Lösungen Seite 47 - Cornelsen Verlag

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Beide Zellen weisen die wesentlichen Zellbestandteile auf. Sie unterscheiden sich aber im
Volumenanteil der einzelnen Organellen. Die tierische Zelle zeigt einen höheren Anteil an
membranfreiem Cytoplasma sowie an Mitochondrien und ER. Die Pflanzenzelle dagegen weist
einen höheren Anteil an Zellkernmaterial auf. Vakuolen- und Plastidenanteile besitzen nur
Pflanzenzellen, was sie als solche ausweist. Auch das Fehlen von Lysosomen ist typisch für
pflanzliche Zellen. Schlussfolgerung zur Funktion der beiden Zellen: Der hohe Anteil an
Mitochondrien und ER in der Tierzelle lässt auf eine hohe Stoffwechselaktivität schließen,
wie sie für eine Leberzelle typisch ist. Der hohe Kernanteil und der noch relativ geringe
Vakuolenanteil der Pflanzenzelle (siehe auch Diagramme auf Seite 26 im Lehrbuch) spricht
dafür, dass es sich um eine embryonale oder zumindest wenig ausdifferenzierte Zelle mit hoher
Teilungsaktivität handelt.
© 2010 Cornelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten.
(siehe Tabelle)
Organell
Hinweis zum Bau
Aufgaben
1 Zellkern
Kernhülle (Doppelmembran), Kernporen,
Nucleolus
steuert den Zellstoffwechsel, enthält die
Erbinformation, führt Teilungen durch
(Mitose)
2 Mitochondrium
Doppelmembran mit
Einstülpungen
ist Organell der Zellatmung
3 tight junction
(Verschlusskontakt)
enge Verbindung von Zellmembranen benachbarter
Zellen
verhindert das Eindringen extrazellulärer
Flüssigkeit in die Zellzwischenräume
4 raues endoplasmatisches
Reticulum
mit Ribosomen besetztes
Membransystem
Proteinsynthese (Ribosomen), Bildung von
Vesikeln vor allem für den innerzellulären
Transport
5 Peroxisom
vesikelähnliches Organell
Abbau von Zellgiften wie Alkohol oder
Wasserstoffperoxid
6 Glykogen
Körnchen
Reservestoff (tierische Stärke), Mobilisierung bei erniedrigtem Blutzuckerspiegel
Durch die beiden Membranen wird das
Zellorganell Mitochondrium in mehrere voneinander abgegrenzte Teilräume unterteilt
(Intermembranraum, Matrix im Mitochondrieninnern). Dadurch wird eine Trennung
unterschiedlicher Reaktionsabläufe und Stoffwechselschritte ermöglicht und so die Störanfälligkeit biologischer Prozesse verringert.
Außerdem trägt die Kompartimentierung
durch Membranen dazu bei, die innere Oberfläche zu vergrößern. (Im Falle des Mitochondriums schafft die durch Einstülpungen
der inneren Mitochondrienmembran erreichte
Oberflächenvergrößerung Platz für eine
Vielzahl von Multienzymkomplexen der
Atmungskette.)
Zelle und Stoffwechsel
Feinbau der Zelle
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Der Transport vieler Stoffe innerhalb der Zelle sowie von und nach außen erfolgt durch
Membranbläschen (Vesikel), die sich von einer Membran abgelöst haben (Vesikeltransport).
Sowohl die Zellmembran als auch die intrazellulären Biomembranen von ER und Golgi-Apparat verändern sich durch Abgabe und Aufnahme von Vesikeln ständig. Dieses Ineinanderübergehen der Membranen nennt man Membranfluss.
Nur die Membranen von Mitochondrien und Plastiden nehmen daran nicht teil.
In der Grafik sind der Stoffaustausch der Zelle mit der Umgebung und die Transportvorgänge innerhalb der Zelle dargestellt. Verschiedene Transportmechanismen lassen sich unterscheiden:
• Diffusion und Osmose. Diffusion ist die durch die ungerichtete Wärmebewegung ihrer Teilchen (brownsche Molekularbewegung) bewirkte Durchmischung gasförmiger, flüssiger oder
gelöster Stoffe. Sie führt schließlich zum Konzentrationsausgleich. Die Geschwindigkeit der
Diffusion ist vom Konzentrationsgefälle, der Temperatur und der Art der Teilchen abhängig.
Osmose ist die Diffusion von Lösungen durch eine Membran. Die Zellmembran ist eine
selektiv permeable Membran, die Wasser und eine Reihe gelöster Stoffe durchlässt, andere
Stoffe aufgrund ihrer Teilchengröße oder Ladung jedoch nicht. Eine Anreicherung entgegen
dem Konzentrationsgefälle ist auch hier nicht möglich. Da die Zelle für Diffusion und Osmose keine Energie aufwenden muss, zählen beide zu den passiven Transportvorgängen.
• Kanal- und Carriertransport. Unter Kanaltransport versteht man den Transport kleiner polarer Teilchen (z. B. Wassermoleküle) oder geladener Teilchen (Ionen) durch Kanalproteine.
Diese durchspannen die ganze Zellmembran, tragen in ihrem Innern polare Aminosäuren
und lassen nur bestimmte Teilchen durch. Der Transport erfolgt passiv, also in Richtung des
Konzentrationsgefälles, und erfordert keine Energie. Carriertransport ist der Transport bestimmter Moleküle durch Trägerproteine in der Zellmembran, die für diese Molekülart eine
Bindungsstelle haben und durch die Bindung ihre Konformation ändern. Durch die Konformationsänderung (Umlagerung) wird das Molekül durch die Membran geschleust. Man
unterscheidet aktiven und passiven Carriertransport. Passiver Carriertransport erfolgt in
Richtung des Konzentrationsgefälles ohne Energieaufwand. Aktiver Carrriertransport benötigt Energie (ATP), um Stoffe gegen das Konzentrationsgefälle zu transportieren, sodass
eine Anreicherung von Stoffen in der Zelle möglich ist.
• Endocytose und Exocytose. Endocytose ist die aktive Aufnahme von festen Partikeln (Phagocytose) oder Flüssigkeiten (Pinocytose) in die Zelle durch Bläschen-(Vesikel-)bildung der
Zellmembran. Exocytose ist das Ausschleusen von Inhaltsstoffen der Zelle durch Vesikel,
die mit der Zellmembran in Kontakt treten und sich nach außen entleeren. Beide Vorgänge
können gegen ein Konzentrationsgefälle erfolgen und erfordern Energie.
• Transportvorgänge in der Zelle. Die Biomembranen von ER und Golgi-Apparat nehmen wie
die Zellmembran am Membranfluss teil. Die intrazellulären Transportvorgänge, z. B. Transport neu synthetisierter Proteine vom ER zu einem Dictyosom, erfolgen durch Vesikelbildung wie Endo- und Exocytosen an der Zellmembran.
Zelle und Stoffwechsel
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