VDMA Ost: Stillstand im ostdeutschen Maschinenbau

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15.07.2015
VDMA Ost: Stillstand im ostdeutschen Maschinenbau
Leipzig, 15. Juli 2015 – Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau wartet weiter auf
den konjunkturellen Durchbruch. Zwar bewertet ein Großteil der Unternehmen die
aktuelle Geschäftslage positiv. Wichtige Indikatoren wie Kapazitätsauslastung und
Auftragsreichweite stagnieren jedoch. Auch die Geschäftsaussichten werden
zurückhaltend bewertet. Das ergab die Konjunkturumfrage für das zweite Quartal 2015
unter den 350 Mitgliedern des VDMA-Landesverbandes Ost in Berlin, Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
„Vier von fünf Betrieben schätzen ihre derzeitige Situation als gut oder sehr gut ein. Der
ersehnte und längst überfällige Wachstumsschub ist jedoch auch zur Jahresmitte
ausgeblieben. Stattdessen beobachten wir eine verstärkte Streuung innerhalb der
Branche“, sagte Geschäftsführer Reinhard Pätz.
Heterogenes Branchenbild
Die durchschnittliche Auslastung der Produktionskapazitäten lag bei knapp 87 Prozent
und war nahezu identisch mit der zu Jahresbeginn. Die Auslastungsgrade der einzelnen
Unternehmen unterscheiden sich jedoch zunehmend. So verzeichneten 63 von 100
Betrieben eine überdurchschnittliche Kapazitätsauslastung – gleichzeitig stieg die Zahl
der Firmen mit einer Maschinenauslastung unter 80 Prozent (25 von 100 Firmen).
Ein ebenso stabiles, aber heterogenes Bild zeigte sich beim Auftragspolster. Im
Durchschnitt reichten die vorhandenen Aufträge der Unternehmen für 4,1
Produktionsmonate. Die meisten Betriebe (42 Prozent) wiesen einen Auftragsvorlauf
von zwei und drei Monaten auf. 37 Prozent und damit vergleichsweise viele Firmen
verfügten über einen überdurchschnittlich hohen Auftragsvorlauf. Eine nur geringe
Planungssicherheit haben hingegen 12 Prozent der Befragten.
Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V.
Präsident:
Dr. Reinhold Festge
Hauptgeschäftsführer:
Thilo Brodtmann
Landesverband
Ost
Vorsitzender:
Klaus Müller
Geschäftsführer:
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Internet www.vdma.org
VDMA
Technik für Menschen
Dies spiegelt sich auch im Vergleich des Auftragsbestandes zum Jahresbeginn wider.
So sank die Zahl der Maschinenbauer, die im zweiten Quartal 2015 einen besseren
Auftragsbestand registrierten, von 36 auf etwa 26 Prozent. Auffallend hoch war indes
die Zahl der Betriebe mit weniger Aufträgen (32 Prozent).
Unternehmen halten an Personal fest
Weitgehend unberührt von der konjunkturellen Entwicklung gestalten die ostdeutschen
Maschinenbau-Unternehmen ihre Personalpolitik. Demnach wollen in den kommenden
sechs Monaten 63 von 100 Unternehmen ihre aktuelle Mitarbeiterzahl aufrechterhalten,
fast ein Viertel aller Betriebe plant Neueinstellungen. Die zurückhaltende
Auftragsvergabe macht sich nur moderat bemerkbar. 14 von 100 Firmen erwägen einen
Personalabbau, kaum mehr als bisher.
Sorge bereitet Pätz hingegen die weiter abkühlende Investitionsbereitschaft. „In den
vergangenen sechs Monaten haben 69 Prozent der Unternehmen ihre Investitionspläne
wie beabsichtigt umgesetzt. Doch die Zahl der Firmen, die über ihre Planungen hinaus
investiert haben, ging deutlich zurück“, teilte Pätz mit. Zudem investierten der Umfrage
zufolge erneut mehr Betriebe weniger als geplant. „Dieser Trend hält schon seit einem
reichlichen Jahr an und ist eine Reaktion auf die unsichere konjunkturelle Entwicklung
und die gemäßigten Geschäftsaussichten“, so Pätz weiter.
Geschäftsaussichten unverändert
Langwierige Investitionsentscheidungen der Kunden, schwankende Auftragseingänge
und politische sowie wirtschaftliche Krisen in verschiedenen Auslandsmärkten
beeinflussen die Geschäftserwartungen. 72 Prozent der Unternehmen rechnen
kurzfristig mit einer unveränderten Lage. „Das sagten jedoch gut ausgelastete
Unternehmen ebenso wie Betriebe mit geringen Auftragsbeständen. Deshalb ist davon
auszugehen, dass sich die Streuung innerhalb der Branche fortsetzen wird“, meinte der
Verbandsgeschäftsführer. Zuversichtlich stimme, dass weniger Betriebe als zuletzt eine
Verschlechterung erwarten. Die Griechenlandkrise habe aufgrund des geringen
Marktvolumens noch keine Spuren hinterlassen.
Haben Sie Fragen? Reinhard Pätz, Telefon +49 341 521160-13, beantwortet sie gern.
Der Pressemitteilung beigefügt sind kommentierte Konjunkturgrafiken. Daten zu
Beschäftigung, Umsatz und Export finden Sie auf der folgenden Seite.
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Über den VDMA-Landesverband Ost
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) ist einer der bedeutendsten
Verbandsdienstleister und bietet das größte Branchennetzwerk der Investitionsgüterindustrie in
Europa. Seine Regionalvertretung in Ostdeutschland, der VDMA Ost, versteht sich als Sprachrohr der
Branche vor Ort. Seinen etwa 350 Firmen, Werken und Niederlassungen in Berlin, Brandenburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen stellt er vielfältige
Dienstleistungen bereit. So werden die Mitglieder wirkungsvoll in ihrer täglichen Arbeit entlang der
gesamten Wertschöpfungskette unterstützt. Zudem vertritt er ihre Interessen gegenüber Politik sowie
Wissenschaft auf Landesebene und ermöglicht es, durch ein weitreichendes Netzwerk Themen
gemeinsam voranzubringen.
Über den ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau
Der Maschinen- und Anlagenbau gilt als das Rückgrat der ostdeutschen Industrie. Moderne,
leistungsstarke Traditionsbetriebe und junge, aufstrebende Unternehmen stehen für die industrielle
Vielfalt. Ihre Produkte und Dienstleistungen genießen im In- und Ausland hohes Ansehen. Zwischen
Ostseeküste und Erzgebirge liegen die Schwerpunktbranchen auf Werkzeug-, Druck- und
Verpackungsmaschinen, Hebe- und Fördermitteln sowie Werkzeug- und Formenbau. Darüber hinaus
ist der ostdeutsche Maschinenbau eng mit Zukunftsbranchen wie Biotechnologie, erneuerbaren
Energien, Mikrosystemtechnik und Medizintechnik verzahnt.
Aktuelle Zahlen ostdeutscher Maschinen- und Anlagenbau
Unternehmen: zirka 475
Beschäftigte: zirka 80.500
Umsatz 2014: 16,3 Milliarden Euro
Exportquote 2014: 50,7 Prozent
Hinweis: Der Statistik liegen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zugrunde.
Quelle: Statistische Landesämter, VDMA
Zahlen für die einzelnen Bundesländer und Berlin erhalten Sie auf Anfrage.
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