Ansgar Holtmann Bernhard Holtmann 3 Goldene Regeln für ertragreiches und hochwertiges Heu 1. Auflage Klar… gutes Wetter ist eine wichtige Voraussetzung, um bestes, energie-, mineralstoff- und strukturlieferndes Heu zu ernten. Und das Wetter können wir leider noch nicht beeinflussen. Wir sehen es gerade selbst hier im Münsterland. Sehr viel Regen die letzten Tage … Aber: Wichtige Erfolgsfaktoren für hochwertigstes Heu für unsere Tiere können wir Landwirte beeinflussen. Und zwar so, dass wir tatsächlich besseres Heu bekommen. Geschickte Bauern schaffen es, den Wasseranteil beim gemähten Gras in kurzer Zeit auf höchsten 13% zu verringern – ohne dabei die Qualität des Heus zu gefährden. Und warum der ganze Aufwand? Weil wir Heu mit einem hohen Energiegehalt wollen. Am besten zwischen 5,9 und 6,1 MJ NEL Weil wir Heu mit einen Rohproteingehalt von mindestens 145g/kg TM wollen Weil wir keinen Sand, keine Erde und keine Kadaverreste im Heu wollen Weil wir Bröckelverluste von bis zu 30% vermeiden wollen, um möglichst viel Ertrag pro Hektar zu ernten Die Frage ist jetzt: Und wie bekomme ich das hin? Klingt kompliziert, ist aber einfach. Denn dazu gibt es drei einfache Regeln: 1. Stellen Sie die Maschinen richtig ein Die erste Maschine im Heuernte-Einsatz ist das Mähwerk. Und ganz egal, ob Sie vom Lohnunternehmer mit einem Selbstfahrer oder mit dem eigenen Mähwerk schneiden… Stellen Sie die richtige Schnitthöhe ein: 7 cm. Das schon die Grasnarbe, Sie vermeiden, dass Sand und Erde aufgewühlt wird und das Gras liegt etwas erhöht. So kann von unten auch Luft zur Trocknung an das Gras kommen. Tipp: Die Entlastung bei Mähwerkbalken muss so eingestellt werden, dass dieser sauber über den Boden gleitet. Und beim Wenden und können Sie den Wender jetzt – da das Gras ja auf den Stoppeln in 7 cm Höhe liegt - auch so einstellen, dass die Zinken den Boden nicht berühren müssen, sondern 5-6 cm über dem Boden kreisen. Und die Pickup bei der Presse lässt sich dann auch bei 5-6 cm so einstellen, dass die Gabeln garantiert den Boden nicht berühren, sondern wirklich nur das Gras aufnehmen. 2. Wenden Sie nicht zu oft Untersuchungen zeigen, dass zu viele Wendevorgänge die Bröckelverluste. Pflanzenteile reißen ab. Wichtige Nähstoffe gehen verloren und wir ernten auch weniger Gesamtmasse. Das fehlt uns dann. Untersuchungen zeigen, dass mit jedem Wenden 8 – 10% der Trockenmasse verloren geht. Also… Je weniger gewendet wird, desto weniger Bröckelverluste. Schwaden ist übrigens noch schlimmer. Eine Untersuchung der Uni Kassel hat ergeben, dass bei 85% TS fast 18% der Trockenmasse verloren geht! 3. Fahren Sie beim Wenden und Schwaden mit der passenden Geschwindigkeit und der passenden Kreiseldrehzahl Fürs Wenden können Sie diese Daumenregeln anwenden: Hohe Fahrgeschwindigkeit bei langsamer Kreiseldrehzahl ist deutlich besser als hohe Kreiseldrehzahl und niedrige Geschwindigkeit. Wenden: Erster Wendegang: 6 km/h und 400 U/min Zweiter Wendegang (ab 50% TS): 11 km/h und 350 U/min Schwaden: 11 km/h und 400 U/Min Wenn Sie sich an diese goldenen Regeln halten, klappt’s auch mit der Heuernte.