werden. Fragen der Ethik, die in Interaktion und Kommunikation zwangsläufig immer aufgeworfen werden, sollen im Blick auf die Verantwortlichkeiten des Lehrberufes und Handelns von Lehrenden thematisiert werden. Dazu gehören insbesondere auch Fragen des Umgangs mit Differenz, Fremdheit und Vielfalt und sonder-pädagogischem Förderbedarf stellen. Kompetenzen: Die Studierenden sollen • verschiedene Ansätze in den Bildungs- und Lerntheorien und der pädagogischen Medienkompetenz erarbeiten, sie sollen solche Ansätze exemplarisch reflektieren und praxisorientiert auf Problem- oder Handlungssituationen beziehen können, • wissen, welche Interaktionsansätze und kulturtheoretischen Reflexionen in den Kulturwissenschaften und im Blick auf Kommunikation vorliegen, um die Intentionen und Umsetzungsmöglichkeiten pädagogischen Handelns zu beschreiben, zu reflektieren und praxisorientiert zu erproben. Hierbei sollen sie sich auch mit Theorien der Philosophie, der Anthropologie, der Sozialisation, der Identitätsbildung einschließlich ethischer Implikationen beschäftigen und deren Bedeutung für pädagogisches und unterrichtliches Handeln thematisieren, • Fragen der Differenz aus Konflikten der Lebenswelt, insbesondere der Bildung und Erziehung, erörtern und reflektieren, um sich selbst verantwortlich im Blick auf ein professionelles pädagogisches Handeln zu situieren. Hierbei sollen sie insbesondere Fragen der Geschlechterdifferenz und der Fremdheit bzw. Unterschiedlichkeit von Menschen mit besonderer Berücksichtigung der Frage der Integration/Inklusion behinderter Menschen differenzieren und reflektieren und auf konkrete Probleme und Lösungsansätze in der pädagogischen Praxis beziehen können. Aussagen zu den Lehr- und Lernarrangements: Es sollen Veranstaltungen in mindestens zwei der vier angebotenen Bausteine im Grundlagenbereich des Hauptstudiums belegt werden. Die Veranstaltungsformen werden durch die jeweils ausgewiesenen Angebote in diesem Bereich festgelegt (z. B. Vorlesungen oder Seminare). Diese Belegung kann in der Regel auch neben Belegungen aus dem Bereich B erfolgen. Andererseits soll der Teilbereich A des Moduls das Studium des Teils B sinnvoll vorbereiten. Deshalb können Empfehlungen zur Belegung bestimmter Veranstaltungen im Grundlagenbereich vor der Belegung im Teilbereich B ausgesprochen werden. B: Aussagen zum Schwerpunktbereich der Wahlmodule: Modul 3: Historische Bildungsforschung und Geschlechterforschung Das Studium dieses Moduls dient dem Ziel, historische und aktuelle Zusammenhänge von Erziehungsund Bildungsprozessen unter besonderer Berücksichtigung des Genderaspekts auf dem Hintergrund erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung und methodologischer Reflexion zu erarbeiten. Inhalt und Funktion: Den zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern soll das Modul die Möglichkeit bieten, sich mit Fragen der Geschichte und der gesellschaftlichen Entwicklung des Erziehungs- und Bildungswesens, mit Professionalisierungsprozessen im Lehrberuf, mit dem Funktionswandel von Familie, Kindheit, Jugend und Geschlechterverhältnissen auseinander zu setzen. Kompetenzen: Die Studierenden sollen: • Grundwissen über die historische Entwicklung der akademischen und seminaristischen Lehrerinnenund Lehrerausbildung – auch unter dem Genderaspekt – erarbeiten, • Grundwissen über die historische Entwicklung und bildungspolitische Umsetzung von Koedukation erarbeiten und aktuelle Diskurse von Geschlechterdifferenz