Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden in

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Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden in übergangsmetallorganisch
geschützten Koordinationsverbindungen
Leadspecies PbX and PbX2 as Bridging Ligands in Organometallic Protected
Coordination Compounds
Peter Rutsch und Gottfried Huttner
Anorganisch-Chemisches Institut der Universität Heidelberg,
Im Neuenheimer Feld 270, D-69120 Heidelberg
Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. G. Huttner. Fax: +49 (0)6221-545-707.
E-mail: [email protected]
Walter Siebert zum 65. Geburtstag gewidmet
Z. Naturforsch. 57 b, 25–42 (2002); eingegangen am 9. August 2001
Lead, Alkoxo-Lead Compounds
The disodium salt Na2 [f(CO)5Crg2 Pb(NO3 )2 ], Na2 ÿ1, which contains a lead center in a
(4+2 ) coordination mode, reacts with tetraphenylphosphonium halides [Ph4 P]X to give the
tetrahedral compounds [Ph4 P]2 [f(CO)5Crg2 PbX2 ] (X = Cl: 2a; X = Br: 2b; X = I: 2c). Substitution of the nitrate groups of Na2 ÿ1 by alcoxides leads to binuclear compounds of the type
[f(CO)5Crg2 Pb(ÿ2 -OR)2 PbfCr(CO)5g2 ]2ý (R = Et: 3a; R = n -Pr: 3b; R = i-Pr: 3c; R = Allyl: 3d). NMR experiments show that these dimeric compounds are in equilibrium with the
monomeric species [f(CO)5Crg2 PbR]ý . Trialkylphosphanes react with Na2 ÿ1 to give the neutral phosphane complexes [f(CO)5Crg2 Pb(PR3 )2 ] (R = Me: 4a; R = Et: 4b; R = n-Bu: 4c), which
show dynamic behaviour in solution. All of the novel compounds have been characterized by
X-ray analysis, as well as by the usual analytic and spectroscopic techniques. 207 Pb-NMR data
of Cr(CO)5-bound lead species are reported for the first time.
Einleitung
Von den schweren Elementen der Gruppe 14 ist
es vor allem Blei, das durch eine Vielzahl klassischer Koordinationsverbindungen in verschiedenen Ligandensphären auffällt [1]. Erstaunlich erscheint deshalb die bislang gering gebliebene Zahl
literaturbekannter Komplexe, die, zusätzlich zu koordinierten anorganischen oder organischen Substituenten, Bindungen zwischen Bleizentren und
Übergangsmetallen besitzen. Neben den schon
seit längerer Zeit spektroskopisch charakterisierten, metallorganisch koordinierten Triarylplumbaten [f(CO)5 MgPbPh3 ]þ (M = Cr, Mo, W) [2, 3]
und Plumbylenen [f(CO)5 MogPbfCH(SiMe3 )2 g2 ]
[4] sowie [fÿ 5 -C5 H5 (CO)3 Mog2 Pb]ÿTHF [5], sind
hier vor allem trigonal planar koordinierte Verbindungen wie [fÿ 5 -C5 H5 (CO)2 Mng2 Pb(St-Bu)]þ
[6] zu nennnen. Eine Serie von Komplexen [fÿ 5 C5 H5 (CO)3 MgPb(C6 H3 -2,6-Trip2 )] (M = Cr, Mo,
W; Trip = -C6 H2 -2,4,6-(i-C3 H7 )3 ), die eine Bindung
zwischen einem zweifach koordinierten Blei(II)-
Zentrum und dem Übergangsmetall eines metallorganischen Substituenten enthalten, konnte kürzlich von Power et. al synthetisiert werden [7].
Zur Einführung übergangsmetallorganischer
Fragmente in Hauptgruppenelementkomplexe besitzen die Dinatriumdecacarbonyldimetallate der
Elemente Chrom, Molybdän und Wolfram ein erhebliches Potential, da sie sowohl als Reduktionsmittel einsetzbar sind, als auch eine Quelle
für 16-Valenzelektronen-Pentacarbonylmetallfragmente darstellen [8 - 11]. Diese Eigenschaft sollte
sich erfolgreich nutzen lassen, um die Chemie des
subvalenten Bleis zu erweitern. Zwar wurde bereits
über den Komplex [f(CO)5 )Crg2 Pb(OAC)2 ]2þ berichtet [9], dieser ist jedoch nur sehr eingeschränkt
als Edukt zum Aufbau anderer bleihaltiger Verbindungen einzusetzen.
Wir fanden nun eine Möglichkeit, das Dinatriumsalz Na2 [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ]2þ , Na2 ÿ1, aus
der Umsetzung von Pb(NO3 )2 und Na2 Cr2 (CO)10
in Methanol zu erhalten (a in Gl (1)), das sich aufgrund leichter Zugänglichkeit und großer Reakti-
c 2002 Verlag der Zeitschrift für Naturforschung, Tübingen þ www.znaturforsch.com
0932–0776/02/0100–0025 $ 06.00 ÿ
K
26
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
Tab. 1. Vergleich der þ̃ CO -IR Spektren der Salze mit den Dianionen [f(CO)5Crg2 Pb(NO3 )2 ]2ý (1), sowie von
[f(CO)5Crg2 Pb(OAc)2 ]2ý [10] und [f(CO)5Crg2 Sn(OAc)2 ]2ý [10].
Verbindung
þ̃ CO -IR Bandenlagen [cmý1 ]
(Ph4 P)2 ÿ1 (a)
(Ph4 P)2 ÿ1 (b)
Na2 ÿ1 (c)
[Ph4 P]2 [f(CO)5Crg2 Pb(OAc)2] (d)
[Ph4 P]2 [f(CO)5Crg2 Sn(OAc)2] (a)
2016(s)
2005(s)
2017(s)
2014(s)
2011(s)
(a)
1960(sh)
–
1983(sh)
–
1993(s)
1931(vs)
1916(vs)
1936(vs)
1929(vs)
1909(vs)
1901(sh)
–
1901(sh)
–
–
1879(sh)
–
–
1868(sh)
in THF; (b) in CsI; (c) in CH3 OH; (d) in CH2 Cl2 .
vität als Ausgangsverbindung zur Synthese weiterer
[Cr(CO)5 ]-substituierter Verbindungen eignet.
1 kann als Tetraphenylphosphoniumsalz [Ph4 P]2
ÿ 1 auch in einkristalliner Form erhalten werden
(b in Gl. 1), das jedoch eine im Vergleich zu Na2 ÿ1
eher geringe Reaktivität aufweist. Wir berichten in
der vorliegenden Arbeit über Synthese, Charakterisierung und Reaktivität der dianionischen Verbindung [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ]2þ (1) die ein tetraedrisch koordiniertes Blei(II)-Zentrum enthält. Die
Substitutionslabilität der Nitrat-Liganden in 1 wird
beim Aufbau der Komplexe [f(CO)5 Crg2 PbX2 ]2þ
(X = Cl, Br, I), 2a - c, [f(CO)5 Crg2 Pb(þ2 OR)2 PbfCr(CO)5 g2 ]2þ (R = Et, n-Pr, i-Pr, Allyl),
3a - d, sowie [f(CO)5 Crg2 Pb(PR3 )2 ] (R = Me, Et,
n-Bu), 4a - c, gezeigt, deren Beschreibung durch
die Ergebnisse 207 Pb-NMR spektroskopischer Experimente, sowie durch Röntgenstrukturanalyse aller Derivate vervollständigt wird.
Ergebnisse und Diskussion
a) [{(CO)5 Cr}2 Pb(NO3 )2 ] 2þ (1) ein Agens mit
(4+2) koordiniertem Bleizentrum
Dinatriumdecacarbonyldichromat, Na2 Cr2 (CO)10 ,
reagiert mit einer stöchiometrischen Menge
Pb(NO3 )2 in methanolischer Lösung unter Bildung
einer orangen Lösung, die außer Na2 [f(CO)5 Crg2 -
Pb(NO3 )2 ], Na2 ÿ1, keine weiteren Cr(CO)5 -haltigen Verbindungen mehr enthält. Das Tetraphenylphosphoniumsalz von 1 kann synthetisiert werden,
indem man eine Suspension aus gleichen Teilen
Pb(NO3 )2 und Na2 Cr2 (CO)10 in CH2 Cl2 mit zwei
Äquivalenten [Ph4 P]BF4 versetzt. Die Bildung von
[Ph4 P]2 [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ], [Ph4 P]2 ÿ1, verläuft
dabei innerhalb weniger Stunden unter Abscheidung von NaBF4 und metallischem Blei. Nach Filtration über Kieselgur und Entfernung des Lösungsmittels wird der Rückstand aus CH2 Cl2 / Et2 O
umkristallisiert, wobei [Ph4 P]2 ÿ1 in Form oranger Kristalle anfällt. Das ý̃ CO -IR Spektrum von
1 ähnelt sowohl im Bandenmuster, als auch
in den Bandenlagen sehr stark dem der bereits literaturbekannten Komplexe [f(CO)5 Crg2 Pb(OAc)2 ]2þ und [f(CO)5 Crg2 Sn(OAc)2 ]2þ (siehe
Tab. 1) [9]. Im Vergleich zum verwandten Zinnkomplex [f(CO)5 Crg2 Sn(OAc)2 ]2þ zeigt sich bei den
Bleiverbindungen eine deutliche Verschiebung der
CO-Streckschwingungen zu höherer Energie [9].
Die Bandenlagen des Natrium- und Tetraphenylphosphoniumsalzes von [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ]2þ
(1) unterscheiden sich kaum. Offensichtlich ist für
Na2 ÿ1 in methanolischer Lösung keine stabilisierende Wechselwirkung zwischen den Natrium-Kationen und den koordinierten Liganden möglich, wie
sie unter anderem für Na2 [f(CO)5 Crg2 SnCl2 ] formuliert wurde [10].
Es ist nicht gelungen, 207 Pb-NMR spektroskopische Daten für 1 zu erhalten. Dies entspricht den
schon bei der Charakterisierung von [f(CO)5 Crg2 Pb(OAc)2 ]2þ gemachten Beobachtungen und kann
als Hinweis auf ein dynamisches Verhalten dieser Komplexe in Lösung interpretiert werden [9].
Die Röntgenstrukturanalyse von Kristallen des Tetraphenylphosphoniumsalzes [Ph4 P]2 ÿ1 belegt die
(4+2 )-Koordination des Bleizentrums in der Ligandensphäre zweier Cr(CO)5 -Fragmente, sowie
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
Tab. 2. Strukturdaten der Verbindung
[Ph4 P]2 [f(CO)5Crg2 Pb(NO3 )2 ], [Ph4 P]2 ÿ1.
Atome
Bindungslängen [pm] und -winkel [ÿ ]
Pb-Cr1
Pb-Cr2
Pb-O (a)
Pb-O* (a)
Cr-Cax
Cr-Ceq
Cr1-Pb-Cr2
O20-Pb-O23
Cr1-Pb-O20
Cr2-Pb-O23
Cr1-Pb-O22
Cr2-Pb-O25
O20-Pb-O22
O23-Pb-O25
O20-Pb-O23
O22-Pb-O25
Pb-Cr-Cax
Pb-Cr-Ceq
Cax-Cr-Ceq
269.16(1)
269.32(1)
247.8(3) / 246.3(3)
273.8(3) / 281.5(3)
185.1(6) / 185.2(6)
187.5(6) - 191.4(6)
153.6(4)
71.55
98.9(9)
99.3(8)
91.4(8)
90.4(9)
48.6(8)
48.1(6)
71.6(8)
168.1(8)
177.3(1) - 177.7(1)
84.37(1) - 90.85(1)
90.0(2) - 94.6(2)
(a)
Direkt koordinierende Sauerstoffatome O = O20 und
O23; chelatisierende Sauerstoffatome O* = O22 und O25.
27
im Dianion [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ]2þ (Pb-O20 =
247.8 pm; Pb-O23 = 246.3 pm) weniger stark koordiniert sind, als die Acetat-Gruppen im literaturbekannten Komplex [f(CO)5 Crg2 Pb(OAc)2 ]2þ (PbO = 235.8 pm). Die Wechselwirkungen des Zentralmetalles mit den zwei weiteren Sauerstoffzentren O22 und O25 (siehe Abb. 1) sind mit Pb-O
Abständen von durchschnittlich 277 pm schwächer
und belegen die asymmetrische Koordination der
Liganden [9]. Die Pb-Cr Bindungsabstände in
[Ph4 P]2 ÿ1 sind mit durchschnittlich 269 pm nur
geringfügig kleiner als die entsprechenden Werte
in der Acetat - substituierten Vergleichsverbindung
[f(CO)5 Crg2 Pb(OAc)2 ]2þ (Pb-Cr = 272 pm). Auffallend ist der ungewöhnlich große Cr-Pb-Cr Winkel von 153.6ÿ .
