SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Musikstunde 1945 - Die Stunde Null Kontinuität und Neubeginn im Musikleben Deutschlands (4) Von Stephan Hoffmann Sendung: Donnerstag 23. Juli 2015 9.05 – 10.00 Uhr Redaktion: Bettina Winkler Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Musik sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für € 12,50 erhältlich. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de 1 Musikstunde „Die Stunde Null“. Folge 4 (23. 7. 2015) Heute mit Stephan Hoffmann . „Die Stunde Null“ ist mein Thema in dieser Woche. Wie viel Neuanfang steckt im Ende des zweiten Weltkriegs und wie viel ging einfach nur weiter, wenn auch unter geänderten Rahmenbedingungen? * Bisher haben wir uns in dieser Musikstunde über die Stunde Null und ihre Bedeutung für die Menschen vor allem um Komponisten gekümmert und um deren Verhältnis zum Ende der Hitler-Barbarei. Aber natürlich bedeutete auch für jeden anderen Menschen und für jeden anderen Musiker in Deutschland dieser 8. Mai 1945 eine grundsätzliche Neuorientierung. Die Stunde Null ist eigentlich ein militärischer Begriff, gemeint ist damit der Zeitpunkt, von dem ab eine neue Aktion – ein Angriff, ein Abmarsch oder was auch immer – abzulaufen beginnt. Es ist deshalb fraglich, ob der Ausdruck „Die Stunde Null“ auf den Zusammenbruch des Nazi-Regimes überhaupt sinnvoll angewendet werden kann. Dass sich der Ausdruck so sehr eingebürgert hat, hängt sicher auch mit Roberto Rossellinis Film „Deutschland im Jahre Null“ von 1948 zusammen. Doch Bundespräsident Richard von Weizsäcker sprach in seiner berühmten Rede vom 8. Mai 1985 zu Recht davon, dass sich die Mentalität der deutschen Gesellschaft nur sehr allmählich und nur sehr zum Teil geändert habe. Wie wenig dieses Datum von vielen Deutschen als Befreiung empfunden wurde, zeigt die öffentliche Diskussion, die sich an diese Rede, in der der Ausdruck Befreiung vorkam, anschloss. Die jüdischen oder auch halbjüdischen Künstler waren in der Nazi-Zeit aus nahe liegenden Gründen ganz besonders gefährdet und das galt auch für die Prominenz unter den Künstlern. Zum Beispiel für den Geiger Fritz Kreisler. Es gibt unter Geigern auffällig viele enorme Frühbegabungen, Fritz Kreisler ist wohl die größte unter ihnen. Mit gerade mal sieben Jahren wurde er als jüngster Student aller Zeiten ins Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufgenommen, mit 12 Jahren gewann er die höchste Auszeichnung, die das Pariser Conservatoire zu vergeben hatte, den Premier Prix. Auch Kreisler, der 1938 bei der Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland in Wien lebte, war klar, was diese Annexion bedeutete: er emigrierte zunächst nach Frankreich, 1939 in die USA. 1933 aber – damals lebte Kreisler in Berlin – hatte er für eine irritierende Stillhalteposition geworben und Verständnis für die Haltung der Nazis geäußert. Amerikanische 2 Künstler hatten Arturo Toscanini aufgefordert, nicht bei den Bayreuther Festspielen zu dirigieren. Daraufhin schrieb Kreisler, “dass die dafür verantwortlichen Künstler die Bedeutung und die dynamische Kraft der nationalen Bewegung nicht verstehen, die die jetzige deutsche Regierung ans Ruder gebracht hat“. Doch schon wenige