in Schule und Unterricht kritisch reflektieren, • Grundwissen erarbeiten über den aktuellen Stand der Familien- und Geschlechterforschung, über historische und aktuelle Familienformen, über den Wandel der gesellschaftlichen Funktion von Familie und ihrer Bedeutung für den kindlichen bzw. jugendlichen Sozialisationsprozess, • Grundwissen erarbeiten über die Entstehung und Bedeutung von Kindheit und Jugend als eigenständiger Lebensphase, über den aktuellen Stand der historischen Kindheits- und Jugendforschung und über die Bedingungen des Aufwachsens von Mädchen und Jungen sowie über die Probleme männlicher und weiblicher Adoleszenz. Aussagen zu den Lehr- und Lernarrangements: Die Studierenden sollen jeweils eine Veranstaltung pro Baustein besuchen (zus. 6 SWS). Darüber hinaus können sie individuelle Schwerpunkte setzen. Baustein 1: Wandel von Kindheit, Jugend und Familie Familie im historischen und gesellschaftlichen Wandel Kindheit und Jugend im historischen und gesellschaftlichen Wandel Baustein 2: Geschichte des Erziehungs- und Bildungswesens Geschichte der Schule und anderer Bildungsinstitutionen Geschichte und Aktualität von Reformpädagogik Geschichte und Professionalisierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung Baustein 3: Geschlechterverhältnisse im historischen Wandel Koedukation im historischen und gesellschaftlichen Wandel Geschichte des Mädchenschulwesens und des Berufs der Lehrerin Aussagen über den Stellenwert im Studienverlauf: Das Modul ist mit jedem Modul im Wahlbereich 2 kombinierbar. Eine fächerübergreifende Vernetzung (z. B. mit der Literaturwissenschaft, der Soziologie, der Psychologie, der Politikwissenschaft) ist erwünscht. Modul 4: Schulforschung und Schulentwicklung Inhalt und Funktion: Schulforschung hat die Aufgabe, unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden wichtige und strittige Fragestellungen zu den sozialisatorisch bedeutsamen Lehr-Lern-Prozessen in dem pädagogischen Feld „Schule“ zu behandeln. Dabei kommen sehr unterschiedliche Methoden zur Anwendung, z. B. quantitative Datenerhebung, forschende Begleitung von Schulversuchen und Experimenten, pädagogische Ethnographie, pädagogische Interaktionsforschung, biographisch-hermeneutische Dokumentationen, Praxisforschung. Im Modul haben die Studierenden die Möglichkeit, sich mit der Vielfalt von Schulforschungen auseinander zu setzen. Es wird die Möglichkeit eröffnet und auch angestrebt, dass die Studierenden sich selbst handelnd mit Schulforschung auseinander setzen, z. B. durch begrenzte selbstständige Forschungsaufgaben als Ausdruck des geforderten „forschenden Lernens“. Kompetenzen: Die Studierenden sollen: • Ergebnisse von Schulforschung methodisch und inhaltlich analysieren können, • methodisch angeleitete Forschungsaktionen in pädagogischen Situationen durchführen können, • Reformprojekte mit dem Ziel der Schülerorientierung analysieren und bewerten können, • Konzepte zur Ablösung des „Disziplinproblems“ in der Schule kennen und beurteilen können, • Konzepte zum Einsatz von Medien zur Verbesserung des Unterrichts kennen lernen und erproben. • Kenntnisse über quantitative und qualitative Methoden Aussagen zu den Lehr- und Lernarrangements: Das Modul besteht aus drei Bausteinen: Baustein 1: Schul- und Unterrichtsforschung in Theorie und Praxis Baustein 2: Schulentwicklung und Schülerorientierung Baustein 3: Unterricht und Medien Es müssen 6 SWS studiert werden. Die Bausteine sind frei wählbar. Aussagen über den