x x x a/2 2 Leider fehlt hier nun nicht nur ein Würfel der Kantenlänge 3 , sondern auch noch drei quadratische Säulen der Höhe auf Grundflächen mit Seitenlänge 3 . Wir können das Volumen des Würfels mit Seitenlänge + 3 also nicht einfach durch die bekannten Größen ausdrücken, sondern haben auch noch einen Term mit der Unbekannten . Die linke Zeichnung zeigt dieses Quadrat und darüber das Rechteck; auf der rechten Seite ist die Hälfte des Rechtecks neben das Quadrat gewandert, so daß abgesehen von dem kleinen Quadrat rechts oben x + Wenn wir versuchen, für die Gleichungen 3 + 2 = ähnlich zu argumentieren, müssen wir ins Dreidimensionale gehen und auf den Würfel mit Kantenlänge eine quadratische Säule mit Basisquadrat der Seitenlänge und Höhe stellen. Um sie so zu verteilen, daß wir möglichst nahe an einen neuen Würfel kommen, müssen wir jeweils ein Drittel davon auf drei der Seitenflächen des Würfels platzieren: = a/2 a = geoWenn wir beispielsweise die quadratische Gleichung 2 + metrisch interpretieren wollen, suchen wir nach einem Quadrat einer unbekannten Seitenlänge derart, daß die Fläche des Quadrats zusammen mit der des Rechtecks mit Seiten und gleich ist. . 2 4 Dieses Verfahren war zumindest grundsätzlich in allen frühen Hochkulturen bekannt; die ersten bekannten Hinweise darauf finden sich bereits vor über vier Tausend Jahren bei den Babyloniern. Um 830 legte der arabische Gelehrte MUHAMMAD IBN MUSA ABU DSCHA’FAR AL-CHWARIZMI sein zweites Buch Al-Kitāb al-muchtasar fi hisab al-dschabr wa-l-muqabala (Rechnen durch Ergänzung und Ausgleich) vor; al-dschabr gab der Algebra ihren Namen und ALCHWARIZMI führte zum Wort Algorithmus. Das Buch befaßte sich mit systematischen Lösungsverfahren für lineare und quadratische Gleichungen, die auch geometrisch motiviert und veranschaulicht wurden. §1: Quadratische Ergänzung nun ein Quadrat mit Seitenlänge + 2 entstanden ist. Die Größe des kleinen Quadrats ist bekannt: Seine Seitenlänge ist 2 . Wir suchen somit eine Zahl derart, daß das Quadrat mit Seitenlänge + 2 die Fläche 2 + 4 hat; das Problem ist also zurückgeführt auf das Ziehen einer Quadratwurzel: Kapitel 1 Nullstellen von Polynomgleichungen Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen Computeralgebra WS 2008 1 + + 1 + 0 = 0, 1 + 1 + 0 =0 2 + 2 + := + 2 + + Wie wir bald sehen werden, ist das nicht immer wünschenswert; Zwischenergebnisse können in der Computeralgebra oft sehr umfangreich sein und mehrere Bildschirmseiten in Anspruch nehmen. Falls die Ausgabe des Ergebnisses nicht erwünscht ist, muß der Befehl einfach mit einem Doppelpunkt anstelle eines Semikolons abgeschlossen werden. 3 Um den quadratischen Term von zu eliminieren, müssen wir das Polynom in der neuen Variable = + 3 schreiben; dies leistet der Substitutionsbefehl 2 Im Falle = 2 hat dieses Polynom die Form 2 + , wir können also seine Nullstellen einfach durch Wurzelziehen ermitteln. Für 2 haben wir immerhin einen Term weniger als in der allgemeinen Gleichung -ten Grades und müssen sehen, ob uns das bei der Lösung helfen kann. ( 1 &' 1) ) eingegeben werden. Maple quittiert diesen Befehl mit der Ausgabe * ( + - 1 3 +, % * 2 2 1 0 ., % 2) + + $ *, $ + / Wir kommen also auf ein Polynom -ten Grades in , das keinen Term 1 mit hat. ( 2 01 2 1 1 $ + 2 1) 0 % 2 ( 2 + 1 1 + In Maple werden mathematische Ausdrücke, die nur Grundrechenarten enthalten, in der üblichen mathematischen Notation eingegeben, allerdings darf das Multiplikationszeichen nie weggelassen werden. Für die Exponentiation wird das Zeichen verwendet, für Zuweisungen . Als Variablen können (unter anderem) alle mit einem Buchstaben beginnenden Folgen aus Buchstaben und Ziffern verwendet werden; abgeschlossen wird ein Befehl im allgemeinen mit einem Strichpunkt. Die Definition eines Polynoms vom Grad drei kann somit in der