AUSWEGE. - Nein zur Depression

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AUSWEGE.
EIN PATIENTEN-LEITFADEN
BEI DEPRESSION UND ANGST.
Die vorliegende Broschüre wurde unter der Ägide der Österreichischen Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und
Biologische Psychiatrie (ÖGPB) erstellt.
Kasper S, Haring C (2011) Ein Ratgeber für Depression und Angststörungen (Patientenbroschüre). (Update Europe) Internationale Zeitschrift für ärztliche Fortbildung
IMPRESSUM
Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber: UPDATE Gesellschaft zur Förderung
der ärztlichen Fortbildung und medizinischen Forschung e.V.; Tigergasse 3/5, A-1080
Wien. Redaktionsanschrift: Update Europe – Gesellschaft für ärztliche Fortbildung
GmbH, Tigergasse 3/Top 5, A-1080 Wien, Tel. +43-1-4055734, Fax +43-1-4055734-16;
www.update.europe.at • Für den Inhalt verantwortlich: o. Univ.-Prof. Dr. h.c.mult.
Dr.med. Siegfried Kasper, Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Haring, M.Sc. • Titelgestaltung & Layout: LW/Update – Gesellschaft für ärztliche Fortbildung, Tigergasse 3/Top
5, A-1080 Wien • Lektorat: MT/Update Europe – Gesellschaft für ärztliche Fortbildung,
Tigergasse 3/Top 5, A-1080 Wien • Auflage: 5.000 Stück • Bilder: Copyright Fotolia.
com und iStock.com • Copyright 2014 by UPDATE Gesellschaft zur Förderung der ärztlichen Fortbildung und medizinischen Forschung e.V. Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit ausdrücklicher, schriftlicher Genehmigung von UPDATE Gesellschaft zur Förderung der ärztlichen Fortbildung und medizinischen Forschung e.V. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON
Pfizer Corporation Austria
Ges.m.b.H., Wien
VORWORT
In den letzten Jahren war ein markanter Anstieg von
Depressionen und Angsterkrankungen zu verzeichnen.
Diese Erkrankungen, die häufig gemeinsam auftreten, sind für die Betroffenen mit einem großen Leidensdruck und einer deutlichen Beeinträchtigung der
Lebensqualität verbunden. Depressionen und Angst­
erkrankungen einzelner Menschen betreffen aber
auch ihr familiäres und berufliches Umfeld, und bedeuten für die gesamte Gesellschaft eine zunehmende Herausforderung. Eine adäquate Therapie ist wichtig, um den Betroffenen effektiv zu helfen und die
gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Erkrankungen
wie z. B. erhöhte Krankenstandzeiten, eingeschränkte
Arbeitsfähigkeit etc. zu reduzieren.
tionen angepasst an das Krankheitsbild zu reagieren.
Die Voraussetzung dafür ist umfassende Information
über die Erkrankungen und ihre Therapie, insbesondere bezüglich der Einnahme der Medikamente, der
Beibehaltung der wirksamen Dosis, des Ausschleichens
der Medikation nach einer ausreichend langen Einnahme der Medikamente sowie bezüglich des Stellenwerts der Psychotherapie und einer Veränderung
des Lebensstils. Dies bedeutet, dass Ärzte und Therapeuten nur gemeinsam mit den Betroffenen und
deren familiärem Umfeld einen dauerhaften therapeutischen Erfolg erzielen können.
Diese Büchlein versucht in einer verständlichen Form
allen Betroffenen, Angehörigen und Interessierten
einen Überblick über die Ursachen, den Verlauf und
die Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen und
Angsterkrankungen zu geben. Nur der informierte Patient sowie informierte Familienangehörige und
Be­rufs­kollegen werden in der Lage sein, in allen Situa­
Wir wünschen allen, die diese Broschüre lesen, dass
sie die für ihre jeweilige Situation notwendigen Infor­
mationen herauslesen können. Aber auch bei Menschen,
die weder selbst erkrankt sind, noch im privaten
Umfeld depressive oder angstkranke Patien­ten haben,
soll diese Broschüre zu einem besseren Verständnis
dieser Erkrankungen führen. Alle sollten über diese
häufigen Zustandsbilder besser Bescheid wissen,
denn vielleicht sind sie einmal selbst betroffen oder
können einer nahe stehenden Person kompetente Hilfestellung geben. Die wichtigste Hilfe ist die Betroffenen dazu zu bewegen, Hilfe zu suchen.
O. Univ.-Prof. Dr.mult. h.c. Dr. med. Siegfried Kasper
Univ.-Prof. Dr. Christian Haring
Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Wien, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie (ÖGPB)
Prim. an der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie des
Landeskrankenhauses in Hall i. Tirol, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP)
Depressionen gehören zu den häufigsten medizinischen
Erkrankungen und sind nicht nur den Fachärzt­Innen,
sondern auch den in der Praxis stehenden HausärztIn­
nen gut bekannt. In den vergangenen Jahren wurden
sehr viele Forschungen zum besseren Verständnis
und deren therapeutischen Möglichkeiten durchge­
führt, sodass uns nun weitgehend nebenwirkungs­
arme Medikamente zur Akut- und Langzeittherapie zur
Verfügung stehen. Wenn indiziert, dann ist eine be­
gleitende, spezifische Psychotherapie in Kombination
mit der Psychopharmakotherapie hilfreich.
Depressionen und Angsterkrankungen sind für die
Betroffenen selbst, aber auch für die gesamte Gesell­
schaft eine große Herausforderung. Der richtige Um­
gang mit Medikamenten sowie die Ausschöpfung
der psychotherapeutischen Möglichkeiten und die
Veränderung des Lebensstils sind dabei unverzicht­
bare Bausteine einer erfolgreichen Therapie. Nur
wer in der Lage ist, seine Erkrankung anzunehmen
und seinen eigenen Anteil an der Gesundung beizu­
tragen, kann langfristig mit einem dauerhaften Be­
handlungserfolg rechnen.
Die wichtigste Information ist: Depressionen und
Angsterkrankungen sind heilbar! Diese Broschüre soll
Ihnen die nötigen Informationen dafür geben.
3
DEPRESSION
WAS IST EINE DEPRESSION?
Depressionen treten in unterschiedlicher Dauer
und Intensität auf. Eine klinisch stark ausgeprägte depressive Episode wird von Ärzten als
„Major Depression“ bezeichnet. Es gibt auch
leichtere Formen der Depression sowie depressiv
geprägte Anpassungsstörungen, für deren Bewältigung ebenfalls professionelle Hilfe nötig
ist. Die schwerwiegendste Konsequenz einer
nicht behandelten Depression ist Suizid, wobei
Patienten mit Gemütserkrankungen ein erhöhtes Suizidrisiko im Vergleich zur allgemeinen
Bevölkerung aufweisen.
