Aktuelles vom Pflanzenschutz

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Aktuelles vom Pflanzenschutz
Nr. 7 vom 19. Mai 2017
Abschlussbehandlungen beim Weizen
Der Weizen befindet sich an den meisten Orten im Stadium
37-39 (Beginn Fahnenblatt bis Fahnenblatt voll entfaltet). Falls
nur ein Fungizid geplant ist, muss jetzt die Abschlussbehandlung vorgenommen werden. Wurde bereits Allegro eingesetzt
und ist der Bestand gesund, darf mit der 2. Behandlung bis zur
Ähre bzw. 4 Wochen nach der 1. Spritzung zugewartet werden.
Das oberste Blatt ist das wichtigste und muss gesund bleiben,
weil es den grössten Anteil an der Assimilationsfläche hat.
Wenn diese durch Krankheiten beeinträchtigt wird, werden
Ähren- und Hektolitergewicht sowie die Kornfüllung negativ
beeinflusst.
Gelbrost – Primärherde auf Weizen
Der Krankheitsdruck nimmt witterungsbedingt zu. Erste Gelbrostfälle sind bekannt. Der Druck nimmt v.a. bei Papageno
und Dinkel stark zu. Die Schadschwelle beim Gelbrost liegt
sehr tief: Bei einem ersten sichtbaren Befallsherd oder 3-5%
befallene oberste Blätter. Bei Temperaturen über 25°C und
taufreien Nächten würde der Pilz absterben. Solches Wetter
ist mittelfristig nicht in Sicht.
Auch Septoria ist bis zum zweitobersten Blatt zu finden. Der
Pilz breitet sich normalerweise von den unteren nach den oberen Blättern inklusive Blattscheiden und Fahnenblatt aus.
Auch die Ähren können bei anhaltend feuchten Bedingungen
befallen werden. WeSeptoria auf Weizen
gen der relativ langen
Inkubationszeit, werden Infektionen erst verzögert sichtbar.
Gegen diese und alle relevanten Weizen-Krankheiten haben wir mit
Bronco ein exzellentes, neues Produkt. Aufwandmenge: 2 l pro ha. Die
moderne Wirkstoffkombination von Xemium und Epoxiconazol ermöglicht dank unterschiedlichen Wirkungsmechanismen eine verbesserte
fungizide Wirkung (heilend und vorbeugend) und verhindert die Entstehung von resistenten Pilzstämmen. Infizierte Pflanzenteile werden
schnell gestoppt. Bronco hat eine lange Dauerwirkung durch die Speicherung der Wirkstoffe in Depots. Das Produkt ist nach 2 Stunden regenfest.
Getreidehähnchen
Der Druck der Getreidehähnchen ist momentan gering. Durch starke Regenschauer wird ein grosser Teil der
Larven abgewaschen. Einmal abgewaschene Larven gelangen nicht mehr auf die Blätter. Stellt man viele Eigelege fest, darf bei einer zu erwartenden Schadschwelle von 1 Larve pro Halm 0.1 l Audienz ohne Sonderbewilligung gespritzt und mit den Fungiziden gemischt werden. Es wirkt im Gegensatz zu den Häutungshemmer
gegen alle Larvenstadien und
auch gegen Adulte. Audienz
ist in erster Linie ein Frassgift.
Das heisst, es besteht kaum
Kontaktwirkung, die Larven
müssen den Wirkstoff oral
aufnehmen. Der Wirkungsgrad liegt im besten Fall bei
80%. Es darf aber erwähnt
werden, dass das Getreide
links: Adultes Getreidehähnchen, rechts: Larve mit Fensterfrass
eine gewisse Toleranz bietet
falls noch Larven auf dem Fahnenblatt verbleiben sollten. Es muss nicht gleich mit Ernteeinbussen gerechnet
werden. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn ein Netzmittel (0.2 l Break Thru oder 0.8 l Heliosol) zugemischt
wird. In der Mischung mit Fungiziden reichen 0.1 l Break Thru bzw. 0.5 l Heliosol.
Die Erfahrung zeigt, dass bei sehr starkem Druck Audienz in der Wirkung zu knapp ist. In solchen Fällen ist die
Einholung einer Sonderbewilligung zu prüfen. Damit dürfte 1.5 l Reldan 22 gespritzt werden, was alle Stadien
der Hähnchen schnell und effektiv erfasst.
Kartoffeln
Das letzte Jahr ist im negativen Sinne noch stark präsent was die
Kraut- und Knollenfäule betrifft. Der Druck war aufgrund der Witterung enorm hoch und es waren zahlreiche Felder befallen.
Heute herrschten sehr günstige Bedingungen für die Entwicklung
der Krautfäule. Die Gefahr einer Infektion steigt. Aufgelaufene Bestände müssen kontrolliert werden. Wird ein Befall festgestellt,
soll dieser entweder der kantonalen Pflanzenschutzdienststelle
oder beim Warndienst PhytoPRE (www.phytopre.ch) gemeldet
werden.
2 l Arkaban pro ha ist genau das richtige Produkt für der Start. Die
Wirkstoffe werden systemisch, translaminar und übers Blatt verteilt. Es wirkt antisporulieren, vorbeugend und abstoppend. Wir empfehlen, in gefährdeten Gebieten bereits
in den ersten Spritzungen sporenabtötende Produkte zu nehmen. Dies v.a. in Regionen wo Frühkartoffeln unter Folie angebaut werden oder wo Probleme mit Durchwuchskartoffeln auftreten und die Bedingungen für
Stängelbefall ideal sind.
Nachtrag Mais: neue Auflagen
Der Wirkstoff Terbuthylazin darf bekanntlich nur noch 1 x in 3 Jahren auf derselben Parzelle eingesetzt werden.
Dies betrifft von uns die Produkte Andil, Pyran und Akris. Von den Mitbewerbern sind dies unter anderem
Gardo Gold, Lumax, Aspect, Successor T und Calaris.
Diese verschärfte Zulassungsbestimmung gilt ab dem 10. November 2015. Bis am 10.11.2016 durften die genannten Produkte entsprechend den bisher gültigen Zulassungsbestimmungen und mit der bisher gültigen
Etikette verkauft und während eines zusätzlichen Jahres entsprechend angewendet werden. Konkret heisst
dies, dass ab der Maissaison 2018 darauf reagiert werden muss. Diese Saison darf der Mais nochmals wie
gewohnt behandelt werden. Entsprechende Möglichkeiten mit alternativen Produkten werde ich während
den Besprechungen im Winter kommunizieren.
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