Stellenwert im Studienverlauf: Das Modul ist für das Studium aller Lehrämter geeignet, d. h. dass als pädagogische Bezugsfelder die Grundschule, die weiterführenden Schulen und die Sonderschule in den Blick genommen werden, je nach besondern Interessen der Studierenden. Modul 5: Erziehungs- und Bildungsprozesse im Kindesalter Dieses Modul bezieht sich auf die Erziehung und Bildung von Kindern von der Geburt bis zum Ende des Grundschulalters. Das Studium dient dem Zweck der Ausbildung zu theoriegeleitetem und praxisorientiertem pädagogischen Handeln in Institutionen der frühen Kindheit bzw. Grundschule. Der pädagogische Umgang mit Kindern, Modelle für die Gestaltung institutionellen Arbeitens, das Erfassen von Brennpunkten der Erziehung sowie strukturelle Krisen bei Übergängen bilden zentrale Inhalte der wissenschaftlichen Reflexion und der Vorbereitung auf den Beruf. Inhalt und Funktion: Zukünftige Pädagoginnen und Pädagogen bzw. Lehrerinnen und Lehrer lernen Bildungsziele und Konzepte kennen, die in der Arbeit mit Kindern von 0-10 Jahren Anwendung finden. Die Kindheitsforschung wird in Form eines ausgewählten Theorien- und Methoden-Kanons als Grundlage erziehungswissenschaftlicher Reflexionsprozesse dargestellt. Außerdem stehen Lern- und Bildungsprozesse im Mittelpunkt der Lehre sowie die Didaktik frühkindlicher und grundschulbezogener Bildungsbereiche. Spielen, Gestalten sowie andere Formen ästhetischer Bildung werden den Studierenden als wesentliche Bezugspunkte kindlichen Erlebens, Handelns und Denkens verständlich gemacht. Die Risiken und Chancen von Übergängen und die Einführung einer flexiblen Eingangsphase werden unter individuellen, sozialen und emotionalen Gesichtspunkten behandelt. Schließlich werden die Studierenden in Formen der Beobachtung als Grundlage professionellen Handelns sowie in Methoden der Qualitätssicherung eingeführt. Insgesamt werden die Prozesse von Erziehung und Bildung in ihren individuellen, sozialen, selbst organisierten, institutionellen und politischen Dimensionen dargestellt. Kompetenzen: Für ein erfolgreiches Studium und eine gute berufliche Qualifikation geben die Lehrenden folgende Empfehlungen: Die Studierenden sollen: • verschiedene Bildungsvorstellungen und Konzeptionen der Pädagogik der frühen Kindheit und der Grundschulpädagogik kennen lernen und vergleichen können, • Grundwissen zur Didaktik erwerben sowie theoretische Einsichten über ihre Umsetzung in der Pädagogik der frühen Kindheit und der Grundschulpädagogik gesammelt haben, • Kinder in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen wahrnehmen und verstehen können, • verschiedene Methoden der Kindheitsforschung kennen lernen, auf theoretische Implikationen hin reflektieren und in einfachen Forschungssettings anwenden können, • sich einen theoretischen Rahmen für kindliche Erziehungs- und Bildungsprozesse erarbeiten, • Prozesse kindlicher Bildung, wie sie sich im Spielen, Gestalten und in Formen ästhetischer Bildung vollziehen, beobachten und verstehen können, • die Probleme von Diskontinuität bei Übergängen, z. B. von der familiären Lebensgemeinschaft in den Kindergarten oder vom Kindergarten in die Grundschule, erfassen und ihre institutionelle Umsetzung verstehen, • Kenntnisse über Formen außerschulischer Bildung im Kindesalter erwerben, • die Institutionen der Erziehung und Bildung von Kindern in unserer Gesellschaft kennen sowie ihre zukünftige Berufsrolle darin reflektieren, • Kriterien für die Qualität pädagogischer