24.4.2013 STRABAG PLANT WASSERSPEICHERKRAFTWERK IN THÜRINGEN ■ Zwei Standorte werden vertieft geprüft ■ Gemeinsame Pressekonferenz mit Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig Erfurt/Wien, 24.4.2013. Die österreichische STRABAG Gruppe mit Hauptsitz in Wien plant die Errichtung eines Wasserspeicherkraftwerks in Thüringen gemeinsam mit zukünftigen Investoren. Dazu sollen in den kommenden Wochen ein Standort in Ellrich (Nordhausen) und einer in Leutenberg bzw. Probstzella (Landkreis SaalfeldRudolstadt) vertieft geprüft und mindestens ein Standort entwickelt werden. Die entsprechenden Planungen stellte Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig heute gemeinsam mit den STRABAG Projektleitern Felix Koselleck und Martin Ullrich und den Bürgermeistern der genannten Gemeinden, Matthias Ehrhold (Ellrich), Klaus-Dieter Marten (Leutenberg) und Marko Wolfram (Probstzella), vor. „Thüringen macht Ernst mit der Energiewende“, sagte Wirtschaftsminister Matthias Machnig. Der Umbau der Energieversorgung in Deutschland sei ohne leistungsfähige Stromspeicher undenkbar. Wasserspeicherkraftwerke seien dabei nach wie vor die effizienteste Art, Schwankungen bei der Stromerzeugung auszugleichen. Mit dem Engagement der STRABAG Gruppe seien zudem hohe Investitionen verbunden: „Davon profitieren nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch Thüringens Wirtschaft und Kommunen in erheblichem Maße.“ Dabei würden alle Umweltbelange in vollem Umfang berücksichtigt, versicherte der Minister. Nach derzeitigen Planungen könnte am Standort Ellrich ein Wasserspeicherkraftwerk mit einer Leistung von 640 Megawatt, in Leutenberg/Probstzella mit 380 Megawatt entstehen – allein letzteres ausreichend, um mehr als eine halbe Million Haushalte sechs Stunden lang mit Strom zu versorgen. In beiden Fällen sollen Unter- und Oberbecken neu angelegt und durch ein unterirdisches Stollensystem verbunden werden, in dem auch Pumpwerk und Turbinen untergebracht sind. Das Betriebsvolumen (Fassungsvermögen) des Wasserspeicherkraftwerks beträgt je nach Standort 6,3 (Ellrich) bzw. 4,1 (Leutenberg) Millionen Kubikmeter Wasser. Die Investitionen zum Bau dieses Kraftwerks werden im ersten Fall mit mehr als 750, im letzteren mit gut 450 Millionen Euro veranschlagt. Bei der Standortsuche sei STRABAG sehr sorgfältig vorgegangen, erläutert der verantwortliche STRABAG Direktionsleiter Felix Koselleck: „Die Vorselektion wurde vom thüringischen Planungsbüro HPI getroffen, das langjährige Erfahrung und eine hervorragende, über die Landesgrenzen hinausreichende Reputation im Bereich Wasserspeicherkraftwerke hat. Diese Liste potentieller Standorte wurde in einem weiteren, STRABAG internen Auswahlverfahren auf die beiden jetzt diskutierten Standorte reduziert. Sie haben eindeutig das Potential für erfolgreiche Wasserspeicherkraftwerke. Den endgültigen Ausschlag für die weitere Projektentwicklung werden dann die noch folgenden Detailuntersuchungen geben.“ Entscheidende Auswahlkriterien seien für STRABAG nach Aussage Kosellecks die topografische Eignung, ausreichende Verfügbarkeit von Wasser für die Erstbefüllung sowie möglichst geringe Auswirkungen auf Umwelt und schützenswerte Kulturgüter, kurze Netzanbindungen und eine hohe Akzeptanz der Bürger gewesen. In den kommenden Wochen und Monaten sollen nun alle notwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren in Angriff genommen werden. „Es ist uns wichtig, möglichst früh nicht nur die Behörden und die Träger öffentlicher Belange, sondern insbesondere auch die Bürger über das Projekt zu informieren“, ergänzt STRABAG Direktionsleiter Martin Ullrich, der das Projekt ebenfalls von Beginn an begleitet hat. „Wenn wir von einer rund vierjährigen Planfeststellungsphase und fünf Jahren Bauzeit ausgehen, könnte das Wasserspeicherkraftwerk 2021 ans Netz gehen.