Trotz einer Vielzahl von Syntheseversuchen ist
es bislang nicht gelungen, die entsprechenden Wolfram- und Molybdänderivate zu erhalten. Vor allem
bei einer Reaktionsführung in Methanol war hier
eine schnelle Zersetzung unter Bildung elementaren
Bleis zu beobachten.
b) Reaktivität des Dianions 1: Bildung der Halogenid-substituierten Komplexe [{(CO)5 Cr}2 PbX2 ] 2ÿ ,
(2a-c)
Abb. 1. Struktur des Dianions [f(CO)5Crg2 Pb(NO3)2 ]2ÿ
(1) im Kristall von [Ph4 P]2 ÿ1.
zweier Nitratgruppen. Die Koordinationszahl des
Zentralmetalles wird dabei durch die Fähigkeit
der NO3 þ -Substituenten zu einem asymmetrischen
Chelatisierungsmodus erhöht.
Die in [Ph4 P]2 ÿ1 vorliegenden Pb-O Bindungslängen zeigen, daß die Nitrat-Liganden
Halogenidsubstituierte Komplexe des Typs
[f(CO)5 Crg2 PbX2 ]2ÿ (X = Cl in 2a; Br in 2b und I
in 2c) lassen sich durch Substitution der Liganden
aus in situ hergestellten Lösungen von Na2 ÿ1 in Methanol unter Zugabe von 3 Äquivalenten von festem
Tetraphenylphosphoniumhalogenid erhalten (siehe
Gl. (2)). Bei der Synthese des Komplexes 2c hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, eine Mischung aus NaI
und [Ph4 P]I zur Substitution der Nitrat-Liganden in
Na2 ÿ1 zu verwenden.
Die Verbindungen [Ph4 P]2 ÿ2 fallen nach Filtration und Entfernung des Lösungsmittels als rötliche bis violette Öle an, die durch mehrmaliges
Waschen mit Diethylether in mikrokristalline Pulver überführt werden können. Durch Umkristallisation aus Methylenchlorid lassen sich die Rohpro-
28
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
Tab. 3. Vergleich der þ̃ CO -IR Spektren der Verbindungen [Ph4 P]2 þ1 und [Ph4 P]2 þ2a-c, sowie 207 Pb-NMR spektroskopische Daten der Verbindungen [Ph4 P]2 þ2a-c.
Verbindung
(Ph4 P)2 ÿ1 (a)
(Ph4 P)2 ÿ2a (a)
(Ph4 P)2 ÿ2a (b)
(Ph4 P)2 ÿ2b (a)
(Ph4 P)2 ÿ2b (b)
(Ph4 P)2 ÿ2c (a)
(Ph4 P)2 ÿ2c (b)
(a)
þ̃ CO -IR Bandenlagen [cmý1 ]
2016(s)
2001(s)
2000(s)
1998(s)
2002(s)
2012(s)
2001(s)
1960(sh)
–
1956(sh)
–
1959(sh)
–
1959(sh)
ÿ 207 Pbf1 Hg-NMR (c)
1931(vs)
1917(vs)
1912(vs)
1919(vs)
1918(vs)
1928(vs)
1918(vs)
1901(sh)
1868(sh)
1863(sh)
1896(s)
1864(s)
1895(sh)
1864(sh)
–
3373
–
3615
–
3762
–
in THF; (b) in CsI; (c) in [D6 ]-Aceton.
Tab. 4. Ausgewählte Abstände [pm] und Winkel [ÿ ] der Dianionen von [Ph4 P]2 ÿ2a - [Ph4 P]2 ÿ2c, sowie
[2.2.2.KryptÿNa]2ÿ2a.
Atome
Pb-Cr1
Pb-Cr2
Pb-Hal1
Pb-Hal2
Cr-Cax
Cr-Ceq
Cr1-Pb-Cr2
Hal1-Pb-Hal2
Cr-Pb-Hal
Pb-Cr-Cax
Pb-Cr-Ceq
Cax-Cr-Ceq
C1-Cr1-C3
C2-Cr1-C4
C6-Cr2-C8
C7-Cr2-C9
[Ph4 P]2 ÿ2a
271.07(1)
268.79(7)
265.86(1)
261.78(1)
183.4(4) - 184.8(4)
186.7(4) - 192.1(5)
132.67(2)
94.04(4)
103.35(4) - 109.41(4)
178.24(1) - 175.00(1)
81.53(1) - 93.35(1)
87.64(1) - 97.40(1)
175.66(1)
167.57(15)
170.90(15)
176.54(15)
— Bindungslängen [pm] und -winkel [ÿ ] —
[2.2.2.KryptÿNa]2ÿ2a
[Ph4 P]2 ÿ2b
271.63(9)
271.02(9)
262.61(1)
262.27(1)
185.1(6) - 185.2(6)
188.0(5) - 190.7(6)
153.16(3)
98.46(5)
96.90(4) - 100.30(4)
176.18(1) - 176.31(6)
81.94(1) - 93.18(1)
87.3(2) - 94.8(2)
168.0(2)
174.0(2)
174.9(2)
174.9(2)
dukte weiter reinigen und in einkristalliner Form
erhalten.
[f(CO)5 Crg2 PbCl2 ]2þ (2a) kann als einzige der
drei Verbindungen auch direkt aus der Umsetzung
des Bleihalogenids mit Na2 Cr2 (CO)10 in Tetrahydrofuran erhalten und in Form seines NatriumKryptandsalzes kristallisiert werden. Lange Reaktionszeiten, sowie geringe Ausbeuten lassen eine
Anwendung dieses Reaktionsweges zur systematischen Darstellung weiterer Derivate jedoch nicht
sinnvoll erscheinen.
Die ÿ̃ CO -IR Spektren der Verbindungen
[Ph4 P]2 ÿ2a bis [Ph4 P]2 ÿ2c zeigen ein Bandenmuster,
wie es auch für den vergleichbaren, tetraedrisch gebauten Zinnkomplex [f(CO)5 Crg2 SnCl2 ]2þ gefunden wurde [9]. Das unter der Annahme C4v-symmetrischer Schutzgruppen erwartete Dreibandenspektrum wird in dieser Form allerdings nicht beobach-
271.4(2)
269.2(2)
281.83(1)
276.98(1)
183.0(1) - 185.7(1)
186.2(1) - 194.4(1)
132.20(6)
93.64(4)
102.36(5) - 108.94(6)
174.2(4) - 178.7(4)
82.5(4) - 92.6(4)
88.4(5) - 96.6(5)
176.2(5)
170.3(5)
171.9(5)
174.9(5)
[Ph4 P]2 ÿ2c
272.5(2)
269.9(2)
295.13(1)
297.88(1)
182.7(1) - 186.4(1)
188.3(13) - 193.9(14)
132.01(6)
93.31(4)
101.90(6) - 109.39(5)
174.4(4) - 179.2(4)
82.9(3) - 93.3(4)
88.3(5) - 96.5(5)
175.4(5)
170.8(5)
173.7(5)
174.7(5)
tet. Das Auftreten zusätzlicher schwacher Banden
weist auf eine leicht gestörte lokale Symmetrie hin,
die sich auch im Festkörper zeigt. Im Vergleich
zu den bei [Ph4 P]2 [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ] beobachteten Bandenlagen sind die CO-Streckschwingungen der halogenidsubstituierten Bleikomplexe 2
geringfügig zu kleineren Wellenzahlen verschoben.
Vergleicht man die Lage der Banden von [Ph4 P]2 ÿ2a
bis [Ph4 P]2 ÿ2c untereinander, so stellt man fest, daß
eine Verschiebung zu höheren Energien in Übereinstimmung mit sinkender Elektronegativität der
Liganden verläuft.
Hier könnten neben der unterschiedlichen ü -Akzeptorfähigkeit der [PbX2 ]-Fragmente (X = NO3
in 1; X = Clþ , Brþ und Iþ in 2a - c) in den Komplexen auch die sich stark ändernden sterischen Ansprüche der jeweiligen Liganden eine Rolle spielen.
Der Einfluß der Liganden zeigt sich deutlich bei der
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
29
Tab. 5. Ausgewählte Torsionswinkel [ÿ ] der Carbonylgruppen in den Dianionen der Komplexe [2.2.2 KryptþNa]2þ2a,
[Ph4 P]2 þ1 und [Ph4 P]2 þ2a-c.
Atome
[2.2.2 KryptþNa]2þ2a
C1-Cr1-Cr2-C6
C2-Cr1-Cr2-C7
C3-Cr1-Cr2-C8
C4-Cr1-Cr2-C9
–1.7
–2.5
–0.4
–2.4
— Torsionswinkel ü [ÿ ] —
[Ph4 P]2 þ1
[Ph4 P]2 þ2a
5.3
6.1
8.7
6.8
Abb. 2. Struktur des Dianions 2 im Kristall von [Ph4 P]2 þ2.
Betrachtung der in den 207 Pb-NMR Spektren beobachteten chemischen Verschiebung der Verbindungen [Ph4 P]2 ÿ2. Der Austausch von Chlorid gegen
weniger elektronegative Bromid- und Iodid-Liganden bewirkt eine deutliche Tieffeldverschiebung der
Resonanz des Zentralmetalles.
Wie die Kristallstrukturanalysen belegen, sind
die Bleizentren der Verbindungen [Ph4 P]2 ÿ2a [Ph4 P]2 ÿ2c verzerrt tetraedrisch koordiniert. Ihre
Festkörperstrukturen sind mit denen bereits bekannter Komplexe zu vergleichen, die durch EX2 -Einheiten (E = Sn; X = Cl, Br) verbrückte Cr(CO)5 Fragmente enthalten.[9] Da sich die Strukturen der
Dianionen 2a bis 2c sehr stark ähneln, ist nachfolgend nur die Struktur von [f(CO)5 Crg2 PbCl2 ]2þ im
Kristall von [Ph4 P]ÿ2a abgebildet.
Die gefundenen Pb-Cr Abstände ändern sich in
der Reihe [Ph4 P]2 ÿ2a (269.5 pm) < [Ph4 P]2 ÿ2b
(270.3 pm) < [Ph4 P]2 ÿ2c (271.2 pm) < [2.2.2
Krypt.ÿNa]2 ÿ2a (271.3 pm) nur gering (siehe Tab. 4).
25.2
21.2
24.5
24.8
[Ph4 P]2 þ2b
[Ph4 P]2 þ2c
27.4
22.1
24.0
28.7
27.3
25.4
24.6
29.1
Die Blei-Halogen Abstände nehmen bei den Verbindungen [Ph4 P]2 ÿ2a bis [Ph4 P]2 ÿ2c mit steigender Ligandengröße zu (263.7 und 262.4 pm in [Ph4 P]2 ÿ2a
und [2.2.2 Krypt.ÿNa]2 ÿ2a, 279.3 pm in [Ph4 P]2 ÿ2b
und 296.4 pm in [Ph4 P]2 ÿ2c).
Die Cr-Pb-Cr Winkel in den Komplexen
[Ph4 P]2 ÿ1 und [Ph4 P]2 ÿ2a - [Ph4 P]2 ÿ2d weisen erhebliche Unterschiede auf. Während in den Verbindungen [2.2.2 Krypt.ÿNa]2 ÿ2a und [Ph4 P]2 ÿ1 Werte
um 153ÿ auftreten, sind die entsprechenden Winkel
in den Tetraphenylphosphoniumsalzen [Ph4 P]2 ÿ2a
bis [Ph4 P]2 ÿ2c deutlich kleiner (ca. 132ÿ ). Parallel dazu sind die X-Pb-X Winkel in [Ph4 P]2 ÿ2a [Ph4 P]2 ÿ2c mit Beträgen um 93.6ÿ gegenüber dem
vergleichbaren Winkel O20-Pb-O23 von 71.6ÿ in
[Ph4 P]2 ÿ1 aufgeweitet.
Auch die von den äquatorialen Carbonylgruppen
bezüglich der Cr-Cr Achse aufgespannten Torsionswinkel û lassen eine große Bandbreite erkennen
(siehe Tab. 5).
Diese reicht von Beträgen nahe einer verdeckten
Konformation bis hin zu fast 30ÿ , d. h. die Energieunterschiede der verschiedenen Konformere sind
offensichtlich nur gering. Dabei werden die beobachteten Winkel û nicht nur von der Größe der Liganden (kovalente Radien: N = 0.75 Å, O = 0.73 Å,
Cl = 0.99 Å, Br = 1.14 Å, I = 1.33 Å) [12] gesteuert,
sondern auch von der durch die verwendeten Gegenionen beeinflußten Packung. Der Unterschied
zwischen den Strukturen von [2.2.2-Krypt.ÿNa]ÿ2a
(Cr1-Pb-Cr2 = 153.1ÿ ; Cl1-Pb-Cl2 = 98.4ÿ ) und
Abb. 3. Darstellung der Carbonyltorsionen in den Dianionen der Komplexe [2.2.2 KryptþNa]2þ2a (links),
[Ph4 P]2 þ1 (Mitte) und [Ph4 P]2 þ2a
(rechts).