Entgegen hartnäckigen Vorurteilen ist Depression keine persönliche Schwäche, sondern
eine Erkrankung, die Gefühle, Gedanken und
das Verhalten verändert und zu einer verminderten Leistungsfähigkeit im Alltags- und Berufsleben sowie teils schwerwiegender Beeinträchtigung führt. Dieses Krankheitsbild war
bereits in der griechischen Antike unter der
Bezeichnung „Melancholie“ bekannt. Heute
zählen Depressionen zu den am weitesten verbreiteten und zugleich am stärksten tabuisierten psychischen Erkrankungen.
WIE HÄUFIG SIND DEPRESSIONEN?
Typische depressive Symptome sind Hoff­
nungs­losigkeit, Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen, die häufig mit Gefühlen der Unentschlossenheit, inneren Leere, Wertlosigkeit
und Teilnahmslosigkeit (Apathie) einhergehen.
Betroffene Personen sind leicht reizbar und
verlieren die Lust an täglichen Aktivitäten, sogar an ihren Lieblingsbeschäftigungen. Durch
eine depressive Erkrankung können oft auch
wichtige Lebensfunktionen wie Schlafen, Essen und Trinken Schwierigkeiten bereiten.
Zudem hat die Depression eine hohe Wiedererkrankungsquote: Ca. 50–85 % der Patienten
mit einer ersten depressiven Episode entwickeln im Verlauf ihres Lebens eine oder mehrere weitere depressive Episoden. Nach drei
depressiven Episoden werden bereits ca. 90 %
der Patienten rückfällig.
Die Depression betrifft Menschen aller Gesellschafts- und Altersschichten. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens einmal an einer
depressiven Erkrankung zu leiden, beträgt
15–17 %. Frauen sind fast doppelt so oft betroffen wie Männer, bis heute gibt es aber keine
eindeutige Erklärung für diesen Geschlechtsunterschied. Zu beachten ist jedoch, dass Depressionen bei Männern wegen untypischer
Symptome wie Gereiztheit und Aggressivität
seltener diagnostiziert werden.
In Österreich leiden gemäß Gesundheitsbefragung der Statistik Austria ca. 9 % der Bevölkerung an chronischen Angstzuständen und
Depressionen. Das bedeutet, dass fast jeder
zehnte Österreicher von Depression und/oder
chronischer Angst betroffen ist.
Depression kann jeden betreffen. Bei Hinweisen auf eine
depressive Erkrankung sollte ein Gespräch mit einem Arzt
erfolgen, der die Symptome einschätzen und mögliche
körperliche Ursachen ausschließen kann.
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Laut Prognosen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
werden Depressionen bis zum
Jahr 2020 nach Herz-KreislaufErkrankungen bereits die zweite Stelle der weltweiten Krankheitslast einnehmen. Die Frage,
ob die Häufigkeit der Depression zunimmt, ist
jedoch nicht einfach zu beantworten. Studien
haben gezeigt, dass die diagnostizierten Fälle
einer Depression und die Verschreibungen von
entsprechenden Medikamenten (Antidepressiva) zunehmen. Unbekannt ist, ob es sich dabei
um eine echte Zunahme der Depression durch
die Belastungen des modernen Lebens (Stress)
handelt, oder aber lediglich um die Folge des
zunehmenden Bewusstseins, dass die Depression eine gut behandelbare Erkrankung ist.
auslösende Faktoren sind. Rund 13,5 % aller
älteren Menschen leiden unter behandlungsbedürftigen Depressionen. Gerade bei älteren
Personen mit depressiven Symptomen bedarf
es von Seiten der Angehörigen und Ärzte einer
gesteigerten Sensibilität, da die Depression
fälschlicherweise oft als Begleiterscheinung
des Alters angesehen wird, die keiner Behandlung bedürfe bzw. nicht behandelbar wäre.
Auch Personen aus sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen und Randgruppen sowie
Menschen mit chronischen Erkrankungen sind
vermehrt von Depressionen betroffen.
WER ZÄHLT ZU DEN RISIKOGRUPPEN
FÜR EINE DEPRESSION?
WELCHE SYMPTOME TRETEN IM
RAHMEN VON DEPRESSIONEN AUF?
Obwohl Depression jeden betreffen kann, gibt
es Personengruppen mit erhöhtem Risiko für
die Entwicklung dieser Erkrankung: Dazu zählen vor allem Personen, die bereits eine depressive Episode durchgemacht haben; Personen,
bei denen Verwandte ersten Grades an einer
Depression gelitten haben; sowie Frauen, die
im Vergleich zu Männern ein annähernd doppelt so hohes Depressionsrisiko aufweisen.
Eine weitere Risikogruppe sind ältere Menschen, bei denen häufig Krankheit, Einsamkeit
und der Verlust von Angehörigen und Freunden
Vom vorübergehenden Stimmungstief unterscheidet sich die Depression dadurch, dass
sie über Wochen und Monate anhalten kann,
wobei Symptome wie Hoffnungslosigkeit oder
Antriebslosigkeit von einigen der folgenden
Symptome begleitet werden:
• Konzentrationsstörungen, Entscheidungsunfähigkeit, Pessimismus
• Denkblockaden
• Unfähigkeit, Gedanken und Gefühle in Worte
zu fassen
• Appetitstörungen, rapide Gewichtszunahme
oder Gewichtsverlust
• Schlafstörungen wie frühes Erwachen oder stark gesteigertes Schlafbedürfnis
• Verlangsamte Beweglichkeit und Kommunikation
• Auftreten von Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen
• Müdigkeit und Energiemangel
• Suizidgedanken
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DEPRESSION
Die Diagnose einer Depression wird dann
gestellt, wenn die Krankheitssymptome über
einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen
jeden oder zumindest fast jeden Tag vorliegen.
