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Verwaltungs- und Sozialgebäude Karl Köhler GmbH in Besigheim
Eine neue Mitte (/architekturnews/praxis/Eine_neue_Mitte_6402)
Praxis (/architektur-news/artikel-nach-kategorie/praxis), 12. Juli 2016
Von: Thomas Geuder
(/images/CmsPageElementImage/07/73/71/5783d69634944c3f90a10fd70ab566b6/5783d69634944c3f90a10fd70ab566b6.jpg)
Das neue Verwaltungs- und Sozialgebäude der Karl Köhler GmbH in Besigheim ist die neue Visitenkarte des
Bauunternehmens. (Bild: Brigida González)
Wittfoht Architekten aus Stuttgart haben in unweit entfernten Besigheim ein Verwaltungsund Sozialgebäude für den Bauunternehmer Karl Köhler gebaut. Die Halle in dessen
Grundrissmitte dient als multifunktionales Zentrum für die Mitarbeiter.
Projekt: Verwaltungs- und Sozialgebäude der Karl Köhler GmbH (Besigheim, DE) | Architektur:
wittfoht architekten bda (Stuttgart, DE) | Bauherr: Karl Köhler GmbH (Besigheim, DE) |
Hersteller: Sattler GmbH (Göppingen, DE), Kompetenz: Leuchten Atrium und Wartebereich:
Serie Circolo
Die Karl Köhler GmbH dürfte zumindest Bauschaffenden ein Begriff sein, denn der Bauunternehmer aus
Besigheim in Baden-Württemberg, etwa 25 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Stuttgart, zählt zwar
nicht zu den ganz Großen in der Branche, dafür zu den guten Partnern für Architekten und Planer. Das
zumindest bescheinigen die Kunden auf der Firmen-Website, die von angenehm kurzen internen Wegen
und geringer Bürokratie schwärmen. Womöglich aber wirkt auch der Ort, an dem sich der Firmensitz
befindet, durchaus positiv auf die Stimmung der Belegschaft aus. Hier in Besigheim schlängelt sich der
Neckar malerisch durch die Landschaft und wird teilweise eingefangen von Weinbergen. Im Rücken
haben die Mitarbeiter quasi das beschaulich dahinfließende Wasser, nach vorne blicken sie auf weite
Felder und die «Hessigheimer Felsengärten», eines der bedeutendsten Geotope Deutschlands. Eine
gewisse innere Ruhe ist hier garantiert. Kein Wunder also, dass die Karl Köhler GmbH diesen Standort
weiter ausbauen wollte, und so entschied man sich im Jahr 2013, die bestehenden Gebäude durch einen
Neubau zu erweitern. Der sollte nicht nur Raum für Büros schaffen, sondern auch als Sozialgebäude für
die Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Ein Ort also, der die Kommunikation und den Teamgeist fördert.
Den Entwurf dafür lieferten die Wittfoht Architekten aus Stuttgart, die für diesen weithin sichtbaren Ort
einen klaren, architektonisch in sich ruhenden, zweigeschossigen Baukörper aus Sichtbeton entwickelten,
der fortan als Visitenkarte für das Bauunternehmen fungiert.
(/images/CmsPageElementImage/97/19/86/5783dc4102dc44379b344a400ab566b6/5783dc4102dc44379b344a400ab566b6.jpg)
Weithin sichtbar und daher prägend für die Wahrnehmung des Unternehmens war es wichtig, dass sich der Baukörper
harmonisch in sein Umfeld einfügt. (Bild: Brigida González)
Offenheit und Transparenz waren für die Architekten wichtige Entwurfsparameter, außerdem ein
Höchstmaß an Funktionalität, Orientierbarkeit und Durchlässigkeit. Das drückt sich zunächst in den
großen Fensteröffnungen aus, wodurch ein weiter Blick auf die umgebende Landschaft ermöglicht wird.
Zwei längliche, innenliegende Stahlbetonkerne ermöglichen außerdem die komplette Stützenfreiheit des
Innenraums, der dadurch vielfältig und offen gestaltet werden kann. Wichtigster Entwurfsgedanke ist die
Organisation des Grundrisses: Entlang der Fassade des nahezu quadratischen Gebäudes reihen sich die
Arbeitsplätze auf, die beiden Stahlbetonkerne nehmen die Erschließung bzw. die Nebenräume auf. Im
Zentrum schließlich befindet sich ein großes, über beide Stockwerke reichendes Foyer, das über zwei
Oberlichter an den Kernen mit viel Tageslicht versorgt wird. Dieser Raum ist das neue Herz des
Unternehmens, in dem sich die Mitarbeiter treffen können, das aber auch für Veranstaltungen, Schulungen
oder Ausstellungen genutzt werden kann. Um den Charakter als Zentrum noch hervorzuheben, wird dieser
quadratförmige Raum an seiner Decke von drei Lichtkreisen (Circolo, Sattler) nicht nur beleuchtet,
sondern auch geprägt. Für Jens Wittfoht trägt das Motiv des Kreises ideal zur Ausbildung einer Mitte,
eines Treffpunkts im Gebäude bei: «Das Design der Leuchte unterstützt unsere Architektursprache durch
ihre Reduktion, Qualität, Leichtigkeit und Transparenz.» Geprägt wird dieser zentrale Raum stark von
dem Licht, das an dem hellen, beigefarbenen Beton – erreicht durch Hochofenzement mit Juraschotter von
der schwäbischen Alb – der Stahlbetonkerne entlang streift, dessen Oberfläche zusätzlich grob gespitzt
wurde. Die konstruktiv besondere Rolle der Kerne wird so noch einmal überall leicht ablesbar
hervorgehoben. Auch energetisch verhält sich der Neubau übrigens vorbildlich: Durch die Nutzung von
Geothermie wird der geforderte EnEV-Wert um 20 % unterschritten. Die Temperierung erfolgt über eine
oberflächennahe Aktivdecke sowie eine mechanischen Be- und Entlüftung.
