Zusammenfassung Störungsbilder

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DSM-IV Kriterien Generalisierte Angststörung:
1. Übermäßige Angst und Sorge bzgl. mehrerer Ereignisse oder Tätigkeiten, die
während mind. 6 Monaten auftraten
2. Schwierigkeiten der Kontrolle der Sorgen
3. Mind. 3 der Symptome: Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelanspannung,
Schlafstörungen, Ruhelosigkeit, Ermüdbarkeit, Reizbarkeit
4. Bedeutsame Beeinträchtigung beruflich oder privat
Spezifische Phobie:
1. Ausgeprägte Angst vor einem spezifischen Objekt /Situation
2. Konfrontation mit phobischem Reiz ruft unmittelbare Angstreaktion hervor
3. Person erkennt, dass Angst unbegründet oder übertrieben ist
4. Die phobischen Situationen werden gemieden
5. Phobie beeinträchtigt Lebensführung oder verursacht erhebliches Leiden
DSM-IV Kriterien soziale Phobie:
1. Ausgeprägte, anhaltende Angst vor sozialen oder Leistungssituationen, in denen
die Person mit unbekannten konfrontiert ist oder von anderen beurteilt werden
könnte
2. Unmittelbare Angstreaktion bei Konfrontation
3. Erkenntnis, dass Angst übertrieben/unbegründet
4. Vermeidungsverhalten
5. Beeinträchtigung der normalen Lebensführung
DSM-IV Kriterien Panikstörung ohne Agoraphobie:
1. wiederkehrende unerwartete Panikattacken
2. bei mind. 1 Attacke folgt 1 Monat lang mind. 1 Symptom (z.B. Besorgnis über
weitere Attacken, Sorgen über Bedeutung der Attacken, deutliche
Verhaltensänderungen infolge der Attacken)
DSM-IV Kriterien Panikstörung mit Agoraphobie:
1. Symptome der Panikstörung
2. Angst an Orten oder in Situationen zu sein, von denen eine Flucht schwierig oder
peinlich sein könnte oder wo im Falle einer Panikattacke keine Hilfe verfügbar
wäre 3. Die Situationen werden gemieden oder nur mit deutlichem Unbehagen
durchgestanden oder nur in Begleitung aufgesucht.
Merkmale der Zwangsstörung
1. Wiederkehrende Zwangsgedanken oder wiederholte Zwangshandlungen
2. Zumindest zeitweise Einsicht, dass diese übertrieben sind
3. Deutliche Beeinträchtigung des Alltagslebens oder Belastung dadruch.
DSM-IV Kriterien posttraumatische Belastungsreaktion
1. Erleben oder Beobachten eines traumatischen Ereignisses, dabei intensive Furcht
oder Entsetzen
2. Ereignis wird wiedererlebt (wiederkehrende, belastende Erinnerungen, Träume,
Gefühle, Belastung oder körperliche Reaktionen bei Konfrontationen)
3. Anhaltende Vermeidung von Hinweisreizen auf das Ereignis, eingeschränkter
Affekt, vermindertes Interesse an wichtigen Aktivitäten
4. Mind. 2 Symptome, die vor dem Trauma nicht bestanden wie Schlafstörungen,
Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Hypervigilanz oder übertriebene
Schreckreaktionen
5. Bedeutsame Beeinträchtigung oder Leiden mit Symptomen, die mind. 1 Monat
andauern
DSM-IV Kriterien einer Major Depression Episode
1. mind. 5 Symptome während derselben zwei Wochen:
depressive Verstimmung
vermindertes Interesse/Freude an Aktivitäten
deutlicher Gewichtsverlust/-zunahme oder verminderter/gesteigerter Appetit,
Schlaflosigkeit/vermehreter Schlaf
psychomotorische Unruhe/Verlangsamung
Müdigkeit o. Energieverlust
Gefühle von Wertlosigkeit od. Schuldgefühle
Gedanken od. Vorstellungen od. Planung von Tod/Suizid
2. klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung
Major depressive Störung:
1. Vorhandensein einer Episode einer Major Depression
2. Keine (hypo)manische Episode in der Vorgeschichte
Dysthyme Störung
1. depressive Verstimmung über mind. 2 Jahre (meiste Zeit des Tages an mehr als
die Hälfte aller Tage)
2. mind. 2 Symptome während der Verstimmung: Appetit +-, Schlaf +-,
Energiemangel, Selbstwert -, Konzentrationsstörungen, Hoffnungslosigkeit
3. in der Zwei-Jahres-Periode nie länger als 2 Monate symptomfrei