Vor allem Gefühle von Wertlosigkeit, Schuld
und/oder niedriger Selbstachtung sind spezifische Kennzeichen für eine depressive Erkrankung. Manchmal ist die Depression nur schwer
erkennbar, da Angstzustände, Schlafstörungen und Verdauungsprobleme sowie körperlich nicht erklärbare chronische Schmerzen
im Vordergrund stehen. Ein Großteil der Patienten mit Depression sucht oft ausschließlich
aufgrund von körperlichen Beschwerden wie
z. B. Schmerzen, Nackenverspannungen, Erschöpfung, Magenbeschwerden, Schwindel,
allgemeine Schwäche oder Beklemmungen in
der Brust den Hausarzt auf (siehe auch Tabel­
le 1). Depressive Patienten mit ausgeprägten
Schmerzen sind schwieriger zu behandeln als
jene ohne Schmerzen.
Eine erste Einschätzung, ob eine Depression
vorliegt, kann schon anhand zweier einfacher
Fragen getroffen werden:
• „Haben Sie sich in den letzten Monaten niedergeschlagen, deprimiert oder hoffnungslos gefühlt?“
• „Haben Sie in den vergangenen Monaten bemerkt, dass Sie wenig Interesse aufbringen
konnten oder keine Freude an dem empfanden, was Sie taten?“
Quelle: Patient Health Questionnaire-2
Tabelle 1: Körperliche Hinweise auf Depression
• Schmerzen (Kopf-, Nacken-, Rücken-, Gelenk-, Brust-,
Bauchschmerzen)
• Verdauungsstörungen (z.B. Verstopfung, Völlegefühl)
• Appetitlosigkeit
• Enge in der Brust
• Schwindel
• Schwitzen
• Erschöpfung, allgemeine Schwäche
Treten Zeichen und Symptome einer Depression über mehr
als zwei Wochen auf, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
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WELCHE URSACHEN HAT DIE
DEPRESSION?
Ein Gleichgewicht von Übertragung und Hemmung im Gehirn ist notwendig, um körperliche
und seelische Funktionen aufrecht zu erhalten.
Psychische Ausgeglichenheit entspricht einer
Balance der hemmenden und aktivierenden Neurotransmitter. Psychische Erkrankungen können
somit auch als Ungleichgewicht auf der Ebene
der Botenstoffe im Gehirn verstanden werden.
Depressionen werden durch ein Zusammenspiel
von körperlichen (biologischen/genetischen),
psychologischen und sozialen Faktoren ausgelöst. Bei einigen Personen können Anpassungsstörungen, die normalerweise innerhalb von
sechs Monaten zurückgehen, in eine DepressiNeurotransmitter, die im Hinblick auf die Stimon übergehen. Weitere Auslöser sind Lebensmung eine wichtige Rolle spielen, sind Serotoereignisse, die mit einer großen Erschöpfung
nin und Noradrenalin. Wie wichtig ihre Funktiund Belastung einhergehen, wie z. B. Scheion ist, zeigt sich deutlich, wenn im Gehirn ein
dungsproblematik, Mobbing am Arbeitsplatz,
Mangel dieser Botenstoffe besteht. So kann
Arbeitslosigkeit, finanzielle Schwierigkeiten,
ein Mangel an Serotonin z. B. zu Depressionen,
Unfälle, schwere bzw. chronische ErkrankunAngst- und Panikstörungen sowie Schmerzen
gen, etc. Die Depression kann auch ohne spedurch Muskelverspannungen führen. Mangel
zifische Auslöser auftreten, selbst wenn das
an Noradrenalin kann Angst, Depressivität und
Leben in gewohnter Weise abläuft. Das Erbgut
negatives Selbstwertgefühl zur Folge haben.
stellt nach heutiger Ansicht den größten Risikofaktor für die Entwicklung
einer Depression dar. Sind
Die Entstehung von Depressionen beruht einerseits auf organidepressive Erkrankungen
schen Grundlagen im menschlichen Gehirn, wobei ein Mangel an
bei Familienmitgliedern
bestimmten Botenstoffen wie Serotonin und Noradrenalin eine
aufgetreten, besteht eine
zentrale Rolle spielt. Andererseits ist die Depression die Folge
höhere Wahrscheinlicheiner komplexen Wechselwirkung zwischen einer Person und
keit, selbst depressiv zu
ihrer Umwelt.
werden.
Die Psyche hat ihre biologische Grundlage in der Funktionsweise des
menschlichen Gehirns. Das Gehirn ist ein Netzwerk von Nervenzellen, von denen jede mit
unzähligen anderen in Verbindung steht. Die
Informa­tionsübertragung zwischen den Nervenzellen findet durch Freisetzung chemischer Botenstoffe (Neurotransmitter) an den Schaltstellen zwischen den Nervenendigungen (Synapsen)
statt. Dies kann einerseits die Weiterleitung eines Signals oder andererseits seine Blockierung
bedeuten. Aktivierende und hemmende Neurotransmitter spielen in ihrer Funktion zusammen:
WELCHE ERKRANKUNGEN TRETEN
HÄUFIG IN ZUSAMMENHANG MIT
DER DEPRESSION AUF?
Depressionen treten häufig gemeinsam bzw. als
Folge von chronischen körperlichen Erkrankungen (z. B. Asthma, Diabetes mellitus, Herzkrankheiten), Schmerzzuständen und Angst­störungen
auf. Darüber hinaus stehen Depressionen in engem Zusammenhang mit Suchterkrankungen
(Alkohol, Drogen, Medikamente).
7
DEPRESSION
WIE WIRD DIE DEPRESSION
BEHANDELT?
• Bis zu 40 % der Personen mit körperlichen
Erkrankungen leiden auch an einer depressiven Störung. Beispielsweise ist nahezu jeder dritte Typ-2-Diabetiker zumindest vorü­
bergehend von ausgeprägten depressiven
Symp­tomen betroffen.
Heute gibt es zahlreiche Therapien, um eine
Depression wirksam zu behandeln. Die meisten Betroffenen erfahren durch die Behandlung
eine deutliche Verbesserung ihres Zustands
• Chronische Schmerzen erhöhen das Risiko
und ihrer Lebensqualität. Das Erreichen eines
für die Entwicklung einer Depression, andepraktisch symptomfreien Zustands (Remission)
rerseits äußern sich depressive Symptome
gilt als vorrangiges Behandlungsziel; die Geneoft in Form von körperlichen Beschwerden,
sung kann jedoch eine gewisse Zeitdauer beinsbesondere Schmerzen.
anspruchen. Durch eine frühzeitige Diag­nose
und effektive Therapie können
mögliche Folgen der DepresJe früher die Diagnose und je konsequenter die Therapie,
sion wie Angststörungen oder
desto größer sind die Heilungschancen.
Alkoholmissbrauch vermieden werden.
