Entwicklung funktioneller, milchsauer fermentierter

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LEIBNIZ-INSTITUT
für interdisziplinäre Studien e. V. (LIFIS)
11th LEIBNIZ CONFERENCE OF ADVANCED SCIENCE
– Solarzeitalter 2011 –
12 - 13. Mai 2010, Lichtenwalde
Lutz - Günther Fleischer
Reflexionen zur ambivalenten Stellung der Wärme
in der Energetik
1
Prof. Dr.-Ing. habil. Lutz-Günther Fleischer
Energie
Physikalische Kategorie, die alle Eigenschaften von Zuständen und
Prozessen beschreibt, die einer ARBEIT äquivalent sind, d.h. mit
ihr identisch, ihr gleich, proportional oder auf sie rückführbar.
Energien sind als ENERGIEANTEILE wegunabhängige Zustandsgrößen
und als ENERGIEFORMEN wegabhängige Prozessgrößen.
L.-G. Fleischer
LEIBNIZ-INSTITUT
für interdisziplinäre Studien e. V. (LIFIS)
. Energie
ist ein fundamentaler, die Physik strukturierender, ihre Teilgebiete dennoch
verbindender, über die Persistenz der Physik universalisierter, anschaulicher Begriff.
Sie ist mengenartig, hat einen extensiven Charakter.
Für die Gesamtenergie U+Ekin. gilt naturgesetzlich ein Erhaltungssatz.
Energie und Entropie sind „competitors“ - competing inclusiv qualities –
in der metaphorischen Rolle von ‚Buchhalter und Direktor‘ (R. Emden) und beide eng
mit der absolutenTemperatur T verbunden.(Triade)
Das Entropieprinzip, der zweite Hauptsatz repräsentiert
„ein allgemeines Naturgesetz, für alle bekannten physikalischen und chemischen
Prozesse gültig“
(MAX PLANCK „Über den 2. Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie“, Dissertation
1879)
„Der allgemeine Lebenskampf … ist ein Kampf um die Entropie“ (LUDWIG BOLTZMANN)
A LLE OFFENEN, STRUKTUR- UND FUNKTIONSSTABILEN SYSTEME (DIE LEBEWESEN
EXPONIERT) SIND
‚NEGENTROPEN‘,
SIE IMPORTIEREN FREIE ENERGIE/EXERGIE UND EXPORTIEREN IM DYNAMISCHEN GLEICHGEWICHT
MENGENGLEICH ENTROPIE.
3
Prof. Dr.-Ing. habil. Lutz-Günther Fleischer
„
LEIBNIZ-INSTITUT
für interdisziplinäre Studien e. V. (LIFIS)
Die Thermodynamik ist als Wärmelehre eine klassische, phänomenologische
„
Theorie,
zu deren Verständnis insbesondere die Begriffe Temperatur und Wärme
(gedanklich gelegentlich mit Entropie substituiert - Fl.) eingeführt werden müssen“ …
„Sinnvoll definierbar sind sie nur für makroskopische Viel–Teilchen-Systeme“
(Wolfgang Nolting: Theoretische Physik) .
Dazu bedarf es der statistischen Thermodynamik.
Die axiomatische, klassische Thermodynamik bildet einen strukturell und funktionell
.+
charakteristisch
vernetzten , ganzheitlichen‚ Organismus‘ ohne natürlichen Anfang.
„Es ist ungeheuer schwierig, den Begriff der Wärme im Rahmen der
phänomenologischen Thermodynamik mit einem hinreichenden Maß an logischer
Exaktheit einzuführen. …In der (phänomenologischen )Thermodynamik bleibt es
gewissermaßen bei einem gefühlsmäßigen Selbstverständnis dieses Begriffs“
(Wolfgang Nolting: Theoretische Physik) .
Historisch und aktuell resultieren daraus zahlreiche Irrtümer, Ungereimtheiten und,
Widersprüche im Begriffssystem (z.B. Wärmekapazität, latente und sensible Wärme,
Wärmespeicher, kalorische Zustandsgröße, Wärmestrahlung…) sowie in der Metrologie
und der Interpretation der Entropie.
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Wärme
- Energieform, transiente (nicht permanente) physikalische Prozessgröße đQ, Q12.
.
Masseloser Transport bei der Leitung in Festkörpern (gekoppelte Molekül-Schwingungen
und Elektronenensemble in Metallen)
Exponierte Energieform, im breiten Temperaturintervall TK bis TH ,genutzt als, zunehmend
eingesetzte Klimatisierungskälte, Prozesskälte, Raumwärme, Prozesswärme,, Warmwasser,
Heißwasser. Kälte ist Wärmeentzug zum Erreichen und Erhalt der Kühltemperatur TK
Transport aufgrund von dT, ΔT, gradT (Triebkraft), thermisches Gleichgewicht heißt dT=0 .
Phänomene: conduction.; convection.; radiation.: Wärmeleitung, -übergang, -durchgang,
‚Wärmestrahlung‘ (eigentlich elektromagnetische Energie E=hυ, υ: 3 1011 - 4 1014 Hz, 1333 Oktaven,
Struktur nach Frequenzen und Temperaturen: IR-A, 780-1400 nm, IR-B 1400-3000nm, NIR 3700K.
MIR- irdische Temperaturen 1000-60K, IR-C 50 103 -106nm, FIR kosmische 3 K-Strahlung)
Wenn die Energie und die Entropie als extensive Grundgrößen in die Thermodynamik
eingeführt werden, definiert sich die absolute Temperatur als abgeleitete Größe:
 ∂u 
 ∂U 
T= 
= 
 ∂S  V, m k  ∂s  v, n k
dUth.= T đS = T đeS +T điS = đQrev.+ TΣskđenk + đWdiss. +Σμk đink
Die infolge der Irreversibilitäten unvermeidbar dissipierte Energie đWdiss. Wdiss,12.wirkt ebenso
wie eine Wärmemenge gleicher Quantität.
( e-extern, i-intern)
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Wärmetransportphänomene
Transportgröße
Modus (a)
Leitung (cond.)

