Übersicht 611 Update Hornhautdystrophien: Neues nach der Erstveröffentlichung der IC3D-Klassifikation Update on Corneal Dystrophies: New Insights Following First Publication of the IC3D Classification Autoren C. Auw-Hädrich 1, T. Reinhard 1, C. Grünauer-Klövekorn 2 Institute 1 Schlüsselwörter " Kornea l " Pathologie l " Genetik l Key words " cornea l " pathology l " genetics l Klinik für Augenheilkunde, Albert-Ludwigs Universität Freiburg Praxisklinik Augenärzte am Markt, Halle Zusammenfassung Abstract ! ! In diesem Artikel sind neuere Erkenntnisse der Hornhautdystrophien nach der Veröffentlichung der IC3D-Klassifikation 2008 zusammengefasst, welche die Themen neue Mutationen, neue Phänotypen klinisch/histologisch, Erstbeschreibungen bekannter Mutationen bei bisher nicht erwähnten ethnischen Gruppen, neue Dystrophiebilder nach moderner Hornhautchirurgie und potenzielle neue konservative Therapieformen beinhalten. In this review we summarise the new insights into corneal dystrophies following publication of the IC3D classification in 2008. Topics covered are new mutations, new clinical/histological phenotypes, first descriptions of known mutations in previously not mentioned ethnic groups, new dystrophic entities after modern corneal surgery and potentially new types of conservative therapy. Einleitung Neuere Publikationen zeigen jedoch potenzielle konservative Behandlungsansätze, die auf dem Boden der genetischen Kenntnisse fußen, sodass letztere langfristig ihren Sinn zeigen. Dieser Artikel soll dem Leser eine Zusammenfassung wichtiger nach der IC3D-Klassifikation publizierten Artikel präsentieren mit den Themen neue Mutationen, neue Phänotypen klinisch/histologisch, Erstbeschreibungen bekannter Mutationen bei bisher nicht erwähnten ethnischen Gruppen, neue Dystrophiebilder nach moderner Hornhautchirurgie und potenzielle konservative Therapieformen für jeweils epitheliale, BowmanSchicht, stromale und endotheliale Hornhautdystrophien, soweit für die einzelnen Dystrophiegruppen zutreffend. ! eingereicht 25. 3. 2014 akzeptiert 7. 5. 2014 Bibliografie DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0034-1368534 Klin Monatsbl Augenheilkd 2014; 231: 611–618 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0023-2165 Korrespondenzadresse Prof. Dr. Claudia Auw-Hädrich Klinik für Augenheilkunde Albert-Ludwigs Universität Killianstraße 5 79106 Freiburg Tel.: +49/(0)7 61/27 04 19 50 Fax: +49/(0)7 61/27 04 10 90 claudia.auw-haedrich@ uniklinik-freiburg.de Die IC3D-Klassifikation von Weiss et al., an deren Erstellung 2 deutsche Ophthalmologen, Herr Prof. Lisch aus Hanau und Herr Prof. Seitz aus Homburg beteiligt waren, ist eine gelungene Klassifikation, in welcher der klinische, histologische Phänotyp und der Genotyp, der inzwischen für die meisten Hornhautdystrophien bekannt ist, vereint sind. Auf den ersten Blick mag die „Um“-Klassifikation nicht viel bewirkt zu haben, die therapeutischen Vorgehen haben sich dadurch nicht wesentlich geändert. Unabhängig von der Mutation wird v. a. anhand der Lage der Ablagerungen behandelt, die oberflächlichen werden bevorzugt mit dem Laser abgetragen, die tieferen durch lamelläre bzw. perforierende Keratoplastik entfernt und Veränderungen der Descemet-Membran und des Endothels, wie bei der Fuchs-Endotheldystrophie, mittels DMEK (Descemet membrane endothelial keratoplasty) entfernt. Wofür dann die ganze Genetik? Bei potenziell lebensbedrohlichen genetischen Erkrankungen mag die Kenntnis der Genetik schon ernsthaft die Überlegung bez. potenzieller Nachkommen beeinflussen, während dies bei behandelbaren Hornhautdystrophien eher zweitrangig ist. Epithelial ! Neue Mutationen Meesmann-Dystrophie Die Meesmann-Dystrophie ist klinisch durch vakuolige Epitheleinlagerungen gekennzeichnet, die betont im interpalpebralen Bereich liegen. Die Patienten können asymptomatisch sein oder unter erhöhter Blendungsempfindlichkeit oder rezidivierender Erosio leiden. In der IC3D-Klassi- Auw-Hädrich C et al. Update Hornhautdystrophien: Neues … Klin Monatsbl Augenheilkd 2014; 231: 611–618 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 2 Übersicht fikation sind 2 KRT3-Mutationen und 16 KRT12-Mutationen beschrieben. In einer japanischen Familie wurde eine neue Mutation, L433R, im KRT12-Gen gefunden [1]. Eine neue, ebenfalls heterozygote Mutation E498V wurde im Exon 7 des KRT3-Gens bei einer polnischen Familie mit Meesmann-Dystrophie beschrieben mit „klassischem“ Phänotyp [2]. Neue Phänotypen klinisch/histologisch Franceschetti-Dystrophie: langfristiges Follow-up der Patienten Lisch et al. berichten über das langfristige Follow-up der ursprünglichen Familie mit Franceschetti-Dystrophie [3], die unter „Epithelial Recurrent Erosion Dystrophy“ in der IC3D-Klassifikation eingereiht ist [4]. Diese Patienten erleiden in der Kindheit und Jugend Attacken von rezidivierender Erosio, ähnlich wie bei der Mapdot-Fingerprint-Dystrophie. Es wurde bei o. g. Nachuntersuchung überraschend festgestellt, dass die vermeintlich nur oberflächliche Dystrophie mit subepithelialer Narbenbildung und Destruktion der Bowman-Schicht einhergeht und es zur Ablagerung von sauren Mukopolysacchariden in der Bowman" Abb. 1), sodass im Schicht bzw. dem vorderen Stroma kommt (l späteren Lebensabschnitt eine Hornhauttransplantation nötig sein kann. Mutationen im TGFBI- und TACSTD2-Gen konnten ausgeschlossen werden. Die Lokalisation der Mutation ist noch unbekannt, womit diese Hornhautdystrophie unter Kategorie 3 in der IC3D-Klassifikation eingestuft wird [5]. Potenzielle konservative Therapieformen siRNA bei Meesmann-Dystrophie Small interfering RNA (siRNA) sind kurze, einzelsträngige oder doppelsträngige RNA-Moleküle, die u. a. bei der Regulierung der Expression von Genen eine Rolle spielen. Anfang 2013 wurde eine Studie veröffentlicht, in der siRNA gegen mRNA von mutiertem Keratin-12-Gen mit der häufigsten Mutation der Meesmann-Dystrophie, der p.Arg135Thr-Mutation, in vitro angewendet wurden. siRNA als Behandlungsmethode ist besonders geeignet, um Erkrankungen zu behandeln, die in dominant-negativer Weise vererbt werden, d. h. dass in den betroffenen Zellen jeweils ein krankes und ein gesundes Allel vorliegt und sowohl das kranke als auch das gesunde Protein, in dem Falle Keratin 12, produziert werden. Insbesondere die Interaktion der beiden Proteinarten führt zu dem Erkrankungsbild. Wichtig ist, dass keine sogenannten „Off target“-Effekte auftreten, wie die Inaktivierung des normalen Proteins oder gar eine Aktivierung von proinflammatorischen Proteinen wie TLR3 (Toll like receptor 3). Die Versuche weisen darauf hin, dass siRNAs, die spezifisch auf den o. g. genetischen Defekt ausgerichtet sind, die Produktion des pathologischen Proteins unterdrücken, ohne sogenannte „Off target“-Effekte auszulösen. Ob siRNAs tatsächlich in Form von Augentropfen das Innere der Epithelzellen erreichen und den gewünschten Effekt bewirken werden, bleibt noch abzuwarten. Abb. 1 a und b Patient VI/8 aus [5] mit subepithelialen Narben, histologisches Bild aus peripherem Anteil der Hornhaut des damals 72-jährigen Patienten mit Pannusbildung, Destruktion der Bowman-Schicht und Ablagerung von sauren Mukopolysacchariden (Alcian-Blau, Originalvergrößerung × 400, aus [3] mit freundlicher Genehmigung von American Journal of Ophthalmology). asymmetrischen gittrigen Dystrophie einhergeht. Dies zeigt, dass der Phänotyp der Bowman-Schicht-Dystrophien nicht nur durch die bekannten Mutationen p.Arg124Leu und p.Arg555Gln verursacht wird. Wie erwartet färben sich die subepithelialen Ablagerungen in der Masson-Trichrom-Färbung blau an, womit Bin" Abb. 2 b), und zeigen eine deutliche degewebe angezeigt wird (l Positivität der Anfärbung mit Antikörpern gegen Keratoepithelin [6]. Stromal ! Neue Mutationen Fleck-Hornhautdystrophie Bowman-Schicht ! Neue Phänotypen klinisch/histologisch Mutation p.His626Pro im Exon 14 des TGFBI-Gens führt zum Phänotyp Thiel-Behnke-Dystrophie Wheeldon et al. beschreiben eine Familie mit dem Phänotyp einer Bowman-Schicht-Dystrophie, die