Projektarbeit „Erfolgreiche Kommunikation mit Menschen mit Beeinträchtigung“ von Sigrid Schableger body & health academy, Stelzen 16, 4170 Haslach Direktor: Herr Johannes Kainberger Zum Erwerb des Akademischen Grades Akad. psychosoziale Gesundheitstrainerin Betreuerin: Petra Rupp Abgabetermin: November 2005 Inhaltsverzeichnis 1. Abstract ................................................................................3 2. Einleitung..............................................................................4 3. Definition „Behinderung“ ......................................................6 4. Beeinträchtigung der Sinnesorgane ......................................9 4.1. Sprachentwicklungsstörung ......................................................... 9 4.1.1. Sprachstörung .....................................................................11 4.2. Hören und Hörbeeinträchtigung...................................................12 4.3. Sehbeeinträchtigung ..................................................................13 5. Theorien der Kommunikation ..............................................14 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 5.5. 5.6. Unsere Wahrnehmungssysteme...................................................14 Die Grundlagen der zwischenmenschlichen Kommunikation ...........15 Das Interaktionsmodell der Kommunikation ..................................16 Die 4 Ebenen der Kommunikation ...............................................17 Störungen in der Kommunikation ................................................19 Der Kreislauf der Kommunikation ................................................21 6. Die Transaktionsanalyse .....................................................25 6.1. 6.2. 6.3. 6.4. 6.5. 6.6. Eltern-Ich .................................................................................25 Kindheits-Ich ............................................................................27 Erwachsenen-Ich.......................................................................29 Die parallele Transaktion ...........................................................31 Die gekreuzte Transaktion ..........................................................32 Die verdeckte Transaktion ..........................................................33 7. Kommunikationsmöglichkeiten ...........................................35 7.1. Unterstützte Kommunikation.......................................................35 7.1.1 Elektronische Kommunikationshilfen........................................38 7.1.2. Nichtelektronische Kommunikationshilfen................................39 7.1.2.1. Gebärden ......................................................................40 7.2. Gestützte Kommunikation...........................................................43 7.3. Körpereigene Kommunikationsformen ..........................................47 7.4. Basale Kommunikation ...............................................................49 7.5. Massage ...................................................................................52 8. Schlusswort ........................................................................54 9. Literaturliste .......................................................................55 10. Erklärung ..........................................................................57 -2- 1. Abstract „Man kann nicht nicht kommunizieren“ dieser Grundsatz WATZLAWICKS ist allgemein bekannt. In Kommunikation zu treten setzt eine Partnerschaft voraus. Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch ständig kommuniziert, somit müssen wir im Grunde Kommunikation nicht fördern. Die Menschen, welche mit beeinträchtigten Menschen arbeiten, müssen lernen, die Mitteilung zu verstehen welche andere von sich geben. Die Bedingungen von Kommunikation werden ignoriert. Diese sind, ein Mensch hat etwas mitzuteilen, kann etwas mitteilen und will etwas mitteilen. Im Rahmen meines Praktikums beschäftigte ich mich mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Das Ziel meiner Arbeit besteht darin, zu vermitteln, wie man den kommunikativen Umgang verbessern kann, mittels der Anwendung der unterschiedlichen Kommunikationsformen. Zu Beginn zeige ich die von Beeinträchtigungen auf, welche das Kommunikationsverhalten beeinflussen können. Darauf folgend gehe ich in die Grundregeln der Kommunikation sowie die Störungen ein. Infolge dessen wird dargelegt, welchen Einfluss die Persönlichkeitsentwicklung, Gefühle und Erfahrungen auf das Kommunikationsverhalten haben. Als weiteren Punkt stelle ich die verschiedenen Formen der Kommunikation dar und bei welchen Beeinträchtigungen welche Formen am Besten angewendet werden können. Weiters stelle ich eine Kommunikationsform vor, die ohne den Einsatz der Lautsprache auskommt. Zum Schluss lege ich noch dar, wie wichtig Berührungen sein können. In dieser Arbeit wird zur Vereinfachung nur die männliche Formulierung verwendet (z.B.: der Klient). Alle Geschlechtsspezifischen Aussagen betreffen sowohl Männer als auch Frauen. -3- 2. Einleitung „Der Mensch wird als weltoffenes und formbares Wesen geboren. Er ist unmittelbar auf soziale Beziehungen angelegt und von diesen abhängig. Sein Leben lang erfährt er Situationen, die eine Veränderung, eine Anpassung, als Lernen erforderlich machen.“ (Fornefeld, 2002, S. 103) „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden!“ Diese Aussage wird unter anderen auch von der Lebenshilfe vertreten. Menschen mit Beeinträchtigung sind gleichberechtigte Bürger unserer Gesellschaft. Mit dem Recht, dass ihre Würde, ihre Persönlichkeit und ihr Tun geachtet werden. Diese jahrzehntelange Forderung und Grundhaltung wurde 1997 nachhaltig durch das Verfassungsgebot der Gleichberechtigung beeinträchtigter Menschen verankert. (vgl. www.dielebenshilfe.at) Infolge dessen nehmen die Bezugspersonen die Menschen mit Beeinträchtigung ernst und erkennen sein Recht an, so zu sein, wie er ist. In Kommunikation zu treten, gemeinsam eine Beziehung aufzubauen, setzt eine Partnerschaft voraus. Die Bezugspersonen respektieren die Eigengesetzlichkeit seines Lebens, die sich nicht an die Planungs-, Therapie- oder Förderziele – und schon gar nicht an vorgegebene allgemeine Lehrpläne und Förder- oder Therapiekonzepte – halten muss. Es wird darauf vertraut, dass jedes Verhalten des anderen seinen Sinn hat, selbst wenn dieser Sinn nicht nachvollziehbar ist. Beeinträchtigte Menschen greifen wie alle Menschen in der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt auf die bestmögliche Strategie zurück, welche ihnen zur Verfügung steht. Die Wahl der bestmöglichen Strategie kann jedoch für dasselbe Anliegen sehr verschieden sein. Was das Zusammenleben mit beeinträchtigten Menschen erschweren kann, ist der Umstand, dass diese in sehr schwierigen Lebenssituationen bestimmte Bewältigungsstrategien entwickeln. Diese Strategien auch später noch beibehalten, selbst wenn sich ihre Lebensumstände längst geändert haben. -4- Gute Lösungen in der Kommunikation zu entwickeln, welche später zurückkommen, ist vor allem den Menschen, welche mit ihnen leben und arbeiten, vorbehalten. Diese Menschen haben in ihrem eigenen Leben ebenfalls einmal Lösungen entwickelt, welche nun im Kontakt mit Menschen mit Beeinträchtigung zum Handicap werden. Auf diese Weise kann es geschehen, dass sich beeinträchtigte wie nicht beeinträchtigte Menschen gegenseitig in ihrer Entwicklung behindern und in ihrer Persönlichkeitsentfaltung lähmen. Aktenkundig wird diese wechselseitige Lähmung in der Regel als Verhaltensauffälligkeit bzw. – störung, welche man schließlich dem beeinträchtigten Menschen bescheinigt. Zumal dann, wenn die Menschen, die mit ihnen leben und arbeiten, Profis sind, die gelernt haben, für bestimmte Erscheinungen medizinische oder psychologische Begriffe zu benutzen. (vgl. Elbing, 2003) -5- 3. Definition „Behinderung“ Jedes Land verwendet in der Behindertenpolitik unterschiedliche Definitionen von Behinderungen. Aus diesem Grund gibt es bislang keine allgemein gültige Definition von Behinderung auf die internationale Ebene. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits 1980 ein dreistufiges Behinderungsmodell zur Definition Behinderung entwickelt: 1. Stufe: impairment: Schädigung (körperlich z. B.: fehlender Arm) 2. Stufe: disabiliy: Aktivitätsbeeinträchtigung (individuell z. B.: beidhändig Klavier spielen mit einem Arm) 3. Stufe: handicap: Partizipationseinschränkung (gesellschaftlich, z.B. gesellschaftliche Normen schließen aus, dass einarmige Frau Konzertpianistin wird) In Österreich hatte das Komitee für Soziale Arbeit bereits 1988 im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ein Symposium, eine Definition von Behinderung in das Gesetz aufzunehmen, veranstaltet. Der Behindertenbegriff wurde in seinen ökonomischen, gesellschaftlichen und gesetzlichen Aspekten untersucht. Die Teilnehmer kamen zu dem Schluss, dass es derzeit nicht möglich ist, einen einheitlichen Behindertenbegriff in einem Gesetz zu verankern. Das der Behindertenbegriff weit genug sein müsste, um die Behinderung und die besonderen Bedürfnisse behinderter Menschen in ihren sozialen Dimensionen zu erfassen, waren sie sich jedoch einig. Je nach Zielsetzung sollen unterschiedliche Definitionen formuliert werden (Unterschiede nach Ursache, Art und Folgewirkungen), welche alle unter dem weiten Begriff zusammengefasst werden können. -6- Zwei Definitionen wurden in diesem Sinne erarbeitet, die als Auftrag an die Behindertenpolitik des Bundes und der Länder verstanden werden sollten: Definition 1: "Behinderte Menschen sind Personen jeglichen Alters, die in einem lebenswichtigen sozialen Beziehungsfeld körperlich, geistig oder seelisch dauernd wesentlich beeinträchtigt sind. Ihnen stehen jene Personen gleich, denen eine solche Beeinträchtigung in absehbarer Zeit droht. Lebenswichtige soziale Beziehungsfelder sind insbesondere die Bereiche Erziehung, Schulbildung, Erwerbstätigkeit, Beschäftigung, Kommunikation, Wohnen und Freizeitgestaltung." (http://www.arbeitundbehinderung.at) Definition 2: "Behindert sind jene Menschen, denen es ohne Hilfe nicht möglich ist, - geregelte soziale Beziehungen zu pflegen, - sinnvolle Beschäftigung zu erlangen und auszuüben und - angemessenes und ausreichendes Einkommen zu erzielen." (http://www.arbeitundbehinderung.at) Im deutschsprachigen Raum wird nach wie vor „geistige Behinderung“ als Oberbegriff verwendet. Die Menschen