615795 lspasss - architekturwettbewerb

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Wettbewerb Andreas Hofer Platz
Der Andreas Hofer Platz liegt an einer interessanten Schnittstelle von Verkehrsströmen aus Westen
und Süden (Marburger Kai, südliche Neutorgasse,
Tegetthoff- Brücke) und von eher ruhigen Fußgänger- freundlichen Gassen im Osten (Albrechtgasse, nördliche Neutorgasse und Landhausgasse),
die -vom Hauptplatz aus- am Mur- Ufer münden.
Dennoch ist der Platz heute eine durch den Straßenverkehr von der Innenstadt abgekapselte „Insel“,
die keine räumliche Fassung und keinen Bezug zur
Altstadt besitzt.
Daher ist die übergeordnete Idee des Entwurfes für
die Neuplanung des Andreas Hofer Platzes, eine
moderne Interpretation der charakteristischen innerstädtischen Grazer Struktur aus Gassen, räumlich
angenehm gefassten Plätzen, Höfen und Passagen
menschlichen Maßstabes über die Neutorgasse
hinweg ans Mur- Ufer zu bringen und der Altstadt im
Westen ein neues, attraktives und urbanes Ziel nah
am Wasser zu geben.
1: Städtebau, Funktionstrennung, Anbindung
und Freiraumplanung
„Stadtgrundriss“ am Andreas Hofer Platz: Die
neue Bebauung am Platz ist ein Ensemble aus drei
Häusern, das im Erdgeschoß -also auf Stadtniveauein Barriere freies und offenes „Durchwandern“ unter freiem Himmel ermöglicht. Im Grundriss erscheint
der Entwurf wie ein an drei Stellen (Süden/Osten/
Westen) geöffneter Blockrand, dessen Hof- Fläche
über die Gebäude- hohen „Einschnitte“ an den Straßenraum ringsum direkt angebunden ist und somit
Teil des öffentlichen Lebens der Grazer Innenstadt
wird.
Eine Zäsur im „Blockrand“ in der Verlängerung der
Albrechtgasse gewährleistet beispielsweise einen
freien Durch- Blick vom Südende des Hauptplatzes bis zum Mur- Ufer und öffnet aus der Altstadt
kommenden Passanten über eine zwei Geschoße
hohe Passage den Weg in das Innere des Gebäude- Ensembles. Dort wo die Landhausgasse auf die
Neutorgasse trifft, gelangt man im Süden des Andreas Hofer Platzes an einen weiteren einladenden
„Schnitt im Block“ (zwischen zwei Gebäuden) in den
Innenhof. So entsteht auf selbstverständliche Art
und Weise ein fußläufiger „Ringschluss“ durch die
Mitte des neuen Gebäude- Ensembles zwischen
Hauptplatz, Albrechtgasse, Landhausgasse und
über die Herrengasse zurück zum Hauptplatz (siehe
bitte Piktogramme am Plakat).
Die Proportionen der drei neuen Gebäude, ihr räumlich gefasster (durch eine leichte Konstruktion aus
PVC- Kissen gedeckter) Innenhof und die „Passagen- Räume“ an den Zäsuren des „Blockes“ entsprechen den Abmessungen der Blockränder, der
Höfe und Gassen der historisch gewachsenen
Struktur der Altstadt und vermitteln innerstädtischen
Flair. Weil alle drei Gebäude voneinander losgelöst
„am Platz“ stehen, entsteht ein großstädtischer, atmosphärisch aufgeladener Passagen- Hof- Raum
hoher stadträumlicher Qualität und eben kein mehrgeschossiges, anonymes „Shoppingmall- SockelGebäude“ mit eingerücktem Erdgeschoß.
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Andreas Hofer hof
Gestaffelte Höhenentwicklung: „Stadt- Silhouette“ am Mur- Ufer: Die Höhenentwicklung der drei
Neubauten ist auf die Traufhöhen der Bestandsgebäude in der unmittelbaren Umgebung abgestimmt
und entspricht den Vorgaben der Auslobung. Während das neue Gebäude (Büros und Wohnen) im
Norden an der Tegetthoff- Brücke gegenüber des
Bestandsgebäudes Nr. 3 (Tegetthoff- Brücke) fünf-
Blick von der Landhausgasse
geschossig ist, besitzt das Haus entlang der Neutorgasse (Hotel) sieben Geschosse und der Neubau (Büro und Wohnen) am Marburger Kai sechs
Etagen. Das Gebäude Ensemble vermittelt also
harmonisch zwischen dem höchsten Bestandshaus
im Süden (Bürohochhaus 8 Geschosse), dem niedrigsten im Norden (A.H. Platz Nr. 3 vier Geschosse)
und den siebengeschossigen Nachbargebäuden im
Osten (Sparkassen- Häuser Neutorgasse- siehe bitte Schaubilder am Plakat).