4. keine (hypo-)manische Phase in Vorgeschichte
5. klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung
DSM-IV Kriterien manische Episode
1. mind. 1 Woche mit abnorm und anhaltender gehobener, expansiver oder
reizbarer Stimmung
2. mind. 3 Symptome:
übersteigerter Selbstwert
geringeres Schlafbedürfnis
Rededrang
Ideenflucht
Ablenkbarkeit
psychomotorische Unruhe
übermäßige Beschäftigung mit angenehmen Aktivitäten
3. deutliche Beeinträchtigung
Bipolar I Störung
1. aktuelle manische, hypomanische oder depressive Episode
2. Vorgeschichte einer manischen Episode bei aktueller hm oder d Episode
3. deutliche Beeinträchtigung
Bipolar II Störung
1. aktuelle hypomanische oder depressive Episode
2. bei aktueller depressiver Episode Vorgeschichte einer hypomanischen Episode,
bei aktueller hypomanischer Episode Vorgeschichte einer depressiven Episode,
keine Vorgeschichte einer manischen Episode
3. deutliche Beeinträchtigung
DSM-IV Kriterien Zyklothyme Störung
1. mind. 2 Jahre lang zahlreiche Perioden mit hypomanen Symptomen und
Perioden mit depressiven Symptomen, die nicht die Kriterien einer Major
Depression erfüllen
2. während dieser Zwei-Jahres-Periode nicht länger als 2 Monate Symptomfreiheit
3. während der ersten zwei Jahre der Störung keine Episode einer Major
Depression, manische Episode oder Gemischte Episode (wenn nach ersten 2
Jahren, kann zusätzlich Bipolar I oder II diagnostiziert werden)
4. bedeutsames Leiden Ausschlußkriterien andere Ursachen
DSM-IV Kritererien der vorgetäuschten Störung
1. absichtliches Erzeugen oder Vortäuschen körperlicher oder psychischer
Symptome.
2. Die Motivation für das Verhalten liegt in der Einnahme der Krankenrolle.
3. Es gibt keine ökonomischen oder anderen äußeren Anreize für das Verhalten.
DSM-IV Kriterien Konversionsstörung
1. ein oder mehrere Symptome oder Ausfälle der willkürlichen motorischen oder
sensorischen Funktionen, die einen neurologischen oder sonstigen medizinischen
Krankheitsfaktor nahelegen. 2. Es wird ein Zshg. zwischen psychischen Faktoren
und dem Symptom oder Ausfall angenommen.
3. Das Symptom oder der Ausfall werden nicht absichtlich erzeugt und
4. Können nicht vollständig durch einen medizinischen Krankheitsfaktor oder eine
Substanz erklärt werden.
5. Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung.
DSM-IV Kriterien Somatisierungsstörung
1. Vorgeschichte mit vielen körperlichen Beschwerden, die vor Vollendung des 30.
LJ. Begannen, über mehrere Jahre auftraten und zum Aufsuchen einer Behandlung
oder zu deutlichen Beeinträchtigungen führten.
2. Die körperl. Beschwerden umfaßten im Verlauf der Störungen jede der
folgenden: 4 Schmerzsymptome, 2 gastrointestinale, 1 sexuelles, 1
pseudoneurologisches.
3. Beschwerden können nicht vollständig durch einen bekannten medizinischen
Krankheitsfaktor erklärt werden oder gehen in ihrer Wirkung weit über einen
solchen hinaus.
4. Symptome sind nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht.
DSM-IV Kriterien Schmerzstörung
1. Klinisch bedeutsame Schmerzen sind das primäre Problem.
2. Psychologischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Beginn, Schweregrad,
Exzerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen.
3. Symptom oder Ausfall werden nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht.
4. Bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung
DSM-IV Kriterien Hypochondrie
1. übermäßige Beschäftigung mit der Angst oder der Überzeugung, eine ernsthafte
Krankheit zu haben, was auf einer Fehlinterpretation körperlicher Symptome
beruht und mind. 6 Monate lang anhält.
2. Bestehenbleiben der Beschäftigung mit den Krankheitsängsten trotz
angemessener medizinischer Abklärung und Rückversicherung.