mit Beeinträchtigung wehren sich, sie wollen nicht mehr „geistig behindert“ genannt werden. Von einigen Vertretern der Pädagogik wird „geistige Behinderung“ als ein phänomenologischer Prozess betrachtet. Einer davon, Georg Feuser (zählt zu den radikalsten Vertreter im Bereich der integrativen Pädagogik) hat dies mit folgende Aussage verdeutlicht: „Es gibt Menschen, die WIR aufgrund UNSERER Wahrnehmung ihrer menschlichen Tätigkeit, im Spiegel der Normen, in dem WIR sie sehen, einem Personenkreis zuordnen, den WIR als „geistigbehindert“ bezeichnen“ (Feuser, 1996) (http://bidok.uibk.ac.at/library/feuser-menschenbild.html) -7- Zusammenfassung: In diesem Kapitel wurde auf die verschiedenen Definitionen des Begriffes „Behinderung“ eingegangen welche durch drei unterschiedliche Institutionen festgelegt wurden. Der „WHO“, des Österreichischen Komitee für Soziale Arbeit und auf die Definition von einem Vertreter der Pädagogik -8- 4. Beeinträchtigung der Sinnesorgane Die Sinnesorgane nehmen die Reize aus der Umwelt und dem Körper auf. Der Mensch hat kaum die Möglichkeit, gezielt auf eine Sinneserfahrung einzugehen oder gar neue Äußerungsformen zu lernen, wenn der Reiz nicht in ein festgelegtes Reflexschema passt. Der Autor Winfried Mall beschreibt, dass Probleme bei der Entwicklung der Lebensweise entstehen können, wenn die Wahrnehmung der Effekte durch eine Sinnesbeeinträchtigung behindert ist. 4.1. Sprachentwicklungsstörung Das Ziel der Sprache ist die Kommunikation mit den Mitmenschen. Sowie wird der gesellschaftliche Umgang mit Menschen erlernt. Nonverbale Kommunikationskanäle werden von Menschen mit Beeinträchtigung im höheren Maße verwendet. Die Sprache ist ein Lernprozess, welcher auf uns Menschen beschränkt ist. Daraus ergibt sich, dass man durch die Sprache in der Lage ist, Wahrnehmungen in Sprachsymbole umzusetzen, aus einer Situation herauslösen und errinnerungsfähig zu machen. Die Sprachmotorik wird geprägt durch: 1 • Reflexe (Schreien) • extrapyramidale Motorik (Tempo, Rhythmus) • durch die pyramidale1 Motorik (Lautbildung) groß, gewaltig -9- Laut der Darstellung von Holzinger läuft die Sprachentwicklung folgendermaßen ab: 1. Funktionale Phase: Das Schreien ist die erste sprachliche Aktivität. Das Saugen und Schlucken bereiten die Lippen-, Zungen- und Gaumenmuskulatur auf die Sprache vor. Im 5. – 8. Monat entsteht das Lallen, welches der Funktionalisierung der Sprechwerkzeuge dient. Bei gehörlosen Menschen kommt es zum Verebben der Artikulationslust, da die Lautbildung nicht gehört und damit verstärkt wird. Bei einem geistig beeinträchtigten Menschen tritt das Lallen entweder verspätet oder gar nicht auf. 2. Das vorsprachliche Erlebnis der Gesamtsituation: Eine Situation wird durch Tonfall, Mimik und Gestik vor Benennung der Dinge mit ihrem Namen verständlich gemacht. Die Gebärde ist bei einen Kind ohne sprachliche Beeinträchtigung ein Begleitzeichen der Sprache. Bei Kindern mit einer unterentwickelten Sprache tritt die Gebärde anstelle eines Wortes auf. Durch Imitation werden Gebärden erlernt und stellen die einfachste Form der Kommunikation zum Tauben dar. Die Lautbildung ist bei Menschen mit geistiger Beeinträchtigung stark verzögert. 3. Der Einwortsatz Gleiche Wörter und Sätze werden in ähnlichen Situationen immer wieder von der gleichen Mimik, Gestik und Tonfall begleitet und somit an das Kind herangetragen. Dadurch werden Signale anfänglich zufällig, dann konstant affektiven2 Zuständen, Dinge oder Tätigkeiten zugeordnet. Allmählich löst sich das Wort aus der Gesamtheit der Situation heraus und wird zu ihrer symbolischen Repräsentation. 2 gefühlsmäßig - 10 - 4. Zwei- und Mehrwortsätze Durch die Aneinanderreihung von Subjekt und Objekt oder Subjekt und adverbieller3 Bestimmung entsteht eine primitive Satzkette, der Mehrwortsatz. Anfänglich wird jedes neue Wort angeführt. Allmählich zeigen sich Tendenzen der Gliederung, welche vor Erlebnisdominanz, von einfacher grammatikalischen Beziehungen oder durch stereotype Wortfolge geprägt werden. 5. Satzbildung Diese setzt um das 3. Lebensjahr ein. Durch Wortstellung und Flexion wird zusammengehöriges zusammengefasst. Der Einbau der Gedanken in vorgegebene Satzmuster wird ermöglicht durch die Verknüpfung der Strukturierung der Erfahrungswelt. 4.1.1. Sprachstörung Die Sprache ist ein bedeutsamer Indikator für die Erkennung geistiger Leistungen. Ein Mensch, der nicht spricht, wird mutistisch genannt. Mutisten sind beispielsweise alle von Geburt an Gehörlosen, wenn sie nicht sehr mühsam sprechen gelernt haben. Ihre intellektuelle Begabung ist jedoch nicht eingeschränkt. Die menschliche Sprache entsteht durch das Zusammenspiel von Atmung, Stimmgebung und Lautgebung. Sprach- und Sprechfehler in verschiedener Art werden bei ca. 70 % der Körperbeeinträchtigen festgestellt. Das Sprechen wird über das Saugen, Schlucken, Beißen und Kauen durch Ausschaltung der pathologischen Reflexe aufgebaut. Die feinmotorischen Bewegungen von Kiefer und Zunge gelingen nicht, wenn die Stellung und die Bewegung vorher nicht durch das Kauen geübt wurden. Das richtige Kauen ist eine Grundlage des Sprechens und wird durch Atemübungen, kombiniert mit Reflexhemmungen erlernt. Sprechstörungen sind Fehler der funktionellen Darstellung der Sprache. (vgl. Holzinger, 1978) 3 betreffend - 11 - Stammeln: Darunter versteht man das Fehlen oder den Ersatz eines Lautes bzw. eine fehlerhafte Zwischenartikulation. In schweren Fällen können Vokale (z. B.: „o“ statt „u“) in leichten Fällen die schwierigen Laute („r“, „s/sch“) nicht richtig artikuliert werden. Die Sprache wird monoton und verwaschen. Das Sprachverständnis ist intakt, jedoch entsteht eine Sprechunlust. Stottern: Dies ist keine Störung der Aussprache, sondern eine Störung des Rhythmus und der Dynamik der Sprache. Stottern stellt eine psychisch ausgelöste Hemmung im Atem, Ton- und Sprechablauf dar. Es gibt drei Formen des Stotterns. Eine typische Form ist das Entwicklungsstottern während des Schulalters. Das Traumatische Stottern entsteht durch einen plötzlichen psychischen Schocks. Die dritte Form ist das Hysterische Stottern. Dies entwickelt sich meist aus einem Stimm- und Sprachverlust bei hysterischen Mechanismen. Poltern: Dies ist eine sprachliche Gestaltungsschwäche aufgrund einer angeborenen, ererbten oder konstitutionell4 bedingten Eigenart der gesamten psychosomatischen Persönlichkeit. Hierbei kommt es zu einem überstürzten Sprechen, zu häufigem Versprechen sowie das Auslassen von Silben und Wörtern. Der Denkablauf ist schneller als der motorische Sprachvollzug. Menschen, die unter Poltern leiden, sind meist fahrig, zerstreut, geistig rege, jedoch unmusikalisch. 4.2. Hören und Hörbeeinträchtigung Hören besteht in der Aufnahme, Differenzierung, Perzeption5 und Speicherung akustischer Reize. Jeder Ausfall in einem dieser Bereiche wirkt sich negativ auf den Hörvorgang aus. Die Aufnahme und das Verstehen akustischer Reize erfolgt beim Hörbeeinträchtigten durch Hörgeräte, Lippenlesen und Gebärden. 4 die Verfassung betreffend 5 Reizaufnahme, Wahrnehmung durch Sinnesorgane - 12 - Die Ursachen einer Hörbeeinträchtigung unterscheidet der Autor Holzinger zwischen: - erbliche Hörstörungen: Die vererblichen Innenohrschwerhörigkeit ist genetisch bedingt und wird mit zunehmendem Alter immer stärker. - erworbene Hörstörung: Hier unterscheidet man nach dem Zeitpunkt der Entstehung; prä-, peri- und postnatale Hörstörungen. Das Krankheitsbild ist abhängig davon, welches Organ von der Störung betroffen ist. 4.3. Sehbeeinträchtigung Lichtwellen werden im Auge durch ein zusammengesetztes optisches System zur Netzhaut geleitet. Deren Sehzellen wandeln die Lichtreize in elektrische Impulse um. Diese gelangen über ein komplexes System der Nervenbahnen zum Sehzentrum. Das Zentrum liegt im Bereich des Hinterhauptlappens. Eine pathologische Veränderung auf diesem Weg, führt zur Schwachsichtigkeit und Blindheit. Ober- und unterhalb des Sehzentrums liegen die optischen Erinnerungszentren, bei deren Ausfall die Gegenstände zwar gesehen, jedoch nicht erkannt werden können. Da die brechenden Medien keine einwandfreien Krümmungen aufweisen, scheint das Auge einen optischen Apparat unterlegen zu sein. Dieser scheinbare Mangel wird jedoch weitgehend durch die Fähigkeit des Auges, mit kleinsten Bewegungen ein Sehobjekt abzutasten, ausgeglichen. Die Ursachen von Sehrstörungen können durch organische Hirnschädigungen oder durch Augenkrankheiten ausgelöst werden. Zusammenfassung: Die einzelnen Beeinträchtigungen der Sinne wurden hier aufgezeigt. Auf die Sprachentwicklungs-, Hörbeeinträchtigungs- sowie Sehbeeinträchtigungsstörungen wurden näher erläutert. - 13 - 5. Theorien der Kommunikation In diesem Kapitel wird auf die „Geheimnisse“ und „Tücken“ der zwischenmenschlichen Kommunikationen näher eingegangen. Es wird erklärt, wie unsere Wahrnehmung funktioniert, sowohl auch durch wie eine Störungen in der Kommunikation entsteht. Durch die Realisierung dieser Theorien, fördert es die Kommunikation mit Menschen mit Beeinträchtigung. Ein besseres Verständnis untereinander wird sichtbar. 