Monate später korrigierte er seine Haltung zum Nazi-Staat und sagte Wilhelm Furtwängler ab, der ihn als Solisten verpflichten wollte: „Ich glaube, dass lediglich die Rückberufung von Künstlern wie Bruno Walter, Klemperer, Busch usw.... die Sache der Kunst fördern könnte. Ich bin daher fest entschlossen, mein Auftreten in Deutschland so lange aufzuschieben, bis das Recht aller Künstler, ihre Tätigkeit in Deutschland, ungeachtet der Abstammung, der Religion oder Nationalität auszuüben, unumstößliche Tatsache geworden ist.“ -------------Musik 1: Fritz Kreisler, Scherzo in a-Moll. Daniel Gaede, Violine; Phillip Moll, Klavier. Tacet 52, Tr. 6. Dauer: 6'15“ -------------Bei Fritz Kreislers Scherzo in a-Moll wurde Daniel Gaede von Phillip Moll begleitet. Kreisler, der nach seiner Emigration in die USA nie mehr nach Deutschland zurück kehrte, gehört zu den unzähligen vertriebenen Künstlern, die Nazi-Deutschland kulturell verarmen ließen. Die Plattenfirma Electrola verlor 1938, im Jahr der Reichspogromnacht, auf einen Schlag viele internationale Stars: Mischa Elman, Jascha Heifetz, Vladimir Horowitz, Vladimir de Pachmann, Gregor Piatigorsky, natürlich auch Fritz Kreisler. Goebbels hatte darauf bestanden, dass sie aus den Katalogen der Plattenfirmen gestrichen werden. Ein Fall wie Artur Rubinstein sind Kreisler und die anderen genannten Künstler allerdings nicht: Rubinstein spielte zwar auch nie mehr in Deutschland, allerdings nicht wegen der Verbrechen der Nazi-Zeit, die kamen noch verstärkend hinzu, ursprünglich hatten aber antijüdische Ausschreitungen im ersten Weltkrieg den Ausschlag gegeben. Allerdings spielte Rubinstein immer wieder im benachbarten Ausland entlang der deutschen Grenzen, in Straßburg oder in Basel etwa. ----------Musik 2: Frédéric Chopin, Impromptu As-Dur op. 29. Artur Rubinstein, Klavier. AMS M0242752-001. Dauer: 4'13“ ----------Artur Rubinstein spielte Chopins Impromptu As-Dur opus 29. 3 Dass die Nazis nicht grundsätzlich neue Musik oder Komponisten der Avantgarde verboten, wurde bereits am Beispiel Anton Webern deutlich, der auch nicht verboten war. Die allermeisten Nazis mochten seine Musik nicht, doch das ist etwas ganz anderes als ein ideologisch begründetes Verbot. Allerdings lag es nahe, bei missliebiger Musik deren Komponisten unabhängig vom Wahrheitsgehalt als Juden oder auch als Kulturbolschewisten zu bezeichnen. Das waren genau die Begriffe, auf die die Nazis besonders empfindlich reagierten. Igor Strawinsky war weder das eine noch das andere, dennoch hatte er sich immer wieder mit solchen Denunziationen auseinander zu setzen. Um derartigen Diskussionen den Boden zu entziehen, reichte Strawinsky im Februar 1936 dem Schott-Verlag den Nachweis seiner arischen Abstammung ein. Zwei Monate später bestätigte das kulturpolitische Archiv dem Ortsverband Karlsruhe der nationalsozialistischen Kulturgemeinde, dass Strawinsky arisch sei und künstlerisch nicht abgelehnt werde. Im übrigen waren sich die Nazis weder sicher noch waren sie in ihrem ästhetischen Urteil einer Meinung. „Auch hinsichtlich unserer heutigen 'Neutöner' herrscht häufig noch größte Verwirrung der Urteile,“ war im April 1934 in einer Zeitschrift zu lesen. „Konnte und kann es doch z. B. geschehen, dass Igor Strawinsky, der fromme und zarentreue Russlandflüchtling, einer Bolschewisierung der Musikkultur beschuldigt wird.