Arbeit und ihrer Sicherung entwickeln. Aussagen zu den Lehr- und Lernarrangements: Es müssen 6 Semesterwochenstunden belegt werden. Eine Vorlesung des Moduls muss verpflichtend besucht werden. Das Modul besteht aus vier Bausteinen: Baustein 1: Wissenschaftliche Modelle der Kindheit Baustein 2: Theorien kindlicher Bildungsprozesse und -konzepte Baustein 3: Didaktische Konstruktionen und Arrangements Baustein 4: Professionalität und Evaluation Die Bausteine sind frei wählbar. Aussagen über den Stellenwert des Moduls im Studienverlauf: Das Modul dient der Schwerpunktsetzung im Bereich der frühen Kindheit und Kindheit in schulischen und außerschulischen Kontexten (0-10 Jahre). Es wird besonders Studierenden empfohlen, die entweder im Bereich der Erziehung und Bildung in der frühen Kindheit oder im Grundschulalter einen beruflichen Schwerpunkt setzen möchten (Elementarpädagogik oder Grundschulpädagogik). Modul 6: Interkulturelle Bildung Die Studierenden sollen grundlegendes Wissen über Migration und Mobilität im internationalen Kontext, über alltägliche Multikulturalität und die entsprechenden Anforderungen an Bildungseinrichtungen erwerben, um kompetent handeln zu können. Inhalt und Funktion: Den zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern soll das Studium die Möglichkeit geben, sich mit den Ursachen und Folgen von Migration, europäischer Vereinigung und Globalisierung für Bildung und Erziehung sowie den damit verbundenen Anforderungen an die Schule auseinander zu setzen. Kompetenzen: Die Studierenden: • kennen Daten und Fakten zur Bildungsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. • sollen wissen, welche Ziele für interkulturelle Bildung formuliert worden sind, und sind fähig, Ziele interkultureller Bildung (z. B. Reflexion der eigenen Kulturgebundenheit, Perspektivenwechsel, Anerkennung von Mehrsprachigkeit) an Interaktionssituationen zu verdeutlichen, • sollen Kenntnisse des Migrationshintergrundes und der Lebenslagen von Migrantenfamilien sowie der Situation von Migrationskindern und -jugendlichen erlangen, • sollen durch das international vergleichende Studium von Bildungssystemen Maßstäbe für eine integrative Bildungspolitik entwickeln, • sollen in die Lage versetzt werden, die Diskussion über Schulqualität mit Fragen einer interkulturellen Orientierung zu verknüpfen, • sollen sich des heimlichen Lehrplans der Schule bezüglich Monokulturalität, Normalisierungsstrategien und Rassismus bewusst werden, • kennen die besonderen Bedingungen des Lernens unter Zweisprachigkeitsbedingungen (Sprachentwicklung, Zweitspracherwerb, schulische Fördermöglichkeiten) und haben ein Problembewusstsein in Fragen der Mehrsprachigkeit entwickelt • • haben Maßstäbe für interkulturell kompetentes Lehrerhandeln gewonnen, was die Fähigkeit einschließt, Konflikte mit interkultureller Dimension zu analysieren, sollen Geschlechterverhältnisse und Geschlechterkonstruktionen in interkultureller Perspektive reflektieren können. Aussagen zu Lehr- und Lernarrangements: Es wird empfohlen, jeden Baustein ist zu studieren. Baustein 1: Theoretische Grundlagen: Kultur, Mehrsprachigkeit, Bildungsbeteiligung, Anerkennung von Differenz Baustein 2: Gesellschaftliche Perspektiven: Konzepte gesellschaftlicher Heterogenität, Individualisierung und Globalisierung, Migration und Strukturwandel, Einwanderungspolitik, Rassismus Baustein 3: Interkulturelle Bildung in der Schule: interkulturelle Schul- und Bildungsforschung, interkulturelle