Grünkonzept Hasenbergl

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Das Hasenbergl
Das Hasenbergl, eine Siedlung an der
nördlichen Stadtgrenze Münchens,
wurde im Rahmen des Gesamtplanes
zur Behebung der Wohnungsnot in
München zwischen 1960 und 1971 in
vier Abschnitten errichtet. Der Name
Hasenbergl stammt von einem alten
Feldmochinger Flurnamen, dem
Kaninchenberg - eine ehemals ca. 8 m
hohe Erhebung.
Wesentliches Gestaltungsmerkmal
des Städtebaus ist die freie Stellung
der Gebäude, unabhängig von
Straßenführungen, inmitten von
großen Freiflächen.
Die Siedlung wird von Nord nach Süd
von einem durchgehenden Grünzug
mit zahlreichen Fußwegen durchzogen. Der Kiefernbestand im Norden
ist bis heute ein besonderes Charakteristikum.
Das Hasenbergl hat sich seit seiner
Gründung lange Zeit kaum verändert.
Im Laufe der Zeit haben sich zwar
Funktionsschwächen ergeben, denen
aber auch günstige Voraussetzungen
für eine positive Stadtteilentwicklung
gegenüberstehen.
Grünkonzept Hasenbergl
Ergebnisse eines übergeordneten Grünkonzepts
für das Sanierungsgebiet Hasenbergl
Stand 2002
Sanierungsziele
Qualitäten und Mängel
Grünkonzept Hasenbergl
Erweiterung und Verbesserung
des Wohnungsangebotes
durch behutsame Ergänzungsbauten für unterschiedliche
Finanzierungsformen und Einkommensgruppen.
Bedeutsam ist die herausragende
Lage der Siedlung Hasenbergl
innerhalb einer wertvollen und
abwechslungsreichen Erholungslandschaft mit großen Freiraumqualitäten im Münchner Norden.
Im näheren Umfeld verfügt das
Hasenbergl über das größte Naturschutzgebiet Münchens und kann
mit dem Feldmochinger Anger
einen weiteren bedeutenden
städtischen Grünzug aufweisen.
Der Grünzug im Zentrum der
Stammsiedlung ist mit einer Länge
von 500 m die größte öffentliche
Grünfläche im Sanierungsgebiet.
Schutz der angrenzenden
Erholungslandschaften
Kiefernwald und Panzerwiese
Freiraummängel fallen vor allem an
zentral gelegenen Bereichen ins
Auge. So müssen die aus der
Gründungszeit der Siedlung
stammenden Plätze um die
Einkaufszentren Stanigplatz,
Fortnerstraße und Dülferstraße als
gestalterisch und nutzerorientiert
überholt bzw. sanierungsbedürftig
bewertet werden. Häufig zeigen
sich die Schwierigkeiten bei der
öffentlichen Nutzung von privaten
Wohnwegen aufgrund fehlender
Wegeverbindungen.
Ausbau und Angleichung von
Wegestrukturen des Fuß- und
Radwegenetzes
Aufwertung der Infrastruktur, etwa
durch Läden, Bewohnertreffpunkte, Ausbildungs- und
Arbeitsstätten, um die Wohn- und
Arbeitsbedingungen im Quartier
zu stärken.
Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und
Wohnumfeld, auf Plätzen und
Straßen sowie auf Grün- und
Freiflächen, um allen Bewohnern
gleichermaßen einen vielfältig
nutzbaren Freiraum zu sichern.
Beteiligung der Bewohnerinnen
und Bewohner, insbesondere von
Kindern und Jugendlichen, an der
Planung und Realisierung von
Projekten.
Erhalt von ortstypischen
Freiräumen im zentralen Grünzug,
auf dem Hasenbergl und im
Feldmochinger Anger
Weiterentwicklung gliedernder
Freiraumstrukturen im Inneren
des Quartiers und zur freien
Landschaft
Aufwertung zentraler Siedlungsbereiche
Beibehaltung und
Umstrukturierung des
stadtökologisch und optisch
wirksamen Großgrüns (Bäume
und Straßenbegleitgrün)
Ausbau und Umbau von Spielund Streifräumen für alle
Altersgruppen
Ziele und Maßnahmen
Aufwertung von Spielflächen,
Spielplätzen und Freizeitangeboten
Der Ausbau und Erhalt von räumlichen Schwerpunkten, die Beachtung
spezifischer Bedürfnisse, eine
Abstimmung mit der Nachbar-schaft
sowie eine Intensivierung der Pflege
und des Unterhalts müssen vorrangig
vorgenommen werden.
Leitbild Baumstrukturen und
Baumarten
Zwei Baumarten prägen das Hasenbergl sowohl von „außen“ als auch
von „innen“: Robinie und Kiefer.
Die Robinie mit ihrem lockeren
Habitus und mediterranem Charakter
prägt das Siedlungsbild. Der
Quartierspark und die nördlichen
Waldbereiche mit der Saatkrähenkolonie und Teilen der Panzerwiese
Ein behutsamer aber deutlich ökologisch geprägter Ausbau öffentlicher werden durch die Waldkieferbestände
charakterisiert.
bestehender Anlagen durch die
Landeshauptstadt München ist das
Die Beibehaltung und Stärkung der
Ziel.
