Notizen 30.04.2002 Kognitive Modellierung Vom natürlichen zum künstlichen Kognitiven System Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Literaturverzeichnis [1] Kognitive Psychologie mit dem Computer: Opwis , Klaus; Plötzner, Rolf. Heidelberg, Berlin, Oxford: Spektrum Akademischer Verlag: 1996 [2] Dem Denken auf der Spur: Gardner, Howard. Stuttgart: Klett-Cotta, 1989 [3] Kognitive Psychologie: Wessells , Michael. München, Basel: UTB für Wissenschaft, 1994 [4] Kognitive Modellierung: Schmid, Ute; Kindsmüller, Martin C. Heidelberg, Berlin, Oxford: Spektrum Akademischer Verlag: 1996 [5] Kognitive Systeme: Strohner, Hans. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1995 [6] Kognitive Modellierung: Opwis , Klaus. Bern: Verlag Hans Huber, 1992 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 2 1 Notizen 30.04.2002 Kognitive Modellierung n Untersuchungsgegenstand der Kognitionspsychologie sind die kognitiven Funktionen und Leistungen: n n n n n Wahrnehmung und Aufmerksamkeit Denken und Problemlösen Wissen und Gedächtnis Lernen Sprache und Sprachverstehen n Allen gemein ist das Paradigma der Informationsverarbeitung n Die Analyse dieser Leitungen und Fähigkeiten (kurz Kognitionen) erfolgt auf zwei grundlegenden Gebieten n n Wissensrepräsentation: Wie werden Informationen gespeichert, wie können sie aus diesem Speicher wieder abgerufen werden? Verarbeitungsprozesse: Wie kann Wissen erworben werden; wie können auf der Basis dieses Wissens Schlussfolgerungen gezogen bzw. Problemlösungen generiert werden 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 3 Kognitive Modellierung n n n Wahrnehmung und Aufmerksamkeit Durch den Prozess der Wahrnehmung gelangen Umweltinformationen in uns. Linien und Formen werden identifiziert und mit Vorerfahrungen verglichen. Deckt sich das Wahrgenommene nicht mit unseren Vorerfahrungen, belegen wir die Situation mit Aufmerksamkeit; wir beobachten jetzt aktiv. Denken und Problemlösen Wurde z.B. eine Situation mit Aufmerksamkeit belegt, setzt der Denkprozess ein und versucht, das Gegebene mit der Vorerfahrung zu vergleichen. Wird ein Defizit – ein Problem – festgestellt, wird nach einer Lösung gesucht. Wissen und Gedächtnis Die Vorerfahrungen sind in unserem Gedächtnis als Wissensstrukturen gespeichert. Wird bei den Denkprozessen Wissen benötigt, muss es aus dem Gedächtnis abgerufen werden. 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 4 2 Notizen 30.04.2002 Kognitive Modellierung n n Lernen Wird eine Situation als Unbekannt eingestuft – liegt also kein Wissen über sie vor – Lernen wird. Können wir auch noch eine Problemlösung generieren, so lernen wir nicht nur durch äußere Wahrnehmung, sondern auch durch die internen Denkprozesse. Sprache Sprechen ist eine Umkehrung der Wahrnehmung und gestatt es uns, Informationen aus uns heraus in die Umwelt zu geben. Wir interagieren. Die verwendeten Wörter drücken dabei unser Sprachverstehen aus und gestatten einen Rückschluss auf die interne Repräsentation unseres Wissens. 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 5 Kognitive Modellierung Interpretation des beobachtbaren Verhaltens Anwendungsdomäne Rekonstruktion Rekonstruktion PERSON Mentales Modell Interpretation einer Verhaltenssimulation COMPUTER Modell des mentalen Modells einer Person Interpretation: Wissensstruktur & Informationsverarbeitungsprozesse Rekonstruktion: kognitive Prozesse 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 6 3 Notizen 30.04.2002 Kognitive Modellierung Anwendungsdomäne Interpretation des beobachtbaren Verhaltens Zielgruppe/ Bedarf/ Auftraggeber für ein intelligentes