Form Computeralgebrasysteme sind Programme zum symbolischen Rechnen, die genau für solche Zwecke entwickelt wurden – auch wenn ihre Fähigkeiten heute meist weit darüber hinausgehen. Hier soll beispielhaft das Computeralgebrasystem Maple betrachtet werden; in anderen Systemen werden die Befehle zwar im allgemeinen etwas anders aussehen, bezüglich der grundsätzlichen Fähigkeiten gibt es aber keine nennenswerten Unterschiede. Die Elimination des zweithöchsten Terms läßt sich für Gleichungen nicht allzu hohen Grades problemlos explizit durchführen, ist aber eine eher unangenehme und ziemlich langweilige Rechnung. Gerade in der Computeralgebra sollte man so etwas besser einem Computer überlassen. &' = + 1 2 1 + + 1 1 + + + 1 + 1 = 1 2 + 2 1 + 2 = 1 1 + Geometrisch betrachtet wollen wir einen -dimensionalen Hyperwürfel 1 bekommen, dessen Seitenlänge + sein sollte; rechnerisch bedeutet 1 dies, daß wir die neue Variable = + betrachten und überall in 1 der Gleichung durch ersetzen: + mit höchstem Koeffizienten eins. 1 + nicht verschwindet. Falls wir wobei wir natürlich voraussetzen, daß diviüber einem Körper wie oder arbeiten, können wir durch dieren und erhalten die neue Gleichung 1 + §2: Polynome in Computeralgebrasystemen Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen Trotzdem ist diese Idee nützlich, sogar für Gleichungen höheren Grades. Die allgemeine Gleichung -ten Grades hat die Form – # ! " < 1 ) 9 +;: 78 6 / 4 * ' 45 3 &' ( = 3 + 2 > := Computeralgebra WS 2008 -A @ ? ( 4DH 6 B * < 1 3 B ( -A @ ? * > 2 C < < 6G : F E 7 6G 7 ? 0 E 0D C I I I L ! I I F 4DH I < 1 7 < : 7 I : 6 F E ? 6 J ( 0 E 0D F 4DH &' : K L ! 7 : G G G? Somit haben wir ein Polynom der Form + + gefunden; mit dem Befehl oder können wir und noch isolieren, wobei für natürlich nur die zweite Form in Frage kommt. Alternativ läßt sich auch isolieren, indem wir einfach auf Null setzen: F 3 M : 3 - : 3 / : 3 3 + =0 S R 6G %A 6G : 3 +3 2 +3 2 + 3 S S R S R R L R S R ! S R L 3 + 3 + ) + (3 + )( + ) = 0 , ! < A : < ( R + ( + )+ = 0. S Dies können wir auch anders zusammenfassen als 3 + führt auf die Bedingung S ( + ) + ( + )+ = Einsetzen von = Der Trick, der schließlich zum Erfolg führte, ist folgender: Wir schreiben die Variable als Summe zweier neuer Variablen und und machen dadurch das Problem auf den ersten Blick nur schwieriger. Andererseits ist diese Summendarstellung natürlich alles andere als eindeutig; wir können daher hoffen, daß es auch dann noch Lösungen gibt, wenn wir an und zusätzliche Forderungen stellen und dadurch das Problem vielleicht vereinfachen. explizit zu lösen. Auch wenn die Griechen geometrische Konstruktionen (jenseits von Zirkel und Lineal) kannten, mit denen sie Lösungen kubischer Gleichungen konstruieren konnten, sollte es noch bis ins 16. Jahrhundert dauern, bevor eine explizite Lösungsformel gefunden war – ein Zeichen dafür, daß der Lösungsansatz nicht gerade offensichtlich ist. + Unser nächstes Ziel ist es, die Gleichung 2 3 + 27 < 1 Q 0 ! + + 2 6 L + P + 3 := §3: Kubische Gleichungen 2 3 27 Damit ist klar, wie es weitergeht: + Wenn wir einen Ausdruck als Polynom in dargestellt sehen wollen, müssen wir den Befehl eingeben; zum Sortieren der . Für ein überTerme von nach Potenzen von dient sichtliches Ergebnis sollten wir hier gleich beides anwenden. Da wir dem letzten Ergebnis keinen Namen gegeben haben, müssen wir auch noch eine neue Variable kennen lernen: bezeichnet in Maple stets das Ergebnis der letzten Ausgabe; daneben gibt es noch für die vorletzte und für die drittletzte. L := L 2 3 + + 3 27 3 Das Ergebnis sieht ziemlich nach Kraut und Rüben aus, allerdings war das auch nicht anders zu erwarten: Zwar betrachten wir als die Variable dieses Polynoms und als Parameter, aber das kann Maple nicht wissen. So wie wir und eingegeben haben, sind und gleichberechtigte