30
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
Tab. 6. Vergleich der þ̃ CO -IR Bandenlagen der Verbindungen [Ph4 P]2 [f(CO)5Crg2 Pb(ÿ2 -OR)2 PbfCr(CO)5g2 ] (R =
Et, [Ph4 P]2 ÿ3a; R = n-Pr, [Ph4 P]2 ÿ3b; R = i-Pr, [Ph4 P]2 ÿ3c; R = Allyl, [Ph4 P]2 ÿ3d).
Verbindung
(Ph4 P)2 ÿ3a (a)
(Ph4 P)2 ÿ3a (b)
(Ph4 P)2 ÿ3b (a)
(Ph4 P)2 ÿ3b (b)
(Ph4 P)2 ÿ3c (c)
(Ph4 P)2 ÿ3c (b)
(Ph4 P)2 ÿ3d (a)
(Ph4 P)2 ÿ3d (b)
Na2 [f(CO)5Crg2 Sn(ÿ2 -OEt)2SnfCr(CO)5g2 ] [11] (a)
[Ph4 P]2 [f(CO)5Crg2 Sn(ÿ2 -OEt)2SnfCr(CO)5g2 ] [11] (c)
(a)
— þ̃ CO -IR Bandenlagen [cmý1 ] —
2036(sh)
2007(s)
2035(sh)
2009(s)
2036(sh)
2008(s)
2035(sh)
2006(s)
2036(w) 2016(w), 2007(s)
–
2008(s)
2036(sh)
2008(s)
2035(sh)
2007(s)
2033(sh)
2006(s)
2033(sh)
2007(s)
1957(sh)
–
1952(sh)
1947(sh)
1958(sh)
–
–
–
–
–
1918(vs)
1913(vs)
1918(vs)
1911(vs)
1923(vs)
1918(vs)
1923(vs)
1911(vs)
1920(vs)
1918(vs)
1881(s)
–
1879(s)
1876(s)
1889(s)
–
1880(s)
1878(s)
1886(s)
1880(s)
In THF; (b) in CsI; (c) in CH2 Cl2 .
[Ph4 P]2 ÿ2a (Cr1-Pb-Cr2 = 132.6ÿ ; Cl1-Pb-Cl2 =
94.0ÿ ) ist ausschliesslich auf Packungseffekte zurückzuführen.
c) Umsetzungen mit Alkoholaten:
Bildung der verbr ückten Komplexe
[{(CO)5 Cr}2 Pb( þ2 -OR)2 Pb{Cr(CO)5 }2 ] 2ÿ (3a-d)
Bei der Untersuchung des Reaktionsverhaltens von Na2 ÿ1 ist die Frage nach synthetischer
Zugänglichkeit von Iniden-Komplexen des Typs
[(Ln Mg2 ER]mÿ (Ln M = übergangsmetallorganische
Schutzgruppe; E = Hauptgruppenelement; R =
einzähniger Ligand), die ein trigonal planar koordiniertes Bleizentrum enthalten, von besonderem
Interesse. Diese zum Allyl-Anion homologen Systeme konnten in der vierten Hauptgruppe bislang
nur mit übergangsmetallorganischen Schutzgruppen wie [ÿ 5 -C5 H5 (CO)2 Mn] stabilisiert werden,
die einen starken d-ü Donorcharakter besitzen [6].
Schwächere ü -Donoren wie zum Beispiel Cr(CO)5 Fragmente vermögen die in Inidenkomplexen vor-
liegenden 3-Zentren 4-ü -Elektronen Syteme alleine
nicht zu stabilisieren. Um dennoch Verbindungen
synthetisieren zu können, die [f(CO5 gCrg2 ER]mÿ
Fragmente enthalten, hat es sich in der Zinnchemie
als hilfreich erwiesen, potentielle p-ü -Donoren wie
Alkoholate als Substituenten R in die entsprechenden Komplexe einzubringen [11]. Dieses Syntheseprinzip sollte sich aufgrund der hohen Substitutionslabilität der Nitrat-Liganden in Na2 ÿ1 besonders eignen, um ausgehend von [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ]2ÿ
inidenartige Komplexe aufbauen zu können.
Wie sich gezeigt hat, entstehen bei der
Umsetzung von in situ hergestellten Na2 [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ], Na2 ÿ1, mit Natriumhydrid in Alkoholen die zweikernigen Bleikomplexe [f(CO)5 Crg2 Pb(þ2 -OR)2 PbfCr(CO)5 g2 ]2ÿ (R =
Et in 3a; R = n-Pr in 3b; R = i-Pr in 3c; R =
Allyl in 3d), die als Dimerisationsprodukt zweier
[f(CO5 )Crg2 PbOR]ÿ -Einheiten interpretiert werden können.
Die Absättigung des stark Lewis-sauren Metallzentrums durch Koordination des Donorligan-
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
31
Abb. 4. Darstellung des 207PbNMR Kreuzexperimentes an
einer Lösung aus gleichen Teilen
[Ph4 P]2 þ3a und [Ph4 P]2 þ3b.
den eines zweiten Komplexfragmentes ist ein Bindungsmodus, wie er auch in den entsprechenden zinnhaltigen Komplexen [f(CO)5 Crg2 Sn( 2 OR)2 SnfCr(CO)5 g2 ]2þ (R = C2 H5 , i-C3 H7 ) und in
[f 5 -C5 H5 (CO)2 Mng2 BiCl] zu finden ist [11]. Die
zentralen [Pb2 O2 ]-Vierringsysteme der Verbindungen 3a-3d zeigen außerdem große strukturelle Ähnlichkeit zu entsprechenden Einheiten in literaturbekannten Blei-Alkoxiden [13].
In ihren -IR-Spektren in CH2 Cl2 und THF
zeigen die dimeren Inidenkomplexe [Ph4 P]2 ÿ3a
bis [Ph4 P]2 ÿ3d ein Bandenmuster, wie es auch in
den entsprechenden Spektren der tetraedrisch koordinierten Adduktkomplexe [Ph4 P]2 ÿ2 gefunden
wird. Die Bandenlage der CO-Streckschwingungen
scheint dabei nur unwesentlich von der Natur des
Alkoholatliganden beeinflusst zu werden.
Deutlich unterscheiden sich die Komplexe 3 dagegen in ihren NMR-Spektren. In den 1 H-NMR
Spektren der dimeren Inidenkomplexe 3 in CD2 Cl2
sind die Signale der Alkoholat-Protonen zu beobachten; diese sind gegenüber den entsprechenden
Resonanzen der freien Alkohole verschoben. Die
Koordinationsverschiebung an den Brückenliganden lässt sich ebenfalls in den 13 C-NMR Spektren
beobachten. Temperaturabhängige 207 Pb-NMR Experimente geben Hinweise auf dynamische Prozesse in den zentralen Vierringsystemen der Komplexe 3.
Wie erwartet zeigt sich ein starker Einfluss
der Temperatur auf die chemische Verschiebung
þ
þ
ý̃
Tab. 7. 207 Pb-NMR Resonanzen der Komplexe [Ph4 P]2 þ3a
- [Ph4 P]2 þ3d in CD2 Cl2 im Temperaturbereich von 303 K
- 203 K.
T [K]
303
283
263
243
223
203
— ÿ 207 Pbf1 Hg-NMR —
[Ph4 P]2 ÿ3a [Ph4 P]2 ÿ3b [Ph4 P]2 ÿ3c [Ph4 P]2 ÿ3d
4494
4475
4456
4438
4419
4403
4492
4472
4451
4430
4408
4383
4352
4335
4318
4302
4285
4275
4588
4566
4544
4523
4502
4482
ú207 Pb aller vier Verbindungen þ(ùú
= 0.8 ppm Kþ1
1
bei [Ph4 P]2 ÿ3c bis 1.1 ppm K bei [Ph4 P]2 ÿ3b).
Die beobachtete Temperaturabhängigkeit ist damit wesentlich größer, als die, die bei strukturell analogen Zinnkomplexen beobachtet wurde
= 0.2 ppm K þ1 bei [Ph4 P]2 [f(CO)5 Wg2 Sn( 2 (
OEt)]2 ) [11], und entspricht der die für Verbindungen des Baus [f(CO5 )Mg2 SnX2 ]2þ (M = Cr, Mo, W;
= 1.5 ppm Kþ1 ) bekannt ist, für die
X = Cl, Br;
ebenfalls ein direkter Zusammenhang mit inidenartigen Spezies postuliert wird [10]. Um jedoch Fehlinterpretationen aufgrund der beobachteten Temperaturabhängigkeit auszuschließen, erschien es sinnvoll, ein 207 Pb-NMR Kreuzexperiment unter Verwendung der Komplexe [Ph4 P]2 ÿ3a und [Ph4 P]2 ÿ3d
durchzuführen. Dabei zeigt sich neben den Signalen der beiden stöchiometrisch eingesetzten Verbindungen eine dritte, sehr intensive Resonanz.
Es ist anzunehmen, daß es sich dabei um eine
ùú
þ
ùú
32
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
Tab. 8. Ausgewählte Bindungslängen [pm] und -winkel [ÿ ] der Komplexe 3a-d in den Kristallen ihrer
Tetraphenylphosphonium-salze. (Die Dianionen sind inversionssymmetrisch gebaut; symmetrieäquivalente Atome
sind mit * gekennzeichnet.)
Atome
(Ph4 P)2 þ3a
Pb-Cr1
Pb1-Cr2
Pb1-O20
Pb1-O20*
Cr1-Cax
Cr1-Ceq
Cr2-Cax
Cr2-Ceq
Cr1-Pb1-Cr2
O20-Pb1-O20*
Pb1-O20-Pb1*
Cr1-Pb1-O20
Cr1-Pb1-O20*
Cr2-Pb1-O20
Cr2-Pb1-O20*
Ceq-Cr1-Ceq
Ceq-Cr2-Ceq
Cax-Cr1-Ceq
Cax-Cr2-Ceq
Cax-Cr-Pb1
270.08(1)
270.75(1)
229.7(5)
229.5(6)
186.6(1)
186.6(1) - 188.8(1)
184.9(9)
187.4(1) - 188.8(1)
125.96(6)
72.1(2)
107.9(2)
107.25(14)
112.41(15)
114.10(14)
112.36(14)
168.6(4) - 176.6(4)
174.9(4) - 175.3(4)
86.4(4) - 96.6(4)
91.0(4) - 93.4(4)
172.9(3) - 173.8(3)
— Bindungslängen [pm] und -winkel [ÿ ] —
(Ph4 P)2 þ3b
(Ph4 P)2 þ3c
272.29(8)
269.29(10)
228.4(3)
228.8(3)
184.8(5)
187.7(5) - 189.4(5)
186.8(5)
187.2(5) - 189.8(5)
131.20(2)
71.91(11)
108.09(11)
109.63(7)
109.67(8)
107.17(8)
111.49(7)
171.1(2) - 174.5(2)
173.7(2) - 176.0(2)
86.8(2) - 95.8(2)
91.2(2) - 92.7(2)
174.27(1) - 176.21(1)
Verbindung des Typs [f(CO)5 Crg2 Pb(þ2 -OEt)(þ2 OAllyl)PbfCr(CO)5 g2 ]2þ handelt, die zwei verschiedene Alkoholatreste besitzt. Ein Komplex dieser Art kann aber nur dann entstehen, wenn sich das
zentrale Ringsystem der Dimeren zumindest intermediär öffnet oder umorganisiert.
Die Kristallstrukturanalyse der Verbindungen
[Ph4 P]2 ÿ3 belegt in allen Fällen das Vorliegen einer
symmetrischen, planaren [Pb2 O2 ]-Einheit. Stellvertretend für die einander strukturell sehr ähnlichen
Verbindungen [Ph4 P]2 ÿ3a - [Ph4 P]2 ÿd ist in Abb. 4
die Struktur des Dianions von [f(CO)5 Crg2 Pb(þ2 OC2 H5 )2 PbfCr(CO)5 g2 ]2þ (3a) im Festkörper von
[Ph4 P]2 ÿ3a dargestellt.