Programm besitzt Vorstellung davon, wie eine Person/Personengruppe in der Domäne handeln soll Rekonstruktion Computerprogramm Rekonstruktion COMPUTER PERSON Mentales Modell Interpretation einer Verhaltenssimulation Modell des Mentalen Modells einer Person Interpretation : Wissensstruktur & Informationsverarbeitungsprozesse Simuliert bzgl. einer Anwendungsdomäne das Verhaltensschema einer gewünschten Person bzw. Personentypus Rekonstruktion : kognitive Prozesse 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 7 Drei fundamentale Arbeiten 1. 2. 3. Vergleich zwischen Mensch und Elektronenrechner von Neumann - basierend auf Turingmaschine: Idee des gespeicherten Programms - Zusammenhang von Rechnerarchitektur, Daten und Programmen (1948) Das Gedächtnis Atkinson und Shiffrin - Aufbau und Funktionsweise des menschlichen Gedächtnisses Konzepte und Kategorien Bruner - Informationen werden auf eine Art und Weise repräsentiert, die nicht wirklichkeitsgetreu ist 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 8 4 Notizen 30.04.2002 von Neumann – Prinzip 1. Rechner besteht aus 4 Werken: • • • • 2. 3. 4. 5. 6. 7. Haupt- bzw. Arbeitsspeicher für Daten und Programme Leitwerk, das Programm interpretiert Rechenwerk, das arithmetische Operationen ausführt Ein- und Ausgabewerk, das mit der Umwelt kommuniziert und Sekundärspeicher, der als Langzeitspeicher fungiert Struktur des Rechners ist unabhängig vom bearbeiteten Problem Programm und Daten stehen im selben Speicher und können durch den Rechner verändert werden Hauptspeicher ist in Zellen gleicher Größe geteilt, die durch fortlaufende Nummern adressiert sind Das Programm besteht aus einer Folge von Befehlen, die im allgem einen nacheinander ausgeführt werden Von der sequentiellen Abarbeitung kann durch bedingte oder unbedingte Sprünge zu anderen Programmteilen abgewichen werden. Zahlen werden dual dargestellt (àBinärcode) 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 9 Gedächtnismodell Aufmerksamkeit Umwelt Kognitives System Information Sensorische Gedächtnis SG Sensorische Oberfläche 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Kurzzeitgedächtnis KZG Déjà vu (Erklärungsversuch) Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Merken und Erinnern Langzeitgedächtnis LZG 10 5 Notizen 30.04.2002 Gedächtnismodell 1. 2. 3. 4. n sensorische Oberfläche: Aufnahme von Reizen sensorisches Gedächtnis: Speicherung der ursprüngliche Form der Reize (Kapazität: fast unbegrenzt, Zeit: Zerfall in weniger als 1 Sekunde oder Überspeicherung) Kurzzeitgedächtnis: enkodierte Reize werden in (wahrscheinlich) propositionalen Strukturen (Chunks) gespeichert (Kapazität: 7, Zeit: rund 15 Sekunden) Langzeitgedächtnis: Chunks werden für einen langen Zeitraum oder für immer gespeichert (Wissen) Wissen: enkodierte und strukturierte Informationen n n n n semantisches Wissen: Wissen über Objekte prozedurales Wissen: Wissen über Handlungen episodisches Wissen: Wissen über Situationen (Objekte und Handlungen im Zusammenhang) Metawissen: Kontrollstrukturen und Heuristiken 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 11 Konzepte und Kategorien 1. Repräsentation des Wissens : n enaktiv: Objekte werden direkt gespeichert, wie wahrgenommen (direkter Mustervergleich) n ikonisch: repräsentiert durch Ikonen bzw. mentale Bilder (Mustervergleich mit einem Ideal) n symbolisch: Objekte werden durch Symbole repräsentiert, die keine Gemeinsamkeit im Aussehen mit dem Objekt besitzen müssen 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Computer 12 6 Notizen 30.04.2002 Konzepte und Kategorien (2) 3. Konzept: Ein Konzept ist eine Repräsentation (Klasse) von ähnlichen Dingen. Ähnlich bedeutet, das diese Dinge auf bestimmte Art und Weise miteinander in Beziehung stehen; besitzen für verschiedene Attribute die selben Werte. 