(/images/CmsPageElementImage/54/53/42/5783da38e5604ad6ad87446d0ab566b6/5783da38e5604ad6ad87446d0ab566b6.jpg)
Eine zentrale, zweigeschossige Halle ist das Herzstück des Neubaus und die neue Mitte für die Mitarbeiter des
Unternehmens. (Bild: Dietmar Strauß)
(/images/CmsPageElementImage/74/05/84/5783da73d7344bfe887547cd0ab566b6/5783da73d7344bfe887547cd0ab566b6.jpg)
Jens Wittfoht ist «von der Qualität der Leuchten, der Lichtfarbe sowie der Lichtstreuung [der Circolo-Leuchten] überzeugt».
(Bild: Brigida González)
(/images/CmsPageElementImage/47/46/32/5783daa8cfdc4e5a9e01102c0ab566b6/5783daa8cfdc4e5a9e01102c0ab566b6.jpg)
Lageplan (Quelle: Wittfoht Architekten)
(/images/CmsPageElementImage/01/72/87/5783dabddca04a43be9744670ab566b6/5783dabddca04a43be9744670ab566b6.jpg)
Grundriss Obergeschoss (Quelle: Wittfoht Architekten)
(/images/CmsPageElementImage/01/08/01/5783dacaba9040bcbbc70fd70ab566b6/5783dacaba9040bcbbc70fd70ab566b6.jpg)
Grundriss Erdgeschoss (Quelle: Wittfoht Architekten)
(/images/CmsPageElementImage/05/40/68/5783dad88e2c48b0a60f47cd0ab566b6/5783dad88e2c48b0a60f47cd0ab566b6.jpg)
Schnitte (Quelle: Wittfoht Architekten)
(/images/CmsPageElementImage/59/07/68/5783daedbe984e459f6f102c0ab566b6/5783daedbe984e459f6f102c0ab566b6.jpg)
Im das Atrium und (im Bild) im Wartebereich wurden insgesamt vier runde Leuchten in drei verschiedenen Durchmessern
abgependelt. (Bild: Dietmar Strauß)
(/images/CmsPageElementImage/87/61/75/5783dabb017843f3a92665170ab5425d/5783dabb017843f3a92665170ab5425d.jpg)
Die Außenfläche der beiden Stahlbetonkerne ist grob gespitzt, in ihrem Inneren bleibt die Oberfläche glatt. (Bild: Dietmar
Strauß)
(/images/CmsPageElementImage/56/39/24/5783db6198b44945a99f0fd60ab566b6/5783db6198b44945a99f0fd60ab566b6.jpg)
Die Gesimse sind mit einem Innengefälle versehen, um Verschmutzungen durch Regenwasser an der Fassadenoberfläche
zu vermeiden. (Bild: Brigida González)
(/images/CmsPageElementImage/65/42/77/5783db72eee845338f0c44680ab566b6/5783db72eee845338f0c44680ab566b6.jpg)
Im Eingangsbereich ist das Firmenlogo mit transluzentem Beton mit 7189 einzelnen Lichtleitfasern nachgezeichnet. (Bild:
Brigida González)
Projekt
Verwaltungs- und Sozialgebäude der Karl Köhler GmbH
Besigheim, DE
Architektur
wittfoht architekten bda
Stuttgart, DE
Hersteller
Sattler GmbH (http://www.german-architects.com/de/sattler)
Göppingen, DE
Kompetenz
Leuchten Atrium und Wartebereich: Serie Circolo
Weitere Hersteller
Rolläden/Jalousien/Sonnenschutz: Warema
Beleuchtung Flur, Besprechungsräume und Teeküchen: nimbus (http://www.germanarchitects.com/de/nimbus)
Beleuchtung Arbeitsplätze und Kerne: Altena Licht
Möblierung: Walter Knoll, Assmann, Züco
Trennwandsysteme : Feederle Fecoplan
Textilien: Kvadrat
Beschläge: FSB
Urinale: Laufen
WC: Toto
Armaturen: Vola (http://www.german-architects.com/de/vola)
Lichtschalter/Elektroinstallation: Crestron, Berker
Bauherr
Karl Köhler GmbH
Besigheim, DE
Tragwerksplanung
Helber + Ruff
Ludwigsburg, DE
Bauphysik
Bobran Ingenieure
Stuttgart, DE
HLS-Technik
Detlef Steger Ingenieurbüro für Versorgungstechnik
Neuhausen, DE
Klima
Transsolar Energietechnik (http://www.german-architects.com/de/transsolar)
Stuttgart, DE
Fertigstellung
2015
Fotogfrafie
Brigida González (http://www.german-architects.com/de/fotografie-gonzalez)
Dietmar Strauß
Projektvorschläge
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Die Rubrik «Praxis» enthält ausschließlich redaktionell erstellte Beiträge, die ausdrücklich nicht
von der Industrie oder anderen Unternehmen finanziert werden. Ziel ist die unabhängige Berichterstattung über gute Lösungen am konkreten Projekt. Wir danken allen, die uns dabei unterstützen.
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