KnödelKnödel-Horoskop Geniesser, die erfahren möchten, wie wichtig die Knödel den Österreichern wirklich sind, brauchen nur zu ergründen, was für eine wesentliche Rolle diese im alpenländischen Aberglauben spielen. Jener, der die Zukunft erforschen will, muss nämlich am Silvesterabend Knödel in einer Kasserolle einlegen. Es ist dabei ziemlich unbedeutend, ob es sich um einen Semmel-, Grammel-, Speck- oder sonstigen Knödel handelt. Hauptsache sie sind rund wie die Weltkugel und es steckt ein kleines Zettelchen in jedem Knödel, auf das man all seine Hoffnungen, Ängste und Träume geschrieben hat. Nun legt man die Knödel ins kochende Wasser ein und wartet, bis der Erste an die Oberfläche aufsteigt. Er enthält jene Prophezeiung, die sich – mit Gewissheit – im folgenden Jahr bewahrheiten wird. Berechnende Menschen verwenden das Knödelorakel übrigens auch zum Lottospielen. Sie füllen die Knödel mit Zahlenzettelchen und tippen dann die Reihenfolge, in der die „Lottoknödel“ an der Oberfläche erscheinen. Möchten Sie’s nicht auch mal versuchen? Wer das „Wiener Schnitzel“ erfand Wo hat das Wiener Schnitzel wohl seinen Ursprung? Die allerersten Spuren führen nach Byzanz, ins alte Konstantinopel, wo in der aristokratischen Oberschicht die Mode aufkam, Fleisch mit Goldplättchen zu panieren, um damit seinen Wohlstand zur Schau zu tragen. Die Venezianer, Erzrivalen der Byzantiner, übernahmen diese Sitte, die sich sehr schnell über Padua, Vincenza und Ferrara bis hin nach Mailand ausbreitete, allerdings bald den spätmittelalterlichen Hungersnöten und Wirtschaftskrisen zum Opfer fiel. Man machte also aus der Not eine Tugend und ersetzte das gleissende Blattgold durch die viel billigeren goldgelben Brösel. Und die sind es wohl auch gewesen, die den Feldmarschall Radetzky so blendeten, dass er kurzerhand das „Wiener Schnitzel“ erfand. 2 Wos für Zerscht Täglich von 11.3011.30-13.30 Uhr / 18.0018.00-21.30 Uhr Vogerlsalat mit Speckstreifen, Brotwürfeln Brotwürfeln und Schwammerl 16.50 Nüsslisalat mit gemischten Pilzen, Speck und Brotcroûtons Steirischer Salat mit Speck und Brotwürfeln Brotwürfeln 14.50 Ronen,- Kohl,- Möhren,- Rettich- und Vogerl-Salat Randen,- Chabis,- Karotten,- Rettich- und Nüsslisalat Vogerlsalat mit Backhendlstücken 16.50 Nüsslisalat mit knusprig gebackenen Pouletstücken Backhendl = Pouletstücke mit Haut ohne Knochen in Brotbröseln paniert und schwimmend gebacken Wos zum Wärmen aus’m Topf Täglich von 11.3011.30-13.30 Uhr / 18.0018.00-21.30 Uhr Frittatensuppe 9.80 Fleisch-Bouillon mit Flädli Salzburger Hochzeitssuppe 9.80 Klare Fleischsuppe mit Flädli kleinen Semmelknödeln und Gemüse Burgenländer Krautsuppe 10.00 Sauerkrautsuppe 3 Wos g’Schmackigs ohne Fleisch Täglich von 11.3011.30-13.30 Uhr / 18.0018.00-21.30 Uhr Semmelknödel mit Schwammerlsosse Schwammerlsosse Kleine Bissen Grosse Happen 19.00 22.00 19.00 22.00 Kleine Bissen Grosse Happen Semmelknödel mit gemischten Pilzen und Rahmsauce Kasspatzen mit greste Zwiebeln Käsespätzli mit gerösteten Zwiebeln Wos aus’m Wassa Täglich von 11.3011.30-13.30 Uhr / 18.0018.00-21.30 Uhr Steirischer Wurzelfisch mit Kren und Erdäpfeln 35.00 Pochiertes Forellenfilet auf Streifen von Wurzelgemüse, dazu Salzkartoffeln und frischer Meerrettich Fogosch auf Speckkraut mit Schupfnudeln 27. 00 35.00 29. 00 34.00 Gebratenes Zanderfilet mit Kräutern, Speck-Sauerkraut, Schupfnudeln Wels mit roter Rübensauce ErdäpfelErdäpfel-KrenKren-Püree, Gmüs Gebratenes Welssteak auf Karottensauce, dazu Meerrettich-Kartoffelstock und Gemüse 4 Wos Recht’s Täglich von 11.3011.30-13.30 Uhr / 18.0018.00-21.30 Uhr Kleine Bissen Backhendl, Erdäpfel, Preiselbeeren Grosse Happen 28.00 Pouletstücke ohne Knochen mit der Haut in Weissbrotbröseln paniert und knusprig gebacken, Salzkartoffeln und Preiselbeeren Backe vom Schweindl mit Knödeln und Gmüs 28.00 Geschmorte Schweinsbacke an kräftiger Rotweinsauce, Semmelknödel, Gemüse Original Wiener Tafelspitz mit Apfelkren 32.00 38.00 26.00 32.00 28.00 32.00 36.00 42.00 Huftdeckel in Bouillon gekocht, dazu MeerrettichApfelsauce, Rahmspinat und Salzkartoffeln Fiaker Gulasch mit Erdäpfeln Erdäpfeln Kräftiges Rinds-Gulasch mit Zwiebeln und Paprika, Essiggurke, Wurstkrebsli, Spiegelei, Salzkartoffeln Haxerl mit Speckkraut und Erdäpfeln Geschmorte Kalbshaxe an kräftiger Rotweinsauce, Speck-Sauerkraut, Salzkartoffeln Beiried Tiroler Art Entrecôte auf Tomatensauce mit gebackenen Zwiebeln, Bratkartoffeln, Gemüse Wiener Schnitzel mit Erdäpfeln und Preiselbeeren Dünn geklopftes Kalbsschnitzel paniert und schwimmend gebacken, Petersilienkartoffeln und Preiselbeeren 5 38.00 Die regionalen Besonderheiten Wer an Salzburg denkt, der denkt sicher gleich an die berühmten „Salzburger Nockerln“, eine lockere Süssspeise, im Wesentlichen hergestellt aus Eiern, Zucker und etwas Mehl. Neben einigen Fleischgerichten ist die Salzburger Küche für verschiedene Germspeisen (Hefegebäck) bekannt, die meist im Rohr (Backofen) oder auch im Fett schwimmend zubereitet werden. Die Mozart-Kugel als süsses „Backwerk“ zählt wohl zu den bekanntesten Süssigkeiten dieser Region. Die Steiermark Steiermark, eiermark das zweitgrösste Bundesland Österreichs, wird wegen seines Waldreichtums auch das „grüne Herz Österreichs“ genannt. In alten Geschichtsbüchern kann man Interessantes über die Kochgewohnheiten nachlesen. So kochte man früher in der Nordwest-Steiermark in erster Linie auf dem Herd. Daher gab es hier viele gedünstete oder in Schmalz gebackene Speisen. Das „Ofengebiet“ hingegen ist die Südost-Steiermark. Hier garte man eine Vielzahl von Speisen eher im Backofen. Heute sind die „steirische Weinsuppe“ und das „steirische Wurzelfleisch“ besonders bekannt. Auch der „Guglhupf“ dürfte als typisches Ofengebäck hier seine Wurzeln haben. Die Küche des gebirgigen Tirols ist vor allem von der Nähe zu Italien geprägt. Aber auch historische Einflüsse aus der Zeit Kaiser Maximilians sind heute noch spürbar. Die bodenständige bäuerliche Küche bestimmt den Speisezettel. Die „Gerscht“ (Gerstensuppe) ist ein genauso nahrhaftes Gericht wie das „Tiroler Gröstl“ oder die raffinierten Speckknödel. Landesweit gibt es auch Krapfen in süssen oder pikanten Versionen. Das westliche Bundesland Vorarlberg wird liebevoll „Ländle“ genannt. Charakteristisch ist die grosszügige Verwendung von Milch und Käse bei der Zubereitung vieler Speisen. So zählen „Kasspätzle“, „Brotsuppe“, sowie „Eintöpfe“ und „Pfanndl“ zu den bekanntesten Gerichten. Nach dem Essen trinkt man hier gerne einen „Brannten“. Die Bundeshauptstadt Wien wurde im Laufe der Jahrhunderte zum Zentrum einer reichen und vielgestaltigen Kochkunst. Mit der „Wiener Küche“ ist Österreich weltberühmt geworden. Sie liebt klare Suppen mit verschiedenartigsten Einlagen, panierte Speisen wie Schnitzel, Hendl oder Fleisch im eigenen Saft gebraten. Ohne die berühmten süssen Mehlspeisen kann sie nicht auskommen; das sind vor allem Kaiserschmarrn, Apfelstrudel und natürlich die Sachertorte. Den „Grossen Braunen“ oder den „Kleinen Schwarzen“ kann man in jedem Wiener Kaffeehaus in aller Ruhe geniessen. 