Didaktik, institutionelle Rahmenbedingungen und personelle Kompetenzen Wahlbereich 2: Psychologie und Sozialwissenschaften Im Rahmen des Wahlbereichs 2 „Psychologie und Sozialwissenschaften“ sollen zentrale Erkenntnisse zum menschlichen Handeln, Erleben und Lernen stehen sowie gesellschaftliche, politische und ökonomische Bedingungen von Bildungs- und Erziehungsprozessen vermittelt werden. Jedes Modul umfasst 8 SWS in 4 Veranstaltungen. Hinsichtlich der psychologischen Anteile ist das Paradigma der Informationsverarbeitung (kognitiver Aspekt) und Handlungssteuerung (motivationaler, aktionaler Aspekt) für die Ausbildung grundlegend. Weiterhin sollen die Erkenntnisstrategien des empirischen Arbeitens erarbeitet werden. Innerhalb der sozialwissenschaftlichen Anteile (Politikwissenschaft, Soziologie, Wirtschaftswissenschaft) sollen Hintergründe, Zusammenhänge und Perspektiven globalgesellschaftlichen Vielfalt aufgegriffen und globalgesellschaftliche Herausforderungen und Bildungsprozesse analysiert und reflektiert werden. Die Module 7 – 10 mit dem Schwerpunkt Psychologie sind didaktisch nach einem einheitlichen Schema strukturiert, durch das aufeinander aufbauend die folgenden Kompetenzbereiche erweitert und vertieft werden können (s. Seite 16-18). Das Modul 11 mit dem Schwerpunkt Sozialwissenschaften beschäftigt sich mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen aus dem Umfeld von Sozialisation, Erziehung und Bildung unter dem Blickpunkt der globalgesellschaftlichen Vielfalt. Gemeinsame Orientierungspunkte zu den Modulen 7-10 Die Module 7-10 bieten Studierenden des Lehramts für Sonderschulen die Möglichkeit, innerhalb von wählbaren Modulen 7-10 gemäß der Prüfungsordnung (LPO) in Psychologie während ihres Hauptstudiums systematisch und vertieft Kenntnisse und Fähigkeiten in diesem Fach aufzubauen. Innerhalb eines Moduls beschäftigen sich die Studierenden intensiv und systematisch aufbauend mit wissenschaftlichen Themen und sammeln praxisrelevante Erfahrungen. Studium und Prüfungsinhalte sind enger miteinander verzahnt, da in den Prüfungen direkt der Stoff aus den in den Modulen enthaltenen Seminaren und Vorlesungen geprüft wird. Kompetenzen Didaktisch sind die Module nach einem einheitlichen Schema strukturiert, durch das aufeinander aufbauend folgende Kompetenzbereiche erweitert und vertieft werden können: (1) Reflexive Kompetenz (2) Diagnostische Kompetenz (3) Entwicklungskompetenz Die Studierenden haben im Grundstudium grundlegende Kenntnisse in allen Bereichen der allgemeinen Psychologie als Informationsverarbeitung und Handlungssteuerung im Rahmen von einer Einführungsvorlesung (2 SWS) erworben (Orientierung auf Forschungsergebnisse der Psychologie, reflexive Kompetenz, Klausur). Diese Einführungsvorlesung wird für das Grundstudium im Modul 1 der Erziehungswissenschaften als fachübergreifende Veranstaltung angerechnet. In einer anschließenden modulspezifischen Vorlesung werden Forschungs- und Anwendungsaspekte der Psychologie für die pädagogische Praxis vertieft. Weiterhin benötigen die Studentinnen und Studenten praxisorientierte Kompetenzen im Bereich der Feststellung von Leistungen und Zuständen (diagnostische Fähigkeiten) und müssen über grundlegende Methoden der dazu notwendigen empirischen Datengewinnung (z. B. Verhaltensbeobachtung, SORKC-Modell, Prinzipien der Urteilsbildung, Testdiagnostik) verfügen, die im Rahmen vom exemplarischen Lernen an verschiedenen Inhaltsbereichen in einem Grundseminar (2 