der Thiel-Behnke-Dystrophie " Abb. 2 a und b), aber mit der Mutation p.His626Pro im ähnelt (l Exon 14 des TGFBI-Gens verbunden ist, die ansonsten mit einer Auw-Hädrich C et al. Update Hornhautdystrophien: Neues … In der IC3D-Klassifikation von 2008 sind 8 Mutationen von Patienten mit Fleck-Hornhautdystrophie im Exon 17 und 20 des PIKFYVE-Gens auf dem Chromosom 2q35 beschrieben worden. Diese autosomal-dominant vererbte Dystrophie ist selten und durch flache, gräulich-weißliche kleine Flecken im gesamten Stroma gekennzeichnet, die kommaförmig, oval, rund oder sternförmig sein können. Histologisch zeigen sich Glykosaminoglykanablagerungen und Lipidkomplexe in abnormalen Keratozyten. 2011 erschien die Publikation einer griechischen Familie Klin Monatsbl Augenheilkd 2014; 231: 611–618 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 612 tation von gesunden Spenderlimbuszellen zur Reduktion der Rezidive [9, 10]. Zahlreiche Mutationen des TGFBI-Gens an verschiedenen Stellen führen zur klassischen gittrigen Hornhautdystrophie (LCD I). Die erste gefundene Mutation im TGFBI‑Gen liegt im Exon 4. Der Basenaustausch c.371G>T führt zum Aminosäureaustausch p.Arg124Leu. Insgesamt 30 weitere Mutationen sind in der IC3D-Klassifikation beschrieben (Exon 11: 2, Exon 12: 12, Exon 13: 4 und Exon 14: 12). 2008 beschrieben Afshari et al. eine neue Mutation, die scheinbar nur im homozygoten Status klinisch manifest wird und interessanterweise in einem der beschriebenen afrikanisch-amerikanischen Brüder asymmetrisch war: der Basenaustausch A zu G am Nukleotid 1870 (c.1870A>G) im Exon 14 führt zum Aminosäurenaustausch Valin zu Methionin p.Val624Met. Grünauer-Kloevekorn et al. beschrieben 2008 eine weitere neue Mutation einer spät auftretenden gittrigen Hornhautdystrophie, die auch histologisch bestätigt wurde mit Expression von Keratoepithelin 2 in den stromalen Amyloidablagerungen. Die Mutation p.Gly623Arg im Exon 14 des TGFBI-Gens wurde bei 11 Betroffenen der 2 untersuchten Familien gefunden [11]. Makuläre (fleckförmige) Hornhautdystrophie Abb. 2 a Subepitheliale wabenförmige Trübung, die einer Thiel-BehnkeDystrophie ähnelt, bei einem 26-jährigen Betroffenen der untersuchten, 4 Generationen starken Familie (mit freundlicher Genehmigung von Molecular Vision aus [6]). b Subepitheliale Destruktion der Bowman-Schicht und Ablagerung von kompaktem Bindegewebe (Masson-Trichrom-Färbung) (mit freundlicher Genehmigung aus Molecular Vision). mit Fleck-Hornhautdystrophie, bei der die Indexpatientin zufällig bei einer Routineuntersuchung aufgefallen ist, wobei 4 ebenfalls symptomfreie betroffene Familienangehörige und 7 nicht betroffene der 5 Generationen starken Familie molekulargenetisch, 11 weibliche und 9 männliche Familienangehörige zwischen 2 und 85 Jahren an der Spaltlampe untersucht wurden. Eine bisher nicht beschriebene Mutation des PIKFYVE-Gens mit einer Deletion (Verlust von 4 Basen) an Position 3060 bis 3063 (c.3060–3063delCCTT) mit nachfolgender Verschiebung des Leserasters (frameshift) an Position 968 (p.Pro968Valfs23) wurde dabei entdeckt [7]. Gittrige Hornhautdystrophie Die Ablagerungen dieser Dystrophie werden durch Epithelzellen gebildet und sinken im Laufe der Erkrankung ab, wie auch bei der bröckligen Hornhautdystrophie, was fälschlicherweise zu der Einordnung zu den stromalen Hornhautdystrophien geführt hat, leider auch in der neuen IC3D-Klassifikation von 2008. Witschel und Sundmacher haben bereits in „prä-genetischen“ Zeiten im Jahre 1978 den epithelialen Ursprung der Ablagerungen bei den TGFBI‑Gen-assoziierten Hornhautdystrophien beschrieben [8], und passend dazu führte die Limbokeratoplastik mit Transplan- Wie auch bei der gittrigen Hornhautdystrophie sind bei der makulären bzw. fleckförmigen Hornhautdystrophie zahlreiche Mutationen des CHST6-Gens mit identischem Phänotyp beschrieben; in der IC3D-Klassifikation sind insgesamt 135 Mutationen des Exon 1 aufgelistet [4]. Jedoch wird die makuläre Hornhautdystrophie, im Gegensatz zu den meisten anderen