Variablen. ! + 2 3 3 3 2 2 + 27 3 Wir können das Ergebnis für auch noch etwas sortierter darstellen: := Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen + + 3 3 3 Einige ältere Computeralgebrasysteme wie beispielsweise REDUCE hätten gleich ausmultipliziert; die meisten heute gebräuchlichen Systeme verzichten darauf, sofern es nicht explizit verlangt wird. Der Befehl zum Ausmultiplizieren heißt : – O L S R S R ! S R L S R < 1 J N : 6 / 7 6 4 7' G? 0D 45 L M 0D ( @ &' < 1 7 J : G G? 0D &' Computeralgebra WS 2008 T S R ! L R S S R S R ! S R R S L S R W Y 2 X W U UV U W Z Z Z Y Y U L [ L 2 + , 3) = 3 6 2 + 11 6; +6 2 + 12 + 8 6 2 24 2 6 24 + 11 + 22 6( + 2) + 11( + 2) 6= L L ! 3 , ! L L S 1) = ( + 1)( 1) genau an den Stellen = 1 0 1 verschwindet, und da hat die Ausgangsgleichung die Lösungen = 1 2 3. 2 = ( 3 = + 2 ist, wir müssen also zunächst die Gleichung 3 = 0 lösen. Hierzu brauchen wir selbstverständlich keine Lösungstheorie kubischer Gleichungen: Ausklammern von und die dritte binomische Formel zeigen sofort, daß = 3 ( + 2) 3 Falls wir das nicht wüßten, würden wir als erstes durch die Substitution = 2 den quadratischen Term eliminieren. Einsetzen von = + 2 liefert ! Somit kennen wir 3 und 3 . Für und selbst gibt es dann jeweils drei Möglichkeiten, Allerdings führen nicht alle neun Kombinationen dieser Möglichkeiten zu Lösungen, denn für eine Lösung muß ja die 1 3 Bedingung 3 = erfüllt sein, nicht nur 3 3 = 27 . 2)( 3 ! 3 1)( 2 2 3 wobei es auf die Reihenfolge natürlich nicht ankommt. R = 3 2 , 2 + + 3 ( sie hat nach Konstruktion die drei Lösungen 1 2 und 3. und = 2 2 4 3 27 = X + 2 4 Y + Y 2 2 X 3 = 3 Betrachten wir dazu als einfaches Beispiel die Gleichung In unserem Fall ist daher + = 0; 2 3 oder umgekehrt. X Y W 4 U 2 U W und Z 2 und also einfach als Lösungen 2 Y + = Z = Z ( + ) + X falls wir und kennen, erhalten wir einer quadratischen Gleichung: W W )= U )( R ( und R Da selbst von den drei Kubikwurzeln einer reellen Zahl nur eine reell ist, müssen wir zur Bestimmung aller drei Lösungen einer kubischen Gleichung immer auch mit komplexen Zahlen rechnen, selbst wenn sowohl Koeffizienten als auch Lösungen allesamt reell sind. S Haben zwei Zahlen das Produkt und die Summe , so sind die beiden Nullstellen der Gleichung , 27 wir kennen also die Summe und das Produkt ihrer dritten Potenzen. Damit kennen wir aber auch 3 und 3 : R = R 3 ! 3 R und ^ = L 3 2 + 2 + L + 3 wobei für nacheinander jede der drei Kubikwurzeln eingesetzt werden muß. (Es spielt keine Rolle, welche der beiden Quadratwurzeln wir nehmen, denn ersetzen wir die eine durch die andere, vertauschen wir dadurch einfach und .) = L 3 R mit 3 = ! ! 3 , erfüllen erst recht die schwächere Bedingung = ! Zwei solche Zahlen und 3 R haben wir eine Lösung gefunden. = S 3 ] + R 3 Dies läßt sich am besten dadurch gewährleisten, daß wir für irgendeine 3 setzen. Die der drei Kubikwurzeln von 3 nehmen und dann = 3 drei Lösungen der kubischen Gleichung + + = 0 sind also Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen und natürlich verschwindet diese Summe insbesondere dann, wenn beide Summanden einzeln verschwinden. Falls es uns also gelingt, zwei Zahlen zu finden mit – \ S R S R R S ! R S _ L = ^ R S R S S R R S a ` b b ` a a b a b ` R a b a R S b ( ?i b a S a R a R a b a ` 1 10 3 arctan + 3 27 3 1 10 3 + arctan 3 27 3 6 kG E kl 4 ( b := < 1 I 7 a @ a b a S @ kl 4 1 arctan 3 b a b R S R a 10 3 27 1 arctan 3 10 3 27 + + + sin 1 7 3 cos 3 3 3 j 7 +6 = 0. 6 a Etwas komplizierter wird es bei der Gleichung < = 1. 