Robinie und Kiefer als Leitbaumarten
im Hasenbergl wird als Ziel
Insgesamt wurden im Sanierungsformuliert. Ein übergreifendes Artengebiet 113 Spiel- und Aufenthaltskonzept in privaten und öffentlichen
flächen kartiert und bewertet. Dabei
Anlagen mit Einzelarten als
handelt es sich bei ca. 90% der
Flächen um private Kinderspielplätze. Orientierungshilfen wird angestrebt.
Die langfristige Sicherung der
Insbesondere im privaten Bereich
sollte eine übergreifende Beurteilung Bestandsentwicklung bestimmt die
weitere Entwicklung.
der Einrichtungen stattfinden um
Doppelausstattungen zu vermeiden
und Modernisierungen vorzubereiten. Da ein direkter artgleicher Ersatz der
Robinie ohne BodenaustauschInsbesondere für Jugendliche ist ein
maßnahmen schwierig ist, werden in
Nachholbedarf spürbar. Ein weiterer
einem übergreifenden Artenkonzept
Schwerpunkt sind integrative
generationenübergreifende Angebote z. B. Gleditschie, Schnurbaum oder
Eschensorten vorgeschlagen.
und Maßnahmen.
Impressum
Herausgeber:
Landeshauptstadt München
Referat für Stadtplanung
und Bauordnung
Blumenstraße 31
80331 München
Telefon: 089 / 233-23911
Fax: 089 / 233-21907
[email protected]
Büro Freiraum
Johann Berger
Oberer Graben 3a
85354 Freising
Telefon: 08161 / 917 66
Fax: 08161 / 917 67
[email protected]
Diese Maßnahme wurde im Rahmen
des Städtebauförderungsprogramms
Teil II „Soziale Stadt“ durch Bund,
Freistaat Bayern und Landeshauptstadt
München gefördert.
Neugestaltung und Aufwertung
wichtiger Einzelbereiche
Feldmochinger Anger
Die Wegeverbindungen sollen durch
Grünstrukturen betont, miteinander
sinnvoll verbunden und mit den
angrenzenden Siedlungsteilen
vernetzt werden.
Platzbereiche
Das Angebot an Treffpunkten soll
erhöht, die Quartiersplätze sollen
attraktiver gestaltet werden.
Grünverbindungen
Der Vegetationsbestand soll in
Teilbereichen aufgelockert oder
ergänzt werden. Die Wegeverbindungen im Grünzug sowie auf dem
Dülfer Anger sollen teilweise neu
geschaffen oder ausgebaut werden.
Wichtige Sichtbezüge sollen
verstärkt herausgearbeitet werden.
Schleißheimerstraße
Unterschiedliche Freiraumnutzungen
zur Aufwertung und Gestaltung der
Grünfläche neben der ehemaligen
Straßenbahntrasse sollen angeboten
werden.
Private Freiräume
Auf den Privatflächen müssen
angemessene Gestaltungskriterien
sowohl offene Flächen ermöglichen
als auch für die Bewohner private
Nutzung zulassen.
Wegeverbindungen
Im Hasenbergl sind aufgrund der
unterschiedlichen Baustrukturen gut
auffindbare und nutzbare Wegeverbindungen wichtig. Daher werden
die Gestaltung von multifunktionalen
Räumen und die Schaffung neuer
Wegeverbindungen vorgeschlagen.
Quartierszentrum
Für die städtebauliche Umgestaltung
des Quartierszentrums wurde vom
Planungsreferat III ein Gutachten in
Auftrag gegeben, um verschiedene
Lösungsansätze zu untersuchen.
Die Situation erfordert eine
differenzierte Gestaltung einsehbarer
und einladender Freiräume innerhalb
eines Gesamtkonzeptes mit einer
Stärkung der Verbindungen nach
Norden und Süden. Dabei ist auf
einen ausreichenden Abstand zur
Wohnbebauung mit Nachverdichtungstendenz zu achten.
Dülfer Anger
Der für den Dülfer Anger vorliegende
Gestaltungsvorschlag formuliert
diesen Bereich als weitläufige
Wiesenfläche, multifunktional nutzbar
und mit belastbarem Bodenaufbau.
Eine Nutzung als Festplatz, Markt,
Flohmarkt, oder auch zum Spielen und
Toben ist vorstellbar. Der nördliche
Rand wird spiegelbildlich zur
Im Zusammenhang mit der DisDülferstraße neu definiert. Der
kussion um das Quartierszentrum
muss auch die signifikante Erhebung Gesamtraum erhält mehr Schwung
„Hasenbergl“ wahrnehmbar gemacht und räumliche Fassung. Zieräpfel
werden. Diese Anhöhe liegt zwischen fassen den neuen Raum und binden
die vorhandene artenreiche
Dülfer Anger und Quartierszentrum
Bepflanzung thematisch zusammen.
und stellt zur Zeit eher ein
Die Aufenthaltsqualität wird mit
trennendes als verbindendes
Dächern, Pergolen und SitzElement dar.
gelegenheiten erheblich gesteigert.
In der im FreiraumentwicklungsAm Knotenpunkt Dülfer Anger,
konzept dargestellten Abfolge des
Schleißheimerstraße, Panzerwiese
Quartiersparks vom Pfarrer-Steinerwird versucht durch flächenPlatz im Norden bis hin zum
geplanten Spielplatz im Süden nimmt übergreifende Baumkarrees eine
das „Hasenbergl“ eine Orientierungs- optische Verbindung herzustellen,
unterstützend für eine optimale Fußund Mittlerfunktion ein.
und Radwegeverbindung.
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