Presseinformation Ost Kontakt Telefon E-Mail Datum Reinhard Pätz +49 341 521160-13 [email protected] 20.04.2016 VDMA Ost: Durchwachsener Frühling im ostdeutschen Maschinenbau Branche stabil – Geschäftserwartungen weiter zurückhaltend Leipzig, 20. April 2016 – Im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau zeigten zu Jahresbeginn wichtige Indikatoren wie Kapazitätsauslastung und Auftragsreichweite wieder nach oben. Die vielfältigen Krisen und unsicheren Aussichten machen die Unternehmer dennoch skeptisch. Das ergab die Konjunkturumfrage für das erste Quartal 2016 unter den 350 Mitgliedern des VDMA-Landesverbandes Ost in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Wir schätzen die aktuelle Lage als stabil ein. Sie ist nicht herausragend gut, aber auch nicht übermäßig schlecht. Eine nachhaltige Trendwende scheint jedoch nicht in Sicht – daher blicken die Unternehmen eher vorsichtig in die nahe Zukunft“, erklärt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost. Wichtige Indikatoren legen zu Der Umfrage zufolge bewerteten 69 Prozent der Unternehmen ihre momentane Gesamtsituation als sehr gut oder gut. Hier scheint noch die rückläufige Entwicklung zum Jahresende 2015 nachzuwirken. Denn: Zuletzt legten wichtige Indikatoren zu. Die Betriebe konnten ihre vorhandenen Produktionskapazitäten wieder besser auslasten. So stieg die durchschnittliche Kapazitätsauslastung auf reichlich 85 Prozent. Auch das Auftragspolster der Unternehmen kletterte. Nach einem Zwischentief reicht der Auftragsbestand im Durchschnitt nun für 4,4 Produktionsmonate. 27 Prozent der Unternehmen und damit 5 Prozent mehr als bisher registrierten einen besseren Auftragsbestand im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten. Die Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V. Präsident: Dr. Reinhold Festge Hauptgeschäftsführer: Thilo Brodtmann Landesverband Ost Vorsitzender: Klaus Müller Geschäftsführer: Reinhard Pätz Fuggerstraße 1d 04158 Leipzig, Germany Telefon +49 341 521160-0 Telefax +49 341 521160-23 E-Mail [email protected] Internet www.vdma.org VDMA Technik für Menschen Anzahl der Firmen mit weniger Aufträgen blieb konstant, lag aber mit 37 Prozent auf einem recht hohen Niveau. Unsichere Entwicklung hinterlässt Spuren Die Geschäftserwartungen der ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmen haben sich hingegen etwas eingetrübt. 84 von 100 Betrieben gehen im zweiten Quartal 2016 von gleichbleibenden oder besseren Geschäften aus. Im Vergleich zu bisher glauben aber weniger Firmen an eine kurzfristig positive Entwicklung. Gründe hierfür sind unter anderem die fehlenden Impulse der Weltwirtschaft und die globalen politischen Krisen. Aber auch fragwürdige Weichenstellungen bei den Rahmenbedingungen in Deutschland erweisen sich als Hemmnisse für die Unternehmen. So bereiten der stetig steigende administrative Aufwand durch neue Gesetze sowie die mangelhafte Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur den Firmen Sorgen. Die geplanten, überzogenen Regelungen für Zeitarbeit sowie Werk- und Dienstverträge könnten zudem die Umsetzung von Industrie 4.0 in der Breite gefährden. Die vielfältigen Erschwernisse führen auch dazu, dass der Verband für das laufende Jahr eine erneute Stagnation erwartet. Betriebe setzen nachhaltige Personalpolitik fort Ungeachtet aller Probleme setzen die Firmen ihre nachhaltige Personalpolitik fort. Nach wie vor 83 Prozent der Unternehmen wollen in den kommenden sechs Monaten ihre aktuelle Mitarbeiterzahl aufrechterhalten oder erhöhen. Dabei stieg der Anteil der Betriebe, die die Einstellung neuer Mitarbeiter planen, um knapp 5 Prozent. Konstant blieb die Zahl der Firmen, die einen Personalabbau erwägen. „Die weltweiten Krisenherde werden uns auch in den kommenden Monaten begleiten. Wir müssen uns daher auf unsere Stärken besinnen, Geschäftsfelder erweitern, technologisch neue Wege gehen und alternative geografische Märkte ins Auge fassen“, sagt Pätz. Er fordert zudem die Landes- und Bundespolitik dazu auf, sich schnell für die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland einzusetzen. Jahresdaten für 2015 liegen vor In 2015 verharrte der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau mit einem Jahresumsatz von etwa 16,8 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Dabei ließ sich jedoch eine vergleichsweise große Heterogenität zwischen den Unternehmen beobachten: Die Spanne reichte von beträchtlichen Marktverlusten über Wachstumsstillstand bis hin zu vollen Auftragsbüchern. Eine detaillierte Auswertung – auch zu den einzelnen Seite 2/3 Bundesländern – und eine Übersicht mit den wichtigsten Jahresdaten können Sie hier herunterladen: Download Jahresstatistik 2015 Haben Sie Fragen? Reinhard Pätz, Telefon +49 341 521160-13, beantwortet sie gern. Der Pressemitteilung beigefügt sind kommentierte Grafiken. Daten zu Beschäftigung, Umsatz und Export finden Sie auf der folgenden Seite. Über den VDMA-Landesverband Ost Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) ist einer der bedeutendsten Verbandsdienstleister und bietet das größte Branchennetzwerk der Investitionsgüterindustrie in Europa. Seine Regionalvertretung in Ostdeutschland, der VDMA Ost, versteht sich als Sprachrohr der Branche vor Ort. Seinen etwa 350 Firmen, Werken und Niederlassungen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen stellt er vielfältige Dienstleistungen bereit. So werden die Mitglieder wirkungsvoll in ihrer täglichen Arbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette unterstützt. Zudem vertritt er ihre Interessen gegenüber Politik sowie Wissenschaft auf Landesebene und ermöglicht es, durch ein weitreichendes Netzwerk Themen gemeinsam voranzubringen. Über den ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau Der Maschinen- und Anlagenbau gilt als das Rückgrat der ostdeutschen Industrie. Moderne, leistungsstarke Traditionsbetriebe und junge, aufstrebende Unternehmen stehen für die industrielle Vielfalt. Ihre Produkte und Dienstleistungen genießen im In- und Ausland hohes Ansehen. Zwischen Ostseeküste und Erzgebirge liegen die Schwerpunktbranchen auf Werkzeug-, Druck- und Verpackungsmaschinen, Hebe- und Fördermitteln sowie Werkzeug- und Formenbau. Darüber hinaus ist der ostdeutsche Maschinenbau eng mit Zukunftsbranchen wie Biotechnologie, erneuerbaren Energien, Mikrosystemtechnik und Medizintechnik verzahnt. Aktuelle Zahlen ostdeutscher Maschinen- und Anlagenbau Unternehmen: zirka 480 Beschäftigte: zirka 81.000 Umsatz 2015: 16,8 Milliarden Euro (vorläufige Zahlen) Exportquote 2015: 49,6 Prozent (vorläufige Zahlen) Hinweis: zugrunde liegen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern Quelle: Statistische Landesämter, VDMA Zahlen für die einzelnen Bundesländer und Berlin erhalten Sie auf Anfrage. Seite 3/3