6 + < 2(3 + 3 ) 1 3 = + 2 2 2 6 3 + ( 3) 6 = 6 in die Dieses Ergebnis ist offensichtlich noch nicht in der bestmöglichen Weise dargestellt; mit dem Kommando können wir Maple dazu überreden, sich etwas mehr Mühe zu geben: < = 6 2 1 1 13 7 9 3 21 6 cos 9 1 2 1 1 + 7 3 9 3 21 6 sin 9 3 6 E j = < kG und liefert so die Lösung a 6 7 3 b 2 ?i - 1 = 3 3 - 0 a = b 0 < j schließlich führt auf a < 3 6 E E 1 2 8 6 = I 3 2 +, < 1 1 2 f 1 3 ¯= 3 3 N b = 9g j Die dritte Kubikwurzel H4 1. M a = F + = e wir erhalten somit die Lösung und erhalten unsere Eingabe unausgerechnet zurück. Mit dem Befehl können wir Maple veranlassen, das Ergebnis – falls möglich – in der Form + darzustellen: 1 3 < 1 3 ; + 2 6 X 2(3 3 ) = 2 3 + ( 3)2 ( 1 2 = = 3 3+ 3 a = 6 3 Y und $ 3 6 $ 1 2 + = 6 a 3 2 h 1 + 2 < 1 + 1 3 = 3 3 f 10 9 6 = R % 3+ e Im ersten Fall ist b < 3 2 < 1 2 H4 ¯= M 6 und F 9 3 2 R 1 + 2 = 9 b Die beiden anderen Kubikwurzeln erhalten wir, indem wir die reelle Kubikwurzel mit einer der beiden komplexen dritten Einheitswurzeln multiplizieren, d.h. also mit 3+ b 73 10 3 3+ 3 . = 27 9 Was nun? Wenn wir einen Ansatz der Form = + machen, kommen wir auf ein System von zwei kubischen Gleichungen in zwei Unbekannten, also ein schwierigeres Problem als unsere Ausgangsgleichung. Wir können auch Maple nach dem Wert dieser Kubikwurzel fragen: Die imaginäre Einheit wird dort als großes eingegeben und Wurzeln (abgesehen von der auch als darstellbaren Quadratwurzel) durch Potenzen mit gebrochenem Exponenten; wir tippen also 3 ^ = 1 3 a für die rein imaginäre Kubikwurzel. Das zugehörige muß die Gleichung = 31 erfüllen, also ist = und wir erhalten als erste Lösung = + = 0. ! 1 = 27 ! 6 7 und 1 = 27 = L 3 Da sie keinen 2 -Term hat, können wir gleich Formel einsetzen und erhalten Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen Wenden wir trotzdem unsere Lösungsformel an: Bei dieser Gleichung ist = 1 und = 0, also Computeralgebra WS 2008 cd – b &' R 5 b Computeralgebra WS 2008 c c Z = m o b b r n m Z a + sin r 3 . p 3 o cos qm m Z Z r s 6 s s s < 1 < t @ E $ + 6 o 4 0D o ( @ ? r B -A * o F &' 1 1 3 + 2 2 2 := 1 + 3 3 ` M H4 9 ., f 8 tD (H GE < 1 6 R $ 6 + GE ( 9 < tD $5 H , tD $ H 6 5 0 E ( e G - ?i < 1 6 5 - ?i + $5 w <, tD 6 w F ?i ( H? y - x5 A 0D $ 6 5 0 E ?i 10 3 , 9 2 3 . 3 a a j a s a s 3 3 2 + 9 + 13 = 0 . Wenn wir eine reelle Kubikwurzel finden können, ist die Situation auch nicht unbedingt viel besser. Betrachten wir etwa die Gleichung Obwohl die drei Lösungen 1 2 und 3 unserer Gleichung allesamt ganzzahlig sind, konnten wir dies also durch bloßes Einsetzen in unsere Formel nicht erkennen und konnten insbesondere die Kubikwurzel nur durch Erraten und Nachprüfen in einer einfachen Form darstellen. 1 e 3 a 2 7 7 + := 5 e 4 = 7 6 h1 $ a 3 = 7 =2 &' 1 + f, x5 A 0D $ = < y - 10 3 + 27 3 = 3 gefunden. Die beiden anderen sind nun (etwas langwierige) Routine, können also beruhigt Maple überlassen werden: S 9 . H? 1 arctan 3 = R . F sin R a 9 H4 = 1, daß v b R tD + cos2 b S $ 6 und daraus folgt dann über die Beziehung sin2 M 3 , 7 b F 3 = 3 7 b < < = a b a 9 + < 1 10 3 + 27 3 S ist b 6 + 1 arctan 3 a h1 $ cos a b < Wie jedes numerische Ergebnis stimmt diese Zahl natürlich nur näherungsweise, und zumindest in diesem Fall ist die Hypothese, daß es sich beim Realteil um eine durch Rundungsfehler verfälschte Eins handeln kann, eine Überlegung wert. Falls dem so sein sollte, ist . Das zugehörige u 2 3 3 8 3 = 9 b 1 000000001 + 1 154700538 a =1+ 4 Trotzdem ist die obige Darstellung der Lösung nicht völlig nutzlos: Sie gibt uns immerhin Formeln für den Real- und den Imaginärteil der Lösung, und diese Formeln können wir numerisch auswerten. Der , wobei das für floating point steht, Maple-Befehl dafür heißt d.h. also für Gleitkommaarithmetik. b 2 3 a Um = cos 3 zu berechnen, müssen wir also die kubische Gleichung 4 3 3 = cos lösen, was uns wiederum auf die Berechnung einer Kubikwurzel führt usw. =1 3 cos( ) a 7 7 7(3 2 3 ) = = 2 =1 3 3 + 22 3 3+2 3 Damit ist die erste Lösung also ist 1 3 3 R 2 3 3 a 4 cos( ) b Leider gibt es keine einfache Formel, die Sinus und Kosinus von 3 durch cos und sin ausdrückt. Aus den Additionstheoremen können wir uns natürlich leicht Formeln für cos 3 und sin 3 verschaffen; wenn wir das nicht selbst ausrechnen wollen, tut es Maple für uns: 3 n 3 , p und Z + sin a cos a = =1 c 1 2 7 2 3 3 7 =1 3 7 3 ist. Bislang war alles noch Spekulation; nun kommt die Probe: und Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen Maple arbeitet hier also mit der Polarkoordinatendarstellung komplexer Zahlen: Jede komplexe Zahl läßt sich darstellen als – j a c ! 