3. Keine wahnhafte Störung. 4. Klinisch bedeutsames Leiden oder
Beeinträchtigung.
DSM-IV Kriterien körperdysmorphe Störung
1. Übermäßige Beschäftigung mit einem eingebildeten Mangel oder übertriebene
Besorgnis über die Erscheinung.
2. Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung.
DSM-IV Kriterien der Anorexia nervosa
1. Weigerung, das Minimum des für Alter und Körpergröße normalen
Körpergewichts zu halten.
2. Ausgeprägte Ängste vor einer Gewichtszunahme oder vor dem Dickwerden –
trotz bestehenden Untergewichts.
3. Störungen in der Wahrnehmung der eigenen Figur und des Körpergewichts,
übertriebener Einfluß des Körpergewichts oder der Figur auf die Selbstbewertung
oder Leugnen des Schweregrades des gegenwärtigen geringen Körpergewichts.
4. Bei postmenarchalen Frauen das Vorliegen einer Amenorrhoe.
DSM-IV Kriterien der Bulimia nervosa
1. Wiederholte Episoden von „Fressattacken“.
2. Wiederholte Anwendung von unangemessenen, einer Gewichtszunahme
gegensteuernden Maßnahmen.
3. Die „Fressattacken“ und das unangemessene Kompensationsverhalten kommen 3
Monate lang im Durchschnitt mind. 2 mal pro Woche vor.
4. Figur und Körpergewicht haben einen übermäßigen Einfluß auf die
Selbstbewertung.
DSM-IV Kriterien für Substanzmißbrauch
1. Ein unangepaßtes Muster von Substanzkonsum führt in klinisch bedeutsamer
Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden.
2. Mind. 1 der folgenden Kriterien manifestiert sich innerhalb eines Jahres:
wiederholter Substanzkonsum, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger
Pflichten bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt; wiederholter
Substanzkonsum in Situationen, in denen es zu einer körperlichen Gefährdung
kommen kann; wiederholte Probleme mit dem Gesetz in Zshg. mit dem
Substanzkonsum; fortgesetzter Substanzkonsum trotz ständiger oder wiederholter
sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme
Substanzabhängigkeit
1. Ein unangepaßtes Muster von Substanzkonsum führt in klinisch bedeutsamer
Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden.
2. Mind. 3 der folgenden Kriterien: Toleranz; Entzugssymptome; die Substanz wird
häufig in großen Mengen oder länger als beabsichtigt eingenommen; anhaltender
Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzkonsum zu kontrollieren; viel Zeit
für Aktivitäten, um die Substanz zu beschaffen oder sich von ihr zu erholen;
wichtige Aktivitäten werden aufgrund des Substanzkonsums aufgegeben;
fortgesetzter Substanzkonsum trotz Kenntnis eines anhaltenden oder
wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems.
DSM-IV Kriterien Störung mit verminderter sexueller Appetenz
1. Anhaltender oder wiederkehrender Mangel an sexuellen Fantasien und des
Verlangens nach sexueller Aktivität.
2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten.
DSM-IV Kriterien Störung mit sexueller Aversion
1. Anhaltende oder wiederkehrende extreme Aversion gegenüber oder Vermeidung
von jeglichem (oder fast jeglichem) genitalen Kontakt mit dem Sexualpartner.
2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten.
DSM-IV Kriterien der Störung der sexuellen Erregung bei der Frau
1. Anhaltende oder wiederkehrende Unfähigkeit, Lubrikation (Befeuchtung) oder
Anschwellung der äußeren Genitale als Zeichen genitaler Erregung zu erlangen
oder bis zur Beendigung der sexuellen Aktivität aufrechtzuerhalten.
2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten.
Erektionsstörung beim Mann
1. Anhaltende oder wiederkehrende Unfähigkeit, eine adäquate Erektion zu
erlangen oder bis zur Beendigung der sexuellen Aktivität aufrechtzuerhalten.
2. Deutliches Leiden oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten.
DSM-IV Kriterien der Geschlechtsidentitätsstörung
1. Ein starkes und andauerndes Zugehörigkeitsgefühl zum anderen Geschlecht (d.h.
geäußertes Verlangen, dem anderen Geschlecht anzugehören; häufiges Auftreten
als Angehöriger des anderen Geschlechts; der Wunsch, als ein Angehöriger des
anderen Geschlechts zu leben und als solcher behandelt zu werden; die
Überzeugung, die typischen Gefühle und Reaktionsweisen des anderen Geschlechts
aufzuweisen).
