Das gläserne Hochregallager - Material

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Lagertechnik Projekte
10/2014
So schön kann Logistik sein:
das neue Versandlager von
Ernsting’s Family. (Bilder: voestalpine)
Logistikprojekt bei Ernsting's Family architektonisch anspruchsvoll realisiert
Das gläserne Hochregallager
Storage-Funktionalität, gepaart mit innovativer Architekturästhetik: voestalpine Krems Finaltechnik
liefert Stahlregal für das neue Versandlager von Ernsting's Family in Coesfeld-Lette/Deutschland.
Mit der Idee, attraktive, praktische Kleidung preisgünstig zu verkaufen, gründete
Kurt Ernsting 1967 ein Textilunternehmen, welches heute als Ernsting's Family
zu den zwölf führenden deutschen Textilhändlern gehört. Neben dem Vertrieb
über den Onlineshop ist das Unternehmen
mit mehr als 1650 Filialen in Deutschland
und Österreich vertreten. Mit rund 10 000
Mitarbeitern wird ein Jahresumsatz von
737 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Unternehmenszentrale der Holding und Tochterfirmen hat ihren Sitz in Coesfeld-Lette,
ebenso wie das Hauptvertriebs-Center.
Ein zweites befindet sich in Klieken (Nähe
Dessau) und ein zusätzliches RegionalCenter in Schwarzenbek (Nähe Hamburg).
Ästhetisch und funktionell
Wie schon die Kleidung des Textilhändlers in erster Linie auf die Bedürfnisse der
Menschen zugeschnitten ist, so spielen
diese Kriterien auch bei der Gestaltung
der Arbeitswelt des Unternehmens eine
massgebliche Rolle. Die Architektur der
Gebäude und Landschaft des Areals in
Coesfeld-Lette, das sich über eine Fläche
von circa 70 000 m2 erstreckt, koppelt
Funktionalität an eine Ästhetik, welche
ein angenehmes, modernes und kreatives
Lebensgefühl vermittelt, ohne dabei die
Verbundenheit mit Tradition und Örtlichkeit zu vernachlässigen. Renommierte Architekten haben ihre Ideen dazu beigetragen, darunter der englische Stararchitekt
David Chipperfield, der 2001 das heutige
Service-Center, in welchem die gesamte
Verwaltung untergebracht ist, vollendete,
wie auch der belgische Landschaftsarchitekt Peter Wirtz, der eine Gartenanlage
gestaltete, die sich nicht nur harmonisch
in das Gebäudeensemble einfügt, sondern
auch das gesamte Areal passend in die
Landschaft der münsterländischen Region
integriert. Wirtschaftlicher Erfolg im Einklang mit Mensch, Architektur und Natur,
bei dem eine existenzielle Komponente
die Verantwortung gegenüber Klima und
Ressourcen ist, so die gelebte Philosophie
des Textilunternehmens.
Vertriebs-Center Coesfeld-Lette
Auch das Vertriebs-Center am Standort Coesfeld-Lette repräsentiert diesen
hohen Anspruch an ein ästhetisch umgesetztes Funktionalitäts- und Arbeitsniveau. Weltweit hergestellte Produkte
werden hier eingelagert, auf Qualität geprüft, verpackt, mit Preisen ausgezeichnet und für die jeweiligen Bestellungen
kommissioniert. Aufgrund der starken
expansiven Entwicklung von Ernsting's
Family mussten die Kapazitäten erweitert
werden, und so wurde im Juli 2012 ein
neues, mehr als 22 000 Palettenstellplätze umfassendes Hochregallager (HRL) in
Betrieb genommen. Mit der Konzeption
dieses neuen Projekts wurde das Architekturbüro Wortmann aus Dülmen-Rorup
betraut, welches die Erfahrung aus der
Erweiterung des Vertriebs-Centers in
Klieken einbringen konnte. Aus dieser
resultierte auch die Auftragsvergabe des
Stahlregals an die voestalpine Krems Finaltechnik im März 2011. Das österreichische Unternehmen hat bereits für den
Projekte
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Lagertechnik
Industrie-Sectionaltore
Standort Klieken das Stahlregal auf hohem Qualitätsniveau bezüglich Material und
Montage geliefert. Unter dem
Generalunternehmer
Witron
wurde das Stahlregal für das
neue HRL in Coesfeld-Lette
errichtet.
Neues Hochregallager
Auf einer Grundstücksfläche von
circa 10 000 m2 wurde ein Gebäude mit der Grundfläche von
rund 5500 m2 errichtet. Das sich
darauf befindende rund 110 m
lange, 51 m breite und 28 m hohe
Hochregallager bietet Platz für
circa 22 000 Palettenstellplätze,
die durch 11 Regalfahrzeuge
(RFZ) bedient werden. Gelagert
werden auf 11 Ebenen Paletten
mit den Massen 800 × 1200 mm
und auch Überladungen mit den
Massen 900 × 1300 mm. Mehrere Querverteilwagen verbinden
das HRL auch unterirdisch mit
den bereits bestehenden Warenannahme-, -auszeichnungsund Kommissionierzonen.