Die ø-Kohlenstoffatome der Alkoxid-Liganden liegen nicht allzusehr außerhalb der Ebene des zentralen [Pb2 O2 ]-Vierrings (þ 67 pm in
[Ph4 P]2 ÿ3a, þ 56 pm in [Ph4 P]2 ÿ3b, þ 64 pm
in [Ph4 P]2 ÿ3c, þ 47 pm in [Ph4 P]2 ÿ3d), wobei
die Cr(CO)5 -Fragmente in einer Ebene senkrecht
zum heterocyclischen Ringsystem an die Bleizentren koordiniert sind. Die Koordinationsgeometrie um die Bleiatome der dimeren Komplexe [Ph4 P]2 ÿ3a -[Ph4 P]2 ÿ3d gleicht im wesentlichen der, die in bereits besprochenen Verbindungen
(siehe [Ph4 P]2 ÿ1 und [Ph4 P]2 ÿ2a-c) gefunden wur-
272.59(15)
274.05(10)
232.3(3)
232.3(3)
185.8(6)
187.8(5) - 189.2(6)
185.2(5)
188.7(6) - 189.4(5)
126.85(3)
72.74(1)
107.26(1)
112.68(8)
107.23(9)
110.92(8)
113.58(9)
173.4(2) - 175.16(1)
175.1(2) - 176.7(2)
90.7(2) - 94.0(2)
87.1(2) - 91.7(2)
172.48(1) - 174.31(1)
(Ph4 P)2 þ3d
270.03(9)
270.14(10)
230.0(3)
229.0(3)
184.7(5)
188.1(6) - 191.3(6)
185.5(6)
186.8(6) - 188.5(5)
126.67(3)
70.80(13)
109.20(13)
111.03(8)
115.89(9)
105.09(9)
112.28(9)
173.8(2) - 177.9(2)
172.9(2) - 178.0(2)
89.7(2) - 95.2(2)
88.1(2) - 93.7(2)
171.18(1) - 174.60(1)
Abb. 5. Struktur des Dianions [f(CO)5Crg2 Pb(ÿ2 OC2 H5 )2 PbfCr(CO)5g2 ]2ý (3a), im Kristall von
[Ph4 P]2 ÿ3a. (Die Dianionen sind inversionssymmetrisch
gebaut; symmetrieäquivalente Atome sind mit * gekennzeichnet.)
de; die Übereinstimmungen sind bei den ChromBlei-Bindungsabständen (um 270 pm) am deutlichsten erkennbar. Die Verringerungen der CrPb-Cr– sowie der X-Pb-X–Winkel (X = NO3 in
1, Hal in 2 und OR in 3) auf Werte um 126ÿ
bzw. 72ÿ ist auf die Ausbildung des planaren
[Pb2 O2 ]-Vierringes zurückzuführen. Ein Vergleich
zwischen den dimeren Inidenkomplexen des Typs
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
[f(CO)5 Crg2 Pb(þ2 -OR)2 PbfCr(CO)5 g2 ]2þ und literaturbekannten Blei(II)-alkoxiden zeigt, daß sich
diese durch strukturelle Merkmale auszeichnen,
welche ebenfalls in [Ph4 P]2 ÿ3a - [Ph4 P]2 ÿ3d zu
finden sind [13]. Die isostrukturellen Komplexe [Pb(þ2 -OCH2 CH2 OCH3 )2 ]8 und [Pb(þ2 -O-iC3 H7 )2 ]8 , beides polymere, schwerlösliche Verbindungen, bestehen aus verketteten [Pb2 O2 ]-Bausteinen, die mit O-Pb-O Winkeln von 70.3ÿ und PbO-Pb Winkeln von 109.7ÿ eine auffallend große
Ähnlichkeit mit den metallorganisch geschützten Verbindungen 3a bis 3d haben (O20-PbO20* in [Ph4 P]2 ÿ3d = 70.8(1)ÿ ; Pb1-O20-Pb1* in
[Ph4 P]2 ÿ3d = 109.2(1)ÿ ). Die Torsionswinkel der
äquatorialen Carbonylgruppen nehmen eine sterisch günstige, gestaffelte Konformation ein. Die
einzige Ausnahme bildet hierbei die n-propanolatsubstituierte Verbindung, mit Torsionswinkeln û
(Ceq -Cr-Ceq ) von 12.8 - 21.8ÿ .
d) Umsetzungen mit Trialkylphosphanen: Bildung
der Komplexe [f(CO)5 Cr g2 Pb(PR 3 )2 ] ( 4a-c)
Synthese und Charakterisierung neutraler, metallorganisch geschützter Komplexe, die chelatisierende Stickstoffbasen als Donorliganden besitzen,
sind bei schweren Elementen der Gruppe 14 seit
längerer Zeit literaturbekannt [10]. Vor allem aus
der Zinnchemie liegen umfassende Arbeiten vor,
die im besonderen dynamische Eigenschaften dieser Systeme in Zusammenhang mit deren spektroskopischem Verhalten besprechen [10]. Für Verbindungen, die als Basenliganden zweizähnige Substituenten, wie zum Beispiel 2,2'-Bipyridin oder auch
1,10-Phenantrolin tragen, wird hierbei ein Gleichgewicht zwischen vierfach und dreifach koordinierten Spezies in Lösung angenommen, um die bei den
1
H- und 119 Sn-NMR Spektren der Moleküle beobachteten Verschiebungen zu deuten. Auch bei der
Untersuchung analoger Systeme, die mit einzähnigen Lewis-Basen wie Pyridin substituiert sind, wurden entsprechende Beobachtungen gemacht und im
33
Sinne eines Assoziations-Dissoziations Gleichgewichtes gedeutet [10]. Eine besondere Schwierigkeit bei der Interpretation der spektroskopischen
Befunde war seinerzeit das Fehlen einer direkten
NMR-aktiven Sonde“ im Basenliganden in di”
rekter Nachbarschaft zum Hauptgruppenmetall der
Komplexe gewesen [10]. Die Verwendung von Substituenten, deren Donoratom selbst ein NMR-aktiver Kern ist, sollte also eine Fülle neuer Informationen zum dynamischen Verhalten dieser Verbindungen in Lösung ergeben. Da die Stabilisierung
dreifach koordinierter Komplexe durch Phosphanliganden schon aus der Chemie der Arsinidene als
bewährtes Syntheseprinzip bekannt ist [14], sollten sich durch Substitution der Nitrat-Liganden in
Na2 ÿ1 durch Trialkylphosphane neutrale Bleikomplexe aufbauen lassen.
Die Phosphankomplexe [f(CO)5 Crg2 Pb(PR3 )2 ]
(R = Me in 4a, Et in 4b und n-Bu in 4c), 4ac, sind in guten Ausbeuten durch Umsetzung von
Na2 ÿ1 mit den entsprechenden Trialkylphosphanen
in THF zugänglich.
Die orangegelbe Lösung von Na2 ÿ1 färbt sich
hierbei nach der Zugabe einer äquimolaren Menge an Trialkylphosphan unter Abscheidung von
NaNO3 intensiv rot. Um eine vollständige Substitution zu gewährleisten, hat es sich bewährt, einen
leichten Phosphanüberschuß zuzugeben. Die entstehenden Reaktionsmischungen, die laut IR-spektroskopischer Reaktionskontrolle nur eine geringe
Menge carbonylhaltiger Nebenprodukte enthalten,
können auf verschiedenen Wegen gereinigt werden.
Bei Verbindung 4a sind sowohl chromatographische Reinigung über Kieselgel, als auch einfache
Umkristallisation der Rohlösung erfolgreich anzuwenden, die Produkte 4b und 4c werden in guten
Ausbeuten nur noch nach Umkristallisation erhalten. Die Verbindungen 4a-4c zeigen in ihren ý̃ CO IR Spektren in Tetrahydrofuran ein Bandenmuster,
das dem der Eduktverbindung Na2 ÿ1 und dem der
bekannten Verbindung [f(CO)5 Crg2 Pb(2-2'-Bipyr-
34
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
— þ̃ CO -IR Bandenlagen [cmý1 ] —
Verbindung
4a (a)
4a (b)
4b (a)
4b (b)
4c (a)
4c (b)
[f(CO)5Crg2 Pb(2-2'Bipyridin)2 ] (a)
2044 (s)
2043 (s)
2020 (s)
2044 (s)
2020 (s)
2043 (s)
2050 (m)
2015 (s) 1954 (sh) 1923 (vs,br)
2010 (s)
–
1900 (vs,br)
2009 (sh)
–
1929 (vs)
2014 (s)
–
1899 (vs,br)
–
–
1935 (vs,br)
2012 (s) 1956 (sh) 1908 (vs,br)
2017 (s)
–
1931 (vs)
Tab. 9. Vergleich der þ̃ CO -IR Spektren der
Verbindungen 4a-c und [f(CO)5Crg2 Pb(2-2'-Bipyridin)2] [10].
(a)
in THF; (b) in CsI.
Tab. 10. 31 P- sowie 207 Pb-NMR Resonanzen der Komplexe 4a-c in [D8 ]-THF, gemessen bei einer Temperatur von
203 K:
— NMR-spektroskopische Daten —
ÿ 207 Pbf1 Hg-NMR
1 31 207
(1 J(31 P, 207 Pb) [Hz])
( J( P, Pb) [Hz])
ÿ 31 Pf1 Hg-NMR
4a
4b
4c
–93.8 (2471)
–58.9 (2589)
–65.84 (2583)
2254 (2478)
2372 (2540)
2448 (2649)
idin)2 ] ähnelt [10]. Im Vergleich zum Spektrenschwerpunkt des Bipyridin-substituierten Komplexes erscheinen die Bandenlagen der Phosphankomplexe bei kleineren Wellenzahlen.
In den 1 H- und 13 C-NMR Spektren der Verbindungen 4 sind die Resonanzen der jeweiligen koordinierten Phosphanliganden deutlich zu beobachten. Des weiteren finden sich in den Carbonylbereichen der 13 C-NMR Spektren der Verbindungen
Signalgruppen, die den äquatorialen sowie den axialen Carbonyl-Kohlenstoffatomen der Schutzgruppen zugeordnet werden können (siehe exp. Teil).
31
P- und 207 Pb-NMR Experimente wurden
bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt. In
Lösungen der Komplexe 4 zeigt sich eine starke Dynamik ähnlich derjenigen basensubstituierter Zinnkomplexe, so daß die für die [PbP2 ]-Einheiten im 207 Pb-NMR Spektrum erwarteten Triplett-Signalgruppen nur bei Temperaturen unterhalb 213 K bei hochfeldverschobenen Lagen zwischen 2200 und 2700 ppm zu beobachten sind.
Sie liegen damit mehr als 1000 ppm höher als
die Bleiresonanz des dianionischen Komplexes
[f(CO)5 Crg2 PbCl2 ]2þ (2a). Im Vergleich der drei
Phosphankomplexe untereinander verschiebt sich
die Resonanz des Zentralmetalles mit zunehmender
Basizität des koordinierten Liganden zu tieferem
Feld. Die 31 P-NMR Resonanzen der koordinierten
Liganden in den Verbindungen 4 sind gegenüber
Abb. 6. 31 P-NMR Spektren des Komplexes [f(CO)5Crg2 PbfP(CH3 )3 g2 ] (4a) in [D8 ]-THF, gemessen im Temperaturbereich von 303 K bis 183 K.
den Signallagen der freien Liganden zu hohem Feld
verschoben. Die 1 J(31 P-207 Pb) Kopplungskonstanten sind deutlich größer als vergleichbare Werte in
ähnlichen Systemen [15].
Die Gestalt der Spektren lässt sich im Sinn eines Dissoziations-Assoziationsprozesses der Phosphanliganden deuten, wenn man annimmt, daß die
vorliegende Dynamik bei Temperaturen > 300 K
sehr schnell bzw. bei Temperaturen um 183 K sehr
langsam verläuft, wobei eine sehr schnelle Rückreaktion der Komponenten [f(CO)5 Crg2 Pb(PR3 )] und
[PR3 ] zur Spezies [f(CO)5 Crg2 Pb(PR3 )2 ] erfolgt,
da die Resonanzen der Dissoziationsprodukte nicht
zu beobachten sind. Bei tiefer Temperatur sind die
207
Pb-Satelliten deutlich zu beobachten (Abb. 5),
dies zeigt, dass die Phosphorkerne symmetrisch an
ein Bleizentrum koordiniert sind und belegt damit,
dass die bei tiefer Temperatur in Lösung beobachtete Spezies in ihrer Struktur dem entspricht, was
für den Festkörper durch Röntgenstrukturanalyse
ermittelt wurde: in allen drei Verbindungen 4a-4c
ist das Bleizentrum tetraedrisch von zwei Cr(CO)5 und zwei PR3 -Substituenten umgeben; der Durchschnitt der Winkel Cr-Pb-P über alle Verbindungen
beträgt 107.45ÿ . Die Bindungswinkel P-Pb-P weichen dagegen mit Werten deutlich unter 100ÿ stark
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
35
Abb. 7. Kristallstruktur des Komplexes
[f(CO)5Crg2 PbfP(C4 H9 )3 g2 ] (4c) seitliche
Ansicht und Darstellung entlang der Blickrichtung Cr1-Cr2.
vom idealen Tetraederwinkel ab. Die Chrom-BleiChrom Winkel in den Molekülen betragen durchschnittlich 128ÿ und liegen damit zwischen den
Werten, die für die Halogenkomplexe 2 (um 132ÿ )
und die dimeren Inidenkomplexe 3 (um 125ÿ ) gefunden wurden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Vergleich mit dem Cr-Pb-Cr
Winkel im literaturbekannten [f(CO)5 Crg2 Pb(2-2'Bipyridin)] [10]. Er beträgt 155.4ÿ und deutet damit
bereits eine Linearisierung der [Cr2 Pb]-Einheit an,
die bei den Phosphankomplexen 4 nicht zu beobachten ist. Die Phosphor-Blei-Bindungsabstände werden von 276 pm in [f(CO)5 Crg2 PbfP(CH3 )3 g2 ] (4a)
über 281.8 pm in [f(CO)5 Crg2 PbfP(C2 H5 )3 g2 ] (4b)
bis hin zu 285 pm in [f(CO)5 Crg2 PbfP(C4 H9 )3 g2 ]
(4c) also mit zunehmender Basizität der koordinierten Phosphane, kontinuierlich größer.