2. Anhaltendes Unbehagen im Geburtsgeschlecht oder Gefühl der Person, daß die
Geschlechtsrolle des eigenen Geschlechts für sie nicht die richtige ist (z.B.
Eingenommensein vom Gedanken darüber, die primären und sekundären
Geschlechtsmerkmale loszuwerden, oder der Glaube, im falschen Geschlecht
geboren worden zu sein).
3. Deutliches Leiden oder Beeinträchigung.
DSM-IV Kriterien der Schizophrenie
1. Mind. 2 der folgenden Symptome, jedes bestehend für einen erheblichen Teil
einer Zeitspanne von einem Monat:
Wahn
Halluzinationen
desorganisierte Sprache
grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
negative Symptome.
2. Leistungseinbußen verglichen mit vor dem Beginn der Störung.
3. Zeichen des Störungsbildes halten mind. 6 Monate an, wobei die floriden (im
Gegensatz zu den prodromalen oder residualen) Symptome mind. 1 Monat
andauern.
DSM-IV Kriterien der dissoziativen Amnesie
1. In einer oder mehr Episoden besteht die Unfähigkeit, sich an wichtige
persönliche Informationen zu erinnern, die zumeist traumatischer oder belastender
Natur sind; diese sind zu umfassend, um durch gewöhnliche Vergesslichkeit erklärt
zu werden.
2. Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigungen.
DSM-IV Kriterien der dissoziativen Fugue
1. Plötzliches, unerwartetes Weggehen von zu Hause oder vom gewohnten
Arbeitsplatz, verbunden mit der Unfähigkeit, sich an seine Vergangenheit zu
erinnern.
2. Verwirrung über die eigene Identität oder Annahme einer neuen Identität.
3. Klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigungen.
DSM-IV Kriterien der dissoziativen Identitätsstörung
1. Die Anwesenheit von zwei oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder
Persönlichkeitszuständen.
2. Mind. 2 dieser Identitäten übernehmen wiederholt die Kontrolle über das
Verhalten der Person. 3. Eine Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche
Informationen zu erinnern, die zu umfassend ist, um durch gewöhnliche
Vergeßlichkeit erklärt zu werden.
DSM-IV Kriterien der amnestischen Störung
1. Gedächtnisbeeinträchtigung.
2. Bedeutsame Beeinträchtigung in sozialen und beruflichen Funktionsbereichen
und eine bedeutsame Verschlechterung gegenüber dem früheren Leistungsniveau.
3. Die Störung ist eine direkte physiologische Folge eines medizinischen
Krankheitsfaktors oder physischen Traumas.
DSM-IV Kriterien der Demenz vom Alzheimer-Typ
1. Entwicklung multipler kognitiver Defizite, die sich sowohl in einer
Gedächtnisbeeinträchtigung als auch in mindestens einer der folgenden Störungen
zeigen: Aphasie (Störung der Sprache), Apraxie (Störung bei motorischen
Aktivitäten), Agnosie (Unfähigkeit, Gegenstände wiederzuerkennen), Störung der
Exekutivfunktionen (z.B. Planen).
2. Bedeutsame Beeinträchtigung in sozialen und beruflichen Funktionsbereichen
und eine bedeutsame Verschlechterung gegenüber dem früheren Leistungsniveau.
3. Schleichender Beginn und fortgesetzter kognitiver Abbau.
DSM-IV Kriterien der Persönlichkeitsstörung
A. Ein überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten, das merklich
von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht. Dieses Muster
manifestiert sich in mind. 2 der folgenden Bereiche: (1) Kognition (Art, sich selbst,
andere und Ereignisse wahrzunehmen und zu interpretieren. (2) Affekt
(Variationsbreite, Intensität, Labilität und Angemessenheit emotionaler
Reaktionen) (3) Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen, (4)
Impulskontrolle.
B. Das überdauernde Muster ist unflexibel und tiefgreifend in einem weiten Bereich
persönlicher und sozialer Situationen.
C. Das überdauernde Muster fährt in klinisch bedeutsamer Weise zu Leiden oder
Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen
Funktionsbereichen.
D. Das Muster ist stabil und langdauernd, und sein Beginn ist zumindest bis in die
Adoleszenz oder ins frühe Erwachsenenalter zurückzuverfolgen.