Depression kann sich auch im Rahmen eines
Zur Depressionsbehandlung stehen sowohl
Burn-Out-Syndroms entwickeln, wobei prinziMedikamente (Antidepressiva) als auch nichtpiell ähnliche Krankheitsprozesse zu beobachmedikamentöse Therapien wie Psychotherapie
ten sind. Beim Burn-Out-Syndrom, das durch
oder Lichttherapie zur Verfügung. Um dem PaStressfaktoren im Zusammenhang mit dem
tienten möglichst schnell und wirkungsvoll zu
Arbeitsplatz ausgelöst wird, wird eine hohe
helfen, ist eine Kombination medikamentöser
berufliche Ausgangsmotivation von starkem
und nicht-medikamentöser Therapien empfehFrustrationserleben abgelöst. Beim Burn-Outlenswert. Antidepressiva stellen die Grundlage
Syndrom steht die körperliche und mentale
für eine antidepressive Therapie dar, die durch
Erschöpfung über einen längeren Zeitraum
das therapeutisch orientierte Gespräch ideaim Vordergrund. Umso stärker das Burn-Outlerweise ergänzt wird.
Syndrom bei den Betroffenen ausgeprägt ist,
desto eher erkranken sie an einer Depression.
Allgemein zu empfehlende Maßnahmen
sind das Beibehalten sozialer Kontakte und
Hobbies, Gespräche mit nahe stehenden Menschen sowie Bewegung (Spaziergänge) und
Sport, welche die Depressionstherapie wesentlich unterstützen können.
8
Therapie mit Medikamenten
werden. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit
für das Auftreten von körperlichen und/oder psychischen „Absetzsymptomen“ wie z. B. Unruhe,
Reizbarkeit, Angst, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen etc. wesentlich verringert werden.
Antidepressiva führen beim Großteil der behandelten Patienten zu einer deutlichen Besserung bis hin zur vollständigen Symptomfreiheit.
Durch die Entwicklung neuer Medikamente hat
sich die Behandlung der Depression laufend
verbessert. Moderne Antidepressiva sind gut
verträglich, d. h. sie haben wenig unerwünschte Wirkungen und keine schädlichen Auswirkungen auf Organe. Darüber hinaus können sie
im Alltag einfach gehandhabt werden. Wie in
Europa durchgeführte Studien zeigen, führt ein
verstärkter Einsatz von Antidepressiva zu einer
Senkung der Suizidrate.
Nicht-medikamentöse Behandlung
Psychotherapie gilt heute als bewährte Begleittherapie bei Depressionen. In der Psychotherapie kann sich der Patient mit professioneller
Unterstützung seinen Problemen widmen und
Veränderungen in die Wege leiten. Entscheidend dafür ist eine gute Beziehung zur Therapeutin/zum Therapeuten, um sich sicher und
angenommen zu fühlen. Psychotherapie heißt
nicht nur Hilfe annehmen, sondern schrittweise
die eigene Verantwortung wieder übernehmen
lernen. Die Kosten für die Psychotherapie werden zum Teil von der Krankenkasse übernommen. Bei Kombination von Medikamenten und
Psychotherapie können die beiden Behandlungsformen unterstützend zusammenwirken.
Die Behandlungsdauer sollte bei der ersten
Krankheitsepisode mindestens ein halbes Jahr
betragen, um einen langfristigen Heilungserfolg zu ermöglichen. Bei einer kürzeren Behandlungsdauer ist die Gefahr eines Rückfalls
sehr groß. Viele Patienten, insbesondere dann,
wenn bereits mehrere Episoden vorliegen,
müssen wesentlich länger als sechs Monate
behandelt werden, und es kann mitunter sein,
dass eine lebensbegleitende Therapie erforderlich wird. Moderne Antidepressiva sind
auch für die längerfristige Therapie geeignet,
da sie nicht süchtig machen.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind die
Lichttherapie, die sich für Personen mit saisonal abhängiger Depression (so genannte
„Winterdepression“) als effektiv erwiesen
hat, sowie die im Krankenhaus durchgeführte
Schlafentzugsbehandlung. In Fällen schwerster Depression kann auch eine Elektrokrampf­
therapie in Betracht gezogen werden.
Das Absetzen der Antidepressiva sollte nicht
plötzlich erfolgen: Um die Therapie zu beenden,
sollte die Medikamentendosis über einen Zeitraum von 4 bis 6 Monaten langsam reduziert
Die Dauer der Medikamenteneinnahme sollte vom behandelnden Arzt in Absprache mit dem Patienten festgesetzt
werden, da ein zu früher Abbruch der Therapie das Risiko für
das Wiederauftreten der Depression erhöht. Das Absetzen
der Medikamente sollte nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
9
DEPRESSION
WELCHE MEDIKAMENTE STEHEN
ZUR BEHANDLUNG DER DEPRES­
SION ZUR VERFÜGUNG?
Pflanzliche Antidepressiva
Johanniskrautpräparate sind generell gut verträglich, ihre Wirksamkeit ist aber nur bei leichten und mittelschweren Depressionen nachgewiesen. Bei Einnahme dieser Präparate ist
aufgrund des Stoffwechsels genauso wie bei
synthetischen Antidepressiva Vorsicht im Hinblick auf Wechselwirkungen mit anderen eingenommenen Medikamenten geboten. So können Johanniskrautpräparate die Wirksamkeit
von Krebsmedikamenten und Therapien gegen
Viruserkrankungen deutlich vermindern. Zudem fördern diese Präparate die Lichtempfindlichkeit und Sonnenbrandneigung, so dass auf
hochwertigen Sonnenschutz zu achten ist.
Moderne Antidepressiva
Neuere Antidepressiva wie z. B. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) weisen bei guter Wirksamkeit
eine deutlich bessere Verträglichkeit im Vergleich zu den trizyklischen Antidepressiva auf.
Moderne Antidepressiva greifen gezielt in den
Stoffwechsel eines (z. B. Serotonin) oder mehrerer Neurotransmitter (z. B. Serotonin und Noradrenalin) ein und verbessern deren natürliche
Wirkung, indem sie deren zu raschen Abbau
verhindern. SNRI beispielsweise ermöglichen
auf diese Weise eine höhere Konzentration der
beiden Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin im Gehirn. Durch diese gezielte Wirkung
auf zwei Botenstoffe können sie nicht nur die
Stimmung positiv beeinflussen, sondern auch
mangelnden Antrieb und fehlende Motivation
ausgleichen sowie körperliche Symptome wie
Schmerzen deutlich verbessern.