Dieser an sich erstaunliche Befund lässt sich
allerdings unter Berücksichtigung des steigenden
räumlichen Anspruchs der Substituenten verstehen (Kegelwinkel P(CH3 )3 = 118ÿ ; P(C4 H9 )3 =
130ÿ ; P(C2 H5 )3 = 132ÿ ) [16]. In gleicher Reihenfolge wie die Kegelwinkel steigen auch die ChromBlei-Bindungslängen (271 pm in 4a, 275.4 pm in
4b, 274.1 pm in 4c). Die Tendenz zur Vergrößerung dieser Werte ist als Schwächung der Cr-PbRückbindung zu interpretieren, wie sie durch eine
Erhöhung der Ladungsdichte am Zentralmetall verursacht werden kann. Die äquatorialen Carbonylgruppen der Pentacarbonylmetall-Bausteine in 4a,
4b und 4c nehmen mit Torsionswinkeln Ceq -Cr-Ceq
zwischen 25ÿ und 54ÿ gestaffelte Konformationen
ein.
Zusammenfassung
Der (4+2 ) koordinierte Komplex [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ]2ÿ (1) eignet sich als Eduktverbindung für den Aufbau weiterer übergangsme-
Tab. 11. Ausgewählte Bindungslängen [pm] und -winkel
[ÿ ] der Verbindungen 4a-c.
Atome
Bindungslängen [pm] und -winkel [ÿ ]
4a
4b
4c
Pb-P1
Pb-P2
Pb-Cr1
Pb-Cr2
Cr1-Pb-Cr2
P1-Pb-P2
P1-Pb-Cr1
P2-Pb-Cr1
P1-Pb-Cr2
P2-Pb-Cr2
C1-Cr1-Pb
C2-Cr1-Pb
C3-Cr1-Pb
C4-Cr1-Pb
C5-Cr1-Pb
C6-Cr2-Pb
C7-Cr2-Pb
C8-Cr2-Pb
C9-Cr2-Pb
C10-Cr2-Pb
C1-Cr1-C3
C2-Cr1-C4
C6-Cr2-C8
C7-Cr2-C9
275.8(2)
276.3(2)
270.9(1)
271.1(1)
129.24(3)
86.93(5)
107.29(5)
108.49(4)
107.12(5)
109.52(5)
84.2(2)
83.1(2)
94.3(2)
93.6(2)
170.1(2)
85.5(2)
86.8(2)
90.2(2)
91.6(2)
174.8(2)
173.7(3)
176.1(3)
174.5(3)
177.3(3)
280.8(1)
282.9(2)
276.1(1)
274.8(1)
129.80(3)
95.00(4)
108.34(4)
106.39(4)
103.00(4)
108.83(5)
90.1(2)
83.6(2)
93.4(2)
92.0(2)
173.2(2)
83.4(2)
86.9(2)
93.8(2)
96.7(2)
175.6(2)
176.3(2)
175.6(2)
176.7(2)
175.6(2)
288.4(3)
281.7(2)
274.9(2)
273.3(2)
127.73(5)
93.22(7)
107.23(7)
106.35(7)
106.94(6)
109.92(8)
89.7(3)
83.4(3)
92.0(3)
93.9(3)
171.9(3)
81.5(3)
86.0(3)
93.3(3)
94.1(4)
173.2(4)
178.1(5)
176.4(4)
174.1(5)
178.8(5)
tallorganisch geschützter Bleikomplexe. Ligandensubstitution am reaktiven Dinatriumsalz Na2 [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ] durch Zusatz von Tetraphenylphosphonium-halogeniden ergibt die chlorid-, bromid- und iodidsubstituierten Komplexe
[f(CO)5 Crg2 PbX2 ]2ÿ (X = Cl in 2a, X = Br
in 2b und X = I in 2c), bei deren Charakterisierung erstmals 207 Pb-NMR spektroskopische
Daten Cr(CO)5 -substituierter Bleispezies erhalten werden. Die Reaktion von Na2 ÿ1 mit Natriumhydrid in alkoholischen Lösungen führt zu
36
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
den zweikernigen Inidenkomplexen [f(CO)5 Crg2 Pb(þ2 -OR)2 PbfCr(CO)5 g2 ]2þ (R = Et in 3a; R =
n-Pr in 3b; R = i-Pr in 3c; R = Allyl in 3d).
Die Dimerisierung erfolgt dabei durch AlkoxidDonor Blei-Akzeptor Bindungen, die zur Ausbildung eines planaren [Pb2 O2 ]-Heterocyclus führen.
Die starke Temperaturabhängigkeit der tieffeldverschobenen 207 Pb-NMR Resonanzen von [Ph4 P]2 ÿ3a
- [Ph4 P]2 ÿ3d, sowie die Ergebnisse eines 207 PbNMR Kreuzexperimentes belegen eine starke Dynamik dieses Systems in Lösung. Die spektroskopisch erkennbare Bildung unsymmetrisch substituierter Komplexe [f(CO)5 Crg2 Pb(þ2 -OR)(þ2 OR')PbfCr(CO)5 g2 ]2þ zeigt, daß unter Öffnung des
zentralen Vierringsystems intermediär monomere
Spezies des Typs [f(CO)5 Crg2 PbOR]þ auftreten.
Durch Umsetzung des Nitratkomplexes Na2 ÿ1 mit
Trialkylphosphanen in THF entstehen phosphansubstituierte Verbindungen [f(CO)5 Crg2 Pb(PR3 )2 ]
(R = Me in 4a, R = Et in 4b und R = n-Bu in 4c),
die ein tetraedrisch koordiniertes Bleizentrum enthalten. Bei der NMR-spektroskopischen Charakterisierung der Neutralkomplexen 4 zeigt sich sowohl
in den 207 Pb-NMR Spektren, als auch bei temperaturabhängigen 31 P-NMR Experimenten ein Verhalten, das auf Ligandenaustauschprozesse unter
Bildung einer bei tiefen Temperaturen symmetrisch
koordinierten [PbP2 ]-Spezies verläuft. Mit der Synthese der Komplexe 2 bis 4 auf der Basis des leicht
zugänglichen Eduktes Na2 [f(CO)5 Crg2 Pb(NO3 )2 ],
Na2 ÿ1, ist es gelungen, die geringe Zahl bekannter,
übergangsmetallorganisch geschützter Bleiverbindungen erheblich zu erweitern.
Experimenteller Teil
Alle nachfolgend beschriebenen Reaktionen sowie
Kristallisationen wurden unter der Anwendung der
Schlenckrohr-Arbeitstechnik in gereinigter Argonatmosphäre (Argon 4.8, Messer Griesheim; Wasserentfernung über Molsieb 4 Å, Merck; Sauerstoffentfernung
über BTS CuO Katalysator, BASF) durchgeführt. Alle
verwendeten Glasgeräte wurden ausgeheizt, im Hochvakuum evakuiert und mit Argon gefüllt. Die bei den Umsetzungen zugegebenen Feststoffe wurden vor der Zugabe zu den Reaktionsmischungen mehrmals evakuiert und
mit Argon gespült. Die verwendeten Lösungsmittel wurden vor den Umsetzungen frisch absolutiert, desoxygeniert und destilliert. Als Lösungsmittel wurden verwendet
(Trockenmittel): Ethanol (Magnesiumspäne), Methanol
(Magnesiumspäne), Tetrahydrofuran (KOH, 2þKalium;
dynamische Trocknung), Diethylether (KOH, Calcium-
hydrid), Methylenchlorid (Calciumhydrid), Petrolether
40/60 (Calciumhydrid). Für Kernresonanzspektren verwendete Lösungsmittel wurden dreimal entgast (pumpfreeze-thaw Verfahren) und über Molsieb gelagert (Molsieb 4 Å, Merck). Säulenmaterialien zur Filtration und
chromatographischen Reinigung der Produkte wurden
12 h bei 1 mbar und 150 ÿC entgast und mit Argon
gesättigt (Kieselgel 0.06 - 0.2 mm, J. T. Baker Chemicals B. V.; Kieselgur Erg. B. 6, Riedel de Haen AG). Die
Kernresonanzspektren wurden auf einem NMR Spektrometer Avance DPX 200 der Firma Bruker gemessen
(200.13 MHz f1 Hg; 50.323 MHz f13 Cg; 81.015 MHz
f31 Pg; 41.871 MHz f207 Pbg). Die Spektren sind, soweit
nicht anders angegeben, 1 H-entkoppelt aufgenommen.
Als externer Standard wurde für 31 P-NMR Spektren 85%
Phosphorsäure (ÿ 31 P = 0) verwendet, zur Aufnahme der
207
Pb-NMR Spektren wurde auf eine gesättigte Lösung
von Pb(NO3 )2 in D2 O (ÿ 207 Pb = –2961) referenziert, unter diesen Bedingungen gilt ÿ fPb(CH3 )4 g = 0 [17]. Die
Infrarot-Spektren wurden auf einem FT-IR Gerät (IFS 66)
der Firma Bruker, sowie auf einem FT-IR Gerät (Excalibur FT 3000) der Firma BIO-RAD aufgezeichnet. Für
Spektren in Lösung wurden CaF2 Küvetten verwendet,
Feststoffe wurden als CsI-Presslinge vermessen.
Die UV/Vis-Spektren wurden mit Hilfe eines
UV/Vis/NIR Spektrometers (Lambda 19) der Firma Perkin Elmer angefertigt. Bei der Aufnahme wurden Küvetten mit einer Schichtdicke von 0.2 cm verwendet (Hellma
110 suprasil).
Massenspektren wurden auf einem Spektrometer MAT
8400 der Firma Finnigan aufgenommen. Die untersuchten
Ionen wurden durch Fast-Atom-Bombardement (FAB) in
Nibeol (4-Nitrobenzylalkohol, in den Massenspektren bei
Adduktbildung mit Nib. abgekürzt) erzeugt.
Die Bestimmung der Schmelzpunkte erfolgte mit Hilfe eines Gerätes der Firma Gallenkamp (MFB-595010) in
offenen Schmelzkapillaren (Innendurchmesser 0.1 mm).
Die Schmelzpunkte wurden nicht korrigiert. Die Elementaranalysen wurden durch das Mikroanalytische Laboratorium des Chemischen Instituts der Universität Heidelberg durchgeführt. Na2 Cr2 (CO)10 wurde nach Literaturangaben hergestellt [18], alle anderen Reagenzien wurden
käuflich erworben und ohne weitere Reinigungsschritte
eingesetzt.
Dinitrato-bis(pentacarbonylchrom)plumbat(II),
[{(CO)5Cr}2 Pb(NO3 )2 ] 2- (1) als Natrium- und Tetraphenyl-phosphoniumsalz (Na2 ÿ1) und ([Ph 4 P] 2 ÿ1)
Zu einer orangefarbenen Lösung von Na2 [Cr2 (CO)10]
(430 mg; 1 mmol) in Methanol (30 ml) wird festes
Pb(NO3 )2 (331 mg; 1 mmol) unter Rühren auf einmal zugegeben. Die Lösung verfärbt sich sofort violett
([f(CO)5Crg3 Pb]2ý ) [15]. Die Reaktionsmischung wird
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
30 min bei R. T. gerührt, wobei sich die Farbe über grünrot zu orange ändert. Die Lösung wird zur Abtrennung
von wenig grünlichem Feststoff über Kieselgur (5 cm;
ý = 3 cm) filtriert und auf das gewünschte Volumen eingeengt. Die Rohlösung, die Na2 [f(CO)5Crg2 Pb(NO3 )2 ]
enthält, ist laut IR-Kontrolle frei von Nebenprodukten und
kann in situ für weitere Umsetzungen verwendet werden.