5.1. Unsere Wahrnehmungssysteme Die Umwelt wird durch Sinne wahrgenommen. Zwischen Innenreize und Außenreize unterschieden. Wir aktivieren verschiedene Sinne gleichzeitig während der Kommunikation. Unser Wahrnehmungssystems ist wie folgt aufgebaut: Vestibuläres System (Innenreiz: Innenohr/Bogengänge): Erfolgt über die (Innenreize) Körperschwerkraft, Körperlageveränderungen und das Körpergleichgewicht Kinästhetisches System (Innenreiz: Reizempfänger in den Muskeln und Gelenken): Geht über Muskelspannungen, Gelenksstellungen, Körperpositionen, Stellung einzelner Körperteile zueinander Taktiles System (Außenreize: Haut): Durch Berührungen einzelner Körperteile miteinander, tastende Orientierung mit dem Körper Visuelles System (Außenreize: Augen): Mit dem Ausmaßen des Körpers, Fixieren, Verfolgen eigener Körperbewegungen, betrachten der Körperstellungen und einzelner Körperteile, betrachten der Umwelt - 14 - Akustisches System (Außenreize: Ohren): Stellen die Erfahrungen mit Geräuschen des eigenen Körpers und der umgebenen Umwelt dar. Gustatorisches System (Außenreiz: Geschmackssinn): Geht über die verschiedenen Geschmacksrichtungen von z. B.: Lebensmittel, Genussmittel, .. Olfaktorisches System (Außenreiz: Geruchssinn): Erfolgt über die verschiedenen Geruchseindrücke der Umwelt. Der Mensch und seine Umwelt sind immer eng miteinander verknüpft, ein sich gegenseitig beeinflussender Regelkreis liegt vor. Dies bedeutet, dass über die Nah- und Fernsinne ständig eine Vielzahl von Umweltreizen aufgenommen wird. Diese Reize werden aber nicht nur aufgenommen, gefiltert und verarbeitet, sondern es erfolgt eine Reaktion, wir wirken unsererseits wieder handelnd auf die Umwelt ein. Dieses Handeln setzt genauso wie die Aufnahme der Reize aus der Umwelt ein regelrechtes Funktionieren unserer Nah- und Fernsinne voraus. (vgl. http://www.geistigbehindertenpaedagogik.de) 5.2. Die Grundlagen der zwischenmenschlichen Kommunikation Diese Grundlage ist schnell beschrieben. Es gibt einen Sender, der etwas mitteilen möchte. Er verschlüsselt sein Anliegen in erkennbare Zeichen – der Nachricht. Und die Person, an die diese Botschaft gerichtet wird, heißt Empfänger. Siehe Abb. 1 Sender Nachricht Abb. 1: Sender – Empfänger - Modell - 15 - Empfänger Dem Empfänger obliegt es, diese wahrnehmbaren Gebilde zu entschlüsseln. In der Regel stimmen gesendete und empfangene Nachrichten überein, somit hat eine Verständigung stattgefunden. Häufig machen Sender und Empfänger von der Möglichkeit Gebrauch, die Güte der Verständigung zu überprüfen. Dadurch, dass der Empfänger zurückmeldet, wie er die Nachricht entschlüsselt hat, wie sie bei ihm angekommen ist und was sie bei ihm angerichtet hat, kann der Sender halbwegs überprüfen, ob seine Sende-Absicht mit dem Empfangsresultat übereinstimmt. Eine solche Rückmeldung nennt sich Feedback. Nach und nach erkennt man, dass ein und dieselbe Nachricht stets viele Botschaften enthält. 5.3. Das Interaktionsmodell der Kommunikation Zum Verständnis was das Ausschlaggebendste in der zwischenmenschlichen Kommunikation ist, wird hier das Interaktionsmodell aufgezeigt. Hier zeigt sich, dass wir Nachrichten nicht nur verbal austauschen. Das, was wir dem Empfänger vermitteln wollen, wird vom Sender durch • Worte (verbal) • den Ton der Stimme (paraverbal) • die Körpersprache und Mimik (nonverbal) bestimmt. Siehe Abb. 2 7% Körpersprache Stimme 38% 55% Abb. 2: Interaktionsmodell - 16 - Worte Somit wird durch die Körpersprache und Mimik die Glaubwürdigkeit einer Nachricht bestimmt. Menschen mit Beeinträchtigung nehmen die nicht – sprachliche - Botschaft für wahr und antworten entsprechend. Sie nehmen die Körpersprache intensiver wahr als die Worte. 5.4. Die 4 Ebenen der Kommunikation Ein und dieselbe Nachricht enthält stets viele Botschaften gleichzeitig. Dies macht den Vorgang der zwischenmenschlichen Kommunikation kompliziert und störanfällig, aber auch aufregend und spannend. Durch das Feedback, ausgehend vom Menschen mit Beeinträchtigung, kann der Sender halbwegs überprüfen ob und wie die Nachricht angekommen ist. Das Kommunikationsmodell wurde von Friedemann Schulz von Thun entwickelt. Dieses Modell beschäftigt sich mit der Anatomie einer Nachricht. Das ursprüngliche Modell stammt von Paul Watzlawick, welches aussagt, dass es in der Übermittlung von Nachrichten immer eine Sach- und Beziehungsebene gibt (Eisbergmodell). Friedemann Schulz von Thun hat dieses Modell erweitert im Bereich der Beziehungsebene und Selbstoffenbarung. Abbildung 3 Sachinhalt Sender Selbst offen barung Nachricht Appell Beziehung Abb. 3: Kommunikationsmodell - 17 - Empfänger Sachinhalt (bzw. Worüber ich informiere) In erster Linie enthält die Nachricht eine Sachinformation. Das ist nur ein Teil von dem, was sich gegenwärtig zwischen dem Sender und dem Empfänger abspielt. Selbstoffenbarung (bzw. Was ich von mir selbst kundgebe) In jeder Nachricht stecken nicht nur Informationen über die mitgeteilten Sachinhalte, sondern auch Informationen über die Person des Senders. Wir können erkennen, welche Sprache der Sender spricht. Beziehung (bzw. Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen) Aus der Nachricht geht ferner hervor, wie der Sender zum Empfänger steht, was er von ihm hält. Für diese Seite der Nachricht hat der Empfänger ein besonders empfindliches Ohr. Denn hier fühlt er sich als Person in bestimmter Weise behandelt oder misshandelt. Auf der Beziehungsseite der Nachricht sind genau genommen zwei Arten von Botschaften vorhanden. Zu einen geht hervor was der Sender vom Empfänger hält, zum anderen aber auch eine Botschaft darüber, wie der Sender die Beziehung zwischen sich und dem Empfänger sieht. Während die Selbstoffenbarungsseite (vom Sender aus betrachtet) „ICHBotschaften“ enthält, enthält die Beziehungsseite einerseits „DU-Botschaften“ und andererseits „WIR-Botschaften“. Appell (bzw. Wozu ich dich veranlassen möchte) Die Seite der Nachricht dient dazu, den Empfänger zu veranlassen, bestimmte Dinge zu tun, etwas zu unterlassen, zu denken oder zu fühlen. Dieser Versuch Einfluss zu nehmen, kann mehr oder minder offen oder versteckt sein. - 18 - 5.5. Störungen in der Kommunikation Es gibt viele Störungen in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Häufig werden Probleme nicht angesprochen, gerade konfliktträchtige Themen werden vermieden. Somit tauschen sich die am Kommunikationsprozess Beteiligten nicht genügend aus und das führt zu Störungen. Diese Störung geht sowohl vom Sender als auch vom Empfänger aus. Allgemein ist bei der Kommunikation Vorraussetzung, dass Sender und Empfänger wach und anwesend sind. Der Sender soll sowohl laut und deutlich sprechen, als auch konzentriert sein um eine erfolgreiche Botschaft zu senden an den Gesprächspartner mit Beeinträchtigung. Die Aufmerksamkeit des Empfängers muss geweckt werden. Damit die Nachricht richtig vom Empfänger empfangen wird, ist dessen Aufmerksamkeit wichtig. Durch aktives Zuhören oder durch Rückfragen, soweit dies möglich ist, werden dem Sender wichtige Signale zurück gesendet, welche die angekommene Botschaft widerspiegelt. Eine Störung in der zwischenmenschlichen Kommunikation tritt auch bei „nicht verstehen“ seitens des Empfängers ein. Friedemann Schulz von Thun, Ingrid Langer und Reinhard Tausch haben sich mit dem Thema „Verständlichkeit“ beschäftigt. Die vier „Verständlichmacher“ heißen: Einfachheit, Gliederung - Ordnung, Kürze – Prägnanz und Stimulanz Bei der Einfachheit handelt es sich um die Wortwahl und den Satzbau. Zu der Einfachheit gehört es, geläufige und anschauliche Wörter zu kurzen und einfachen Sätzen zusammen zu fügen. Wenn Fremdwörter und Fachausdrücke verwendet werden, sollen diese erklärt werden. Gerade im Bereich der Kommunikation mit Menschen mit Beeinträchtigung soll die Einfachheit verwendet werden. - 19 - Gliederung – Ordnung bezieht sich nicht auf die Art der Formulierung, sondern auf den Aufbau des Gesamttextes. Für eine sinnvolle Beziehung der Sätze untereinander steht die Ordnung. Somit wird der Zusammenhang leicht verständlich und die Informationen werden in der richtigen Reihenfolge dargeboten. Bei dem nächsten Verständlichmacher geht es um die Frage: Steht die Länge des Beitrages in angemessen Verhältnis mit dem Informationsziel? Weitschweifige Texte überfordern vor allem Menschen mit Beeinträchtigung. Sie verlieren den Blick fürs Wesentliche und ihre Aufmerksamkeit sinkt schnell ab. Bei der Stimulanz geht es um diejenigen Wörter, welche die Zuhörer in den Bann ziehen sollen. Dieser Verständlichmacher ist bislang wenig erforscht. Abbildung 4 soll dies verdeutlichen: Kommunikationsstörungen Nonverbale Verbale Lautsprachig (Gesprochene Sprache) visuell Abbild, Bild, Figur, Zeichen Schriftsprachlich (Geschriebene Sprache) Störung betreffend die Schrift auditiv Lautung, „Wort“, Zeichen Störung betreffend das Lesen und der RechtSchreibung kienästhetisch Tastung, Mimik/Gestik, Abb. 4: Schema der Kommunikationsstörungen - 20 - 5.6. Der Kreislauf der Kommunikation Winfried Mall traf eine pragmatische Unterscheidung zwischen negativer Kommunikation – die Beziehung verhindert oder abbricht – und positiver Kommunikation – die Beziehung schafft und Verständigung ermöglicht. (vgl. Mall, 2004) Will man einem Menschen helfen zu lernen, wird dies umso besser gelingen, wenn man mit ihm in einen angepassten dialogischen Austausch tritt, in positive Kommunikation. Ohne diese gemeinsame Basis werden die Bemühungen zu behandeln, zu fördern oder zu lehren den Klienten nicht wirklich erreichen. Somit wird er die Angebote nicht in seine Erlebniswelt integrieren können. Andererseits gewinnt man mit dieser kommunikativen Basis einen Bezugsrahmen, aus dem heraus man sich vergewissern kann, ob das Angebot den Anderen auch wirklich erreicht hat. (vgl. Mall, 2004) Bei einer negativen Kommunikation reagiert der Klient mit Abwehr oder Resignation. Die richtige Antwort auf das Tun des anderen gibt es nicht. Ob nun die Antwort passt, sieht man an der Reaktion des Anderen. Das muss auch so sein, denn ansonsten hätte man den wechselseitigen Prozess der primären Kommunikation bereits wieder verlassen. Somit bräuchte man den Klienten erst gar nicht zu Wort kommen lassen. Der Kreislauf der Kommunikation läuft nun wie folgt ab: Der Klient6 tut irgendetwas. In diesem Beispiel sitzt der Klient auf seinem Platz in der Ecke, seine Plüschtiere in den Händen und schaukelt. Dazu brummt der noch. 6 Damit ist der „beeinträchtigte Mensch“ gemeint - 21 - Sein Tun wird als Äußerung wahrgenommen Ich beziehe den anderen und sein Tun auf mich, nehme sein Verhalten als Äußerung wahr. Davon spürt der Klient jedoch zunächst noch nichts. Man muss etwas tun, damit er erlebt, dass man sich auf ihm beziehen will. Also sucht man nach einem Verhalten, welches zu seinem Tun passend als Antwort erlebt wird. Mit einem passenden Tun antworten Was das im einzelnem ist, kann ganz verschieden sein. Das Kriterium ist, dass der Klient es in einem möglichst angenehmen Sinn als zu sich passend erlebt. In diesem Beispiel kann man seine Laute nachzuahmen, oder man summt eine kleine Melodie im Rhythmus des Schaukelns oder im diesen Rhythmus den Namen des Klienten rufen. Ebenfalls ist es möglich, gegenüber des Klienten zu hocken und das Schaukeln nachahmen. Wenn es gelingt eine passende Antwort zu finden, wurde der Klient erreicht. Er erlebt eine Antwort auf sein/ihr Tun Der andere nimmt das Tun als auf ihn bezogene Antwort wahr. Allerdings bemerkt man dies nicht direkt, sondern man muss es aus dem schließen, was der Klient im Gegenzug tut. Denn nun geht es in die zweite Runde, welche als primäre Kommunikation beschrieben wird. Der Klient tut irgendetwas Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und man kann nicht vorhersagen, was geschieht. Es kann sein, dass der Klient zu schaukeln aufhört, oder er verändert den