6 Die regionalen Besonderheiten Das Burgenland war ursprünglich ein Teil Ungarns und gehört erst seit 1921 zur Republik Österreich. Die Küche dieses Bundeslandes wird daher von der ungarischen beeinflusst, was sich in der Vorliebe für Paprika, Kraut, Schweineschmalz und dem „Gulyas“ (Gulasch) ausdrückt. Bekannte und beliebte Speisen sind Knoblauchsuppe, der Krautstrudel und die „Schöberln“. Mit der Belagerung brachten die Türken den Mais ins Land. Ein traditionelles Mehlgericht wurde daraufhin mit Maisgries zubereitet, welches dann Türkensterz genannt wurde. In Mitteleuropa erging es dem Mais ähnlich wie dem Erdapfel. Die Reichen pflanzten ihn lange Zeit als Zierpflanze in ihre Gärten. Erst im achtzehnten Jahrhundert, als ein kaiserlicher Erlass den Mais vom Zehnt befreite, wurde er so billig, dass ihn sich auch arme Leute leisten konnten. Sie züchteten ihn für ihre Ernährung, und der Mais bekam für lange Zeit den Ruf des Armeleuteessens. Kärnten ist das südlichste und demnach sonnigste Bundesland. Hier findet man viele Gerichte aus verschiedenen Getreidearten in Kombination mit Fleisch- und Milchprodukten. Typische Spezialitäten sind: Kasnudeln mit Pfefferminz-KräuterFüllung, Kärntner Reindling oder die gefüllte Schweinebrust. Vielfältig sind Landschaft und Küche im grössten Bundesland Niederösterreich. Fast jede Region zeichnet sich durch eine eigene Spezialität aus. Die Nähe zur böhmischen und ungarischen Küche und die grossen Handelsstrassen, die Salzund Weinstrasse, haben bis heute ihren Einfluss geltend gemacht. Auch die Weinbauern, die Donaufischer oder die Gemüseanbauer aus dem Marchfeld liefern ihren Beitrag zur Vielfältigkeit. Bauerngeselchtes, der gebackene Donaukrapfen oder die Waldviertler Mohnnudeln seien nur beispielhaft genannt. Auch Kartoffelgerichte spielen eine grosse Rolle. Obwohl im Waldviertel ein raues Klima herrscht, gedeihen dort die grössten Erdäpfel. Strudel in allen Variationen sind genauso beliebt wie Germgebäck oder Knödel. Hier sind insbesondere die Wachauer Marillenknödel erwähnenswert. Die berühmte Powidlfüllung (Kompott aus getrockneten Pflaumen) stammt aus der Nachbarschaft Böhmen. Auch Oberösterreich ist bekannt und beliebt für seine bodenständige Küche. „Essen und Trinken hält Leib und Seel’ z’samm“, ist ein bekannter Spruch. Beliebte Gerichte sind verschiedene Knödel, passend zu Geschmortem oder als Suppeneinlage serviert. Weit über die Landesgrenze hinaus bekannt ist die Linzertorte. Zur Weihnachtszeit gibt es vielerorts das „Kletzenbrot“ aus dunklem Teig, gemischt mit Dörrobst, darunter vor allem getrocknete „Kletzen“ (Birnen) und Nüsse, dazu Orangen, Zitronat und als Gewürze Zimt, Nelkenpulver und Anis. 7 Von den Türken zum Strudel, von Radetzky zur heutigen Küche Sicherlich ist vielen die Herkunft des hauchzarten, deliziösen „Original Wiener Apfelstrudels“, sowie sämtliche Strudel aus gezogenem Teig, wie zum Beispiel der deftige Burgenländische Bohnenstrudel, die raffinierten Kraut- und Fleischstrudel, der Milchrahmstrudel usw. nicht bekannt. Ihre Heimat ist die Türkei. Die Vorformen, nämlich die türkischen Pasteten, kamen nach der Eroberung von Byzanz im 15. Jahrhundert bereits über den Balkan nach Wien, und was dann die Wiener Köchinnen daraus machten, gilt international als unvergessliche Spezialität. Im 19. Jahrhundert brachte der legendäre Feinschmecker Radetzky den cotoletto milanese, heute bekannt als „Wiener Schnitzel“ mit nach Österreich. Aus jenem Jahrhundert gibt es noch eine weitere Entwicklung zu erwähnen, die so genannte Gründerzeit. Es war die Zeit der Geldbarone und Neureichen, als die bürgerliche Küche einen immer höheren Stellenwert bekam. Das Überlieferte wurde bodenständig gemacht und das rustikale Element wurde verfeinert. Aber die blosse Übernahme der Gerichte hätte noch lange nicht die weltberühmte „Wiener Küche“ ergeben. Das Besondere passierte: die übernommenen Speisen wurden modernisiert und die wienerische Note des Bürgertums wurde ihnen aufgedrückt. Gerade die hausgemachten Gerichte, die Speisen der bürgerlichen Hausmannskost, bekamen das Prädikat „Kaiser“ oder „kaiserlich“, man denke an den Kaisergugelhupf, den Kaiserschmarrn, die Kaisersemmel usw. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine enge Wechselwirkung zwischen Hof- und Bürgerküche. Auf dieser soliden Grundlage beruht bis heute die österreichische Küche. Der Kaiserschmarrn und sei G’schicht Es gibt viele Gerüchte über die Entstehung des wohl berühmtesten Kaiserlichen Gerichts. Eines davon erzählt von dem Leibkoch des Kaiserpaares, dessen Ehrgeiz es war, der stets um ihre Linie besorgten Kaiserin Elisabeth besonders flaumige und leichte Desserts vorzusetzen. Als er jedoch einmal mit einer Komposition aus zerrissenem Omelettenteig und Zwetschgenröster in der kulinarischen Gunst der Kaiserin gar nicht zu landen vermochte, sprang seine Majestät in die Bresche und ass die Portion der Kaiserin mit den Worten: „Na, geb’ mir halt den Schmarren her, den unser Leopold da wieder z’ammkocht hat“ 8 Wos Siassas Kaiserschmarren mit Zwetschkenröster Kleine Bissen Grosse Happen 10.00 14.50 Süsses, zerrissenes Eieromelett mit Rosinen und Puderzucker, dazu Zwetschgenkompott G‘Stürm 12.50 Heisse Beeren, Naturejoghurt, Vanilleglace, Merängge-Brösel, Rahmrosetten Apfelstrudel mit Vanillesosse 10.00 14.50 MarillenMarillen-TopfenTopfen-Knödel mit Marillenröster 10.00 14.50 10.00 14.50 Heisse Quark-Kartoffelknödel gefüllt mit Aprikosen, serviert mit süssen Semmelbröseln und Aprikosenkompott Germknödel mit Mohnbutter Gedämpfte Hefeteig-Kugeln mit Mohnbutter und Vanillesauce Mohr im Hemd mit Vanilleeis und Banane 10.00 Warmer Schokoladen-Gugelhopf mit Rahm, Vanilleglace und Bananenscheiben Sissi Kaffee 7.50 Kaffee mit Vanilleglace, Schlag, Schoggipulver Wiener Kaffee 6.00 Kaffee mit Vanilleglace Fiaker 7.50 Kaffee, Träsch, Zucker, Schlag Alle Preise inkl. 8% MWST. Ein Betrieb der GAMAG Management AG, Luzern 9 Von kleinen Braunen und Majestäten Fünf Herren kommen in ein Wiener Cafè und machen ihre Bestellungen. Jeder will etwas anderes, etwas Besonderes, eine Extrawurst, wie man so schön sagt. „Eine Schale Gold, passiert!“ „Eine Teeschale braun, mit Haut!“ „Einen „Einen Melange, Melange, mehr weiss!“ „Einen Kapuziner!“ „Einen „Einen Melange mehr braun mit kalter Milch in vorgewärmter Schale!“ Der Kellner geht schmunzelnd in die Kaffeeküche und sagt: „Fünf Kaffee“. Wer diese Zeilen versteht, der verdient den Namen „Kaffeeprofessor“. Das Kaffee trinken und vor allem das Kaffee bestellen, sind schon fast eine Wissenschaft in Wien. Kaffee ist nämlich nicht gleich Kaffee. Denn ein kleiner Brauner schmeckt anders als ein Melange oder ein Einspänner. Nirgends gibt es so viele Kaffeespezialitäten wie in Wien. Und nirgends werden sie so gepflegt wie in Wien. Wenn man denkt, dass es einmal achterlei Sorten Melange gegeben hat, sodass der Kellner mit einer Farbtafel zu seinen Gästen gekommen ist und gefragt hat: „Welche Farbe soll‘s denn sein, bittscheen?