[Ph4 P]2 ÿ1 kann erhalten werden, indem man zu einer gelben Suspension von Na2 [Cr2 (CO)10] (430 mg; 1 mmol)
in CH2 Cl2 (30 ml) festes Pb(NO3)2 (331 mg; 1 mmol) unter Rühren auf einmal zugibt. Anschließend versetzt man
die Reaktionsmischung mit [Ph4 P]BF4 (852 mg; 2 mmol),
worauf diese sich unter Auflösung des Dinatriumdecacarbonyldichromats orangerot verfärbt. Die Reaktionslösung
wird bei R. T. gerührt, bis IR-spektroskopisch kein Cr2 (CO)102ý mehr zu detektieren ist (ca. 3 h). In dieser Zeit
trübt sich die Lösung unter Bildung eines grauen Feststoffes, der nach beendeter Umsetzung über Kieselgur
(5 cm; ý = 3 cm) abgetrennt wird. Nach Abziehen des
Lösungsmittels wird der Rückstand mit Diethylether gewaschen (3 þ 10 ml) und im Hochvakuum getrocknet,
worauf man [Ph4 P]2 ÿ1 in Form eines orangegelben Pulvers erhält. Das Rohprodukt lässt sich durch Gasphasendiffussion von Diethylether in eine konzentrierte Lösung
von [Ph4 P]2 ÿ1 in Methylenchlorid in Form orangefarbiger
Einkristalle erhalten.
Analytische Daten der Verbindung [Ph 4 P] 2 ÿ1: Summenformel (Molmasse): C58 H40 O16 N2 P2 Cr2 Pb, (1394.1);
Ausbeute [%] (Habitus): 23 (orange Blöcke); Schmelzpunkt [ÿC]: 156-158 (Zersetzung.); Elementaranalyse
[%]: ber. C: 49.97, H: 2.89, gef. C: 49.63, H: 2.86;
UV/VIS in THF; ûmax [nm] (" [l molÿ1 cmÿ1 ]): 318
(1600), 413 (670); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in THF: 2016(s),
1960(sh), 1931(vs), 1901(sh); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in CsI:
2005(s), 1916(vs), 1879(sh); Massenspektrum, m/z(frag.;
[%]): 654 (M2ÿ - NO3 ÿ ; 100), 570 (M2ÿ -NO3ÿ -3 CO,
12); 1 H-NMR ([D6 ]- Aceton): ý = 7.99 - 7.83 [m, 40 H;
Harom.]; 31 P f1 Hg-NMR ([D6]- Aceton): ý = 23.59 [s;
Ph4 P]; 13 C f1 Hg-NMR ([D6 ]- Aceton): ý = 225.03 [s, 2
C; COax]; 221.35 [s, 8 C; COeq]; 137.35 [d, 8 C; Cpara ;
4 13
J( C, 31 P) = 3.6 Hz]; 136.62 [d, 16 C; Cortho; 2 J(13 C,
31
P = 11.0 Hz]; 132.37 [d, 16 C; Cmeta; 3 J(13 C, 31 P) =
12.8 Hz]; 119.95 [d, 8 C; Cipso; 1 J(13 C, 31 P) = 90.0 Hz].
Vorschrift zur Synthese der Dihalogeno-bis(pentacarbonylchrom)plumbate(II), [Ph 4 P] 2 [{(CO)5Cr}2 PbCl 2 ],
([Ph 4 P] 2 ÿ2a), und [Ph 4 P] 2 [{(CO)5 Cr}2 PbBr 2 ],
([Ph 4 P] 2 ÿ2b)
Eine in situ hergestellte orangerote Lösung von Na2 ÿ1
in Methanol wird mit einem Überschuss festem Tetraphenylphosphoniumhalogenid (3 mmol (1043 mg) [Ph4 P]Cl
für 2a; 3 mmol (1257 mg) [Ph4 P]Br für 2b) versetzt und
30 min bei R. T. gerührt. Anschließend wird das Lösungs-
37
mittel im Vakuum entfernt, dabei verbleibt ein rotes Öl.
Dieses wird mit Dietylether gewaschen (3þ10 ml). Die
etherische Waschlösung soll nach dem letzten Waschvorgang farblos bleiben. Nach Trocknung des Rückstandes
im Hochvakuum erhält man die Verbindungen [Ph4 P]2 ÿ2a
und [Ph4 P]2 ÿ2b als rote Feststoffe. Zur Reinigung der
Rohprodukte werden diese in 5 ml CH2 Cl2 aufgenommen und über Kieselgur (1 cm; Ø = 2 cm) filtriert. Aus
den erhaltenen klaren, roten Lösungen lassen sich die Halogenidkomplexe durch Gasphasendiffussion von Diethylether kristallin erhalten.
Analytische Daten der Verbindung [Ph 4 P] 2 ÿ2a:
Summenformel (Molmasse): C58 H40 O10 Cl2 Cr2 P2 Pb,
(1341.0); Ausbeute [%] (Habitus): 38 (rote Blöcke);
Schmelzpunkt [þC]: 180-183; Elementaranalyse [%]: ber.
C: 52.11, H: 3.01; gef. C: 51.79, H: 3.00; UV/VIS
in THF; ûmax [nm] (" [l molÿ1 cmÿ1 ]): 265 (2520),
348 (580), 410 (440); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in THF:
2001(s), 1917(vs), 1868(sh); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in CsI:
2000(s), 1956(sh), 1912(vs), 1863(sh); Massenspektrum,
m/z(frag.; [%]): 627 (M2ÿ -Clÿ ; 100%), 592 (M2ÿ -2Clÿ ;
18%); 1 H-NMR ([D6]-DMSO): ý = 8.02 - 7.71 [m, 40
H; Harom.]; 31 Pf1 Hg-NMR ([D6 ]-DMSO): ý = 24.47 [s;
Ph4 P]; 13 Cf1 Hg-NMR ([D6]-DMSO): ý = 224.71 [s, 2 C;
COax]; 220.54 [s, 8 C; COeq]; 135.16 [d, 8 C; Cpara ;
4 13
J( C, 31 P) = 3.6 Hz]; 134.38 [d, 16 C; Cortho; 2 J(13 C,
31
P) = 9.1 Hz]; 130.29 [d, 16 C; Cmeta; 3 J(13 C, 31 P) =
12.8 Hz]; 117.51 [d, 8 C; Cipso; 1 J(13 C, 31 P) = 88.2 Hz];
207
Pbf1 Hg-NMR ([D6 ]-Aceton): ý = 3373.
Analytische Daten der Verbindung [Ph 4 P] 2 ÿ2b:
Summenformel (Molmasse): C58 H40O10 Br2 Cr2 P2 Pb,
(1429.9); Ausbeute [%] (Habitus): 30 (rote Blöcke);
Schmelzpunkt [þC]: 176-178 (Zersetzung); Elementaranalyse [%]: ber. C: 48.71, H: 2.81; gef. C: 48.47, H:
2.87; UV/VIS in THF; ûmax [nm] (" [l molÿ1 cmÿ1 ]): 276
(8000), 347 (3000), 430 (1500); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in
THF: 1998(s), 1919(vs), 1896(s, br); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ]
in CsI: 2002(s), 1959(sh), 1918(vs), 1864(s); Massenspektrum , m/z (frag.; [%]): 671 (M2ÿ - Brÿ ; 100%), 592
(M2ÿ - 2Brÿ ; 8%); 1 H-NMR ([D6]-Aceton): ý = 8.02 7.86 [m, 40 H; Harom.]; 31 Pf1 Hg-NMR ([D6]-Aceton):
ý = 24.22 [s; Ph4 P]; 13 Cf1 Hg-NMR ([D6 ]-Aceton): ý =
227.81 [s, 2 C; COax]; 223.72 [s, 8 C; COeq]; 137.32 [d, 8
C; Cpara ; 4 J(13 C, 31 P) = 3.6 Hz]; 136.57 [d, 16 C; Cortho;
2 13
J( C, 31 P) = 9.1 Hz]; 132.37 [d, 16 C; Cmeta; 3 J(13 C,
31
P) = 12.8 Hz]; 119.89 [d, 8 C; Cipso; 1 J(13 C, 31 P) =
88.2 Hz]; 207 Pbf1 Hg-NMR ([D6 ]-Aceton): ý = 3615.
Vorschrift zur Synthese von Diiodo-bis(pentacarbonylchrom)plumbat(II), [Ph 4 P] 2 [{(CO)5 Cr}2 PbI 2],
([Ph 4 P] 2 ÿ2c)
Eine in situ hergestellte orangerote Lösung von Na2 ÿ1
in Methanol wird mit 4 mmol (600 mg) festem NaI ver-
38
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
setzt und 30 min bei R. T. gerührt. Die Reaktionsmischung
verfärbt sich dabei unter Abscheidung eines gelben Niederschlages von PbI2 tief violett. Dieser wird über Kieselgur (5 cm; Ø = 3 cm) abgetrennt, das Lösungsmittel
anschließend im Vakuum entfernt. Der violette Rückstand wird mit Ethanol (20 ml) aufgenommen und mit
festem [Ph4 P]I (932 mg, 2 mmol) versetzt. Innerhalb von
30 min Rühren bei R. T. löst sich das Phosphoniumiodid
vollständig auf, wobei sich [Ph4 P]2 þ2c in Form metallisch, violett glänzender Kristallschuppen abscheidet. Der
Feststoff wird mit Hilfe einer Fritte (G4) von der Reaktionslösung abgetrennt, mit kaltem Ethanol (2þ10 ml)
und Diethylether (2þ10 ml) gewaschen und im Hochvakuum getrocknet. Einkristalle von [Ph4 P]2 ÿ2c lassen sich
bei Lichtausschluß durch Gasphasendiffussion von Diethylether in eine konzentrierte Methylenchlorid-Lösung
des Komplexes erhalten.
Analytische Daten der Verbindung [Ph 4 P] 2 ÿ2c: Summenformel (Molmasse): C58 H40O10 I2 Cr2 P2 Pb, (1523.9);
Ausbeute [%] (Habitus): 24 (violette Platten); Schmelzpunkt [ÿC]: 170 - 173 (Zersetzung); Elementaranalyse
[%]: ber. C: 45.71, H: 2.64; gef. C: 45.59, H: 2.70;
UV/VIS in THF; ûmax [nm] (" [l molý1 cmý1 ]): 300
(9390), 360 (5650), 450 (2200); þ̃ (CO) – IR [cmý1 ] in
THF: 2012(s), 1928(vs), 1895(sh); þ̃ (CO) – IR [cmý1 ]
in CsI: 2001(s), 1959(sh), 1918(vs), 1864(sh); Massenspektrum , m/z (frag.; [%]): 719 (M2ý -Iý ; 60%);
1
H-NMR ([D6 ]-Aceton): ý = 8.07 - 7.83 [m, 40 H;
Harom.]; 31 Pf1 Hg-NMR ([D6]-Aceton): ý = 24.22 [s;
Ph4 P]; 207Pbf1 Hg-NMR ([D6]-Aceton): ý = 3762.
Vorschrift zur Synthese der dimeren Inidenkomplexe
[Ph 4 P] 2 [{(CO)5 Cr}2 Pb( ÿ2 -OR)2Pb fCr(CO) 5g2 ],
([Ph 4 P] 2 ÿ3a, R = Et), ([Ph 4 P] 2 ÿ3b, R = n-Pr),
([Ph 4 P] 2 ÿ3c, R = i -Pr), ([Ph 4 P] 2 ÿ3d, R = Allyl)
Eine in situ hergestellte orangerote Lösung von Na2 ÿ1
in Methanol wird im Vakuum bis fast zur Trockne eingeengt. Die letzten Lösungsmittelreste müssen dabei sehr
vorsichtig entfernt werden, wobei der Reaktionsrückstand
eine rote Farbe annimmt (bei zu starkem Trockenziehen
zersetzt sich das Produkt unter Bildung eines schwarzen Feststoffes). Der Rückstand wird in dem entsprechenden Alkohol (30 ml) aufgenommen. Die rotbraune,
leicht trübe Lösung wird unter Rühren mit festem NaH
(100 mg, 4 mmol) versetzt, worauf starke Gasentwicklung (H2 ) einsetzt, die im Verlauf von 40 min Rühren bei
R. T. zum Erliegen kommt. Zur Abtrennung von wenig
weißem Feststoff (NaNO3) wird über Kieselgur (5 cm;
ý = 3 cm) filtriert und im Vakuum auf ein Volumen
von 10 ml eingeengt. Tropfenweise setzt man nun eine
Lösung von [Ph4 P]Cl (1040 mg, 3 mmol) in 5 ml des
entsprechenden Alkohols zu, wobei sich die Tetraphenylphosphoniumsalze der Komplexe 3a-d in Form rötlicher
Feststoffe abscheiden. Diese werden mit Hilfe einer Fritte
(G4) von der Reaktionslösung abgetrennt, mit kaltem Alkohol (2þ10 ml) und Diethylether (2þ10 ml) gewaschen
und im Hochvakuum getrocknet. Einkristalle der Phosphoniumsalze [Ph4 P]2 ÿ3a bis [Ph4 P]2 ÿ3c lassen sich bei
Lichtausschluß durch Überschichten einer konzentrierten
Methylenchlorid-Lösung mit dem entsprechenden Alkohol erhalten.