E. Das überdauernde Muster läßt sich nicht besser als Manifestation oder Folge
einer anderen psychischen Störung erklären.
F. Das überdauernde Muster geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer
Substanz (z.B. Droge, Medikament) oder eines MKF (z.B. Hirnverletzung) zurück.
„Sonderbare“ Persönlichkeitsstörungen
sonderbare oder exzentrische Verhaltensweisen, „seltsames“ Verhalten ähnlich
dem der Schizophrenie, daher auch „Schizophreniespektrumstörungen“ genannt.
Paranoide Persönlichkeitsstörung: Muster von Mißtrauen und Argwohn und
zwar in dem Sinne, daß die Motive anderer als böswillig ausgelegt werden. Ca.
0,5-2,5% der Erwachsenen, mehr Männer als Frauen.
Schizoide Persönlichkeitsstörung: Muster von Distanziertheit in sozialen
Beziehungen und von eingeschränkter Bandbreite emotionaler
Ausdrucksmöglichkeiten. Werden oft für "Einzelgänger gehalten", sind
zurückhaltend und verschlossen. Prävalenz unbekannt: geschätzt wird, weniger
als 1% der Bevölkerung, etwas mehr Männer betroffen.
Schizotypische Persönlichkeitsstörung: Muster von starkem Unbehagen in
nahen Beziehungen, von Verzerrungen des Denkens und der Wahrnehmung und
von Eigentümlichkeiten des Verhaltens. Prävalenz: ca. 3%, mehr Männer.
„Dramatische“ Persönlichkeitsstörungen
Dramatisches, emotionales/gefühlsbetontes oder launenhaftes Verhalten,
Unberechenbarkeit, werden insgesamt öfter diagnostiziert als die anderen
Antisoziale Persönlichkeitsstörung: Muster von Mißachtung und Verletzung
der Rechte anderer. Betroffen sind ca. 3% der Erwachsenen, Männer 4x so oft
wie Frauen.
Borderline Persönlichkeitsstörung: Muster von Instabilität in
zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie
von deutlicher Impulsivität. Prävalenz: 2%, Frauen>Männer 3:1.
Histrionische Persönlichkeitsstörung: Muster von übermäßiger Emotionalität
und von Heischen nach Aufmerksamkeit. 2-3%, M=F.
Narzißtischen Persönlichkeitsstörung: Muster von Großartigkeitsgefühlen,
einem Bedürfnis nac Bewundertwerden sowie mangelnder Empathie. <1%,
M>F 3:1.
„Ängstliche“ Persönlichkeitsstörungen
ängstliches Verhalten, Angst und Depression
Vermeidend-Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung: Muster von sozialer
Hemmung, Unzulänglichkeitsgefiihlen und Überempfindlichkeit gegenüber
negativer Bewertung. 0,5-1%, Männer > Frauen.
Dependente Persönlichkeitsstörung: Muster von unterwürfigem und
anklammerndem Verhalten, das in Beziehung zu einem übermäßigen Bedürfnis
nach Umsorgtwerden steht. 2%, M=F.
Zwanghafte Persönlichkeitsstörung: Muster von ständiger Beschäftigung mit
Ordnung, Perfektionismus und Kontrolle. 1-2%, M>F 2:
DSM-IV Kriterien für 309.21 (F93.0) Störung mit Trennungsangst
A. Eine entwicklungsmäßig unangemessene und übermäßige Angst vor der
Trennung von zu Hause oder von den Bezugspersonen, wobei mindestens drei
der folgenden Kriterien erfüllt sein müssen:
(1) wiederholter übermäßiger Kummer bei einer möglichen oder tatsächlichen
Trennung von zu Hause oder von wichtigen Bezugspersonen,
(2) andauernde und übermäßige Besorgnis, daß er/sie wichtige Bezugspersonen
verlieren könnte oder daß diesen etwas zustoßen könnte,
(3) andauernde und übermäßige Besorgnis, daß ein Unglück ihn/sie von einer
wichtigen Bezugsperson trennen könnte (z. B. verlorenzugehen oder
entführt zu werden),
(4) andauernder Widerwillen oder Weigerung, aus Angst vor der Trennung zur
Schule oder an einen anderen Ort zu gehen,
(5) ständige und übermäßige Furcht oder Abneigung, allein oder ohne wichtige
Bezugspersonen zu Hause oder ohne wichtige Erwachsene in einem
anderen Umfeld zu bleiben,
(6) andauernder Widerwillen oder Weigerung, ohne die Nähe einer wichtigen
Bezugsperson schlafen zu gehen oder auswärts zu übernachten,
(7) wiederholt auftretende Alpträume von Trennungen,
(8) wiederholte Klagen über körperliche Beschwerden (wie z. B.