Dystrophieformen, autosomal-rezessiv vererbt, sodass nur Veränderungen, welche auf beiden Allelen eines Genorts vorkommen (homozygot), auch zu einer krankheitsrelevanten Veränderung führen. Drei neue homozygote Mutationen wurden 2008 von GrünauerKloevekorn et al. beschrieben: Ein Basenaustausch c.693T>A resultiert in einem Austausch der Aminosäure Methionin zu Leucin im Startcodon p.Met1Leu. Zum anderen führt eine Deletion der Basen T und G an Position 1735-1736 c.17351736 TG zu einer Verschiebung des Leserasters und nachfolgendem Abbruch der weiteren Codierung (stop.Mutation) an Position 363 (p. Cys149fsX363) und ein Basenaustausch c1209C>T zu einem nachfolgenden Aminosäurenaustausch von Leucin zu Phenylalanin an Position 173 (p.Leu173Phe) des CHST6-Gens [12]. Neue Phänotypen klinisch/histologisch Die p.Gly623Asp-Mutation des TGFBI-Gens: erstmalige histologische Beschreibung eines weiteren Phänotyps Die p.Gly623Asp-Mutation des TGFBI-Gens wurde erstmals von Afshari et al. beschrieben mit dem Phänotyp einer Reis-Bücklers-Dystrophie, es wurden subepitheliale Ablagerungen gesehen [13]. Aldave et al. beschrieben einen anderen Phänotyp mit subepithelialen Ablagerungen und feinen stromalen Gitterlinien in einer weiteren Familie mit der gleichen Mutation [14]. 2009 beschrieben wir einen weiteren unterschiedlichen Phänotyp bei Vorliegen der gleichen Mutation mit dem Bild von subepithelialen Ablagerungen, die an Salzmann-Knoten erinnern und teils " Abb. 3 a). Amyloid darstellten (l Amyloid fand sich auch im tieferen Stroma, die Ablagerungen " Abb. 3 b färbten sich mit Antikörper gegen Keratoepithelin an (l und c) [15]. Auw-Hädrich C et al. Update Hornhautdystrophien: Neues … Klin Monatsbl Augenheilkd 2014; 231: 611–618 613 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. Übersicht Übersicht Abb. 3 a Subepitheliale bindegewebige Ablagerungen, die an SalzmannKnoten erinnern (74-jähriger Patient mit der p.Gly632AspMutation des TGFBI-Gens {aus [15] mit freundlicher Genehmigung von Ophthalmology]}. b Kongorot-positive Ablagerungen subepithelial und stromal, aus [15]. c Positive Anfärbung subepithelialer und stromaler Ablagerungen mit Antikörper gegen Keratoepithelin 2 (rot) (aus [15], mit freundlicher Genehmigung von Ophthalmology). Neue Mutationen und neue Phänotypen Die p.Leu509Pro- und p.Gly623Arg-Mutationen des TGFBI-Gens mit neuem klinischem und histologischem Phänotyp Gruenauer-Kloevekorn et al. fanden in der Untersuchung von 16 deutschen Familien und 9 sporadischen Fällen mit autosomaldominant vererbten Hornhautdystrophien 2 neue Mutationen des TGFBI-Gens mit neuen klinischen als auch histologischen Phänotypen. Die Mutation p.Leu509Pro des TGFBI-Gens ging mit einer geografischen subepithelialen Trübung der Hornhäute ein" Abb. 4 a), histologisch zeigte sich Amyloid und Positivität her (l für Antikörper gegen Keratoepithelin 2 [11]. Die 2. neue Mutation p.Gly623Arg des TGFBI-Gens ging mit sich " Abb. 4 b), verzeigenden Gitterlinien im vorderen Stroma einher (l die ebenfalls histologisch Kongorot-positiv waren und somit Amyloid darstellten. Abb. 4 a Geografische subepitheliale Trübungen, die sich ins vordere Stroma erstrecken, mit kleinen bröckligen Ablagerungen bei einem 50 Jahre alten Betroffenen der untersuchten Familie mit der p.Leu509Pro-Mutation des TGFBI-Gens, aus [11]. b Sich verzweigende Gitterlinien und landkartenartige subepitheliale Trübung zentral und in der mittleren Hornhautperipherie bei einem 44-jährigen Betroffenen der Familie mit der Gly623Arg-Mutation des TGFBI-Gens (aus [11], mit freundlicher Genehmigung von British Journal of Ophthalmology). Erstbeschreibung bekannter Mutationen bei bisher nicht erwähnten ethnischen Gruppen mit resultierendem neuen Phänotyp Die p.Arg555Trp-Mutation des TGFBI-Gens führt zu betont epithelialem Phänotyp in chinesischer Familie und die p.Arg124Leu-Mutation des TGFBI-Gens führt zur gittriger Dystrophie bei einer indischen Familie Die bröcklige Hornhautdystrophie Typ I ist typischerweise mit der p.Arg555Trp-Mutation