4. 5. Darstellung von Konzepten/Kategorien: Kategorien können als Regeln interpretiert werden, ob ein gegebenes Objekt identifiziert und darauf reagiert werden kann Vier Schritte der Kategorisierung: I. II. III. IV. primitive Kategorisierung: Objekt oder Situation wird mit Aufmerksamkeit belegt Suche nach Hinweisreizen: Attribute, die eine Anfangskategorisierung zulassen oder das Objekt als Unbekannt einstufen Suche nach Bestätigungshinweisen: Bestätigungsprüfung, ob die Anfangskategorisierung (Hypothese) richtig war Bestätigungserreichung: Ende der Klassifizierung, Objekt wurde eingeordnet; Reaktion erfolgt 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 13 Konzepte und Kategorien (3) 5. Beziehungen der Attribute untereinander sind für die Bildung von Konzepten wichtig. Es können folgende Beziehungstypen auftreten: (àWissensrepräsentation) n n n n n 6. 7. 8. Affirmativ: Ein Attribut definiert eine Kategorie. Konjunktiv: Attribute sind konjunktiv verknüpft. Inklusiv-disjunktiv: Definierende Attribute sind disjunktiv verknüpft. Konditional: Zwischen den Attributen besteht eine direkte Abhängigkeit, z.B Wenn A=x Dann B=y. Exklusiv-konjunktiv: Konzept definiert sich durch das Fehlern bestimmter Attributwerten. Verwendung eines Kodierungssystem, um Kategorien in hierarchischer Struktur anzuordnen (àWissensrepräsentation) Konzeptbildung: erkennen der Zusammengehörigkeit von Objekten (à Maschinelles Lernen) Konzepterwerb: ermitteln der kritischen Attribute (à Maschinelles Lernen) 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 14 7 Notizen 30.04.2002 Systemtheorie 1. Betrachtungsweisen für Systeme: n n n 2. konkrete Systeme: Grundlage bilden empirische Untersuchungen abstrakte Systeme: reales System wird auf gewissen Systemeigenschaften reduziert fiktive Systeme: Gedankenspiele, Was-wäre-wenn-Systeme Allgemeines System: Ein System ist ein geordnetes Tupel S := (K,B), wobei K die Menge der Systemkomponenten und B die Menge der funktionalen Beziehungen (Strukturfunktionen) sind. S ist dabei in eine Umwelt eingebettet, mit der es kommunizieren kann. 3. Eigenschaften eines Systems leiten sich aus den Eigenschaften der Komponenten ab additiv: Systemeigenschaft kann als Summe der Komponenteneigenschaften aufgefasst werden emergent: ergeben sich aus dem Zusammenspiel verschiedene Komponenten 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 15 Systemtheorie (2) 4. Verhalten gegenüber der Umwelt: 1. 2. geschlossene Systeme: es findet kein Informationsaustausch mit der Umwelt statt offene Systeme: Objekte der Systemumwelt interagieren mit Systemkomponenten Sei U := (X,Y) die Menge aller Umweltobjekte, mit denen ein System interagiert, wobei X die Menge aller Eingabeobjekt (Systemeigenschaft ist Funktion dieser Objekte) Y die Menge aller Ausgabeobjekte (Objekt ist Funktion von Systemeigenschaften), dann ist Soffen := (S, U, F) mit S ist ein gegebenes System U eine Systemumwelt und F die Menge der Systemfunktionen (d.h. funktionale Beziehungen zwischen System und Umweltobjekten) 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 16 8 Notizen 30.04.2002 Systemtheorie (3) System Systemkomponenten Strukturfunktionen Systemfunktionen 30.04.2002 Ausgabeobjekte Y Eingabeobjekte X Umwelt Systemfunktionen Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 17 Systemtheorie (4) 5. Internes Systemverhalten: Sei zt der innere Zustand eines Systems zu einem Zeitpunkt t, dann unterscheidet man: 1. 