jh ,a [W · m-2]
X h ,a
L h ,a
− λ ⋅ ∇T
1
1
∇  = − 2 ∇T
T
T
α ⋅ ∆T
Konvektion (conv.)
Strahlungswechselwirkung von
Körpersystemen (rad.)
∆T := T″ – T′ ,
α=
T″ > T′,
ε12ϕ12σ max ∆T 4
α rad. ⋅ ∆T 4
T1 > T2 ,
σ S, h
2
λ⋅T
2
1 đ iS
 ∇T 
= λ

V dt
 T 
1
∆T
T2
α⋅T
2
1 đ iS
 ∆T 
= α

A dt
 T 
1
∆T 4
5
T
α rad. ⋅ T
5
(
2
1 đ iS
∆T 4
= α rad.
A dt
T5
)
2
Tm = [ 1 (T13 + T12 T2 +T1T22+ T23)]⅓
4
λ Fluid
δ h (Strömungsverh.)
Wärmeübergangskoeffizient (W m-2 K-1)
α rad. = ε12 ϕ12 σ max
Wärmestrahlungskoeffizient (W m-2 K-4)
ϕ12 – mittlerer Winkelkoeffizient (A1/A2)
ε12 – resultierendes Emissionsverhältnis
-8
-2 -4
σ max = 5,6705 · 10 Wm K
Stefan-Boltzmann-Konstante
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Exergie - (εξ-εργoν)
arbeitsfähige (freie, unbeschränkt wandelbare) Energie von Systempaaren,
Ganzheiten Ε = {Σ,ΣU}, unter reversiblen (quasistatischen) Bedingungen
beim Potenzialausgleich intensiver Zustandsgrößen (Γj ,wie T, p, μ) eines
„Kernsystems“ Σ (Teilsystem unterschiedlichster physikalischer und chemischer Struktur)
und dem mit ihm stofflich, energetisch sowie informationell interagierenden
Referenzsystem ΣU (Reservoir quasi unendlicher Extension bzw. einer Umgebung mit
festliegenden - natürliche Umgebung- oder zweckmäßig festgelegten –Modellumgebung intensiven Parametern Γj,u = const).
maximal gewinnbare bzw. beim Potenzialaufbau minimal aufzuwendende
technische Arbeit.
Die Exergie verbindet als Qualitätsmaß der Energien den 1. und 2.Hauptsatz.
Exergie = Energie – Anergie
Fundamentale natur- und technikwissenschaftliche, mit ökonomischen
Kategorien kombinierbare Zustandsgröße 2.Art (totales Differenzial).
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Exergie der thermischen Energie
đQrev. =
TU
T − TU
đQrev. +
đQrev.
T
T
Energie = Exergie
E(Q) =
+ Anergie
 T − TU 
 T 
 đQ = ∫ 1 − U  đQ ,
T 
T 