Häufige Nebenwirkungen der modernen Antidepressiva wie Müdigkeit, Übelkeit, Kreislaufschwäche oder Schwindel treten meist nur in
den ersten Tagen der Einnahme auf. Spätestens
nach 5–6 Tagen gehen diese Beschwerden zurück; Sexualstörungen oder Mundtrockenheit
können jedoch länger anhalten. Mit zunehmender Behandlungsdauer verbessert sich in der
Regel die Verträglichkeit des eingenommenen
Antidepressivums.
Trizyklische Antidepressiva
Die älteren Antidepressiva (Trizyklika) sind gut
wirksame Präparate, deren Anwendung aber
durch charakteristische und zum Teil toxische
Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Störungen (z. B. Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen), Sehstörungen oder Verstopfung limitiert ist. Dies
gilt insbesondere für ältere Patienten (über 65
Jahre) oder Personen mit hohem Herz-KreislaufRisiko.
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SELBSTTEST ZUR DEPRESSION*
Durch das Beantworten der angeführten Fragen können Sie Ihr seelisches Wohlbefinden testen.
Eine medizinisch zuverlässige Diagnose, ob und in welcher Ausprägung eine Depression vorliegt,
kann allerdings nur Ihr Arzt stellen.
*) Test basiert auf der Hamilton-Skala (HAM-D), adaptiert nach O‘Sullivan et al., 1997
Ich bin traurig, fühle mich hoffnungslos, wert- und hilflos.
Immer 0
Manchmal
Fast immer 1
Selten oder nie
Ich leide an starken Schuldgefühlen.
2
3
Immer 0
Manchmal
2
Fast immer 1
Selten oder nie 3
Ich fühle mich ängstlich und fürchte mich vor vielen Dingen.
Immer 0
Manchmal
2
Fast immer 1
Selten oder nie 3
Ich habe Interesse, Vergnügen und die Lust an meinem Beruf,
meiner Hausarbeit und/oder meinen Hobbies verloren.
Immer 0
Manchmal
2
Fast immer 1
Selten oder nie 3
Ich kann mich nicht konzentrieren und nur schwer entscheiden.
Es fällt mir schwer, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen.
Immer 0
Manchmal
Fast immer 1
Selten oder nie
Ich fühle mich müde und energielos.
Ich leide unter Schmerzen und Unwohlsein.
Immer Fast immer 0
1
Manchmal
Selten oder nie
2
3
2
3
0–14 Punkte:
Besprechen Sie die Antworten des Fragebogens mit Ihrem Arzt,
um das mögliche Vorliegen einer Depression abzuklären.
14–18 Punkte: Kein Verdacht auf eine Depression
11
ANGST UND PANIK
WAS SIND
ANGSTERKRAN­KUNGEN?
WIE HÄUFIG SIND
ANGSTERKRANKUNGEN?
Angst an sich ist ein ganz normales, allseits
bekanntes Gefühl. Es hat eine sinnvolle Warnfunktion, wenn Ereignisse und Situationen als
möglicherweise gefährlich, bedrohlich oder
unkontrollierbar eingeschätzt werden. Eine
Angststörung hingegen besteht dann, wenn
Ängste auch ohne wirkliche Bedrohung auftreten sowie übermäßig stark und häufig ausgeprägt sind.
Angsterkrankungen sind sehr häufig und betreffen Menschen aller Altersschichten. Circa
10–15% der Gesamtbevölkerung erkranken zumindest einmal im Laufe ihres Lebens an einer
Angststörung, wobei Frauen etwa doppelt so
häufig betroffen sind wie Männer. Das bedeutet, dass bis zu jeder siebente Österreicher im
Laufe seines Lebens an einer Angsterkrankung
leidet.
Angststörungen sind durch einen Kontrollverlust bezüglich der Angst gekennzeichnet, die
sich in Form von wiederkehrenden belastenden
Gedanken und körperlichen Symptomen äußert.
Da betroffene Personen die Konfrontation mit
Angst machenden Situationen häufig zu vermeiden versuchen, kann es zur Unterlassung
wichtiger Aktivitäten und zu teils deutlichen
Einschränkungen im Alltag kommen. Angststörungen und deren Folgen wie z. B. sozialer
Rückzug, lange Krankenstände, Arbeitsun­
fähigkeit oder depressive Erschöpfungsreak­
tionen können somit auch erhebliche Probleme
im Beruf verursachen.
Zu den Angsterkrankungen gehören eine Reihe unterschiedlicher Störungen; die häufigsten davon sind die Panikstörung, die Generalisierte Angststörung und die Sozialphobie.
Angsterkrankungen treten häufig gemeinsam
mit Depressionen auf.
WER ZÄHLT ZU DEN RISIKOGRUPPEN
FÜR EINE ANGSTERKRANKUNG?
Angststörungen treten nicht selten in Verbindung mit anderen psychischen, aber auch körperlichen Erkrankungen auf. Ein großer Teil der
Patienten mit Generalisierter Angststörung
(30–80 %) etwa weist auch depressive Symptome auf. Probleme wie Stress am Arbeitsplatz,
Existenzsorgen aus Angst vor Kündigung, psychischer Druck, Mobbing etc. führen heute
offensichtlich häufiger zur Entwicklung von
Angststörungen.
Angststörungen sind kein Zeichen von
Schwäche oder Unfähigkeit, sondern Krankheiten im eigentlichen Sinn, die oft auch in
Form von unklaren körperlichen Beschwerden zum Ausdruck kommen.
12
WELCHE URSACHEN HABEN
ANGSTERKRANKUNGEN?
Schmerzen im Brustkorb sowie Übelkeit
oder Missempfindungen (z. B. Unruhegefühl
im Magen).
Wie andere psychische Erkrankungen entstehen auch Angststörungen im Zusammenspiel
von körperlichen und psychosozialen Faktoren.
Aus biologischer Sicht liegt Angsterkrankungen wie auch depressiven Erkrankungen ein
Mangel an bestimmten Neurotransmittern wie
Serotonin und Noradrenalin zugrunde.
• Psychische Symptome sind Schwindel, Unsicherheit, Schwäche oder Benommenheit,
Gefühl der Unwirklichkeit bei Selbst- und
Fremdwahrnehmung, Angst vor Kontrollverlust sowie Angst zu sterben.
• Allgemeine Symptome sind Hitzewallungen
oder Kälteschauer, Gefühllosigkeit oder
Kribbelgefühle.
(siehe Seite 7)
• Symptome der Anspannung sind Muskelverspannung, akute und chronische Schmerzen,
Ruhelosigkeit, Nervosität sowie ein Kloßgefühl im Hals oder Schluckbeschwerden.