Rhythmus. Oder auch er entfernt sich von dem Betreuer oder schiebt ihm weg. In der Abbildung 5, auf der nächsten Seite, ist dies graphisch dargestellt. - 22 - Der Klient erlebt eine Antwort auf das Tun der Bezugsperson. Der Klient tut irgendetwas. Der Kreislauf der Kommunikation Die Bezugsperson antwortet mit einem passenden Tun. Die Bezugsperson nimmt sein Tun als Äußerung war. Abb. 5: Kreislauf der Kommunikation Zur negativen Kommunikation wird es vor allem dann kommen, wenn man sich nicht möglichst vorurteilslos auf den Anderen und sein Verhalten einlässt, sondern es sogleich nach Kriterien bewertet, die nicht vom Klienten her gewonnen sind, sondern welche man mitgebracht hat. Dadurch stellt man den Sinn und die Berechtigung in Frage. (vgl. Mall, 2004) - 23 - Zusammenfassung: In diesem Kapitel wurde auf das menschliche Wahrnehmungssystem eingegangen. In weiteren auf die Grundlagen der Kommunikation, welches mit den Interaktionsmodell und den 4-Ebenen aufgebaut wird. Zum Schluss werden die Störfaktoren der Kommunikation dargelegt mit einen Beispiel vom Kreislauf der Kommunikation. - 24 - 6. Die Transaktionsanalyse Der Autor Eric Berne nennt die Grundeinheit der Kommunikation eine Transaktion. Hierbei handelt es sich um eine Methode um unser Verhalten und die dabei zugrunde liegenden Normen, Gefühle und Erfahrungen zu analysieren um unsere Kommunikation mit Anderen zu verbessern. Die Transaktionsanalyse hilft uns in kritischen Situationen neue Verhaltensalternativen zu erkennen und in der Praxis auszuprobieren. Somit ist sie eine Hilfe, sich zwangfrei und bewusster zu verhalten. Die Transaktionsanalyse spielt sich zwischen zwei Personen auf der Beziehungsebene ab. Sie hat den Vorteil, dass es auch den Empfänger mit einbezieht und so das wechselseitige Hin und Her sichtbar macht. Die Transaktionsanalyse geht davon aus, dass in jedem von uns drei Persönlichkeitsinstanzen vorhanden sind und sich zu Worte melden können: Eltern-Ich, Kindheits-Ich, Erwachsenen-Ich 6.1. Eltern-Ich Im Eltern-Ich ist alles das aufbewahrt, was die Eltern dem Kind einst vermittelt, etwa wie, Hilfe und Behütung und Lebensweisheiten, aber auch Ermahnungen, Ge- und Verbote, die Vorstellung darüber, wie „man“ sein soll. Diese Persönlichkeitsinstanz hat zwei Aspekte. Es zeigt sich kritisch-verurteilendmoralisierend oder aber fürsorglich, stützend. Siehe Abbildung 6 kritisch verurteilend moralisieren d Eltern – Ich Abb. 6: Eltern-Ich - 25 - fürsorglich stützend Sowohl die Elternrolle als auch die Kindrolle können in ihren beiden Aspekten positiv oder negativ sein. Das Unterscheidungskriterium hierbei ist die Realitätsangemessenheit der jeweils eingenommenen Rolle. Der Unterschied zwischen positiver - fürsorglicher und negativer - fürsorglicher Elternrolle liegt darin, dass man aus der positiv - fürsorglichen Elternrolle heraus die Hilfe und Unterstützung gewähre, die für den Sender nötig ist. Sobald der beeinträchtigte Mensch die Unterstützung des Betreuers nicht mehr bedarf, entlässt er ihn aus seiner Fürsorglichkeit. In der negativ - fürsorglichen Elternrolle dagegen, ist der Betreuer überfürsorglich und macht dadurch den beeinträchtigen Menschen hilfloser oder ungeschickter als er wirklich ist. In der positiv - fürsorglichen Rolle löst der Betreuer das Problem des beeinträchtigen Menschen mit ihm, in der negativ - fürsorglichen Rolle löst er es für ihm. In ähnlicher Weise gilt das Kriterium der Realitätsangemessenheit für die Unterscheidung zwischen positiv - und negativ - kritischen Elternrolle. Einem Kind Grenzen zu setzten, dass die Gefahren des Verkehrs nicht abschätzen kann und die Regeln nicht kennt, stellt eine Realisierung der positiv - kritischen Elternrolle dar. Man nimmt es an die Hand, wenn man mit dem Kind einkaufen geht. Einen geistig beeinträchtigter Mensch wird auf der Entwicklungsstufe eines knapp Einjährigen Tischmanieren vorzuschreiben, bedeutet die Realisierung einer negativ - kritischen Elternrolle, da diese Anforderung den Möglichkeiten der Kinder in keiner Weise entspricht. (vg. Elbing, 2003) Die Elternrolle ist dem geistig beeinträchtigten Menschen zugänglich, auch wenn er sie jahrelang kaum oder nicht mit Leben erfüllt hat. Um die Elternrolle des geistig beeinträchtigen Menschen mit Erfolg anzusprechen, ist es häufig erforderlich, nicht gleich aus dem positiven Aspekt der eigenen Kindsrolle heraus zu handeln. Vielmehr sollten wir die Verhaltensweisen aus der negativen Kindsrolle des geistig beeinträchtigen Partners widerspiegeln oder aber die negativen Anteile der eigenen Kindsrolle aktivieren. Dem geistig beeinträchtigen Partner ist die negativ - kritische oder negativ – stützende Elternrolle aus seinen langjährigen Transaktionen mit - 26 - Bezugspersonen und Betreuern meist bestens vertraut und er kann sie somit auch leicht übernehmen. Der Autor Ulrich Elbing ist der Meinung, wenn man einen geistig beeinträchtigen Menschen aus der positiv - kritischen Elternrolle Grenzen setze oder kritisiert, so erhält er gleichzeitig genügend negative Zuwendung, um nicht Angst um seine bewährte alte Mischen bekommen zu müssen. Aus der positiv - kritischen Elternrolle heraus können also wichtige Bedingungen geschaffen werden, um überhaupt die positiv - rebellische Kindrolle und mit ihr den wichtigsten Motor der Entwicklung wieder zugänglich zu machen. Besonders gut eignet sich hierzu die Rolle des angepasst - passiven Herummeckerns bzw. des halbherzigen kleinen Rebellen. Beispielsweise kann dann die Bezugsperson beginnen, über irgendetwas Beliebiges ausdauernd herumzuquengeln, ohne selbst etwas zur Änderung der so beklagten Situation zu unternehmen. Typischerweise wird dann der geistig beeinträchtige Partner in der jenige Elternrolle reproduzieren, die er für solche Fälle von seinen Bezugspersonen gelernt hat. Eric Berne bezeichnet den Eltern-Ich-Zustand als den geborgenen-Ich-Zustand. In dem man Verhalten, Tonfall, Mimik, Gestik neben dem Erleben und Denken der Eltern und anderer Autoritätspersonen kopiert und gespeichert hat. (vgl. Elbing, 2003) 6.2. Kindheits-Ich Hier stecken noch alle Gefühle und Reaktionen von früher fest. Das Kindheits-Ich kann sich in dreifacher Gestalt zu Wort melden (Abbildung 7); 1. natürlich (ausgelassen, verspielt, spontan) 2. angepasst (brav, unterwürfig) 3. rebellisch (trotzig, patzig, wehleidig) - 27 - natürlich Kindheits – Ich angepasst rebellisch Abb. 7: Kindheits-Ich Während sich das natürliche Kindheits-Ich in spontanem Gefühlsausdruck, vielleicht ausgelassen und vergnügt zeigt, gibt sich die angepasste Spielart mit unterwürfigem Blick. Das rebellische Kindheits-Ich ist hingegen spitz und patzig. Für die Unterscheidung zwischen positiven und negativen Qualitäten in der Kindrolle, gilt das Kriterium der Realitätsangemessenheit. Beispielsweise ist eine realitätsangemessene eingenommene angepasste Kindrolle zum lernen wichtig. Man lässt sich im besten Sinne des Wortes etwas sagen. Auch das sich Unterwerfen unter Regeln wie Pünktlichkeit, Tagesordnung usw. ist dem positiven Aspekt der angepassten Kindrolle zuzurechnen. Dadurch bleibt die Energie frei für die wichtigen Inhalte einer Sitzung, anstatt sich mit nebensächlichen Regularien7 zu belasten. Die negative - angepasste Kindrolle ist dagegen am besten mit dem Stichwort „Überanpassung“ umschrieben. Komplementär dazu, dass man durch das Erfahren einer negativen Elternrolle kleiner und ungeschickter gemacht wird, ist man in der negativen - angepassten Kindrolle nunmehr selbst, der sich kleiner, ungeschickter, verantwortungsunfähiger macht, als man ist. (vgl. Elbing, 2003) 7 Punkt einer Tagesordnung - 28 - Es ist sehr wichtig, psychisch kranke Menschen durch das Setzten von klaren Regeln und Grenzen gut in einer realitätsangemessenen Anpassung zu verankern. Somit sind psychisch kranke Menschen in der Rolle des angepassten Kindheits-Ich anzusprechen. Ist man jedoch mit einen geistig beeinträchtigten Menschen konfrontiert, der zusätzlich autistische Züge hat, Verhaltensstörungen entwickelt und nicht oder kaum über Sprache verfügt, so ist es nicht hilfreich, einfach wie Dreijährige darauf los zu spielen. Vielmehr wird man in der Regel feststellen müssen, dass der geistig beeinträchtigte Partner einen sehr frühen Entwicklungsstand an den Tag legt, wenn er sich in seiner freien Kindrolle befindet. Häufig genug entspricht der Entwicklungsstand desjenigen einen halbjährigen Kleinkindes, das eben beginnt, mit einfachen, sich wiederholenden Bewegungsmustern erste Effekte zu erzeugen. Möglicherweise befindet er sich im noch im früheren Entwicklungsstadium, in denen er sich wie ein Baby aus Funktionslust bewegt und dabei noch kein Ziel verfolgt. Wenn man wirklich gemeinsam spielen wolle, darf man ihn nicht mit dem Spiel von z. B. einen Dreijährigen überfordern. (vgl. Elbing, 2003) 6.3. Erwachsenen-Ich Wenn das Erwachsenen-Ich aus uns heraustönt, dann klingt es sachlich, informierend, feststellend, analysierend, um Auskunft ersuchend. Es macht einen durch und durch vernünftigen Eindruck und spricht den Partner auf gleicher Ebene an. Das Erwachsenen-Ich wertet die Tatsachen der Realität aus und überprüft die Impulse aus dem Eltern-Ich und Kindheits-Ich auf Angemessenheit. Siehe Abbildung 8 - 29 - Erwachsenenpersönlichkeit Erwachsenen - Ich Kind - Ich Eltern - Ich Abb. 8: Erwachsenenpersönlichkeit Ein gut ausgebildetes Erwachsenen-Ich lässt nur die Normen und Wertsetzungen aus dem Eltern-Ich zu, die noch heute adäquat erscheinen. Und lässt diejenigen Teile aus dem Kindheits-Ich zu, die situationsangemessen sind. Alle drei Ich-Zustände sind wertvoll und gehören zur vollwertigen Erwachsenenpersönlichkeit. Spricht man über Transaktionen auf der Ebene der Erwachsenenebene mit geistig beeinträchtigten Menschen, so stößt man sofort an das Problem, das bei jenen das biologische Alter und das psychische Entwicklungsalter mehr oder weniger auseinander klaffen. Eigenverantwortliche Entscheidungen, auf welcher Entwicklungsstufe und in welcher Rolle auch immer, sind die Domäne des Erwachsenen-Ich-Zustandes. Die wichtigste Möglichkeit, dem geistig beeinträchtigen Menschen in der Entfaltung seines Erwachsenen-Ich-Zustandes zu fördern, besteht also konsequenterweise darin, ihm Entwicklungsspielräume zu eröffnen und angemessene Entscheidungssituationen gezielt herbeizuführen bzw. zu schaffen. (vgl. Elbing, 2003) - 30 - 6.4. Die parallele Transaktion Dies bedeutet, dass der Empfänger aus dem gleichen Ich-Zustand reagiert, in dem er angesprochen wurde. Indem man in dieser Weise reagiert, akzeptiert man nicht nur die Rolle, welche der Partner einnimmt, sondern auch die Rolle, welche er uns mit seinem Stimulus zugedacht hat. Zeichnet man diese Transaktion in Form von Pfeilen, so liegen diese stets parallel zueinander. Ein geistig beeinträchtigter Mensch, der in seinem Skript8 entschieden hat, z. B.: dumm und niedlich zu spielen, wir als in seinen Transaktionen bevorzugt einen Stimulus aus der Kindrolle zur Elternrolle anbieten. Umgekehrt werden seine Kommunikationspartner die eigenen Skriptüberzeugung: „Ich bin nur ein guter Mensch, wenn ich anderen helfe“ beim Anblick des z. B.: dumm und niedlich spielenden Beeinträchtigen aktivieren und ihrerseits entweder gleich von vornherein selbst einen Stimulus aus ihrer Elternrolle an seine Kindrolle richten. Oder aber sie antworten auf den Stimulus des geistig beeinträchtigen Menschen mit der Reaktion aus der Elternrolle. Und schon können beide ein Transaktionsmuster etablieren, das ihnen erlaubt, ihr Skript ein weiteres Mal zu bestätigen. (Elbing, 2003, S. 147) Laut Eric Berne besteht eine Transaktion aus einer Botschaft und der zu ihr gehörigen Antwort. Die Anforderungsbotschaft wird „Stimulus“ genannt und die unmittel darauf folgende Antwort „Reaktion“. Beispiel Transaktion Kindrolle ↔ Elternrolle: Stimulus: „O Gott, hoffentlich bin ich noch pünktlich?