Konstantin Küspert / rechtes denken

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Konstantin Küspert / rechtes denken
© 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten
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© Susanne Schleyer
Konstantin Küspert, 1982 geboren in Regensburg, Studium der Germanistik,
Politik, Philosophie an der Universität Wien und Szenisches Schreiben an der
Universität der Künste Berlin. Seit 2002 als Autor, Regisseur und Dramaturg
am Theater aktiv, etwa am Burgtheater Wien, Schauspielhaus Wien und HAU
Berlin. Zuletzt Schauspieldramaturg am Badischen Staatstheater Karlsruhe,
dort Stückentwicklungen zu NSU und NSA, sowie eine Bühnenadaption von
Hermann Hesses Roman Das Glasperlenspiel. Küspert lebt als freier Autor
und Übersetzer in Karlsruhe und Berlin.
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NEU
Auftragswerk E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg
4 Personen, Besetzung variabel
Uraufführung: ETA Hoffmann Theater Bamberg
18.10.2015
Regie: Julia Wissert
SYNOPSE
Wie formt sich Gesellschaft? Wieso gibt es Ausgrenzung, Rassismus,
Fremdenfeindlichkeit? Diesen drängenden Fragen geht Konstantin Küspert in
rechtes denken nach, seine Untersuchungsgebiete sind dabei: »love«,
»familie« und »philosophie«.
Mit Elementen einer Polit-Soap spielt »love«: Jasmin und Püppi, antifa-affine
Studentinnen, wollen ein Theaterstück »über die strukturen und gefahren von
rechtem denken« entwickeln. Auf der Suche nach einer Geschichte, die der
Materie gerecht wird, stolpern sie schnell über ihre eigenen Ansprüche. Und
dann verknallt sich Jasmin noch in Casper, einen angehenden
Burschenschafter.
Am Mittagstisch der »familie« wird Sohn Peter, wertehungriges Kind, mit
seinen Fragen nach moralischer Orientierung abserviert. Zweifelhafte
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Antworten finden sich allzu schnell am rechten Rand, sprich der
selbsternannten »Mitte der Gesellschaft«. Vati will nicht bemerken, wie Peter
einen Rechtsruck nach dem anderen vollzieht, während Mutti den Hals
zusehends voll hat.
Bedient sind auch die Menschen, die in »philosophie« dem Hobbes’schen
Chaos entkommen wollen und deswegen einen Staat errichten. Das erweist
sich als nicht ganz unproblematisches Vorhaben, zumal dieser Staat als
eigenwilliger, manchmal ganz unsouveräner Leviathan auftritt. Uneinigkeit und
Streit zwischen Leviathan und Bürgern sind die Folge, und die Konflikte
machen an den Staatsgrenzen nicht halt. Die Bürger geben sich besorgt, sind
doch plötzlich lauter Fremde da. Wohin mit denen? Und wessen Wohl,
wessen Schutz, wessen Würde gelten mehr?
Küspert, der schon mit mensch maschine gezeigt hat, dass er komplexe
philosophische Theorien mit packenden Dialogen verstricken kann, hat mit
rechtes denken ein hochaktuelles Thema aufgegriffen.
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