Funktionsteilung in Hotel, Restaurant, Büro,
und Wohnen sowie Anbindungen im Erdgeschoss: Unter Einhaltung der Baugrenzlinien (EG
und OGs) verteilen sich die gewünschten Funktionen
auf drei voneinander unabhängige Gebäudeteile:
Das Hotel (201 Zimmer) soll als eigenständiges Gebäude unabhängig von allen anderen Funktionsbereichen an der Neutorgasse errichtet werden. Seine
Vorfahrt und die Tiefgaragen- Einfahrt befinden sich
an der gewünschten Position in der Neutorgasse
(TG- Ausfahrt liegt wie gefordert am Marburger- Kai).
Die Anlieferung des Hotels kann an der südöstlichen
Ecke von Neutorgasse und Andreas Hofer Platz
(Lastenaufzug) erfolgen. Direkt an der Vorfahrt (in der
Verlängerung der Albrechtgasse) liegt der Eingang in
die Lobby, die sich auch in den Innenhof orientiert
und beidseitig natürlich belichtet wird. Im südlichen
Erdgeschoss des Hotel- Neubaus ist in attraktiver
Lage eine Geschäftsfläche angeordnet, die rundum (Innenhof/ Andreas Hofer Platz/ Neutorgasse)
Schaufenster besitzt.
Weitere Geschäfts- Flächen mit maximalem Außenbezug befinden sich sowohl im Erdgeschoß
von Bauteil 1 an der Tegetthoff- Brücke, sowie am
Stadtniveau von Bauteil 2, dessen Erdgeschoss
vom Straßenraum des Marburger Kais, des Andreas
Hofer Platzes und des offenen Innenhofes umspült
werden. An der südwestlichen Ecke von Bauteil 2
sitzt das Restaurant, dessen Gastgarten am räumlich aufgewerteten Andreas Hofer Platz liegt. Auch
von der Hofseite aus, wo man beispielsweise in der
kalten Jahreszeit gedeckt „draußen“ sitzen kann,
ist das Restaurant direkt zu erreichen. Das Highlight
des Lokales ist wohl der zweite Gastraum im ersten
Obergeschoss, der eine offene Loggia/ Terrasse
besitzt, von wo aus der Besucher im Südlicht Panoramablicke über die Mur genießen kann.
Attraktive Handelsflächen als Spiegel der Grazer Altstadt: Im Innenhof des Gebäudeensembles
befindet sich der Hauptzugang (über zwei Rolltreppen in Laufrichtung zwischen der Öffnung an der Albrechtgasse im Norden und des offenen Zuganges
am Andreas Hofer Platz/ Neutorgasse im Süden)
in die Verkaufszone des Untergeschosses. Die
flexibel unterteilbaren Geschäftsflächen im UG sind
unter allen drei Gebäuden ringförmig um die Rolltreppen und den großzügigen Lichthof organisiert.
Auch im ersten Obergeschoß der Gebäude 1 und
2 sind Geschäftsflächen/ Shops vorgesehen, die
über eine Galerie im Innenhof und über zwei Aufzüge (auch von der Tiefgarage aus) direkt angebunden
sind. Die Shop- Flächen können beliebig unterteilt
und beispielsweise auch als Emporen der darunterliegenden Geschäfte im EG ausgebildet werden.
In jedem Fall entsteht auf Stadtniveau im Innenhof
und an den großzügigen Öffnungen in die Altstadt
mit Hilfe der unterschiedlichen Geschäfts- Ebenen,
der transparenten Hotellobby und des „offenen“ Restaurants ein atmosphärisch abwechslungsreiches,
großstädtisches und Licht durchflutetes Ambiente
von hoher Aufenthaltsqualität.
Der Innenhof besitzt sowohl am nördlichen als auch
am südlichen Zugang einen Nachtabschluss, um
die Eingänge in die Geschäftszonen kontrollieren zu
können. Generell steht der Innenhof tagsüber offener ist darüber hinaus durch eine leichte, vollkommen
transparente PVC Kissendach- Konstruktion (auf
Höhe OG 3) auch im Winter witterungsgeschützt.