WELCHE FORMEN VON ANGST­
STÖRUNGEN GIBT ES?
• Andere unspezifische Symptome sind z. B.
Konzentrationsschwierigkeiten, Leeregefühl
im Kopf wegen Sorgen oder Angst, anhaltende Reizbarkeit sowie Einschlafstörungen.
GENERALISIERTE ANGSTSTÖRUNG
Die Generalisierte Angststörung ist gekennzeichnet durch eine frei flottierende allgemeine
Angst, die sich nicht auf bestimmte Situationen
in der Umgebung beschränkt. Charakteristisch
sind übertriebene, unrealistische, andauernde
Besorgnisse, Ängste und Befürchtungen in Bezug auf vielfältige Aspekte des alltäglichen Lebens. Diese Ängste dauern mindestens sechs
Monate an und sind für die Betroffenen unkontrollierbar, wenngleich klar ist, dass die Ängste
unbegründet sind. Aufgrund der vorherrschenden Anspannung werden Entspannungsphasen
zunehmend seltener möglich; Schlafstörungen
können ebenfalls auftreten.
SOZIALPHOBIE
Sozialphobie ist gekennzeichnet durch die
Angst, von anderen Personen beurteilt, prüfend betrachtet und kritisiert zu werden, oder
überhaupt im Blickpunkt der Aufmerksamkeit
zu stehen. Entsprechende Situationen in Gesellschaft können nur unter großer Anstrengung bewältigt werden.
Typische Situationen, in denen soziale Ängste
auftreten, sind z. B. sich in der Gegenwart anderer zu äußern, bei einem bestimmten Anlass
öffentlich in Erscheinung zu treten, Personen
des anderen Geschlechts anzusprechen, Essen und Trinken in Gesellschaft, Teilnahme an
Gruppenaktivitäten, unter Beobachtung anderer zu schreiben oder eine Unterschrift zu leisten, in einer Leistungssituation von anderen
beobachtet zu werden, in einem Lokal in der
Symptome der Generalisierten Angststörung
• Symptome des vegetativen (unwillkürlichen) Nervensystems sind Herzklopfen oder
erhöhte Herzfrequenz, Schweißausbrüche,
Zittern sowie Mundtrockenheit.
• Symptome im Brust- und Bauchbereich sind
Atembeschwerden, Beklemmungsgefühle,
13
ANGST UND PANIK
PANIKSTÖRUNG
Mitte zu sitzen, Besuch öffentlicher Toiletten,
Bewerbungsgespräche, etc.
Diese Erkrankung besteht aus wiederholten, spontan auftretenden Panikattacken.
Die Angstanfälle sind somit nicht auf eine bestimmte Situation oder ein Objekt bezogen.
Eine Panikattacke ist gekennzeichnet durch abrupten Beginn und eine Phase intensiver Angst
oder Unbehagens. Sie erreicht innerhalb von
Minuten einen Höhepunkt und ist begleitet von
Symp­tomen wie Herzrasen, Schweißausbrüchen, Atembeschwerden, Übelkeit, Schwindel,
Unsicherheit, Angst vor Kontrollverlust oder
Angst zu sterben. Nach einer Panikattacke
kommt bei den Betroffenen in der Folge die
bloße Erwartungsangst dazu, dass eine neuerliche Panikattacke auftreten könnte, was die
Lebensqualität deutlich einschränkt.
In der Folge versuchen die betroffenen Personen, die gefürchteten Situationen möglichst zu
vermeiden, so dass gesellschaftliche Kontakte
immer mehr eingeschränkt werden. Die Betroffenen wissen zwar, dass ihre Ängste übertrieben oder unbegründet sind, ihr Angst- und
Vermeidungsverhalten bleibt aber unkontrollierbar.
Symptome der Sozialphobie
Als Folge der Angst treten in sozialen Situa­
tionen verschiedene körperliche Symptome auf,
wie z. B. Erröten, Schwitzen, Zittern (Tremor),
Übelkeit mit Brechreizneigung, Harn- oder
Stuhldrang.
ZWANGSSTÖRUNG
SPEZIFISCHE PHOBIEN
Zwangsstörungen umfassen Zwangsgedanken
oder Zwangshandlungen, die sich den Betroffenen immer wieder aufdrängen und dabei als
sinnlos, unangenehm und quälend erlebt werden. Zwangsgedanken beziehen sich oft auf aggressive, sexuelle, obszöne oder gotteslästerliche Themen, was große Schuldgefühle auslöst.
Zwangshandlungen beinhalten z. B. Wasch-,
Kontroll-, Ordnungs- oder Wiederholungszwänge. Zwänge sind erfolglose Versuche, Angstgefühle und andere unangenehme Gefühle zu
reduzieren und das Gefühl der Sicherheit zu
erhöhen. Zwangsrituale dienen nur dazu, die
Anspannung zu mindern und vermeintliche
Gefahren abzuwehren. Wegen des Abwehraspekts von Ängsten wird die Zwangsstörung zu
den Angststörungen gezählt.
Bei einer spezifischen Phobie besteht eine eng
umschriebene Angst vor an sich ungefährlichen
Objekten und Situationen. Die Angst bezieht
sich u.a. auf Tiere (z. B. Insekten, Hunde), Naturgewalten (z. B. Sturm, Wasser), Blut-Injektions-Verletzungen oder bestimmte Situationen (z. B. Fahrstuhl, Tunnel).
Menschen mit Platzangst („Agoraphobie“)
beispielsweise vermeiden aufgrund ihrer
Furcht bestimmte Orte und Situationen wie z. B.
Menschenmassen oder öffentliche Plätze. Die
Angstsymptome werden ausgelöst, wenn die
Betroffenen ihre gewohnte, sichere Umgebung
verlassen, keine vertrauten Personen um sich
haben und keine Fluchtmöglichkeit vorfinden
(mangelnde Situationskontrolle).
14
WIE WERDEN ANGSTER­KRAN­KUNGEN BEHANDELT?
körperlichen Gewöhnung an die Medikamentenwirkung und zur Entwicklung einer Medikamentenabhängigkeit.
Eine frühzeitige Behandlung von Angststörungen ist wichtig, denn unbehandelt können
diese Erkrankungen immer stärker und auch
chronisch werden. Angsterkrankungen sind
heute sehr gut behandelbar und so gut wie
immer heilbar. Wie bei der Behandlung der
Depression beruht auch die Behandlung von
Angsterkrankungen einerseits auf der Therapie
mit Medikamenten und andererseits auf der
Psychotherapie. Im Rahmen einer sinnvollen
medizinisch-psychotherapeutischen Behandlung werden sowohl die Symptome bekämpft
als auch tief liegende psychische Krankheitsmuster bearbeitet.