Analytische Daten der Verbindung [Ph 4 P] 2 ÿ3a: Summenformel (Molmasse): C72 H50 O22 P2 Pb2 Cr4 (1951.5);
Ausbeute [%] (Habitus): 23 (rote Platten); Elementaranalyse [%]: ber. C: 44.31, H: 2.58; gef. C: 43.18, H:
2.64 (ber. [Ph4 P]2 ÿ3aÿCH2 Cl2 : C: 43.05, H: 2.57; in den
röntgenstrukturanalytisch untersuchten Kristallen ist je
Formeleinheit ein Molekül CH2 Cl2 enthalten, der Versuch der vollständigen Entfernen des Solvens im Vakuum führt zu Zersetzung); UV/VIS in THF; ûmax [nm] ("
[l molý1 cmý1 ]): 327 (2890), 425 (1340); þ̃ (CO) – IR
[cmý1 ] in THF: 2036(sh), 2007(s), 1957(sh), 1918(vs),
1881(s); þ̃ (CO) – IR [cmý1 ] in CsI: 2035(sh),2009(s),
1913(vs,br); Massenspektrum , m/z (frag.; [%]): 744
((M/2ý -Lý )ÿNib.; 88), 660 ((M/2ý -Lý -3CO)ÿNib.; 33),
592 ((M/2ý -Lý ); 21); 1 H-NMR (CD2 Cl2 ): ý = 7.98 - 7.63
[m, 40 H; Harom.]; 4.38 [m, 4 H; CH2 -O]; 1.07 [m, 6 H;
CH3 ]; 31 Pf1 Hg-NMR (CD2 Cl2 ): ý = 24.55 [s, 2 P; Ph4 P];
13
Cf1 Hg-NMR (CD2 Cl2 ): ý = 225.07 [s, 4 C; COax];
220.83 [s, 16 C; COeq]; 135.81 [d, 8 C; Cpara ; 4 J(13 C,
31
P) = 3.6 Hz]; 134.47 [d, 16 C; Cortho; 2 J(13 C, 31 P) =
9.1 Hz]; 130.65 [d, 16 C; Cmeta; 3 J(13 C, 31 P) =12.8 Hz];
117.61 [d, 8 C; Cipso; 1 J(13 C, 31 P) = 88.2 Hz]; 61.36
[s, 2 C; CH2 -O]; 20.59 [s, 2 C; CH3 ]; 207 Pbf1 Hg-NMR
(CD2 Cl2 ): ý = 4493
Analytische Daten der Verbindung [Ph 4 P] 2 ÿ3b: Summenformel (Molmasse): C74 H54 O22 P2 Pb2 Cr4 (1979.6);
Ausbeute [%] (Habitus): 18 (rote Platten); Elementaranalyse [%]: ber. C: 44.89, H: 2.74; gef. C: 44.97, H:
2.93; UV/VIS in THF; ûmax [nm] (" [l molý1 cmý1 ]): 317
(2170), 420 (845); þ̃ (CO) – IR [cmý1 ] in THF: 2036(sh),
2008(s), 1952(sh), 1918(vs), 1879(s); þ̃ (CO) – IR [cmý1 ]
in CsI: 2035(sh), 2006(s), 1947(sh), 1911(vs), 1876(s);
Massenspektrum , m/z(frag.; [%]): 744 ((M/2ý-Lý )ÿNib.;
100), 660 ((M/2ý -Lý -3CO)ÿNib.; 78), 592 ((M/2ý -Lý );
21), 592 ((M/2ý -Lý -CO); 16); 1 H-NMR (CD2 Cl2 ): ý =
7.92 - 7.56 [m, 40 H; Harom.]; 4.25 [m, 4 H; CH2 O]; 1.55 [m, 4 H; CH2 ], 0.79 [m, 6 H, CH3 ]; 31 Pf1 HgNMR (CD2 Cl2 ): ý = 24.59 [s, 2 P; Ph4 P]; 13 Cf1 Hg-NMR
(CD2 Cl2 ): ý = 225.11 [s, 4 C; COax]; 220.87 [s, 16 C;
COeq]; 135.78 [d, 8 C; Cpara ; 4 J(13 C, 31 P) = 3.6 Hz];
134.49 [d, 16 C; Cortho; 2 J(13 C, 31 P) = 9.1 Hz]; 130.65
[d, 16 C; Cmeta; 3 J(13 C, 31 P) =12.8 Hz]; 117.64 [d, 8 C;
Cipso; 1 J(13 C, 31 P) = 88.2 Hz]; 68.96 [s, 2 C; CH2 -O];
28.60 [s, 2 C; CH2 ]; 9.46 [s, 2 C; CH3 ]; 207 Pbf1 Hg-NMR
(CD2 Cl2 ): ý = 4493.
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
39
Tab. 12. Kristalldaten der Verbindungen [Ph4 P]2 þ1, [Ph4 P]2 þ2a, [Naþ2.2.2. Krypt]2þ2a, und [Ph4 P]2 þ2b-c.
Verbindung
Formel
[Ph4 P]2 þ1
C58 H40 N2 O16
P2 PbCr2
Molmasse
1394.1
Kristallsystem
monoklin
Raumgruppe (Nr.)
P21 /n (14)
a [Å]
10.721(2)
b [Å]
16.236(3)
c [Å]
32.699(7)
ú [ÿ ]
90
ù [ÿ ]
94.71(3)
ø [ÿ ]
90
5672.5(1)
Zellvolumen [Å3 ]
Mol. Einh. / Zelle
4
Dichte ber. [gþcm ý3 ]
1.632
Temperatur [K]
200
Scan range [þ ]
1.40ü÷ü26.05
Int.-zeit [sec/frame]
5
Gemessene Reflexe
78039
Unabhängige Reflexe
11136
Beobachtete Refl. (û 2ö ) 6026
Verf. Parameter
731
Restelektronendichte, max 1.372
—, min. [106 e pm3 ]
–0.952
R1 /Rw [%] (ref. on F 2 )
4.41 / 5.1
[Ph4 P]2 þ2a
[Naþ2.2.2.
Krypt]2þ2a
[Ph4 P]2 þ2b
[Ph4 P]2 þ2c
C58 H40 O10
P2 Cl2 PbCr2
1341.0
triklin
P 1̄ (2)
11.217(2)
12.750(3)
21.186(4)
81.47(3)
83.77(3)
69.35(3)
2798.7(1)
2
1.591
200
1.72ü÷ü26.05
5
45972
11006
9104
677
1.537
–0.848
3.3 / 6.2
C46 H72 N4 O22
Na2 Cl2 PbCr2
1461.2
monoklin
P21 /n (14)
13.586(3)
21.190(4)
20.692(4)
90
91.16(3)
90
5956.0(2)
4
1.630
200
1.38ü÷ü24.5
5
19544
9923
7674
714
1.184
–0.974
3.65 / 7.44
C58 H40O10
P2 Br2 PbCr2
1429.9
triklin
P 1̄ (2)
11.298(2)
12.971(3)
20.970(4)
80.57(3)
83.56(3)
68.94(3)
2824.3(1)
2
1.681
200
1.70ü÷ü25.90
8
23088
8214
4342
672
1.261
–1.052
6.58 / 8.38
C58 H40 O10
P2 I2 PbCr2
1523.9
triklin
P 1̄ (2)
11.369(2)
13.175(3)
20.861(4)
80.63(3)
83.15(3)
68.25(3)
2857.6(1)
2
1.771
200
1.68ü÷ü26.08
5
38600
11037
6817
677
1.942
–3.789
6.27 / 16.54
Analytische Daten der Verbindung [Ph 4 P] 2 ÿ3c: Summenformel (Molmasse): C74 H54O22 P2 Pb2 Cr4 (1979.6);
Ausbeute [%] (Habitus): 12 (rote Platten); Elementaranalyse [%]: ber. C: 44.89, H: 2.74; gef. C: 43.43, H:
2.85 (ber. [Ph4 P]2 ÿ3cÿCH2 Cl2 : C 43.72 H 2.54; in den
röntgenstrukturanalytisch untersuchten Kristallen ist je
Formeleinheit ein Molekül CH2 Cl2 enthalten, der Versuch der vollständigen Entfernen des Solvates im Vakuum führt zu Zersetzung); UV/VIS in THF; ûmax [nm] ("
[l molÿ1 cmÿ1 ]): 320 (4800), 420 (1570); þ̃ (CO) – IR
[cmÿ1 ] in THF: 2016(w), 2007(s), 1958(sh), 1923(vs),
1889(s); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in CsI: 2008(s), 1918(vs, br);
Massenspektrum , m/z(frag.; [%]): 744 ((M/2ÿ-Lÿ )ÿNib.;
70), 660 ((M/2ÿ-Lÿ -3CO)ÿNib.; 42); 1H-NMR (CD2Cl2 ):
ý = 7.92 - 7.61 [m, 40 H; Harom.]; 3.87 [m, 2 H; CH-O];
1.10 [m, 12 H; CH3 ]; 31 Pf1 Hg-NMR (CD2 Cl2 ): ý = 24.55
[s, 2 P; Ph4 P]; 13 Cf1 Hg-NMR (CD2 Cl2 ): ý = 225.00 [s,
4 C; COax]; 221.09 [s, 16 C; COeq]; 135.79 [d, 8 C;
Cpara ; 4 J(13 C, 31 P) = 3.6 Hz]; 134.47 [d, 16 C; Cortho;
2 13
J( C, 31 P) = 9.1 Hz]; 130.65 [d, 16 C; Cmeta; 3 J(13 C,
31
P) =12.8 Hz]; 117.61 [d, 8 C; Cipso; 1 J(13 C, 31 P) =
88.2 Hz]; 67.47 [s, 2 C; CH-O]; 26.59 [s, 4 C; CH3 ];
207
Pbf1 Hg-NMR (CD2 Cl2 ): ý = 4352.
Analytische Daten der Verbindung [Ph 4 P] 2 ÿ3d: Summenformel (Molmasse): C74 H50O22 P2 Pb2 Cr4 (1975.5);
Ausbeute [%] (Habitus): 5 (rote Platten); UV/VIS in THF;
ûmax [nm] (" [l molÿ1 cmÿ1 ]): 320 (8870), 420 (2070);
þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in THF: 2036(sh), 2008(s), 1923(vs),
1880(s); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in CsI: 2035(sh), 2007(s),
1911(vs), 1878(s); 1 H-NMR (CD2 Cl2 ): ý = 7.92 - 7.57
[m, 40 H; Harom.]; 6.19 [m, 2 H; CH]; 5.39 [m,4 H;
CH2 ]; 5.11 [m, 4 H, CH2 -O]; 31 Pf1 Hg-NMR (CD2 Cl2 ):
ý = 24.34 [s, 2 P; Ph4 P]; 13 Cf1 Hg-NMR (CD2 Cl2 ): ý =
224.60 [s, 4 C; COax]; 220.21 [s, 16 C; COeq]; 135.31
[d, 8 C; Cpara ; 4 J(13 C, 31 P) = 3.6 Hz]; 134.06 [d, 16 C;
Cortho; 2 J(13 C, 31 P) = 9.1 Hz]; 130.05 [d, 16 C; Cmeta;
3 13
J( C, 31 P) = 12.8 Hz]; 116.76 [d, 8 C; Cipso; 1 J(13 C,
31
P) = 88.2 Hz]; 141.18 [s, 2 C; CH]; 114.63 [s, 2 C; CH2 ];
67.07 [s, 2 C; CH2 -O]; 207 Pbf1 Hg-NMR (CD2 Cl2 ): ý =
4589.
Vorschrift zur Synthese der Bis(trialkylphosphino)bis(pentacarbonylchrom)-blei(II)-Komplexe
[{(CO)5Cr}2 Pb(PR 3)2 ], ( 4a, R = Me), (4b, R = Et)
und (4c, R = n-Bu)
Eine in situ hergestellte orangerote Lösung von Na2 ÿ1
in Methanol wird im Vakuum bis fast zur Trockne eingeengt. Die letzten Lösungsmittelreste müssen dabei sehr
vorsichtig entfernt werden, wobei der Reaktionsrückstand
eine rote Farbe annimmt (bei zu starkem Trockenziehen
zersetzt sich das Produkt unter Bildung eines schwarzen Feststoffes). Der Rückstand wird mit Tetrahydrofu-
40
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
Tab. 13. Kristalldaten der Verbindungen [Ph4 P]2 þ3a-d.