“. Wenn man dazu bedenkt, wie viele Grössenmasse es allein bei den Kaffeetassen gibt, dann wird man verstehen, warum das Trinken von Kaffee in Wien eine kulinarische Besonderheit ist. 10 Aus’m Kaffee - Kucherl Maria Theresia 8.50 Kaffee mit Orangenlikör, Schlag, Zucker und bunten Streusel Kaffee Mozart 8.50 Kaffee mit Kirsch, Schoggisauce, Schlag, Pistazienstreusel, Zucker Fiaker 7.50 Kaffee mit Träsch, Schlag, Zucker Pharisäer 7.50 Kaffee mit Rum, Schlag, Zucker Einspänner 7.50 Doppelter Espresso, Schlag, Staubzucker Kapuziner 6.20 Kaffee, Schlag, Kakao, Zimt Verlängerter Kaffee Crème 4.20 Kleiner Schwarzer Espresso nature 4.20 Kleiner Brauner Espresso Crème 4.20 Grosser Brauner Doppelter Espresso 6.00 Schale Gold Kaffee mit heisser Milch 4.20 Konsul Kaffee mit Schlag 6.00 Wiener Kaffee Kaffee mit Vanilleglace 6.00 11 Aus dem Rezeptbuch 12 Original Backhendl - Rezept (aus dem 19. Jahrhundert) Die Hendeln flambieren, ausnehmen, waschen, halbieren, Brustknochen entfernen. Die Hälften noch einmal zwischen Schenkel und Brust teilen, die Schenkel beim Gelenk leicht einschneiden. Schenkelknochen einwärts drehen. Die Flügel werden gegen den Hals gedreht (früher wurde der gereinigte Kopf samt Hals mit verwendet). Hühnermagen öffnen, häuten und wie die von der Galle befreite Leber kurz waschen. Den Magensack entfernen. Die Haut darf nicht abgezogen werden. Hühner mit zäher Haut nicht verwenden. Nun werden die einzelnen Stücke gut gesalzen und vollständig in Mehl getaucht. Danach die Stücke etwas abschütteln, damit alles überflüssige Mehl abfällt, dann durch die mit einem Kaffeelöffel Öl geschlagenen, leicht gesalzenen Eier ziehen und darin wenden, so dass sich die Masse überall gut anlegt. Jetzt jedes Stück in die lichten, nicht zu feinen Semmelbrösel geben, darin etwas rütteln und nur wenig drücken. Die losen daran haftenden Brösel abschütteln. Immer nur so viele Stücke panieren, wie man gerade sofort backen kann. Die Panier würde sonst feucht werden. Die panierten Stücke in heissem, mindestens dreifingerhohem Fett nicht zu rasch gleichmässig auf beiden Seiten goldbraun backen. (Bruststücke ca. 10 Minuten, Schenkel ca. 15 Minuten) Zuerst mit der schönen Seite nach unten. Die Pfanne dabei öfters etwas rütteln, damit das heisse Fett über die einzelnen Stücke geschwemmt wird. Die Stücke dürfen nicht ein zweites Mal gewendet werden! Dann die Stücke herausnehmen, das Fett abtropfen lassen und im vorgewärmten Backrohr warm stellen. Schliesslich das gewaschene Petersiliengrün, leicht übertrocknet, in heisses Fett geben und unter ständigem Bewegen mit der Gabel kurz backen. Die Petersilie darf dabei die Farbe nicht verlieren. Die fertigen Backhendlstücke anrichten und mit der gebackenen Petersilie ausgarnieren. 13 14 Weisse Weine aus Österreich Niederösterreich Grüner Veltliner Wieden & Berg 2012 pro dl 62.00 9.00 2013 52.50 Salomon Undhof / Grüner Veltliner Zarte Steinobst-Aromen, tolle Würze und ein ausgeprägt mineralischer Abgang. Frisch strukturiert, ein lebendiger Speisenbegleiter. Gelber Muskateller Weingut Weingut Jäger / Muskateller Helles Gelb, eleganter Duft nach Muskateller, klare Struktur und feines Säurespiel am Gaumen, mit Sandelholzaromen im Finale Steiermark Sauvignon auvignon Blanc Steirische Klassik Weingut Tement / Sauvignon blanc 2012 pro dl 56.00 8.00 Feiner Duft nach Stachelbeeren und Äpfel, mineralisch und gut anhaltend mit zitronigem Touch. Pinot Blanc Schlössel Burgenland 2012 Gerhard Wohlmuth / Weissburgunder pro dl Reife, gelbe Apfelfrucht mit einer leicht nussigen Note. Saftig, elegant und betont mineralisch. Duftet zart nach Orangen mit einer sehr guten Länge. 59.50 8.50 Big John Weiss 56.00 2011 Erich Scheiblhofer Chardonnay, Sauvignon blanc Herrlicher Duft nach gelbem Apfel, weißen Mandeln und Nektarinen. Am Gaumen gut strukturiert mit feinem Säurespiel und vielschichtiger Frucht. Sauvignon Blanc Zieregg 2011 98.00 Weingut Tement / Sauvignon Blanc In der Nase ein Hauch von weissem Trüffel und dann Stachelbeere. Am Gaumen sehr vielschichtig,enorm füllig und gleichzeitig sensationell balanciert. Pfirsich, Nektarinen, Limetten und Holunderblüten; das Finale gebündelt und ellenlang. (20/20 Rene Gabriel) 15 Rote Weine aus Österreich Österreich Neusiedlersee Big John Cuvée rot Erich Scheiblhofer Scheiblhofer 2010 pro dl 59.50 8.50 Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Zweigelt Die sehr fruchtige Nase erinnert an dunkle Beeren und Karamell. Komplex und vielschichtig, mächtiges Tannin mit röstigem Eichenflair. „Andau“ „Andau“ 2011 pro dl Erich Scheiblhofer 52.50 7.50 Blaufränkisch, Zweigelt, Merlot In der Nase feine Aromen von Johannisbeeren und zarte Röstaromen. Am Gaumen fleischig, ausgewogen und gut balanciert. Zarte Würze im Abgang. Burgenland Schwarz Mann 2011 pro dl Johann Schwarz 59.50 8.50 Zweigelt, Merlot Reifes Bouquet nach Pflaumen, Brombeergelée und Veilchen. Am Gaumen reifes Tannin und Aromen von Schokotrüffel, Heidelbeeren und Schwarzen Johannisbeeren. St. Laurent 2011 pro dl Weingut Heinrich St. Laurent Verführerische Aromen von Cassis, dunkler Schokolade und Holunder. Eleganter Gaumen mit weichen, crèmigen Tanninen und feiner Extraktsüsse. 16 56.00 8.00 Rote Weine aus Österreich Burgenland Das Phantom 2011 82.00 Phantom Weingut K+K Kirnbauer Bouquet nach schwarzen Beeren und Wildkirsche. Veilchen und Holunder mit herrlicher Frucht am Gaumen. Charmante, gut stützende Tannine; Cassis und Tabak im Langen, nicht enden wollenden Finale. Schwarz – Rot Zweigelt Zweigelt 2010 Magnum Johann Schwarz, Neusiedlersee Dichtes Purpur und intensives Bouquet mit viel reifer Kirsche. Am Gaumen Geschmack von Edelhölzern, Zimt und Marzipan. Der Wein strahlt eine königliche Harmonie aus und ist unglaublich dicht am Gaumen. (20/20 Rene Gabriel) Blaufränkisch Szapary 98.00 196.00 2011 88.00 Weinbau Uwe Schiefer Bouquet nach wilden Rosen, Jasmin, Heidelund Brombeeren, schwarzer Pfeffer und dunkle Kirschen. Sehr vielschichtig und verspielt. Langer Körper, sehr elegant, im Finale floral mit Zwetschgentönen und edler tabakiger Würze. Geniale Stilistik. DessertDessert-Wein aus Österreich Burgenland Scheurebe Kracher TBA Gerhard und Alois Kracher, Edelsüsse Cuvée (3/8 Fl.) 2010 5 cl 77.00 11.00 Scheurebe Betörender Duft nach reifer Ananas, Mango und Passionsfrucht. Am Gaumen eine Fruchtbombe mit toller Mineralik. Litschi und Toffeenoten im Finale mit Akazienhonig und Karamell. 17 Qualitätsbezeichnungen aus der Wachau Federspiel ist wie Smaragd und Steinfeder Steinfeder eine geschützte Markenbezeichnung für Weine aus dem österreichischen Weinanbaugebiet Wachau und der Winzervereinigung Vinea Wachau Nobilis Districtus. KMW ist die Klosterneuburger Most Waage. Diese Senkspindel dient zum Messen des Zuckergehalts von Traubenmost. Für das Mostgewicht, d.h. dem Zuckergehalt des Saftes, werden international unterschiedliche Einheiten verwendet. Die Klosterneuburger Zuckergrade werden vor allem in Österreich, Italien, Ungarn, der Slowakei sowie den Staaten des ehemaligen Jugoslawien verwendet, sprich dem Einflussbereich des ehemaligen Österreich-Ungarn. Das Grad Oechsle wird in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg verwendet. 