Informationen über Wirkung, Nebenwirkungen, Be­
handlungsdauer und das Absetzen von Antidepres­
siva siehe Seite 9.
Nicht-medikamentöse Behandlung
In vielen Fällen ist bereits das Reden über die
Angst mit besonders vertrauten Menschen eine
allgemeine hilfreiche Maßnahme. Für die psychotherapeutische Behandlung von Angsterkrankungen hat sich die Verhaltenstherapie,
eventuell kombiniert mit verschiedenen Entspannungstechniken, als besonders geeignet
erwiesen.
In den meisten Fällen ist die behutsame Konfrontation mit der Angst-besetzten
Situation erfolgreich. In der Psychotherapie
bietet sich die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen das gewohnte Vermeidungsverhalten aufzugeben und sich zunehmend mit
der eigenen Angst auseinanderzusetzen. Da
übersteigerte Formen der Angst gewissermaßen „erlernt“ sind, geht die Verhaltenstherapie
davon aus, dass es auch möglich ist, die Angst
wieder zu „verlernen“.
Therapie mit Medikamenten
Bei allen Formen von Angsterkrankungen ist
die Anwendung von Medikamenten wie Antidepressiva oder anderen angstlösenden Therapien meist unverzichtbar. Ohne Medikation
breitet sich die Störung auf viele Lebensbereiche aus und führt zu einer zunehmenden
Beeinträchtigung. Antidepressiva können den
allgemeinen Angstpegel reduzieren und die innere Unsicherheit verringern. Moderne Antidepressiva wie z.B. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Serotonin- und
Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)
führen über die Verbesserung des Serotoninbzw. Serotonin- und Noradrenalin-Stoffwechsels im Gehirn zu einer Reduktion der Angstsymptome.
Beruhigungsmittel (Tranquilizer, Benzodiazepine) hingegen sollten nur kurzfristig und mit
ärztlicher Anweisung eingenommen werden.
Ihre langfristige Anwendung führt rasch zur
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ALLGEMEINE TIPPS FÜR DIE
EINNAHME VON ANTIDEPRESSIVA
DAS BEACHTEN EINIGER WICHTIGER PUNKTE KANN
WESENTLICH ZUM ERFOLG DER MEDIKAMENTÖSEN
THERAPIE MIT ANTIDEPRESSIVA BEITRAGEN:
• Nehmen Sie das verordnete Medikament unbedingt in der vom
Arzt empfohlenen Weise ein.
• Die Wirkung der Antidepressiva setzt in der Regel nach 1–2
Wochen ein, manchmal kann es aber auch etwas länger dauern. Sollten Sie nach 4–6 Wochen noch immer keine Wirkung
bemerken, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Dieser wird dann eine
Dosisanpassung vornehmen oder ein anderes Medikament verordnen.
• Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, sprechen Sie mit Ihrem
Arzt. Setzen Sie das Ihnen verordnete Medikament keinesfalls
selbstständig ab.
• Antidepressiva verursachen manchmal Übelkeit, meist hilft hier
die Einnahme des Medikamentes zu einer Mahlzeit.
• Beenden Sie die Medikamenteneinnahme nicht, wenn es Ihnen
besser geht. Wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihnen dauerhaft besser geht, sprechen Sie unbedingt vor dem Absetzen des
Medikamentes mit Ihrem Arzt.
• Kombinieren Sie keine Antidepressiva, ohne vorher mit Ihrem
Arzt zu sprechen, da sich diese in der Wirkung verstärken können. Wenn Sie Medikamente verschrieben bekommen oder in
der Apotheke kaufen (auch rezeptfreie oder pflanzliche Präparate, z. B. Johanniskraut), weisen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
auf die Einnahme des Antidepressivums hin.
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GLOSSAR MEDIZINISCHER FACHBEGRIFFE
Absetzsymptome: Auftreten neuer Symptome
bei Beendigung der medikamentösen Therapie
(z.B. Unruhe, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen); Absetzsymptome können durch langsame
Dosisreduktion des Antidepressivums weit­
gehend vermieden werden
Generalisierte Angststörung: Ein psychischer
Zustand mit dem Hauptsymptom chronische
und lang andauernde Besorgnis. Zusätzlich
treten unspezifische körperliche Reaktionen
auf, wie z. B. Zittern, Nervosität, Schweißausbrüche, Verwirrtheit und Reizbarkeit.
Agoraphobie: Platzangst; Angst in Menschenmassen, auf öffentlichen Plätzen, fern von zuhause, etc.
kognitive Verhaltenstherapie: Art der Psychotherapie; Methode zur Behandlung von psychischen Erkrankungen, die auf der Annahme
beruht, dass die Art, wie wir über unsere Umgebung und uns selbst denken (unsere Wahrnehmungen), unsere Gefühle und unser Verhalten
beeinflusst.
Angstzustände: Gefühl des Unbehagens und
der Furcht, das auch durch körperliche Anzeichen wie Herzklopfen, Schweißausbruch und
Anspannung charakterisiert sein kann.
Major Depression: Stark ausgeprägte depressive Episode, gekennzeichnet durch die
Hauptsymptome depressive Verstimmung oder
Freudlosigkeit/Interesselosigkeit, sowie mindestens vier weitere Symptome wie Gewicht­
abnahme, Schlaflosigkeit, Apathie oder Agitiertheit, Antriebsmangel, Gefühle von Schuld
oder Wertlosigkeit, Konzentrationsstörung
oder Entscheidungsschwäche sowie Todesgedanken, Suizidvorstellungen oder Suizidversuch (Major Depression wurde früher als Endogene Depression bezeichnet)
Antidepressiva: Medikamente, die zur Behandlung der Depression und Angsterkrankungen
eingesetzt werden.
Apathie: Teilnahmslosigkeit oder Gleichgültigkeit
Biochemie: Wissenschaft, welche die chemische
Zusammensetzung von lebenden Organismen
untersucht.
chronisch: lange andauernd – Bei manchen
Krankheiten wird chronisch als sechs Monate
oder länger andauernd definiert.
Melancholie: älterer Ausdruck für Depression,
abgeleitet vom griechischen Wort für schwarze
Galle. Man glaubte ein Übermaß davon würde
schlechte Stimmung verursachen. Melancholie
wird heute im Zusammenhang mit Symptomen
verwendet, die bei schwerer Depression auf­
treten.