10 + L 3 10 + = 2 und 2 a 108 = 3 = 10, also a 100 + 8 = 3 10 + 6 3 [ [ [ R [ 10 + 6 3 3 . a q ! R R 6 5 kG 9 6 < < 6 E kl 4 < 1 + f % + F | $ M ( H4 N, f 6 8 &' 5 a R < 1 9 5 . 7 8 @ < 6 < 6 a < 6 a < 1 I 6 E ( 0 - ?i 6 3, 3) 3. R ` a a n a (3 p a = (3 (3 (1 + 8 3 n 3) a b ` a [ a 3) 3) 16 3) 2 2 a 3)(2 + 3) (2 + 4 (1 3) 3) 3) (3 + 3) b 2(2 3) a (1 b a = + (3 p = (1 n 3)2 3) = 3) + (3 2 3) , b a q 10 + 6 3 R 2, ` a (3 3 = a a 3)2 a 3) 2 a R Damit ist 4 (1 2 = (1 1 b 3) (1 1+ 3 = 2 2 ¯=( 1+ 3) b a 3 =( 1+ R und 3+ a a p 10 + 6 3 a a 3 b ist. Aber warum ist 12 + 20 = 0 8 2+2 3 = 2. 2 Nachdem wir in einfacher Form ausgedrückt haben, lassen sich nun auch die anderen beiden Lösungen berechnen: a 3 a a ( 2) + 6 ( 2) + 20 = a 2 in unsere kubische Gleichung zeigt in der Tat, a = 2( 1 3) ( 1 + 3)( 1 a b Einsetzen von daß 1+ R = a 3 10 a 1 999999986 Wenn wir das allerdings numerisch auswerten, drängt sich wieder die Hypothese auf, daß hier tatsächlich etwas sehr viel einfacheres steht: 3 a 1+ = 3 3= 1 a 1 3 a 1 + 3 und 2 = 1+ 1+ 3 3 3 = a 3 3 ( 10 + 6 3) R also ist tatsächlich 1 2 R a a 2 3 a ( 10 + 6 3) R 3 R 3) = 1 := ( 10 + 6 3) a ( 1 = 1 3 R Quadratische Ergänzung macht daraus ( +1)2 = 3, also ist Die dritte Potenz davon ist 10 + 6 3 2 a Damit haben wir im Prinzip eine Lösung gefunden, die auch Maple nicht weiter vereinfachen kann: 3 3 = Im vorliegenden Fall, wo die numerische Berechnung eine Vermutung nahelegt, können wir wieder versuchen, diese zu beweisen: Aus der vermuteten Gleichung 2 2 = 2 folgt 2= 2 . Wie die Erfahrung der Computeralgebra zeigt, kann es extrem schwierig sein, auch nur zu entscheiden, ob zwei Wurzelausdrücke gleich sind; direkte allgemeine Verfahren dazu gibt es nicht. Unsere Formel gibt uns daher zwar immer drei Wurzelausdrücke, die Lösungen der gegebenen Gleichung sind, aber diese können für Zahlen stehen, die sich auch sehr viel einfacher ausdrücken lassen. und wie, vor allem, kann man das der linken Seite ansehen? R 1 a = Da 108 größer ist als ( 10)2 = 100, gibt es eine positive reelle Wurzel; wir rechnen zunächst mit dieser und erhalten als erste Lösung 3 + 2 + 1) + 9 + 9 + 13 a = z = 20. Damit ist + 6 + 20 = 0 { = 6 und = 2 3 3( mit +3 +1 2 +3 3( + 1) + 9( + 1) + 13 2 3 3 = + 1 und erhalten die neue Gleichung Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen c ( + 1) = Computeralgebra WS 2008 Hier setzen wir – # 2 = c ` R = 2 =1 ¯ b 3. 3) a 3) + (3 + 2 b = 1+3 . R ` ` R ` R } =0 X L ! Z Z ! X Z ! Z ! L Z Z Z Z R R Z R Z R + ), ~ Z Z Y R Z ~ Z Y R Z 2 ~ Z Y u Z +4 2 +8 + 2 4 = 0. 2 + 2 0) = (2 0 ) 2 + 2 0 . Es wäre nicht schwer, mit Hilfe der Lösungsformel für kubische Gleichungen, eine explizite Formel für die vier Lösungen hinzuschreiben; sie ist allerdings erstens deutlich länger und zweitens für die praktische Berechnung reeller Nullstellen mindestens genauso problematisch wie die für kubische Gleichungen. rechts das Quadrat eines linearen Polynoms in , das wir – da wir alle Koeffizienten kennen – problemlos hinschreiben können. Dies führt dann nach Wurzelziehen zu zwei quadratischen Gleichungen für , deren Wurzeln die Nullstellen der biquadratischen Gleichung sind. ( Nach der (mehr oder weniger) erfolgreichen Auflösung der kubischen und biquadratischen Gleichungen in der ersten Hälfte des sechzehnten R