∫ 

đ Q
j h ,i = −
dAidt
(1)
B(Q) =
∫
TU
đQ
T
(2)
Vektorkomponente i der Wärmestromdichte h (heat), dAi – gerichtetes Oberflächenelement
Die im Allgemeinen orts- und zeitabhängigen Wärmeströme sind hinsichtlich der Transportmodi additive Leitungs-,
Konvektions-, Strahlungsphänomene




j h ,ges. = j h ,cond.+ j h ,conv.+ j h ,rad. ,

 T − TU
j e , therm.= 
 T

jh


j h ,rad. unterliegt außer der Orts- und Zeitabhängigkeit den für elektromagnetische Strahlung typischen
spektralen Verteilungen.
Die Temperatur der IR-Strahlung (Temperaturstrahlung) ist gleich der Temperatur des Körpers, mit dem sie im
thermischen Gleichgewicht steht. Temperaturintervall natürlicheer Phänomene : 3 K ≤ T ≤ 2 · 104 K.
Die solar induzierte jahresmittlere Exergiestromdichte liegt in Deutschland – abhängig von der geografischen Breite –
zwischen 90 W/m2 und 140 W/m2
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.
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Gibbs’sche Fundamentalgleichung (GFG)

Synthese des Energie- und Entropiesatzes
 charakteristische Funktion (enthält alle Aussagen der Thermodynamik zu dem Gleichgewichtssystem)
 beschreibt reversible (quasistatische) Prozesse
GFG in der Energiedarstellung
U = U (S, V, mk);
U = U (S, li, mk) (mit zusätzlichen Arbeitkoordinaten li)
U = U (Pj)
(generalisiert)
dU = TdS – pdV + Σµkdmk = Σ Γj dPj
U = TS + Σ Li li + Σµk mk
=
Σ Γj Pj
(1)
(Energieformen)
(2)
(Energieanteile)
(3)
(Erhaltungssatz)
veralgemeinerte Euler-Gleichung
dU = TdS + Σ Li dli + Σµk de mk + Σ μ k di nk = Σ Γj dPj
dUges. = dU + dEkin = m(du +
 
wdw )
= const.
(Gesamtenergiebilanz für den differentiellen Zeitbereich dt eines ruhenden Systems)
dS = đeS + điS =
dQ
T
+ Σsk de mk + điS

∂ (ρ ⋅ h )
= − div jh + σ h
∂t
10
(4)
(Entropiebilanz)
(5) (lokale Enthalpiebilanz)
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Explizite Bilanzen
•
Differentielle Zeitbereichsbilanzen der ENERGIE (U)
dU = TdS – pdV + Σµkdmk
dU = đQ – pdV + Σhkđemk + Σ μ k đink
•
Differentielle Zeitbereichsbilanzen (dt) der EXERGIE (Mo) der inneren Energie
lokal
(für Dichten der Zustandsfunktionen
 ∆Z 
Z V : = lim 
 = ρz = c ⋅ z )
 ∆V 
∆V →0
dMoV = (T – TU)dSV – (p – pU) + Σek·ρ·đeξk + Σ (μ
global
(für
Z = ∫ Z V (V ) dV = m ⋅ z = n ⋅ z
k
)
− μ k , U c đi x
k
)
dMo = (T – TU)dS – (p – pU)dV + Σ (µk – µk,U)dmk
[
]
 T − TU 
(
p − p U ) dV + Σ h k − h k , U − TU (Sk − Sk , U ) đemk + Σ(µk − µk , U )đi nk
dMo = 
 đQrev. −