Depression: Gefühle von Traurigkeit, Interesseund Hoffnungslosigkeit, Pessimismus und ein
genereller Verlust an Lebensfreude, verbunden
mit vermindertem seelischem Wohlbefinden
Diagnose: Die Feststellung der Erkrankung
durch einen Arzt, üblicherweise durch Identifizierung des Krankheitsverlaufs und des verantwortlichen Auslösers.
Mobbing: im engeren Sinn Psychoterror am
Arbeitsplatz; im weiteren Sinn ständige bzw.
wiederholte Versuche, andere Menschen zu
schikanieren, zu quälen und (psychisch) zu verletzen
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GLOSSAR MEDIZINISCHER FACHBEGRIFFE
Nausea: Übelkeit
Psychotherapie: Behandlung seelischer und
emotionaler Störungen unter Anwendung psychologischer Methoden
Neurotransmitter: chemische Stoffe, die Botschaften von einer Nervenzelle zur anderen
oder zu einer Muskelzelle übertragen
Remission: Genesung im Sinne des Erreichens
eines praktisch symptomfreien Zustands
Noradrenalin: einerseits ein Hormon, das
durch Verengen der Gefäße und Beschleunigen des Herzschlages den Blutdruck reguliert;
andererseits ein Neurotransmitter im Gehirn,
der eine Funktion im Hinblick auf Stimmung,
Antrieb, Motivation und v.a.m. hat
Serotonin: chemische Substanz (Botenstoff),
die Nervenimpulse im Gehirn überträgt (Neurotransmitter); nimmt Einfluss auf Stimmung,
Schlaf-Wach-Rhythmus, Schmerzwahrnehmung
u.v.a.
Panikstörung: wiederholtes, spontanes und
unvorhersehbares Auftreten von massiven
Angstanfällen
SNRI: Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer. Antidepressiva der neuen
Generation, die sowohl die Wiederaufnahme
von Serotonin als auch von Noradrenalin
hemmen. Dadurch steht den Nervenzellen im
Gehirn mehr Serotonin und Noradrenalin zur
Verfügung.
Prognose: Einschätzung des Krankheitsverlaufs, z.B. Chance auf Heilung
Psyche: Gesamtheit der geistigen Prozesse,
die gemäß der modernen Psychologie in Denken und Gefühlsleben unterteilt werden
Sozialphobie: Angst vor sozialen Situationen,
begründet v.a. in einer Beurteilungsangst
Psychiater (=Facharzt für Psychiatrie): Arzt,
der sich auf die Diagnostik, Differentialdiagnostik und Behandlung von psychischen, emotionalen und verhaltensbedingten Problemen
spezialisiert hat und auch nicht-psychiatrische
Ursachen von Depression und Angst ausschließen kann.
spezifische Phobie: eng umschriebene Angst
vor bestimmten, an sich ungefährlichen Objekten und Situationen
SSRI: Selektive Serotonin-WiederaufnahmeHemmer. Eine Klasse von Antidepressiva, die
die Aufnahme von Serotonin hemmen; dadurch
steht den Nervenzellen im Gehirn mehr Serotonin zur Verfügung.
Psychologe: Spezialist in der Testung und
Therapie von psychischen und emotionalen
Problemen. Da Psychologen keine Ärzte sind,
dürfen sie keine Medikamente verschreiben.
Ihre Rolle in der Behandlung von Patienten umfasst gewöhnlich Testen, Beratung und Psychotherapie.
Synapse: Schaltstelle zwischen den Nerven­
endigungen bzw. zwischen Nerv und Muskel
Thorax: Brustkorb
Tremor: Zittern, gekennzeichnet durch unwillkürliche, rhythmische Muskelkontraktionen
psychosozial: psychologische und soziale Aspekte im Zusammenhang mit seelischer Gesundheit
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WICHTIGE ADRESSEN UND NOTRUFNUMMERN
ADRESSEN IM WEB
Selbsthilfegruppen zum Thema Depressionen und Ängste
http://www.netdoktor.at/selbsthilfegruppen/depressionen-und-aengste-240601
Selbsthilfegruppen www.selbsthilfe.at (Suchmaschine)
Beratungsstellen
www.beratungsstellen.at/ (Suchmaschine)
Hilfe für Angehörige
psychisch Erkrankter: www.hpe.at
pro mente austria
Österreichischer Dachverband der Vereine und Gesellschaften für psychische und soziale Gesundheit – Austrian Federation for Mental Health
www.promenteaustria.at
Bundessekretariat: Johann-Konrad-Vogelstraße 13,
4020 Linz
Tel.: 0732 / 78 53 97, Fax: 0732 / 78 54 47, E-Mail: [email protected]
NOTRUFNUMMERN FÜR KRISENSITUATIONEN
Wien
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tel.: 01/40400-35470
Kriseninterventionszentrum Wien, Tel.: 01/406 95 95
Sozialpsychiatrischer Notdienst, Tel.: 01/313 30
Niederösterreich
Telefonischer Krisendienst für NÖ, Tel.: 0800/20 20 16
Burgenland
Psychosozialer Dienst, Beratungsstelle Eisenstadt, Tel.: 05/7979 20 000
Steiermark
Universitätsklinik für Psychiatrie, LKH Graz, Tel.: 0316/385-13616
Psychosozialer Dienst Feldbach, Tel.: 03152/5887
Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen, Tel.: 0316/711 004
Oberösterreich
Psychosozialer Notdienst, Tel.: 0732/65 10 15
Kriseninterventionszentrum pro mente OÖ, Tel.: 0732/21 77
Salzburg
Krisenintervention pro mente Salzburg, Tel.: 0662/43 33 51
Kärnten
Kriseninterventionszentrum in Kärnten, Tel.: 04762/374 40
Kriseninterventionszentrum für Kinder und Jugendliche, Tel.: 0463/310 021
Tirol
Department für Psychiatrie und Psychotherapie, Tel.: 0512/504-0
pro mente, Tirol, Tel.: 0512/585129-0
Vorarlberg
Institut für Sozialdienste, Tel.: 05572/ 21 331
Ärzte-Funkdienst:
Telefonseelsorge: ORF Rat auf Draht: Ö3 Kummernummer: Vergiftungsinformationszentrale:
Sozialpsychiatrischer Notdienst:
141
142
147
116 123
01/406 43 43 0
01/310 87 79
EFE-004-11/3/06.08.2014 P12018
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