des TGFBI-Gens verbunden. Zhu et al. beschreiben einen betont epithelialen Phänotyp einer Familie mit der o. g. Mutation mit späterem Absinken der Ablagerungen " Abb. 5). Dies weist darauf hin, dass die ethin das Stroma (l nische Herkunft der Patienten doch einen Einfluss auf den Phänotyp zu haben mag, wie eine weitere Arbeit aus Indien zeigt. Eine Familie mit p.Arg124Leu-Mutation des TGFBI-Gens zeigt nicht den erwarteten Phänotyp einer Reis-Bücklers-Dystrophie (bröcklige Dystrophie Typ 3), sondern zusätzlich Gitterlinien, die sich histologisch als Amyloid erwiesen [17]. Gittrige Hornhautdystrophie Die p.Leu527Arg-Mutation bei der gittrigen Hornhautdystrophie geht mit 3 Ablagerungsmustern einher: dicke Gitterlinien im vor- Auw-Hädrich C et al. Update Hornhautdystrophien: Neues … Klin Monatsbl Augenheilkd 2014; 231: 611–618 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 614 Übersicht Abb. 5 28-jähriger chinesischer Patient mit p.Arg555Trp-Mutation des TGFBI-Gens und bilateralen punkt- und ringförmigen epithelialen Ablagerungen (aus [16] mit freundlicher Genehmigung von Molecular Vision). 615 dass dieses Medikament zu signifikant mehr Apoptose, insbesondere bei den homozygoten Dystrophiezellen, führte. Dies wurde anhand verschiedener Parameter festgestellt: Abnahme von BCLx (antiapoptisches Protein), Bax-Zunahme, Annexin-5-Zunahme, die sich signifikant von normalen Hornhautzellen in Richtung Apoptose unterschied. TGFBI-mRNA nahm ebenfalls deutlich ab; dies würde die Tatsache unterstützen, dass Mitomycin C Rezidive von TGFBI-Mutation-assoziierten Hornhautdystrophien unterdrückt [26]. Endothelial ! Neue Dystrophiebilder nach moderner Hornhautchirurgie Rezidive von Hornhautdystrophien nach refraktiver Hornhautchirurgie sind beschrieben. Die Avellino-Dystrophie kann sowohl nach PRK, PTK als auch LASIK rezidivieren. Die Rezidive nach LASIK sollen im Interface liegen und von der Ausprägung deutlicher im Vergleich zu PRK sein [22]. Dies ist unserer Ansicht nach analog zu den Ablagerungen bei der bröckligen Dystrophie Typ I im Interface nach perforierender Keratoplastik. Das Narbenareal scheint wie eine Leitschiene für die neugebildeten Ablagerungen zu fungieren, die vom Epithel entlang der Narbe in die Tiefe nach perforierender Keratoplastik [23] bzw. unter den Flap nach LASIK wachsen. Potenzielle konservative Therapieformen Mitomycin C bei stromaler Hornhautdystrophie Oberflächliche Ablagerungen verschiedener stromaler Hornhautdystrophien werden mittels phototherapeutischer Keratektomie abgetragen, um ausgedehntere Eingriffe einer Hornhauttransplantation möglichst lange hinauszuzögern. Mitomycin-C-Tropfen scheinen Rezidivintervalle zu verlängern, wie bereits vor Jahren bei der Reis-Bücklers-Dystrophie [24] und der Avellino-Dystrophie [25] festgestellt wurde. 2008 wurde eine Arbeit veröffentlicht, in der die experimentelle Grundlage dieser Therapieform gezeigt wurde. Fibroblasten von normalen Hornhäuten, sowie von Hornhäuten mit einer heterozygoten und homozygoten p.Arg124His-Mutation des TGFBI-Gens, die zu einer Avellino-Dystrophie führten, wurden in vitro Mitomycin C in verschiedener Konzentration und Dauer ausgesetzt. Es zeigte sich, Neue Mutationen CHED2 (kongenitale hereditäre endotheliale Dystrophie) Die CHED2 manifestiert sich im Säuglingsalter durch eine diffuse Hornhauttrübung mit deutlicher Verdickung (2–3‑fach der normalen Dicke). Sie wird autosomal-rezessiv vererbt und ist meistens deutlicher ausgeprägt im Vergleich zur CHED1, die autosomal-dominant vererbt wird und deren Gen nicht bekannt ist. Hemadevi et al. entdeckten 2008 10 Mutationen des SLC4A11 (Solute Carrier family 4 [sodium borate cotransporter] member 11)-Gens in 20 indischen Familien mit CHED2, von denen 6 noch nicht beschrieben sind: die Frameshift-Mutationen mit nachfolgendem stop.Codon pArg158ProfsX3 und Cys218LysfsX49 und die Missense-Mutationen p.Arg125His, p.Arg269Val, p.Leu873Pro und p.Gln836X mit einer vollständigen Deletion des Exon 6 [27]. Dies bestätigt erneut, dass