Natürlich ist die rechte Seite (2 ) 2 + 2 im allgemeinen kein Quadrat eines linearen Polynoms in ; wir können aber hoffen, daß =0 Z §5: Gleichungen höheren Grades + )+ R lösen, um die Lösungen der biquadratischen Gleichung zu finden. ( wir müssen also nur die beiden quadratischen Gleichungen ( Y = + L 2 ~ 2 L Z + ) 2 Z + ) =( R R 2 X X ( s Z + steht, ist L Z Falls rechts das Quadrat eines linearen Polynoms Z . R 2 R + R 2 ! ! ) X = (2 s Z 2 Dies ist eine kubische Gleichung für , die wir mit der Methode aus dem vorigen Abschnitt lösen können. Ist 0 eine der Lösungen, so steht in der Gleichung 3 R R L + R 2 8 ! Z +2 R )= R 4 X R 2 R R X + ) = ! L 2 Z ( s 2 L ! Wir nehmen also an, wir hätten eine Lösung dieser Gleichung und betrachten dazu für eine zunächst noch beliebige Zahl die Zahl 2 + . 2 , also Da 4 + 2 + + verschwindet, ist 4 = )( X 4(2 2 Z X Zu deren Lösung benutzen wir einen anderen Trick als im kubischen Fall: Wir versuchen, die Quadrate der Nullstellen durch eine geeignete Verschiebung zu Lösungen einer quadratischen Gleichung zu machen, die wir dann mit der bekannten Lösungsformel auflösen können. + = 0. s + 2 s + 2 s 4 s = + 4 ; dies führt auf eine Gleichung der Form + durch die Substitution + = . 2 4 2 Die Ausgangsgleichung ist genau dann das Quadrat eines linearen Polynoms, wenn beide Lösungen übereinstimmen, wenn also der Ausdruck unter der Wurzel verschwindet. Bringen wir diesen auf den Hauptnen= 0. In unserem Fall ist ner, kommen wir auf die Bedingung 2 4 = (2 ), = und = 2 ; wir erhalten also die Bedingung Z 2 + s =0 Z 3 + Z + s + 4 Z 2 2 Ein quadratisches Polynom + + ist genau dann Quadrat eines linearen, wenn die beiden Nullstellen der quadratischen Gleichung 2 + + = 0 übereinstimmen. Diese Nullstellen können wir einfach berechnen: Z Auch biquadratische Gleichungen lassen sich auflösen: Hier eliminiert man den kubischen Term von a ¯ (1 + §4: Biquadratische Gleichungen = + R 3 a 3) a 3) + (3 2 b Entsprechend folgt (1 b = es zumindest für gewisse spezielle Werte der bislang noch willkürlichen Konstante eines ist. Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen c 2 Computeralgebra WS 2008 also – O R ! X R Z L Z Z T c o o In einem Großteil dieser Vorlesung wird es um Methoden gehen, wie man trotz des Fehlens brauchbarer Lösungsformeln Aussagen über die §6: Der Wurzelsatz von Viète Der ABELsche Satz besagt selbstverständlich nicht, daß Gleichungen höheren als vierten Grades unlösbar seien; er sagt nur, daß es im allgemeinen nicht möglich ist, die Lösungen durch Wurzelausdrücke in den Koeffizienten darzustellen: Für eine allgemeine Lösungsformel muß man also außer Wurzeln und Grundrechenarten noch weitere Funktionen zulassen. Beispielsweise fanden sowohl HERMITE als auch KRONECKER 1858 Lösungsformeln für Gleichungen fünften Grades mit sogenannten elliptischen Modulfunktionen; 1870 löste JORDAN damit Gleichungen beliebigen Grades. EMIL ARTIN: Galoissche Theorie, 1959 (Neuauflage 2004 bei Deutsch) Der norwegische Mathematiker NILS HENRIK ABEL (1802–1829) ist trotz seinen frühen Todes (an Tuberkulose) Initiator vieler Entwicklungen der Mathematik des neunzehnten Jahrhunderts; Begriffe wie abelsche Gruppen, abelsche Integrale, abelsche Funktionen, abelsche Varietäten, die auch in der heutigen Mathematik noch allgegenwärtig sind, verdeutlichen seinen Einfluß. Zu seinem 200. Geburtstag stiftete die norwegische Regierung einen ABEL-Preises für Mathematik mit gleicher Ausstattung und Vergabebedingungen wie die Nobelpreise; erster Preisträger war 2003 JEAN-PIERRE SERRE ( 1926) vom Collège de France für seine Arbeiten über algebraische Geometrie, Topologie und Zahlentheorie. Die Grundidee seines Beweises liegt in der Betrachtung von Symmetrien innerhalb der Lösungsmenge: Man betrachtet die Menge aller Permutationen der Nullstellenmenge, die durch