2. 3. 6. statische Systeme: zt+1 = zt dynamische System : zt+1 = f(zt,xt) ∀ t ∈ ℵ ; neuer Zustand ergibt sich durch Überführungsfunktion f aus aktuellem Zustand zt und aktueller Eingabe xt ; Menge der durch die Überführungsfunktion m öglichen Zustände ergibt den Zustandsraum ; Folge von Zuständen nennt man Trajektorie diskret oder kontinuierlich: wann tritt die Zustands überführung auf, in Zeitsprüngen und stetig Externes Systemverhalten: Systemverhalten wird nach außen durch die Ergebnisfunktion g repräsentiert Es gelte yt = g(z t ,x t ) ∀ t ∈ ℵ 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 18 9 Notizen 30.04.2002 Systemtheorie (5) 7. Definition Dynamisches System: Sei S dyn := (S offen,Z,f,g) mit Soffen ist ein gegebenes offenes System Z der Zustandsraum des Systems f die Überführungsfunktion und g die Ergebnisfunktion 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 19 Systemtheorie (6) 8. Anpassung an die Umwelt: 1. 2. 3. starre Systeme: System reagiert nicht auf Veränderungen in der Umwelt; Systemverhalten wird entweder fehlerhaft oder bleibt aus adaptive Systeme: Systemfunktionen werden den neuen Bedingungen angepasst; Richtung der Anpassung sollte eine Optimierung des Systemverhaltens sein Art der Anpassung: • Elastizität: zeitweilige Veränderungen der Systemfunktionen auf vorübergehende Schwankungen der Umwelteinwirkungen • Plastizität: Berücksichtigung von Zusammenhängen innerhalb der Umwelt und zwischen Umwelt und System à Speicherung der Zusammenhänge im Systemgedächtnis und Beachtung dieser Zusammenhänge im Systemverhalten 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 20 10 Notizen 30.04.2002 Kognitive Systeme n Definition: Kognitive Systeme sind solche natürlichen adaptiven Systeme, die Informationen mit Hilfe eines Zentralnervensystems verarbeiten, oder solche künstlichen Systeme, die eine derartige Verarbeitung simulieren. (STROHNER) n Wie erhalten wir Informationen: über ein Sensorsystem für taktile, chemische, visuelle, thermische und auditive Reize n Wie verarbeiten wir diese Informationen: horizontale Informationsverarbeitung: ein Informationsprozessor verarbeitet alle eingehenden Reize auf die selbe Art und Weise vertikale Informationsverarbeitung: separate Module (Agenten) verarbeiten die Reize und Kommunizieren miteinander; Informationsverarbeitungsprozesse der Module können sich unterscheiden n Wie reagieren wir auf die Information: die aus der Verarbeitung resultierende Reaktionskette wird durch Effektoren zur Ausführung gebracht 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 21 Kognitive Systeme (2) n Problem: Sowohl die Sensoren als auch die Effektoren filtern die Informationen bzw. Reaktionen. Von außerhalb des Systems (Beobachter) kann man also nur durch die gefilterten Informationen auf den dahinterliegenden Prozesse schließen. n Die Komponenten eines Kognitiven Systems sind: n n n Sensoren, Effektoren und der kognitive Informationsprozessor (KIP). Der KIP setzt sich zusammen aus • peripheren Prozessoren zur Transformation Reiz-interne Repräsentation und umgekehrt und • dem zentralen Prozessor. 