“ Reaktion: „Kaum zu fassen, dass du schon wieder zu spät bist!“ (siehe Abbildung 9) - 31 - 8 bezeichnet Eric Berne den unbewussten Lebensplan Elternrolle Erwachsenenrolle Elternrolle S R Erwachsenenrolle S … Stimulus R … Reaktion Kindrolle Kindrolle Abb. 9: parallele Transaktion 6.5. Die gekreuzte Transaktion Die Reaktion kann jedoch auch aus einer anderen Rolle, als der angesprochenen erfolgen. Ist dies der Fall, so wird sich die Reaktion meist auch an einen anderen Rollenaspekt richten als jenen, von dem der Stimulus ursprünglich ausging. Erfolgt die Reaktion also aus einer Rolle, die durch den Stimulus nicht angesprochen war, so wird diese Form der Transaktion gekreuzte Transaktion genannt. Besser noch wäre es, hier von durchkreuzter Transaktion zu sprechen, denn eine gekreuzte Transaktion unterbricht den Fluss der Kommunikation. Es besteht ein Moment der Verwirrung. Auch wenn die Kommunikation anschließend wieder aufgenommen wird, muss sie dennoch neu begonnen werden. Sie kann nicht mehr an der Stelle fortfahren, an der die gekreuzte Transaktion den Kommunikationsfluss unterbrochen hat. Je nachdem, welche Rollen beteiligt sind, können gekreuzte Transaktionen skriptverstärkende Wirkung oder aber skriptneutralisierende Wirkung haben. Alle gekreuzten Transaktionen, die lediglich die Richtung von Stimulus und Reaktion umpolen, haben skriptverstärkende Wirkungen. - 32 - Beispiel: Stimulus Kindrolle → Elternrolle: „Ich versteh’ das einfach nicht…“ Reaktion: Erwachsenenrolle → Erwachsenenrolle (gekreuzte Transaktion): „Ich weis, du kannst das selbst“. Etablierung der neuen Transaktion durch Stimulus Erwachsenenrolle → Erwachsenenrolle: „Stimmt, eigentlich: Das meiste verstehe ich. Diesen Punkt hier möchte ich noch begreifen – wie hast du ihn verstanden?“ usw. (siehe Abbildung 10) Elternrolle S Erwachsenenrolle R Elternrolle Erwachsenenrolle S … Stimulus R … Reaktion Kindrolle Kindrolle Abb. 10: gekreuzte Transaktion 6.6. Die verdeckte Transaktion Jede Transaktion hat eine inhaltliche und eine psychologische Ebene. Die psychologische Ebene beinhaltet hierbei eine Definition der Beziehung. Die ihr zugehörigen Transaktionen werden verdeckte Transaktionen genannt, weil sie in der Regel nicht offen mitgeteilt werden. Sondern unbewusste Botschaften „zwischen den Zeilen“ beinhalten. Wenn inhaltliche und psychologische Ebene auseinander fallen, so lieben im Grund genommen zwei unterschiedliche Stimuli vor. Deshalb spricht man in solchen Fällen von einer verdeckten Transaktion oder auch von einer Duplex-Transaktion. (vgl. Elbing, 2003) - 33 - Sind inhaltliche und psychologische Ebene nicht deckungsgleich, so bestimmt die verdeckte Transaktion den weiteren Vorgang der Kommunikation. Es besteht nämliche die hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Angesprochene nicht aus der Erwachsenenrolle reagiert, in der er auf der inhaltlichen Ebene angesprochen ist. Je nachdem, wie er angesprochen wird, wird er stattdessen aus der Eltern- oder Kindrolle antworten. Beispiel: Offene Ebene: Stimulus Erwachsenenrolle → Erwachsenenrolle: „Weißt du, wie spät es ist?“ Verdeckte Ebene: Verdeckter Stimulus Elternrolle → Kindrolle: „Was fällt dir ein, so nachlässig mit der Zeit umzugehen!“ Offene Ebene: Reaktion Kindrolle → Elternrolle: „Ja, ich weiß, der Bus ist mir gerade vor der Nase weggefahren.“ (siehe Abbildung 11) Elternrolle Erwachsenenrolle Kindrolle Elternrolle SP SS RS Erwachsenenrolle RP Kindrolle SS … Stimulus auf der sozialen bzw. offenen Ebene SP … Stimulus auf der psychologischen bzw. verdeckten Ebene RS … Reaktion auf der sozialen bzw. offenen Ebene RP … Reaktion auf der psychologischen bzw. verdeckten Ebene Abb. 11: verdeckte Transaktion Zusammenfassung: Hier wurde die Transaktion näher erklärt sowie die Ich-Zustände mit ihren Eigenschaften. Des weitere wurde mit Beispielen die parallele, gekreuzte und verdeckte Transaktion näher erklärt. - 34 - 7. Kommunikationsmöglichkeiten Es gibt verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten um in Kontakt zu treten. Gerade in Beschäftigung mit Menschen mit Beeinträchtigung kommen diese Formen mehr zur Geltung. Bereits angesprochen wurde es, das die Körpersprache das Ausschlaggebenste in der zwischenmenschlichen Kommunikation ist (siehe Kapitel 5.3.). 7.1. Unterstützte Kommunikation In den letzten Jahren hat sich im deutschen Sprachraum die „Unterstützte Kommunikation“ als Ansatz zur Förderung der Kommunikation für nicht und wenig sprechende Menschen entwickelt. Unterstützende Kommunikation bedeutet, dass die Lautsprache durch andere Kommunikationssysteme ersetz oder ergänzt wird z. B.: durch Symbole- oder Gebärdensysteme. Dabei können elektronische Geräte mit und ohne Sprachausgabe eingesetzt werden oder auch einfachere Hilfen mit Fotomappen oder Symboltafeln. Zielgruppe sind vor allem alle Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen, die zwar ein ihrem Entwicklungsstand gemäßes Sprachverständnis besitzen, aber aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Beeinträchtigung so stark eingeschränkt sind, dass sie vorübergehend oder dauerhaft: • kaum • gar nicht • nur einem vertrauten Personenkreis oder • nur unter günstigen Umständen lautsprachlich kommunizieren können. - 35 - Hier werden drei Gruppen unterschieden: 1. „Unterstützte Kommunikation“ als Hilfsmittel des expressiven9 Ausdrucks Damit sind Menschen gemeint, die Lautsprache verstehen können, welche sich aber selbst nur unzureichend über die Lautsprache ausdrücken können. In solch einem Fall dient der Einsatz von anderen Kommunikationssystemen als Hilfsmittel des expressiven Ausdrucks. Bei Menschen mit einer Körperbeeinträchtigung können wir von dieser Ausgangsituation ausgehen. In der Praxis ist es die Regel, dass die betreffende Person meistens lebenslang eine Hilfestellung nach dem Konzept der Unterstützen Kommunikation benötigt. 2. „Unterstützte Kommunikation“ als Ergänzung zur Lautsprache oder als Entwicklungsanregung Dies bezieht sich auf Menschen, die zwar sprechen können, deren Sprache aber kaum verständlich ist (besonders für unvertraute Personen). Diese Zielgruppe benötigt zur Verständigung mit fremden Personen oder in einer fremden Umgebung zusätzliche Hilfsmittel. Hierbei sind auch Kinder gemeint, die eine Sprachentwicklungsverzögerung aufweisen und bei denen sowohl der Erwerb der Lautsprache als auch die Entwicklung des Symbolverständnisses angeregt werden soll. 3. „Unterstützte Kommunikation“ als Ersatzsprache Hierbei handelt es sich um Menschen, für welche die Lautsprache als Kommunikationsmedium zu komplex erscheint. Als Ursache werden kognitive Beeinträchtigungen vermutet. Die Kommunikation über Alternativen zur Lautsprache steht hierbei im Mittelpunkt der Überlegungen. Zum Beispiel können Menschen mit einer schweren geistigen Beeinträchtigung durch den Einsatz von ausgewählten Gebärden lernen, wichtige Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen. 9 ausdrucksstark, den Ausdruck betonend - 36 - Zudem erschweren motorische Beeinträchtigungen bei vielen Betroffenen die nonverbalen Kommunikationsmöglichkeiten, so dass sie sich zusammenfassend also "mit den ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationsmöglichkeiten nicht zufrieden stellend ausdrücken können". Im Mittelpunkt der Unterstützten Kommunikation steht also die Förderung der kommunikativen Fähigkeiten. Dabei vertritt die Unterstützte Kommunikation den Ansatz der totalen Kommunikation, d.h. "sämtliche Möglichkeiten, einem Menschen ein umfassendes Kommunikationssystem bereitzustellen, sollen ausgeschöpft werden". (Braun 1994, vgl. www.behinderte-kinder.de) Ein maßgebliches Kriterium für die Entwicklung eines solchen Kommunikationssystems liegt somit in der Effektivität für die Benutzer. Daher muss mit jedem Menschen ein individuelles, bedürfnisorientiertes Kommunikationssystem gefunden werden. Dass sich ein solches Kommunikationssystem mosaikartig aus vielen, z. T. unüblichen Kommunikationsformen zusammensetzt, liegt auf der Hand. In der Fachsprache wird ein solches Kommunikationssystem "Multimodales Kommunikationssystem" genannt. Folgende Ausdrucksmöglichkeiten eines Menschen sollen berücksichtigt werden: • Blickbewegung • Mimik • Laute, Lautsprache • Gestik • Körperhaltung, Körperbewegung • Gebärden • nicht-elektronische Hilfe • elektronische Hilfe • Schriftsprache - 37 - Um ein effektiv, individuell zugeschnittenes Kommunikationssystem zu entwickeln, ist eine diagnostische Abklärung, eine sorgfältige Planung und Dokumentation unerlässlich. Hierfür ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen (z.B. Lehrerinnen, Erzieherinnen, Ergotherapeutinnen, Krankengymnastinnen,...) genauso erforderlich, wie ein guter Kontakt zu den Eltern oder anderen Bezugspersonen. Man stößt jedoch immer wieder an Grenzen der unterstützten Kommunikation. So können die Bezugspersonen einfach nicht immer alles verstehen, was die nichtsprechende Person ausdrücken möchte. Auch die nichtsprechende Person sind nicht immer in der Lage, durch in individuelles Kommunikationssystem alle ihre Wünsche, Gedanken und Bedürfnisse auszudrücken. So kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Dass beide Gesprächspartner lernen, mit diesen Missverständnissen, Kommunikationsabbrüchen und Fehlinterpretationen umzugehen, ist ein Teil von der unterstützten Kommunikation. Bei Menschen mit einer schweren Körperbeeinträchtigung können die körpereigenen Kommunikationsmöglichkeiten allerdings auch sehr begrenzt oder sehr subtil und damit schwer interpretierbar sein. Mimische Äußerungen können durch unwillkürliche Muskelbewegungen verzerrt und Gebärden oder Gesten können aufgrund motorischer Beeinträchtigung kaum eingesetzt werden. Wir unterscheiden bei den externen Kommunikationshilfen zwischen elektronischen und nichtelektronischen Hilfen. 