Abbildungen : erreicht werden können, wobei sowohl mit der Addition als auch der Multiplikation verträglich sein muß. ABEL zeigt, daß diese Permutationen für allgemeine Gleichungen vom Grad größer vier eine (in heutiger Terminologie) nichtauflösbare Gruppe bilden und daß es aus diesem Grund keine Lösungsformel geben kann, in der nur Grundrechenarten und Wurzeln vorkommen. Der Beweis ist so umfangreich, daß er (zusammen mit den dafür notwendigen Definitionen und Sätzen) typischerweise den größten Teil der Vorlesung Algebra I einnimmt; über Einzelheiten kann daher hier nichts weiter gesagt werden. Interessenten finden ihn in fast jedem Algebralehrbuch im Kapitel über GALOIS-Theorie. Ein kurzes, gut lesbares Buch, das sich ganz darauf konzentriert, ist etwa Die Lösung allgemeiner kubischer Gleichungen geht auf den Mathematiker, Arzt und Naturforscher GIROLAMO CARDANO (1501–1576, unteres Bild) zurück, dem TARTAGLIA nach langem Drängen und unter dem Siegel der Verschwiegenheit seine Methode mitgeteilt hatte. LODOVICO FERRARI (1522–1565) kam 14-jährig als Diener zu CARDANO; als dieser merkte, daß FERRARI schreiben konnte, machte er ihn zu seinem Sekretär. 1540 fand FERRARI die Lösungsmethode für biquadratische Gleichungen; 1545 veröffentlichte CARDANO in seinem Buch Ars magna die Lösungsmethoden für kubische und biquadratische Gleichungen. nächsten Fall, der Gleichung fünften Grades. Hier gab es jedoch über 250 Jahre lang keinerlei Fortschritt, bis zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts ABEL glaubte, eine Lösung gefunden zu haben. Er entdeckte dann aber recht schnell seinen Fehler und bewies stattdessen 1824, daß es unmöglich ist, die Lösungen einer allgemeinen Gleichung fünften (oder höheren) Grades durch Grundrechenarten und Wurzeln auszudrücken. Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen c Die erste Lösung einer kubischen Gleichung geht wohl aus SCIPIONE DEL FERRO (1465–1526) zurück, der von 1496 bis zu seinem Tod an der Universität Bologna lehrte. 1515 fand er eine Methode, um die Nullstellen von 3+ = für positive Werte von und zu bestimmen (Negative Zahlen waren damals in Europa noch nicht im Gebrauch). Er veröffentlichte diese jedoch nie, so daß NICCOLO FONTANA (1499–1557, oberes Bild), genannt TARTAGLIA (der Stotterer), dieselbe Methode 1535 noch einmal entdeckte und gleichzeitig auch noch eine Modifikation, um einen leicht verschiedenen Typ kubischer Gleichungen zu lösen. TARTAGLIA war mathematischer Autodidakt, war aber schnell als Fachmann anerkannt und konnte seinen Lebensunterhalt als Mathematiklehrer in Verona und Venedig verdienen. Computeralgebra WS 2008 Jahrhunderts beschäftigten sich natürlich viele Mathematiker mit dem – \ Computeralgebra WS 2008 _ c C + 1 + 2 2 + + 2 2 + 1 + 0 Z , . Z Z Z Z Z Z Z 1 Z Z Z X Z C Z Z L L L 4 ! 27 3 = 3 [ ^ R 2 + 3+ 9 = 3 2 = 2 3 a 2 3 2= ` ! bzw. 4. 3 ` R ¯ anstelle 2 a R R Für die zweite und dritte Lösung müssen wir mit 3 a 2 3 3 a = 8= 1 für die reelle Wurzel; die erste Lösung ist also 2 + 3 a = a + + = 0 besagt er einfach, daß und das Produkt gleich ist. Das a Für eine quadratische Gleichung die Summe der Lösungen gleich ! 2 Man beachte, daß dieses Einsetzen unbedingt notwendig ist: Bei der Gleichung ( ) = 3 6 + 6 = 0 hätten wir genauso vorgehen können und wären auf dieselben drei Kandidaten gekommen, aber (1) = 1 (2) = 2 und ( 3) = 3. Hier führt aber die Lösungsformel aus 3 relativ schnell ans Ziel: Einsetzen der Parameter = 6 und = 6 in die Lösungsformel führt zunächst auf FRANÇOIS VIÈTE (1540–1603) studierte Jura an der Universität Poitiers, danach arbeitete er als Hauslehrer. 1573, ein Jahr nach dem Massaker an den Hugenotten, berief ihn CHARLES IX (obwohl VIÈTE Hugenotte war) in die Regierung der Bretagne; unter HENRI III wurde er geheimer Staatsrat. 