1° KMW entspricht 4,86° Oechsle. Steinfeder heissen alle Weine bis maximal 11 Vol.% Alkohol mit einem Mostgewicht von 15° bis 17° KMW. Das federleichte Gras, das in den Weinbergen wächst und unter Naturschutz steht, gab diesem duftig leichten Weinen seinen Namen. Als Federspiel werden alle Weine bis maximal 12,5 Vol.% Alkohol und einem Mostgewicht ab 17° KMW bezeichnet. Der Name führt auf den alten Brauch des Zurückholens des Beizvogels bei der Falkenjagd zurück. Eine in der Wachau in früheren Zeiten übliche Form der herrschaftlichen Jagd. Es wurde ein Kissen mit Fleisch gefüllt und mit Federn geschmückt. Das lockte das Tier zum Falkner zurück. Smaragd heissen die wertvollsten Weine der Wachau. Sie weisen mindestens 12,5 Vol.% Alkohol und einem Mindestmostgewicht von 18,2° KMW auf. Diese Weine haben die höchste physiologische Reife und können nur in den besten Jahren gewonnen werden. Der Name stammt von den Smaragdeidechsen, die sich in den Wachauer Weinbergterrassen besonders wohl fühlen. 18 Die Geschichte des Weinbaus 2 Mio. v. Chr. Das Urmeer zieht sich zurück und hinterlässt in der heutigen Thermenregion einen für den Weinbau hervorragend geeigneten mineralischen, kalkreichen und warmen Schwemmlandboden. Im Jahr 100 Die Römer kultivieren in den heutigen Weinbaugebieten Carnuntum und Thermenregion den ersten Wein. Im Jahr 1200 Durch Klostergründungen der Zisterzienser gelangen die Burgunder-Reben nach Österreich und werden auch in den Weingärten der Thermenregion gepflanzt. Auch die Mönche des Stifts Heiligenkreuz pflanzen hier Reben, so dass bereits in den ersten Grundbüchern von 1256 der Weinbau Erwähnung findet. Mit den Türkenkriegen kommt die Landwirtschaft weitestgehend zum Erliegen. In Tattendorf überleben nur sechs Familien und es existierten nur noch zehn Höfe. Doch mit dem Zuzug aus der buckligen Welt wird auch die Landwirtschaft mit Weinbau wieder aufgenommen. Im Jahr 1890 Die Reblaus vernichtet fast 90% der österreichischen Weinlagen. Es folgt der Neubeginn, auch in der Thermenregion Im Jahr 1935 Der Heurige erfährt immer mehr Zuspruch. Beim Heurigen werden Lebensmittel eingetauscht und der Heurige wird auch zur Anbahnung von Geschäften genutzt. Im Jahr 1956 Der Stift Klosterneuburg, Österreichs ältestes Weingut, legt neue Weingärten an und bepflanzt in Tattendorf grosse Flächen mit St. Laurent-Reben. In den 80er Jahren 1985 war der grosse Weinskandal in Österreich und es folgte der totale Zusammenbruch des Weinhandels. Neue Wege mussten gefunden und neues Vertrauen musste wieder hergestellt werden. 1986 entstand die „Thermenregion“ Mit der Definition neuer Weinbauregionen wird für das Rebland zwischen dem südlichen Stadtrand Wiens und der Wiener Neustadt der Begriff „Thermenregion“ festgeschrieben. Diese Region umfasst 22 Gemeinden. Italien wurde im selben Jahr vom grossen Weinskandal getroffen. Jedoch erholten sich die betroffenen Gebiete sehr viel schneller als jene in Österreich. 19 20 Die Österreichische Küche Die österreichische Küche entstand in ihrer heutigen Form in der Zeit der DonauMonarchie. Zahlreiche Einflüsse aus Böhmen, Mähren, Ungarn und Italien vermischten sich zu einer der besten Küchen der Welt. Doch der Terminus „Österreichische Küche“ wird im Kanon der internationalen Küche nicht verwendet, sondern nur der Begriff „Wiener Küche“. Sie etablierte sich vor allem zur Zeit des Wiener Kongresses als ernsthafte Konkurrentin zur französischen Küche. Es handelt sich dabei keineswegs um eine Stadtküche, sondern um eine Vielvölkerküche mit Einflüssen aus allen Kronländern der Monarchie. Man könnte von einer Melange aus zahlreichen, sicher sehr charakteristischen Küchen sprechen. Das Spektrum der Spezialitäten ist bemerkenswert – speziell die Wiener Küche hat in der Geschichte so viele Einflüsse und Einwanderungen aus ganz Europa erlebt und auch verarbeitet, dass sie eine perfekte Mischung bester Qualität geworden ist. So wie Wien politisch und kulturgeschichtlich ein Schmelztiegel war und ist, in dem Fremdes und Bodenständiges hinein- und aus dem etwas neues herauskommt, so ist auch die Wiener Küche ein Schmelzofen. Die „Mitgift“ jeder Nation, jedes Volkes, jeder Köchin brachte neue Rezepte, neue Nuancen, neue Gewürze, neue Kombinationen, neue Ess- und Kochkulturen. Noch eine typische österreichische Eigenschaft ist es, die Tradition zu wahren. Denn die Bundesländer fühlen sich aus Tradition noch immer eigenständig, so hat es schon vor der „Wiener Küche“ eine „Tiroler Küche“ oder eine „Kärntner Küche“ gegeben. Ein Phänomen ist auch noch zu beobachten: Die Wiener Küche ist eine der wenigen, die einen Stadtnamen trägt, aber für das ganze Land gilt – denn nur als Wiener Küche hat die österreichische Küche Weltruhm erlangt. Das 16. Jahrhundert war die Zeit, wo am meisten gegessen und getrunken wurdees war das Jahrhundert der Entdeckungen. Früchte und Gewürze, die von den Fahrten mitgebracht wurden, bürgerten sich ein. Das offene Feuer wurde durch die ersten gusseisernen Öfen ersetzt, und neues Geschirr aus Gusseisen ermöglichte neue Kochtechniken. Der Sieg über Napoleon brachte Wien mehr als 100.000 Fremde und Gesandte und somit kostspielige Empfänge und Diners. Es war das Biedermeier, die Zeit der Walzerseeligkeit, Heurigen, Backhendl, Kaffeejause mit Brioche, Gugelhupf, Kipferl und Jourbrötchen – eine Klischeevorstellung, von der die Österreicher heute noch zehren. Doch schon bald kam der nächste Einfluss mit der Umwandlung des Kaiserreiches Österreich in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Das Jahrzehnt, in dem der Ruhm der Wiener Küche beginnt und sie ihren vollen Geschmacksreichtum entfaltet, wobei ein grosser Unterschied zwischen Ungarn und Böhmen zum Tragen kommt. Aus Böhmen kamen in erster Linie Schneider, Köchinnen, Handwerker und Bedienstete während der Ungar dagegen als Herr auftrat, als Aristokrat, Musiker und Privatier. Von dort kamen die Gulyas, der Paprika, feurig und scharf. Böhmen hingegen brauchte natürliche, intime und deftig-heftige Mehlspeisen wie zum Beispiel Buchteln, Liwanzen, Powidl, Golatschen, Tatschkerln usw. 21 Die Geschichte von Österreich Österreich wurde erstmals 996 urkundlich erwähnt. Gegründet durch die Barbenberger aus Bayern, die später von den Habsburgern einem Schweizer Geschlecht aus dem Aargau, abgelöst wurden. Das Kaiserreich bestand bis 1918 und es hatte stets versucht, so wenige Kriege wie möglich zu führen. Der Leitspruch der Habsburger lautete: „Lasst andere Kriege führen. Wir verheiraten unsere Kinder, um unser Land zu stärken und zu vergrössern!