7.1.1 Elektronische Kommunikationshilfen Als elektronische Kommunikatikonhilfen wird eine Vielzahl von Hilfsmitteln bezeichnet. Um den weiten Begriff der „elektronischen Kommunikationshilfen“ zu strukturieren, unterscheiden wir hier in Geräte mit Sprachausgabe und in Geräte ohne Sprachausgabe. Geräte mit Sprachausgabe geben das, was der Nutzer sagen möchte in Lautsprache aus. Hierbei kann weiters zwischen natürlicher und synthetischer Sprachausgabe unterschieden werden. - 38 - Natürliche Sprachausgabe bedeutet, dass das, was gesprochen werden soll, vorher von einer Bezugsperson aufgenommen wird. Beim Abrufen der Nachricht erklingt dessen Stimme. (Siehe Abbildung 12) Abb. 12. Digi-Memo Bei der synthetischen Sprachausgabe hingegen erfolgt keine Speicherung von Tönen, sondern hier werden Nachrichten meist über eine Tastatur eingegeben und als Buchstaben gespeichert. Die Umwandlung von Schrift– in Lautsprache erfolgt im Moment des Abrufens der Nachricht. Die Lautsprache wird synthetisch erzeugt. (Siehe Abbildung 13) Abb. 13. Alpha-Talker 7.1.2. Nichtelektronische Kommunikationshilfen Die nicht-elektronischen Hilfsmittel haben in der unterstützten Kommunikation einen hohen Stellenwert. Darunter fallen zum Beispiel: - Kommunikationsbücher - Bildposter - Kommunikationsordner - Wort oder Bildkarten - Kommunikationstafeln - Spielzeug bzw. Objekte - Kommunikationsschürzen - Kommunikationskästen mit - Fotoalben Miniaturobjekten - 39 - Eine übersichtliche und umfangreiche Auswahl an Spielzeug und anderen Materialien kann eine effektive Kommunikationshilfe darstellen. Besonders für Personen, die überwiegend über Blickbewegungen kommunizieren, kann ein gut sichtbares und attraktives Angebot von altersgerechtem Spielzeug eine Motivation darstellen, den Partner zu gewünschten Handlungen aufzufordern. Es lassen sich auch Setzkästen oder andere Kommunikationskästen verwenden, in deren Fächern sich Miniaturen oder andere Objekte befinden. Darüber hinaus vermitteln die im Spiel stattfindenden kommunikativen Prozesse ein Bild über das Ausdrucksrepertoire eines Menschen und über die damit verknüpften Absichten. Kommunikationstafeln enthalten Bilder, Symbole oder Fotos, die mögliche Gesprächsthemen repräsentieren. Durch eine individuelle Zusammenstellung von Bildern, Fotos, Symbolen, Wörtern oder Buchstaben wird ein persönliches Vokabular bereitgestellt, das ganz auf die gegenwärtigen Bedürfnisse der Benutzer abgestimmt ist 7.1.2.1. Gebärden Die Gebärdensprachen sind Sprachen, welche aus einem manuell-gestischen Code bestehen. Sie sind weltweit überall dort auf natürliche Weise entstanden, wo es Gehörlosengemeinschaften gab bzw. gibt. Somit sind Gebärdensprachen natürliche und nicht erfundene Kunst- oder Plansprachen. Gebärden sind deshalb nicht weltweit gleich. Es gibt nationale Varianten, welche sich voneinander unterscheiden und regionale Varianten, die sich – so wie gesprochene Dialekte – voneinander unterscheiden. Die Gebärdensprachen haben eigene, von Lautsprachen unabhängige sprachliche Strukturen und eine eigene Grammatik. Diese Grammatik ist wiederum von Gebärdensprache zu Gebärdensprache unterschiedlich. Einige Menschen mit Beeinträchtigung verwenden nur die Lautsprache oder die Gebärdensprache. Sowohl eine Kombination von Gebärdensprache, Fingeralphabet (siehe Abbildung 14) und Lautsprache, sowohl Schriftsprache oder Körpersprache und Mimik. Wir können mit gehörlosen Menschen auf unterschiedliche Weise - 40 - kommunizieren. Wir müssen nur herausfinden, welche Kombination von Techniken mit der jeweiligen gehörlosen Person am besten funktioniert. Gebärden sind sichtbare Handzeichen, welche sich im Wesentlichen in vier verschiedene Punkte gliedern lassen: • Handform • Handstellung • Ausführungsstelle • Bewegung Abb. 14: Fingeralphabet Weiters wird unterschieden zwischen: - Hinweisende Gebärden zeigen z. B.: oben, unten, nebenan Sachbezogene Gebärden stellen Einzelmerkmale dar (Katze, Ente), ahmen Tätigkeiten nach (kämmen, zähneputzen) oder beschreiben eine Form (Ball, Baum). - Gebärden, die die motorische Ausführung der Sprechbewegung nachahmen bzw. unterstützen. Ebenso können Luftschwingung und Vibration, die bei der Bildung (Artikulation) eines Buchstabens oder Wortes entstehen, als gebärdenunterstützend bzw. verdeutlichend verwendet werden. - Abstrakte Gebärden sind für Menschen mit schweren Beeinträchtigung nur bedingt verwendbar und müssen in der konkreten Situation und/oder am Beispiel eingeübt werden. - 41 - - Natürliche Gebärden haben ihren Ursprung in der Kommunikation zwischen dem Kind im vorsprachlichen Stadium und seinen Bezugspersonen. Sie dienen zur Verdeutlichung und Bekräftigung eines Sachverhaltes, sie geben dem Kind die Möglichkeit der Orientierung und Differenzierung in seinem sozialen Umfeld. Weiterhin sind Fingerspiele, Handlungs- und Spiellieder eine fast in jedem Kulturkreis praktizierte Methode, um spielerisch Handlungen einzuüben oder zu verdeutlichen. Bei vielen Menschen mit Beeinträchtigungen wird über das Wahrnehmen, Begreifen und Übertragen auf Gegenstände und Geschehnisse im Alltag kein eigenständiger Gebrauch von Gebärden erfolgen. Dies bedeutet, dass Gebärden nur als passives Verständigungsmittel dienen. Aber schon dieser Schritt kann eine Entlastung des Menschen mit Beeinträchtigung bewirken. Die Tatsache, dass Situationen oder Emotionen erklärt werden können, schafft ein Stück Sicherheit und Berechenbarkeit im Alltag. Die Gebärde ist in verschiedenen Funktionen einsetzbar. Sprachersetzende Funktion Gebärden als einfaches Kommunikationsmittel verstehen und gebrauchen zu können, ist besonders für die Menschen wichtig, die auf Grund ihrer Beeinträchtigung oder sonstiger Faktoren keine Lautsprache erlernen konnten. Der Schwerpunkt von Unterricht und Förderung sollte auf die Einübung eines möglichst differenzierten Gebärdengebrauchs gelegt werden. Auch Hörende, aber in ihrem Ausdrucksvermögen beeinträchtige Menschen, sind zum Teil zeitweise, zum Teil dauernd, auf Gebärden angewiesen, um ihre Bedürfnisse auf einfache Weise kundtun zu können. Sprachanbahnende Funktion Neben der sprachersetzende Funktion kann der Gebrauch von Gebärden auch eine konkrete Hilfe bei der Sprachanbahnung sein. Sind nur geringe verbale Möglichkeiten vorhanden, somit kann die Vermittlung von Gebärden und die damit verbundene Festlegung einzelner Begriffe bzw. Wörter einen erhöhten Sprachumsatz anregen. Dies gilt vor allem dann, wenn der Gebärdengebrauch die Sicherheit vermittelt, auch dann verstanden zu werden, wenn die verbalen Ausdrucksmöglichkeiten noch undeutlich sind. - 42 - Sprachunterstützende Funktion Können Menschen mit Beeinträchtigung sprechen, so ist ihre Sprache häufig trotzdem sehr undifferenziert und/oder nicht immer verständlich. Ihre sprachlichen Ausdrucksformen und ihr Wortschatz genügen oft nicht, um bestimmte Sachverhalte eindeutig zu verbalisieren. Die Gebärdensprache ermöglicht eine konkrete Begriffsbestimmung. Sie fördert somit die Freude an Kommunikation und Interaktion10 und das gezielte Äußern von Wünschen, Bedürfnissen und Befindlichkeiten. Bei voranschreitendem Hörverlust ist parallel gebrauchte verbale und gebärdete Ansprache eine Möglichkeit, das Sprechen zumindest teilweise zu erhalten. 7.2. Gestützte Kommunikation Seit einigen Jahren verbreitet sich im Bereich der kommunikativen Förderung von Menschen mit autistischen Störungen und geistigen Beeinträchtigungen eine neue Methode, die gestützte Kommunikation (Facilitated Communication). Bei der gestützten Kommunikation (Abbildung 15) handelt es sich um eine Methode aus dem Spektrum der Unterstützten Kommunikation. Diese ermöglicht es manchen Menschen mit schwerer kommunikativen Beeinträchtigung, durch gestütztes Zeigen z. B.: auf Objekte, Bilder oder Buchstaben zu kommunizieren. Der Stützer gibt physische, verbale und emotionale Hilfestellungen. Durch die körperliche Stütze werden neuromotorische Probleme verringert und funktionale Bewegungsmuster trainiert. Das Training kann bis zum unabhängigen Zeigen, der selbständigen Nutzung eines Kommunikationsgerätes und zur Erweiterung von Handlungskompetenzen führen. Abb. 15: gestützte Kommunikation 10 wechselseitige Beziehung - 43 - Die Zielgruppe für die gestützte Kommunikation sind überwiegend Personen mit autistischen Störungen, dann aber auch Personen mit anderen Beeinträchtigung wie z. B.: Down-Syndrom, geistige Beeinträchtigung unklarer Genese, aber auch Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen. Das gemeinsame Kriterium für den Einsatz der gestützten Kommunikation sind die schweren expressiven Kommunikationsstörungen, bei denen andere Methoden der unterstützten Kommunikation keinen Erfolg brachten. Die Ziele der Gestützten Kommunikationen setzen sich aus drei Punkten zusammen: 1. Die gestützte Kommunikation soll Menschen mit einer autistischen Störung eine Möglichkeit bieten, ihre kommunikativen Möglichkeiten zu erweitern. 2. Der Benutzer der gestützten Kommunikation soll die Kommunikationshilfe zur Kommunikation mit möglichst vielen Personen, in möglichst vielen Situationen, über möglichst viele Inhalte nutzen können. 