“ Glänzend besprochene Strawinsky-Aufführungen waren genauso möglich wie Beschimpfungen des Komponisten als „Geräuschkomiker“. Im November 1934 sorgte die Ankündigung des „Sacre du Printemps“ für eine ausverkaufte Berliner Philharmonie. -----------Musik 3: Igor Strawinsky, Le Sacre du Printemps. Los Angeles Philharmonic, Dir. Esa-Pekka Salonen Archiv-Nr. 12048487. Tr. 6. Dauer: 3'56“ -----------Die Philharmoniker aus Los Angeles unter Esa-Pekka Salonen mit dem „Frühlingsreigen“ aus Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“. In der Frankfurter Zeitung stand über die Berliner Aufführung des „Sacre“ Ende 1934 zu lesen: „Mag der 'Sacre' auch in der Konzessionslosigkeit seiner rhythmischen Ausbrüche etwas einmaliges vorstellen, man erkannte gerade in der Distanz die entwicklungsgeschichtliche Notwendigkeit dieses Standardwerks neuer Musik. Man hat Kleiber [dem Dirigenten Erich Kleiber] zu danken, dass er den Bann um 4 Strawinsky gebrochen hat und in einer beispielhaften Aufführung für das Werk warb.“ Autor dieser Zeilen war übrigens Heinrich Strobel, der nachmalige Musikchef des Südwestfunks. Erst im Jahre 1940 endeten die Strawinsky-Aufführungen in der NaziZeit, aber nicht aufgrund ästhetischer Bedenken, sondern weil die Werke eines in Frankreich lebenden Russen als „Feindstaatenmusik“ verboten waren; in der Saison 1938/39 hatten Pulcinella immerhin noch acht Aufführungen und der „Feuervogel“ 23 Aufführungen erlebt. ------------Musik 4: Igor Strawinsky, der Feuervogel. Archiv-Nr. 1983602. Tr. 11. Dauer: 5'37“ ------------Das Kirov Orchester aus St. Petersburg unter Valery Gergiev mit dem Auftritt von Kaschtscheis Ungeheuern und Iwans Gefangennahme aus Igor Strawinskys „Feuervogel“. Igor Strawinsky, dem ein großer Teil seiner Jahrhundertkarriere erst noch bevorstand, wird das Aufführungsverbot im kriegführenden Deutschland leicht verschmerzt haben. Den Deutschen, soweit sie sich für Strawinskys Musik interessierten, wird das schon schwerer gefallen sein. Ausländer wie Strawinsky war auch Paul von Klenau, geboren 1883 in Kopenhagen. Wie Winfried Zillig, von dem morgen noch ausführlicher die Rede sein wird, beschäftigte sich auch Klenau mit der Zwölftontechnik. Die war zwar nicht verboten, ein Reizwort für die Nazis war sie aber allemal. Klenau hatte allerdings einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber Strawinsky und anderen „Neutönern“: Er war arisch und stammte aus Dänemark, war also „germanisch-nordischer Abstammung“, wie Klenau selbst betonte. Es war eben ein großer Unterschied zwischen Ausländern und Ausländern. Um Klenaus Zwölftonkompositionen gab es dennoch einige Diskussionen – bis hin zu der Behauptung, Klenaus Oper Michael Kohlhaas sei gar nicht zwölftönig, wie in der „Zeitschrift für Musik“ nachzulesen war. Dem widersprach aber Klenau selbst: „Meine Zwölftontheorie nenne ich die tonartbestimmte Zwölftontheorie. Ich richte meine Zwölftonreihen so ein, dass ich aus ihnen Harmonie, Disharmonie und tonartbestimmt wirkende Polyphonien zwanglos ableiten kann... Daraus erklärt sich die Tatsache, dass viele Kritiker gar nicht bemerkt haben, dass meine Musik Zwölftonmusik ist.