Sommerszene Salzburg

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Sommerszene Salzburg
23. Juni – 4. Juli 2015
DIE URPRODUKTION DES SCHÖNEN – HUBERT LEPKA ÜBER SEINE
FESTIVAL-ERÖFFNUNG „SÄGEWERK“
Eröffnet wird die diesjährige Sommerszene Salzburg (23. Juni–4. Juli) mit der Uraufführung von Hubert
Lepka/lawine torrèn SÄGEWERK. Über die Herstellung von Landschaft. Erstmals seit 1999 spielt lawine
torrèn wieder auf einer herkömmlichen Bühne und nicht an einem Ort im Freien. In SÄGEWERK
entfaltet sich eine romantische Geschichte, bei der Tänzer, Schauspieler, ein Zimmerer, ein Baum, ein
A-cappella-Chor und eine Videowall auf eindrucksvolle Weise die Erzeugung von Natur inszenieren.
Hubert Lepka über das Verhältnis zu Natur und Landschaft und die Urproduktion des Schönen.
In jeder Ihrer choreografischen Produktionen erzählen Sie Geschichten – welche Geschichte erzählen
Sie in SÄGEWERK?
In SÄGEWERK geht es um das Nachdenken über Landschaft. Eine Moderatorin und ihre Gäste verstricken
sich zwischen rationalen und irrationalen Gedanken und suchen bei Adalbert Stifter und einer alten Sage
über einen Wildschützen Zuflucht. Durch einen teuflischen Pakt besitzt dieser Wildschütz eine verzauberte
Kugel, die immer den trifft, den er sich denkt. Teuflische Pakte haben allerdings an sich, dass sie nicht gut
ausgehen. Da kann selbst die Liebe zu einer der Schwestern aus Stifters Der Hochwald nicht helfen.
Ausgangspunkt von SÄGEWERK sind Texte von Heidegger, Stifter und Bernhard: Wohin wird der Weg
den Zuschauer führen?
Landschaft wird ja in erster Linie durch die Land- und Forstwirtschaft hergestellt. Landwirtschaft ist
Urproduktion – Kunst ist das Gegenteil, sie findet am alleräußersten Ende der Verwertungskette
landwirtschaftlicher Produkte statt. Sie ist aber insofern auch Urproduktion, weil ihr von dieser Seite nichts
entgegenwächst. SÄGEWERK möchte das ästhetische Wachstumspotenzial des Tanzes für die Gestaltung
von Landschaft nutzbar machen.
Thema ist die Kapitalisierung von Natur – wo ist das am stärksten zu beobachten?
Die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die meine Urgroßeltern noch betrieben hatten, ist längst ausgestorben.
Was nun folgt ist eine vollständige Industrialisierung der Land- und Forstwirtschaft, die andere Ästhetiken
mit sich bringt. Nämlich die Ästhetik der großen, standardisierten und austauschbaren Fläche. Sie erzeugt
eine Kulturlandschaft, die wir vielleicht auch gestalten können, wenn wir nur wüssten, wie.
Die ursprünglichen Naturlandschaften Europas sind zerstört – ist eine Rückgestaltung möglich oder wie
kann ein neuer Entwurf des Ursprünglichen aussehen?
Genau darüber zerbrechen sich unsere Protagonisten den Kopf, im wörtlichen Sinn. Wald und Flur sind die
Orte des Irrationalen, der Märchen – einerseits. Eine Neugestaltung kann aber nur rational erfolgen. Das
geht nicht zusammen.
Kann die Kunst Denkansätze liefern, die das Verhältnis der Gesellschaft zur Landschaft verändert?
Kunst ist Urproduktion des Schönen. Wenn wir eine schöne Landschaft
wollen, können wir ausschließlich die Kunst befragen.
Ihre Produktionen der vergangenen 15 Jahre finden alle im öffentlichen Raum oder in
Naturlandschaften statt – was hat Sie damals bewogen, aus dem Theaterraum zu treten? Was heute,
dahin zurückzukehren?
Damals war der Theaterraum zu eng, mit Fluchtwegen verbarrikadiert. Fahrzeuge, Tiere, alles Echte aus
irrationalen Gründen ausgeschlossen, damals wie heute. Für die Frage nach einer Synthetisierung von
Landschaft macht es allerdings durchaus Sinn, in ein solchermaßen steriles Raumlabor zu gehen.
Wir können den Wald nur bedingt ins Theater bringen, aber Musik und Film helfen uns, ein dichtes und
mögliches Bild zu erschaffen. Ein achtstimmiges Männerensemble verwebt kontrapunktische Musik der
Renaissance mit teppichartigen Filmen aus den vorangegangenen Experimenten in der Natur zu einer
neuartigen Spielfläche.
Hubert Lepka/lawine torrèn/SÄGEWERK. Über die Herstellung von Landschaft
Di. 23. und Mi 24. Juni, 20.00 Uhr
republic
60 Min, 24/12 € ermäßigt
In deutscher Sprache
Künstlergespräch: Mi 24. Juni, nach der Vorstellung
Weitere Informationen unter:
szene-salzburg.net
facebook.com/szenesalzburg
Pressebetreuung
vielseitig ||| kommunikation
Valerie Besl
M +43 664 83 39 266
[email protected]
SZENE Salzburg
Anton-Neumayr-Platz 2
5020 Salzburg, Austria
www.szene-salzburg.net
Förderer, Unterstützer und Partner
Förderer: Stadt Salzburg Kultur, Land Salzburg Kultur, Bundeskanzleramt Österreich Kunst, European
Commission/Creative Europe, apap – advancing performing arts project, Trumer, Wiberg, Altstadt Salzburg
Marketing, ÖBB, Pro Helvetia, Museum der Moderne Salzburg, Galerie 5020
Medienpartner: Salzburger Nachrichten, progress, Der Standard, ORF Ö1
Partner: Wüstenrot, ARGEkultur, Toihaus Theater, SEAD, Hotel Neutor, S-Pass, Ö-Ticket, Hunger auf Kunst und Kultur
www.szene-salzburg.net
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