Strom und Wärme durch Biogas Biogasanlage Johann Höfler Johann Höfler erzeugt mit seinen 9.000 Hennen Bruteier, die es gerne warm ­haben (18 bis 20 °C Raumtemperatur). Dadurch ist eine entsprechende Wärmeabnahme für die 2012 in Betrieb genommene Biogasanlage gegeben. Technische Daten Biogasanlage Höfler Anlage Leistung Gesamtwirkungsgrad Stromproduktion Wärmeproduktion Im steirischen Hartl wurde ein innovatives Projekt im Zeichen des Klimaschutzes errichtet: Biogasanlage Johann Höfler. Die Idee Mit der Idee für den Bau einer Biogasanlage setzte sich Johann Höfler bereits seit längerer Zeit auseinander. Bereits vor Jahren befand sich eine 35-kW-Anlage in Planung, mit der man die am landwirtschaftlichen Betrieb anfallenden Reststoffe sinnvoll verwerten wollte. Nach ­einer Reihe von Planungsphasen entschied man sich 2012 schließlich für den Bau einer Biogasanlage. Mit der Zu­sage eines Ökostromfördertarifs sowie einer 30 %igen ­Investitionsförderung waren auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Verwirklichung des Projekts gegeben. Technik Wirtschaftlichkeit Die Investitionskosten der Biogasanlage betragen rund 8.000 Euro je Kilowatt elektrischer Leistung. Die spezifischen Investitionskosten sind bei Kleinbiogasanlagen doppelt so hoch wie bei einer 1-MW-Anlage. Jedoch sind diese aus ökologischer Sicht den Großanlagen überlegen, da sich in den meisten Fällen der Großteil der Ab­wärme sinnvoll nutzen lässt. 100 kWel und 140 kWth 83 % 800.000 kWh 1.100.000 kWh Fernwärmenetz 190 m Gasproduktion 50 m3/h Rohstoffeinsatz 1.950 t/a Gärvolumen 1.100 m3 Endlagervolumen 1.200 m3 Methangehalt Gesamtinvestition 51 bis 54 % 800.000 Euro ist die Erschließung weiterer umliegender Wohnhäuser sowie die Errichtung einer Holztrocknungsanlage geplant. Dann könnte auch in den Sommermonaten die Wärme zum über­wiegenden Teil genutzt werden. Die Biogasanlage erhält einen Stromtarif von 18,5 Cent pro kWh elektrischer Energie für die Dauer von 15 Jahren. Danach wird aus heutiger Sicht ein Tarif von 9,5 Cent pro kWh für 5 Jahre g­ ewährt. Nach Ablauf dieser Frist gilt der Marktpreis. Umwelt und Folgen für die Region Ein Teil der Abwärme, die bei der Stromproduktion anfällt, wird zur Beheizung des Hühnerstalls sowie des Wohn­hauses verwendet. Des Weiteren werden zwei benachbarte Wohnhäuser mitversorgt. Für die Zukunft Die Biogasanlage Höfler erzeugt pro Jahr rund 800 MWh Strom sowie 1.100 MWh Wärme, wovon im Jahresbetrieb ­geschätzte 70 % (inklusive der zukünftig geplanten Trocknungs­anlage) wirtschaftlich genutzt werden können. Damit werden jährlich 77.000 Liter Heizöläquivalent eingespart. ­ Insgesamt wird durch dieses Projekt der Ausstoß von klimaschädigendem Kohlendioxid um 408 Tonnen ­reduziert. Eine Wärmeversorgung des Hühnerstalls mit erneuerbarer Energie wird ermöglicht. Auch die benachbarten Wohnhäuser werden mit Wärme aus dem Biogas-Blockheizwerk versorgt. Wärmelieferung © RWE AG, LK Steiermark Das Herzstück der Biogasanlage ist ein Blockheizkraftwerk von MAN mit einer elektrischen Leistung von 100 kW. Die Einbringung des Substrats erfolgt über eine Anmisch­ grube. Die Anlage wird mittels Paddel- und Schrägwellenrührwerken gerührt, um die eingebrachten Substrate bestmöglich zu homogenisieren und eine gleichbleibende Gas­produktion zu erreichen. Etwaige Schwankungen in der Gasproduktion werden durch den innenliegenden Gasspeicher ausgeglichen. Ist eine energetische Nutzung von Biogas infolge einer Betriebs­störung oder aufgrund von Revisionsarbeiten am Blockheizkraftwerk nicht möglich, so wird das anfallende Gas in einem separaten Gasofen verheizt. Damit wird gewährleistet, dass kein Methan die Anlage verlässt. Das vergorene Substrat wird auf den eigenen landwirtschaftlichen Flächen als Dünger ausgebracht. Blockheizkraftwerk Biogasanlagenbetreiber Johann Höfler (re.) mit BioenergieKoordinator Alexander Luidolt MIT UNTERSTÜTZUNG DES lebensministerium.at