“ Seite 2 In den Ratssitzungen in Ellrich, Leutenberg und Probstzella war das Investitionsvorhaben in den vergangenen Wochen den Kommunalpolitikern vorgestellt worden und auf positive Resonanz gestoßen. Nach eigenem Bekunden „unvoreingenommen und positiv“ stehen die politischen Vertreter der Stadt Ellrich mit Bürgermeister Matthias Ehrhold an der Spitze dem geplanten Projektvorhaben gegenüber. „Gerade in der strukturschwachen Region im Norden unseres Freistaates wäre ein solches Infrastrukturgroßprojekt – nicht nur für die Stadt Ellrich, sondern für die gesamte Südharzregion – von wirtschaftlich unschätzbarer Bedeutung“, sagte Ehrhold. Natürlich seien bei der weiteren Entwicklung des Projektes alle relevanten öffentlichen Belange und hier insbesondere, wie auch von Wirtschaftsminister Machnig gefordert, des Natur- und Umweltschutzes im Naturpark Südharz sorgfältig zu berücksichtigen. Dazu werde es eine breite Bürgerbeteiligung geben. „Ich hoffe, dass alle Entscheidungsträger, Behörden und Verbände unvoreingenommen und ergebnisoffen an die weiteren Schritte der Projektumsetzung gehen,“ so Ehrhold. „Nutzen wir diese Chance für die Sicherung der Zukunft unserer Kinder in unserer Region.“ Unter dem Motto „Zukunft ist das, was wir jetzt tun“ hätten die Stadträte der Stadt Leutenberg und die Gemeinderäte der Gemeinde Probstzella ein einstimmiges Votum für das Vorhaben Wasserkraftwerk abgegeben. „Ein solches Projekt ist eine Chance für die Entwicklung des ländlichen Raumes mit Synergien für die heimische Wirtschaft und eine nachhaltige Wertschöpfung für unsere Region“, sagte der Bürgermeister der Stadt Leutenberg, Klaus-Dieter Marten: „Wir hoffen sehr, dass es uns mit allen politischen Entscheidungsträgern und lokalen Akteuren gelingt, diese Investition in die Zukunft in den nächsten Jahren zu entwickeln und umzusetzen.“ Auch Marko Wolfram, Bürgermeister von Probstzella, unterstützt das Projekt. „Das ist eine sehr gute Chance für die Entwicklung unserer Region“, sagte Wolfram. Die Stadt- und Gemeinderäte und die Verwaltung begrüßten das Projekt außerordentlich und sicherten der STRABAG ihre volle Unterstützung zu. „Für den strukturschwachen ländlichen Raum bedeutet das eine große Chance – zumal die Technologie bei uns bereits gut bekannt ist und es deshalb kaum Vorbehalte geben wird.“ Zur Entscheidungsfindung beigetragen hat auch das vom Wirtschaftsministerium beauftragte Potentialkataster für Pumpspeicherstandorte in Thüringen. Dieses listet insgesamt 13 Standorte – davon drei an bestehenden Talsperren – auf, die für die Errichtung von Wasserspeicherkraftwerke besonders geeignet sind. Am Standort Tambach-Dietharz (Landkreis Gotha) treibt derzeit der Stadtwerke-Verbund Trianel in Kooperation mit der Fernwasserversorgung Thüringen seine Planungen für ein Wasserspeicherkraftwerk an der Schmalwassertalsperre voran. STRABAG SE ist einer der führenden europäischen Baukonzerne. Mit ca. 74.000 Mitarbeitern wurde im Geschäftsjahr 2012 eine Leistung von € 14,0 Mrd. erbracht. Ausgehend von den Kernmärkten Österreich und Deutschland ist STRABAG über ihre zahlreichen Tochtergesellschaften in allen ost- und südosteuropäischen Ländern, in ausgewählten Märkten Westeuropas sowie auf der Arabischen Halbinsel präsent. STRABAG deckt dabei die gesamte Leistungspalette (Hoch- und Ingenieurbau, Verkehrswegebau, Spezialtief- und Tunnelbau) sowie die Bauwertschöpfungskette ab. Infos auch unter www.strabag.com. Kontakt: STRABAG SE Diana Klein Konzernkommunikation Tel.: +43 1 22422-1116 [email protected]