“ Dies geschah mit sehr grossem Erfolg. Die Sonne ging für Österreich nie unter. Das „erheiratete“ Gebiet erstreckte sich von Spanien über die Niederlande bis nach Mexiko, wo die Sonne aufgeht, sobald sie in Österreich unter geht. Auch Teile von Belgien, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Slowakei, Tschechei, Polen und Italien bis hinunter nach Florenz, gehörten einst zu Österreich, mit einer Einwohnerzahl von damals rund 56 Millionen. Wien war und ist noch heute die Hauptstadt. Österreichs Eckdaten Österreich hatte nur eine Kolonie. Diese lag in Russland und heisst auch heute noch „Kaiser Franz Josef Land“. Nach dem tödlichen Attentat in Sarajevo auf den Thronfolger Karl begann der erste Weltkrieg 1914 und das Kaiserreich Österreich-Ungarn zerfiel 1918 in viele einzelne Staaten. 1938 bis 1945 dauerte die Besetzung Österreichs durch die Deutschen mit Adolf Hitler 1945 bis 1955 war Österreich besetzt durch die vier Siegermächte England, Amerika, Russland und Frankreich 1955 folgte Österreichs Staatsvertrag und das Land wurde neutral 1964 fanden die Olympischen Spiele in Innsbruck statt 1995 folgte der Beitritt in die Europäische Union 2003 wurde Graz zur Europäischen Kulturhauptstadt Am 7. Oktober 2003 wurde Arnold Schwarzenegger Gouverneur in Kaliforniens. 2008 Fussball-EM gemeinsam mit der Schweiz 22 Vom Märchen zur Tragödie Sissi wurde am Weihnachtsabend des Jahres 1837 in München geboren. Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte Sissi mit ihren sieben Geschwistern auf dem kleinen Schloss Possenhofen, in der freien, ländlichen Gegend des Starnberger Sees. Ihre Eltern, Herzog Max von Bayern und Ludovika, hatten keine offiziellen Verpflichtungen am Königshof, und sie ließen die Kinder unbeschwert spielen, toben und reiten. Mit neun Jahren glich Sissi eher einem braungebrannten Landkind als einer Prinzessin. Ludovika, Sissis Mutter, war eine Tochter des bayrischen Königs Maximilian I. aus seiner zweiten Ehe mit Karolina von Baden. Im Gegensatz zu ihren drei Schwestern heiratete sie nicht in eine königliche Familie, sondern in eine Seitenlinie des Hauses Wittelsbach. Dass ihrem Mann und damit der Linie Birkenfeld-Gelnhausen der Titel eines "Herzogs in Bayern" anerkannt wurde, war nur ein schwacher Trost für die enttäuschte Ludovika. Nach der Hochzeit am 9. September 1828 offenbarten sich Eheschwierigkeiten, die sich vorher bereits hatten erahnen lassen. Max, als typischer Wittelsbacher, war freiheitsliebend, exzentrisch und unzuverlässig, wenn auch charmant. Er verbrachte viel Zeit auf Reisen, immer auf der Flucht vor allem, was in irgendeiner Weise nach offiziellen Pflichten aussah. Ludovika dagegen widmete sich pflichtbewusst und tatkräftig ihren Kindern, obgleich sie erst spät begann, ihren Töchtern Disziplin beizubringen und in das aristokratische Leben einzuführen. Die große Chance für die ehrgeizige Mutter kam, als Sissis älteste Schwester Helene als Ehefrau für den österreichischen Kaiser ins Gespräch kam. Während Max für solche Kuppeleien nichts übrig hatte, versuchte Ludovika, auf diese Weise endlich doch in die nähe einer Krone zu kommen. Ludovika und ihre Schwester Sophie, die Mutter des österreichischen Kaisers Franz Joseph, hatten Sissis älteste Schwester Helene zur Braut des jungen Monarchen bestimmt. Im Sommer 1853 sollten die beiden sich in Bad Ischgl verloben. Doch Franz Joseph machte den beiden Müttern einen Strich durch die Rechnung. Statt in Helene verliebte er sich auf den ersten Blick in die 15-jährige Sissi, die nur als Begleitung mit Mutter und Schwester ins Salzkammergut gekommen war. Einen Tag später fand die Verlobung statt. Im April 1854 fand die prunkvolle Hochzeit in der Wiener Augustinerkirche statt. Am Anfang ihrer Ehe bemühte sich Sissi noch darum, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen, so sehr ihr das Zeremoniell der Wiener Hofburg und das strenge Regiment ihrer Schwiegermutter Sophie verhasst waren. Während Sissis Schönheit und ihre Natürlichkeit sie beim Volk rasch beliebt machten, bemühte sich Sophie, aus dem freiheitsdurstigen Kind eine disziplinierte Kaiserin zu machen. Sissi suchte Zuflucht in der Melancholie. Wenig Trost fand sie bei ihrem vielbeschäftigten Ehemann, der in der ersten Zeit in Wien ihr einziger Halt war. 23 1858 erfüllte Sissi ihre Hauptverpflichtung als Kaiserin. Nach den zwei Töchtern Sophie und Gisela brachte sie den langersehnten Kronprinzen Rudolf zur Welt. Alle drei Kinder wurden der Aufsicht der Mutter entzogen und der Obhut von Erzherzogin Sophie unterstellt, die ihnen eine angemessene Erziehung zukommen lassen wollte. Sissis Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter verschlechterte sich dadurch aber zusehends. Inmitten der Revolutionswirren von 1848 bestieg Franz Joseph 18-jährig den österreichischen Kaiserthron als Spielball seiner Berater und seiner Mutter, deren kühle Steifheit er geerbt hatte. Pflichtbewusst und dogmatisch bis zur Grausamkeit regierte er bis 1916 über Österreich. Obgleich er seiner Frau sehr zugeneigt war, litt sie ihr ganzes Leben unter seinem arroganten und langweiligen Wesen und seiner Nachlässigkeit, die er bei aller Freundlichkeit ihr gegenüber an den Tag legte. Seine kühlen Liebeserklärungen waren oft mit Kritik gemischt und seine Frauengeschichten führten zu Sissis Flucht aus Wien. Erst im Alter konnte Sissi dem zurückhaltenden und einsamen Mann mehr Verständnis entgegenbringen. Erzherzogin Sophie, Sissis Schwiegermutter, war Ludovikas ältere Schwester und wie diese eine Tochter des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph. Sie war eine Frau mit eigenem Willen und setzte 1848 nach der Abdankung Kaiser Ferdinands I. die Krönung ihres Sohnes Franz Joseph zum österreichischen Kaiser durch. Ihren willensschwachen Ehemann Franz Karl, den eigentlichen Thronfolger, überging sie dabei genauso, wie sie auf eigene Thronansprüche verzichtete. Bekannt als "der einzige Mann bei Hofe", war Sophie es, die in den ersten Regierungsjahren Franz Josephs durch Rat und Tat die Politik Österreichs bestimmte. Sie führte das Regiment in der Wiener Hofburg und achtete streng auf die Einhaltung der Etikette und des "Spanischen Hofzeremoniells". Sophies rigorose Haltung gegenüber der ungewollten Schwiegertochter Sissi entsprang ihrer eigenen Verwurzelung in dieser Welt des höfischen Protokolls, die Sissi so gerne verspottete. Zum Bruch zwischen Sissi und Wien kam es erst 1860, als Liebesaffären Franz Josephs bekannt wurden. Sissi fühlte sich nun nach Sophie auch von ihrem Mann verraten. Zudem litt sie an einer seltsamen Krankheit, die von den Hofärzten vorsichtig als "Lungenschwindsucht" bezeichnet wurde, während die Symptome in ihrer Gesamtheit eine Geschlechtskrankheit vermuten lassen. Von Franz Joseph zutiefst verletzt, flüchtete Sissi aus Wien und begann, rastlos zu reisen. Madeira, Venedig und Korfu wurden in den nächsten zwei Jahren ihre bevorzugten Aufenthaltsorte. Doch auch später kehrte sie nur noch selten nach Wien zurück. Aus der verunsicherten jungen Kaiserin wurde eine selbstbewusste, reife Frau. Das Reisen wurde ihr Lebensinhalt: "Wenn ich irgendwo angekommen wäre und wüsste, dass ich mich nie mehr davon entfernen könnte, würde mir der Aufenthalt selbst in einem Paradies zur Hölle", vertraute sie Jahre nach der ersten Flucht ihrem Griechischlehrer an. Die Ungaren waren immer ein Dorn im Fleisch des österreichischen Vielvölkerstaates. Vergebens hatten sie 1848 um ihre Freiheit gekämpft. Sissi liebte Ungarn, teilweise aus Protest gegen Sophie, die alles Ungarische verabscheute, aber auch, weil sie sich zur Sprache und zu den Menschen dieses Landes hingezogen fühlte. 