 
T


đW
t,rev.
dMo = đeMo + điMo =
11
 T − TU 


 T 
ek
đQrev. + đWt,rev. + Σekđemk + Σ(μ k − μ k, U ) đink – TUđiS
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Explizite Bilanzen
Zeitpunktbilanzen ⇒ Strombilanzen (dt → 0)der EXERGIE der inneren Energie
[Mo(tivity)]
n
dMo  T − TU  đ Q
dV
đ m
=
− (p − p U )
+ Σe k e k + Σ(μ k − μ k, U ) đi k − TU бS

dt
dt
dt
dt
 T  dt



 T − TU  
J mo = 
 J h − (p − p U )J V + Σe k ⋅ J k − Σ(A r − A r , U ) ωr
 T 
( Jj - Ströme)
für jede Reaktion r gilt:
A r : = − Σ ν k, r μ k, r (Affinität),
(k )
νk,r – stöchiometrische Koeffizienten,
ωr =
dζ r
1 d i n k,r
=
[mol · s-1] (Reaktionsgeschwindigkeit)
dt ν k,r dt
ζr – Reaktionslaufzahl
Irreversible (natürliche) Prozesse (TIP)
ji = Σ LijXj
( ji - volumen- bzw. flächennormierte Stromdichten)
ε = -TUσS = -Σ jiXi*,
σS = Σ jiXi,
12
ε – lokale Exergieextermination,
lokale Entropieproduktion:
thermodynamische Kräfte: Xi* = TUXi
kinetische Koeffizienten:
бS
 ∆ji 