“ Zwölftonmusik war für die Nazis deshalb so problematisch, weil sie – übrigens durchaus zu Recht - mit Arnold Schönberg in 5 Verbindung gebracht wurde; eine Verbindung, die Klenau aufzulösen versuchte. Die etwas gebildeteren Nazis werden ihm dankbar gewesen sein für den Versuch, Zwölftonmusik salonfähig zu machen. Mit seinen Opern „Michael Kohlhaas“, „Elisabeth von England“ und „Rembrandt van Rijn“ prägte Klenau das zeitgenössische Opernschaffen jener Jahre. Die Nazis zeigten sich erkenntlich, indem sie ihn 1941 als Mitarbeiter der nach dem Endsieg vorgesehenen Internationalen Kulturkammer einplanten. Doch trotz unbestreitbarer Sympathie für das Nazi-Regime und obwohl er den größten Teil seines Lebens in Deutschland verbracht hatte, war Paul von Klenau 1941 nach Dänemark zurück gekehrt, wo er 1946 auch starb. ------------Musik 5: Paul von Klenau, Rembrandt van Rijn, Lied des Cornelius. Archiv-Nr. 0040509. Dauer: 4'57“ ------------Das Lied des Cornelius „Es neigt sich der Tag“ aus Paul von Klenaus Oper „Rembrandt van Rijn“, gesungen von Rudolf Schock und begleitet von den Berliner Symphonikern unter Fried Walter. Für die meisten Juden war schon ziemlich am Anfang der zwölf Jahre des tausendjährigen Reiches absehbar, dass da eine große Bedrohung auf sie zukam. Für die politisch linken Juden war die Sache noch klarer. Am eindeutigsten aber war sie für linke Juden, die als Komponisten musikalische Stile bevorzugten, die zwar nicht ausdrücklich verboten waren, die die Nazis aber nicht mochten: Zwölftonmusik, Jazz, Songstil, am besten noch kombiniert mit politisch linken Textbotschaften – also ziemlich genau das, was Kurt Weill geschrieben hatte. „Herr Weill, das dürfte der letzte Versuch Ihrer und Ihrer „Gesinnungs“-Freunde Zerstörungsarbeit sein. Bald hat es damit und mit der Herrschaft des jüdischen Literatentums auch im Zuschauerraume des deutschen Theaters ein Ende für immer,“ schrieb ein NSFunktonär im „Völkischen Beobachter“ über Weills Musical „Der Silbersee“, das im Februar 1933 in Magdeburg uraufgeführt worden war, also nicht einmal vier Wochen nach der Machtergreifung. Weill verstand nur zu gut die Bedrohlichkeit der Situation. Da war die Scheidung, die seine Frau Lotte Lenya eingereicht hatte, wohl noch sein kleinstes Problem. Lotte Lenya hatte zwei Gründe für die Scheidung: einmal wollte sie eine außereheliche Beziehung ausleben, zum anderen war die Scheidung die Voraussetzung dafür, dass sie einen großen Teil von Weills Hausstand ins Ausland 6 retten konnte. Außerdem ließ sich eine Scheidung ja auch rückgängig machen: Im Januar 1937, nach der Emigration in die Vereinigten Staaten, heirateten beide zum zweiten Mal. ----------Musik 6: Kurt Weill, Der Silbersee. Archiv-Nr. 3370282. CD 1, Tr. 11. Dauer: 4'01“ -----------Das Schluss-Duett des ersten Aktes aus Kurt Weills „Der Silbersee“, der im Februar 1933 unter lautem Protestgeschrei der Nazis in Magdeburg uraufgeführt wurde. Es spielte die London Sinfonietta unter Markus Stenz, Heinz Kruse sang den Severin, HK Gruber den Olim. Ein größeres Kompliment hätten die Nazis Hanns Eisler gar nicht machen können: Weil die Arbeiterlieder, die Eisler und andere komponiert hatten, so zündend und so erfolgreich waren und weil die drögen Nazi-Komponisten an diesen Erfolg nicht mal entfernt heran kamen, benutzten die Nazis einfach Eislers Melodie und machten dazu einen neuen nationalsozialistischen Text. Zum Beispiel beim Kampflied „Roter Wedding“: Vom 1.