Expedition in die Unterwelt Höhlenforschung in Südwestdeutschland 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Gliederung • Höhlenverteilung • Zentrale Frage • Hypothesen • Wichtiges zum Kalk • Ergebnis 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Topographische Karte Baden-Württembergs Atlas von Baden-Württemberg 1999 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Statistisches Landesamt 1999 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Muschelkalkgebiet Bekannte Höhle Malmgebiet Statistisches Landesamt 1999 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Zentrale Frage: Warum gibt es im Malm viel mehr Höhlen als im Muschelkalk? Hypothesen: 1. Erdzeiten: im älteren Gestein mehr Zeit zur Höhlenbildung? 2. Zusammensetzung: unterschiedlicher chemischer Aufbau → Malm reinerer Kalk? 3. Niederschlagsmengen: mehr Niederschlag im Malm → mehr Höhlen? 4. Erdbeben: unterschiedliche tektonische Prozesse? 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung 1. Erdzeiten Gesteinsschichten www.diercke.de Malm: vor 157-145 Mio. Jahren Muschelkalk: vor 215-205 Mio. Jahren Aufwölbung und Erosion vor 50 Mio. Jahren 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung 1. Erdzeiten Gesteinsschichten www.diercke.de Malm: vor 157-145 Mio. Jahren Muschelkalk: vor 215-205 Mio. Jahren Aufwölbung und Erosion vor 50 Mio. Jahren Ergebnis: im Malm bestand mehr Zeit zur Höhlenbildung 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung 2. Zusammensetzung Exkursion zum Institut für Angewandte Geologie (KIT) Ziel: - Zusammensetzung der Gesteine klären Analysieren der Bestandteile des Gesteins durch: - Röntgenfluoreszenzanalyse - Röntgendiffraktionsspektrometrie 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung 2. Zusammensetzung Ergebnis aus dem Institut: Vorkommen Gestein Malmgebiet Riffkalk CaCO3Gehalt 35 % Schichtkalk 68% Muschelkalkgebiet Muschelkalk 91% 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung 2. Zusammensetzung Ergebnis aus dem Institut: Vorkommen Gestein Malmgebiet Riffkalk CaCO3Gehalt 35 % Schichtkalk 68% Muschelkalkgebiet Muschelkalk 91% Ergebnis: Muschelkalk leichter “löslich” 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung 3. Niederschlagsmengen www.klimadiagramme.de Muschelkalkgebiet 3. Juli 2010 www.klimadiagramme.de Malmgebiet Modul Höhlenforschung 3. Niederschlagsmengen • Klimaaufzeichnungen erst seit ca. 100 Jahren • Höhlenbildung über viel größeren Zeitraum hinweg Ergebnis: Geringe Unterschiede der Niederschlagsmengen in den letzten Jahrhunderten sind nicht verantwortlich für die Häufigkeit der Höhlen! 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung 4. Erdbeben • Erdbeben nur an Plattengrenzen • Leichte Erdbeben trotzdem in Deutschland messbar • Oberrheingraben ist Erdbebengebiet Ergebnis: Auswirkungen eher gering 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Landesamt für Geologie Oberrheingraben Schwäbische Alb 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Kalklösung Kalk wird durch Kohlensäure gelöst H2O(l) + CO2(g) Wasser Kohlenstoffdioxid Lösung CaCO3(s) + H2CO3(aq) Calciumcarbonat 3. Juli 2010 Kohlensäure Ausfällung Ca(HCO3)2(aq) Calciumhydrogencarbonat Modul Höhlenforschung Kalklösung Gleichgewichtsreaktion Durch Entfernen eines Stoffes kippt Gleichung H2O(l) + CO2(g) Wasser Kohlenstoffdioxid Lösung CaCO3(s) + H2CO3(aq) Calciumcarbonat 3. Juli 2010 Kohlensäure Ausfällung Ca(HCO3)2(aq) Calciumhydrogencarbonat Modul Höhlenforschung Kalklösung Gleichgewichtsreaktion Durch Entfernen eines Stoffes kippt Gleichung H2O(l) + CO2(g) Wasser Kohlenstoffdioxid Lösung CaCO3(s) + H2CO3(aq) Calciumcarbonat 3. Juli 2010 Kohlensäure Ausfällung Ca(HCO3)2(aq) Calciumhydrogencarbonat Modul Höhlenforschung Kalkausfällung CO2 -Entfernung: • Aufprall auf Höhlenboden → Stalagmitbildung • Temperaturunterschied → Stalaktitbildung • Photosynthese → Versinterung (Kalktuffbildung) 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Höhlenbildung Durch Mischungskorrosion im Kalkgestein und anschließende Erosion Lösungskurve der Mischungskorrosion 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Karstphänomene Einsturzdolinen 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Korallen Korallen bilden Kalkskelett um sich herum Neue Korallen lassen Skelett wachsen Korallenriffe entstehen Zwischenräume werden nach Absterben mit Ablagerungen gefüllt 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Korallen Im Malm zwischen Schichtkalken immer wieder Riffkalke Riffkalk stabiler als Schichtkalk Schichtkalk erodiert Riffe bleiben bestehen 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Korallen Riffkalke in der Schwäbischen Alb 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Ergebnis - Höhlen im Muschelkalk wegen Anordnung des Gesteins in Schichten sehr instabil viele Dolinen, fast keine Höhlen - Ausnahmen im Muschelkalk: Höhlen können stabil bleiben, wenn eine Gesteinsschicht wie eine Schaumkalkbank sie stützt. 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Ergebnis - Höhlen im Malm wegen massivem Korallenkalk stabil viele Höhlen, weniger Dolinen 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 3. Juli 2010 Modul Höhlenforschung