L ij = 

 ∆X j  ∆X ( k ≠ j)
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PRIMÄRENERGIE
ηI
GEBRAUCHSENERGIE
ηI I
NUTZENERGIE
NATURGEGEBEN
ANWENDERGERECHT
PROZESSWIRKSAM
VERMÖGENSENERGIE
EINKOMMENSENERGIE
ELEKTROENERGIE,
CHEM. ENERGIE (S, L,V)
THERMISCHE ENERGIE (L,V)
ELEKTRISCHE, KINETISCHE,
THERMISCHE ENERGIE
14.061 EJ
(0.611)
8.585 EJ (Endenergie)
Deutschland 2007 (AG Energiebilanzen)
(ca. 0.512)
ca. 4.402 EJ
Einkommensenergien: primäre und sekundäre (Wind,Wasser,Biomasse) Sonnenenergie, Erdwärme, Erdrotation:
Die optimale Gestaltung der Wandlungskette (E3) erweist sich als maßgebliche – gemessen
am naturgesetzlich Möglichen – noch ungenügend ausgeschöpfte Quelle der komplexen
Energie-Effizienz (Wirkkraft).
Unter dem Aspekt der Effektivität (Wirkvektor) bedarf es gesellschaftlich gewichteter
energiepolitischer sowie energietechnischer Gesamtziele und Teilziele in den NutzenAufwand-Verhältnissen, zielsicherer Stimuli, wie Zuschüsse, Zinsvergünstigungen,
Einspeisevergütungen, Vorrangregelungen für die Einspeisung von Ökostrom,
Abnahmegarantien und ‚nachhaltiger‘ politischer Entscheidungen.
In der Energetik werden bisher die direkte Inanspruchnahme des Wasserdargebotes und die
aufgewendeten Mengen virtuellen Wasser ungenügend beachtet .
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Entwicklung des Energiebedarfs bei der Rübenzuckerproduktion in Deutschland
8000
Energiebedarf in kWh/t Zucker
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
1955
1960
1965
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
Jahr
Primärenergiebedarf
Spezifischer Elektroenergiebedarf x 5
Ein überzeugender energieökonomischer Beleg für die Technologieführerschaft
Quelle: IPRO
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Wenn die Energiepolitik verstärkt auf erneuerbare Energien (RE, EE) setzt, dann sind
zentrale und dezentrale hierarchische und heterarchische Netze/Speicher wegen der
dezentralen Einspeisung, der volatilen Fluktuationen und der zeitlichen Divergenzen, der
Nichtübereinstimmungen zwischen den Bedarfs- und Deckungsbilanzen, wichtig.
Nachhaltige prospektive Orientierung für Subsysteme mit erneuerbaren Energien,
Systemverbünde, Vefahrenskopplungen, Gewichtung der Effektivität (Wirkvektor, ‚das
Richtige tun‘) und Effizienz (Wirkkraft, Wirkungsgrad, ‚das Richtige ‚bestmöglich tun‘).
Erneuerbare Energien sind vorwiegend intermittierende PE, optimale Konversion
/Transformation in GE (Elektroenergie, Raum- und Prozesswärme, Kälte Agrotreibstoffe /kraftstoffe) oder direkt in NE nötig.
Nutzung primärer Sonnenenergie (Solarkonstante 1370 W / m2 )
) über photothermische, photovoltaische, photochemische, photoelektrochemische
Transformationspfade (1.6 % Solarthermie, 1.1 % Photovoltaik), ca. 90% im Spektralbereich
λ 0,1 bis 1 Mikrometer)
Nutzung sekundärer Sonnenenergie: Wind- (15.3 %) und Wasserkraft (9.9 %),
Biomasse (42.1% Brenn-, 20.2 % Kraftstoffe, 8.8 % Strom) ,
Nutzung der Erdrotation- Gezeiten,Geothermie (1%).
In Klammern stehen die Anteile an den 8 % der RE für GE 2007.
Steigende Inanspruchnahme der RE in Deutschland: 2004 3.6 % am PE-Verbrauch,
2006 5.4 %, 2007 6,6 % ,2010 12%, Ziel: 2020 16%
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• Die Zielenergie der 2. Wandlungsstufe ist prozesswirksame Nutzenergie NE (kinetische
Energie, thermische Energie bei unterschiedlichen Temperaturen - mit lokalen Maxima bei
1400-1500 °C(396 PJ), 800-900°C(151 PJ), 100-200°C(280 PJ), bis 100°C(208PJ) - Kälte,
elektromagnetische Strahlung). Die Mengen, Temperaturen und Exergien bieten
Ansatzpunkte für regenerative Nutzungen, Einsatz von Wärmepumpen, Verstromung….
• Die energieökonomische Optimierung im Energiemix betrifft hinsichtlich des
Wirkungsgrades ηI alle regenerativen Energien und Systemwirkungsgrade, exponiert solare
Versorgungssysteme vor allem wegen der mäßigen Energiedichte UV und der zeitlichen
sowie lokalen Disproportionen zwischen den Bedarfs- und Deckungsbilanzen.
Die kooperative bzw. competetive stoffliche und/oder energetische Nutzung von Biomassen
– solarer Wirkungsgrad (1 bis 2,4)·10-2 – (insbesondere von Agroprodukten als
Lebensmittel/Agrotreibstoffe) erfordert über die Wirtschaftlichkeit hinausgehende
politische und sozioökonomische Entscheidungen.
•
Der metabolischen Nutzung agrarischer Biomasse gebührt das absolute Primat.
Bei einer sehr großen globalen Differenzierung beträgt die deutlich wachsende,
durchschnittliche, nicht metabolische Leistungsaufnahme eines Weltbürgers gegenwärtig ca.
2250 W/Einwohner– bei einem fast konstanten mittleren biotischen (metabolischen)
Leistungsbedarf ( mit ernährungsphysiologisch genauer stofflicher Spezifikation) von 120
W/Einwohner.
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Die Vielfalt und Funktionsweise vorwiegend dezentraler solarer