24 Das Jahr 1866 stürzte Österreich in eine schwere Krise, die das Habsburgerreich von vielen Seiten zu zerbrechen drohte. Doch Sissis Einsatz für einen österreichisch-ungarischen Ausgleich auf der Grundlage besonderer Rechte und Freiheiten für Ungarn unterstützte die Entspannung zwischen Wien und Budapest. Das Habsburgerreich wurde in zwei gleichberechtigte Teile geteilt. Es entstand eine Doppelmonarchie mit Wien und Budapest als gleichberechtigte Hauptstädte. 1867 wurde Franz Joseph zum König von Ungarn gekrönt - Sissis größter politischer Triumph. 10 Monate später kam Sissis jüngste Tochter, Marie Valerie, zur Welt. Liebevoll das "ungarische Kind" genannt, wurde sie in der von Sissi so geliebten ungarischen Sprache erzogen und stand ihrer Mutter immer näher als die von Sophie aufgezogenen Kinder. Trotz ihres Einsatzes für Ungarn war Sissi im tiefsten Inneren kein politischer Mensch. Stattdessen setzte Sissi auf die Macht ihrer Schönheit, für die sie weltweit bewundert und angebetet wurde. Bei einer Größe von 172 cm wog sie nur 50 kg, und ihre ohnehin schmale Hüfte schnürte sie auf 65 cm. Ihr ganzer Stolz war ihr fersenlanges Haar, dessen Pflege jeden Tag Stunden dauerte. Sie selber nannte sich "Sklavin meiner Haare". Um diese Schönheit zu erhalten, hielt Sissi strenge Diät und trieb exzessiv Sport. Sie ritt, turnte und wanderte. Ihre Schönheit verschaffte ihr Ruhm, aber in späteren Jahren folgten daraus auch körperliche Schwäche und Hungerödeme. Reiten war für Sissi nicht nur eine Sportart zur körperlichen Ertüchtigung und zur Erhaltung ihrer Figur, es war auch eine Möglichkeit der Selbstdarstellung. Sissi trainierte ehrgeizig viele Stunden am Tag, um nicht nur die schönste Monarchin der Welt, sondern auch die beste Reiterin zu sein und ihre einzige aristokratische Rivalin auf dem Pferderücken, Kaiserin Eugénie von Frankreich, zu übertreffen. Die von vielen beneidete Kaiserin von Österreich konnte den Schicksalsschlägen nicht entgehen, die ihr Leben begleiteten. 1857 starb ihre erste Tochter Sophie im Alter von nur zwei Jahren. Zehn Jahre später wurde ihr Schwager, Kaiser Maximilian I. von Mexiko, von antimonarchischen Aufständischen im eigenen Land erschossen. Seine Frau Charlotte verfiel in Wahnsinn, verbrachte die letzten fünfzig Jahre ihres Lebens in geistiger Umnachtung auf Schloss Miramare, in unbewohnten fürstlichen Häusern und in Nervenkliniken. Einer von Sissis nächsten Freunden, König Ludwig II. von Bayern, wurde 1886 ebenfalls für geisteskrank erklärt und gefangen gesetzt. Wenig später ertrank er unter bis heute ungeklärten Umständen im Starnberger See. Als Sissis Sohn Rudolf 1889 in Mayerling mit seiner Geliebten Mary Vetsera Selbstmord beging, konnte sich Sissi nie mehr von diesem Schlag erholen. Zunehmend vereinsamend erlebte sie den Tod ihrer Schwester Sophie, die 1897 beim Brand auf einem Wohltätigkeitsbasar in Paris starb. Im Laufe der Jahre kamen zu den zahlreichen Todesfällen in Sissis Familie eigene Selbstmordgedanken hinzu, durchgespielt in Gedichten, ohne in die Tat umgesetzt zu werden. Als der Anarchist Luigi Lucheni der Kaiserin von Österreich am 10. September 1898 in Genf eine geschliffene Feile ins Herz stieß, traf er eine vom Leben enttäuschte Frau. Das Schicksal hatte Sissi zuletzt doch noch gefunden. 25 Uhudler Dieser Wein stammt aus der Zeit nach dem großen Reblausbefall um 1860. In diesem Jahr wurde die Reblaus nach Europa verschleppt und erreichte vor 1870 Österreich. Zur Bekämpfung dieses Schädlings wurden amerikanische, reblausresistente Weinreben nach Europa gebracht und hier mit den einheimischen europäischen Rebsorten veredelt. Einige Winzer fanden Gefallen an dem Wein, der sich aus den unveredelten amerikanischen Reben (=Direktträgern) keltern ließ. Die Abstammung des Namens wird folgendermaßen erklärt: Nachdem der Wein hergestellt worden war und die Männer auch schon gekostet hatten und dann mit Ringen unter den Augen zu ihren Frauen kamen, sagten diese zu ihnen: „Du schaust ja aus wie ein Uhu!“ Der Uhudler hatte eine sehr bewegte Geschichte. Zwischen 1936 und 1992 waren diese Weinreben nur für den Eigenverbrauch erlaubt, weil eine Entvölkerung der traditionellen Edelweingebiete befürchtet wurde. Kein anderer Wein ist so verwurzelt wie der Uhudler in den Bezirken rund um die Ortschaften Heiligenbrunn, Eltendorf und Moschendorf. Der Name Uhudler ist markenrechtlich geschützt und darf ausschließlich im Südburgenland (Bezirk Jennersdorf, Güssing und Oberwart) verwendet werden. Lange wurde behauptet, dass der Wein von Direktträgern einen hohen Anteil an Fuselölen und Methanol enthalte und daher gesundheitsschädlich sei. In der Zeit vom zweiten Weltkrieg wurde dieser Wein drastisch bekämpft. Heute wird der Uhudler aus mehreren, weißen und roten Direktträgersorten hergestellt. Die beliebtesten Weinreben sind Concord, Isabella, Elvira, Clinton, Ripadella und Noah. Außerdem dürfen nur solche Uhudlerweine, die eine strenge Weinverkostung positiv bestanden haben, das Originaletikett tragen. Mit Freude können wir feststellen, dass sich diese südburgenländische Rarität immer größerer Beliebtheit erfreut. Einer der berühmtesten Uhudlerweinbauernvertreter dieser Zeit ist der legendäre Heiligenbrunner „Rübezahl“, Johann Trinkl, der für den Erhalt dieses Weines kämpfte. Auf Basis des Österreichischen Weingesetzes darf der Uhudler in acht burgenländischen Gemeinden verkauft werden. Der Uhudler stammt von amerikanischen Reben ab. Er ist ein Direktträger und äußerst resistent gegen die Reblaus und Pilzkrankheiten. Deshalb ist kein chemischer Pflanzenschutz notwendig. Er ist also ein reines Naturprodukt. Denn je nach Sorte und Herkunft variiert die Farbe von einem blassen Stroh- bis Hellgelb beim weißen Uhudler. Zartes Rosa, helles Kirschrot bis hin zu Ziegelrot kann die Farbpalette der blauen Trauben hervorbringen. Und mit jedem Öffnen eines Uhudlers holen Sie sich die Charakteristik der Region in das Weinglas. Hausfrauen und Starköche haben diesen Wein für sich entdeckt und zaubern viele Gerichte damit. 