SLC4A11 das relevante Gen für CHED2 ist. FECD (Fuchs-Endotheldystrophie) Late Onset Form FECD Die spät auftretende Form der FuchsEndotheldystrophie manifestiert sich in der 4. Lebensdekade und ist mit Mutationen in den FECD-Genen auf den Chromosomen 13 [28], 18 [29], 5 [30] und 9 [31] (FECD-Gene 1 bis 4) verbunden. Aktuell konnten Trinukleotid-Repeats (TCG repeats) im Intron 2 des TCF4-Gens auf dem Chromosom 18 als positiver Prediktor bei Patienten mit Fuchs-Endotheldystrophie isoliert werden. Es wird vermutet, dass diese Repeats die Startseite oder das Level der Expression spezifischer Isoformen im TCF4-Gen so verändern, dass es zu einer erhöhten Anfälligkeit oxidativer Schäden im Endothel, damit zu einem Verlust von Endothelzellen und nachfolgend zu einem Transparenzverlust der Hornhaut kommt [32–34]. Die mit dem Chromosom 5 assoziierte Form führt zu einem weniger ausgeprägten Phänotyp im Vergleich zu Formen, die mit Mutationen der Chromosomen 13 und 18 verbunden sind [30]. Afshari et al. führten eine genomweite Assoziationsstudie (Genome-wide linkage screen) an Patienten mit spät auftretender FECD mit einem Single-Nucleotide Polymorphism (SNP) Linkage Panel und fanden potenzielle Lokalisationen von Mutationen an den Chromosomen 1, 7, 15, 17 und X [35]. Dies ergänzt die Ergebnisse von Sundin et al., die 2006 eine Mutation für die späte Form der FECD auf das Chromosom 18 lokalisierten [29]. Obige Ergebnisse sprechen dafür, dass die FECD durch mehrere Mutationen an verschiedenen Chromosomen entstehen kann. Interessanterweise lokalisierte die gleiche Gruppe zusätzlich die Mutation p.Arg547Cys, ausgehend von einem Basenaustausch c.1639C>T auf dem LOXHD1-Gen, welches sich ebenfalls auf dem Chromosom 18 befindet und einen fortschreitenden Hörverlust begünstigt. Dazu korrelierte die punktförmige Zunahme Auw-Hädrich C et al. Update Hornhautdystrophien: Neues … Klin Monatsbl Augenheilkd 2014; 231: 611–618 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. deren bis mittleren Stroma, knötchenförmige und feine Ablagerungen im hinteren Stroma oder eine Kombination beider Muster. Ohnishi et al. zeigen einen 76-jährigen Patienten mit o. g. heterozygoter Mutation, aber asymmetrischem klinischem Bild mit dicken Gitterlinien an der einen Hornhaut und feinen knötchenförmigen Ablagerungen in der anderen Hornhaut [18]. Der Grund hierfür ist unklar. Yu et al. untersuchten 2 große chinesische Familien mit bröckliger Hornhautdystrophie Typ I und fanden die bisher beschriebenen Mutationen p.Ala546Asp und p.Arg555Trp im TGFBI‑Gen [19]. p.Ala546Asp des TGFBI-Gens wurde allerdings bislang nur bei der gittrigen Hornhautdystrophie beschrieben, entweder isoliert mit dem Phänotyp Typ IIIa, der dicke Gitterlinien aufweist [20], oder einer gittrigen Dystrophie Typ I, bei der diese Mutation allerdings in Kombination mit einer anderen Mutation des TGFBI-Gens auftrat (p.Pro551Gln) [21]. Möglicherweise sind hier ethnisch bedingte Polymorphismen eine Erklärung für den unterschiedlichen Phänotyp mit hauptsächlich bröckligen Ablagerungen [19]. Übersicht Abb. 6 A, D, G Immunhistochemische Anfärbung gegen LOXHD1 des Hornhautendothels und der Descemet-Membran bei Vorliegen der c.1639C>T (p.Arg547Cys) LOXHD1-Mutation (grün); B, E, H fehlende Anfärbung einer Hornhaut mit FECD ohne Vorliegen der o. g. Mutation; C, F, I fehlende Anfärbung einer Hornhaut mit Keratokonus. Zunehmende Vergrößerung von oben nach unten des eingegrenzten Bereichs für alle 3 Präparate, blau = Kernanfärbung mit DAPI (aus [36] mit freundlicher Genehmigung von American Journal of Human Genetics). Chromosom Gen 5q33.1-q35.2 [30] 9 [31] 18 18 20 unbekannt FECD TCF4 LOXHD1 [9] SLC4A11 Mutation 9 TCF8 (Interaktion mit FECD4 auf 9p) Tab. 1 Nach 2008 gefundene neue Mutationen der late onset FECD. SNP rs613872 im Intron [12–14] p.Arg547Cys p.Glu399Lys p.Gly709Glu p.Thr754Met p.Ser33SerfsX18 [17] p.Asn78Thr p.Pro649Ala p.Gln810Pro p.Gln840Pro p.Ala905Thr [11] evtl. 1, 7, 15, 17 und X [35] der immunhistochemischen Anfärbung des