1584 wurde er auf Druck der katholischen Liga vom Hofe verbannt und beschäftigte sich fünf Jahre lang nur mit Mathematik. Unter HENRI IV arbeitete er wieder am Hof und knackte u.a. verschlüsselte Botschaften an den spanischen König PHILIP II. In seinem Buch In artem analyticam isagoge rechnete er als erster systematisch mit symbolischen Größen. = ( 1) 0 .. . .. . Bei der Gleichung ( ) = 3 7 + 6 = 0 etwa, die uns in 3 so viele Schwierigkeiten machte, ist das Produkt aller Nullstellen gleich 6; falls sie alle ganzzahlig sind, kommen also nur 1 2 3 und 6 in Frage. Aus diesen acht Zahlen müssen wir drei (nicht notwendigerweise verschiedene) auswählen mit Produkt 6 und Summe null. Das geht offensichtlich nur mit 1 2 und 3, und Einsetzen zeigt, daß dies auch tatsächlich Nullstellen sind. = Z = ) 3 Z 2 Allgemein ist bis aufs Vorzeichen gleich der Summe alle Produkte aus Werten mit verschiedenem Index. Diese Summen bezeichnet man als die elementarsymmetrischen Funktionen in 1 und die obigen Gleichungen als den Wurzelsatz von VIÈTE. C + Z + X 1 X = X 1 Falls wir aus irgendeinem Grund erwarten, daß alle Nullstellen ganzzahlig sind, folgt aus der Tatsache, daß ihr Produkt gleich ( 1) 0 ist, daß sie allesamt Teiler von 0 sein müssen. Außerdem ist ihre Summe gleich 1. Diese Summen, die sogenannten elementarsymmetrischen Funktionen, sind für -Werte im mittleren Bereich recht umfangreich, die beiden Fälle = 0 und = 1 können aber gelegentlich ganz nützlich sein, um Lösungen zu erraten: ( . mit (nicht notwendigerweise verschiedenen) Nullstellen 1 )( ) Dann ist auch ( ) = ( ( ). Ausmultiplizie1 2 ren und Koeffizientenvergleich liefert uns die Gleichungen ( )= 1 Angenommen, wir haben ein Polynom hatten wir bereits in bei der Lösung kubischer Gleichungen ausgenutzt, um zwei Zahlen mit vorgegebenen Werten für Summe und Produkt zu berechnen. Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen Nullstellen von Polynomgleichungen höheren Grades machen kann. Die folgende Methode führt nur in speziellen Fällen, dann aber mit sehr geringem Aufwand zu Nullstellen: – d R L L ! ! c 3 ` a ` ` a 3 2 b 3 a a 4 1 2 3 und ¯ = 1 2 4 , 1 2 3 2 und 3 auf die b b u a b a p a n b a a C + 14 3 52 2 14 + 51 5 318 C 15 5400 3 10176 2 + 27648 + 32768 1 2 4 8 16 32 schließlich ist 0 = 32768 = 2 ; hier wissen wir also nur, daß – sofern alle Nullstellen ganzzahlig sind – jede Nullstelle die Form 2 haben muß, wobei die Summe aller Exponenten gleich 15 sein muß und die Anzahl der negativen Vorzeichen gerade. Einsetzen zeigt, daß + 27 6 ( )= Beim Polynom 4 mit 0 = 51 = 3 17. Da das Produkt aller Nullstellen diesen Wert haben muß, kommen – falls alle Nullstellen ganzzahlig sind – für diese nur die Werte 1 3 17 und 51 in Frage. Wäre eine der Nullstellen 51, müßten alle anderen den Betrag eins haben und die Summe könnte nicht gleich 14 sein. Daher muß eine Nullstelle Betrag drei und eine Betrag 17 haben, die beiden anderen Betrag eins. Produkt 51 und Summe 14 erzwingt dabei offensichtlich, daß sowohl +1 als auch 1 Nullstellen sind, außerdem 17 und +3. Einsetzen zeigt, daß alle vier auch tatsächlich Nullstellen sind. ( )= 4 Betrachten wir als nächstes Beispiel das Polynom = 3 3 2 3 4 2+33 4 2 2 führt. Natürlich erfüllen auch diese Zahlen den Satz von VIÈTE, jedoch nützt uns dieser nichts, um sie zu erraten. 3 a 1 2 ` 2 a a 3 3 = ` 2 3 ` a 1 2 a + ` ` 2¯ 4¯ ` 1 2 3 3 2 a = 2 ` 3 3 3 a was nach Einsetzen von = beiden komplexen Lösungen R a 2 a = 3 a 2 2 = 2 2 = 2¯ Man beachte, daß diese Vorgehensweise nur funktioniert, wenn das Polynom höchsten Koeffizienten eins hat; andernfalls ist das Produkt der Nullstellen gleich dem Quotienten aus konstantem Koeffizienten und führendem Koeffizienten mal ( 1)Grad . die Nullstellen sind. 3 Kap. 1: Nullstellen von Polynomgleichungen arbeiten und erhalten Computeralgebra WS 2008 von –