3. Der Benutzer der gestützten Kommunikation soll lernen, die Kommunikationshilfe selbstständig und unabhängig von einer Stütze zur Kommunikation einsetzten zu können. Als das wesentlichste Mittel setzt die Methodik der gestützten Kommunikation eine physische Stütze, psychische und emotionale Stütze ein. - physische Stütze Als physische Stütze wird die körperliche Berührung des Benutzers der gestützten Kommunikation (bspw. An der Hand, am Arm, am Ellbogen oder an der Schulter) durch den Stützer bezeichnet und dient in erster Linie zum Ausgleich der motorischen Bewegungs- und Handlungsbeeinträchtigungen des Benutzers. Je nach Art der Beeinträchtigung übernimmt die physische Stütze verschiedene Funktionen. So kann der Stützer dem Benutzer durch die körperliche Berührung eine verbesserte kinästhetische Rückmeldung vermitteln. Dadurch wird die Weiterleitung des Reaktionsimpulses erleichtert und somit eine verbesserte motorische Bewegungskontrolle vermöglicht. Zusätzlich kann, durch Ausüben eines leichten Gegendrucks bei der Berührung, das Auslösen eines Zeigeimpulses, das Bremsen von - 44 - überschießenden Bewegungen erreicht und das Verharren auf dem gleichen Zeichen verhindert werden. - psychische Stütze Durch die Beeinträchtigung der Wahrnehmungsverarbeitung von Menschen mit einer autistischen Störung und den damit einhergehenden emotionalen Erregungszuständen, fällt es vielen dieser Menschen schwer, konzentriert und über einen längeren Zeitraum aufmerksam mit Hilfe der gestützten Kommunikation zu kommunizieren. Die psychische Stütze dient dazu, ein konzentriertes, aufmerksames und zielgerichtetes Zeigen zu ermöglichen und beinhaltet sowohl verbale Aufforderungen, die Kommunikationen fortzusetzen, als auch das Schaffen von geeigneten Rahmenbedingungen und strukturierten Kommunikationsabläufen und die Vermeidung von ablenkenden Reizen. - emotionale Stütze Aufgrund der bisherigen Kommunikationserfahrung haben viele Menschen mit einer autistischen Störung ein mangelndes Selbstvertrauen in die eigene Handlungsfähigkeiten, Unsicherheit, Ängstlichkeit und Misstrauen in die Umwelt. Die emotionale Stütze versucht nun, durch das Zusprechen von Mut, Zu- und Vertrauen in die Kommunikationsfähigkeiten, das Vermeiden von offensichtlichen Fehlen durch das Bremsen der Zeigebewegung und verbalen Aufforderungen, erneute Frustrationen zu verhindern und somit eine Kommunikationssicherheit aufzubauen. Diese Funktionen und Inhalte der emotionalen Stütze sind stark von den Einstellungen und Fähigkeiten des Stützers abhängig. Die Einstellungen und Fähigkeiten des Stützers sind mitentscheidend für das Gelingen des Kommunikationsprozesses. Zu den Einstellungen des Stützers gehört eine Offenheit gegenüber der Methode, ein Ver- und Zutrauen in die Fähigkeit und Respekt vor der Persönlichkeit des Benutzers. Der Stützer muss ebenso wissen, dass die Kommunikation mit Hilfe der gestützten Kommunikation sehr viel mehr Zeit, Aufmerksamkeit und Geduld beansprucht als die Kommunikation mit Lautsprache. Ebenfalls sollte der Stützer in der Lage sein, sich selbst in die Kommunikation einzubringen. Störendes Verhalten des Benutzers soll vom Stützer - 45 - ignoriert werden, er soll den Benutzer beruhigen und seine Aufmerksamkeit wieder zum Schreibprozeß zurücklenken. Es wird angenommen, dass die Ursache für die Kommunikationsstörungen der Benutzer von der gestützten Kommunikation besonders motorische Probleme sind. Diese werden zentral, also vom Gehirn aus, gesteuert und aufgrund derer sie ihre Handlungen nicht oder nicht immer willentlich beeinflussen können. Diese Probleme wären also nicht auf der gedanklichen Ebene anzusiedeln, sondern bewirken, dass der Gedanke oder die Absicht sich nicht in Bewegung der Sprechorgane oder Hände umsetzten lässt. Die Betreffenden können die gedachten Worte nicht in Laute übersetzen und artikulieren oder als Buchstaben so aneinander reihen, dass es für den Anderen als Schrift mittelbar wird. Die physische Stützung hilft den Benutzer der gestützten Kommunikation dabei, den eigenen Körper zu spüren, motorische Blockaden zu überwinden und unerwünschte Wiederholungen zu vermeiden. Neben der Ermöglichung von Kommunikation verfolgt die gestützte Kommunikation ebenso das Ziel der Verselbstständigung der Kommunikation durch das Üben der Zeigbewegung. Vor dem Hintergrund der beeinträchtigten Weiterleitung des Reaktionsimpulses und der motorischen Bewegungs- und Handlungsstörungen ist es daher sinnvoll, den Kommunikationsablauf gleich bleibend zu strukturieren Folgende Faktoren sollten dabei beachtet werden: - Funktionales und bequemes Sitzen, gute Übersicht über die Kommunikationshilfe - Stützen in der Ausgangsposition - Aufforderung zum Zeigen und Ausübung eines leichten Gegendrucks - Begleiten, nicht führen, der Zeigebewegung - Rückführung in die Ausgangsposition Die gestützte Kommunikation läuft in vier Phasen ab. Diese kennzeichnen verschiedene Momente der Kommunikation mit Hilfe der gestützten Kommunikation im Hinblick auf die Ziele. Diese Phasen lassen sich allerdings in der Praxis nicht genau voneinander trennen oder kausal-linear aufeinander aufbauen: - 46 - 1. Anbahnung der Kommunikation mittels gestützter Kommunikation: Aufklärung, diagnostische Phase, Kommunikation 2. Ermöglichung freier Kommunikation: von vorbestimmter Frage-AntwortKommunikation zur freien, wechselseitiger Kommunikation 3. Generalisierung der Kommunikation: mit möglichst vielen Personen, in möglichst vielen Situationen, an möglichst vielen Orten, über möglichst viele Inhalte und Übertragung der Stütze auf weitere Personen 4. Ausblendung der Stütze: Minimieren der physischen Stütze bis zur unabhängigen und selbstständigen Nutzung der Kommunikationshilfe Die Notwendigkeit der Überprüfung der Kommunikation mit Hilfe der gestützten Kommunikation bezieht sich auf die Frage der Echtheit der mitgeteilten Botschaften. Es ist notwendig diese Kommunikation umfassend dokumentarisch zu begleiten. Mögliche Kriterien, welche als Grundlage für die regelmäßige Dokumentation dienen können, sind hier aufgeführt: - Strukturelle Kriterien: Überprüfung der individuellen, persönlichen Art und Weise des Ausdrucks des Benutzers - Inhaltliche Kriterien: Auswertung der mitgeteilten Inhalte und Informationen - Methodische Kriterien: Maximieren der Unabhängigkeit durch Minimieren der physischen Stütze 7.3. Körpereigene Kommunikationsformen Menschen ohne Lautsprache können mit viele Kommunikationskanäle kommunizieren. Darüber hinaus können die Atmung, die Körpertemperatur, die Muskelspannung und die Körperhaltung einen Hinweis auf die Befindlichkeit geben oder entsprechende Bedürfnisse anzeigen. In der Regel ist gleichzeitig eine Kombination verschiedener kommunikativer Verhaltensweisen erkennbar. - 47 - Die wichtigsten Kommunikationskanäle sind: • Blickverhalten • Tätigkeiten • Verbale und vokale Äußerungen • Köperbewegungen • Mimik • Gestik • Handbewegungen • Gebärden Der Umfang, die Form und die Ausprägung dieser Körpersignale sind eng mit den motorischen Möglichkeiten verknüpft. Je größer die motorische Beeinträchtigung eines Menschen, umso kleiner ist das ihm zur Verfügung stehende Repertoire11 an Ausdrucksmöglichkeiten. Zusätzlich spielen das Entwicklungsniveau, die aktuelle Bedürfnislage und die Art der Beziehung zum Gesprächspartner eine große Rolle. Körpereigene Kommunikationsformen werden auch von Menschen, die über Lautsprache verfügen, häufig gebraucht. Sie werden von den jeweiligen Gesprächspartnern mehr unbewusst wahrgenommen, da sie in der Regel eine lautsprachliche Aussage begleiten. In der Interaktion mit lautsprachebeeinträchtigten Menschen besteht das Problem darin, dass man gewöhnlich nicht ausreichend sensibilisiert sind für nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten und dass besonders nichtsprachliche Signale mangels eindeutiger Bedeutungszuordnung viel Raum für Fehldeutungen geben. Zunächst ist es wichtig, eine gewisse Sensibilisierung für die vorhandenen Ausdrucksmöglichkeiten anzustreben. Dies erfordert ein genaues Beobachten, eine verfeinerte Wahrnehmung und ein „Sich-Einlassen“ auf vielleicht ungewöhnliche Signale. 11 Gesamtheit der beherrschten Fertigkeiten auf einem Gebiet - 48 - Menschen, die sich nicht über die Lautsprache mitteilen können, erleben häufig, dass ihre vorhandenen Möglichkeiten zu kommunizieren nicht mit ihrem Bedürfnis nach Kommunikation übereinstimmen. Ihre zum Teil ungewöhnlichen Kommunikationsformen werden von anderen Menschen kaum wahrgenommen, können noch viel weniger adäquat interpretiert werden, da wir überwiegend auf Lautsprache festgelegt sind. Man kann davon ausgehen, dass Menschen ohne Lautsprache weitaus weniger häufig die Erfahrung machen, dass es sich lohnt zu kommunizieren, dass Kommunikation Spaß macht und dass Kommunizieren „Einfluss nehmen“ bedeuten kann. Stattdessen erleben nichtsprechende Menschen regelmäßig, dass ihre kommunikativen Bemühungen erfolglos sind. Ihre Bezugspersonen bemühen sich zwar ernsthaft um eine Verständigung, sind jedoch meistens kaum vertraut mit den Möglichkeiten der nonverbalen Kommunikation. Die immer wiederkehrende Erfahrung des „Nicht-Verstanden-Werdens" kann bei manchen Menschen zu auffälligen Verhaltensweisen führen oder eine resignative Grundeinstellung zum Leben zur Folge haben und in Einzelfällen schließlich selbstverletzendes Verhalten verursachen. Um Mitteilungsverhalten von nichtsprechenden Menschen wahrnehmen zu können, muss man die Wahrnehmung schulen und schärfen. Man soll aus einer ruhigen Haltung heraus beobachten lernen, um die manchmal feinen Blick- oder Handbewegungen nicht zu verpassen, die uns wichtige Hinweise auf Absichten, Gedanken oder Wünsche geben können. Da man kaum über die Erfahrung verfügen, nicht sprechen zu können, ist es äußerst hilfreich, diese Erlebnisse in Selbsterfahrungsübungen nachzuholen. Tatsächlich kann die nachempfundene Abhängigkeit und Hilflosigkeit zu einem besseren Verständnis führen. 7.4. Basale Kommunikation Die basale Kommunikation wurde entwickelt von Winfried Mall. Hierbei wurde eine spezifische Vorgehensweise zum Kommunikationsaufbau mit Menschen bezeichnet, die nicht über verbale oder sonstige Symbole benutzende Kommunikationseisen kommunizieren können. Die Vorgehensweise kann auch bei Menschen ohne - 49 - Beeinträchtigung im Sinn einer psycho-somatischen Selbst- und Partnererfahrung eingesetzt werden. Basale Kommunikation ist eine Art, in Kontakt zu treten. Diese Art richtet sich immer nach den individuellen Bedingungen, unter denen die Begegnung stattfindet. Es ist eine konkrete Möglichkeit einem Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen ohne Vorbedingung und ohne Voreingenommenheit zu begegnen. Somit bringt man den Kreislauf positiver Kommunikation neu zum Schwingen. Sie beginnt mit dem, was der andere anbietet: Seine Bewegungen und Laute, der Ort, an dem er sich im Raum aufhält, das Material, das er benutzt, die Geräusche, die er produziert, auch seine Gewohnheiten und „stereotypen“ Verhaltensweisen, seine Körperhaltung, seine Muskelspannung. Die basale Kommunikation greift seine Äußerungen auf, spiegelt sie zurück, variiert sie, geht auf Vorlieben ein, führt an Grenzen, regt an, gibt nach, in engster Abstimmung mit seinen Reaktionen. Stets vorhandene Basis der Begegnung ist der Rhythmus, den der andere mit seinem Atem ins Spiel bringt. Der Rhythmus ist die voraussetzungslose Ausgangsebene basaler Kommunikation, auf die sie sich, so weit es möglich ist, im eigenen Atem wie im eigenen Tun, direkt und spürbar, gelassen und spielerisch bezieht. Im Atemrhythmus lässt sich ein Zugang zum Anderem entdecken, der von ihm tatsächlich nicht anderes fordert als einfach lebendig da zu sein. An der zweifachen Nahtstelle zwischen sowohl dem Bewussten und dem Unbewussten, als auch dem Körperlichen und dem Seelischen offenbart dieser Rhythmus (im Aus- und Einatmen selbst Ausdruck des dialogischen Wechselspiels von Assimilation und Akkommodation12) auf direkte Weise, wie es im anderen aussieht, wie er sich fühlt, wie er im Leben steht. 