oder 4 SWS) erarbeitet werden (diagnostische Kompetenz). In einem Vertiefungsseminar (2 oder 4 SWS) soll je nach Studienschwerpunkt Störungskonzepte, spezielle Förderungsmöglichkeiten oder aktuelle Forschungsergebnisse vertieft erarbeitet werden. Durch dieses Seminar soll die Grundlage für eine selbstgesteuerte und forschungsorientierte Planung von eigenem Unterricht und der Weiterbildung während der zweiten Phase der Ausbildung und der Berufstätigkeit gelegt werden (Entwicklungskompetenz/Selbststeuerungskompetenz). Im Rahmen von Vertiefungsseminaren können auch außerschulische Praktika vereinbart werden. Modul 7: Lernen und Instruktion Ziel dieses Moduls ist es, Studierenden zum einen grundlegende Kenntnisse über Determinanten der Lernleistung zu vermitteln (Lernen, Gedächtnis, Motivation, Emotion). Zum anderen sollen die Studierenden lernen, diese Basiskenntnisse für die berufliche Praxis zu nutzen. Hierbei steht die Vermittlung von Instruktionsmethoden, motivationsfördernden Interaktionen oder Lernen mit Medien im Vordergrund. Modul 8: Entwicklung und Stabilität über die Lebensspanne Entwicklungspsychologie erforscht psychologische Ereignisse in Bezug auf das chronologische Lebensalter, dabei werden inter- und intraindividuelle Unterschiede systematisch berücksichtigt. In der Vorlesung werden die Methoden und Entwicklungstheorien zur Lebensspanne dargestellt. In Seminaren werden schwerpunktmäßig einzelne Entwicklungsdimensionen (z. B. Entwicklung sozialer Fähigkeiten, Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, Entwicklung des menschlichen Ausdrucksverhaltens) oder spezielle Lebensab-schnitte thematisiert und die Bedeutung für das pädagogische Handeln hergestellt. Modul 9: Störung und Intervention Im Modul werden die Grundlagen der Entwicklungspsychopathologie und der Klinischen Entwicklungspsychologie behandelt. Es werden unterschiedliche Störungsbilder vorgestellt sowie deren Klassifikation, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten. Zusätzlich werden Trainingskonzepte für fest umrissene Störungen (z. B. aggressives Verhalten, Lese-Recht-schreib-Probleme usw.) durchgearbeitet und teilweise erprobt. Die Behandlung dieser Inhalte soll dazu führen, dass nach aktuellem Wissensstand mit problematischen Lern- und Erziehungssituationen umgegangen werden kann. Modul 10: Interaktion und Kommunikation Im Modul sollen die sozialen Bedingungen des individuellen Verhaltens und Erlebens behandelt werden. Im Zentrum steht daher das Individuum in seinen Beziehungen zu anderen (z. B. Mitschüler und Mitschülerinnen, Peers, Lehrern und Lehrerinnen, Familie). In den Lehrveranstaltungen sollen grundlegende Kenntnisse darüber vermittelt werden, wie Personen in sozialen Situationen denken (z. B. soziale Vergleichsprozesse, Attribution), fühlen (z. B. Leistungsangst) und handeln (z. B. aggressives Verhalten in der Schule). Hierbei sollen die Interaktionen zwischen Personen (soziales Umfeld) und ihre Wirkungen auf die soziale Identität (z. B. Rollenerwartungen in der Schule) und Motivation (Leistungsinteresse) besondere Berücksichtigung erfahren. Ziel der Veranstaltung en ist es, die Relevanz sozialpsychologischer Theorien am Beispiel spezifischer psychologischer Handlungsfelder im pädagogischen Feld zu verdeutlichen. Modul 11: Globalgesellschaftliche sozialwissenschaftlicher Aspekte Vielfalt im Rahmen grundlegender Das Modul umfasst 8 SWS in drei Bausteinen, die jeweils mit den angegebenen SWS studiert werden sollen. Aussagen zum spezifischen Schwerpunkt: In diesem Modul erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich im Anschluss an eine erste sozialwissenschaftliche Orientierung im Grundstudium nun mit den globalen wie lokalen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Bedingungen von Sozialisations-, Erziehungs-, Bildungs- und Wissensvermittlungsprozessen aus sozialwissenschaftlicher Sicht zu befassen. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht (Politikwissenschaft, Soziologie, Wirtschaftswissenschaft) sollen Hintergründe, Zusammenhänge und Perspektiven globalgesellschaftlichen Vielfalt aufgegriffen und globalgesellschaftliche Herausforderungen (z. B. auf Sozialisation, Identität, Lebensstil, Bildungskarriere und Biographie) und Bildungsprozesse analysiert werden. Abschließend sollen Auswirkungen auf das alltägliche Zusammenleben und das individuelle Arrangement reflektiert werden. Inhalt und Funktion: Ausgehend von den globalen wie lokalen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Bedingungen von Sozialisations-, Erziehungs-, Bildungs- und Wissensvermittlungsprozessen wird auf Fragen des urbanes Zusammenlebens, des individuellen Arrangements und dessen institutioneller Einbettung eingegangen. Der sozialwissenschaftliche Beitrag zum erziehungswissenschaftlichen Studium soll die Bedingungen, unter denen heute pädagogisch gearbeitet wird, in sozialer, politischer und ökonomischer Hinsicht beleuchten. Dabei werden zum einen globale wie lokale Aspekte, insbesondere auch Fragen des multikulturellen urbanen Zusammenlebens und die im Kontext der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung beobachtbaren Konfliktpotentiale wie Armut und Arbeitslosigkeit, Gewalt und Rassismus bearbeitet. Und zum anderen wird darauf eingegangen, wie der einzelne vor diesem Hintergrund im Rahmen familialer Sozialisation, Bildungseinrichtungen und einer durch die neuen Medien und zunehmende Mobilität geprägten Wirklichkeit seine Identität und Geschlechtsrolle entwickelt. Kompetenzen: • Erwerb von Kenntnissen über wichtige globale wie lokale gesellschaftliche, politische und ökonomische Bedingungen von Sozialisations-, Erziehungs-, Bildungsund • • Wissensvermittlungsprozessen, Entwicklung von Fähigkeiten zur Einschätzung dieser globalen wie lokalen gesellschaftlichen Prozesse im Blick auf die Entstehung von pädagogisch relevanten Chancen und Risiken für das Zusammenleben und das individuelle Arrangement, Erarbeitung von Konzepten zum Verständnis der kulturellen, institutionellen und medialen Bedingungen von Erziehungs-, Lern- und Persönlichkeitsbildungsprozessen. Aussagen zu den Lehr- und Lernarrangements: Es müssen 8 Semesterwochenstunden belegt werden. Für das Modul werden drei Bausteine angeboten, die mit der angegebenen SWS-Anzahl zu studieren sind. Studierende, die neben die Erziehungswissenschaft auch das Fach Sozial- bzw. Gesellschaftswissenschaften studieren, können fächerübergreifende Bausteine nicht kumulieren. Sie müssen sie ggf. mehrfach fachspezifisch belegen. Baustein 1: Hintergründe, Zusammenhänge und Perspektiven globalgesellschaftlicher Vielfalt (2 SWS) Baustein 2: Analyse globalgesellschaftlicher Herausforderungen (z.B. auf Sozialisation, Identität, Lebensstil, Bildungskarriere und Biographie) und Bildungsprozesse aus sozialwissenschaftlicher Sicht (4 SWS) Baustein 3: Auswirkungen auf das alltägliche Zusammenleben und das individuelle Arrangement globalgesellschaftlicher Vielfalt (2 SWS)