Die unabhängigen Eingänge in die Büro- und Wohnetagen in den Obergeschossen liegen sinnvoller
Weise leicht auffindbar am Marburger Kai (Bauteil
2) und unter der Auskragung von Bauteil 1 an der
Neutorgasse.
2: Architektur
Dynamische Neubauten an der Verkehrs- Drehscheibe: Die drei neuen Gebäude reflektieren durch
ihre eigenständige und dynamische Formensprache die Besonderheit des Ortes. Sie sind auf die
unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen und Geschwindigkeiten von Fußgänger- und Autoverkehr
abgestimmt, interpretieren die Struktur der Altstadt
auf neue Weise und stellen stadträumliche Bezüge
zur unmittelbaren Umgebung her.
Das offene Gebäudeensemble aus drei angenehm
proportionierten Baukörpern spiegelt die übergeordnete Idee eines „aufgeschnittenen Blockrandes“
konsequent wider. Die Einzelhäuser sind zwar individuell und vor allem von „innen heraus“ entwickelt, allerdings aufgrund aufeinander abgestimmter Außenund Innenfassaden, wegen der abwechslungsreich
gestalteten „Einschnitte“ und der dynamisch geneigten Oberflächen als homogenes Ganzes erkennbar.
Das Hotel ist -wie in der Auslobung gefordert- als
zweihüftiger Riegel ausgebildet, dessen nach außen
geneigte Oberflächen einer größtmöglichen Belichtung des Innenhofes dienen und zur Innenstadt hin
besonders zeichenhaft und dynamisch wirken. Als
„allein stehendes“ Gebäude ist es darüber hinaus
unabhängig von den anderen Baukörpern und somit
wirtschaftlich zu errichten. So kann es auch für den
Betrieb an diesem außergewöhnlichen Ort vorteilhaft
Image- bildend in Erscheinung treten.
Organisation mit atmosphärischem Mehrwert:
Das kompakte Hotelgebäude besticht durch seine ökonomische Organisation und klare Gliederung
der Grundrisse, sowie durch eine über die offene
Gestaltung des Erdgeschosses (Lobby und Frühstücksraum sowohl an der Neutorgasse, als auch
in den Innenhof) atmosphärisch transparente, einladende Wirkung. Es besitzt 201 Zimmer (9 davon
sind Familienzimmer/ 3 Behinderten- Appartements)
und ein Untergeschoß für Nebenräume.
Der Bauteil 1 (5 Geschosse) an der Tegetthoff- Brücke kann aufgrund seines Zuschnittes in den Etagen
OG 2, 3, 4 und 5 als Büro- und als Wohngebäude
funktionieren. Seine großzügige Öffnung über die
beiden ersten Geschosse wird von der Albrechtgasse als „Adresse“ wahrgenommen und „saugt“
Passanten förmlich in den Innenhof.
Der L- förmige Neubau 2 am Marburger Kai und
am Andreas Hofer Platz (Geschäfte, Restaurant im
EG, sowie in OG 1) kann auf 4 Etagen Büroflächen
jedes gängigen Layouts (Zelle, Kombi, Gruppe,
Großraum, Club, etc.) aufnehmen beziehungsweise
unterschiedliche Wohnungen (mit Loggien) 100m² +
beherbergen.
Kunsthaus
Graz
Hauptplatz
Franziskuskloster
Rathaus
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Marburger Kai
Landeszeug
Haus
Tegetthofbrücke
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Andreas-HoferPlatz
Joanneum
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Lageplan 1:500
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ARchitektonische Genese der Baukörper
STÄDTEBAULICHE LEITIDEE
Altstadtstruktur über die Neutorgasse hinweg zum Murufer
Fußläufiger Ringschluss durch die neue Mitte des dreiteiligen Gebäudeensembles über Hauptplatz und Herrengasse
STÄDTEBAULICHE LEITIDEE
Städtische Räume
Proportionen von Höfen, Gassen und Passagen der Grazer Altstadt
Gestaffelte „Stadtsilhouette“
Grazer
Postdirektion
Andreas Hofer Platz Nr. 3
1 - Blockrand
A
Ansicht West 1:200
2 - „geöffneter Blockrand“
Ensemble aus 3 Gebäuden
3 - „Durchwegen“, „Durchblicken“ - Gassen, Passagen, Hof:
Außen plastisch, innen glatt
Höhenentwicklung der Gebäude
Leitbild - Grazer Plätze, Passagen und Gassen
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