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen), wenn die
Trennung von einer wichtigen Bezugsperson bevorsteht oder stattfindet.
B. Die Dauer der Störung beträgt mindestens vier Wochen.
C. Der Störungsbeginn liegt vor dem Alter von 18 Jahren.
D. Die Störung verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder
Beeinträchtigungen in sozialen, schulischen oder anderen wichtigen
Funktionsbereichen.
E. Die Störung tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Tiefgreifenden
Entwicklungsstörung, Schizophrenie oder einer anderen Psychotischen Störung
auf und kann bei Jugendlichen und Erwachsenen nicht durch die Panikstörung
mit Agoraphobie besser erklärt werden.
Zusatzcodierung "früher Beginn": wenn Störungsbeginn vor dem Alter von 6
Jahren.
DSM-IV Kriterien der ADHD
1. Entweder Punkt (a) oder Punkt (b) müssen zutreffen.
(a) mind. 6 Symptome von Unaufmerksamkeit während der letzten 6 Monate.
(b) mind. 6 Symptome der Hyperaktivität und Impulsivität während der letzten 6
Monate, jeweils in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu
vereinbarendem und unangemessenem Ausmaß.
2. Symptome treten vor dem Alter von 7 Jahren auf.
3. Bie Beeinträchtigung zeigt sich in mind. 2 Bereichen.
4. Klinisch bedeutsame Beeinträchtigung.
Differentialdiagnose:
- bei geistiger Behinderung finden sich auch oft viele Symptome der ADHD
- ADHD wird nicht diagnostiziert, wenn Symptome ausschließlich im Verlauf einer
tiefgreifenden Entwicklungsstörung oder einer psychotischen Störung auftreten
oder durch eine andere psychische Störung (affektive, Angst, Dissoziale) besser
erklärt werden können
Autistische Störung
1. Mindestens sechs Kriterien aus den folgenden Symptomgruppen:
a) Beeinträchtigung der sozialen Interaktion in mindestens 2 Bereichen:
ausgeprägte Beeinträchtigung im Gebrauch nonverbaler Verhaltensweisen,
Unfähigkeit, entwicklungsgemäße Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen,
Mangel, spontan Freude, Interessen oder Erfolge mit anderen zu teilen, Mangel an
Gegenseitigkeit
b) Beeinträchtigung der Kommunikation in mind. Einem der Bereiche: verzögertes
Einsetzen oder völliges Ausbleiben der Entwicklung von gesprochener Sprache, bei
Personen mit ausreichendem Sprachvermögen deutliche Beeinträchtigung der
Fähigkeit, ein Gespräch zu beginnen oder fortzuführen, stereotyper oder repetitiver
Gebrauch der Sprache oder idiosynkratische Sprache, Fehlen entwicklungsgemäßer
Rollenspiele oder sozialer Imitationsspiele
c) Beschränkte, repetitive und stereotype Verhaltensweisen, Interessen und
Aktivitäten in mind. Einem der Bereiche: abnorme Beschäftigung mit stereotypen
und begrenzten Interessen, starres Festhalten an nicht funktionalen Gewohnheiten,
stereotype und repetitive motorische Manierismen, ständige Beschäftigung mit
Teilen von Objekten.
2. Beginn vor Vollendung des 3. Ljs.
DSM-Kriterien der geistigen Behinderung
1. Deutlich unterdurchschnittliche intellektuelle Leistungsfähigkeit; IQ von etwa 70
oder weniger bei einem individuell durchgeführten Intelligenztest
2. Gleichzeitig Defizite oder Beeinträchtigungen der gegenwärtigen
Anpassungsfähigkeit in mind. 2 der folgenden Bereiche: Kommunikation,
Eigenständigkeit, häusliches Leben, soziale Fertigkeiten, Nutzen öffentlicher
Einrichtungen, Selbstbestimmtheit, schulische Fertigkeiten, Arbeit, Freizeit,
Gesundheit, Sicherheit.
3. Beginn vor 18.
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