12 Anpassung, Angleichung - 50 - So betrachtet zeigt der Atemrhythmus auf einer „Mikroebene“ vieles seiner Persönlichkeit, die sich auch auf der „Makroebene“ des Alltagsverhaltens ausdrücken kann. Vielleicht aber auch unterdrückt und verdeckt wird oder durch die Schwere der Beeinträchtigung kaum andere Wege des Ausdrucks findet. Diese Zusammenhänge lassen sich therapeutisch nutzen, um einen Zugang zum psychosomatischen Erleben eines Klienten zu finden und ihm aufzeigen. Aber auch ohne therapeutische Intention im engeren Sinn kann basale Kommunikation versuchen, auf derselben Ebene unmittelbar zu antworten, wenn sie im gespürten Rhythmus des anderen mitschwingt, ihn den eigenen, korrespondierenden Atemrhythmus spüren lässt. Dabei beachtet man bei der Benutzung von basale Kommunikation sorgfältig auf die innere Dynamit dieses Rhythmus: Das Ausatmen, aktives sich Loslassen, Entspannen, leer Werden, aber auch auf gute Weise tätig Sein – die sehr individuelle Atempause – der Impuls zum Einatmen, schöpferisches Zulassen, wieder Bekommen, angefüllt Werden – der erneute Umschwung zum Ausatmen. Nur im Aus-Atmen begleit man den Partner, lässt ihm dann Zeit für seine Atempause, gibt Raum für sein Ein-Atmen. Ins Aus-Atmen betten wir eigene Angebote ein: eigenes Tönen, Streichen, Bewegungen, Lageveränderungen, feine Schwingungen. Man achtet darauf, dieses Mitgehen spielerisch zu gestalten, dabei den anderen nicht zu bedrängen, ihm nicht die eigenen Vorstellungen von Rhythmus aufzuzwingen, aber auch darauf, sich selbst nicht zu verlieren, in achtsamen Kontakt mit sich selbst, dem eigenen Körper zu bleiben. Das kann (vor allem bei Menschen, welche sehr zurückgezogen seinen oder Kontakt extrem zwiespältig erleben, oder deren Möglichkeiten extrem reduziert sind) nur gelingen, wenn man als Partner gleichzeitig ein hohes Maß an differenzierter Beobachtungsgabe und Eigenwahrnehmung entwickeln. Es gibt dabei zwar auch technische Momente, die sich zeigen und beschreiben lassen, sie sind aber nicht das Wesentliche, das sich letztlich nur über die Eigenerfahrung vermitteln lässt. Bei beiden Partnern werden tiefe Schichten der Persönlichkeit angerührt, so dass es eines sehr verantwortlichen Umgangs mit sich und dem anderen bedarf, um nicht - 51 - beide zu überfordern. Nur so weit wir sich selber in unsere Körperlichkeit feinfühlig spüren, gewinnt man auch einen Sinn für all die feinen Regungen, die man selbst noch ein Mensch offenbart, der auf den ersten Blick „gar nichts“ tut. Gleichzeitig benötigt man die innere Freiheit, „ungeschützt“ auch mit einem Menschen in Austausch zu treten, an dessen Verhalten wir vielleicht zunächst gar nichts Vertrautes finden, der möglicherweise abgestoßen oder sogar bedrohlich auf uns wirkt. Auch mit dem Risiko, eigene Grenzen zu erleben. Doch nur wenn man dazu bereit ist, kann es wirklich zu einer wechselseitigen Begegnung kommen, welche dem anderen neue Beziehungen ermöglicht. Und dies wird ihm vielleicht ein Anreiz sein, sich neu, oder überhaupt erst einmal, der Welt zu öffnen. 7.5. Massage Leboyer sagt in seiner Beschreibung der indischen Babymassage, dass Berührung „Nahrung für die Seele“ (vgl. Mall, 2004) ist. „Unsere Haut grenzt uns zum einen ab von der Umwelt. „ (Mall, 2004, S. 67) Zum anderen ist die Haut ein Kontaktorgan, das unsere Beziehung zur Umwelt vermittelt, uns notwendige Informationen über sie liefert und uns so Anpassung ermöglicht. Druck, Vibration, Wärme, Kälte, Schmerz werden wahrgenommen. Von Beginn unseres Lebens an spielt sie eine zentrale Rolle in der Vermittlung zwischen uns und unserer Umwelt. Der Autor Winfried Mall ist der Meinung, dass ein Mensch, ein Ereignis „berührt uns“. Wir „sind ergriffen“. Unsere Seele, unser Gefühl „lässt sich anrühren“, wir „sind gerührt“. Etwas „packt uns“ und „lässt uns nicht mehr los“. Wir „begreifen etwas“, bekommen es zu fassen „haben es gepackt“. Viele andere Redensarten noch gehen on der Bedeutung aus, dass die Berührung für unseren Austausch mit der Welt hat. Das gilt auch für die Beziehungen zu Menschen. Die Aussage „Ich bin dir gut“, ist sicher auch wie viel anderes mit Streicheln verbunden, einer Berührung. Wie sehr braucht man es, dass jemand ganz wörtlich „den Rücken stärkt“, seine Nähe spüren lässt. - 52 - Eine Möglichkeit, Berührungen konzentriert als ritualisierte Kommunikationsform zu erleben, ist Massage. So, wie im Kulturkreis Massage jedoch oft eingesetzt wird, als medizinische Maßnahme zur „Reparatur“ des Körpers, wird es eher als negative Kommunikation erlebt: „Ich will/soll/darf mit dir als Person nichts zu tun haben“. Der Autor Winfried Mall mein, dass es auch anders gehen kann. Folgende Ziele können verfolgt werden: - Vermittlung angenehmer, entspannender Erfahrungen - Vermittlung der Erfahrung: „Ein anderer Mensch tut mir wohl“ - Vermittlung von zusammenhängender Körpererfahrung Manche Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen sind bereit, sich auf die Massage des ganzen Körpers einzulassen. Für andere steht es frei, Abwandlungen zu entwickeln. Elemente von Massagen in den Alltag einzubauen (z. B.: beim Waschen, Abtrocknen, Eincremen), oder sich auf die Körperteile zu beschränken, bei denen es der andere eher zulässt. Vorteilhaft ist es, einen bestimmten Raum, Rahmen und Ablauf in etwa beizubehalten, damit die Massage zu einem Ritual wird, welches der Klient wieder erkennt und auf das er sich einstellen kann. Zusammenfassung: In diesem Kapitel wurden unterschiedliche Kommunikationsformen aufgezeigt, welche für die Arbeit und das Leben mit beeinträchtigten Menschen wichtig sind. Anfangs wurde auf die unterstützte Kommunikation näher eingegangen. Dies wurde verbunden mit der gestützten Kommunikation. Zum Schluss wurde noch dargelegt, das auch die Berührung und die Atmung einen Beitrag zur Kommunikation leistet. - 53 - 8. Schlusswort In der vorliegenden Arbeit wurde auf die Grundlagen der menschlichen Kommunikation eingegangen. Ich habe dabei die unterschiedlichsten Formen von Beeinträchtigungen und deren Möglichkeiten der Kommunikation herausgearbeitet. Des Weiteren wurde dargelegt, dass die Wirkung der Körpersprache einen sehr hohen, wenn auch unterbewussten Stellenwert in der menschlichen Kommunikation besitzt. Durch das absolvierte Praktikum konnte ich feststellen, dass noch etliches an Theorie in die Praxis umgesetzt werden muss. Hierbei ist es besonders wichtig die Verantwortlichen für die Einsatzmöglichkeiten der unterschiedlichsten Kommunikationsformen zu sensibilisieren und verstärkt Basiswissen aufzubauen. Die regelmäßige Verwendung der Formen verbessert das Einfühlungsvermögen im Bezug auf den beeinträchtigten Menschen. Verschiedene Seminare sollen den Betreuern bzw. den Bezugspersonen helfen, das Wissen über die Kommunikationsformen aufzufrischen und einzuüben. Somit gerät dieses Wissen nicht ins Vergessen. - 54 - 9. Literaturliste Elbing Ulrich, Nichts passiert aus heiterem Himmel … es sei denn, man kennt das Wetter nicht, Transaktionsanalyse, geistige Behinderung und so genannte Verhaltensstörungen, 2003, Seiten 15-16, 28, 163-164, 145, 147-149, 150-153, 158, 160-161, 165-166 Fornefeld Barbara, Einführung in die Geistigbehindertenpädagogik, 2002, Seite 103 Holzinger, Sonderpädagogik, 1978, Seiten 212-219, 229-236, 108-109, 124 Kobi, Grundfragen der Heilpädagogik, 1993, Seite 201 Mall Winfried, Kommunikation ohne Voraussetzung mit Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen, 5. Auflage, 2004, Seiten 9, 17, 20, 22, 26, 34-39, 47, 50, 6769, 71-75 Scheid Volker, Facetten des Sports behinderter Menschen, 2002, Seite 14 Schulz von Thun Friedemann, Miteinander Reden 1, 2005, Seiten 13-14, 25-29, 140-147, 169-172 Skriptum: Skriptum Rupp Petra, Kommunikation, Seiten 14-18, 32 Internet: www.behinderte-kinder.de/uk/ukelekt.htm, Stand 24.10.2005, 17:32 http://bidok.uibk.ac.at/library/beh4-5-00-praxis.html, Stand 20.10.2005, 20:20 www.behinderte-kinder.de/uk/ukgebaerden.htm, Stand 18.10.2005, 19:35 www.fc-netz.de/gestuetzte-kommunikation.htm, Stand 19.10.2005, 19:14 www.uni-leipzig.de/~gbpaed/artikel/biermann.htm, Stand 20.10.2005. 20:09 www.behinderte-kinder.de/uk/ukkoerpereigene.htm, Stand 18.10.2005, 19:35 http://www.arbeitundbehinderung.at/ge/content.asp?CID=10003%2C10035, Stand 09.09.2005, 19:23 http://www.behinderte.de/RECHT/weiberzeit200504074.htm, Stand 14.09.2005, 20:21 http://bidok.uibk.ac.at/library/feuser-menschenbild.html, Stand 09.09.2005, 18:22 http://www.geistigbehindertenpaedagogik.de/skripte/sport/sport.html, Stand 20.09.2005, 20:18 - 55 - http://www.winfried-mall.de/bk_d/bk_konzept.html, Stand 18.10.2005, 17:59 http://www.behinderte-kinder.de/uk/uk.htm, Stand 18.10.2005. 19:33 Abbildungsverzeichnis: Abb. 1 Sender – Empfänger – Modell Abb. 2 Interaktionsmodell Abb. 3 Kommuniaktionsmodell Abb. 4 Schema der Kommunikationsstörung Abb. 5 Kreislauf der Kommunikation Abb. 6 Eltern-Ich Abb. 7 Kindheits-Ich Abb. 8 Erwachsenenpersönlichkeit Abb. 9 parallele Transaktion Abb. 10 gekreuzte Tranksaktion Abb. 11 verdeckte Tranksaktion Abb. 12 Digi-Memo Abb. 13 Alpha-Talker Abb. 14 Fingeralphabet Abb. 15 gestützte Kommunikation - 56 - 10. Erklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst, keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt und die Stellen der Arbeit, die anderen Werken dem Wortlauf oder dem Sinn nach entnommen sind, in jedem Fall unter Angabe der Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht habe. ______________________________________ Sigrid Schableger - 57 -