26 Über Mozart's Mozart's Leben Wolfgang Amadeus Mozart wurde als Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart am 27. Januar 1756 in Salzburg, Getreidegasse 9 geboren und war das siebente Kind. Fünf Geschwister starben im Säuglingsalter. Die Mozarts lebten in einer 4-Zimmer-Wohnung im dritten Stock. Salzburg hatte damals rund 16.000 Einwohner. Der Name Amadeus ist lateinisch und bedeutet "liebe Gott" bzw. im Deutschen Gottlieb. Mozart selbst nannte sich aber Amedé, die französische Form von Amadeus. Vater Leopold, ein anerkannter Geigenlehrer, erkannt bald das große musikalische Talent ("Ich glaub, er hat’s vom lieben Gott") und förderte es. Mozart meinte: „Nach dem lieben Gott kömmt gleich der Papa.“. Bereits im Alter von 5 Jahren komponierte er. Die Kompositionen für 2 Klaviere und die Duette schrieb er für ein gemeinsames Spiel mit seiner Schwester Maria Anna Walburga Ignatia ("Nannerl"). Der erste öffentliche Auftritt fand am 1. September 1761 in Salzburg statt, und zwar als Tänzer in dem lateinischen Drama "Sigismund Hungariae Rex". Mozart besuchte niemals eine Schule oder Universität, stand aber der Salzburger Universität durch seine Kompositionen immer sehr nahe. Er schrieb Werke für den erfolgreichen Universitätsabschluss seiner Freunde. Trotzdem erlernte er mehrere Instrumente, Komposition, Rechnen, Italienisch, Französisch, Englisch und Latein. Am 12. Januar 1762 fuhr Vater Leopold mit Wolfgang Amadeus und Nannerl für drei Wochen auf Kunstreise nach München. Im Herbst 1762 besuchte Familie Mozart Wien, wo sie am 13. Oktober 1762 von Kaiserin Maria Theresia empfangen wurden. Leopold schrieb seinem Hausherrn Hagenauer am 16. Oktober in einem Brief: "Der Wolferl ist der Kaiserin auf den Schoss gesprungen, hat sich ihr an den Hals geworfen und rechtschaffen abgeküsst.“ Die Kaiserin bedankte sich mit wertvollen Geschenken, unter anderem erhielten die Kinder ein goldenes Hofgewand als Galakleid. Als Wolfgang Amadeus beim Spiel abrutschte hob ihn Prinzessin Marie Antoinette, die spätere französische Königin auf, worauf der kleine meinte: "Sie ist brav. Ich will sie heiraten!" Die Reisen wurden großzügig unterstützt vom Salzburger Fürsterzbischof Sigismund Christoph Graf von Schrattenbach. Auch zu seinem Geburtstag trat Wolfgang Amadeus auf. Im Sommer 1763 reiste die Familie Mozart nach Augsburg, der Heimatstadt Leopolds, danach nach Belgien und Frankreich. Wolfgang Amadeus faszinierte sein Publikum mit seiner Musik.. Man sagte: "Der Kleine mit den großen Händen". Im Winter 1763 herrschte in Salzburg die Pockenepidemie, worauf die Familie Mozart nach Brünn und Olmütz reiste. Wolfgang Amadeus und Schwester „Nannerl“ erkrankten dennoch. Während dieser Zeit erschienen seine Werke KV6+7 als Opus I sowie KV8+9 als Opus II als Druckversion. Am 23. April 1764 gab Mozart öffentliche Konzerte in London. Auch vor König Georg III. und seiner Gemahlin Sophie Charlotte spielte er. 27 Im Januar 1768 begann er an der Opera buffa „La Finta semplice" KV51 zu arbeiten. Eine Theaterintrige verhinderte dann eine Aufführung, und das Werk wurde erst im Mai 1769 in Salzburg uraufgeführt. Antonio Salieri war sein größter Widersacher. Am 13. Mai 1767 wurde sein Schuldrama "Apollo et Hyacinthus" in der Uni aufgeführt. Am 12. März 1767 wurde "Die Schuldigkeit des ersten Gebots" im Rittersaal der Residenz uraufgeführt. 1768 wurde die Oper "Bastien und Bastienne" sowie die Waisenhausmesse im Haus des Modearztes F.A. Mesmer aufgeführt. 1769 wurde Wolfgang Amadeus Konzertmeister der Salzburger Hofmusik unbezahlt - Am 13. Dezember 1769 brachen Leopold und Wolfgang Amadeus nach Italien auf. In Verona gab Wolfgang Amadeus sein erstes Italien-Konzert. In Mailand erhielt er einen Auftrag für die Opera seria „Mitridate, Re di Ponto" KV 87 (74a) für die Karnevals-Saison 1770/1771. Diese Uraufführung erfolgte am 26. Dezember 1770 im Regio Ducal Teatro in Mailand und zwar unter der Leitung von Wolfgang Amadeus. In Bologna traf er den berühmten italienischen Musiktheoretiker Padre Giovanni Battista Martini, der ihm nach einer Prüfung höchste musikalische Fähigkeiten bescheinigte. In Rom erhielt er vom Kardinalsekretär Graf Pallavicini die Insignien des ihm von Papst Clemens XIV. verliehenen Ordens vom "Goldenen Sporn". Eine hohe Auszeichnung, die bislang nur Orlando di Lasso erhalten hatte. Im Oktober 1770 wurde die Oper "Mitridate, Rè di Ponto" in Mailand aufgeführt und 21 Mal wiederholt. Am 28. März 1771 reisten Vater und Sohn wieder nach Salzburg um an der Oper "Lucio Silla" für den Mailänder Karneval 1772/1773 zu arbeiten. Am 17. Oktober 1771 wurde "Ascanio in Alba" anläßlich der Vermählung von Erzherzog Ferdinand mit Prinzessin Maria Ricciarda Beatrice d'Este von Modena aufgeführt wurde. Am 16. Dezember 1771 starb Sigismund Christoph Graf von Schrattenbach, der Dienstgeber und Förderer Mozarts. Nachfolger des Grafen wurde Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo. Für seine Inthronisation schrieb Mozart "Il sogno di Scipione". Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1772 Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle. Außerdem reiste er mit Vater Leopold wieder nach Mailand wegen der Aufführung eines Werkes Dramma per musica „Lucio Silla" im Regio Ducal Teatro. 28 Im Herbst 1773 übersiedelten die Mozarts nach Makartplatz 8-9, das sogenannte Tanzmeisterhaus „Mitzerl". Die neue Wohnung hatte 8 Räume und bot einen schönen Ausblick auf den Platz. Auf der Suche nach einer neuen Anstellung reisten die Mozarts von 14.7. bis 26.9.1773 nach Wien und von 6. Dezember 1774 bis 7. März 1775 nach München. Alle seine Bewerbungen blieben erfolglos. Am 23. April 1767 wurde die Serenata "Il Re pastore" im Rittersaal der Residenz uraufgeführt. Am 23. September 1777 reisten Wolfgang Amadeus und seine Mutter Anna Maria nach Mannheim. Dort lernte Mozart das Theaterfaktotum Franz Fridolin Weber, seine Ehefrau Maria Cäcilia und deren Töchter Aloysia und Constanze kennen. Die Reise führte weiter nach Paris, wo am 3. Juli 1778 seine Mutter Anna Maria starb. Mozarts Kreativität litt zu dieser Zeit unter dem Schicksalsschlag. Es entstanden nur zwei bedeutende Werke, nämlich die Symphonie in D-Dur und die heute verschollene Sinfonia concertante für Bläser. Mozart kehrte im Jänner 1779 nach Salzburg zurück, und er erhielt eine Stellung als Hoforganist. Am 17. September 1780 lernte Mozart die Schauspielgruppe von Emanuel Schikaneder kennen. Emanuel verfasste später Texte für Mozarts Werke. Am 5. November 1780 reiste Wolfgang Amadeus allein nach München um die Oper Idomeneo zu beenden. Die Uraufführung dieses Werks erfolgte wenig später unter Anwesenheit von Vater Leopold und Schwester Nannerl. Die Konflikte mit dem Fürsterzbischof eskalierten und führten zur Auflösung des Dienstverhältnisses am 8. Juni 1781. Mozart übersiedelte nach Wien in das Deutschordenshaus und arbeitete als Konzertpianist und Interpret eigener Werke, als Opernkomponist und als Lehrer. Am 16. Juli 1782 wurde "Die Entführung aus dem Serail" mit großem Erfolg im Burgtheater uraufgeführt. Außerdem heiratete Mozart gegen den Willen seines Vaters Leopold am 4. August 1782 im Stephansdom Constanze Weber. Ende 1782 beendete Mozart das erste von diesen sechs Streichquartetten (KV 387,421 (417b), 428(421b), 458, 464, 465. Diese Werke widmete er dem Komponisten Joseph Haydn. Erst 1783 reiste Mozart mit Constanze nach Salzburg zu seinem Vater und seiner Schwester. Am 26. Oktober 1783 fand die Uraufführung der C-Moll-Messe KV 427 statt. seine Frau Constanze sang die Sopranstimme. 