Verbindung
[Ph4 P]2 þ3a
[Ph4 P]2 þ3b
[Ph4 P]2 þ3c
[Ph4 P]2 þ3d
Formel
Pb2 Cr4
Molmasse
Kristallsystem
Raumgruppe (Nr.)
a [Å]
b [Å]
c [Å]
ú [ÿ ]
ù [ÿ ]
ø [ÿ ]
Zellvolumen [Å3 ]
Mol. Einh. / Zelle
Dichte ber. [gþcm ý3 ]
Temperatur [K]
Scan range [þ ]
Int.-zeit [sec/frame]
Gemessene Reflexe
Unabhängige Reflexe
Beobachtete Reflexe (û 2ö )
Verf. Parameter
Restelektronendichte, max
—, min. [106 e pm3 ]
R1 /Rw [%] (ref. on F 2 )
C72 H50 O22 P2
Pb2 Cr4
1951.5
triklin
P 1̄ (2)
11.942(2)
14.106(3)
14.142(3)
118.18(3)
113.36(3)
90.47(3)
1872.1(6)
1
1.823
200
1.69 ü ÷ ü 26.12
6
27764
7386
4915
477
2.26
–0.995
5.35 / 8.31
C74 H54 O22 P2
Pb2 Cr4
1979.6
monoklin
P21 /n (14)
11.456(2)
17.683(4)
18.810(4)
90
110.58(3)
90
3745.7(1)
2
1.755
200
1.94 ü ÷ ü 26.04
5
49709
7374
5876
474
1.658
–1.649
3.32 / 7.08
C74 H54 O22 P2
Pb2 Cr4
1979.6
triklin
P 1̄ (2)
11.812(2)
14.184(3)
14.310(3)
118.11(3)
113.21(3)
90.27(3)
1889.1(7)
1
1.813
200
1.67 ü ÷ ü 26.03
5
22558
7286
5776
491
1.593
–0.887
3.66 / 6.07
C74 H50 O22 P2
ran (30 ml) aufgenommen, zu der roten, leicht trüben
Lösung wird unter Rühren Trialkylphosphan zugegeben
(228 mg, 3 mmol; 3 ml einer 1 M P(CH3 )3 -Lösung in
THF für 4a; 472 mg, 4 mmol; 4 ml einer 1 M P(C2 H5 )3 Lösung in THF für 4b; 1000 mg, 4 mmol; 4 ml einer 1
M P(C4 H9 )3 -Lösung in THF für 4c). Die Reaktionsmischung wird 30 min bei R. T. gerührt, wobei sich ein
weißer Feststoff (NaNO3) abscheidet. Nach Entfernung
des Lösungsmittels im Vakuum bis auf ein Restvolumen
von 10 ml wird über Kieselgur (5 cm; ý = 3 cm) filtriert.
Die erhaltenen klaren, roten Lösungen werden auf ein
Volumen von 5 ml eingeengt. Durch Überschichten mit
Diethylether / Petrolether 40-60 bei –30 þC können hieraus die Verbindungen 4a-c in Form roter Kristallplatten
erhalten werden.
Analytische Daten der Verbindung4a: Summenformel
(Molmasse): C16 H18 O10 P2 Cr2 Pb (743.5); Ausbeute [%]
(Habitus): 28 (rote Platten); Schmelzpunkt [þC]: 120-122;
Elementaranalyse [%]: ber. C: 25.84, H: 2.44; gef. C:
25.97, H: 2.53; Massenspektrum, m/z (frag.; [%]): 745
((M-2L)ÿNib.; 68), 592 ((M-2L); 44); UV/VIS in THF;
ûmax [nm] (" [l molÿ1 cmÿ1 ]): 440 (4020); þ̃ (CO) – IR
[cmÿ1 ] in THF: 2044(s), 2015(s), 1954(sh), 1923(vs, br);
þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in CsI: 2043(s), 2010(s), 1900(vs,
br); 1 H-NMR ([D8]-THF, 293 K): ý = 1.76 [d, 18 H;
CH3 ; 2 J(1 H, 31 P) = 8.19 Hz]; 31 Pf1 Hg-NMR ([D8 ]-THF,
1975.5
triklin
P 1̄ (2)
12.530(3)
13.165(3)
13.557(3)
72.79(3)
62.76(3)
70.75(3)
1848.9(6)
1
1.774
200
1.88 ü ÷ ü 26.04
5
28368
7259
5912
473
1.139
–0.983
3.81 / 6.89
203 K): ý = –93.8 [s; P(CH3 )3 ; 1 J(31 P, 207 Pb) = 2423
Hz]; 13 Cf1 Hg-NMR ([D8 ]-THF, 293 K): ý = 222.9 [s, 2
C; COax]; 222.15 [s, 8 C; COeq]; 14.94 [d, 6 C; CH3 ;
1 13
J( C, 31 P) = 11.0 Hz]; 207 Pbf1 Hg-NMR ([D8]-THF,
203 K): ý = 2254 [t; 1 J(207Pb, 31 P) = 2478 Hz].
Analytische Daten der Verbindung 4b: Summenformel (Molmasse): C22 H30 O10 P2 Cr2 Pb (827.6); Ausbeute [%] (Habitus): 24 (rote Platten); Schmelzpunkt [þC]:
115-117; Elementaranalyse [%]: ber. C: 31.92, H: 3.65;
gef. C: 31.72, H: 3.75; UV/VIS in THF; ûmax [nm] ("
[l molÿ1 cmÿ1 ]): 340 (7080), 430 (1860); þ̃ (CO) – IR
[cmÿ1 ] in THF: 2020(s), 2009(s), 1929(vs, br); þ̃ (CO)
– IR [cmÿ1 ] in CsI: 2044(s), 2014(s), 1899(vs, br); 1 HNMR ([D8]- THF, 293 K): ý = 2.29 [s , 12 H; CH2 ]; 0.66
[s, 18 H; CH3 ]; 31 Pf1 Hg-NMR ([D8]-THF, 203 K): ý =
–58.9 [s; P(C2 H5 )3 ; 1 J(31 P, 207 Pb) = 2589 Hz]; 13 Cf1 HgNMR ([D8 ]-THF, 203 K): ý = 224.2 [s, 2 C; COax]; 222.5
[s, 8 C; COeq]; 16.6 [d, 6 C; CH2 ; 1 J(13 C, 31 P) = 11.0 Hz];
9.5 [s, 6 C; CH3 ]; 207 Pbf1 Hg-NMR ([D8 ]-THF, 203 K):
ý = 2372 [t; 1 J(207 Pb, 31 P) = 2540 Hz]
Analytische Daten der Verbindung 4c: Summenformel (Molmasse): C34 H54 O10 P2 Cr2 Pb (995.9); Ausbeute [%] (Habitus): 18 (rote Platten); Schmelzpunkt [þC]:
110-112; Elementaranalyse [%]: ber. C: 41.00, H: 5.46;
gef. C: 40.73, H: 5.31; UV/VIS in THF; ûmax [nm] (" [l
molÿ1 cmÿ1 ]): 440 (1840); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in THF:
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
41
Tab. 14. Kristalldaten der Verbindungen [Ph4 P]2 þ4a-c.
Verbindung
4a
4b
4c
Formel
Molmasse
Kristallsystem
Raumgruppe (Nr.)
a [Å]
b [Å]
c [Å]
ú [ÿ ]
ù [ÿ ]
ø [ÿ ]
Zellvolumen [Å3 ]
Mol. Einh. / Zelle
Dichte ber. [gþcm ý3 ]
Temperatur [K]
Scan range [þ ]
Int.-zeit [sec/frame]
Gemessene Reflexe
Unabhängige Reflexe
Beobachtete Reflexe (û 2ö )
Verf. Parameter
Restelektronendichte, max
—, min. [106 e pm3 ]
R1 /Rw [%] (ref. on F 2 )
C16 H18 O10 P2 PbCr2
743.5
triklin
P 1̄ (2)
9.206(2)
15.981(3)
17.082(3)
94.88(3)
91.25(3)
91.12(3)
2502.8(9)
4
1.973
200
2.4 ü ÷ ü 25.5
3
21930
9297
8243
572
2.857
–2.666
4.1 / 10.8
C22 H30 O10 P2 PbCr2
827.6
triklin
P 1̄ (2)
9.685(2)
10.221(2)
17.483(4)
77.02(3)
80.76(3)
62.35(3)
1490.7(5)
2
1.844
200
4.6 ü ÷ ü 26
2
11280
5608
5159
342
2.387
–1.600
3.2 / 7.2
C34 H54 O10 P2 PbCr2
995.9
orthorhombisch
Pna21 (33)
20.384(4)
13.361(3)
16.228(3)
90.00(0)
90.00(0)
90.00(0)
4419.7(1)
4
1.495
200
3.60 ü ÷ ü 25
10
7752
7436
4969
434
0.826
–1.084
4.3 / 8.9
2020(s), 1935(vs, br); þ̃ (CO) – IR [cmÿ1 ] in CsI: 2043(s),
2012(s), 1956(sh), 1908(vs, br); 1 H-NMR ([D8]- THF,
203K): ý = 2.51 [s , 12 H; CH2 ]; 1.91 [s, 12 H; CH2 ], 1.45
[s, 12 H; CH2], 0.94 [s , 18 H; CH3]; 31 Pf1 Hg-NMR ([D8]THF, 203 K): ý = –65.84 [s; P(C4 H9 )3 ; 1 J(31 P, 207Pb) =
2583 Hz]; 13 Cf1 Hg-NMR ([D8]-THF, 203 K): ý = 220.07
[s, 2 C; COax]; 219.30 [s, 8 C; COeq]; 28.5 [d, 6 C; CH2 ;
1 13
J( C, 31 P) = 5.5 Hz]; 26.5 [s, 6 C; CH2 ], 25.7 [s, 6 C;
CH2 ], 14.2 [s, 6 C; CH3 ]; 207Pbf1 Hg-NMR ([D8 ]-THF,
203 K): ý = 2448 [t; 1 J(207 Pb, 31 P) = 2649 Hz]
Röntgenstrukturanalysen
Röntgenstrukturanalysen wurden auf einem Nonius Kappa-CCD Diffraktometer mit Mo-Kÿ Strahlung
durchgeführt (ûMo = 0.71074 Å). Datensammlung und
-reduktion wurden unter Verwendung von Nonius Software durchgeführt [19]. Strukturlösung und Verfeinerung
erfolgten unter Verwendung des SHELXTL PLUS Software Paketes, die Strukturen wurden mit direkten Methoden mittels SHELXS-86 gelöst und mit SHELXL-93
verfeinert [20 - 22]. Das Programm XPMA wurde zur
graphischen Bearbeitung der Daten verwendet [23].
Abbildungen wurden mit WINRAY-32 erstellt [24].
Verfeinerung erfolgte anisotrop gegen F2 , Wasserstoffatome wurden auf berechneten Positionen eingesetzt. Die kristallographischen Daten (ohne Strukturfaktoren) der in dieser Veröffentlichung beschriebenen
Strukturen wurden als supplementary publication no.
”
CCDC-137592 ([Ph4 P]2 ÿ1), 166324 ([Ph4 P]2 ÿ2a), 166315
([Naÿ2.2.2.Krypt]2ÿ2a), 166317 ([Ph4 P]2 ÿ2b), 166323
([Ph4 P]2 ÿ2c), 166316 ([Ph4 P]2 ÿ3a), 166319 ([Ph4 P]2 ÿ3b),
166318 ([Ph4 P]2 ÿ3c), 166320 ([Ph4 P]2 ÿ3d), 166314
([Ph4 P]2 ÿ4a), 166322 ([Ph4 P]2 ÿ4b), 166321 ([Ph4 P]2 ÿ4c)“
beim Cambridge Crystallographic Data Centre hinterlegt. Kopien dieser Daten können kostenlos bei folgender
Adresse in Großbritannien angefordert werden: CCDC,
12 Union Road, Cambridge CB2 1EZ (Fax: (+44)1223336-033; e-mail: [email protected]).
Dank
Die vorliegende Arbeit wurde vom Fonds der chemischen Industrie und von der deutschen Forschungsgemeinschaft (SFB 247) unterstützt.
42
P. Rutsch und G. Huttner · Bleispezies PbX und PbX2 als Brückenliganden
[1] J. Parr, Polyhedron 16 (4), 551 (1997).
[2] E. Isaacs, W. Graham, Can. J. Chem. 53 (4), 467
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