Energiesysteme bedürfen der weitgehend ganzjährigen (Ideal:8760 h)
Leistungsabsicherung über dezentrale (darunter autarke) und hybride
zentrale Systeme:
vermaschte Netze zum Erfassen und Verteilen der Energie sowie
effektiver Speichertechnologien.
Die Erforschung und Entwicklung leistungsfähiger und kostengünstiger
Energiespeichertechniken hoher Energiedichten UV, HV bilden – noch vor dem
Netzausbau im Nieder-, Mittel- und Hochspannungsbereich - angesichts der
zeitlichen Verfügbarkeit (Nutzungsstunden) regenerativer Energien (RE,EE) in
Deutschland (vor allem solar, direkt und indirekt) für deren umfassendere und
effektivere Nutzung eine wesentliche Bedingung.
Verfügbarkeit: Nutzungsstunden über Solarthermie (ca. 1600 h/a), über
Photovoltaik (ca. 790 h/a), von Windenergie (ca. 1740 h/a), von Wasserkraft
(ca. 5000 h/a),von Geothermie und als Integrator Biomasse (8760 h/a).
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Die Weiterentwicklung und der Aufbau von Energiespeichern für STROM- und
‚WÄRME‘ (thermische Energie TS) sind
essenziell für den Ausgleich der divergierenden Bedarfs- und Deckungsbilanzen
in der Ebene der PE und GE.
Thermische Energie lässt sich weitaus effizienter und kostengünstiger speichern
als Elektroenergie und ist energietechnisch präferiert.
Kriterien für die Auswahl:
•Speicherkapazitäten und -energiedichten
•Speicherwirkungsgrade,
•Speicherdauer
•Speicherbe- und entladezeiten
•spezifische Speicherkosten
•gesellschaftliche Akzeptanz
(siehe z.B Trassierung von Leitungen und Errichtung von Pumpspeicherwerken,
Standortwahl von Windanlagen, Kohlendioxidspeichern und adiabatischen
Druckluftspeichern in unterirdischen Kavernen)
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Speichertypen:
•Nutztemperaturniveau im Nieder-, Mittel-, Hochtemperaturbereich,
•Kurz- und Langzeitspeicher,
•atmosphärische Speicher, druckbehaftete Speicher für Heizmittelkreisläufe,
Kältemittelkreisläufe, Trinkwassererwärmung (kleine Volumina ca. 5 m3).
•thermodynamische Wirkprinzipien der Speicherung
Erforschung und Entwicklung leistungsfähiger Energiespeichertechniken mit hohen
volumenbezogenen Energiedichten UV J/m3
,
generell:
ZV=
originär ρ=
• Z= m z= V ZV Z extensive Zustandsgröße, ZV Eigenschaft eines Massepunktes(Feldgröße)
speziell: UV = ρ u,
20
HV= ρ u + p , T SV= T ρ s ,
EV= ρ ( h – TU s)
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Wirkprinzipien der Speicherung
1.thermische Energie
thermophysikalische Speicherung:
‚sensibel‘ - Wasser, synthetische Öle, Salzschmelzen, Beton, Erdsonden, ΔH=m cpΔT
(ΔT= T-TU ) mit herausragenden thermo- und fluiddynamischen bzw. Festköper- Eigenschaften,
effizienzsteigernde Volumina gefragt: 500 -10 000 m3, optimierte Außen-Wärme-Dämmung bis
Superisolationsmaterialien.
Problem: Investkosten vermindern, Thermostabilität.
‚latent‘- PCM, vor allem s,l : Wassereis, Trockeneis, Paraffine (ev. mikroverkapselt), Salzhydrate
(ev. makroverkapselt in Kunststoffen, Folienbeutel), Versuche mit PCM-Suspensionen
l,v wegen Δρ technisch sehr schwer beherrschbar .
Probleme: Zyklenstabilität,
Phasenseparation, Unterkühlung der Schmelzen,
Materialkosten, Verbundmaterialien mit größerem λ und cp, gefragt, Konstruktion der
aktiven Flächen für die Wärmeübertragung, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik.
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thermochemische Speicherung:
hohe Speicherdichten UV , HV , SV , EV näherungsweise reversible chemische
Konversion und Absorption insbesondere von Feuchtigkeit in Gelen (z.B
Silikagel) und extrem porösen Strukturen (Zeolithe, Aktivkohle...) – Physi- und
Chemosorption,.
Dissoziationsreaktionen mit großem Molzahldifferenzen der Produkte und
Edukte - ΔS.
Problem: Steuerung, Regelung, Systemintegration, eng begrenzte Auswahl von
Reaktionen.
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für interdisziplinäre Studien e. V. (LIFIS)
2. chemische, elektrochemische Energie
Wasserstoff, Biomasse als Integrator, Erdgassubstitut - SNG,
(SNG - Substitute Natural Gas – aus der katalytischen Konversion von H2 (Oxyfuelkraftwerke)
mit CO2 )
Vorteile: Transport und Einsatz in weit gehend vorhandenen Anlagen, hohe Energiedichten,
Kompatibilität stofflicher und energetischer Nutzungen.
3.Potenzielle, mechanische Energie
Pumpspeicherwerke ΔUpot.= m g Δx3 , adiabatische Druckluftspeicher (CAES) , PV=H-U,
Schwungradspeicher.
Alle Varianten haben spezifische Vor- und Nachteile und bedürfen bestimmter technologischer
Konditionen (Betriebssicherheit, Kopplungsfähigkeit, Kompatibilität, Zyklenstabilität,
Toxizität und Korrosivität der Speichermedien, Laufzeiten, Transporteigenschaften,
Exergieniveau, wie Nutztemperaturniveau)
sowie geographischer, geologischer, ökologischer (Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit)
Voraussetzungen.
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