-3. Mai 1929 hatte die Berliner Polizei eine zunächst friedliche Demonstration blutig niedergeschlagen, es gab mindestens 32 Tote und mehr als 200 Verletzte. Das Lied „Roter Wedding“ wurde zum Markenzeichen der Arbeiterbewegung: „Roter Wedding grüßt euch, Genossen! Haltet die Fäuste bereit! Haltet die roten Reihen geschlossen, dann ist der Tag nicht mehr weit!“ Die Nazis machten daraus sprachlich eher stümperhaft: „Drohend stehen die Marxisten zitternd am Horizont. Jungarbeiter, du musst wissen, HJ vor die Front.“ -----------Musik 7: Hanns Eisler: Roter Wedding. FDJ-Jugendchor. Archiv-Nr. 1227765, Tr. 9. Dauer: 2'13“ ----------Der „rote Wedding“, eines der populärsten Kampflieder Hanns Eislers, gesungen von Chören und Ensembles des FDJ-Jugendfestivals. Bei Hanns Eisler, Jahrgang 1898, lagen die Dinge ganz ähnlich wie bei Kurt Weill. Er war Jude, hatte bei Arnold Schönberg studiert und als Komponist von politisch dezidiert linker Musik von sich reden gemacht. Die enge Zusammenarbeit mit Bertold Brecht tat ein übriges, um ihn für die Nazis zum roten Tuch werden zu lassen. Schon 1933 stand in einer Musikzeitschrift: „Es ist die höchste Zeit, dass aufgrund der 7 neuen Notverordnungen dem sauberen Herrn das Handwerk gelegt wird.“ Da war es allerhöchste Zeit für Eisler zu emigrieren: zunächst nach Wien, später nach Prag und London, schließlich nach Amerika, wo er seit 1938 Musiktheorie und Komposition unterrichtete. Aber auch in den USA waren Kommunisten wie Eisler nicht wirklich gern gesehen. Eislers Visum lief ab, weshalb er sich nach Mexiko absetzen musste, genügend Geld hatte er auch nicht. Das änderte sich erst, nachdem er sich als Filmkomponist einen Namen gemacht hatte: „Hangmen also die!“ war eine Zusammenarbeit von drei deutschen Nazi-Gegnern: von Bert Brecht als Drehbuchautor, Eisler als Komponist und Fritz Lang als Regisseur. Als 1946 die McCarthy-Ära und mit ihr die Jagd auf Kommunisten einsetzte, verließ Eisler auch die USA, wo er Zuflucht gesucht hatte: zuerst nach Wien, danach nach Ostberlin in die neu gegründete DDR, wo er sich außerordentlich nützlich machte, indem er deren Nationalhymne komponierte: „Auferstanden aus Ruinen“. Wie wir gesehen haben, bedeutete das Kriegsende für viele Komponisten keinen wirklichen Einschnitt – für Hanns Eisler schon. -------------Musik 8: Hanns Eisler, Bilder aus der Kriegsfibel. Archiv-Nr. 3384465. 2'00 vor Ende einblenden. -------------Hanns Eislers „Bilder aus der Kriegsfibel“, komponiert 1957 in seiner DDR-Zeit, interpretiert von Joachim Vogt, Tenor; Günther Bayer, Bass; dem Männerchor der Berliner Singakademie und Mitgliedern des Sinfonieorchesters Berlin unter Dietrich Knothe. Am Mikrophon dieser Musikstunden-Woche zum Thema „Die Stunde Null“ bedankt sich Stephan Hoffmann für Ihr Interesse und wünscht Ihnen einen schönen Tag. In der Musikstunde morgen geht es um Persilscheine und Selbstfreisprechungen. 8