29 Als im Winter 1783 Johann Michael Haydn, ein Freund der Familie, wegen schwerer Krankheit dem Auftrag des Erzbischofs Duette für Violine und Viola zu schreiben nicht nachkommen konnte, komponierte Mozart binnen weniger Tage diese (KV 423 und 424) und veröffentlichte diese in Haydns Namen. 1784 wird Carl Thomas, Mozarts zweites Kind, geboren. Im Februar des gleichen Jahres legt Mozart ein "Verzeichnis aller meiner Werke" an. Dieses beginnt mit dem Klavierkonzert Es-Dur KV 449. Am 1. April 1784 wurden im Burgtheater die Symphonien KV 425 und 385, zwei Klavier- konzerte KV 450 und 451 und das Klavierquintett KV 452 aufgeführt. 1784 wurde Mozart Mitglied der Freimaurerloge "Zur Wohltätigkeit", 1785 wurde er Meister. Er überzeugte auch seinen Vater Leopold, der kurz nach ihm beitrat. Mozart wechselte in Wien 13 Mal die Wohnung. Einmal wohnte er im "Camesinahaus" in der Schulerstrasse 8 / Domgasse 5, das nach dem Stukkateur Albert Camesina benannt war. Dort hatte Mozart sogar ein Billardzimmer. Hier entstand auch die Oper "Le Nozze di Figaro". Der Librettist Lorenzo da Ponte arbeitete im Auftrag Mozarts das Stück "Le Mariage de Figaro" so um, dass es an der Zensur nicht beanstandet wurde. Bemerkenswert ist, dass in diesem Stück die Abschaffung adeliger Privilegien und die Gleichstellung aller Untertanen behandelt wurden. Die Uraufführung erfolgte nur 3 Jahre vor der französischen Revolution. Am 7. Februar 1786 wurde die Oper "Der Schauspieldirektor" in der Orangerie in Schönbrunn uraufgeführt. Am 1. Mai 1786 fand im Burgtheater die Erstaufführung von "Le Nozze di Figaro" statt. Nach 9 Aufführungen wurde der Figaro vom Spielplan abgesetzt. Am 28. Mai 1787 starb Vater Leopold in Salzburg. In diesem Jahr noch fuhr Mozart in Begleitung seiner Frau Constanze nach Prag, wo "Le Nozze di Figaro" aufgeführt wurde. Ende Oktober 1787 fand außerdem die Uraufführung von "Don Giovanni" im Ständetheater statt. "Don Giovanni" entstand ebenfalls in Zusammenarbeit mit Lorenzo da Ponte. Danach reiste er nach Dresden, Meißen, Potsdam und Berlin, wo er den Hof des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II. besuchte. Durch die Reisen und gesellschaftlichen Verpflichtungen geriet Mozart immer mehr in finanzielle Bedrängnis, er musste von Freunden Geld leihen. Am 7. Dezember 1787 wurde Mozart zum Kammermusikus bei Hof per Dekret ernannt. Als Salär waren 800 Gulden jährlich vereinbart. Er lebte auf Grund seiner finanziellen Situation in einem bescheidenen Vorstadthaus in der Landstraße. "Don Giovanni" wurde 15 Mal in Wien aufgeführt und dann vom Spielplan genommen. Kaiser Joseph II. sagte: "Diese neue Oper, ich weiß, ist nichts für die Zähne meiner Wiener". 30 Am 26. Jänner 1790 wurde die Auftragsoper "Cosi fan tutte" im Burgtheater uraufgeführt und nach der zehnten Aufführung vom Spielplan abgesetzt. 1790 reiste Mozart nach Frankfurt, wo Leopold II. zum Kaiser gekrönt wurde. Danach ging es weiter nach Prag zur Aufführung der Krönungsoper "La Clemenza di Tito" am 6. September 1790 anlässlich der Krönung Leopolds II. zum König von Böhmen. Am 30. Oktober 1791 fand die Uraufführung der Oper "Die Zauberflöte" im Freihaustheater, einem Vorstadttheater des Emanuel Schikaneder statt, welche Mozart vom Konzertflügel aus leitete. Mozarts Schwägerin Josepha Hofer spielte die Königin der Nacht, Schikaneder war der Papageno. Dies rettete Mozart und Schikaneder vor dem finanziellen Ruin. Denn 24 Aufführungen im Oktober und 35 bis Anfang Dezember dokumentieren den großen Erfolg. Von sechs in Wien geborenen Kindern Mozarts überlebten nur zwei. Sein erster Sohn wurde zwei Monate alt, der dritte Sohn nicht einmal ein Monat, die erste Tochter starb im Alter von acht Monaten und die zweite Tochter Anna wurde notgetauft und starb am Tag der Geburt. 1791 wurde Franz Xaver Wolfgang, das sechste Kind Mozarts und später als W.A. Mozart (Sohn) genannt, geboren. In diesem Jahr Mozart wurde stellvertretender Kapellmeister zu St. Stephan in Wien, allerdings ohne Salär. Mozart begann an seinem Requiem KV 626 zu arbeiten. Das Auftragswerk blieb unvollendet und wurde nach seinem Tod im Auftrag seiner Frau Constanzes von F.X. Süssmayer vollendet. Mozart starb am 5. Dezember 1791 um 0h55 in seiner Wohnung Rauhensteingasse 8 ("Kleines Kaiserhaus") in Wien an "hitzigem Frieselfieber". Am 6. Dezember 1791 fand das Begräbnis am St. Marxer Friedhof in Wien statt. Er erhielt ein Begräbnis III. Klasse in einem Schachtgrab. Dafür wurden 8 Gulden und 56 Kreuzer berechnet. Constanze war nicht anwesend, sie besuchte sein Grab erstmals 17 Jahre nach seinem Tod. Das Grab konnte später nicht mehr genau lokalisiert werden. Zu Ehren des Komponisten wurde erst viel später ein Scheingrab errichtet. Mozarts Erbschaft umfasste: vier Sofas eine Dienstboteneinrichtung ein Fortepiano ein Spinett ein Billardtisch ein Manuskriptschrank ein Ehebett 18 Sessel eine Kücheneinrichtung ein Sekretär zwei Bücherregale drei weitere Betten fünf Schränke fünf Tische ein Wagen samt Pferd Carl Thomas lernte Kaufmann in Livorno und studierte danach auf Vermittlung Joseph Haydns Musik. 1810 jedoch gab er auf und arbeitete danach als Beamter. Franz Xaver Wolfgang erhielt Unterricht von Johann Georg Albrechtsberger, Johann Nepomuk Hummel, Antonio Salieri und Georg Joseph Vogler. Er wurde ein bedeutender Pianist und Komponist. Constanze heiratete später den Verleger Johann Anton André. 31 Österreichisches Lexikon Kren Beugel Zibeberl Buchteln Faschiertes Fisolen G’sölchts Germ Pfort Holler Schweinsfischerl Karfiol Lungenbraten Heckenklescher Meerrettich Hörnchen Rosinen süsses Hefegebäck Hackfleisch grüne Bohnen Gepökeltes Fleisch Hefe Nachthemd Holunder Filet vom Schwein Blumenkohl Filetbraten einfacher Wein, meist sehr sauer Marillen Obers/ Schlag Panier Palatschinken Paradeiser Pofesen Powidl Ribisl Röster Maurerforelle Selchfleisch Schmankerl Schwammerl Schöps Topfen Vogerlsalat Kletzenbrot Vanillebroten Ronen Aprikosen Rahm Panade Pfannkuchen Tomaten mit Marmelade im Ei ausgebackene Brotschnitten Pflaumenmus Johannisbeeren Fruchtkompott Arbeiter-Cordon bleu geräuchertes Schweinefleisch gutes Essen Pilze Hammel Quark Nüsslisalat Früchtebrot / Birnenbrot mit Knoblauch geschmorte Saftblätzli Randen Einspänner Fiaker Pharisäer Konsul Maria Theresia Kapuziner Guggascheckn Doppelter kleiner Schwarzer, Schlagobers, Staubzucker Verlängerter, Obstler, Schlag Verlängerter, Rum, Schlagobers Verlängerter mit Obers Verlängerter, Orangenlikör, Schlag, Zuckerstreusel Verlängerter, Schlag, Kakao, Zimt Sommersprossen 32