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 22 11 Notizen 30.04.2002 Kognitive Systeme (3) Kognitives System Situation Informationsprozessor Sensoren Zentraler Prozessor Umweltinformationen Effektoren 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 23 Computermetapher n n n Grundlage ist die Symbolverarbeitung System repräsentiert Informationen über Umwelt in Symbolen und Symbolstrukturen und transformiert diese dann. Prozess ist unabhängig von der Struktur und dem Aufbau der Zentralen Prozessors (v on Neumann-Architektur) Situation Kognitives System Informationsprozessor Zentraler Prozessor Sensoren Umweltinformationen Zentrale Steuereinheit Effektoren 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Speichereinheit Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 24 12 Notizen 30.04.2002 Gehirnmetapher n n n Grundgedanke: Modelle Kognitiver Systeme sollten nicht nur kognitiv adäquat sein sondern auch neuronal adäquat. Das Gehirn ist eine aktive informationsverarbeitende Einheit, die nicht nur Software interpretiert, sondern durch ihre Struktur selbst Teil dieser Software ist. Wissen bzw. Informationen sind direkt in der Struktur des Systems implementiert : subsymbolisches Niveau. Situation Kognitives System Informationsprozessor Zentraler Prozessor Sensoren Umweltinformationen Effektoren 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 25 Gehirnmetapher (KNN) Synapse Dendriten Eingangswichtung (synaptische Parameter) Zellkörper Axon D e n d r i t e n W1 W2 W3 W4 ... W5 Reizschwelle 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Berechnung effektiver Eingabe NEURON e() S a() Axon Zellkörper Aktivierungsfunktion 26 13 Notizen 30.04.2002 Ökosystemmetapher n n n realistische kognitive Fähigkeiten verlangen auch unbewusstes, unscharfes oder spontanes Denken, Verarbeiten von Randinformationen und Beachtung des situativen Kontextes Grundgedanke: Menschen und Umwelt bilden zusammen ein System; Aufsplittung ist nicht ohne weiteres möglich. Ökosystem: Zusammenspiel verschiedener Objekte innerhalb einer Umwelt 1. 2. 3. - biologische Ökosystem: z.B. Fischpopulation in einem Teich natürliches Ökosystem: allgemeiner, z.B. Wasserhaushalt in einer Region künstliches Ökosystem: von Menschen erzeugtes, z.B. Aquarium, Raumstation Grundelemente : - - - Lebewesen : Hierunter wollen wir den Menschen oder auch eine Maschine verstehen; im allgemeinen den beteiligten Informationsprozessor. Dabei spielt dessen struktureller Aufbau - gemessen an den anderen Metaphern - keine entscheidenden Rolle. Innere Umwelt : Diese umfasst alle Objekte, mit denen das Lebewesen in einer aktuellen kognitiven Beziehung steht. Während dieser Beziehung werden Informationen ausgetauscht. Äußere Umwelt : Hierbei sind alle anderen Umweltobjekte gemeint, die f ür die Kognition relevant, jedoch nicht unmittelbar beteiligt sind. Die äußere Umwelt wird daher auch als Situation bezeichnet. Ein wichtiger Bestandteil der Situation sind die Kommunikationspartner des Systems. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie während einer Kommunikation zugegen sind oder nicht. So kann ich zum Beispiel ein Problem lösen, in dem ich entweder direkt mit einer Person darüber rede, oder mit dieser Person nur einen inneren (modellhaften) Dialog f ühre. 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 27 Ökosystemmetapher (2) Kognitives System Situation System Informationsprozessor Sensoren Informationen Zentraler Prozessor Effektoren Kommunikationspartner 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 28 14 Notizen 30.04.2002 Selbstreferentielle Systeme n „Eine besondere komplexe Struktur entsteht dann, wenn ein System über interne Modelle von anderen Systemen verfügt, wie das bei kognitiven Systemen von Menschen der Fall ist. Ein System, das sogar ein internes Modell von sich selbst besitzt, ist ein selbstreferentielles System.“ (STROHNER) Störung Behandeltes System Handelndes System Sollwert Rückkopplung Internes Modell Ausgeführter Plan/Handlung 30.04.2002 Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt Dipl.-Inform. (FH) Thomas Wendt 29 15