„Biogas ist eine Chance für die Region“ Großes Interesse an Volksbank-Veranstaltung rund um das Thema erneuerbare Energien Von Marco Julius 120 interessierte Zuhörer, überwiegend aus der Landwirtschaft, sind ins Vielstedter Bauernhaus gekommen. Hauptredner Matthias Partetzke, Vorstandsvorsitzender des ENWE, informierte über Chancen und Risiken der Biogas-Technologie. VIELSTEDT. Das Thema Biogas ist wieder voll im Trend. Das zeigt auch das große Interesse, auf das eine Veranstaltung der Volksbank Ganderkesee-Hude gestern im Vielstedter Bauernhaus gestoßen ist. Rund 120 interessierte Zuhörer, vornehmlich aus dem Bereich Landwirtschaft, waren gekommen, um sich unter dem Titel „Erneuerbare Energien erfolgreich nutzen“ zu informieren. Matthias Partetzke, Vorstandsvorsitzender des EnergieNetzwerks Weser-Ems, informierte als Hauptredner zum Thema „Erneuerbare Energien – eine finanzielle Chance“. Partetzke machte klar, dass durch das neue Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) viele Fördermöglichkeiten gegeben seien. Zugleich verdeutlichte er auch, dass Landwirte, die mit der Option Biogasanlage liebäugeln, eine Reihe von Dingen bereits im Vorfeld beachten müssten. „Ohne Machbarkeitsstudie geht nichts“, sagt Partetzke. Der Experte verwies darauf, dass Biogasanlagen am Ende nur wirtschaftlich laufen könnten, wenn die entstehende Wärme zusätzlich genutzt werden kann. „Prüfen Sie, ob es in einem Umkreis von zwei Kilometern Möglichkeiten gibt.“ Wohnhäuser, Ställe, aber auch öffentliche Einrichtungen kämen als Abnehmer in Frage. Die abgegebene Wärme sei zusätzlich förderfähig, weil der Umweltgedanke im Vordergrund steht. „Wir wollen ja nicht, dass die Wärme nutzlos durch den Schornstein rauscht.“ Zu bedenken sei auch, dass für eine 190-KW-Anlage rund 70 bis 80 Hektar Fläche für den Maisanbau nötig seien. Bei einer 500-KW-Anlage seien es schon rund 200 Hektar. In Zukunft werden nach Einschätzung Partetzkes noch weit mehr Ackerflächen nur für die Energiegewinnung bewirtschaftet. Zudem sei zu prüfen, wie viel Gülle auf dem Hof anfalle. „Der Biogasanlage sollte möglichst viel Gülle zugeführt werden. Die Gülle muss zudem möglichst homogen sein. Das bedeutet, dass man einen großen Behälter zum Mischen benötigt. Am besten ist aber reine Rindergülle“, sagt Partetzke. Wenn im Vorfeld die Anlagengröße, die Investitionskosten, das Ertragspotenzial, die nötige Arbeitskraft und die Renditeerwartung realistisch betrachtet würden, sei die Biogasanlage, auch als Projekt mehrerer Landwirte, eine echte finanzielle Chance für Landwirte.