Stahl, Glas
und Photovoltaik
Der Philosophie des Textilunternehmens folgend, sollte
sich das neue HRL in das bestehende Gebäudeensemble
architektonisch ansprechend
einfügen. Dies ist durch das
äussere Erscheinungsbild eines
Glasgebäudes mit Solarfassade hervorragend gelungen. Die
Ausschreibung der Fassade als
Nachhaltigkeitsprojekt konnte
Nabo Gass mit der Idee einer
vorgebauten Glasfassade mit
Photovoltaikmodulen für sich
gewinnen. Für den Wiesbadener Glaskünstler wird der Begriff «Transparenz» die Zukunft
bestimmen. Das durchsichtige
Material Glas ermöglicht in
seinen Augen durch die transparente Eigenschaft Durchblick und Weitblick, verbindet
unterschiedliche Ebenen und
visualisiert die Komplexität
und Vielfalt des Lebens. 2000
erhielt er für seine patentierte
Splittertechnik zur Gestaltung
von Glasfassaden in Verbindung mit Photovoltaik bereits
den
Innovationspreis
der
Glasstec Düsseldorf. Durch die
Verbindung von Ästhetik und
Energieeffizienz trägt sich das
neue HRL vollkommen selbst:
Die nach Süden ausgerichteten
Fassadenflächen mit gefalteter Solarmembran, bestehend
aus Photovoltaikmodulen und
Crashglas, sowie die Photovoltaikmodule über der begrünten
Dachfläche erzeugen eine Anlagenleistung von über 300 kWp
und einen Jahresenergieertrag
von circa 260 000 kWh.
Schnelllauftore
Einen Schritt voraus
Verladetechnik
Die Herausforderung dieser Architekturkonzeption lag darin,
dass die gläserne Primärfassade kein eigenes Gebäude ist, in
welches das HRL implementiert
wurde, sondern dass sie als
Umhüllung direkt an dem Stahlregal des HRL aufgehängt ist.
Die Verlässlichkeit auf die Qualität des verwendeten Stahls
und der Montage des Regals
war daher von existenzieller
Wichtigkeit und ausschlaggebendes Kriterium bei der Auswahl des Lieferanten.
Herwig
Haunschmid,
Geschäftsführer der voestalpine
Krems Finaltechnik, erläutert
die statische Präzisionsaufgabe
bei diesem Projekt: «Generell
kommt es bei einem automatischen Hochregallager auf hohe
Genauigkeit an. Wir verwenden
daher fast nur qualitätsgesicherte, kaltverformte Profile
aus dem eigenen Hause. Deren
enge Toleranzen sind der Grundstein für die Masshaltigkeit des
Gesamtbauwerks. Hier galt es
jedoch auch, die physikalischen
Eigenschaften der Glasfassade
mit zu berücksichtigen, um
Schwingungen ausgleichen zu
können.»
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Lagertechnik Projekte
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Die gläserne Primärfassade ist als Umhüllung direkt am Stahlregal des Hochregallagers
aufgehängt.
Die Photovoltaik ist zwar auf einer eigenen Tragkonstruktion montiert, aber auch
mittels Laschen durch die Glasfassade hindurch an dem Stahlbau des HRL befestigt.
Die Fugen zwischen den Glasplatten sind
sehr eng und stellen daher an die Laschengenauigkeit höchste Ansprüche.
Die Kremser voestalpine Krems Finaltechnik gehört zur voestalpine-Gruppe, dem
weltweit agierenden österreichischen
Konzern, zu dem eine Vielfalt von spezialisierten Unternehmen, die hochwertige
Stahlprodukte fertigen, verarbeiten und weiterentwickeln, zählen. Der globale Hightech-
Player mit internationaler Technologie- und
Qualitätsführerschaft in anspruchsvollen
Produktsegmenten verfolgt eine konsequent progressive F&E-Strategie zur Erhaltung dieser Spitzenposition. Mit Aufwendungen für den F&E-Bereich in Rekordhöhe
von 132 Mio. Euro für das Geschäftsjahr
2012/13 sollen die führende Marktposition
in hochqualitativen und auch margenträchtigen Segmenten und der damit verbundene technologische Vorsprung noch weiter
ausgebaut werden. «Spezialisierung, Technologie- und Qualitätsführerschaft waren
und sind für uns die Zukunftssicherung.
Innovation, Forschung und Entwicklung
haben daher im Konzern höchste Priorität. Jeder Euro ist hier gut angelegt», so
Dr. Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender
des Konzerns. Ihm pflichtet voestalpineForschungschef Dr. Peter Schwab bei: «Mit
dem Rekordbudget werden wir auch unsere Stellung als weltweit wichtiger Partner
von Universitäten und universitären Forschungseinrichtungen untermauern und
unsere Entwicklungspartnerschaften mit
einer Reihe von Schlüsselkunden weiter
vorantreiben.» Bestätigt wird dies durch
eine EU-Studie: voestalpine ist Österreichs
forschungsintensivstes Unternehmen.
Das neue HRL in Coesfeld-Lette ist daher
als Resultat eines Gipfeltreffens aussergewöhnlich professioneller und kreativer Unternehmen und Gestalter anzusehen. Als
Nachweis für die herausragenden ökologischen, ökonomischen und technischen
Bemühungen strebt Ernsting's Family die
Gebäudezertifizierung in Gold durch die
deutsche Gesellschaft für nachhaltiges
Bauen (DGNB) an. Fazit: Logistik kann
schön sein!
Gisela Upmeyer
GMP, DE-80976 München
www.gmp-muenchen.de
Info
voestalpine Krems Finaltechnik GmbH
AT-3500 Krems
Tel. +43 503 04 14 265, Fax +43 503 04 54 716
[email protected]
www.voestalpine.com/finaltechnik
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