Pakistanischer Islamischer Kulturverein Masjid-e

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Pakistanischer islamischer Kulturverein – Masjid-e-Bilal - Bilal Moschee
Der pakistanische islamische Kulturverein Masjid-e-Bilal – Bilal Moschee gilt als die
älteste pakistanische Moschee in Wien und vertritt die sunnitische Richtung des Islam
und folgt der Lehre des sufischen Naqshbandi Ordens. Aus wirtschaftlichen Gründen
kann die Moschee keinen ausgebildeten Vollzeit-Imam bereitstellen und muss ihre
religiösen Dienste daher auf das Freitagsgebet – meist mit Laienwanderpredigern beschränken.
Geschichtlicher Hintergrund des Naqshbandi Ordens
Der Naqshbandiorden wurde im 14. Jahrhundert von Scheikh Muhammad
Baha’uddin Naqshband (1318-1389) aus Buchara gegründet. Kennzeichen des
Naqshbandiordens sind die strenge Befolgung eines gesetzestreuen Islam, das
Streben nach religiöser Durchdringung des Alltags, der stille Dhikr (lautloses
Gedenken an Gott) und die „Rabita“, eine Meditationsübung, die eine starke
Herzensverbindung zwischen Schüler und Lehrer bildet. Naqshband bezog sich vor
allem auf die Lehre von Abdul Khaliq Ghujduwani mit seinem Prinzipienkatalog „Weg
der Lehrer“, in welchem die Grundsätze „Aufmerksamkeit beim Atmen“ „seine
Schritte überwachen“, „innere mystische Reise“, „Einsamkeit in der Menge“, „Innere
Sammlung“, „Gedankenkontrolle“, „Gedankenüberwachung“, und „Konzentration
auf Gott“, angeführt sind. Aufgrund der puritanischen Ausrichtung des Ordens,
welcher auf das von vielen anderen Sufiorden praktizierte ekstatische Erleben
verzichtete, erreichten die Naqshbandis eine von der islamischen Orthodoxie relativ
unbeeinträchtigte Existenz und sogar Einfluss auf die zentralasiatischen Höfe und
erlangten später auch eine feste Stellung in Indien. In der Türkei ist die
Naqshbandiyya heute der größte Sufiorden. Zahlreiche Bildungsbewegungen wie die
„Nurcu Cemaati“ und die „Süleymancilar“ haben ihre Wurzeln in der
Naqshbandiyya. Sufi-Orden haben im Allgemeinen einen großen Einfluss auf ältere
und vor allem auf weibliche Muslime, obwohl diese Orden keine frauenfreundlichen
Traditionen pflegen. Sufi-Orden leisten aufgrund ihrer Tendenz, Ihren Glauben
möglichst unauffällig zu praktizieren und sich selten öffentlichen Diskussionen zu
stellen, kaum einen Beitrag zur Integration ihrer Anhänger im jeweiligen
Aufenthaltsland.
Generell ist zu den pakistanischen Moscheen zu sagen, dass diese erst in den letzten
Jahren entstanden sind. Wirtschaftliche Gründe verhindern oft die Anstellung von
formal ausgebildeten Vollzeitimamen, als Folge davon wird diese Lücke häufig von
Wanderpredigern ohne fachliche theologische Ausbildung gefüllt. Um den
kontextfremden Einfluss von Wanderimamen auf diese neuentstehenden
muslimischen Gemeinden einzuschränken, sollten diese Gemeinden zum Dialog mit
der Gesellschaft motiviert werden.
Unsere Kurzanalysen erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und werden je nach aktuellen Entwicklungen
ständig ergänzt bzw. korrigiert. Auf Auftrag erstellen wir gerne detaillierte Langanalysen von einzelnen muslimischen
Institutionen oder islamischen theologischen Bewegungen. Info und Feedback unter [email protected]
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