Epithels bzw. der Endothelzellen der explantierten Hornhäute von betroffenen Patienten gegen LOXHD1, während Hornhäute von FECD-Patienten ohne jene Mutation bzw. von Keratokonuspatienten negativ wa" Abb. 6) [36]. ren (l In einer Studie mit 64 chinesischen und 35 indischen Patienten mit einer Late Onset FECD wurde eine heterozygote Mutation des SLC4A11-Gens, in Form von 3 Missense-Mutationen (p. Glu399Lys, p.Gly709Glu und p.Thr754Met) und 1 Deletion mit nachfolgender Stopp-Mutation (p.Ser33SerfsX18) gefunden [37]. Das SLC4A11-Gen ist das verantwortliche Gen bei einer weiteren kongenitalen Hornhautdystrophie, der CHED2 (siehe oben). Die PPCD (posteriore polymorphe Hornhautdystrophie) ist mit Mutationen des TCF8-Gens verbunden [38–40]. Analog dazu, dass 2 verschiedene endotheliale Dystrophien auf Mutationen desselben Gens zurückzuführen sind (CHED2 und FECD: Mutationen des SLC4A11-Gens, s. o.), suchten Riazuddin et al. nach Mutationen auf dem TCF8-Gen auf dem Chromosom 9 bei FECDPatienten und wurden fündig: sie beschreiben 5 verschiedene Missense-Mutationen: p.Asn78 Thr, p.Pro649Ala, p.Gln810Pro, p.Gln840Pro und p.Ala905 Thr des TCF8-Gens. Bei einigen der betroffenen Individuen bestanden eine Mutation des FECD4-Gens und die p.Gln840Pro-Mutation des TCF8-Gens, die mit einem schwereren Phänotyp verbunden war, sodass eine Interaktion beider Mutationen angenommen wird. Die Autoren schlossen aus ihren Ergebnissen, dass die PPCD und FECD allelische Varianten derselben Erkrankung darstellen [31]. Alle nach 2008 gefun- Auw-Hädrich C et al. Update Hornhautdystrophien: Neues … " Tab. 1 denen neuen Mutationen der Late Onset FECD sind in l aufgelistet. Early Onset FECD: Diese Form manifestiert sich in der 1. Lebensdekade, bislang wurden Mutationen im COL8A-Gen beschrieben [41, 42], weitere Publikationen hierüber sind bislang nicht erschienen. Potenzielle konservative Therapieformen Hornhautaufklarung nach erfolgloser DSEK Einen interessanten Fallbericht einer 84-jährigen Patientin mit abgelöstem DSEK-Transplantat, das 2 Monate später entfernt wurde mit anschließend aufgeklarter Hornhaut, publizierten Ziai et al. [43]. Es ist nicht ganz klar, ob das regenerierte Endothel von dem immerhin 2 Monate im Auge der Patientin verbliebenen Transplantat stammt. Bei der zugrunde liegenden endothelialen Erkrankung ist dies jedoch stark anzunehmen. Die Autoren schließen daraus, dass minimaler Kontakt des Transplantats an das Stroma ausreicht, um eine Repopulation der Hornhautrückseite durch gesunde Endothelzellen zu ermöglichen [43]. Rho-Kinase-(ROCK-)Inhibitor-Augentropfen bei Fuchs-Endotheldystrophie Ein weiterer interessanter Fallbericht stammt aus Japan, der die unkonventionelle Behandlung eines 52-jährigen Patienten mit einer Fuchs-Endotheldystrophie mit Rho-Kinaseinhibitor(ROCK-)Augentropfen zum Thema hat. Vor der Behandlung lag Klin Monatsbl Augenheilkd 2014; 231: 611–618 Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 616 Übersicht Sulforaphan (SFN) bei Fuchs-Endotheldystrophie Die Fuchs-Endotheldystrophie gilt als eine Erkrankung, die auf oxidativen Schädigungsmechanismen bzw. deren unzureichender Kompensation beruht. Auf dieser Grundlage wurden In-vitro-Versuche an Endothelzellen von normalen Hornhäuten und solchen mit einer Fuchs-Endotheldystrophie durchgeführt [45]. Der oxidative Stress wurde durch tert-Butylhydroperoxid induziert und dagegen wurden Sulforaphan (SFN) und D3T (3H‑1,2dithiole-3-thione) eingesetzt. Durch diese antioxidativ wirkenden Substanzen kommt es zur verminderten Apoptose und Rückgang von p53-Expression, zu einer Zunahme von Nuclear Factor Erythroid 2-related Factor 2 (Nrf2) und dessen Relokalisation in den Kern, was zu einer Aktivierung und Transkription von Antioxidant Response Element (ARE) mit erhöhtem Überleben der Zellen führt. Leider wurde nicht konkret darauf eingegangen, wie die Applikation von Sulforaphan und D3T in Zukunft möglicherweise aussehen wird. Sulforaphan, das z. B. reichlich in Brokkoli vorkommt, findet möglicherweise auch