Presseinformation Ost Kontakt Telefon E-Mail Datum Reinhard Pätz +49 341 521160-13 [email protected] 27.10.2015 VDMA Ost: Flüchtlinge als Fachkräftepotenzial – Meinung ostdeutscher Maschinenbauer zweigeteilt Vielfältige Hilfsbereitschaft unterstreicht soziales Engagement Leipzig, 27. Oktober 2015 – Vier von fünf Unternehmen des ostdeutschen Maschinenund Anlagenbaus schätzen die Flüchtlingsbewegung als Chance für den deutschen Arbeitsmarkt ein. Nur jedes zweite Unternehmen hingegen glaubt, dass Asylbewerber zur Fachkräftesicherung des eigenen Unternehmens beitragen können. Das ergab eine Umfrage unter den 350 Mitgliedern des VDMA-Landesverbandes Ost in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Das Schicksal der Asylbewerber beschäftigt unsere Unternehmer menschlich. Doch sie hinterfragen auch ganz genau das tatsächliche Fachkräftepotenzial und die Integrationsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt“, sagt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost. Das sei unabhängig von der Unternehmensgröße oder der Region. In die Einschätzung flossen möglicherweise die bisherigen Erfahrungen mit ausländischen Arbeitskräften ein. So sehen 64 Prozent der Unternehmen, die ausländische Mitarbeiter beschäftigen, in der Flüchtlingsbewegung auch Chancen für das eigene Unternehmen. Bei Betrieben ohne ausländische Beschäftigte sind es 22 Prozent. „Darüber hinaus lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, wie viele Asylsuchende wirklich geeignet sind für eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle in der Industrie“, ergänzt Pätz. Politische Unterstützung notwendig Grundsätzlich können sich 84 von 100 Unternehmen vorstellen, künftig Asylbewerber einzustellen oder Ausbildungsplätze mit jungen Asylsuchenden zu besetzen. Doch die Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V. Präsident: Dr. Reinhold Festge Hauptgeschäftsführer: Thilo Brodtmann Landesverband Ost Vorsitzender: Klaus Müller Geschäftsführer: Reinhard Pätz Fuggerstraße 1d 04158 Leipzig, Germany Telefon +49 341 521160-0 Telefax +49 341 521160-23 E-Mail [email protected] Internet www.vdma.org VDMA Technik für Menschen Politik müsse dem Verband zufolge auch die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. So wünschen sich die Firmen vor allem berufsbezogene Sprachkurse sowie spezielle Ausbildungs-, Berufsvorbereitungs- und Integrationsprogramme. Eine entscheidende Rolle spielt auch die Bleibeperspektive. „Der Maschinen- und Anlagenbau sucht für seine oftmals komplexen Berufsfelder insbesondere hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte sowie Ingenieure. Wichtig ist den Unternehmen dabei, langfristig mit den Mitarbeitern planen zu können“, erklärt Pätz. Gleiches gelte für die Ausbildung. Denn sowohl die Auszubildenden als auch die ausbildenden Betriebe müssten die Gewissheit haben, dass eine begonnene Ausbildung abgeschlossen und im Idealfall der Auszubildende übernommen werden kann. Diesen Aspekt müsse die Politik berücksichtigen und beispielsweise einen gesicherten Aufenthalt für junge Asylsuchende und Geduldete in Berufsausbildung und Studium einführen. Mit der schnelleren Erteilung von Arbeitserlaubnissen könnte die Politik der Umfrage zufolge ebenfalls die Einstellung von Asylbewerbern erleichtern. Zahlreiche Hilfsangebote Ungeachtet der Unsicherheiten und Hemmnisse besteht unter den Unternehmen des ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbaus eine große Hilfsbereitschaft. So unterstützen Firmen die Asylbewerber nicht nur mit Spenden und Sachleistungen, sie boten ihnen auch bereits Ausbildungs- und Praktikumsplätze an. Zahlreiche Unternehmen können sich zudem ein künftiges Engagement vorstellen. Die Hilfsbereitschaft spiegelt das vielfältige soziale Engagement der Branche wider. „Wollen wir die Flüchtlingsproblematik bewältigen, reicht dies jedoch nicht. Vielmehr muss die Politik die Grundlagen für eine bestmögliche Integration in den Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft schaffen. Und es ist vor allem wichtig, die Probleme in den Krisenländern vor Ort zu lösen“, betont Landesverbandsgeschäftsführer Pätz. Haben Sie Fragen? Reinhard Pätz, Telefon +49 341 521160-13, beantwortet sie gern. Seite 2/3 Über den VDMA-Landesverband Ost Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) ist einer der bedeutendsten Verbandsdienstleister und bietet das größte Branchennetzwerk der Investitionsgüterindustrie in Europa. Seine Regionalvertretung in Ostdeutschland, der VDMA Ost, versteht sich als Sprachrohr der Branche vor Ort. Seinen etwa 350 Firmen, Werken und Niederlassungen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen stellt er vielfältige Dienstleistungen bereit. So werden die Mitglieder wirkungsvoll in ihrer täglichen Arbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette unterstützt. Zudem vertritt er ihre Interessen gegenüber Politik sowie Wissenschaft auf Landesebene und ermöglicht es, durch ein weitreichendes Netzwerk Themen gemeinsam voranzubringen. Über den ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau Der Maschinen- und Anlagenbau gilt als das Rückgrat der ostdeutschen Industrie. Moderne, leistungsstarke Traditionsbetriebe und junge, aufstrebende Unternehmen stehen für die industrielle Vielfalt. Ihre Produkte und Dienstleistungen genießen im In- und Ausland hohes Ansehen. Zwischen Ostseeküste und Erzgebirge liegen die Schwerpunktbranchen auf Werkzeug-, Druck- und Verpackungsmaschinen, Hebe- und Fördermitteln sowie Werkzeug- und Formenbau. Darüber hinaus ist der ostdeutsche Maschinenbau eng mit Zukunftsbranchen wie Biotechnologie, erneuerbaren Energien, Mikrosystemtechnik und Medizintechnik verzahnt. Aktuelle Zahlen ostdeutscher Maschinen- und Anlagenbau Unternehmen: zirka 480 Beschäftigte: zirka 80.500 Umsatz 2014: 16,3 Milliarden Euro Exportquote 2014: 50,7 Prozent Hinweis: Der Statistik liegen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zugrunde. Quelle: Statistische Landesämter, VDMA Zahlen für die einzelnen Bundesländer und Berlin erhalten Sie auf Anfrage. Seite 3/3