Anwendung bei der Behandlung von Prostatakarzinom, der Mukoviszidose und beim Asthma [46–48]. Diverses ! Wiederholte Erosio corneae führt zu Veränderungen der Ablagerungen bei bröckliger Hornhautdystrophie Han et al. aus Korea zeigen sehr beeindruckend in ihrer Beschreibung des Verlaufs bei verschiedenen Patienten mit GCD1 und GCD2, letztere bei heterozygoten und homozygoten Mutationen, anhand von Spaltlampenbildern und OCT, wie sich die Ablagerungen bei den beiden Erkrankungsbildern im Laufe der Zeit verändern. Im Zusammenhang mit rezidivierender Erosio kommt es bei den Patienten mit GCD2 und einer heterozygoten Mutation zu einem „Absinken“ des zentralen Bereichs der scheibenförmigen Ablagerungen, während bei Vorliegen einer homozygoten Mutation sogar größere Flächen mit Ablagerungen dünner werden [49]. Fehlende Fettablagerung in Bindehautfibroblasten bei Schnyder-Dystrophie Mehta et al. zeigten, dass sowohl in Fibroblasten der Bindehaut als auch in der Haut von einer Familie mit Schnyder-Dystrophie keine Lipidablagerungen nachzuweisen waren [50]. Dies steht im Gegensatz zu Ergebnissen von Battisti et al., die 1998 in Hautfibroblasten einer Familie mit Schnyder-Dystrophie Lipide nachweisen konnten [51]. Die Autoren nehmen an, dass unterschiedliche Mutationen im UBIAD1-Gen die unterschiedlichen Befunde erklären [50]. Unserer Ansicht nach kann es sich theoretisch auch um die klinisch kristalline Form ohne histologischen Cholesterinnachweis handeln (eigene Beobachtung, Publikation in Vorbereitung). Interessenkonflikt ! Nein. Literatur 1 Seto T, Fujiki K, Kishishita H et al. A novel mutation in the cornea-specific keratin 12 gene in Meesmann corneal dystrophy. Jpn J Ophthalmol 2008; 52: 224–226 2 Szaflik JP, Ołdak M, Maksym RB et al. Genetics of Meesmann corneal dystrophy: a novel mutation in the keratin 3 gene in an asymptomatic family suggests genotype-phenotype correlation. Mol Vis 2008; 14: 1713–1718 3 Franceschetti A. Hereditäre rezidivierende Erosion der Hornhaut. 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Der zentrale Hornhautbereich wurde mit Kryotherapie behandelt, um das Endothel zu zerstören, anschließend erhielt der Patient 6-mal täglich den selektiven Rho-associated Kinaseinhibitor (ROCK-Inhibitor) Y‑27632 über 1 Woche als Augentropfen. In diesem kurzen Zeitraum nahm das Hornhautödem deutlich ab, die Endothelzellzahl stieg auf normale Werte an und die Sehschärfe von 20/16 blieb auch über 2 Jahre nach der Behandlung erhalten. Die Autoren diskutieren, ob die Vereisung mit Zerstörung der erkrankten Zellen und mit spontaner Proliferation noch funktionstüchtiger benachbarter Zellen der wesentliche Schritt der Behandlung war. Ein sicherer Beweis dafür, dass die ROCK-Inhibitor-Augentropfen den Effekt hervorriefen, konnte nicht sicher geführt werden. Diesem Therapieversuch liegen In-vitro-Experimente an Hornhautendothelzellen von Affen zugrunde, bei denen eine Erhöhung der Proliferationsaktivität durch den ROCK-Inhibitor Y-27632 gezeigt werden konnte. ROCK spielt eine Rolle bei verschiedenen intrazellulären Vorgängen, u. a. bei der Regulation von Aktin und somit des Zytoskeletts, Apoptose und Proliferation [44]. 617 Übersicht 17 Paliwal P, Gupta J, Tandon R et al. A novel TGFBI phenotype with amyloid deposits and Arg124Leu mutation. Ophthalmic Res 2011; 46: 164– 167 18 Ohnishi T, Sakimoto T, Sawa M. Case of lattice corneal dystrophy due to L527R mutation in the TGFBI gene with asymmetric corneal opacity in eye laterality. Jpn J Ophthalmol 2010; 54: 628–629 19 Yu P, Gu Y, Jin F et al. p.Ala546 > Asp and p.Arg555 > Trp mutations of TGFBI gene and their clinical manifestations in two large Chinese families with granular corneal dystrophy type I. Genet Test 2008; 12: 421– 425 20 Dighiero P, Drunat S, Ellies P et al. A new mutation (A546 T) of the betaig-h3 gene responsible for a French lattice corneal dystrophy type IIIA. Am J Ophthalmol 2000; 129: 248–251 21 Klintworth GK, Bao W, Afshari NA. 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